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Damals war mir nicht klar, was ich da machte, aber inzwischen weiß ich es: Ich dachte an all diese zukünftigen Potenziale, die im Quantenfeld existierten, und dann nahm ich jedes einzelne davon an. Und während ich diese willentlich gewollte Zukunft für mich auswählte und sie mit der höheren Emotion im Hinblick auf meine Zukunft zusammenbrachte, begann mein Körper im gegenwärtigen Moment daran zu glauben und war tatsächlich in dieser zukünftigen Erfahrung. In dem Maße, wie ich mein erwünschtes Schicksal immer schärfer beobachten konnte, begannen meine Zellen sich zu reorganisieren. Ich sandte neue Signale an neue Gene, und mein Körper erholte sich tatsächlich, und zwar schneller.
Ich lernte damals einen der Hauptgrundsätze der Quantenphysik kennen: Geist und Materie sind nicht voneinander getrennt; unsere bewussten und unbewussten Gedanken und Gefühle sind die Blaupausen, die unser Schicksal lenken. Die Beharrlichkeit, die Überzeugung und der Fokus auf die Manifestation einer potenziellen Zukunft liegen sowohl im menschlichen Geist als auch im Geist der unendlichen Potenziale des Quantenfeldes; um eine potenziell bereits existierende, zukünftige Realität zu manifestieren, müssen beide zusammenwirken. Wir sind, so erkannte ich, alle göttliche Schöpfer, unabhängig von Rasse, Geschlecht, Kultur, sozialem Status, Bildung, religiösen Überzeugungen oder auch den Fehlern der Vergangenheit. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich gesegnet.
Ich traf weitere wichtige Entscheidungen über meine Heilung. Ich stellte eine Art Heilungsplan auf (welcher in meinem Buch »Schöpfer der Wirklichkeit« genauer beschrieben ist), zu dem unter anderem Ernährung, Besuche von Freunden, die Energieheilung praktizierten, und ein ausgeklügeltes Rehabilitationsprogramm gehörten. Doch nichts war für mich in dieser Zeit für meine Heilung wichtiger als der Kontakt mit dieser inneren Intelligenz und – durch sie – die Arbeit mit meinem Geist.
Neuneinhalb Wochen nach dem Unfall stand ich auf und ging in mein Leben zurück – ohne Gipskorsett oder Operationen. Ich war vollständig wiederhergestellt. Nach zehn Wochen nahm ich meine Arbeit als Chiropraktiker wieder auf, machte mit meinem Rehabilitationsprogramm weiter und konnte nach zwölf Wochen wieder trainieren und Gewichte heben. Jetzt, fast 30 Jahre nach dem Unfall, kann ich ehrlich sagen, dass ich seitdem fast nie mehr Rückenschmerzen hatte.
Der Beginn der eigentlichen Forschungsarbeit
Doch das war keineswegs das Ende dieses Abenteuers. Ich konnte mit meinem Leben nicht einfach weitermachen wie zuvor, was ja nicht verwunderlich ist. Ich hatte eine Realität kennengelernt, die niemand meiner Bekannten wirklich verstehen konnte. Mit vielen Freunden konnte ich keine Beziehung mehr herstellen, und ganz bestimmt konnte ich nicht dasselbe Leben führen wie vorher. Was früher einmal so wichtig für mich gewesen war, hatte keine echte Bedeutung mehr. Ich begann, mir große Fragen zu stellen: »Wer bin ich?«, »Was ist der Sinn meines Lebens?«, »Was mache ich hier?«, »Was ist meine Aufgabe?«, und: »Was oder wer ist Gott?« Ich zog nach kurzer Zeit von San Diego weg in den pazifischen Nordwesten und eröffnete schließlich eine chiropraktische Praxis in der Nähe von Olympia im Bundesstaat Washington.
Doch zunächst einmal zog ich mich ziemlich aus der Welt zurück und befasste mich mit Spiritualität.
Mit der Zeit interessierte ich mich auch sehr für Spontanremissionen, also die Heilung einer ernsthaften oder als tödlich bzw. chronisch betrachteten Krankheit ohne herkömmliche medizinische Behandlung wie Operationen oder Medikamente. In den langen, einsamen und schlaflosen Nächten während meiner Gesundung hatte ich mit diesem Bewusstsein einen Deal abgeschlossen: Wenn ich jemals wieder laufen könnte, würde ich den Rest meines Lebens der Erforschung der Geist-Körper-Verbindungen und der Macht des Geistes über die Materie widmen. Und genau das habe ich in den fast drei Jahrzehnten seitdem auch getan.
Ich reiste in verschiedene Länder und besuchte Menschen, deren Krankheitszustand nach einer entsprechenden Diagnose und darauf folgender herkömmlicher oder alternativer Behandlung entweder gleichblieb oder sich verschlechterte und denen es dann ganz plötzlich besser ging. Ich sprach mit diesen Menschen, um herauszufinden, welche Erfahrungen ihnen gemeinsam waren, um zu verstehen und zu dokumentieren, was die Besserung bewirkt hatte, denn meine Leidenschaft galt dem Zusammenbringen von Wissenschaft und Spiritualität. Wie ich herausfand, war an all diesen wundersamen Heilungen ein starkes geistiges Element beteiligt.
Den Wissenschaftler in mir juckte es zunehmend in den Fingern; ich wurde immer neugieriger. Ich schrieb mich wieder an der Universität ein und studierte die neuesten Forschungen der Neurowissenschaft. Zu diesem Aufbaustudium kamen dann noch Fächer wie Hirnbildgebung, Neuroplastizität, Epigenetik und Psychoneuroimmunologie dazu. Ich dachte mir, jetzt, wo mir bekannt war, womit diese Menschen die Besserung ihres Gesundheitszustands bewirkt hatten, und ich alles über die Wissenschaft der Veränderung des Geistes wusste (zumindest dachte ich das), sollte ich doch in der Lage sein, das reproduzieren zu können – sowohl bei Kranken also auch bei Gesunden, die nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch ihre Beziehungen, beruflichen Karrieren, Familien und ihr Leben im Allgemeinen durch innere Veränderungen unterstützen wollten.
Dann wurde ich eingeladen, als einer von 14 Wissenschaftlern und Forschern an dem Dokumentarfilm »What the Bleep Do We Know!?« aus dem Jahr 2004 mitzuarbeiten, und dieser Film wurde über Nacht zu einem Riesenerfolg. »What the Bleep Do We Know!?« ermutigte die Menschen, die Natur der Realität zu hinterfragen und es dann in ihrem Leben auszuprobieren und zu sehen, ob ihre Beobachtung von »materieller Bedeutung« und relevant war oder, genauer gesagt, ob ihre Beobachtung tatsächlich zu Materie wurde. Auf der ganzen Welt sprachen die Menschen von dem Film und den darin unterstützten Konzepten. Daraufhin schrieb ich mein erstes Buch, »Schöpfer der Wirklichkeit – Der Mensch und sein Gehirn – Wunderwerk der Evolution«, welches 2007 herauskam. Danach stellten mir die Leute fragen wie: »Wie machst du das? Wie veränderst du dich und wie kreierst du das Leben, das du dir wünschst?« Schon bald war das die am häufigsten an mich gewandte Frage.
Also stellte ich ein Team zusammen und begann, in den USA und auch weltweit Workshops darüber zu geben, wie das Gehirn verschaltet und vernetzt ist und wie man seine Gedanken anhand neurophysiologischer Prinzipien umprogrammieren kann. Anfangs wurden in diesen Workshops hauptsächlich Informationen weitergegeben; die Teilnehmer bekamen praktisch umsetzbare Schritte an die Hand, mit denen sie ihren Geist, ihren Körper und, in Folge, auch ihr Leben verändern konnten. Nach diesen einführenden Workshops in allen möglichen Ländern wurde ich gefragt: »Und was kommt als Nächstes?« Also fing ich an, die Workshops auf die nächste Stufe zu bringen. Und als das getan war, wurde ich gebeten, zur nächsten Stufe überzugehen und einen Workshop für »Fortgeschrittene« zu geben. Das passierte fast überall, wo ich meine Präsentationen abhielt.
Immer wieder dachte ich, ich hätte alles weitergegeben, was ich zu lehren hatte, doch die Leute baten weiterhin um mehr; also lernte auch ich immer weiter, verbesserte die Präsentationen und Meditationen. Es entwickelte sich eine gewisse Dynamik, und ich erhielt gutes Feedback. Manche Leute konnten einige ihrer selbstzerstörerischen Gewohnheiten ablegen und ein glücklicheres Leben führen.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten ich und meine Kollegen nur kleine Veränderungen beobachten können – nichts wirklich Signifikantes –, doch die Menschen liebten diese Informationen und wollten weiterhin praktizieren. Also nahm ich weitere Einladungen zu Workshops an und dachte, wenn keine Einladungen mehr kämen, würde ich schon wissen, dass diese Arbeit abgeschlossen war.
Etwa eineinhalb Jahre nach dem ersten Workshop erhielten ich und mein Team mehrere E-Mails von Teilnehmern, die von positiven Veränderungen durch beständiges Praktizieren der Meditationen berichteten. In ihrem Leben manifestierten sich Unmengen an Veränderungen, und sie waren überglücklich. Im Laufe des folgenden Jahres erregte immer mehr Feedback dieser Art unsere Aufmerksamkeit. Unsere Teilnehmer erzählten nicht nur von subjektiven Veränderungen ihrer physischen Gesundheit, sondern auch von Verbesserungen, die objektiv in medizinischen Tests nachweisbar waren. In manchen Fällen zeigten die Tests wieder die Normalwerte ohne irgendwelche Befunde an! Diese Menschen konnten genau die physischen, mentalen und emotionalen Veränderungen reproduzieren, die ich studiert und beobachtet und in »Schöpfer der Wirklichkeit« beschrieben hatte.
Es war für mich eine unglaublich aufregende Geschichte, denn ich wusste: Was sich wiederholen lässt, ist fast schon ein wissenschaftliches Gesetz. Viele Leute schickten uns E-Mails und begannen mit den Worten »Du wirst es nicht glauben …« Diese Veränderungen waren inzwischen mehr als Zufall.
Ein bisschen später in diesem Jahr geschah auf zwei Veranstaltungen in Seattle Erstaunliches. Eine Frau mit Multipler Sklerose (MS), die die erste Veranstaltung besuchte und einen Rollator zum Laufen brauchte, als sie ankam, konnte am Ende ohne Gehhilfe laufen. Bei der zweiten Veranstaltung in Seattle in diesem Jahr begann eine Frau, die seit zehn Jahren an MS litt, herumzutanzen und sagte, die Lähmung und Taubheit in ihrem linken Fuß seien vollkommen verschwunden (von einer dieser Frauen und anderen solchen Fällen ist im Laufe des Buches noch die Rede). Im Jahr 2010 hielt ich auf Anfrage einen noch weiter fortgeschrittenen Workshop in Colorado ab. Manchen Teilnehmern ging es schon während der Veranstaltung besser; sie standen auf, nahmen das Mikrofon und erzählten ziemlich inspirierende Geschichten.
In dieser Zeit wurde ich auch eingeladen, vor Unternehmensführern über die Biologie des Wandels und die Neurowissenschaft des Führens zu sprechen sowie darüber, wie man Individuen transformieren kann, um eine Kultur zu transformieren. Nach einem Vortrag kamen mehrere dieser Führungskräfte mit der Anregung zu mir, aus meinen Ideen ein Transformationsmodell für Unternehmen zu entwickeln. Also erarbeitete ich einen achtstündigen Kurs, der unternehmens- und organisationsspezifisch individuell angepasst werden konnte und aus dem aufgrund seines großen Erfolgs unser »30 Days to Genius«-Unternehmensprogramm hervorging. Ich arbeitete mit Unternehmenskunden wie Sony Entertainment Network, Gallo Family Vineyards, der Telekommunikationsfirma WOW! (ursprünglich hieß sie Wide Open West) und vielen anderen. Daraus entwickelten sich Coaching-Angebote für das obere Management.
Aufgrund der großen Nachfrage nach unseren Unternehmensprogrammen musste ich Coaching-Personal ausbilden. Inzwischen habe ich über 30 aktive Trainer, darunter auch Ex-CEOs, Unternehmensausbilder, Psychotherapeuten, Rechtsanwälte, Allgemeinmediziner, Ingenieure und Akademiker mit Doktortitel; sie reisen überall herum und vermitteln dieses Transformationsmodell in Unternehmen (im Jahr 2014 werden zum ersten Mal unabhängige Coaches zertifiziert, die dieses Wandlungsmodell bei ihren eigenen Klienten anwenden können). In meinen wildesten Träumen hätte ich mir eine solche Zukunft nicht vorstellen können!
Ich schrieb mein zweites Buch, »Ein neues Ich – Wie Sie Ihre gewohnte Persönlichkeit in vier Wochen wandeln können«, welches 2012 erschien. Es ist als praktisches Handbuch zu »Schöpfer der Wirklichkeit« gedacht und enthält weiterführende Erklärungen zu den neurowissenschaftlichen Grundlagen des Wandels und der Epigenetik sowie ein Vier-Wochen-Programm mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Umsetzung dieser Veränderungen auf Basis des zu diesem Zeitpunkt in meinen Workshops vermittelten Wissens.
Auf einer Veranstaltung für Fortgeschrittene in Colorado kam es dann zu sieben Spontanremissionen unterschiedlicher Beschwerden. Eine Frau, die wegen schlimmer Nahrungsmittelallergien nur noch Salat aß, wurde an diesem Wochenende geheilt. Andere Leute wurden unter anderem ihre Glutenunverträglichkeit, Zöliakie, Schilddrüsenprobleme und starke chronische Schmerzen los. Während sie sich aus ihrer damals aktuellen Wirklichkeit zurückzogen, um eine neue Wirklichkeit zu kreieren, waren bei diesen Menschen plötzlich wirklich signifikante Veränderungen zu beobachten. Es geschah unmittelbar vor meiner Nase.
Von der Information zur Transformation
Diese Veranstaltung in Colorado im Jahr 2012 war der Wendepunkt meiner Karriere, denn endlich sah ich, dass den Menschen nicht nur dabei geholfen wurde, ihre Gesundheit zu verbessern, sondern sie jetzt, während der Meditation direkt dort vor Ort, neuen Genen neue Signale sandten, sozusagen in Echtzeit, und das in großem Maßstab. Damit jemand, der seit Jahren unter gesundheitlichen Problemen wie Lupus litt, im Lauf einer einstündigen Meditation seine Gesundheit verbessern konnte, musste im Geist dieser Person und auch in ihrem Körper etwas wirklich Großes passiert sein. Ich wollte eine Möglichkeit finden, diese Veränderungen während der Workshops zu messen, um genau zu sehen, was da vor sich ging.
Also bot ich Anfang 2013 eine brandneue Art von Veranstaltung an, durch die unsere Workshops auf eine ganz neue Ebene gelangten. Zu dieser viertägigen Veranstaltung mit über 200 Teilnehmern, die in Arizona stattfand, lud ich eine Gruppe von Neurowissenschaftlern, Technikern und Quantenphysikern mit ihren hochmodernen Instrumenten ein. Damit maßen diese Spezialisten das elektromagnetische Feld im Workshop-Raum, um zu erkennen, ob sich im Laufe des Workshops die Energie veränderte. Sie maßen auch das Energiefeld um die Körper der Teilnehmer und in den Energiezentren ihres Körpers (den sogenannten Chakras), um festzustellen, ob diese ihre Zentren beeinflussen konnten.
Diese Messungen erfolgten anhand hochmoderner Gerätschaften, unter anderem mit einem Elektroenzephalografen (EEG) zur Messung der elektrischen Aktivität im Gehirn, einem quantitativen Elektroenzephalografen (QEEG) für eine computerbasierte Analyse der EEG-Daten, der Herzfrequenzvariabilität (HFV) zur Dokumentation abweichender Zeitintervalle zwischen Herzschlägen und der Herzkohärenz (eine Messung des Herzrhythmus, die die Kommunikation zwischen Herz und Gehirn widerspiegelt) sowie mit Gasentladungsvisualisierung zur Messung von Veränderungen in bioenergetischen Feldern.
Wir führten an vielen Teilnehmern Hirnszintigrafien bzw. Gehirn-Scans vor und während der Veranstaltung durch, um zu sehen, was in der inneren Welt dieser Menschen im Gehirn vor sich ging. Außerdem wurden während des Workshops Scans von randomisiert ausgesuchten Personen gemacht, um herauszufinden, ob während der täglichen drei Meditationen Veränderungen im Gehirn in Echtzeit gemessen werden konnten. Es war eine großartige Veranstaltung. Ein Teilnehmer mit Parkinson hatte danach keinen Tremor mehr. Eine weitere Person war von einer traumatischen Gehirnverletzung geheilt. Bei Leuten mit Tumoren im Gehirn und im Körper waren diese Geschwüre verschwunden. Viele Menschen mit Arthritis hatten zum ersten Mal seit Jahren weniger Schmerzen. Dies waren nur einige von vielen weiteren profunden Veränderungen.
Während dieser wunderbaren Veranstaltung konnten wir schließlich anhand wissenschaftlicher Messungen objektive Veränderungen erfassen und die subjektiven, von den Teilnehmern berichteten gesundheitlichen Veränderungen dokumentieren. Unsere Beobachtungen und Aufzeichnungen machten Geschichte. Ich zeige im Laufe dieses Buch anhand einiger dieser Geschichten auf, was auch Sie erreichen können – Geschichten über gewöhnliche Menschen, die etwas Außergewöhnliches taten.
Beim Entwickeln dieses Workshops hatte ich folgende Vorstellung: Ich wollte den Leuten wissenschaftliche Informationen vermitteln und ihnen dann die nötigen Anleitungen an die Hand geben, wie diese Informationen anzuwenden waren, damit sie höhere Ebenen persönlicher Transformation erreichen konnten. Wissenschaft ist ja schließlich die zeitgenössische Sprache des Mystizismus. Wie ich selbst erlebte, spaltet man in dem Moment, in dem man in der Sprache der Religion und Kultur redet und mit Tradition daherkommt, das Publikum. Doch Wissenschaft bringt es zusammen und entmystifiziert das Mystische.
Und ich fand noch etwas heraus: Wenn ich den Menschen das wissenschaftliche Modell der Transformation vermittelte (mit ein bisschen Quantenphysik, damit sie die Wissenschaft des Möglichen verstehen konnten), es mit den neuesten Informationen aus der Neurowissenschaft, der Neuroendokrinologie, der Epigenetik und der Psychoneuroimmunologie verband und ihnen die richtigen Anleitungen an die Hand und die Möglichkeit gab, diese Informationen umzusetzen, dann erlebten viele eine Transformation. Wenn ich diese Transformationen messen konnte, würde ich weitere Informationen erhalten, die ich wiederum an die Teilnehmer weitergeben konnte, um ihnen die Transformation, die sie gerade erlebt hatten, zu erklären. Und mit diesen Informationen konnten sie dann eine weitere Transformation erfahren. Auf diesem Weg konnten die Menschen die Lücke schließen zwischen dem, was sie zu sein meinen, und dem, was sie wirklich sind – nämlich göttliche Schöpfer. Das erleichtert es ihnen, damit weiterzumachen. Ich nannte dieses Konzept »Von der Information zur Transformation«, und das ist meine neue Leidenschaft geworden.
Inzwischen biete ich einen siebenstündigen Online-Intensiveinführungskurs an und leite persönlich neun bis zehn Mal pro Jahr dreitägige sogenannte »Progressive«-Workshops in der ganzen Welt sowie ein bis zwei fünftägige »Advanced«-Workshops, in denen die bereits erwähnten Wissenschaftler mit ihren Instrumenten die Veränderungen im Gehirn, am Herzen und im Energiefeld in Echtzeit messen. Die Ergebnisse sind einfach umwerfend.
Einführung
Wie Geist zu Materie wird
Die unglaublichen Ergebnisse, welche ich in meinen »Advanced«-Workshops beobachtet habe, sowie die daraus resultierenden wissenschaftlichen Daten brachten mich auf das Placebo-Konzept, um das es prizipiell in diesem Buch geht: Menschen bekommen eine Zuckerpille oder eine Salzlösung verabreicht, und dann geht es ihnen durch ihren Glauben an etwas Äußerliches besser.
Ich fragte mich: »Und wenn die Leute an etwas glauben würden, was sich in ihnen befindet, anstatt an etwas Äußerliches? Wenn sie davon überzeugt wären, sie können in sich etwas verändern und sich in denselben Seinszustand bringen wie jemand, der ein Placebo einnimmt? Ist das nicht genau das, was unsere Workshop-Teilnehmer machten, um gesund zu werden? Braucht man wirklich eine Pille oder eine Spritze dazu? Können wir den Menschen beibringen, wie ein Placebo wirklich funktioniert, damit sie dann dasselbe erreichen können?«
Ich meine, ein Prediger einer Pfingstkirche, der mit Klapperschlangen hantiert oder Strychnin trinkt und davon keinen körperlichen Schaden nimmt, hat offensichtlich seinen Seinszustand verändert, oder? (Mehr darüber im 1. Kapitel.)
Wenn wir messen könnten, was dabei im Gehirn vor sich geht, und diese Informationen verstehen, können wir dann Menschen beibringen, solche Veränderungen durchzuführen, ohne sich auf etwas Äußerliches zu stützen – ohne ein Placebo? Können wir ihnen vermitteln, dass sie selbst das Placebo sind? Oder anders ausgedrückt: Können wir sie davon überzeugen, an das Unbekannte zu glauben und sich damit vertraut zu machen, anstatt eine Zuckerpille einzunehmen oder sich eine Salzlösung injizieren zu lassen?
Dieses Buch möchte Ihnen zu der Erkenntnis verhelfen, dass wir alle über die biologische und neurologische Ausstattung verfügen, genau dies zu tun. Mein Ziel besteht darin, diese Konzepte anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse über das Wesen der Dinge zu entmystifizieren und mehr Menschen zu befähigen, ihren inneren Zustand zu verändern, um positive Veränderungen zu bewirken, sowohl was ihre Gesundheit angeht als auch in ihrer Außenwelt. Wenn das zu fantastisch klingt, um wahr zu sein, dann schauen Sie sich Forschungsergebnisse aus unseren Workshops an; die zeigen Ihnen genau, wie das möglich ist.
Worum es in diesem Buch nicht geht
An dieser Stelle möchte ich kurz darauf zu sprechen kommen, worum es in diesem Buch nicht geht, um gleich zu Anfang alle potenziellen Missverständnisse auszuräumen.
Zum einen lassen wir die Ethik der Nutzung von Placebos in der medizinischen Behandlung beiseite. Es werden hitzige Debatten darüber geführt, Patienten, die nicht zu einer medizinischen Versuchsgruppe gehören, mit wirkungslosen, inerten Substanzen zu behandeln. Im Rahmen einer umfassenderen Diskussion über Placebos und darüber, ob der Zweck die Mittel heiligt, mag das durchaus sinnvoll sein; doch darum geht es in diesem Buch überhaupt nicht. In »Du bist das Placebo« liegt der Blick darauf, sich selbst ans Steuer zu setzen und sich zu verändern, und nicht auf der Frage, ob es okay ist, wenn andere Menschen Sie mit Tricks dazu bringen.
Das Buch handelt auch nicht von Verleugnung oder Ablehnung. Keine der darin beschriebenen Methoden leugnet aktuell vorhandene gesundheitliche Probleme. Ganz im Gegenteil: Es geht um die Transformation von Krankheit. Mein Interesse gilt der Messung der Veränderungen bei Menschen, die den Schritt von der Krankheit hin zur Gesundheit tun. Es geht nicht darum, etwas Reales abzulehnen, sondern aufzuzeigen, was in Zukunft möglich ist, wenn Sie den Schritt in eine neue Realität tun.
Ehrliches Feedback in Form medizinischer Tests liefert Informationen darüber, ob das, was Sie tun, wirklich funktioniert. Wenn Sie erst einmal die von Ihnen bewirkten Effekte sehen, können Sie sich damit beschäftigen, wie Sie das erreicht haben, und es erneut tun. Und wenn es nicht funktioniert, sollten Sie Ihr Vorgehen so lange verändern, bis es funktioniert.
So kommen Wissenschaft und Spiritualität zusammen. Verleugnung dagegen ist eine Nichtbeachtung der Realität dessen, was im Innern und im Außen geschieht.
Dieses Buch stellt auch nicht die Wirksamkeit unterschiedlicher Heilweisen infrage. Davon gibt es jede Menge, und einiges davon funktioniert auch ziemlich gut. Alle haben zumindest bei manchen Menschen die eine oder andere positive Wirkung. In diesem Buch möchte ich Sie einfach mit der Heilweise bekannt machen, die mich am meisten fasziniert: Selbstheilung nur mit Gedankenkraft. Ich möchte Sie gleichzeitig darin bestärken, alle Heilungsansätze zu nutzen, die für Sie funktionieren, ob das nun verschreibungspflichtige Medikamente sind oder Operationen, Akupunktur, Chiropraktik, Biofeedback, therapeutische Massagen, Nahrungsergänzungsmittel, Yoga, Reflexologie, Energiemedizin, Klangtherapie oder anderes. »Du bist das Placebo« lehnt nichts ab außer Ihre selbst auferlegten Beschränkungen.
Was steht in diesem Buch?
»Du bist das Placebo« besteht aus zwei Teilen:
Teil I vermittelt das Wissen und die Hintergrundinformationen zum Verständnis des Placebo-Effekts und seiner Funktionsweise im Gehirn und im Körper; des Weiteren geht es darum, wie man nur durch Gedanken ähnliche wundersame Veränderungen in Gehirn und Körper bewirken kann.
Kapitel 1 veranschaulicht zunächst in ein paar unglaublichen Geschichten die erstaunliche Macht des menschlichen Geistes. In manchen dieser Geschichten geht es darum, wie Menschen sich durch ihre Gedanken geheilt haben, in anderen, wie Menschen durch ihre Gedanken krank wurden (oder sogar ihren vorzeitigen Tod bewirkten). Es ist beispielsweise von einem Mann die Rede, der starb, als ihm eine Krebsdiagnose gestellt wurde, obwohl sich das bei der Autopsie als Falschdiagnose herausstellte. Eine Frau litt jahrzehntelang unter Depressionen; während einer Versuchsreihe mit Antidepressiva kam es zu drastischen Verbesserungen, obwohl sie in der Gruppe war, die ein Placebo verabreicht bekommen hatte. Und ein paar alte Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit aufgrund von Arthritis wurden durch eine vorgetäuschte Knieoperation auf wundersame Weise geheilt. Auch verblüffende Geschichten über Voodoo-Flüche und Schlangenrituale werden erzählt. Damit will ich aufzeigen, was der menschliche Geist alles bewirken kann, ohne die Hilfe der modernen Medizin. Und ich hoffe, Sie stellen dann die Frage: »Wie ist das möglich?«
Kapitel 2 gibt einen kurzen Überblick über die Geschichte des Placebos, von Berichten über entsprechende wissenschaftliche Entdeckungen in den 1770er-Jahren (als ein Wiener Arzt mithilfe von Magneten therapeutische Zuckungen bewirkte, wie er meinte) bis hin zu den Neurowissenschaftlern unserer Tage, die die geheimnisvolle und komplexe Funktionsweise des Geistes aufdecken. Weiterhin wird ein Arzt vorgestellt, der Hypnosetechniken entwickelte, nachdem er zu einem Termin zu spät kam und seinen wartenden Patienten von einer Lampenflamme hypnotisiert vorfand; ein Chirurg, der im Zweiten Weltkrieg verwundete Soldaten erfolgreich mit Salzinjektionen behandelte, als ihm das Morphium ausging; und japanische Wissenschaftler, die bei frühen psychoneuroimmunologischen Forschungen giftige Efeublätter durch harmlose Blätter ersetzten und feststellten, dass die Testgruppe eher auf das reagierte, was man ihnen über die Wirkungen gesagt hatte, als auf das, was sie tatsächlich erlebten.