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Kurz darauf kam ein anderer Clan vorbei. Dessen Anführer war ein alter Mann. Eine seltene Ausnahme, da Männer durch die Gefahren der Jagd nie so alt und weise werden wie die Frauen. Die Ältesten mit der größten Erfahrung führen den Clan. Zwar sterben manche Frauen sehr viel früher bei einer Geburt. Erreichen sie aber das Alter jenseits der Schwangerschaften, so werden sie meist sehr alt und oft Anführerinnen ihres Clans. Dieser Anführer war von den Fäden so begeistert, dass er uns eine ausreichende Menge von Schaffellen versprach. Da unsere Leute fast alle zur Eisgrenze aufgebrochen waren, überließ uns der Anführer genug junge Leute, welche dann auch die Felle zu unserem Winterlager brachten. Ja, und so sitze ich jetzt da und spinne „Wolle“. Diesen Namen für die gesponnenen Fäden aus den Haaren der Schafe hat der alte Anführer ATOA vorgeschlagen. Ja, Wolle klingt eigentlich sehr gut. Dieses Wort lässt die Vorstellung von „weich“ entstehen und das war sie auch wirklich. Eng gedreht war sie fast so fest wie Tiersehnen, doch konnte man sich an deren Spitzen stechen, was bei Wolle nicht der Fall war.
Der Anführer des anderen Clans war, vermutlich wegen seines Alters, nicht gewillt an der Eisgrenze Wollhaarmammuts zu jagen. Doch er versprach uns, wenn möglich Haare einzutauschen und uns diese zur Verarbeitung zu schicken. Die Rentiere sind um diese Jahreszeit natürlich schon lange fortgezogen und mit ihnen ein großer Teil unserer Leute. Doch lebten wir Zurückgebliebene von den immer mehr werdenden Schweinen und Früchten des großen Waldes sehr gut.
ORDU hatte eine Idee. Er verkleidete sich in der Haut eines Ebers und konnte so ein Wildschwein ausgezeichnet vortäuschen. Er ließ sich von einem echten männlichen Wildschwein als „Gegner“ angreifen. Unsere Jäger warteten dann natürlich schon gut versteckt im Hintergrund um den so angelockten Eber zu erlegen. Gelegentlich wurden auch Bachen auf ORDU neugierig. Waren sie allein, so wurden sie unsere Beute. Wenn die Bache aber Junge hatte, versuchte ORDU sie durch lautes Geschrei zu vertreiben, denn er wir wollen den Fortbestand der Wildschweine nicht gefährden. Meist ergriff die Bache mit ihren Ferkeln dann die Flucht.
Mit einer Lieferung von Schaffellen brachte der alte Anführer des anderen Clans uns auch seltsame schwarze Brocken mit. Er behauptete, dass diese ein besonderer Genuss seien. Tatsächlich waren die feinen Streifen, die er von den Brocken schnitt, etwas ganz Besonderes. Sie waren köstlich in ihrem Geschmack und man konnte lange auf ihnen kauen. Der alte Mann machte aus der Zubereitung kein Geheimnis. Dies sei Wildschweinfleisch, eingelegt im zum Trinken ungenießbaren Wasser einer speziellen Quelle. Die Idee kam ihm, als er Rentiere am Rande der Quelle lecken sah, wie sie es sonst nur mit unserem Urin taten. An den Rändern der Felsen sah er weiße Kristalle in einem aufgetrockneten Wasserbecken. Sie waren fremdartig im Geschmack, aber doch auch sehr anziehend. Er sammelte einige Kristalle. Er legte ein Stück Fleisch in das Becken und entzündete daneben ein Feuer. Danach briet er das Fleisch und als es durch war, freute er sich über den hervorragenden Geschmack. Auch im Rauch über dem Feuer getrocknet, war diese köstliche Speise lange haltbar. Der alte Anführer ließ daraufhin sofort die interessanten Kristalle von den Kindern seines Clans sammeln. Mittels heißer Steine die er in das Wasserbecken warf, brachte er das Wasser zum Verdampfen und konnte so die Ausbeute an Kristallen stark steigern. Mittlerweile war sein so zubereitetes Schweinefleisch eine gute Handelsware. Er hatte auch schon eine ganze Ladung davon zur Eisgrenze geschickt und hoffte bald Haare vom Mammut dafür einzutauschen.
ORDAIA beginnt zu lachen. Ich blicke auf und sehe ITZ, so will der Fremde genannt werden, kommen. Er streicht ORDAIA über das Haar. Dann bückt er sich, damit sie sein Haar kraulen kann. Sie quiekt vor Freude. ITZ lächelt. Dies ist seine Art der Kommunikation. Mit dem Erlernen unserer Sprache hat er noch immer Schwierigkeiten. Seltsamerweise versteht er auch die alte Zeichensprache der Jäger nicht. Dies ist außergewöhnlich, denn alle die wir getroffen haben beherrschten diese Zeichen. Auch Wanderer aus ganz weit entfernten Gebieten konnten sich so mit uns verständigen. Auch wenn sie sonst eine ganz andere Sprache hatten, war mit Hilfe der Zeichen eine Unterhaltung möglich. Wie gesagt, ITZ ist schon etwas wuki. Er spricht schnell in seiner singenden Sprache auf mich ein. Dann zeigt er mir zwei flach geschliffene Holzstücke. Erst als er auf die von mir versponnene Wolle zeigt, begreife ich, dass er etwas davon haben will. Ich gebe ihm ein kleines Knäuel. Sofort wickelte er die Wolle auf das schmälere Holz. Dann will er noch mehr Wolle. Also gebe ich ihm ein weiteres Knäuel. Davon schneidet er einige Fäden ab und verknotet deren Enden. Den Knoten gibt er ORDAIA in die Hand. Die Kleine ist begeistert. Ich konzentriere mich wieder auf meine Arbeit. Doch mit einem Blick zur Seite erkenne ich, dass ITZ über das breitere Brettchen Knoten schlingt. Auf meinen fragenden Blick bedeutet er mir, dass ich noch etwas Geduld haben sollte. Nach geraumer Weile stößt ITZ mich an. Breit grinsend zeigt er mir sein Werk. Ich sehe ein breites Band aus Knoten. Mit einem Grinsen zieht ITZ das Geflecht auseinander. Zuerst erblickte ich nur Löcher. Doch als er eine wedelnde Handbewegung macht, begreife ich, dass dieses seltsame Gebilde zum Fangen von Fischen gemacht wird. Damit liegt auf einmal viel Arbeit vor mir.
Fische konnten wir bisher nur selten mit unseren Speeren im seichten Wasser erlegen. In kleinen Bächen hatten wir gelernt, sie mit der Hand zu fangen. Über dem Feuer geröstet sind sie sehr wohlschmeckend und bekömmlich. Doch in den tieferen Gewässern der Teiche blieben sie für uns eher unerreichbar.
Ich blickte versonnen in die Glut des vergehenden Feuers. Vielleicht war ITZ ja doch nicht wuki. Ja, er kam von weit her. Davon zeugt auch seine dunkle Haut, die bis jetzt auch nicht bleicher geworden war. Ja, auch viele von uns werden in der Sonne dunkel. Manche, vor allem die mit hellen rötlichen Haaren, bekamen nur eine rote Haut und Schmerzen, als ob sie sich verbrannt hätten. Doch wenn wir nicht mehr in der Sonne sind, verblasst unsere Haut relativ schnell. ITZ war noch immer ganz dunkel obwohl er kaum in der Sonne war. Es war nicht, dass er die Sonne gemieden hätte, nur in letzter Zeit hatte sich die Sonne kaum gezeigt. Gelegentlich regnete es, aber der Himmel war fast immer mit Wolken verhangen. Unsere Anführerin beteuert, dass dies normal sei. Ich war ja bisher immer mit den Rentieren gezogen. Nur dieses Mal waren ich mit ihr und einigen anderen im Winterlager geblieben, aus diesem Grund war uns das Wetter fremd. Auch ERU, der einmal wegen einer Verletzung hierbleiben musste, beteuert, dass dies für diese Gegend normal sei. Wegen des Regens wuchsen auch die Bäume so schnell. Vor vielen Jahren war weit um unser Winterlager nur Gras zu sehen. Jetzt wuchsen Büsche und junge Bäume bis zu unseren Behausungen. Meine Überlegungen wurden durch die Ankunft von ORDU unterbrochen.
Er hebt die Hand zum Zeichen der Begrüßung, wie es in den alten Zeichen der Jäger üblich war. ITZ erwidert den Gruß, was ORDU lächeln lässt. Ja langsam begriff ITZ auch die Zeichen der Jäger. Mein Gefährte hatte einen Hasen erlegt. Außerdem hatte er in ein großes Blatt eingewickelt einige Handvoll rote Beeren mitgebracht. Während wir die Beeren verzehren zeigt ITZ ORDU sein Werk. Ich beginne den Hasen zum Braten herzurichten. Währenddessen versuchte ITZ mit ORDU eine Diskussion über das neue Erzeugnis. ITZ nannte es Netz. ORDU war weniger an Fischen interessiert, sondern dachte eher damit größere Tiere zu fangen. Da die Sprache noch versagte rissen sie bei ihrer Besprechung einige Fäden entzwei. Das fand ich gar nicht lustig. Um das zu reparieren, muss ich die Verdrehung lösen, die Haare erneut zerzupfen, und neu verdrehen. Kurz entschlossen nahm ich ihnen die Wolle weg. Darauf begannen sie mit Stäbchen am Boden zu zeichnen. In der Zeit konnte ich den Hasen endlich über das Feuer bringen. Bevor der Hase fertig war, brachte ITZ noch eine große Menge Feuerholz. Nach dem Essen verabschiedete sich ITZ mit dem Gruß der Jäger.
Kapitel 3
ORDU begab sich am nächsten Tag zu unserer Anführerin. Er wollte das Netz, wie ITZ es nannte, für die Jagd auf Schweine bekommen. Doch ATOA ist eine kluge alte Frau. „Dafür ist die Wolle sicher zu schwach, lass dir etwas anderes einfallen.“ Sie kam, über ihr ganzes faltiges Gesicht lächelnd zu mir. Ich musste ihr über meine Fortschritte beim Spinnen der Wolle genau berichten. Dann lachte sie. „Wir wollen einmal sehen, wie sich das sogenannte Netz sich bei den Fischen bewährt. Wie weit bist du?“ Darauf wusste ich keine Antwort, da ich den Bedarf von ITZ nicht kannte. Nach kurzem Stottern sagte ich: „Ich kenne die Größe des Netzes nicht.“ Ich dachte an so etwas wie einen Beutel, in dem die Fische eingeschlossen werden sollten. Da ich aber mit ITZ noch nicht darüber gesprochen hatte, was nicht nur auf seine Schwierigkeiten mit unserer Sprache zurückzuführen war, sondern weil mit der Zubereitung eines Hasen beschäftigt war, zuckte ich die Schultern. Übrigens, auch ein Zeichen der alten Jägersprache. Die Falten im Gesicht unserer Anführerin hüpften beim Lachen auf und ab. „Wolle für ITZ, aber keinen Faden für ORDU. Hast du mich verstanden?“ Ich bejahte und unsere ATOA verließ mich.
ORDU war nicht begeistert, als ich ihm Wolle verweigerte. Da ATOA beschlossen hatte, dass ITZ das Netz möglichst rasch fertig stellen sollte, war ITZ fast immer bei uns. Auch am Abend als ORDAIA schon schlief knotete ITZ noch an dem Netz. ORDU oder ich mussten ihm zu Hand gehen. Das Ding wurde immer länger und ich hatte Mühe die benötigte Wolle zu spinnen. Also musste vor allem ORDU ihm bei allem Weiteren helfen. Ich spürte, wie sich eine Spannung aufbaute. Doch ich muss zugeben, wenn mir ITZ das alte Zeichen der Jäger gegeben hätte, wäre ich mit ihm in die Büsche gegangen. In unserem Heim wohnen wir nur unseren Gefährten bei, doch im Freien sind wir nicht so gebunden. Wie dem auch sei, ITZ beherrschte entweder die alte Sprache noch nicht, oder er wollte mich nicht. Jedenfalls wurde das Netz geknüpft.
Als es fertig war, gab es einen sehr verärgerten ORDU. Auch ich war nicht in bester Stimmung. ORDU wohnte mir schon seit Beginn der ganzen Zusammenarbeit mit ITZT nicht mehr bei und auch ITZ machte keine Anstrengungen in diese Richtung. ORDAIA half ITZ mit großem Eifer, worauf ORDU seine Tochter nun auch kaum mehr beachtete. Das belastete mich sehr. An einem Morgen traf ich ATOA. Die Falten in Ihrem Gesicht lächelten mir zu. „ORDA, dies ist sicher nicht leicht für dich. Willst du reden?“ Ja, das wollte ich. Aus mir brach all die aufgestaute Frustration hervor. ATOA hörte nur zu. Dann sagte sie nach einigem Überlegen: „ORDA es ist schön für eine Frau von zwei Männern begehrt zu werden.“
Das war nicht mein Problem und da mir nichts einfiel schwieg ich. „Nun ja, dann hast du das andere Problem. Keiner will dich.“ Das traf den Punkt zwar nicht genau, aber war in die richtige Richtung. Also nickte ich leicht. „ORDA, wenn Männer nichts zu tun haben, sind sie hinter jeder Frau her. Wenn sie glauben eine Aufgabe zu haben, zum Beispiel eine Jagd, dann blenden sie alles andere aus. Wohnt dir ORDU vor einer Jagd bei?“ „Nein, das tut er nicht.“ „Dann sieh es so. Dies kann eine neue Art der Jagd bedeuten. Es ist wichtig für den Clan. Warum glaubst du, sind wir nicht den Rentieren nachgezogen.“ „Das weiß ich eigentlich nicht. Ich hätte auch auf der Wanderung Wolle spinnen können.“ „Gute Überlegung. Aber wie hätten wir neue Schaffelle bekommen können? Wie hätte uns der Nachbarclan gefunden?“ „Sicher im nächsten Winter, wenn wir wieder in unser altes Lager zurückgekehrt wären. Vorher eher nicht.“ „Eben.“ ATOA sagte zu mir: „ITZ braucht nur noch zwei geflochtene Fäden, dann können wir das Netz erproben. Also lassen wir ihn machen.“ Wir machten es, wie es sie es uns empfohlen hatte.
Dann kam der große Augenblick, als wir das Netz zum ersten Male probierten. ITZ rammte einen Holzpflock nahe dem Ufer in den Boden. Dann spannte er das Netz bis die obere geflochtene Schnur straff im Wasser lag. Er bedeutete ORDU einen weiteren Pflock zu bringen. Mit diesem spannte er das Netz. ITZ tauchte unter, dann bedeutete er uns, dass er Steine brauche. Irgendwie befestigte er diese am Netz. Zufrieden stieg er dann aus dem Wasser. Mir fiel auf, dass er, obwohl das Wasser ihm fast bis zur Brust ging, watete, und nicht zu schwimmen versuchte. Mit wenigen unbeholfenen Brocken unserer Sprache und einigen Zeichen teilte er uns mit: „Morgen Fisch essen.“ ATOA hob die Hände geöffnet zum Himmel. „So DONI will.“
Schon beim ersten Morgengrauen wollten wir zum Weiher eilen, doch ITZ schüttelte den Kopf. Er bedeutete uns, dass bei diesem Licht, die Fische die Maschen des Netzes noch nicht sehen könnten, also wären noch einige Fänge zu erwarten. Als sich die Sonne am Himmel hob, führte ITZ uns zum Weiher. Er stieg ins Wasser, dabei schüttelte er sich. Vermutlich war ihm kalt. Er löste die Schnur vom Pflock und deutete ORDU das Netz einzuziehen. Tatsächlich waren einige Fische darin. Sie hingen mit den Kiemen im Netz fest. Allerdings waren sie alle nicht besonders groß. Auf diese Beute hätten wir mit der Harpune nicht geworfen. Vorsichtig löste ITZ sie aus dem Netz. Dann spannte er mit ERU das Netz zwischen zwei Bäumen auf. In dem Netz waren drei große Löcher. Dies schien ITZ jedoch zu erfreuen. Er bedeutete uns, dass auch noch große Fische für unsere Harpunen da seien. Die ausgelösten Fische schnitt ITZ mit einem Steinmesser auf. Er schaute sich die Eingeweide an. Dann zeigte er auf ATOA. Diese sah sich die Eingeweide an. Ich denke zuerst hat sie wohl auch auf eine Schau in die Zukunft gedacht, aber dann zeigte ITZ auf die Eier im Fisch. Er nickte mehrmals. Dann deutete er auf den Fisch und machte das Zeichen für das Beiwohnen. Unsere Anführerin bekam zuerst einen roten Kopf, doch dann nickte sie. Sie erklärte uns. „Diese Fische können sich vermehren, sie sind alt genug um uns als Nahrung zu dienen. Wir schlachten auch keine jungen Rentiere, sondern nur solche, die ausgewachsen sind.“ Dann zeigte ITZ auf einen langen Fisch. Dort war nichts für uns Auffälliges zu sehen. Mühsam erklärte er uns, dass wir diesen Fisch, würde er noch leben, besser freigelassen hätten.
Die gebratenen Fische waren ein seltener Festschmaus. Alle waren zufrieden, bis auf unsere ATOA. Denn warum hätte sie sonst zu einem Ting gerufen? Nachdem ein Feuer in der Mitte der Hütten brannte, lobte sie ITZ, dann teilte sie einige ältere Leute, die nicht mehr so gut zu Fuß waren, zum Zupfen von Haaren aus den Schaffellen ein. Ich sollte sie natürlich wieder spinnen. Das hatte ich erwartet, aber auch befürchtet. Ich hatte schon eine dicke harte Haut auf den Fingern, aber, dadurch war es mir auch möglich, so viel Wolle zu spinnen. ORDU sollte mit ERU Rinde von Birken schälen und daraus Gefäße machen. Außerdem mussten wir noch sehr viel trockenes Moos sammeln, oder dieses, falls es noch feucht war, am Feuer trocknen. Das Moos brauchen wir Frauen, wenn bei uns einmal im Mond der Leib blutet. Das Moos fängt das Blut auf und wird dann für die DONI als Opfer vergraben. Wenn wir unterwegs sind, wird glühende Kohle in Moos verpackt im Horn eines Auerochsen mitgeführt. Auch Felle stopfen wir mit trockenem Moos aus, um beim Schlafen unseren Kopf darauf zu betten.
ATOA bat ITZ um ein weiteres Netz. ITZ war damit nicht einverstanden. „Das brauchen wir nicht, das ist Raub an DONI.“ Unsere Anführerin lächelte während ich die Aussage von ITZ mit Hilfe von ORDAIA, die ihn besser verstand, übersetzte. Sie hatte das sichtlich erwartet und beruhigte ITZ. „Das ist für unseren Nachbarclan. Der Anführer kann das geräucherte Schweinefleisch machen, er bekommt das Netz.“ Geräuchertes Schweinefleisch ließen die Augen von ITZ aufleuchten und er brauchte dazu keine weitere Übersetzung. Da einige kleine Kinder auch diesmal im Winterlager geblieben waren, trug ihnen ATOA auf, nach Vogeleiern zu suchen. Natürlich ist so ein Ei eine Köstlichkeit, die wir sofort verzehren. Doch zur Produktion von Birkenteer brauchen wir zwei unzerstörte Eischalen. In die erste wird vorsichtig ein kleinfingerdickes Loch mit einem Feuerstein gebohrt. Die ausgetrunkene Schale füllen wir mit Birkenrinde, die ganz klein geschnitten werden muss. Obenauf kommt eine zweite leere Eischale mit einem größeren Loch. Die beiden Eischalen werden mit grobem Lehm verbunden und umhüllt. Zu feiner Lehm würde beim Erhitzen zerspringen, also darf sich der Lehm nicht zu fett anfühlen. Die untere Schale mit den Birkenstücken wird, wenn der Lehm getrocknet ist, auf glühende Kohlen gelegt. Das Ganze wird mit trockenem Sand bedeckt. Dann muss man lange warten. Wenn es gelingt, ist in der oberen Eischale ein dicker schwarzer Überzug von Birkenteer. Damit befestigen wir die Speerspitzen am Schaft. Die Speerschleuder kannten wir ja erst durch ITZ. Ein Mammut kann man mit dieser neuen Waffe natürlich nicht jagen. Auch zum Erlegen von Elchen oder Bären ist dieser Speer nicht anzuraten und ebenso zeigt dieser bei Schweinen wenig Erfolg. Bei Rentieren würde er funktionieren, doch diese kommen so nahe an uns heran, dass ein Erlegen mit dem Speer nicht nötig ist. Meist fangen wir sie mit einer Schlinge und das Durchschneiden des Halses mit einem Messer verursacht viel weniger Beunruhigung bei den anderen Tieren. Hauptsächlich kann, wie ORDU meinte, die Speerschleuder beim Jagen von Rehen und den etwas selteneren Hirschen und Schafen verwendet werden. Für Vögel und Hasen benützen wir Schleudern aus einem Lederband.
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