- -
- 100%
- +


TANJA DRÄNERT

Stärkende Plätze für jede Lebenssituation finden Die Energie des Kraftorts gezielt nutzen Mit zahlreichen Übungen, Anregungen und Ritualen
Haben Sie Fragen an den Verlag?
Anregungen zu unseren Büchern?
Erfahrungen, die Sie mit anderen
teilen möchten?
Nutzen Sie unsere sozialen Netzwerke:
www.mankau-verlag.de/forum

Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Tanja Dränert
Dein magischer Platz. Das Kraftort-Coaching
E-Book (epub): ISBN 978-3-86374-640-7
(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-638-4, 1. Auflage 2022)
Mankau Verlag GmbH
D-82418 Murnau a. Staffelsee
Im Netz: www.mankau-verlag.de
Soziale Netzwerke: www.mankau-verlag.de/forum
Lektorat: Redaktionsbüro Julia Feldbaum, Augsburg
Endkorrektorat: Susanne Langer-Joffroy M. A., Germering
Gestaltung Umschlag: Andrea Janas, München
Layout, Bildbearbeitung und Satz: Lydia Kühn, Aix-en-Provence, Frankreich
Energ. Beratung: Gerhard Albustin, Raum & Form, Winhöring
Bildnachweis:
Alle Fotos © Tanja Dränert
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird im vorliegenden Buch die gewohnte männliche Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet. Dies impliziert jedoch keine Benachteiligung des weiblichen Geschlechts, sondern soll im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen sein.
Hinweis für die Leser/innen:
Die Autorin hat bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Verlag und Autorin können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch vorgestellten Empfehlungen ergeben.
Bitte suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker auf.
Einleitung – mein Weg zum Kraftort-Coaching

Was ist ein Kraftort? Eine Annäherung
Die Bezeichnung Kraftort
Geomantische Hintergründe

Traditionelle Kraftorte und ihre berühmten Vertreter
Gibt es den Kraftort?
Natur als Kraftort
Eigene Kraftorte finden, gestalten und nutzen
Was kann ein Kraftort sein?
Die Vorbereitung auf dem Weg zum Kraftort



Dem Kraftort begegnen

Erste Annäherung. Gestaltungsmöglichkeiten für Entschleunigung und Kreativität



Im Gespräch mit dem Kraftort – der Kraftort als Coach
Die Botschaften deines Platzes verstehen

Berge und Täler



Wasser



Höhlen und Grotten


Wald und Bäume



Wiesen und Felder



Moore und Auenlandschaften


Wege


Kultstätten und religiöse Orte


Kleine Kraftinseln für den Alltag
Was können Kraftinseln sein?

Kraftorte zu Hause schaffen

Kraftorte im Arbeitsalltag

Kraftorte in der Stadt

Der Kraftort im Inneren – unser innerer Fluss
Aus unserer Mitte entspringt ein Fluss
Danke
Literatur und weiterführende Hinweise
Endnoten
Register
Gewidmet dem Wunder der Natur

Dieses Buch ist eine Einladung.
Eine Einladung an dich, deinen ganz persönlichen magischen Platz zu finden – genau den, der für diesen Moment gerade passend ist – und dich an ihm mit dir selbst auseinanderzusetzen, sodass du diese Magie auch in dir findest und zu dem Wunder wirst, das du bist.
Einleitung – mein Weg zum Kraftort-Coaching
In den Themen, die uns selbst im Leben am meisten beschäftigen, werden wir die besten Lehrmeister. Diesen Satz habe ich schon häufiger in unterschiedlichen Variationen gehört. Als ich die Einladung erhalten habe, dieses Buch zu schreiben, wurde er mir in seiner ganzen Größe und Wahrheit bewusst. Die Suche nach dem magischen Platz in mir, meinem inneren Kraftort, begleitet mich bereits mein ganzes Leben. Nun – in der Mitte meines Lebens angekommen – gelingt es mir immer mehr und häufiger, in meinem inneren Kraftort zu verweilen, selbst wenn draußen wilde Stürme toben.
Diese Reise hat mich auch im Außen an viele magische Plätze geführt. Denn dort konnte ich mich immer wieder aufladen mit neuer Kraft. Die Natur und das Zu-Fuß-unterwegs-Sein spielten dabei stets eine sehr wichtige Rolle. Ich besichtigte die Maya-Pyramiden und wunderbare Naturoasen in Mexiko, erlebte beim Schnorcheln schöne Unterwasserwelten in Thailand und der Karibik. Ich erfuhr die beeindruckende Weite von Wüstenlandschaften in Ägypten, Algerien und Mali. Ich begab mich auf Pilgerschaft auf den Jakobsweg und entdeckte dort die Magie der Langsamkeit. Ich fing an, mich mit Orten und ihrer besonderen Kraft zu beschäftigen. Begann zu erspüren, was sie für mich zu kraftvollen Plätzen macht. Und entdeckte dabei häufig, dass die Wirkung auf mich nicht die gleiche war wie beispielsweise in einem Buch beschrieben.
So begann ich, mich damit auseinanderzusetzen, was ein Kraftort eigentlich bedeutet. Ich habe viel dazu gelesen und Kurse besucht. In diesem Zusammenhang beschäftigte ich mich auch mit den Funktionsweisen unseres Körpers, unseres Energiefelds und damit, was uns unsere Kraft eigentlich immer wieder raubt. Ich fing an, mich zu beobachten, und machte mir so bewusst, in welchen Situationen ich aus meiner Mitte katapultiert wurde. So landete ich letztendlich bei der Kinesiologie. Sie half mir, mich mit meinen Stressauslösern auseinanderzusetzen und so immer mehr in meiner Kraft zu bleiben. Doch nicht nur das. Ich erkannte, welche Potenziale in mir stecken, und der Grundstein für meinen Lebenstraum war gelegt: Kraftort-Coaching. Zum Glück beinhaltete meine umfangreiche Ausbildung als Systemische Kinesiologin auch zahlreiche Coachingelemente, die ich durch einen Naturcoach-Lehrgang noch ergänzte. So begleite ich nun Menschen auf einem Stück ihres Lebenswegs und helfe ihnen dabei, wieder in ihre Kraft zu kommen oder diese zu vermehren – und dabei ihre Glaubenssätze, Ängste, Verstrickungen und Blockaden hinter sich zu lassen. Um so die Magie des Wunders zu erfahren, das wir erleben, wenn wir leben, was wir sind.
Dieses Buch lädt dazu ein, dich auf die Suche zu begeben und dabei deinen ganz persönlichen magischen Platz zu finden. Dabei gibt es nicht genau vor, wie ein Ort zu sein hat, um als Kraftort zu gelten. Denn dafür gibt es für mich keine allgemeingültige Lösung. Es ist vielmehr eine Einladung, deinen ganz persönlichen Kraftort zu finden und seine eigene Magie zu entdecken. Dafür gibt es dir zahlreiche Werkzeuge an die Hand. Das Buch ist so gestaltet, dass du es ganz nach deinen eigenen Bedürfnissen einsetzen kannst. Je nachdem, ob du dich einfach nur entspannen, deiner Kreativität freien Lauf lassen oder an deinem persönlichen Wachstum arbeiten willst, kannst du dir ganz flexibel deinen passenden Ort und die entsprechenden Übungen heraussuchen. Dabei handelt es sich immer um Vorschläge. Es gibt hier keine festen Vorgaben und Dogmen, denn wir haben alle sehr individuelle Bedürfnisse, denen nicht eine einzige Anleitung gerecht werden kann.
Wandle die Übungen und Anregungen gern so ab, wie du es brauchst. Und wenn du lieber frei in der Gestaltung bist, kannst du auch einfach nur die Coachingfragen beantworten und deine eigenen Übungen kreieren. Damit du sie schnell zur Hand hast, habe ich sie bei jedem Punkt in einem Übersichtskasten zusammengefasst. Lass dich einfach inspirieren.
Ich wünsche dir viel Freude bei der Entdeckung deiner magischen Plätze und dem Wunder in dir.
Auf ein Wort
Ein großes Anliegen ist mir, dass du dich mit großer Achtung und Umsicht in der Natur bewegst. Nähere dich den Pflanzen und Tieren mit Respekt und nur, wenn du ihr Einverständnis hast. Ja, sie können nicht reden, aber sie sprechen eine eigene Sprache, die wir durchaus verstehen können. Reiße nichts einfach so aus, und nimm nur Dinge mit, die sowieso am Boden liegen. Wenn du eine Pflanze als Andenken haben möchtest, kannst du ein Foto davon machen. Wenn du unbedingt etwas pflücken willst, frage zuvor innerlich, ob es in Ordnung ist, und nimm es dann ganz behutsam.
Wunderbar ist es, wenn wir der Natur ein Dankeschön zurückgeben. Zum Beispiel einen Schluck Wasser oder ein paar Nüsse. Bitte nimm dafür nur Dinge, die auch verrotten oder von Tieren gefressen werden können. In früheren Zeiten hat man in Schalensteinen Nahrungsmittel für die Naturgeister und -seelen zurückgelassen: Kerzen, Blumen, Nüsse, Körner. Aufgeladen werden sie durch die Kraft unserer Wünsche, Gefühle usw. Es geht hier um einen Energieaustausch und nicht um große materielle Werte. Es kann einfach ein Lied sein oder eine Umarmung. Lass dich vom Ort selbst inspirieren, was an deinem Platz das Richtige ist. Oft reicht es auch aus, dass die feinstoffliche Welt einfach als solche wahrgenommen und anerkannt wird. Du kannst den Ort fragen, was er gern hätte. Was du für ihn tun kannst. Bleibe dabei immer ganz in der Eigenverantwortung und prüfe, was für dich auch möglich ist.
Und achte bitte darauf, dass Wälder und Felder meistens einen Besitzer haben, der eventuell um Erlaubnis gefragt werden sollte. Gehe äußerst behutsam mit Feuer in der Natur um und informiere dich, was du dabei beachten musst, um keine Brände zu verursachen. Vergiss nicht, dass es auch in unseren Breitengraden einige giftige Tiere und noch viel giftigere Pflanzen gibt.
Ich danke dir von ganzem Herzen.
Was ist ein Kraftort? Eine Annäherung


Die Bezeichnung Kraftort
Was ist das eigentlich, ein Kraftort? Dazu gibt es wahrscheinlich so viele unterschiedliche Meinungen, wie es Menschen auf diesem Planeten gibt. Für den einen ist ein Kraftort der Biergarten um die Ecke. Und für den anderen die stille, einsame Naturoase an einem kleinen Bach. Für die einen sind Kraftorte alte Heiligtümer der Kelten oder Germanen und für die anderen die großen Kathedralen dieser Erde. Es kann der höchste Berg der Welt sein oder die entlegenste Insel im Ozean. Was wir als Kraftort bezeichnen, ist also sehr subjektiv. Doch was ist, wenn wir es einmal auf einen Nenner bringen wollen? Was macht einen Kraftort aus? Gibt es dazu allgemeingültige Definitionen? Sehen wir doch einmal in dem Lexikon nach, welches uns am schnellsten und einfachsten zur Verfügung steht – in der Wissensdatenbank Wikipedia. Dort heißt es: »Als Ort der Kraft (auch Kraftort, Kraftplatz oder magischer Ort genannt) wird ein Ort bezeichnet, dem eine meist positive (selten auch negative) psychische Wirkung im Sinne einer Beruhigung, Stärkung oder Bewusstseinserweiterung zugeschrieben wird.«1
Weiter stellt Wikipedia einen Zusammenhang mit der Esoterik dar, nach deren Vorstellungen es sich bei Kraftorten um geografische Orte mit einer besonderen Erdstrahlung handelt. Häufig sind diese an Kultstätten aus vorchristlicher Zeit und an Sakralbauten zu finden. Auch markante Orte wie Quellen, Flussufer, Schluchten, Berggipfel, Höhlen, Felsen, Steine, alte Bäume und Lichtungen gelten als Kraftorte.
Wikipedia bringt es ganz gut auf den Punkt, was vorrangig als Kraftort verstanden wird. Der Begriff »Ort der Kraft« ist übrigens seit den 60er-Jahren aus Amerika nach Europa gekommen. Mittlerweile hat er Einzug in viele unserer Lebensbereiche gefunden, vor allem, wenn es darum geht, auszusteigen aus unserem Alltags-Hamsterrad, zu entschleunigen und wieder in die innere Mitte zu kommen. So finden wir zahlreiche Bücher, in denen regional begrenzt verschiedene Kraftorte vorgestellt werden inklusive Wanderrouten und Anleitungen, worauf genau geachtet werden sollte. Manche Regionen haben Kraftpfade oder Kraftwege angelegt, um sich touristisch ein wenig aufzuwerten. So gibt es in der Oststeiermark einen Kraftpfad, der die Orte Wenigzell und St. Jakob im Walde miteinander verbindet. Am Ende wartet sogar eine Ausstellung, die die unterschiedlichen, auf uns einwirkenden Kräfte am eigenen Leib erlebbar macht. Im Bayerischen Wald gibt es in Stamsried einen Kraftweg mit verschiedenen Stationen zum Krafttanken. Hotels werben mit eigens angelegten Kraftplätzen, um dort die Seele baumeln zu lassen und wieder aufzutanken.
Auch die christliche Religion hat den Begriff »Ort der Kraft« übernommen und meint damit Orte der Andacht, zum In-die-Ruhe-Kommen, für das Gebet und die seelische Stärkung. In diesem Zusammenhang finden wir auch Besinnungspfade oder Meditationswege, wie zum Beispiel den Meditationsweg Ammergauer Alpen. Nicht zuletzt gibt es dann noch den inneren Ort der Kraft. Das kann ein Ort sein, den wir im Außen kennen und den wir uns innerlich immer wieder vorstellen können, um uns dort Kraft zu holen. Es kann aber auch einfach unsere innere Mitte sein, auf die wir uns immer wieder rückbesinnen.
Die Bezeichnung Kraftort ist also sehr vielseitig und wird in zahlreichen Kontexten verwendet. Aus dem Bedürfnis, die Energie an diesen Orten genauer zu untersuchen und einen gemeinsamen Nenner zu finden, ist unter anderem die Geomantie hervorgegangen, auf die ich an späterer Stelle noch etwas näher eingehen werde. Sie hat bestimmte Kriterien festgelegt, um die Energie an Orten zu messen und so kraftvolle Punkte zu erkennen. Wobei es auch hier unterschiedliche Sichtweisen gibt. Der Geomant Guntram Stoehr spricht beispielsweise von der Vitalkraft, Astralkraft, Mentalkraft und Kausalkraft von Landschaften. Dabei handelt es sich ihm zufolge um unterschiedliche Strömungskräfte. Dabei ist die Vitalkraft die Lebenskraft, die allen Lebensformen und Materie auf der Erde innewohnt. Die Astralkraft ist die Kraft, die durch menschliche Emotionen erzeugt wird. Die Mentalkraft steht mit den Gedanken in Verbindung. Und durch die Kausalkraft werden die Prozesse in der Natur durch die Natur selbst gesteuert. Orte, an denen diese Strömungskräfte besonders intensiv vorkommen, bezeichnet er als Kraftorte. Er nennt diese Punkte Strömungspunkte. An ihnen erneuern sich die verbrauchten Energien in einem natürlichen Kreislauf. Gelangen wir an einen solchen Punkt mit erneuerten Strömungskräften, fühlen wir uns gestärkt. Dabei eignen sich irdische Strömungspunkte gut zur körperlichen Regeneration und Entspannung und kosmische Strömungspunkte für Meditation und fördern mentalen Frieden und innere Gelassenheit.2
Sein Kollege Marko Pogačnik spricht von Erd-Chakren, Atmungssystemen, Zentren der Erdung, Herzzentren, Yin-Yang-Systemen und mehr. Er kommuniziert mit den Seelen der Orte und schafft so eine eigene Form der Geomantie.3
Dank dieser Forschungen wissen wir also, dass beispielsweise an alten Kultplätzen wie Stonehenge oder Chichén Itzá ein besonderes Kraftfeld herrscht. Das setzt aber nicht zwangsläufig voraus, dass jeder Mensch an diesen Orten das Gleiche empfindet. Die Bandbreite ist hier groß – von gar nichts oder negativen Eindrücken bis hin zu den höchsten visionären Eingebungen. Diese Empfindung können wir trainieren, denn die Veranlagung dazu, bestimmte Energien wahrzunehmen, ist bei uns allen vorhanden. Redensarten, wie »da liegt Spannung in der Luft« oder »hier herrscht dicke Luft« zeugen davon, dass wir ein Gespür für atmosphärische Stimmungen und feinstoffliche Energien haben. Dieses Gespür ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt. Das liegt zum einen daran, dass wir alle individuelle Wesen sind, und zum anderen, dass wir in unserer von so zahlreichen äußerlichen Eindrücken geprägten Welt das Gefühl für uns selbst ein wenig verloren haben. Viele von uns haben es verlernt, die Aufmerksamkeit auf sich selbst und ihr Inneres zu richten. Unser Inneres ist aber ein guter Zeiger für das, was gut und richtig für uns ist und was nicht. Das wissen wir in der Regel ganz genau, wenn wir uns nur darauf einlassen, uns die notwendige Zeit geben und uns vertrauen. Das ist die wahre Bedeutung von Selbstvertrauen. Und so sind auch Orte, an denen wir uns wohlfühlen, an denen wir gern Zeit verbringen, an denen wir uns ganz bei uns fühlen, unsere ganz persönlichen Kraftorte.

Früher war dieses Gespür bei den Menschen noch viel ausgeprägter. Es war auch lebensnotwendig, denn so merkten sie beispielsweise, dass Gefahr in der Luft lag. Oder dass ihnen ein Platz ganz besonders wohltat. Sie konnten die Zeichen der Natur lesen und erkannten am Wuchs der Pflanzen, welche Energie an einem Ort herrschte. So fanden sie die richtigen Stellen für ihre Wohn- und auch für ihre Kultstätten. Zahlreiche Funde zeugen davon. Wie die berühmten Steinzeithöhlen mit ihren Felsmalereien oder beeindruckende, von Menschenhand errichtete Gesteinsformationen. Zahlreiche Mythen, Sagen und Legenden erzählen von der weit zurückliegenden Existenz und Bedeutung dieser Orte. Es gibt sie also schon sehr lange. Man könnte fast sagen, sie begleiten uns Menschen von Anfang an. Heute bezeichnen wir sie als Kraftorte.
In der Antike sprach man von der Anima mundi – der Weltseele. Die Römer kannten den Genius loci – den Schutzgeist eines Ortes. Die meisten Kulturen und Religionen hatten ihre heiligen Orte, wie bestimmte Hügel oder Felsen, Quellen oder Flüsse. Die Menschen haben sich dort versammelt, haben Kontakt zu ihren Göttern gesucht, zu einer überirdischen Existenz, und haben Opfergaben mitgebracht. Und auch heute noch werden heilige Orte auf diese Art und Weise verehrt – wie beispielsweise der Ganges in Indien, die Pilgerstätten des Islam oder des Christentums. Diesen Orten wird also gewissermaßen eine eigene Seele zugesprochen. Und damit schließt sich wieder der Kreis zur aktuellen Auffassung in der Geomantie.