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und Unverträglichkeiten
durch Biologisches Dekodieren
Angela Frauenkron-Hoffmann

HINWEIS
Die Angaben in diesem Buch sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Sie sind weder ein Ersatz für Medikamente noch für irgendwelche ärztlichen oder therapeutischen Behandlungen. Hinsichtlich des Inhaltes dieses Werkes und der darin dargestellten Resultate geben der Verlag und die Autorin weder indirekte noch direkte Gewährleistungen.
Demzufolge können und sollen die Inhalte dieses Buches keinen Arztbesuch ersetzen und stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose dar. Empfehlungen hinsichtlich Diagnoseverfahren, Therapieformen oder Ähnlichem werden nicht gegeben. Autorin und Verlag übernehmen somit keinerlei Haftung.
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Copyright © 2020 Verlag »Die Silberschnur« GmbH
ISBN: 978-3-89845-639-5
eISBN: 978-3-89845-708-8
1. Auflage 2020
Umschlaggestaltung: XPresentation, Güllesheim; unter Verwendung des Motivs von © Subbotina Anna; www.shutterstock.com
Verlag »Die Silberschnur« GmbH · Steinstraße 1 · D-56593 Güllesheim www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Was ist Biologisches Dekodieren?
Falsches Verständnis von Allergien
Alarmsystem Allergie
Allergien unter der Lupe
Allergien auf Katzen
Heuschnupfen und allergisches Asthma
Haustaub- und Milbenallergie
Allergie auf Pferde
Sonnenallergie
Nahrungsmittelallergien
Anaphylaktischer Schock
Quincke-Ödem
Allergien auf Blumen
Vermeintliche Allergien
Histaminintoleranz
Neurodermitis
Zöliakie/Glutenunverträglichkeit
Anhang: Liste allergischer Reaktionen mit dem dazugehörigen emotionalen Hintergrund
Lesertalk

Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
wahrscheinlich halten Sie dieses Buch in Händen, weil Sie von den im Titel genannten gesundheitlichen Problemen betroffen sind oder weil Sie therapeutisch tätig sind und Ihren Patienten effektiver helfen möchten. Wenn Sie unter einer Allergie leiden, werden Sie vielleicht sehr schnell begreifen, woher Ihre Allergie kommt. Damit ist der erste Schritt bereits getan! Der zweite Schritt besteht darin, die Allergie zum Verschwinden zu bringen – ganz einfach! Ja, Sie haben richtig gelesen: Es ist ganz einfach, eine Allergie loszuwerden, wenn es denn eine Allergie ist, denn sehr viele Symptome werden heute als “Allergie” oder “allergische Reaktion” bezeichnet, obwohl sie das nicht unbedingt sind. Auch auf Symptome dieser Art werde ich in diesem Buch eingehen, wie z. B. auf Neurodermitis, Zöliakie (extreme Glutenunverträglichkeit) oder Histaminintoleranz. Lassen Sie daher bitte zuerst durch einen Facharzt abklären, ob es sich bei Ihren Symptomen tatsächlich um eine Allergie/Unverträglichkeit handelt, bevor Sie mit der Selbsthilfe durch Biologisches Dekodieren beginnen.
Möchten Sie Ihre Allergie also endlich loswerden? Oder haben Sie ein Kind, das unter einer Allergie oder einer Unverträglichkeit leidet? Mit den Erkenntnissen, die Ihnen dieses Buch liefert, können Sie sich selbst von Ihrer Allergie befreien und womöglich auch anderen in Ihrer Umgebung helfen.
Die hier vorgestellte Methode, das Biologische Dekodieren, setzt einen eigenverantwortlichen Umgang mit Veränderungen auf seelischer, geistiger und körperlicher Ebene voraus und versteht sich als Ergänzung zur bestmöglichen medizinischen Behandlung. Da die Nebenwirkungen und die Risiken gleich null sind, bedeutet diese neue Methode eine ganz wichtige Chance für Sie. Dieses Buch ersetzt aber natürlich trotzdem nicht den Gang zum Arzt, Heilpraktiker oder Psychotherapeuten, sondern versteht sich als begleitende Therapieform.

Einleitung
Laut der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) sind etwa 30 Prozent der deutschen Bevölkerung von Allergien betroffen und circa 50 Prozent haben eine erhöhte Allergiebereitschaft.
Auf der Seite der Gesellschaft findet man aber auch die Aussage: “Allergene – harmlose Umweltstoffe können krank machen.” In diesem Satz ist schon alles enthalten: Allergene können krank machen. Das heißt, dass sie das nicht in jedem Fall tun. Die Frage ist also: Wie kann es sein, dass die Allergene bei bestimmten Menschen Symptome hervorrufen und bei anderen nicht? Interessanterweise löst ein bestimmtes Allergen auch nicht bei allen Betroffenen die gleichen körperlichen Reaktionen aus. Manche Menschen reagieren zum Beispiel auf Katzenhaare mit Luftnot, andere bekommen Ekzeme und bei wieder anderen führen Katzenhaare zu Schnupfen oder einer Bindehautentzündung.
Diese Fragen werden in diesem Buch beantwortet. Im Laufe der Lektüre werden Sie zunächst einmal verstehen, warum Sie auf “Ihr” Allergen auf genau Ihre eigene Art und Weise reagieren. Dieses Verständnis ist der notwendige erste Schritt, um anschließend Ihre Allergie “abstellen” zu können – denn ja, eine Allergie kann man tatsächlich einfach abstellen.
Daneben werden auch Krankheiten behandelt, die oft mit Allergien in einen Topf geworfen werden, aber nicht wirklich Allergien sind, wie zum Beispiel Neurodermitis oder Glutenunverträglichkeit.
Die angeführten Beispiele sind inhaltlich leicht abgeändert, so dass sich wahrscheinlich nur die betroffenen Familien selbst wiedererkennen werden, Außenstehende aber nicht.
Da ich mich an die meisten Namen der Familien/Patienten nicht mehr erinnere, war es mir unmöglich nachzufragen, ob ich ihre Geschichten erzählen darf. Ich gehe aber einfach mal davon aus, dass niemand etwas dagegen hat, da auf diese Weise vielen anderen Kindern und Erwachsenen geholfen werden kann, die unter den hier vorgestellten Krankheitsbildern leiden.

Was ist Biologisches Dekodieren?
Biologisches Dekodieren ist eine Therapiemethode, die auch im deutschsprachigen Raum seit einigen Jahren immer mehr Bekanntheit erlangt. Es handelt sich um eine Gesprächstherapie, in der man dem Patienten zunächst zu verstehen gibt, weshalb er krank ist, es ihn fühlen lässt und ihm dann auch Lösungswege aufzeigt.
Wir gehen erst einmal davon aus, dass man nicht zufällig eine Krankheit bekommt. Auch in vielen anderen therapeutischen Ansätzen werden zwar die psychischen Ursachen von Erkrankungen mehr und mehr berücksichtigt, doch die Synthese des Biologischen Dekodierens ist einzigartig. Ich wage zu behaupten, dass praktisch jedes körperliche Symptom auf stressbeladene Erlebnisse zurückzuführen ist. Ein Mensch bekommt nicht zufällig diese oder jene Krankheit und er leidet eben auch nicht zufällig unter genau dieser oder jener Allergie.
Dass eine Krankheit durch emotionalen Stress ausgelöst wird, liegt auf der Hand. Wir wissen heute, dass unsere Symptome immer mit dem zu tun haben, was in unserem Leben passiert oder passiert ist – und genauer noch mit der Art und Weise, in der wir diese Geschehnisse gefühlsmäßig erleben. Diese ganz eigene Art und Weise, unser Leben gefühlsmäßig zu erleben, wird aber bereits von den Erlebnissen und Erfahrungen unserer Eltern und Vorfahren geprägt, die wir übernehmen; darauf werde ich an späterer Stelle noch genauer eingehen.
Die allergischen Symptome sind vielfältig und wir werden sehen, dass sich hinter jedem der verschiedenen allergischen Symptome ein ganz bestimmter emotionaler Stress verbirgt.

Falsches Verständnis von Allergien
Sie haben aus den Eingangskapiteln sicher schon herauslesen können, dass Allergien absolut nicht so funktionieren, wie man es uns zu erklären versucht. Eindeutige Beispiele werden meine Behauptung untermauern, besonders das Beispiel der Rosenallergie (siehe S. 68). Aber zunächst schauen wir uns an, wie eine allergische Reaktion heute in der Regel verstanden wird.
Eine Allergie wird gemeinhin als eine Fehlsteuerung des Immunsystems definiert, die sich durch chronische Entzündungen bemerkbar macht, die an den Stellen des Körpers auftreten, an denen er mit dem allergieauslösenden Stoff in Berührung kommt.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass man davon ausgeht, dass Allergien verstärkt werden durch die Lebensumstände in den modernen Industrieländern, dazu zählen Umweltbelastungen, eine übertriebene Hygiene oder das Mehr an Lebensmitteln, die aus allen Teilen der Welt auf unsere Tische kommen.
Der Ablauf bei einer allergischen Reaktion ähnelt dem bei einer Erkältung: Das Immunsystem identifiziert einen Stoff als Gefahr und setzt alles daran, ihn wieder aus dem Körper zu bekommen. Doch wo dieser Prozess bei einer Erkältung Sinn macht, ist das bei einer allergischen Reaktion nicht der Fall, da der Körper auf eigentlich harmlose Stoffe reagiert wie Nahrungsmittel, Tierhaare oder Blütenpollen.
Kann man deshalb sagen, dass sich der Körper bei einer allergischen Reaktion irrt? Nein, ich denke nicht. Warum sollte sich das Immunsystem irren? Unser Körper ist ein perfekt funktionierender Organismus, und jedes Symptom hat eine sinnvolle Daseinsberechtigung.
Da die allergischen Symptome auch andere Krankheiten begleiten können, wird oft ein Allergietest gemacht, um eben diese anderen Ursachen ausschließen zu können. Wenn es praktisch “nur” eine Allergie ist, weiß man, was zu tun ist.
Allgemein gibt es klassisch-medizinisch folgende Therapieansätze:




Es ist uns natürlich allen klar, dass damit nur die Symptome gelindert werden können, aber keine Heilung von der Allergie erreicht wird (wobei die sehr unangenehme und langwierige Desensibilisierung bei einigen Allergenen erfolgversprechend ist).
Genau diese Heilung soll aber hier Ihr Ziel sein!
Dazu müssen Sie zunächst verstehen, was eine Allergie wirklich ist, was sie auslöst, wie sie funktioniert und wie man sie – völlig logisch – auch “abschalten” kann.

Alarmsystem Allergie
Es gibt im Grunde nichts, was einfacher zu heilen wäre als eine Allergie, da der Grund für die Allergie, d. h. der Stressmoment, auf den die Allergie zurückzuführen ist, vorbei ist und oft sogar so weit zurückliegt, dass man nicht mehr daran denkt. Das Allergen erinnert das Gehirn immer nur noch an diese Situation, in der man in Gegenwart des Allergens einen Stress erlebt hatte.
Die Allergie ist ein Alarmsystem, meist führt sie dazu, dass die allergisch reagierende Person das Allergen zu meiden versucht. Der eigentliche Sinn einer Allergie besteht also darin, den Betroffenen dazu zu bringen, sein Allergen möglichst zu meiden. Wenn man allergisch auf Erdbeeren reagiert, ist das noch relativ einfach, aber bei Pollen zum Beispiel gestaltet sich das schon deutlich schwieriger.
Unser Gehirn funktioniert wie ein Computer, es ist nicht wirklich intelligent. Das Gehirn steuert die Körperfunktionen und sorgt dafür, dass wir möglichst stressarm überleben, denn Stress ist für das Überleben nicht förderlich.
Wie wir wissen, speichert unser Gehirn in einer Stresssituation alle damit verbundenen Details: die Gefühle, die Wahrnehmungen und auch die jeweiligen Rahmenbedingungen.
Da das Allergen (Katze, Pollen, Milben, Erdbeeren …) und die Stresssituation (bzw. das negative Gefühl in dieser Situation) zusammen im Gehirn abgespeichert worden sind (über das limbische System, unser emotionales Gedächtnis), “glaubt” das Gehirn/der Computer, dass diese Stresssituation wieder gegeben ist, wenn die Information, dass das Allergen wieder vorhanden ist, das Gehirn erreicht.
Diese Information kann über verschiedene Wege zum Gehirn gelangen. Über die fünf Sinne (Riechen, Hören, Sehen, Schmecken, Fühlen – hierzu gehört auch die Wahrnehmung der Schleimhäute) und natürlich auch über interozeptive Informationen (Informationen über den inneren Zustand, über die körperlichen Funktionssysteme) ist das Gehirn immer sehr genau und augenblicklich über die innere und äußere Situation informiert. Sofort kommt aber auch “Entwarnung”, da der Stress sich doch nicht wiederholt – und die allergischen Symptome stellen sich ein, denn man kann nur allergisch reagieren, wenn die Stresssituation vorbei ist.
Wenn man also die ursprüngliche Stresssituation findet und bewusst die Verbindung zwischen dem Allergen und dieser Situation herstellt, wird einem klar, dass man dieses Alarmsystem nun nicht mehr braucht und es ohne Risiko abschalten kann. (Bei multiplen Allergien muss man auch die Histaminintoleranz in Betracht ziehen, siehe Kapitel über die Histaminintoleranz.)
Um eine Allergie zu ergründen und abzuschalten, stellen wir uns 3 Fragen:
Worauf reagiert die Person? Welches ist das Allergen?
Erdbeeren, Seife, Hausstaub, Katzen, Pollen …
Das Allergen sollte möglichst genau bestimmt werden. Dabei ist es nicht so wichtig, was der Allergietest ergeben hat, sondern worauf die Person erfahrungsgemäß reagiert. Dies sagt uns, dass wir eine Begebenheit (Stresssituation) finden müssen, wo eben dieses Allergen zugegen war.
Wie reagiert der Körper auf das Allergen?
Welche sind die allergischen Symptome im Detail?
Die allergischen Symptome weisen darauf hin, welchen emotionalen Stress die Person irgendwann im Beisein des Allergens erlebt hat. Wir wissen noch nicht, was die Person erlebt hat, aber wir wissen, welcher Natur ihr Stress gewesen sein muss.
Bald werden Sie sich etwas in der Interpretation der verschiedenen allergischen Symptome auskennen und an der Art der physischen Reaktion ablesen können, welcher Natur der erlebte Stress gewesen sein muss, den Sie im Beisein “Ihres” Allergens erlebt haben, vielleicht bereits vor 5, 10 oder 20 Jahren. Manchmal sind es sogar die Eltern oder noch frühere Vorfahren, die diese Stresssituation erlebt haben.
Seit wann reagiert die Person allergisch?
Wann ist die Allergie zum ersten Mal aufgetreten?
Dies gibt uns den Zeitpunkt, zu dem wir sicher sein können, dass diese damalige Stresssituation (definitiv) vorbei war. Man kann, wie oben bereits gesagt, nur allergisch reagieren, wenn die Situation vorbei ist. Es wird erst notwendig, an etwas erinnert zu werden, wenn die Gefahr da ist, da es sonst in Vergessenheit geraten könnte.
Also noch mal: Bei der Konfrontation/Begegnung mit dem Allergen wird das Gehirn alarmiert, denn es sind Elemente vorhanden, die das Gehirn darauf schließen lassen, dass die Stresssituation von damals sich wiederholt. Andererseits stellt das Gehirn dann aber sehr schnell fest, dass dem nicht so ist, gibt also “Entwarnung” – mit den allergischen Symptomen. Die Allergie ist demnach der körperliche Versuch, den Betroffenen dazu zu bringen, die Situation zu meiden, in der der ursprüngliche Stress erlebt wurde. Das Gehirn identifiziert eine Situation durch das Vorhandensein derselben Parameter, des Allergens oder der Allergene, “irrtümlich” als eine Wiederholung der damaligen Stresssituation.
Die Allergie verschwindet, sobald man den Bezug mit der ursprünglichen Situation herstellt und ganz bewusst dieses unnötig gewordene Alarmsystem abschaltet.

Allergien unter der Lupe
In der Praxis habe ich beobachtet, dass Menschen auf das gleiche Allergen, zum Beispiel Katzen(haare), verschiedene Reaktionen zeigen können. Ich denke, dass hier die klassischen Erklärungsversuche von Allergien an ihre Grenzen stoßen. Die folgenden Beispiele von Katzenallergien geben Ihnen aber die logische und sehr nachvollziehbare Erklärung. Die vielen Beispiele sollen es Ihnen erleichtern, auch Ihre “Geschichte” zu erkennen. Sie geben Anstöße, lassen Ihr Gehirn, Ihren “Computer”, in allen in der Vergangenheit gespeicherten Erlebnissen nach “Dateien” suchen.

Allergien auf Katzen
EVELYN, 35 JAHRE ALT
Allergen
Katze. Evelyn genügte es, eine Katze auch nur zu sehen, um auf sie zu reagieren, die Berührung mit Katzenhaaren war nicht notwendig.
Symptom
Eine eitrige Bindehautentzündung. Über mehrere Tage war Evelyn dann mit dieser Entzündung geplagt, die Augenlider klebten zusammen …
Seit wann?
Ab dem Alter von 30 Jahren. Früher hatte Evelyn nie auf Katzen reagiert, sie mochte Katzen sogar sehr gerne, auch sie zu streicheln, war bis dahin nie ein Problem gewesen.
Um der Sache auf den Grund zu kommen, stelle ich Evelyn folgende Frage: “Welche Situation haben Sie irgendwann erlebt, in der eine Katze dabei war, in der es etwas gab, das eklig und schmutzig anzusehen war?” (Denn das ist der Stress, der sich hinter einer eitrigen Bindehautentzündung verbirgt.) “Und diese Situation muss definitiv vorbei gewesen sein, als Sie 30 Jahre alt waren.”
Sofort findet Evelyn die Situation, die inzwischen etwa 7 bis 8 Jahre zurücklag: Evelyn war Familienhelferin, d. h. sie ging stundenweise oder tageweise in Familien, um dort den Haushalt zu versorgen, weil die Frau im Haus krank war (in den meisten Fällen). Über Jahre ist sie auch immer wieder zu einer Frau ins Haus gegangen, die mit multipler Sklerose im Rollstuhl saß. Diese Frau besaß eine Katze, an der sie sehr hing, doch eines Tages war diese Katze verletzt, vielleicht hatte sie einen Unfall oder war in eine Falle geraten, sie hatte einen geknickten Schwanz. “Ich frage mich, warum sie nicht den Tierarzt aufgesucht hat, die Katze war nicht nur ganz eklig anzuschauen – die Wunde nässte und eiterte, das ganze Fell der Katze klebte schon zusammen – ich musste diesen Dreck dann auch noch aufputzen.”
Als Evelyn 30 Jahre alt war, hat sie sich eine andere Arbeitsstelle gesucht. Ab dem Zeitpunkt arbeitete sie als Pflegekraft im Altenpflegeheim und brauchte niemals mehr in dieses Haus, und die Katze war wahrscheinlich längst schon gestorben.
Evelyn wird nun klar, was ihre Katzenallergie bezweckte: Katzen aus dem Weg gehen und nie mehr welche anschauen müssen. Sofort war aber auch klar, dass sie diese Katze nie mehr sehen muss und dass die Katzen, die sie heute sieht, alle schöne Schwänze haben und nicht eklig sind …
Evelyn bekam den Auftrag, anschließend gleich zu ihrem Nachbarn zu gehen und eine Katze auf den Arm zu nehmen – ohne Reaktion. Ein Paar Wochen später hat Evelyn mit großem Vergnügen eine Katzenausstellung besucht, in der es viele wunderschöne Katzen zu sehen gab.
ANNIKA, 27 JAHRE ALT
Allergen
Katze, junges Kätzchen,
angeschafft vor wenigen Wochen
Symptom
Atemnot, Annika bekommt keine Luft mehr (Kehlkopfasthma), sobald das Kätzchen den Raum betritt. Der Arzt meinte, sie solle einfach das Kätzchen wieder zurückgeben, um ihre Ruhe zu haben.
Seit wann?
Annika sagt, dass sie erst jetzt bei Ankunft des Kätzchens gemerkt hat, dass sie diese Allergie hat. Sie hatte aber vorher einige Jahre praktisch überhaupt keinen Kontakt mit Katzen.
Frage an Annika: “Was haben Sie irgendwann erlebt, wo eine Katze dabei war? Es kann schon sehr lange zurückliegen. Sie müssen sich sehr erschrocken haben und der Tod war wahrscheinlich auch ein Thema?” (Das ist der emotionale Hintergrund dieser allergischen Symptome, der Atemnot beim Einatmen.)
Annika fiel diese Situation auch gleich wieder ein. Sie ist auf dem Bauernhof aufgewachsen, jeder hatte seine Lieblingskatze. Eines Tages – sie muss 13 oder 14 Jahre alt gewesen sein – ist ihre Lieblingskatze verschwunden und tauchte einige Tage lang nicht auf. Sie suchte die Katze. “Zuerst habe ich sie schreien gehört, da habe ich mich aber noch nicht so erschrocken. Als ich mich ihr dann genähert habe, war es ein furchtbarer Schreck, sie hing in einem gekippten Kellerfenster (tragischer Tod vieler Katzen!) eines noch unbewohnten Neubaus. Alles war voller Blut, sie muss schon lange dort eingeklemmt gewesen sein. Ich habe den Besitzer alarmiert und zu zweit haben wir sie aus ihrer misslichen Lage befreit, sie hat das aber nicht überlebt.”
Annikas Allergie zielte also darauf ab, dass sie nie wieder eine Katze haben sollte, damit sie nicht noch einmal eine ähnliche Stresssituation erleiden musste. Sie verstand aber sofort, dass ihrem Kätzchen das nicht widerfahren muss, und nachdem die Verbindung mit der ursprünglichen Stresssituation gezogen war, konnte Annika gleich durchatmen. Ich war bei ihr zu Hause und besuchte sie mit ihrem Baby. Als das Kätzchen früher ins Zimmer kam, hatte sich Annikas Hals zugeschnürt. Aber nun war die Allergie von einem Moment zum anderen verschwunden.