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Die Himmelsmitte ist aber - wie in der heutigen Astronomie - der Himmelspol, wo der Weltenbaum als Symbol der Drehachse wächst. Dort stand der Lebensbaum in der Mitte des göttlichen Gartens, der nichts anderes als den Himmel meint - und zwar den südlichen Sternenhimmel, denn in der Epoche Eden ging die Sonne ja im Westen auf. Der zweite Baum, der Baum der Erkenntnis, muss sich folgerichtig auf die andere Seite des Sternenhimmels beziehen, also auf den nördlichen Sternenhimmel.
Mit den beiden Bäumen hat es also seine astronomische Richtigkeit - wie aber war es möglich, dass damals diese erstaunliche Kenntnis vorhanden war? Kann es sein, dass eine Generation, die eine Polwende miterlebt hat, beide Sternhimmel nacheinander sah?
Was geschieht nun mit den beiden himmlischen Bäumen? Adam isst verbotswidrig vom Baum der Erkenntnis. Das bedeutet, durch eine Polwende war der nördliche Sternhimmel sichtbar geworden, und zugleich ereignete sich eine spürbare Klimaverschlechterung, die als Vertreibung aus dem Paradiese gedeutet wurde. Als Adam den Baum der Erkenntnis vor sich, über sich hatte, war er der Versuchung erlegen.
Als das geschehen war, fürchtete Gott, er könne danach womöglich auch noch vom Baume des Lebens essen und dadurch ewiges Leben, Unsterblichkeit erlangen, also Gott gleich werden. Damit das unmöglich gemacht wurde, erfolgte die Vertreibung Adams aus dem Paradiese, und der Anblick des Baumes des Lebens war ihm für immer genommen.
Das bedeutet: die Erde hatte sich bei einer Polwende im kosmischen Raum total umgedreht. Der Nordpol war unter den Südhimmel gelangt und der Südpol unter den Nordhimmel.
3.6 Die Klimaverschlechterung
Es stellt sich die Frage, warum wurde damals der Schritt zur Grundlegung der antiken Kulturen getan? Was war geschehen?
Nun ist aber durch die Erforschung der Gletscherbewegungen ein Befund gesichert worden, der sich für eine Erklärung anbietet. Nach der postglazialen Warmzeit kam es nämlich ungefähr um 4.200 v. Chr. zu einem erneuten Gletschervorstoß (zumindest in Europa). Die graphische Darstellung zeigt das ganz deutlich. Damals muss also wieder eine Klimaverschlechterung eingetreten sein. Das wirkte sich in der Sahara indessen positiv aus, weil der Prozess der Wüstenausbreitung noch einmal aufgehalten wurde.
Dadurch wurden anderwärts aber die paradiesischen Lebensverhältnisse beendet und der Mensch war nun genötigt, Daseinsvorsorge für die kalte Jahreszeit zu betreiben. Er musste anfangen zu arbeiten und technische Erfindungen zu machen, um das härter gewordene Leben zu meistern. Das deckt sich mit dem Sinn der biblischen Überlieferung der Vertreibung aus dem Paradiese nach dem angeblichen Sündenfall.
Im Sinne von Plato hat zu diesem Zeitpunkt die erste Umkehrung der Bewegung des Alls stattgefunden, also eine Polwende, derzufolge die Sonne nicht mehr im Westen, sondern im Osten aufging. Tatsächlich war es aber schon die zweite Polwende - so weit hatte Plato den Untergang von Poseisdonis allerdings noch nicht in seine neue Konzeption einbeziehen können.
Ich mache darauf aufmerksam, dass der Plato-Text auch auf eine Klimaverschlechterung anspielt, wenn da ausgesagt wird, dass der Mensch nun Kenntnisse von Hilfsmitteln und Künsten nötig hatte, „weil die von selbst sich darbietende Nahrung versiegt war“.
Erst ein härteres Klima erzeugte das existentielle Bedürfnis, sich Nahrungsmittel zu verschaffen und auch in subtropischen Gegenden für wärmende Bekleidung zu sorgen - nicht so sehr wegen eines plötzlich aufkommenden Schamgefühls von Adam und Eva, als sie ihrer Nacktheit inne wurden, wie die Bibel nachträglich gedeutet hat, als man den wahren Grund vergessen hatte und nach einer Erklärung suchte.
Der biblische Sündenfall:
Konsequenzen des „Sündenfalles“, wie sie in Kapitel 3 des Buches Genesis dargestellt werden, laufen auf dasselbe hinaus, indem Gott sprach:
Verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang.
Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen.
Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen ... (Genesis 3,17 - 19)
Hätte Adam nicht auch anders bestraft werden können als gerade mit einem Fluch gegen die Fruchtbarkeit des Ackers? Aber die Sache verhält sich umgekehrt. Es trat eine Klimaverschlechterung ein, so dass die paradiesischen Zustände mühelosen Erntens plötzlich zu Ende gingen. Das mythische Denken suchte nach einer Erklärung und fand sie in der Sünde Adams, in der Bestrafung durch die Gottheit.
Und Gott der Herr machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und kleidete sie. (Genesis 3, 21)
Auch das geschah nicht etwa, um nur die Scham zu bedecken, wozu ja auch ein Lendenschurz gereicht hätte. Vielmehr ergab sich aus dem kälteren Klima nun die Notwendigkeit zu einer kompletten Bekleidung aus Fellen.
3.7 Wie kam es zur Klimaverschlechterung?
Was dabei noch unerklärt bleibt, ist die starke Klimaverschlechterung. Eine mögliche Erklärung könnte ein Polsprung sein, der den Nahen Osten in eine mehr nördliche Breite verschob. Diese Theorie hat schon Peter Kaiser vertreten, als er zu folgendem Genesis-Text schrieb:
Die Symbole sind leicht zu entschlüsseln. Es werden Ereignisse geschildert, die bei einem Polsprung auftreten: Die Schritte des unsichtbaren Gottes bedeuten ein Erdbeben, das die Bewohner des Paradieses in Schrecken versetzt. Das Klima ändert sich. Ihr Blätterputz schützt die Menschen nicht mehr vor der hereinbrechenden Kälte. Deshalb bekleidet sie Gott mit Fellen. Die Tierwelt ist verschwunden, der von der Natur reich gedeckte Tisch ist verloren. Pflanzen, die vor dem Sündenfall nicht beachtet wurden, müssen genossen werden, um den Hunger zu stillen. Die Erzengel, die das Paradies mit zuckenden Flammenschwertern bewachen, sind Symbol für die ausbrechenden Vulkane, für das aus der Erde quellende Feuer. (a.a.O., S. 377)
Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir uns über den Unterschied zwischen einem Polsprung und einer Polwende klar werden müssen.
Polsprung ist in der Geowissenschaft bekannt als eine Verlagerung der geographischen Pole in eine andere Region. Bei einem derartigen Polsprung ändern sich die Nordrichtung jeder geographischen Position und die anderen Himmelsrichtungen um einige Grade. Vor allem verschieben sich zwangsläufig der Äquator und die Klimazonen. In diesem Sinne hat Kaiser wohl angenommen, dass der Vordere Orient durch einen Polsprung in eine mehr nördliche Klimazone gelangte, so dass es kälter wurde.
Das ist aber unmöglich. Denn es kann als erwiesen gelten, dass der letzte Polsprung am Ende der letzten Eiszeit erfolgte. Damals sprang der Nordpol von Grönland in seine heutige Lage. Das geschah aber schon einige Jahrtausende vor dem Ende der Epoche Eden, die mit dem nacheiszeitlichen Klimaoptimum identisch war.
3.8 Schlussfolgerungen
1. Der Polsprung war in Wirklichkeit eine Polwende. Denn bei einer Total-umkehrung der Erde mit Vertauschung von Nord und Süd bleiben die Himmelsrichtungen Nord-Süd und Ost-West praktisch unverändert. Eine Polwende bedeutet ein Erdkippen um volle 180 Grad, so dass die Himmelsrichtungen lediglich vertauscht werden.
Wenn die Archäologen eine alte Tempelanlage ausgraben - z. B. die Sonnenwarte von Tiahuanaku - und feststellen, dass die Seiten des rechteckigen Grundrisses nach den heutigen Haupthimmelsrichtungen orientiert sind, dann ist sicher, dass die Anlage nach dem letzten Polsprung errichtet wurde. Man kann nicht wissen, ob der heutige Norden auch der damalige Norden war und nicht Süden. Eine Abweichung von einigen Graden erst würde beweisen, dass der Bau vor dem letzten Polsprung errichtet wurde. Spätere Polwenden ändern aber nichts mehr an der Grundorientierung.
2. Die Klimaverschlechterung bei der Vertreibung aus dem Paradiese muss daher eine andere Ursache haben. Aber was kommt dann als Ursache einer Klimaverschlechterung in Betracht? Nur eine Änderung der Bahn der Erde um die Sonne, die den Abstand zur Sonne vergrößerte!
Das habe ich mit meinen Kalenderforschungen bestätigt gefunden. Das Sonnenjahr war danach erheblich länger geworden. Das Thema der Erdbahnänderungen in jenen Jahrtausenden erfordert aber vom Umfang her ein weiteres Buch. Zur Grundinformation habe ich im Kapitel 1.7 über die Sonnenzeitalter meine diesbezüglichen Forschungsergebnisse übersichtlich zusammengefasst. Daraus können Sie ersehen, wie viele Veränderungen des Sonnenjahres, bedingt durch veränderten Abstand der Erde um die Sonne, es vom 6. bis zum 3. Jahrtausend gegeben hat. Da besteht noch ein großes Forschungsdefizit.
Ich fand die Ursache der Klimaverschlechterung in einem nahen Vorübergang der Venus, derart, dass sich zugleich die Bahn der Erde um die Sonne vergrößerte, so dass eine Klimaverschlechterung eintrat. Dies ereignete sich wahrscheinlich um -4.209, rund 2 Jahrzehnte nach Beginn des Stier-Zeitalters.
Die folgende Skizze veranschaulicht den Unterschied zwischen Polwende und Polsprung bzw. Polverschiebung:
Polwende Polverschiebung Nord-Süd-Drehung der Erde um 180 Grad Gleiten der Erdkruste über den Erdkern
Auch die Sintfluten, die in den ersten Kapiteln diskutiert wurden, waren stets Polwende-Ereignisse und keine Polsprünge im herkömmlichen Sinne mit geographischer Polverschiebung, auch wenn ich diesen Begriff einführend noch benutzt habe.
Über echte Polsprünge mit geographischer Poländerung liegen aus der letzten Eiszeit Beweise vor. Darüber lesen Sie einiges im Kapitel 1.6 im Zusammenhang mit Überlieferungen der Hopi-Indianer. Weitere Informationen zu vorgeschichtlichen Erdbahnänderungen finden Sie im Kapitel 1.7 über die Sonnenzeitalter.
Erkenntnisse zur Zeit ab -28.000 können Sie in meinen Schriften über die Etappen der Kultur von Atlantis finden, die mehrere Male von Polsprüngen betroffen war.11
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