Die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns

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Nach dem Kriege haben es z. B. die skandinavischen Länder Norwegen und Dänemark, die von den Deutschen besetzt waren, unternommen zu untersuchen, wie es möglich war, daß während der Okkupation einzelne Norweger und Dänen zu »Quislingen«, Kollaborateuren mit der deutschen Besatzung, wurden und mit den Vorstellungen des Nationalsozialismus sympathisierten. Sie haben gefragt und wissenschaftlich zu beantworten versucht, was die sozialen, psychischen und physischen Bedingungen der Menschen waren, die trotz der demokratischen eigenen Umwelt den autoritären Parolen einer militärischen Fremdherrschaft folgten und an kriminellen Handlungen der Besatzungsmacht teilnahmen.
In Amerika wurde während des Krieges und danach mit den Werkzeugen der Soziologie, Sozialpsychologie und Psychoanalyse der Frage nach den Entstehungsgründen nazistischen Denkens und Handelns nachgegangen. Die Ergebnisse sollen hier nicht ausgeführt werden. Aber die Fragestellung interessiert, weil wir in Deutschland dem nichts zur Seite zu stellen haben.
Wir haben noch nicht einmal die KZ-Mörder, die kleinen Eichmanns, auf ihren Geisteszustand untersucht oder sie getestet. Wir wissen nicht, ob sie geisteskrank oder normal sind. Obwohl eine Politik der Vorbeugung ohne Kenntnis der Krankheitsherde nicht möglich ist, war in Deutschland die Angst und Scheu vor dem »Erkenne dich selbst« vorherrschend. Man hat die Fragen und damit die vielleicht unangenehmen, aber nützlichen Antworten gern mit der billigen und wenig überzeugungskräftigen Begründung beiseite geschoben, das harmlose und nichts ahnende deutsche Volk mit seinen 70 Millionen sei sozusagen über Nacht einigen abgefeimten Schurken zum Opfer gefallen und von ihnen mit List, Tücke, Propaganda und Gewalt überwältigt worden.
II.
Es gibt ein bekanntes Theaterstück, das in der ganzen Welt, auch in Deutschland, viel gespielt wird und das auf die Frage Antwort geben kann, was 1933 und später in Deutschland geschehen ist. Ich denke an das Drama »Die Nashörner« von Ionesco. In den »Nashörnern« erleben wir eine kleine, zufälligerweise französische Stadt, in der bislang das Leben so normal verlaufen ist wie in allen anderen Gegenden der Welt. Das Städtchen verwandelt sich aber schnell im Laufe des Stückes, als ob ein Virus plötzlich wirksam würde. Am Anfang erscheint ein Nashorn. Die Leute halten das zunächst für sehr absonderlich. Von Szene zu Szene werden es immer mehr Nashörner, bis am Schluß, im letzten Akt, die Einwohner der ganzen Stadt – mit einer einzigen, zudem nicht ganz unproblematischen Ausnahme – zu Nashörnern geworden sind, schreien und grölen, wie eben Nashörner brüllen. Wir erleben auf der Bühne die Entstehung einer Massenpsychose, einer Massenkrankheit.
Man hat im In- und Ausland den Eindruck gewonnen, daß Ionesco auch an die nazistische Bewegung in Deutschland gedacht hat, und einige Witzbolde hierzulande haben erklärt, das Stück habe auf deutsch einen falschen Titel. Im Wort Nashorn sei das a überflüssig. Das Stück müßte eigentlich »Die NS-Hörner« heißen, weil es darum geht, wie aus braven Bürgern Nazis wurden.
Der Zuschauer fragt sich, was denn eigentlich die Ursache dieser seltsamen Wandlung sei. Anfänglich scheint es, als gehe es um jenes uns allen bekannte Phänomen, daß Mode ansteckend wirkt. Ionesco selbst gibt keine klare Antwort. Man ahnt den tieferen Grund, wenn man das ganze Werk von Ionesco kennt, der ein sehr harter Kritiker unserer Zeit ist. Bei Ionesco treten fast immer die gleichen Menschen unserer Gegenwart, unseres 20. Jahrhunderts auf. Ein Amerikaner, David Riesman, hat in seinem Buch »Die einsame Masse« dargestellt, wie heutzutage Vorstellungen schnell konventionell werden. Man denke an Filmvorbilder, an Illustrierte, an Reklame und Propaganda, die erreichen, daß letztlich alle in der gleichen Richtung laufen und wie eine Herde erscheinen, die dem Hammel folgt. Niemand will eine Ausnahme machen, niemand will auffallen. Wie Riesman die »einsame Masse« in Begriffen der Soziologie zeigt, so sind in Ionescos Kunstwerken die Menschen einsam, heimatlos und im Grunde ständig gelangweilt, sie reden immer aneinander vorbei, selbst in der Familie. Ehegatten sprechen, als wenn sie sich fremd wären und zum ersten Male sähen, mögen sie auch Kinder zusammen haben. Die Menschen sind isoliert und begreifen sich nicht. Ähnlich sind auch die Menschen in jener französischen Kleinstadt der »Nashörner«. Sie sitzen beieinander in einem Café und reden, aber keiner redet zum anderen; jeder spricht einen Monolog; das Gespräch greift nicht ineinander. Aus der großen Einsamkeit des einzelnen, aus dem Fehlen eines wirklichen menschlichen Kontakts mag nach Ionesco die Krankheit eines Massenwahns kommen. Die großen Parolen scheinen die Massen aus ihrer menschlichen Einsamkeit, Langeweile und Heimatlosigkeit herauszuführen; sie glauben, die Unzulänglichkeit ihres Daseins am ehesten überwinden zu können, wenn sie sich zur Masse zusammenfinden, im Gleichschritt gehen und im gleichen Takt brüllen.
Die Theorien der Massenpsychologie, wie sie besonders nach der Jahrhundertwende, also in der Zeit der wachsenden Konzentration der Massen in den großen Städten und in den Fabriken, aber auch der wachsenden politischen Bedeutung der Massen, formuliert wurden – z. B. von Gustave Le Bon -, zeigen zwar genau die Phänomene dieser kollektiven Krankheit, suchen dann aber nicht nach fortschrittlichen Wegen, die Menschen durch bessere soziale, politische und individuelle Bedingungen zu heilen, sondern kommen mehr oder weniger eindeutig zu der Schlußfolgerung, daß man eben die Massen von oben her in Zucht halten müsse. Die Faschisten und Nationalsozialisten haben die Erkenntnisse dieser Theoretiker der Massenpsychologie wenn nicht gekannt, so doch instinktiv erfaßt und in ihrem Sinne gehandelt.
Sie haben verstanden, die Reaktionen bewußt hervorzurufen und so die Menschen zu manipulieren.
III.
Weder der Faschismus noch der Nationalsozialismus vertraten eine aus der Vernunft geborene Idee zur Lösung der gesellschaftlichen Probleme. Weder Faschismus noch Nationalsozialismus haben jemals erklärt, ihre Wurzeln seien geistiger Art und kämen aus dem Verstand. Beide Bewegungen haben den größten Wert darauf gelegt, gerade nicht vom Verstand, vom Intellekt zu stammen, sondern aus ganz anderen Quellen gespeist zu werden. Sie sprachen vom Gefühl, von Instinkten, von naturhafter Ursprünglichkeit und von Urgewalt. Der Nazismus hat immer wieder auf »Blut und Boden«, Volkstum und auf den »Mythos« verwiesen, die alles andere als rational sind.
Faschismus und Nazismus haben die Tradition einer aufklärerisch-humanistischen Bildung abgebrochen. Die meisten Autoren, die sich mit dem Problem Faschismus und Nazismus beschäftigen, zeigen denn auch, wie deren »Gedankengut« eher einer Art Romantik entlehnt ist, worunter sie allerdings nicht etwa Dichtungen über eine »mondbeglänzte Zaubernacht« verstanden wissen wollen, sondern eine Lust zur Maßlosigkeit, zum Grenzen- und Uferlosen, zum Irrationalen und zur Vernunftfeindlichkeit, eine Bewegung, bei der Dunkel und Hell, Tag und Nacht, Leben und Tod miteinander eine seltsame Verbrüderung eingehen, eine Mystik, in der Gut und Böse dicht beieinander wohnen. Es ist nicht zufällig, daß Hitlers Lieblingsoper »Die Götterdämmerung« war. Seinen Vorstellungen entsprach ein grandioser Weltuntergang und ein großes Chaos.
Wir wissen z. B. von Hitler, insbesondere aus seinen Tischgesprächen, daß ihm am deutschen Sieg wesentlich weniger lag als seinen Mitläufern. Der Mord war ihm wichtiger; auf ihn war er fixiert. In Hannah Arendts Buch über die »Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft« finden wir viele Hinweise darauf, daß weder militärischen noch wirtschaftlichen Erwägungen Gewicht beigemessen wurde, wenn es sich darum handelte, das den Kriegshandlungen in jeder Hinsicht abträgliche Programm der »Ausmerzungen« durchzuführen. Mitten im Kriege und bei offensichtlichem Mangel an Transportmitteln wurden Millionen von Juden in die Lager verschleppt und kostspielige Vernichtungsfabriken angelegt und bedient. Auch Martin Broszat weist in seiner Schrift über Weltanschauung, Programm und Wirklichkeit des Nationalsozialismus auf das Fehlen aller rationalen Beweggründe und die reine Besessenheit Hitlers und seines Kreises hin, die sich in den umfangreichen SS-Spezialkommandos, den Transportmaterialien und den diplomatischen Anstrengungen manifestierten, noch die letzten ungarischen Juden nach Auschwitz zur fabrikmäßigen Ermordung zu fahren, zu einer Zeit, als alle militärischen Erwägungen gegen solche Judentransporte sprachen.
Versteht man unter Weltanschauung den Versuch einer intellektuellen Klärung der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und moralischen Fakten, so war der Nationalsozialismus keine geistig-theoretische Auseinandersetzung, sondern auf der Ebene der politischen Ideen bewußt – wie Walter Hofer formuliert – »der größte und furchtbarste Aufstand des Ungeistes«. Darauf war der Nationalsozialismus eigentlich noch stolz.
IV.
Besteht ein Unterschied zwischen Faschismus und Nazismus?
Unter Faschismus pflegen wir ein totalitäres System zu verstehen, das durch irgendeine Form von Führerprinzip, das Verbot, Parteien nach Belieben zu bilden, das Fehlen einer Opposition und damit die Unterdrückung freier Meinungsbildung gekennzeichnet wird. Faschismus wäre also ein System, in dem die Freiheit des politischen, sozialen und kulturellen Denkens und Handelns beseitigt ist. Was ist demgegenüber Nazismus? Im Nazismus haben wir gleichfalls das Führerprinzip, das Ein-Parteien-System, die Tötung menschlicher Freiheit. Aber der Nazismus ist mehr. Er war ein Unrecht-Staat, was bedeutet, daß der Staat selbst, seine Gesetzgebung, seine Verwaltung und Rechtsprechung ganz oder in wesentlichen Teilen kriminell geworden sind. Der Unterschied zwischen Faschismus und Nazismus zeigte sich vor allem in der Wirklichkeit Italiens und Deutschlands. In Italien gab es zweifellos einen Duce, und alle Parteien, mit Ausnahme der faschistischen, waren verboten. Es gab auch eine korporative, ständische Organisation der Wirtschaft, die auf diese Weise in das Befehlssystem des Duce eingeschaltet wurde. Mussolini beseitigte Demokratie und Parlamentarismus und ersetzte das demokratische Gepräge durch autoritäre Formen. Aber es bestehen erhebliche Zweifel, ob man den Faschismus einen Unrecht- Staat nennen kann. Es gab trotz des Bündnisses mit Hitler nie einen Antisemitismus. Gegen die Juden ist in Italien und den von ihm besetzten Gebieten nichts geschehen. Man kannte im Gegensatz zu Deutschland keinen rassischen Feind, den man systematisch tötete. Man kannte im Gegensatz zu Rußland, wo Klassenfeinde liquidiert wurden, überhaupt keine gegnerische Gruppe, die man »ausmerzen« wollte. Die Welt ist in den zwanziger Jahren zutiefst erschrocken, als kurze Zeit nach dem Marsch Mussolinis auf Rom der Duce seinen politischen Gegner, den Führer der sozialistischen Partei in Italien, Matteotti, umbringen ließ. Damals ging ein Schrei der Empörung und der Trauer durch ganz Europa, durch die ganze Welt. Die Ermordung eines politischen Gegners erschien als ein schlechthin unbegreiflicher Rückfall in das Mittelalter und in eine blutige Zeit, als Gewaltherrscher mit Dolch und Gift Politik zu machen versuchten. Aber welcher Unterschied zwischen Mussolini und Hitler! Die Welt war erschüttert, als ein Mann ermordet wurde. Es verschlug ihr die Sprache, und Furcht und Schrecken, Grauen und Entsetzen waren nicht mehr faßbar und blieben unsäglich, als Hitler nicht einen Mann, nicht einzelne, sondern Millionen fabrikmäßig morden ließ. Mussolini kannte auch keine Vernichtungslager; er hat die politischen Gegner verbannt. Lipari, eine Insel, die Sizilien vorgelagert ist, war kein trostloses Bergen-Belsen, kein ödes Auschwitz. Lipari entsprach noch der Vorstellung der alten Römer und Griechen, die ihre Gegner ins Exil schickten. Einer der Verbannten war Malaparte, der Bücher wie »Die Haut« geschrieben hat. In seinen Erzählungen von Lipari findet sich nichts von dem Grauen, das wir mit Worten wie KZ, Sonderbehandlung, SS, Gestapo verbinden. Sicher, auch Mussolini war Diktator und Tyrann, Militarist und Imperialist. Aber er führte im Stil vergangener Jahrhunderte noch einen Kolonialkrieg gegen Abessinien, und als er sich an Griechenland versuchte, hörte bereits die militärische Kraft Italiens auf. So verbrecherisch die vom Zaune gebrochenen Kriege gegen kleine Nationen waren und so sehr sie allem widersprachen, was der Völkerbund für Völkerrecht erklärt hatte, es waren noch Kriege aus dem Geiste vergangener Zeiten. Ihr Ziel war nicht jene Versklavung oder gar Vernichtung fremder Völker, die Hitler im Osten plante und begonnen hat. Gewiß, es gab Ansätze zu einem Nazismus. Bemerkenswerterweise geschahen Auswüchse besonders innerhalb der sogenannten Elite. Mussolini liebte Reden, in denen er die Gewalt verherrlichte; er predigte das gefährliche Leben, er wünschte »Dynamik«, und dies im Lande des süßen Nichtstuns. Der italienische Dichter und Schriftsteller d‘Annunzio schwärmte für schreckliche Dinge: »… Willst du kämpfen? Töten? Ströme Blutes sehen? Große Haufen Goldes? Horden gefangener Weiber? Sklaven? …«. Aber dergleichen war in Italien eine Ausnahme, und die italienischen Männer und Frauen, denen wir gerne ein hitziges Temperament zuschreiben, blieben im Grunde recht kühl. Sie waren nicht bereit, ein cäsarisches Erbe anzutreten. Sie berauschten sich vielleicht an großen Worten, aber sie mieden alle Brutalitäten. Es war viel Opernhaftes, viel Theatralisches im italienischen Faschismus.
Es besteht gewiß kein Grund, den italienischen Faschismus zu verharmlosen. Er war im Prinzip gekennzeichnet durch die gleiche Konzentration der Gewalt, die gleiche Machtvollkommenheit einer kleinen Clique, die fähig und gewillt war, durch ihre quasimilitärischen Parteiorganisationen ein ganzes Volk zu manipulieren und notfalls zu unterdrücken; es gab die gleiche Abschaffung der Rechte des einzelnen, kurz, auch dieses System war antidemokratisch und durch die Auslöschung des Gedankens der Freiheit und Gleichheit aller politisch inhuman. Die kriminelle Wirklichkeit als Institution der Bewegung blieb leider aber Deutschland vorbehalten.
V.
Manche wollen hierzulande den Anschein erwecken, als habe alles zum Besten gestanden und sei in Ordnung gewesen, bis der Verbrecher Hitler und seine Spießgesellen gekommen seien und die Dinge auf den Kopf gestellt hätten. Ursache von allem Bösen sei Hitler gewesen. Es habe einige Teufel gegeben, und die hätten Geschichte gemacht, Hitler und Himmler, Göring und Goebbels, Eichmann und einige Dutzend oder Hunderte dazu.
Mit solchen Erklärungen kann man sich aber nicht zufriedengeben; so war es auch nicht. Der Nazismus ist nicht eine Bewegung gewesen, die von Hitler und ein paar Helfershelfern geschaffen wurde und sich mit ihnen erschöpfte. Sie ist nicht mit Ihnen entstanden und auch nicht notwendig mit ihnen gestorben. Der Nazismus war eine Bewegung im deutschen Volke. Es gibt keinen »Führer« ohne Menschen, die sich führen lassen. Das Problem Nazismus ist nicht mit einer Psychologie Hitlers allein oder auch seiner nächsten Umgebung zu lösen.
Wenn wir an das Problem Nazismus so ernsthaft, wie Heuss es mit der Forderung, unsere Vergangenheit zu bewältigen, gemeint hat, herangehen, gilt es, uns selber zu prüfen und Gerichtstag zu halten über uns.
Der Nazismus ist nicht vom Himmel gefallen; er wurde nicht nur von Hitler verkörpert. Hitler wurde gewählt, zunächst mit 40 bis 45 Prozent und nachher mit 99 Prozent. Viele haben ja zu ihm gesagt; sie haben früh und spät »Heil Hitler« gerufen, sie haben die Hakenkreuzfahne gehißt und sind bei Aufzügen und Demonstrationen oft genug mit dabei gewesen. Sie haben den gelben Fleck an den Kleidern ihrer jüdischen Mitbürger gesehen und die Röhm-Morde, die Kristallnacht und viele andere Ausschreitungen schwerster Art mit eigenen Augen und Ohren erfahren. Sie haben erlebt, wie ihre jüdischen Nachbarn verschwanden, sahen den Abtransport der Juden, sie kannten aus den »Führerreden« und -schriften die furchtbaren Drohungen gegen dieses Volk; sie sahen und beteiligten sich daran, wie politische Gegner wegen ihrer abweichenden Meinungen und Ziele niedergeschrien und niedergemacht wurden; sie wußten von der Versklavung anderer Völker, sie benutzten die Fremdarbeiter.
Gewiß waren nicht alle begeisterte Nazis. Es gab aber Begeisterte in nicht geringer Zahl. Von allen guten Geistern verlassen, ohne Anständigkeit, Menschlichkeit und Sinn für Recht und Gerechtigkeit haben sie nicht nur geschwiegen, sondern oft Grauenhaftes bejaht und getan. Es wäre falsch, darüber hinwegzusehen. Andere hatten Angst und waren feige; sie beschränkten sich darauf, Mitläufer zu sein. Andere lehnten den Nazismus innerlich ab, und glücklicherweise gab es auch einen aktiven Widerstand. Trotz allem bleibt die Tatsache bestehen, daß breite Teile der Bevölkerung fast bis zum bitteren Ende an Adolf Hitler glaubten und seine Mitkämpfer waren.
Die Frage nach den Wurzeln des Nazismus ist daher auch immer die Frage nach der Empfänglichkeit breitester Schichten für seinen Ungeist und nach der Bereitschaft vieler, ja, allzu vieler Menschen zur Komplizenschaft.
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