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Der Vater hatte noch immer kein Wort gesprochen. Von dem Augenblicke an, wo seine Bewegungen schneller geworden waren, schien er alle Besinnung verloren gehabt zu haben. Zwischen dem Herausziehen und wieder Hineinstürmen blieb auch nicht ein Augenblick Zwischenraum. Dann schienen sich Konvulsionen seines Körpers zu bemächtigen. Er zitterte und bebte, die Schenkel zuckten und endlich schien er sich so tief in meine Mutter hineinzubohren, daß er wie leblos liegenblieb, den Kopf auf ihren wogenden Busen sinken ließ und sich dann erschöpft auf die Seite legte. Während die Mutter nach einem Handtuch griff und erst sich und dann den Vater abtrocknete, hatte ich Gelegenheit, die Veränderung zu bemerken, die unterdessen bei beiden vorgegangen. Was bei meinem Vater groß, rot und drohend gewesen war, lag jetzt klein und matt da, und ich bemerkte nur einen weißen Schaum, mit dem die Spitze überzogen war, bis das Handtuch die Spuren desselben wegnahm. Was dagegen bei meiner Mutter eng geschlossen und kaum bemerkbar gewesen war, stand auseinander und erschien glühend rot. Sie öffnete die Schenkel und ließ ebenfalls einen weißen Schaum herausfließen, der die ganze Höhlung zu füllen schien und von dem ich dummes Ding nicht begriff, wo er hergekommen war. Dann holte sie Wasser, wusch erst den Vater auf das Zärtlichste und füllte dann eine Spritze, die eine krumme Röhre hatte, führte sie bei sich ein und reinigte sich gründlich, worauf sie sich an das Bett setzte, auf dem der Vater noch immer ausgestreckt und wie träumend lag. In seinem Gesichte lag die vollständige Befriedigung, in dem ihrigen nicht. Sie war offenbar in eben solcher Aufregung, als der Vater vorhin gewesen war, nachdem er sie so lange zwischen den Schenkeln geküßt. Bei dem Abtrocknen hatte sie auch wie zufällig dem Spiegel eine andere Richtung gegeben, so daß mein Vater, dessen Kopf jetzt an derselben Stelle lag, wo vorhin der ihrige ruhte, nicht dasselbe Bild in ihm sah, das sie mit solcher Gier genossen. Ich war in solcher Spannung, daß ich auch diese kleine, anscheinend unwillkürliche Bewegung bemerkte, aber freilich erst später die Erklärung dafür fand. Nun glaubte ich, es sei alles vorbei, und obgleich meine Sinne in einer unglaublichen, fast schmerzhaften Aufregung waren, so dachte ich doch nun daran, wie ich, ohne mich zu verraten, aus dem Schlafzimmer herauskommen könnte. Ich hatte mich aber geirrt und sollte noch mehr zu sehen bekommen. Vor dem Bette sitzend, beugte sich meine Mutter über den Liegenden und küßte ihn auf das Zärtlichste.
»Warst du glücklich?« frug sie schmeichelnd.
»Über alle Beschreibung, du herrliches Weib; aber es tut mir nur leid, daß du nicht mit mir zusammen fertig geworden bist. Ich war zu aufgeregt und konnte mich nicht mehr halten. Es schoß wie eine Fontäne heraus!«
»Das tut ja nichts! Ich will ja deinem heutigen Geburtstage nur die Freude machen und habe ja schon vorhin einen himmlischen Genuß gehabt.«
Dabei beugte sie sich auf ihn herab und küßte dieselbe Stelle bei ihm, die er vorhin bei ihr geküßt hatte. Diesmal konnte ich besser sehen, was geschah, als vorher, wo der Vater mir den Rücken zugedreht hatte. Erst küßte, streichelte und liebkoste sie sein Glied, dann nahm sie die Spitze in den Mund.
Mit der rechten Hand griff er der so wollüstig Beschäftigten erst an den Busen, dann zwischen die Schenkel, die sie auch sogleich öffnete, um ihm die vollste Freiheit zu gestatten. Ich sah, wie der Finger erst ganz oben in der Spalte spielte, dann tiefer ging und endlich ganz eindrang, während sie mit dem Munde immer rascher saugte, bis zu meiner größten Verwunderung unter ihren Liebkosungen das wunderbare Wesen sich wieder aufrichtete und dieselbe Gestalt annahm, wie ich es zuerst gesehen. – Offenbar hatte meine Mutter das gewollt, denn ihre Augen strahlten vor Vergnügen, und da mein Vater keine Bewegung machte, sondern zufrieden schien, daß seine Hand eine so angenehme Beschäftigung gefunden, so schwang sich meine Mutter unter einer Flut von Küssen über ihn her, so daß sein ganzer Körper zwischen ihren Schenkeln lag. Der Zufall hatte gewollt, daß ich das, was jetzt geschah, doppelt sehen konnte; einmal von der Seite, weil die Langseite des Bettes mir gerade gegenüber stand, das anderemal von hinten in dem Spiegelbilde. Was ich bis dahin immer nur teilweise hatte sehen können, je nachdem die Körper sich näherten oder von einander entfernten, das konnte ich nun im Spiegel so deutlich beobachten, als ob ich dicht dabei gestanden, und nie werde ich dies Schauspiel vergessen! Es war das Schönste, was man nur sehen konnte, und schöner, als ich es je erlebt. Beide Gatten waren aber auch in vollster Gesundheit, Kraft und Aufregung. Die Mutter war diesmal der eigentlich geschäftige Teil, während der Vater viel ruhiger schien als vorher. Er faßte sie zwar um die runden schneeweißen Hüften, nahm die Knospen ihres Busens zwischen seine Lippen und saugte daran, wenn sie sich vornüberbeugte, bewegte aber den Unterkörper fast gar nicht, während sie Feuer und Flamme schien und eine außerordentliche Lebendigkeit entwickelte. Sie führte mit der Hand die wieder drohend aufrecht stehende Lanze an die Öffnung und senkte sich dann soweit herab, daß sie ganz eindrang. Hatte ich alles vorhergehende mit Angst und Bestürzung angesehen, so kamen jetzt ganz andere Gefühle über mich. Wallungen, von denen ich mir keine Rechenschaft zu geben wußte, die aber unbeschreiblich süß waren. Hätte ich nicht das Rauschen und Knittern meiner Kleider gefürchtet, so würde ich mit meiner Hand dahin gefaßt haben, wo meine Mutter eine so überwältigende Wollust zu empfinden schien, daß sie alles um sich vergaß und aus einer stillen, höchst ruhigen Frau eine glühend Genießende wurde. Der Anblick war über alle Beschreibung schön! Die kräftigen Glieder meines Vaters, die blendend weißen, runden Formen und jene Teile in engster Verbindung und Bewegung, in welche sich das ganze Leben und Sein zweier glücklicher Menschen konzentriert zu haben schien! Wenn sie sich hob, sah ich, wie die roten Lippen ihrer Spalte sich nur ungern von dem Zeichen männlicher Kraft trennten, welches zwischen ihnen und eng von ihnen umschlossen, bald bis in das Innerste drang, bald ganz entblößt war, um gleich darauf wieder zu verschwinden. Diesmal sagte meine Mutter gar nichts, aber beide schienen in gleicher Steigerung zu genießen. Die Bewegungen wurden von beiden gleichmäßig schneller, beiden brachen die Augen gleichzeitig, und als die höchste Ekstase eintrat, stieß mein Vater plötzlich von unten herauf, als ob er ganz in das reizende Geheimnis hinein wollte, während meine Mutter ihre Schenkel so weit als möglich spreizte und von oben herab drückte, als ob sie alles hineinpressen wollte. Dann sagte der Vater: »Jetzt! Jetzt! Ich spritze! Himmlisch!« Und gleichzeitig meine Mutter: »Es kommt! Ach, welch ein süßer Strom!« Eine Sekunde wohl dauerte diese höchste Entzückung, dann sanken beide Arm in Arm auf das Bett nieder, zogen aber nun die leichte Decke über sich, um sich nicht zu erkälten, so daß mir der Anblick ihrer Körper entzogen wurde.
Ich stand wie versteinert! Die beiden Wesen, für welche ich bis jetzt die meiste Ehrfurcht und Liebe gefühlt, hatten mich über Dinge aufgeklärt, über welche sich junge Mädchen so wunderbar verkehrte Gedanken machen; hatten allen Schein und Vorstellung beiseite geworfen, durch welche sie mir bisher als ganz rein, leidenschaftslos und Ehrfurcht gebietend erschienen waren; hatten mir gezeigt, daß die Welt unter der äußeren Form der Sitte und des Anstandes den Genuß und die Wollust verbirgt. Aber ich will jetzt noch nicht philosophieren, sondern ich will erst erzählen. –
Zehn Minuten ungefähr mochten beide wie leblos unter der Decke gelegen haben, dann standen sie auf, wuschen sich, zogen sich an und verließen das Zimmer. Ich wußte, daß meine Mutter den Vater zunächst in das Zimmer führen würde, wo die Geburtstagsgeschenke aufgestellt waren, und dieses lag an dem Balkon, der in den Garten führte. Ich schlich mich daher einige Minuten nachher aus dem Schlafzimmer und lief so rasch als möglich in den Garten, von wo aus ich die Eltern begrüßte. Wie ich dann mein Gratulationsgedicht hergesagt habe, weiß ich nicht. Mein Vater hielt meine Verwirrung für Rührung. Konnte ich doch meine Eltern nicht ansehen, weil ich den Gedanken nicht los werden konnte, wie ich sie vor wenig Minuten in einer ganz anderen Beschäftigung gesehen hatte. Der Vater küßte mich und die Mutter; aber welch eine andere Art von Kuß war das! So kalt, so förmlich! Auch die Mutter küßte den Vater. Aber wie hatte ich sie vorher küssen sehen? Ich war so verwirrt und verlegen, daß es meinen Eltern endlich auffiel. Ich schützte Kopfweh vor, weil ich mich nur danach sehnte, auf mein Zimmer zu kommen und allein zu sein, denn ich vermochte keinen anderen Gedanken zu fassen, als das so unerwartet Gesehene zu ergründen und womöglich selbst Versuche anzustellen. Der Kopf brannte mir wie Feuer und das Blut jagte mir durch die Adern.
Die Mutter meinte, ich sei wohl zu fest geschnürt. Das war eine willkommene Gelegenheit, mich in meinem Zimmer auskleiden zu können, und das tat ich auch mit einer Eile, daß ich fast alles zerriß. Wie war aber mein unreifer Körper so wenig schön im Vergleich zu der vollendeten Schönheit meiner Mutter! Kaum rundete sich bei mir, was bei ihr schon die üppigsten Formen angenommen hatte. Das vollste Gebüsch bei ihr war bei mir kaum ein leichtes Moos. Sofort versuchte ich mit der Hand an mir selbst, was ich den Vater hatte tun sehen. Ich rieb hin und her, auf und nieder, öffnete die Lippen des Einganges so weit als möglich, aber den Finger tiefer hinein zu bringen war nicht möglich, ohne Schmerzen zu empfinden. Es war wohl ein angenehmes Gefühl, wenn ich ganz oben am Eingang, wo ich zwischen den Lippen einen kleinen hervorragenden Fleck fühlen konnte, sanft und besonders mit warmem Speichel benetzt, rieb; aber daß man davon so außer sich geraten, so alle Besinnung verlieren könne, wie ich es bei meiner Mutter gesehen, das konnte ich nicht begreifen. Ich schloß daraus, daß zu solcher Wollust ein Mann gehöre und verglich in Gedanken den Prediger mit meinem Vater. Ob der sich wohl auch mit seinem ersten Wesen nur so verstellte, wie sich offenbar mein Vater gegen uns verstellt? Ob er wohl auch so feurig, so wollüstig, so besinnungslos wird, wenn er sich mit seiner Frau allein befindet? Ob er es wohl auch mit mir tun würde, wenn ich das täte, was die Mutter getan? Namentlich konnte ich das Bild nicht vergessen, wie sie jenes wunderbare Glied geküßt, daran gesaugt, seinen Kopf in den Mund genommen und so lange geliebkost, bis es sich aufgerichtet, um sich aufs neue in sie zu versenken.
In einer Stunde war ich zehn Jahre älter geworden. Als meine eigenen Versuche nichts helfen wollten und ich ermattet davon ablassen mußte, überlegte ich hin und her, was ich nun tun müsse? Schon damals war ich in allen Dingen ungemein systematisch, ich führte ein Tagebuch, hielt Rechnung über meine kleinen Einnahmen und Ausgaben und schrieb alles Mögliche auf. So kam ich denn auf den Gedanken, mir erst alle Worte aufzuschreiben, die ich gehört, aber vorsichtig auf einzelne Papierschnitzel, damit niemand daraus klug werden konnte. Dann dachte ich über alles Gehörte und Gesehene nach und baute mir ein Phantasieschloß zurecht.
Erstens: hatte die Mutter sich schlafend gestellt und sich so zurecht gelegt, daß der Vater das tun mußte, was sie wünschte. Sie war also die Verlangende, wollte aber nur als die Gewährende erscheinen. Sie hatte sich ferner den Spiegel so zurecht gerückt, daß sie durch den Anblick doppeltes Vergnügen haben mußte. Hatte mir der Anblick im Spiegel doch auch mehr Vergnügen gemacht als die Wirklichkeit, weil ich die Dinge ganz deutlich sah, die ich sonst nicht hätte sehen können. Aber auch das hatte sie vor dem Vater versteckt. Sie hatte ihm also nicht eingestehen wollen, daß sie noch mehr genösse als er. Endlich hatte sie ihn gefragt, ob er nicht bis heute abend warten wolle, während sie doch alles vorbereitet hatte, um gleich morgens zu genießen, was sie wünschte.
Zweitens hatten beide mehrmals ausgerufen: »Es kommt!« Es war von einem »Erguß« die Rede gewesen, und als das höchste Vergnügen eintrat, hatten beide gesagt: »Ich spritze!« Was war das? Vergebens zerbrach ich mir den Kopf, was das wohl bedeuten könnte? Ich mag gar nicht niederschreiben, welche widersinnige Erklärung ich mir damals erfand. Bei aller gewöhnlichen Schlauheit junger Mädchen ist es erstaunlich, wie lange sie über alle Dinge im Dunkeln tappen und wie selten sie gerade auf die einfachste und natürlichste Erklärung kommen.
Das Küssen und Saugen war jedenfalls nicht die Hauptsache, sondern nur eine Vorbereitung gewesen, obgleich die Mutter offenbar gerade dabei das meiste Vergnügen gehabt hatte, sowohl als der Vater ihr an der Spalte saugte und wahrscheinlich mit der Zunge spielte, denn sie hatte ja dabei gesagt: »Jetzt tiefer!« und nachher, daß das ein »himmlischer Genuß« gewesen sei – als auch, wie sie dem Vater dasselbe tat.
Kurz, es gab so viel zu denken und zu erklären, daß ich den ganzen Tag nicht zur Ruhe kam. Fragen wollte ich niemand, denn da die Eltern das alles so vorsichtig verborgen hatten, so mußte es wohl etwas Unschickliches sein. Wir bekamen viel Besuch den Tag über, und des Nachmittags kam auch der Onkel mit seiner Familie nach der Stadt. Er brachte seine Frau, meine Cousine, ein zehnjähriges Mädchen, meinen Cousin von 16 Jahren und eine französische Gouvernante aus der Schweiz mit. Da der Onkel am anderen Tage noch Geschäfte in der Stadt hatte, so blieben sie die Nacht bei uns, und die Cousine mit ihrer Gouvernante mußten in meinem Zimmer schlafen. Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich im Bette der Gouvernante hätte schlafen können, denn sie war ein sehr lebhaftes Frauenzimmer, 28 Jahre alt, nie um eine Antwort verlegen, und von ihr hätte ich vielleicht Belehrung erhalten können, obgleich ich nicht wußte, wie ich das anfangen sollte, da sie doch eine Erzieherin war und meine kleine Cousine sehr strenge hielt. Aber ich dachte mir, die Vertraulichkeit des Zusammenliegens im Bette würde schon eine Gelegenheit herbeiführen, und machte tausend Pläne. Als die Zeit zum Zubettegehen herangekommen war, fand ich Marguerite schon in unserem Schlafzimmer. Sie hatte eine spanische Wand zwischen die Betten geschoben, so daß die Schlafenden vollständig von einander getrennt waren. Sorgfältig brachte sie uns beide zu Bett, ließ uns unser Abendgebet hersagen, nahm dann die Lampe auf ihre Seite mit herüber, wünschte uns gute Nacht und ermahnte uns, bald einzuschlafen. Das hätte sie bei meiner Cousine kaum nötig gehabt, denn kaum unter der Decke, war sie auch schon eingeschlafen; bei mir aber war vom Schlafen keine Rede. Allerlei Gedanken gingen mir im Kopfe herum. Ich hörte Marguerite noch einige Zeit herumwirtschaften, sich dann ausziehen und das Nachtkleid anlegen. Ein schwacher Lichtschein durch die spanische Wand zeigte mir eine kleine, kaum einen Stecknadelkopf große Öffnung, und schnell hatte ich eine Haarnadel zur Hand, um das Loch unbemerkt größer zu machen, so daß ich mich im Bette nur etwas herabzuschieben brauchte, um ganz bequem zu Margueriten hinüber zu sehen. Sie hatte eben das Hemd ausgezogen, um das Nachtkleid anzuziehen.
Ich sah freilich keinen so schönen Körper wie den meiner Mutter, aber doch runde, reife Formen, eine kleine, aber wohlgeformte Brust und geschlossene Schenkel. Ich hatte kaum eine Sekunde Zeit für das Beschauen, denn rasch warf sie das Nachthemd über, setzte eine Haube auf und holte dann aus einem Reisesack ein Buch, mit dem sie sich an einen Tisch, dem Bette gegenüber, setzte und zu lesen begann.
Kaum aber hatte sie einige Minuten gelesen, als sie aufstand, die Lampe nahm und auf unsere Seite kam, um nachzusehen, ob wir auch schliefen. Natürlich schloß ich die Augen so fest als möglich und öffnete sie erst wieder, als ich hörte, daß sich die Erzieherin auf ihrer Seite auf den Stuhl setzte. Gleich war mein Auge auch wieder an der Öffnung. Marguerite las mit größter Aufmerksamkeit in dem Buche, und sein Inhalt mußte etwas ganz Besonderes sein, denn ihre Wangen röteten sich und ihre Augen glänzten, die Brust hob sich unruhig und plötzlich ließ sie die rechte Hand unter das Hemd sinken, setzte den einen Fuß auf die Bettstelle und schien noch eifriger, – mit noch größerem Vergnügen zu lesen. Was ihre Hand unter dem Hemde machte, konnte ich freilich nicht erkennen, da sie bedeckt war; aber ich reimte mir das heute Morgen Gesehene zusammen. Manchmal schien sie nur mit den Fingerspitzen in den Haaren zu spielen, dann drückte sie wieder die Schenkel zusammen und bewegte sich mit dem Unterkörper hin und her. Vor lauter Aufmerksamkeit auf die Hauptsache hatte ich gar nicht bemerkt, daß neben ihr auf dem Tische ein kleines Blechgefäß auf einer Spirituslampe stand, dessen Inhalt bald anfing zu dampfen. Wahrscheinlich hatte sie die Flamme schon vor dem Entkleiden angezündet, denn ich hatte es nicht gesehen. Plötzlich legte sie das Buch weg, faßte in das dampfende Gefäß, und als sie den Finger herauszog, sah ich, daß Milch darin erwärmt worden war. Sie schien sich nur überzeugt zu haben, ob die Milch heiß genug sei. Denn nun holte sie aus ihrer Reisetasche ein Paket Wäsche hervor, wickelte es auf und hatte plötzlich ein sonderbares, mir unerklärliches Instrument in der Hand. Es war schwarz und hatte genau dieselbe Form wie das, was ich heute früh bei meinem Vater gesehen. Ich armes Kind, was wußte ich damals von einem Godemiche! Sie senkte ihn in die heiße Milch, ließ ihn eine Zeitlang darin, legte ihn dann an ihre Backe, als wollte sie prüfen, ob das Instrument die rechte Wärme habe. Kaum hatte sie sich davon überzeugt, als sie die Spitze desselben wieder in die Milch legte, die beiden Kugeln am anderen Ende zusammen drückte und beim Loslassen das Innere der Kugeln mit der warmen Milch füllte. Nun setzte sie sich wieder, stellte beide Füße hoch auf das Bett, und zwar meinen Augen gerade gegenüber, so daß ich zwischen ihre ausgebreiteten Schenkel sehen konnte, da sie das Hemd hoch herauf geschlagen und unter dem Gürtel des Kamisols befestigt hatte. Mir quollen vom angestrengten Sehen fast die Augen aus dem Kopf. Nun nahm Marguerite das Buch wieder in die linke Hand, – ich hatte beim Aufnehmen bunte Bilder darin bemerkt, ohne erkennen zu können, was sie darstellten – jenes Instrument in die rechte Hand und führte dessen Spitze an den wunderbaren Teil, den ich eben auch bei mir selbst in der Hand hatte. Ganz langsam fuhr sie erst auf und nieder, von oben bis unten, rieb leise eine gewisse Stelle, wobei ihre Augen immer sonderbarer glänzten und das Buch mit seinen Bildern fast zu verschlingen schienen; dann leitete sie die Spritze zu der eigentlichen Öffnung und drängte langsam den ganzen Schaft hinein, wobei sie die Schenkel noch mehr auseinander spreizte, den Unterkörper entgegenschob und einen leisen Seufzer ausstieß. Sie schob so lange, bis der Schaft nicht weiter eindringen konnte und die Kugeln sich fast mit den Haaren vereinigten. Ebenso langsam, wie er eingedrungen war, zog sie ihn auch wieder heraus und nun wiederholte sich das Spiel nach und nach immer schneller, bis Sie das Buch fallen ließ, die Augen schloß, die linke Hand im Munde befeuchtete und sich – während das Instrument unten immer rascher eindrang – oben in der Spalte kitzelte und rieb. Ihr Körper schien in Konvulsionen zu geraten. Sie kniff die Lippen gewaltsam aufeinander, als fürchte sie sich durch einen Seufzer zu verraten; endlich schien der höchste Moment bei ihr gekommen; mit beiden Händen preßte sie die Kugeln, daß die Milch gewaltsam in ihr Innerstes spritzen mußte, schloß dann die Schenkel über dem noch immer tief eingedrungenen Instrumente und lag regungslos, aber tief atmend still auf dem Stuhle. Ich rührte mich immer noch nicht. Endlich öffnete sie die Schenkel wieder, zog das Instrument, das ganz mit Schaum bedeckt schien, heraus und fing den nachstürzenden Milchstrom in einem Tuche auf. Dann trocknete sie alles, – packte Buch und Instrument sorgfältig ein, kam darauf noch einmal mit der Lampe an unser Bett, um zu sehen, ob wir schliefen, und legte sich dann selbst zur Ruhe, mit so ruhigem, glücklichem Gesichte, als sei sie nun vollständig befriedigt. Während sie in das Bett stieg, schob auch ich mich zurecht und freute mich, nun eine Gelegenheit gefunden zu haben, die mir Lösung aller Rätsel verhieß, welche sich unruhig in meinem kleinen Kopfe umhertummelten.
Ich war außer mir! Aber auch fest entschlossen, daß Marguerite mir beichten, mich aufklären, mir helfen sollte! Tausend Pläne durchkreuzten meinen Kopf. Wie ich sie ausführte, soll mein zweiter Brief Ihnen sagen.
War ich aufrichtig?
Marguerite war also meine Hoffnung. Gern wäre ich gleich zu ihr hinübergeeilt, hätte mich zu ihr ins Bett gedrängt, hätte gebeten oder gedroht, bis sie mich vollständig über alle die seltsamen, verbotenen und aufregenden Dinge aufgeklärt, die ich heute gesehen, bis sie mich gelehrt, das nachzuahmen, was mich so unbeschreiblich lüstern gemacht. Aber so jung ich war, hatte ich doch denselben Verstand und dieselbe vorsichtige Berechnung, die mich später vor so vielen Unannehmlichkeiten bewahrt hat. – Konnte ich nicht durch irgendeinen Zufall ebenso belauscht werden, wie ich sie belauscht hatte, wie ich meine Eltern gesehen? Ich fühlte, daß es sich um Unerlaubtes handelte, und wollte ganz sicher sein. Obgleich ich ganz in Feuer war und das rebellische Fleckchen da unten prickelte und juckte, so verhielt ich mich doch ganz ruhig, preßte die Schenkel zusammen, und als ich mit meinem Plane fertig war, den Onkel auf das Land zu begleiten, weil sich dort Gelegenheit finden mußte, mit Marguerite ganz allein und unbelauscht zu sein, – schlief ich spät ein.
Es wurde mir nicht schwer, beim Onkel und bei meinen Eltern meinen Plan durchzusetzen, und ich erhielt die Erlaubnis, acht Tage auf dem Lande zuzubringen. Das Gut meines Onkels lag nur wenige Meilen von der Stadt, und nach dem Mittagessen wurde hinausgefahren. Den ganzen Tag über war ich so liebenswürdig und zuvorkommend als möglich gewesen, und auch Marguerite schien großen Gefallen an mir zu finden. Meine kleine Cousine war mir ganz gleichgültig und vor meinem Cousin fühlte ich eine unerklärliche Scheu. Da ich sonst keinen jungen Mann kannte, mit dem ich so nahe und so unverdächtig hätte zusammenkommen können als mit ihm, so war er mein erster Gedanke gewesen, um über all die Rätsel aufgeklärt zu werden, die mich seit meinem Versteck im Alkoven quälten. Ich war so freundlich und auffordernd als möglich gegen ihn gewesen, er war mir aber immer scheu ausgewichen. – Bleich und mager, hatte sein Auge einen ganz sonderbaren unsteten und trüben Ausdruck, und wenn ich ihn neckend berührte, schien es ihm entschieden unangenehm zu sein. Ich sollte bald den Grund dieser auffallenden Erscheinung kennenlernen, die ich um so weniger begriff, als ich immer gesehen, daß Jünglinge seines Alters sich in Gesellschaft junger Mädchen drängen. Es war gegen acht Uhr abends, als wir auf dem Gut ankamen, hoher Sommer und sehr heiß. Von der Fahrt ermüdet, eilte alles, sich bequemer zu kleiden. Es wurde Tee getrunken, und ganz unbefangen scheinend, sorgte ich dafür, daß ich in das Schlafzimmer der Gouvernante gebettet wurde, weil ich vorgab, mich zu fürchten, wenn ich in einem fremden Zimmer allein schlafen solle. Man fand das ganz natürlich und so hatte ich meinen Willen durchgesetzt, so daß ich getrost das Übrige meiner Schlauheit überlassen konnte. Ich sollte indessen nicht zu Bette kommen, ehe ich nicht noch eine andere Erfahrung gemacht, an die ich indessen erst jetzt beim Niederschreiben mit Widerwillen zurückdenke, wenn sie auch damals einen Eindruck ganz anderer Art auf mich machte. Nach dem Tee fühlte ich die Notwendigkeit, ein natürliches Bedürfnis zu befriedigen, und die Gouvernante wies mich an den dafür bestimmten Ort.
Es waren zwei Türen nebeneinander, die beiden Gemächer aber nur durch eine Bretterwand getrennt, die von der Hitze so ausgetrocknet war, daß einige Fugen auseinander standen. Eben wollte ich wieder gehen, als ich jemand kommen hörte, der die Tür neben mir aufmachte und sogleich hinter sich verriegelte. Ich hielt mich mäuschenstill, um nicht bemerkt zu werden, und wollte meinen unbekannten Nachbar erst wieder fortgehen lassen, ehe ich mich entfernte. Nur aus ganz gewöhnlicher Neugier, ohne alle Nebengedanken, lauschte ich durch eine Spalte und sah meinen Cousin, der sich entblößt hatte, aber sehr viel anders beschäftigt war, als ich erwartet hatte. Er saß, hatte die Füße ausgestreckt und hatte beide Hände da, wo sie mein Vater gehabt, als er meine Mutter nach den ersten Küssen betrachtete. Eifrig war er bemüht, etwas aus seiner Lethargie zu wecken, was nicht von selbst dazu bereitwillig schien, und ich sah es endlich in seiner Hand eine andere Gestalt annehmen. So wenig mein unreifer Körper eines Vergleiches mit meiner Mutter würdig war, so wenig war es der meines Cousins mit meinem Vater. Wiederholt benetzte er das Wachsende und Schwellende mit Speichel, wobei seine matten Augen nach und nach einen merkwürdigen Glanz annahmen, dann sah ich ihn in Zuckungen geraten, mit den Lippen beben und endlich einen Strahl weißen Schaumes aus jenem rätselhaften Teile hervor spritzen, der anfangs weitab auf den Boden fiel, dann aber träge aus einer kleinen Öffnung nachquoll und den Schaft hinab auf die Hand lief, welche aufgehört hatte sich zu bewegen und matt daneben niedergesunken war. Obgleich ich durch dieses sonderbare Schauspiel über vieles aufgeklärt worden war, – namentlich reimte ich nun alles zusammen, was meine Eltern von jenem Erguß gesprochen hatten und was Marguerite sich gestern Abend künstlich durch Milch ersetzt hatte, – so war mir doch das, was ich hatte sehen müssen, unbeschreiblich widerwärtig, – nicht während seines Verlaufs, denn da war Neugier und erwachende Sinnlichkeit mit im Spiele gewesen; aber jetzt, wo ich diese vollkommene Schlaffheit und Entkräftung eines noch so jungen Mannes sah, wo ich Zeuge sein mußte, daß er die Spuren seiner heimlichen Sünde abwischte und wo er dabei so stier und gläsern aus den Augen blickte. Mein Vater und meine Mutter waren schön geworden, als sie riefen: Es kommt! Ich spritze! mein Cousin aber häßlich, fahl und zerknickt. Daß Marguerite so etwas trieb, begriff ich, denn ein Mädchen ist überall auf Heimlichkeit angewiesen, wenn es sich um Gefühl und Genuß handelt. Und dann hatte sie es mit einer wahren Begeisterung, mit äußerster Heftigkeit und vollster Hingebung getrieben. Mein Cousin hingegen maschinenmäßig, ohne alle Poesie, matt und tierisch. Was konnte einen kräftigen jungen Mann dazu veranlassen, ein so elendes Vergnügen zu genießen, wenn er es bei Frauen und Mädchen besser haben konnte?