Geliebter Gebieter - Eine Sklavin im Zeichen Roms | Erotischer Roman

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Walda fragte sich, ob es sich wohl um eine Art Vorführung eines Bordells handelte. Doch die Frau schien ihr zu eng, um eine Hetäre sein zu können.
Der zweite Mann ging auf und ab und rieb dazu seinen Ständer. Seine Hand flog in einem immer schnelleren Tempo auf und ab. Der Schaft war bereits stark gerötet und die Adern waren derart angeschwollen, dass sie es sogar von ihrem Podest aus sehen konnte. Wie nass seine Eichel war … Er musste bereits jetzt die ersten Tropfen spritzen.
Die Frau wurde mit einem kleinen Ruck abermals in Position gebracht, dann kam der dicke, lange Stamm rot und pochend auf ihr Loch zu. Jenes Loch, das süß und klebrig war von all den Köstlichkeiten, die der andere in sie eingeführt hatte. Der Mann sagte etwas zu ihr und die Patrizierin benetzte ihre Finger, um sich selbst damit zu reiben.
Es dauerte allerdings nicht lange und der Helm wurde mit sanftem Druck an ihrem Loch angesetzt. Unwillkürlich drückte sie den Rücken durch, als wollte sie ihn von sich stoßen. Doch es misslang natürlich. Wer so offen präsentiert wurde, hatte keine Chance gegen einen entschlossenen, steinhart geschwollenen Ständer. Sein Besitzer lehnte sich nach vorn und intensivierte den Druck, indem er mit einer Hand gegen seinen Rücken drückte. Dabei kostete es ihn dennoch einiges, in ihre glühend heiße Tiefe einzudringen. Kurz darauf aber begann er, seinen Unterleib in einem gleichmäßigen Rhythmus vor und zurück zu bewegen. Er achtete dabei sorgsam darauf, dass er sie hart stieß. Die Frau verzog das Gesicht wie in Qual, aber ihre Auster sagte etwas anderes. Sie floss über von Liebessaft. Als ihr Liebhaber dies bemerkte, zog er sich aus ihr zurück und gab ihrer Möse die Chance, sich vollständig zu verspritzen.
Walda traute ihren Augen nicht. Fast wie bei einem Mann sprühte der Saft in alle Richtungen. Um alles sehen zu können, beugte sie sich so weit nach vorn, dass sie beinahe von ihrem Podest gefallen wäre.
Der Liebhaber hatte beide Hände unter den Strom gehalten und beschmierte nun seinen Oberkörper damit. Manche Zuschauer traten zu ihm hin und ließen sich ebenfalls einreiben. Erst dann konnte der Reigen weitergehen.
Walda wusste, wie es sich anfühlte, wenn eine Grotte so dermaßen angeschwollen und gleichzeitig so durchnässt war. Doch wie ein Mann sich fühlen musste, wenn er diese Grotte mit seinem pumpenden Ständer eroberte – das musste sie an der Miene des Liebhabers ablesen. Es war so unglaublich schwer für sie zu ertragen. Sie konnte kaum noch richtig atmen vor Erregung und der Aussicht, sich vielleicht keinem hingeben zu dürfen.
Im nächsten Moment dachte sie an diesen jungen Mann, von dem sie nicht einmal den Namen kannte und den sie doch begehrte wie kaum einen Mann zuvor. Sie stellte sich vor, dass er an einem der Tische säße und sich mit irgendwelchen Papieren quälte, die der Dominus ihm gegeben hatte. Sie würde so leise wie nur irgend möglich zu dem Tisch schleichen …
Im gleichen Moment zog etwas ihre Aufmerksamkeit in Richtung des Teichs. Eine der Frauen lag auf einem Triclinium, welches am Fußende zwei Stützen hatte, an denen die Beine der Dame bis zu den Knien festgemacht waren. Sie hätte sich trotzdem noch bewegen können, wenn ihre Hände nicht an langen Seilen über ihren Kopf nach oben geführt worden wären.
Sie musste wohl bereits um die vierzig sein, dachte Walda, aber ihr Körper war so straff und biegsam wie der eines jungen Mädchens. Und neben ihr hatte jemand eine Tafel aufgestellt, auf der stand: Auxilium te! – Bediene dich!
Von dieser Aufforderung machte eine Frau Gebrauch. Sie hatte eine lederne Klatsche dabei, wie die Römer sie gemeinhin für lästige Fliegen verwendeten. Allerdings war der hölzerne Griff viel dicker. Er war so mächtig, dass die Frau ihn kaum umfassen konnte.
»Was hast du vor?«, fragte die Gefesselte.
»Seht sie euch mal an … Sie sieht das Werkzeug nur an und wird nass wie der Boden im Herbst!«, verkündete ein Mann, dessen Sprache man anmerkte, dass er es gewohnt war, Reden zu halten.
»Lass mich von ihr und ihrem Saft kosten, bevor du sie quälst!«
Die Herrin aber schüttelte den Kopf. »Kommt nicht infrage. Dazu ist sie noch viel zu trocken.«
Walda sah jetzt, dass die Frau ein Collier trug, das ihre Nippel heftig zu reizen schien, denn sie wurden hart und stellten sich auf.
Der Mann, den sie den Redner nannte, ergriff eine der Ketten und rieb damit wieder und wieder über ihre Titten, bis die Frau tiefe Grunztöne von sich zu geben begann.
»Was ist das für ein Theater?«, fragte die Domina in herrischem Ton.
Noch ehe die Gefesselte etwas sagen konnte, begann die andere auch schon, mit dem Lederteil direkt auf ihre Grotte zu schlagen – zuerst vorsichtig und dann immer heftiger.
»Ho, ho …«, sagte der Redner. »Du verletzt sie noch, bevor ich sie ficken kann.«
»Dann nimmst du ihren Hintereingang.« Dennoch benutzte sie den Lederlappen nicht mehr, sondern rieb den langsam anschwellenden Lustkern mit dem Griff des Werkzeugs.
Die Gefesselte begann, sich zu winden. Sie drückte ihren Rücken durch, sodass ihre Brüste zur Seite rutschten und der Kettenschmuck klirrte. »Steck ihn mir rein«, forderte sie und jeder konnte sehen, wie geil sie inzwischen geworden war.
»Ich soll ihn dir reinstecken?«, feixte ein Mann, der gerade in Begleitung eines mehr als attraktiven Sklaven vorbeikam.
»Gut. Mach deinen Mund auf und er wird ihn dir reinstecken.« Mit einem Handgriff riss er dem Sklaven den Lendenschurz herunter und es kam ein überaus ansehnlicher Ständer zum Vorschein.
»Wichs ihn!«, bekam eine Dienerin den Befehl, woraufhin sie sofort vor ihm in die Hocke ging und ihn so tief sie nur konnte zwischen ihre Lippen schob.
Der Sklave legte genießerisch den Kopf in den Nacken, während das junge Mädchen seine Männlichkeit teilweise leckte und teilweise schluckte.
»Nicht so wild, kleine Schlampe!«, mahnte der Mann. »Ich will nicht, dass er in deinen Mund spritzt. Er soll die hier bedienen!«
Der Sklave kletterte also auf das Triclinium und kniete sich so über die Gefesselte, dass er seinen Schwanz ganz nach seinem eigenen Willen bewegen konnte.
»Mach den Mund zu!«, kommandierte der Mann und die Gefesselte gehorchte sofort.
So musste der Sklave seinen mächtigen Stamm mit einiger Kraft durch ihre Lippen pressen. Walda neigte sich ein wenig zur Seite, denn sie wollte sehen, wie die Liegende auf diese Invasion reagierte, zumal die andere Frau wieder damit begonnen hatte, auf ihre weit geöffnete Auster zu schlagen.
Allein das rhythmische Klatschen des Lederstreifens brachte einige der Männer dazu, ihre Riemen in die Hand zu nehmen und sich erst genüsslich, dann immer schneller zu reiben. Sie umstanden das Triclinium und rieben sich, ohne dabei den Blick von der Gefesselten zu nehmen.
Doch Walda konnte kaum den Blick vom Körper des Sklaven nehmen. Die straffen Muskelstränge, die glatte, haarlose Haut. Wie seine Hinterbacken und die Rosette sich bewegten, zuckten. Und dazu die herrlichen Schenkel. Waldas Atem ging so schwer, dass sie manchmal fürchtete, ohnmächtig zu werden. Schweiß lief über ihr Gesicht und es kostete sie alles, nicht ihrer Lust nachzugeben, vom Podest zu steigen und sich dem Erstbesten hinzugeben. Und wenn der Dominus sie totschlagen ließe, sie brauchte einen Mann.
»Ich komme gleich, Herr«, sagte der Sklave mit ruhiger Stimme.
Als sie das hörten, nickten die wichsenden Zuschauer zustimmend – wenn auch der ein oder andere bereits heimlich abgespritzt hatte.
»Warte … Ich will sie noch für dich bereit machen …«, erklärte die Frau mit dem Werkzeug. Und so beugte sie sich über die dunkelrot geschwollene Möse und fickte sie mit dem hölzernen Griff, dass die so Gepeinigte zu stöhnen und zu schreien anfing. Mit aller Kraft versuchte sie, sich zu befreien, um nicht mehr weiter benutzt zu werden. Aber sie hatte keine Chance. Und so ergab sie sich der Geilheit, indem sie den Griff mit ihrer innersten Muskulatur umklammerte und so einen Orgasmus nach dem anderen durchlebte.
»Jetzt!«, rief der Sklave, während ihre Schreie durch den Raum hallten. Und wie er seinen Samen in ihre Kehle entlud, erlösten auch die umstehenden Männer ihre Schwänze von der Qual, aufgegeilt zu werden und nicht explodieren zu dürfen. Dicht an der Liege stehend tauchten sie die so Benutzte in ein Meer aus Samen.
Sie öffnete den Mund so weit, dass Walda fürchtete, ihre Mundwinkel würden einreißen. Aber alles, was die Gefesselte wollte, war, so viel als möglich von den köstlichen, nussigen Strömen abzubekommen. Dabei konnte sie das gar nicht. Cremige Flüssigkeit lief bereits aus ihrem Mund und tropfte auf Hals und Liege. Den Kopf hebend betrachtete sie ihren nassen Körper.
Die andere Frau wollte ihre Fesseln lösen, doch sie gebot ihr Einhalt.
»Noch nicht, meine süße Gespielin. Zuerst will ich noch, dass du mich leckst. Und dafür sorgst, dass ich noch einmal komme. Aber heftiger als eben. Du verstehst?«
Mit einem süffisanten Lächeln nickte die Angesprochene. Sie legte das Werkzeug beiseite und machte sich ans Werk.
***
Zwischen den Flanierenden machte Walda auch immer mehr Betrunkene aus. Eine Frau schwankte und taumelte in den Teich, aus dem ein paar Sklaven sie mit geübten Griffen wieder heraushoben. »Mehr Wein!«, schrie jemand und sie wusste nicht, ob es ein Mann gewesen war oder eine Frau.
Die Dienerinnen eilten so schnell sie konnten, holten frisch gefüllte Kannen und kamen schon kurz darauf mit leeren zurück.
Immer häufiger hörte Walda ungehaltene Stimmen, die sich ärgerten, weil ein Mann nicht mehr genug Stehvermögen hatte oder eine Frau zu lustlos agierte.
Doch diese Phase des Zorns ebbte schnell ab, als die Müdigkeit Oberhand gewann. Und nun spürte sie selbst Verärgerung. Wieso wurde sie derart erotisch hergerichtet, nur um stundenlang auf einem Podest zu stehen, wo der Einzige, der sie ansah, der Dominus war? Und das sicher auch nur, weil er begutachten wollte, ob er sein schönes Geld vernünftig eingesetzt hatte. Walda kämpfte mit dem Drang, herunterzusteigen und dem Dominus die Meinung zu sagen. Da dies jedoch undenkbar war, blieb sie stehen, machte ein göttinnenhaftes Gesicht und wartete darauf, dass alle so fest schliefen, dass sie unbehelligt von ihrem Platz würde verschwinden können.
Ein Gutteil der Gäste wurde nach und nach von Sklaven und Dienern untergehakt und vom Schauplatz des Festes in ihr Heim verbracht, während andere, die zu tief schliefen, einfach liegen gelassen wurden.
»Die werden morgen früh hier auf das Beste versorgt. Dafür sorgt der Dominus schon.« Eine der älteren Sklavinnen bedeutete Walda, dass sie vom Podest steigen solle. »Du kannst jetzt schlafen gehen. Ein paar der Mädchen warten schon auf dich. Sie helfen dir, dich auszuziehen.«
Walda nickte. Es fiel ihr ungeheuer schwer, herabzusteigen, denn ihre Beine waren steif und müde. Mit jedem Schritt spürte sie die Folgen des langen, nahezu bewegungslosen Stehens.
Andererseits – wenn das die schlimmste Seite ihres Sklavenlebens war, durfte sie sich nicht beschweren.
***
Dort wo der Dominus sich bewegte, brannten überall gewaltige Öllampen, sodass er keinen unsicheren Schritt tun musste. Sie hingegen hatte ein beinahe winziges Lämpchen bekommen, das kaum den Bereich vor ihrem Gesicht erhellte. Also bückte sie sich und hoffte, dass niemand sie in dieser albernen Haltung sehen konnte. Vergessen waren Gier und Geilheit. Walda war nur noch müde und jeder Muskel ihres Körpers schmerzte. Zudem wurde das Kostüm mehr als unbequem. Das Gold juckte und sie spürte, dass sich einige der Haarteile gelockert hatten und zu fallen drohten. Das wiederum hätte bedeutet, dass sie auch noch die Haare hätte suchen und einsammeln müssen. Und so ging sie ebenso langsam wie vorsichtig. Doch gerade, als sie das leise Geräusch eines fallenden Zopfes hörte, verlöschte ihre Lampe. Einem glühenden Speer gleich fuhr der Schreck in ihre Brust.
Mit einem Mal war sie hellwach, denn in eben jenem Moment begriff sie, dass da auch das Geräusch von Schritten gewesen war. Kalter Schweiß bildete sich auf ihrer Haut und ließ sie beben, ohne dass sie es stoppen konnte. Sie wollte um Hilfe rufen, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. Was, wenn es sich um einen der Gäste handelte, der sich an ihr vergehen wollte? Tränen stiegen ihr in die Augen.
Sollte sie dies überleben, würde der Dominus sie töten lassen. Wem würde man denn glauben? Dem Patrizier oder der germanischen Sklavin? Ihr Atem ging unregelmäßig und ihre Brust schmerzte. Ihre Kehle fühlte sich an, als bewegte jemand eine lange Klinge darin auf und ab. Sie wusste, dass ein guter Teil dieser Angst von der Müdigkeit und der Dunkelheit herrührte, doch diese Erkenntnis half ihr nicht.
Und dann war da plötzlich eine Hand. Sie legte sich gegen ihre Wange und Walda war umgeben vom herben Duft eines Mannes.
»Hat dich jemand angefasst?«, fragte eine ruhige, tiefe Stimme, die sie sofort erkannte. Langes, weiches Haar rieselte über ihre Schulter. Der Mann entzündete einen Kienspan und brachte eine Öllampe zum Leuchten.
Walda hatte das Gefühl, als wären sie allein auf der Welt. Sie und der Mann mit den großen braunen Augen. Heißer Atem strich über ihre Haut. Von den Brüsten bis zum Hals.
»Ich hätte es nicht ertragen, wenn dir jemand etwas getan hätte. Wobei …« – er senkte den Kopf und sein Haar verdeckte seine Züge – »bei den Orgien in diesem Haus wird niemandem etwas getan, was derjenige nicht will.«
Die Seite seines Zeigefingers wanderte über ihre Wange und sie empfand plötzlich die größte Lust, seinen Finger in den Mund zu nehmen und ihn abzulecken – als kleinen Vorgeschmack auf das, was er jederzeit von ihr haben konnte.
»Wenn die Götter mir gewogen sind, lassen sie mir dieses Bild von dir auf dem Podest für den Rest meines Lebens«, sagte er so leise, dass sie ihn kaum verstehen konnte.
»Aber ich bin doch hier. Du brauchst kein Bild in deiner Erinnerung.« Warum nahm er sie nicht einfach in den Arm und küsste sie?
Ihr war es bei Todesstrafe verboten, den ersten Schritt zu tun. Aber er … er war kein Sklave. Wenn sie recht hatte, gehörte er zu jener Gruppe von Menschen, die sich jederzeit nehmen konnten, was sie wollten.
Er neigte den Kopf etwas und war jetzt mit seinem Gesicht so dicht vor dem ihren, dass sie jeden der winzigen schwarzen Sprenkel im tiefen Braun seiner Augen erkennen konnte. Dazu den etwas zu breit angelegten Mund in dem schmalen, länglichen Gesicht. Die lange, gerade Nase.
Er brauchte sie nicht einmal zu umarmen und doch wusste Walda, wie sich jeder einzelne Muskel anfühlte. Sie atmete besonders tief ein und aus, damit sie ihn mit ihren Brüsten berührte. Damit er verstand, wonach sie sich verzehrte. Doch er blieb ruhig stehen und tat nichts weiter, als ihre Wange zu streicheln.
»Du sollst dich in diesem Haus wohlfühlen. Du bist keine jener Sklavinnen, die zu nichts anderem taugen als zum Putzen und zum Beinebreitmachen.«
Walda konnte den Gedanken nicht verdrängen, dass der Dominus das etwas anders sah.
»Wer bist du?«, fragte sie eindringlich.
»Ich bin der jüngere Bruder deines Dominus. Man nennt mich Gaius.«
»Ich muss zu Bett gehen …«, sagte Walda leise. Sie fürchtete sich vor seiner Anziehungskraft, die beinahe so stark war wie die seines Bruders.
Er schaute sie lange an und ging dann wortlos davon.
II.
Man hatte ihr gesagt, dass sie nichts weiter tun solle, als an der Wand stehen zu bleiben und darauf zu warten, dass man ihr Befehle erteilte. Und das tat sie. Wenn Walda mittlerweile auch davon ausging, dass man sie einfach vergessen hatte, denn kein Mensch sagte irgendetwas zu ihr.
Es war eines der vielen Zimmer des Dominus. Im oberen Stock gelegen, hatte es einen Balkon und einen atemberaubenden Blick über die zahllosen Häuser und Tempel Roms hinweg. Offensichtlich mochte der Dominus Wasser, denn – wie in fast jedem seiner Räume – gab es auch hier einen kleinen Teich, der mit den schönsten Blumen bepflanzt war. In diesem schwammen sogar goldfarbene und rote Fische.
Sie wusste, dass er ab und an am Teich saß, seine Füße ins Wasser baumeln ließ und so entspannte. Noch hatte sie ihn nicht gesehen. Er stand hinter einem Mauervorsprung und diskutierte mit einem kleinen, zusammengefallenen Mann, der immer wieder weite Kreise lief, um seiner Anspannung Herr zu werden.
»Das kann ich nicht, Dominus. Wenn ich noch mehr Masken einfüge, wird das Metall so dünn, dass es schon beim Anlegen bricht.«
»Kannst du nicht oder willst du nicht? Noch nicht einmal an die Schlacht gegen die Sueben wird erinnert …«
Es war nicht die Stimme des Dominus, die den kleinen Mann so anherrschte.
»Eine der glorreichsten Schlachten des Herrn und du unterschlägst sie! Soll ich dich züchtigen?«
Jetzt sah sie den Leibsklaven des Dominus mit einer hoch erhobenen Gerte in der Hand hervortreten.
»Hör auf. Wenn er sagt, dass es nicht geht … Dann soll er einen Entwurf machen lassen von einem neuen Helm mit der Schlacht.«
Der Sklave fuhr empört herum und funkelte den Herrn an. »Dem Dieb auch noch eine Belohnung geben?«
Der Dominus machte eine Handbewegung in Richtung des Sklaven, die aussah, als wollte er eine lästige Fliege verjagen. Augenblicklich verschwand die Gerte.
Walda hatte sehr schnell begriffen, dass dieser Leibsklave sich dem Dominus gegenüber mehr herausnehmen durfte als irgendwer sonst auf der Welt – Cäsar vielleicht ausgenommen. Warum, wusste sie nicht.
Der Dominus hielt den Panzer, während der Schlosser ihn an den Seiten öffnete und vorsichtig abhob.
»Ein frisches Gewand für den Herrn!«, rief der Sklave und zog den Dominus aus.
Walda bekam für einen Moment keine Luft.
Sie konnte sich nicht erinnern, je einen Körper wie diesen gesehen zu haben. Muskeln, die derart scharf unter der festen Haut lagen, als hätte sie ein Künstler mit einem Griffel nachgezogen. Welche Ebenmäßigkeit … alles war von einer Perfektion, die nur die größten Bildhauer zeigten. Narben der unterschiedlichsten Größen zeugten allerdings davon, dass er den Valkyrjar schon beinahe gefolgt wäre.
Nachdem man ihm das Gewand abgenommen hatte, senkte er die Arme und die Bewegung setzte sich von den Muskeln der Arme fort bis zu seinem Bauch. Dieser bestand aus scharf unterteilten Bereichen, die Waldas Blick zu seinen Lenden führten. Seine Männlichkeit war nicht erregt und doch hatte er eine mehr als stattliche Größe. Wieso hat er sich bei der Orgie nicht gezeigt, fragte sie sich. Mit Freuden hätte sie ihm jeden Teil ihres Körpers zur Erfüllung seiner Lust zur Verfügung gestellt.
Während sie ihn mit rot glühenden Wangen anstarrte, bemerkte sie, dass auch er sie ansah. Die Hitze zog sich wie ein Schwelbrand über ihren Körper, sodass der Dominus selbst quer durch den Raum ihre peinliche Verlegenheit bemerken musste.
Doch da packte sie der Stolz. Walda reckte ihren Kopf kerzengerade in die Höhe und erwiderte den Blick ihres Herrn – eine absolute Todsünde für jeden Sklaven. Ihr Magen zog sich zu einer kleinen, harten Kugel zusammen. Es fühlte sich an, als forderte sie einen Wolf heraus. Ein Akt, der nur mit einem enden konnte: ihrem Tod! Und dennoch konnte sie nicht anders. Das Beben rollte durch ihre Adern, ließ die Härchen auf ihrer Haut aufstehen und Kälte mit Hitze kämpfen.
Und der Dominus? Er stand da: nackt, wie die Götter ihn geschaffen hatten. Aber seltsamerweise war dieser perfekte Körper beinahe nebensächlich. Es war sein Blick, der Walda gefangen hielt. Können Blicke allein Lust hervorrufen?, fragte sie sich.
Ja, wenn sie die Härte seiner Blicke hatten … deren Entschlossenheit. Wenn sie einer Frau sagten, dass sie sich nur auf sie konzentrierten, auf nichts anderes in der Welt.
Das Beben ihres Blutes war inzwischen in ihrem Unterleib angekommen und füllte ihren Schoß mit Gier. Walda wollte nur noch, dass er sie mit seinem Stamm anfüllte, dass er sie so tief penetrierte, dass sie seinen Samen schmeckte, wenn er ihn in ihr verschoss.
Die Sonne schimmerte auf seinem leicht welligen, kurzen Haar und ließ seine Haut wirken, als hätte jemand flüssiges Gold auf ihr verstrichen.
Ob er sie provozieren wollte? Sollte sie etwas tun, das sie nachher bereuen würde? Aber sie konnte nichts dergleichen feststellen. Nur diesen stählernen, konzentrierten Blick.
Ob er spürte, wie feucht sie wurde? Wie heftig dieses Prickeln in ihrem anschwellenden Fleisch war? Warum konnte er sie nicht einfach zu sich winken und sich dann an ihr befriedigen? Plötzlich spürte sie, wie die Feuchtigkeit so heftig wurde, dass sie an ihren Schenkeln herabzulaufen begann.
Er aber durchbrach den Bann, hob wieder seine Arme und rief: »Wo ist das frische Gewand? Wie lange soll ich noch warten?«
Im gleichen Moment kam sein Leibsklave herbeigeeilt und half seinem Herrn, sich wieder anzuziehen.
Was immer auch der Dominus gerade empfunden haben mochte – Walda würde jene Augenblicke für den Rest ihres Lebens nicht mehr vergessen.
Ein Diener trat ein, verbeugte sich tief und sagte:
»Iulia Balbilla, Dominus.«
Gleich darauf kam eine extrem auffällig zurechtgemachte Frau in den Raum geeilt. Die Farbe ihres Gewandes war eine Mischung aus Rot und Rosa. Dabei war der Stoff beinahe vollkommen durchsichtig und wurde mit einem goldenen Band um ihre Taille gehalten, die – seitlich überlang – herabhing. Brüste, Bauch und Po waren von goldenen Ketten behangen, an denen wiederum bunte Steine hingen und bei jedem Schritt klimperten.
Der Dominus streckte die Hände nach ihr aus, wartete aber, bis sie zu ihm gekommen war. »Meine Liebe … du siehst heute wieder wundervoll aus!«
Ihr Haar und die Perückenteile hatten die gleiche Farbe wie das Gewand und als wäre sie noch nicht auffällig genug gewesen, waren auch noch Stücke gewalzten Goldes auf ihre Brüste gelegt.
»Ich danke für das Kompliment. Doch wie ich sehe, habe ich den Höhepunkt des Tages verpasst …«
Er sah sie absichtlich verwundert an und lächelte. »Was meinst du?«
»Draußen hat man mir gesagt, dass du soeben deinen neuen Panzer probiert hast …« Sie sah sich um und ihr Blick fiel auf das goldstrahlende Stück.
»Oh … Bei allen Göttern … Davon spricht ganz Rom!«, stieß sie hervor, wobei ihre Stimme in der Höhe beinahe zu brechen schien.
»Iulia … Du bist eine schamlose Lügnerin«, erwiderte der Dominus mit einem schmalen Lächeln um die Lippen.
Damit, so fuhr es Walda durch den Kopf, hatte der Dominus diese Frau sicher sehr genau beschrieben.
»Ich sehe, du hast Karten ausgebreitet … Wenn ich schon deinen Anblick in deinem neuen Panzer verpasse, musst du mir wenigstens etwas von deinem nächsten soldatischen Abenteuer erzählen, damit ich bei meinen Freundinnen prunken kann.«
Sie beugte sich so über den Tisch, dass ihre vollen Brüste fast aus dem durchsichtigen Stoff rutschten. Sie waren groß und rund. Die Haut unter dem schillernden Gold war weiß wie Sucus.
Und nicht nur Walda betrachtete diese Brüste, auch der Dominus warf einen ebenso ernsten wie konzentrierten Blick auf die Halbkugeln. Ob ihn ihre Brüste anzogen?
Der Dominus trat an den Tisch heran und ließ seinen Zeigefinger so über seine Unterlagen wandern, als wären ihm die bis zu den Nippeln entblößten Titten der Iulia noch gar nicht aufgefallen. »Es wird wohl in Richtung Germanien gehen.«
Walda straffte sich, als sie den Namen ihres Heimatlandes hörte.
»Wir haben mit den Sueben noch das ein oder andere Problem.«
»Dann wirst du wohl lange weg sein?«, sagte die Frau, wobei sie sich so über den Tisch reckte, dass der Stoff ihres Gewandes straff gespannt wurde und ihre Brüste herausglitten. Walda überlegte, wann sie schon einmal solche Nippel gesehen hatte. Beinahe übergroße dunkelrote Kreise, in deren Mitte sich jeweils ein fast perfekt runder Knoten erhob.
»Ich stelle mir immer vor, wie du in deiner Uniform hoch auf dem Pferd sitzt, so stark und edel. Und wie du deine Feinde mit einem Schwerthieb niederstreckst …«
Walda betrachtete das Gesicht des Dominus und war mit dem Ergebnis zufrieden, denn offensichtlich fand der diese Vorstellung nicht halb so erregend wie sein Gast. Nein, er schenkte ihr gar keine Aufmerksamkeit mehr. Stattdessen stand er gedankenverloren über den Plänen und schien bereits jetzt über die Schlachtfelder zu reiten.





