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Im Gegensatz zu ihm hielt ich mich wenig draußen auf. Mir war schnell kalt und ich mochte vor allem die Winter nicht, den Schnee und das Eis und die Vistramlatzhosen aus blauem Kunstleder, die abwaschbar waren und in den Falten bröckelten. Der raue Wind trocknete meine Haut aus, besonders die Lippen, weswegen ich sie unentwegt mit Speichel befeuchten musste, was sie rissig machte und schmerzhaft war. Die Kälte färbte meine Wangen rot und meine Hände bläulich-lila, was ich hasste, weil ich damit auszusehen glaubte wie eine Fischverkäuferin. Außerdem litt ich unter häufigen Mandelentzündungen und einer ständig laufenden Nase, hatte Angst vor Blasenentzündungen, die regelmäßig auftraten, wenn ich mich in Monaten mit R auf eine Wiese setzte.
Bertram machte das Wetter nie etwas aus. Ich sehe ihn noch in seiner dünnen Leinenjacke bei minus 20 Grad auf dem Fahrrad heranwinken: »Komm, setz dich hinten drauf, wir fahren ein Stück!« Er nannte mich Stubenhockerin, wenn ich ablehnte.
Überhaupt war ich ängstlicher als er. Ich war schon ängstlich geboren. Bertram musste mir zehnmal sagen, wenn ich etwas gut gemacht hatte. Selbst dann glaubte ich es nicht. Meine Angst spürte ich oft bis in den Magen. »Wer Angst hat, ist unsicher«, erklärte mir Bertram.
Manchmal testete er mich. »Was glaubst du, wie lange kann ein Mensch auskommen, ohne zu trinken? Was machst du, wenn du draußen bist und mehrere Tage kein Wasser hast?« Ich meinte, es sei gut, eine Quelle zu suchen oder im Winter Schnee zu schmelzen und zu trinken, was Bertram nur mit Einschränkungen gelten ließ. »Und wenn du keine Quelle findest und der Schnee verdreckt ist?« Er ließ mich raten und gab schließlich selbst die Antwort: »Du musst Urin destillieren.« Wie das gehen sollte, zeigte er mir, als wir, wie oft an Sommerabenden, in seinem Garten ein Feuer entfachten und um die Glut hockten. Vor meinen Augen pinkelte er in eine Wasserflasche, kommentierte das damit, dass ich mir den Notfall vorstellen solle, schloss den Deckel der Flasche und hielt sie eine Weile über die Glut. Dann bohrte er mit dem Taschenmesser ein Loch in den Deckel und steckte einen Strohhalm in die Flüssigkeit. Über den Halm gelangte Wasserdampf dann in eine zweite Wasserflasche, was eine Weile dauerte und nur wenig Flüssiges hervorbrachte. Die zweite Flasche legte er ins Gras, ließ sie abkühlen und als die Temperatur stimmte, hielt er mir das Destillat entgegen: »Hier! Trink! Ist gereinigt!«, lachte er, setzte an und trank selbst.
Bertram konnte Dinge, für die ich ihn bewunderte. Es war mir ein Rätsel, wie er sich orientierte. War ich mit ihm im Wald, pfiff er manchmal seltsame Töne, woraufhin nach und nach Waldtiere auftauchten, aber schnell wieder verschwanden. Eine Stelle, an der ich nichts, aber rein gar nichts erkennen konnte außer Gestrüpp und geschwärzter Erde unter einer trockenen Erdschicht, entschlüsselte er als einstigen Kohlenmeiler.
Ich sehe Bertram noch vor mir, kurz nach seiner Kommunion. Er trug das neue Fahrtenmesser, das ihm sein Vater geschenkt hatte, an einem Lederriemen quer über der Schulter. Wir waren in den Kyllwald gegangen, wo wir die Rinden der Buchen nach Baumperlen absuchten, die wir Knubbel nannten. Sie waren schwierig zu finden, weil sie unscheinbar waren, fast unsichtbar, oft im Boden versteckt und mit Rinde und Moos bedeckt. Man musste sie säubern und schälen, was eine Prozedur war, die sich aber lohnte, weil so etwas wie Perlen entstanden, oft mit schöner Maserung, glatt und weich. Dass es Glücksbringer seien, sagte Bertram, vollgeladen mit der Energie des Baumes, an dem sie gewachsen waren.
Ein Eichelhäher protestierte gegen unser Vordringen, und selbst Bertram erschrak über den schrillen Ruf derart, dass wir uns davonmachten und in einen Teil des Waldes gerieten, in dem wir nie vorher gewesen waren. Ich stand ratlos zwischen den geraden Stämmen der Fichten, zeigte hierhin und dorthin, suchte nach Merkmalen am Weg, an die ich mich erinnern konnte, redete völlig ahnungslos etwas von Polarstern und Himmelsrichtungen.
Bertram inspizierte die Bäume. Als er zu einer Erklärung seines merkwürdigen Tuns ansetzte, meinte ich seinen Vater zu hören: »Keine Sorge. Wir finden wieder heim. Guck mal: Bei uns kommt der Wind meist aus Westen. Das sieht man an der Neigung der Bäume. Deshalb ist auch der Moosbewuchs auf der Wetterseite stärker – also da, wo Westen ist.« Wir standen vor einer Reihe einseitig bemooster Fichten. »Wenn du dich am Moos orientierst, also immer in die gleiche Richtung läufst, läufst du nicht im Kreis und kannst dich also nicht verirren. Unser Dorf liegt südlich.« So ganz verstand ich das nicht. Er aber kannte die Richtung, winkte mir und ich folgte ihm.
Kaum eine Viertelstunde später sahen wir die Kirchturmspitze.
Bertram war für den Notfall gewappnet. Er hätte draußen überleben können. Er zeigte mir, dass Baumschwämmchen hervorragende Grillanzünder sind. Er benutzte die Baumrinden als Teller, die Stöckchen als Gabel. Er rieb Spitzwegerich auf Insektenstiche und pinkelte über Wunden. Er wusste, wo Pfifferlinge wuchsen und Wolpern6.
Vielleicht lebt er gar nicht weit von hier, in einer Felsenhöhle, und ernährt sich von Beeren und Pilzen? Vielleicht lebt er in einem fernen Land ohne Zivilisation, irgendwo in den dichten Wäldern Südamerikas? Vielleicht als Lendenschurz tragender Nomade in der Amazonasregion? Vielleicht hat er sich den Sentinelesen auf einer der Andamaneninseln im warmen Golf von Bengalen angeschlossen? Erst kürzlich habe ich darüber gelesen.
Sicher ist er an einem anderen Ort, in einem anderen Land, in einem anderen Leben, über das ich nicht das Geringste weiß.
Was Bertram betrifft, hielt ich vieles für möglich.
Ich hätte sooo gerne gewusst, wo er war.
Am frühen Morgen streift mich der Rest eines Traums. Es ist Frühling. Die Erde beginnt wieder nach Erde zu riechen. Alles blüht und, wenn der Wind kommt, schneit es Blütenblätter. Die Blüten wirbeln durch die Luft, schimmern im Licht. Die Sonne blendet und der helle Himmel verschmilzt mit den transparenten Blüten.
Ich liege neben Bertram im Gras. Die Sonne wärmt sein Gesicht, den grauen Zopf, die tiefliegenden Augen. Er liegt mit im Nacken verschränkten Armen. Sein Atem ist ruhig und geht bald in einen tiefen gleichmäßigen Rhythmus über. Ich drehe mich auf die Seite, stütze den Kopf auf die Hand und betrachte seine blasse Haut, die Bartstoppeln, die feinen Härchen am Haaransatz, die lange, gerade Nase und die unterschiedlichen Augenbrauen. Unsere Beine berühren sich und ich spüre den Flaum seiner haarigen Waden. Ich hoffe darauf, dass er blinzelt, mich ansieht, mich umarmt, mich küsst. Aber wir liegen einfach nur da und Blüten rieseln auf uns herab.
13.
Im Supermarkt ist alles zu jeder Zeit und billig zu haben. Oft weiß ich gar nicht, was ich kaufen soll und es ist mir lästig, wenn ich zu viel Auswahl habe. Hundert Sorten Brotaufstriche, Waschmittel, Shampoosorten. Im Tiefkühlregal finde ich Chicken Nuggets, Minutenschnitzel und Grillhähnchen, das Päckchen zu eins neunundneunzig. »Ist das nicht zu billig?«, frage ich Schommers Kläs, der in der gleichen Truhe wühlt. Kläs freut sich über das Schnäppchen, meint, dass nicht alles, was billig ist, auch schlecht sein muss und packt sich einen Vorrat in den Einkaufswagen. Es ist nicht lange her, da hatte er selbst noch Hühner. Sie brauchten einen Stall, eine Wiese, Körner und Wasser und was sonst noch alles. Täglich musste er sich kümmern. Es dauerte, bis sie ausgewachsen waren. Seine Hühner hätte man nicht für eins neunundneunzig bekommen. Wer kann überhaupt so ein Hühnchen zu eins neunundneunzig züchten? Unsere Bauern jedenfalls nicht.
»Hühner halten lohnt sich nicht mehr«, sagt Tante Gretchen, der ich von den Billighühnern und Kläs erzähle. Sie gibt ihm und seinem Einkauf recht. »Gemüse lohnt sich auch nicht mehr. Guck doch mal, was du im Laden dafür bezahlst. Dafür kann sich hier keiner mehr krummschaffen.« Früher war sie stolz gewesen auf ihre Möhren, die dicken Kohlköpfe, die schönen Salate.
»Die Leute sind bequem geworden«, meint Onkel Hein, der Mann von Tante Gretchen, und kritisiert Kläs. »Der würde, wenn er könnte, noch mit dem Auto in so ’nen Laden reinfahren. Kein Meter geht der mehr zu Fuß. Net mal in die Kirche.« Dass Kläs seinen Garten aufgegeben hat, können die beiden verstehen. Gartenarbeit ist Schwerstarbeit. Man muss sich ständig kümmern. Immer da sein. Ein Garten will jeden Tag seinen Herrn sehen. Aber Tante Gretchen will nicht mehr jeden Tag ihren Garten sehen. Von einem Urlaub auf Mallorca träumt sie und überlegt, aus dem Garten einen Rasen zu machen und ein paar Liegestühle aufzustellen. Vielleicht auch einen Swimming-Pool.
Tante Gretchen, die richtig Margaretha heißt, ist Ende 60 und sieht verschafft aus. Sie ist eine von diesen Könnenden, die tatkräftig ist und weiß, wo es lang geht. Sie hat mich, meine Mutter und ein paar Nachbarinnen zum Namenstag eingeladen. Weiberkaffee nennt sie das. Als wir reinkommen, streift sie die Kittelschürze ab. Dann schwenkt sie mit einer doppelbödigen Etagere, darauf zwei Fladden mit Aprikosenmarmelade, an uns vorbei in die Stube, wo sie den Tisch ausgezogen, eine weiße Tischdecke darüber gebreitet und mit ihrem guten Porzellan gedeckt hat. Ein Apfelkuchen, eine Schale mit Schlagsahne, eine Platte Schnittchen stehen bereit. Gürkchen und Eier liegen kleingeschnitten obendrauf. Ich frage, ob ich helfen kann. »Nee, nee, lass. Dat geht schon.«
Die Nachbarinnen sitzen schwatzend auf einer Eckbank um den Tisch. Sie haben sich herausgeputzt. Onkel Hein rückt mir einen Stuhl neben seinen. »Komm, setz dich neben mich.«
»Ihr greift ja zu«, sagt Tante Gretchen, flitzt zurück in die Küche und kommt mit einer dampfenden Kaffeekanne zurück. »Fehlt noch was, vielleicht Zucker? Herrje, die Milch …«
Weil ich keinen Kaffee mag, hat sie extra für mich Kakao gekocht. Die Frauen greifen zu. Geklapper von Kuchengabeln auf geblümten Tellern. Betti spricht mit vollem Mund. Sie fragt mich nach meiner Arbeit, will wissen, wann ich vorhätte zu heiraten und wie es mit Kindern aussähe. Zu lange warten könnte ich auch nicht mehr. Ich hätte mir denken können, dass sie so etwas fragt. Immerhin hatte Betti mit Mitte zwanzig schon vier Kinder und Kinder sind ihr Leben. Tante Gretchen schneidet den Fladden an und rettet mich. »Lass sie doch«, sagt sie, »muss doch jeder selbst wissen. Sie hat noch net den Richtigen gefunden. Und außerdem muss sie es ja net so machen wie du.« Backes Inge schätzt, dass das Leben in der Stadt wahrscheinlich ganz schön wild sei und kichert: »Wirste denn überhaupt satt? Bist ja so dünn.« Tante Gretchen behandelt mich wie ein Kind und kneift mich in die Wange. »Aber du gehst ja immer noch in die Mensa, gell? Dann brauchst du net selbst zu kochen. Lohnt sich auch gar net für einen allein.« Betti hat mal in einer Mensa zu Mittag gegessen, in Bonn, in der Uni, und schwärmt von riesigen Portionen. »Darfst du denn überhaupt noch rein? Dürfen da net nur Studenten rein? Wat zahlst du denn für so ein Essen?«, fragt sie und als ich ihr den Preis nenne, kreischt sie: »Dreifuffzig! Da kannste nix sagen! Da kannste wirklich nix sagen!« Ich rühre in meinem Kakao. Er hat eine Haut gebildet. Die Haut löst sich auf. Onkel Hein verschwindet im Keller, kommt mit zwei Flaschen Wein zurück, öffnet eine, es ist ein Jahrgangswein von der Mosel, gießt die Treverisgläser randvoll und stößt mit allen an: »Prost, auf euch!« Betti hebt das Glas, nippt am Wein, verdreht die Augen, meint, dass der Wein leicht nach Kork schmecke, ganz leicht, und tut so, als ob sie Ahnung hätte. Onkel Hein schüttelt den Kopf. »Dat kann ja gar net sein. Hat doch en Schraubverschluss. Haste dat denn net gesehen?« Alle lachen. Da wird Betti giftig, sie hat eine hohe Stimme, und nimmt noch einen Schluck, setzt das Glas kräftig auf den Tisch und fasst sich an den Haarknoten, der sich nicht fügen will: »Wenn ichs doch aber sage!«
Renate steht auf, zieht den Rock zurecht. »Muss nur mal schnell wohin. Der Kaffee …«, sagt sie. Als sie zurückkommt, zwängt sie ihren Stuhl neben meinen und setzt zu einer langatmigen Geschichte über ihren Onkel Theo an und wie der als Baby ausgesehen hat. Keiner hört zu. Aber alle nicken. Sie ist die schönste am Tisch, natürlich nicht mehr so wie früher, aber noch schön genug. Wie Gretchen ist sie gut über 60, hat aber bedeutend weniger Falten. Allerdings ist heute der Pony durcheinandergeraten und die blondgefärbten Haare stehen ab. Es sind Haare, die zwanzig, dreißig Jahre Behandlung mit glühenden Lockenstäben und Wasserstoffperoxid durchlitten haben und trotzdem gut aussehen. Meiner Mutter hat sie mal verraten, dass ihre Haut so glatt geblieben sei, weil sie nie hätte draußen schaffen müssen. Sonne mache Falten und die Haut kaputt. »Landwirtschaft – ach, geh mir fort. Dat war noch nie wat für mich. Nee, der Dreck und all dat.« Sie sitzt mir gegenüber, hat als einzige lackierte Fingernägel, lässt sich noch mal eingießen, wechselt das Thema und prostet mir zu: »Also, wenn ich wieder jung wär, hätt ich auch studiert und wär hier abgehauen. Da hat man doch viel bessere Chancen, lernt interessante Leute kennen und so.«
»Ach wat, interessante Leute. Die haben wir hier auch«, fällt Betti ihr ins Wort, »wenn du irgendwo Chancen hast, dann hier.« Renate hält dagegen. Sie reden über die Landwirtschaft, über einen Hof, der kürzlich aufgegeben hat und über die Arbeitslosenzahlen.
»Ihr bedient euch doch.« Tante Gretchen unterbricht das Gespräch, äußert Sorge, dass ich nicht genug essen könnte und lädt mir fraglos ein Stück Apfelkuchen auf den Teller. Ich muss den Apfelkuchen loben, aber Tante Gretchen wehrt ab: »Der ist mir ein bisschen zusammengefallen. Ich hab ihn im neuen Ofen gebacken und dat muss man erstmal raushaben.« Beim Thema Backofen können alle mitreden. Es geht um Gradzahlen, Oberhitzen und Unterhitzen, bis Betti sich zu mir herüberbeugt und mich, während sie kaut, fest ins Visier nimmt: »Und? Haste deinen Bertram endlich gefunden?« Ich weiß nicht, was ich sagen soll, greife nach meiner Tasse. Betti macht weiter, immer noch kauend und schmatzend, das es kaum zu verstehen ist: »Der hat doch glatt gemeint, dat er die Welt retten könnt. Und jetzt hat er einfach alles stehn und liegen lassen! Und kein Mensch weiß, wo er ist.« Mit spöttischem Blick sieht sie zuerst auf mich, dann in die Runde, auf Zustimmung hoffend, und lacht. Diesmal rettet mich Onkel Hein. Er legt mir seine breite, warme Hand auf die Schulter. »Über Bertram wird heut net gesprochen. Erzähl uns lieber, wat du so machst. Schreibst du noch für die Zeitung?« Aber Betti hat immer noch nicht genug. »Und ich sag dir, den Bertram, den kannste total vergessen.« Ich richte mich auf, schiebe mir den letzten Bissen Apfelkuchen in den Mund und sage, während ich weiterkaue: »Ich vergess ihn aber nicht.«
Ich weiß noch, wie ich mit Bertram in einem Weidenbaum an der Kyll herumkletterte. Es war später Frühling und wir kletterten so hoch wir konnten, was nicht besonders hoch war, weil die Weide sich dem Wasser zuneigte und wir aufpassen mussten, von den biegsamen Ästen nicht abzurutschen. Das Licht sickerte warm durch die winkenden Blätter mit den zu flaumigen Kätzchen versammelten Blüten. Manche waren dick und eiförmig, andere eher oval und grünlich gefärbt. Die Zweige flirrten zwischen hellem und dunklerem Grün; Blätter schimmerten. Wind kam auf, was sich unter dem Blätterdach wie ein leichter Regen anhörte. Ein Eichhörnchen huschte über uns hinweg. Es hatte an den Blüten geknabbert und ließ durch seine Bewegungen ein rötlichgelbes Pulver zu Boden rieseln. Es flitzte hinüber auf einen anderen Baum, von dort zum nächsten, ohne dass es mit seinen geschickten Pfoten den Boden berührte. Käfer tummelten sich am Stamm der Weide. Bienen und Hummeln waren unterwegs, lutschten Saft aus den Blüten. Eine pollenbeladene Biene näherte sich und schwenkte ab. Ein Schwarm Mücken hing über uns und tanzte so nah heran, dass es mir in der Nase kitzelte. Wolken von Sporen. Unter der Rinde lebten Würmer, Larven, Läuse, Flöhe. Spinnengewebe verklebte mein Haar.
Ein Star landete auf einem Ast und schwang sich, als er uns gewahrte, erschreckt wieder auf. Ein grünglänzender Käfer duckte sich unter einer Rinde. Ein Kleid in dieser Farbe müsste man haben.
Schon die Krabbeltiere eines Astes waren zahlenmäßig nicht zu schätzen, und ich dachte, dass nur dieser eine Baum schon sehr viel mehr Einwohner haben musste als unser Dorf und der nahe Flecken zusammen.
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