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SIMONE, 48 JAHRE ALT
Allergen
Katzen, Katzenhaare. Simone hatte selbst drei Katzen, reagierte aber nicht immer allergisch auf sie. Tagsüber konnte sie die Katzen ohne Probleme streicheln. Die Allergie wurde nur ausgelöst, wenn sie früh zu Bett ging und sich im Schlafzimmer tagsüber eine Katze aufgehalten hatte und dort vielleicht ein Haar zu finden war. Simone war Krankenschwester und ging nur dann früh zu Bett (gegen 21 Uhr), wenn sie am nächsten Tag Frühschicht hatte und um 5 Uhr aufstehen musste.
Symptom
Bronchialasthma (man schafft es nur schwer, die Luft auszuatmen), manchmal war die Krise so stark, dass ihr Mann sich mit ihr ins Krankenhaus in die Notaufnahme begeben musste. (Emotionales Problem: Angst und mich nicht wehren können; Angst, dass jemand mir etwas wegnimmt.)
Seit wann?
Seit sie die dritte Katze angeschafft hat,
vor etwa vier Jahren.
Simone erzählte ihre Geschichte in einem Seminar in Frankreich (ich wiederhole sie sinngemäß):
“Als Kind wollte ich immer ein Kätzchen haben, mein Vater ließ das aber nicht zu. Dann gab es einmal kleine Kätzchen in der Scheune unserer Nachbarn. Abends konnte ich ebenerdig aus meinem Schlafzimmerfenster steigen und holte mir ein Kätzchen ins Bett zum Spielen. Ich hatte immer sehr große Angst, dass mein Vater das mitbekommen könnte. Als die Kätzchen dann zu groß wurden, habe ich mich nicht mehr getraut, mein Vater hätte sie hören können.”
Später heiratete Simone und schaffte sich gleich zwei Katzen an. Dann kam es zur Scheidung und Simone lernte einen neuen Mann kennen, der dann auch bei ihr einzog. Sie wollte kurz danach eine dritte Katze aufnehmen, aber ihr neuer Mann liebte die Katzen nicht und es kam zum Streit deswegen, er meinte, eine dritte Katze sei nun wirklich zu viel. Dann hat Simone sich behauptet: “Ich möchte eine dritte Katze und die dritte Katze wird kommen, wenn dir das nicht passt, dann kannst du ja gehen!” Die dritte Katze wurde angeschafft und Simones Allergie begann, da sie nun diejenige war, die bestimmte, wie viele Katzen sie hatte. Kein Mann (Erinnerung an den Vater) konnte ihr also mehr verbieten, eine (weitere) Katze zu haben.
Ihre allergischen Symptome kamen nur dann, wenn sie früh zu Bett ging, wenn also die Bedingungen erfüllt waren, unter denen sie als Kind die Angst vor dem Vater hatte. Die Katzen lösten nur eine Allergie aus, wenn die Uhrzeit passte. Als ihr das klar wurde, konnte sie auch die Allergie abstellen.
LYDIA, 12 JAHRE ALT
Allergen
Katzen
Symptom
Atemnot, Angst zu ersticken
Seit wann?
Von ganz klein an. Die Mutter hatte immer Katzen.
Lydias Allergie kam daher, dass die Mutter Katzen sehr liebte und, als sie schwanger war mit Lydia, legte sich die Katze abends auf dem Sofa immer auf den Bauch der Mutter, wo sie am liebsten den Abend verbrachte. Lydias Mutter mochte das auch sehr, aber sie dachte, dass die Katze vielleicht das Kind im Bauch erdrücken könnte. Sie wollte die Katze aber auch nicht “vor den Kopf stoßen”, indem sie ihr nicht mehr erlaubte, auf ihrem Bauch zu liegen. Die Katze hätte ja nicht verstanden, warum sie da jetzt nicht mehr liegen darf!
Für Lydia hatte das doch auch einen kleinen bitteren Beigeschmack (das konnten wir aber im Gespräch klären). Lydia hatte damals einfach gespeichert, dass Katzen ihr gefährlich werden könnten, sie könnte erdrückt werden bzw. ersticken.
FRAU A.
Frau A. litt unter allergischem Bronchialasthma, sie reagierte auf Katzen, ab dem Alter von 5 Jahren.
Hierbei muss es theoretisch um eine große Angst- oder Streitsituation gehen, in der man wahrscheinlich unfähig war, laut genug zu schreien. Die Bronchialmuskulatur sorgt dafür, dass im Notfall ganz viel Luft ausgeatmet wird, so dass man ganz laut schreien kann.
Bei der Frage, was ihr in Bezug auf Katzen passiert ist, erzählte sie, dass sie als Kind eine Katze hatte, die sich in der Garage zum Schlafen immer hinter einen Reifen vom Auto legte. Der Vater nahm sie jeden Morgen hinter dem Rad heraus und fuhr dann zur Arbeit. Einmal war er in Eile, vergaß die Katze und überfuhr sie. Sie bekamen dann eine zweite Katze, auch diese legte sich zum Schlafen hinter den Reifen und wurde vom Vater auf diese Weise überfahren. Danach begann das Asthma. Daraufhin bekamen sie einen Hund. Sie ging als Mädchen mit dem Hund spazieren, dieser riss sich los und lief unter einen Traktor. Sie sah, wie der Hund um das Hinterrad des Traktors flog und trotzdem ohne Verletzungen überlebte.
Nach der ersten Sitzung, in der sie sich die Situation mit den Katzen anschaute, veränderte sich in Bezug auf die Allergie nichts. In der zweiten Sitzung sagte ich ihr, dass es doch erstaunlich sei, dass zwei Katzen sich hinters Rad legen und überfahren werden und der Hund auch fast auf diese Weise gestorben wäre, das könne doch kein Zufall sein! Sollte das nicht ein Hinweis auf etwas sein, das vielleicht in der Familie passiert ist? Wurde nicht jemand überfahren? Vielleicht gibt es da eine Verbindung mit ihrem Vater, der ja die Katzen überfahren hat? Die Frau erinnerte sich daran, dass ein Vetter des Vaters als 4-Jähriger verstorben war, sie wusste aber nicht, wie. Als sie bei ihrem Vater nachfragte, erzählte dieser, dass er bei seinem Vetter auf den Bauernhof zum Spielen war. Der Vetter, 4 Jahre alt, legte sich zum Schlafen hinters Rad vom Traktor. Der Vater von Frau A., der damals auch etwa 4 Jahre alt war, saß auf der Haustreppe, als der Onkel auf den Traktor stieg, nach hinten losfuhr und so seinen Sohn überfuhr. Der damals vierjährige Vater hatte noch versucht zu schreien, um den Onkel daran zu hindern, aber dieser hatte ihn nicht gehört. Der Vater macht sich bis heute Vorwürfe, dies nicht verhindert zu haben.
Als Frau A. danach zu mir in die Praxis kam, hatte meine Katze sich in den Raum geschlichen – normalerweise darf sie da auf keinen Fall rein – und hatte sich auf den Stuhl der Klientin gelegt. Als Frau A. die Katze sah, erschrak sie. Ich habe ihr dann gesagt, dass die Katze gekommen sei, um ihr zu zeigen, dass ihr Asthma jetzt vorbei sei. Sie konnte dann die Geschichte beim Vater lassen und bekam auch kein Asthma mehr.

Heuschnupfen und allergisches Asthma
Verschiedene Beispiele von Heuschnupfen, der auch sehr unterschiedliche Symptome haben kann:
ARMIN, 30 JAHRE ALT
Allergene
Blütenstaub von Kastanienbäumen und frisch gemähtes Gras
Symptom
Armin bekam eine rote, brennende Bindehautentzündung. (Emotionaler Hintergrund: Meist besteht der Stress darin, jemanden aus den Augen verloren zu haben, in selteneren Fällen kann es auch sein, dass man etwas oder jemanden sehen musste, es aber nicht wollte.) Armin konnte praktisch den ganzen Sommer über nicht vor die Tür, irgendjemand mähte immer gerade seinen Rasen oder das Feld; Armin lebt auf dem Land, hat auch selbst einen Garten, kann aber den Rasen nicht selbst mähen.
Seit wann?
Armin konnte sich nicht genau erinnern, aber als Kind muss es gewesen sein, irgendwann in der Grundschule hatte das angefangen.
In der ersten Sitzung fanden wir heraus, dass Armin im zweiten Grundschuljahr (7 Jahre alt) eine Stresssituation auf dem Schulhof erlebt hat. Es war irgendwann nach den Osterferien, als ihm sein bester Freund in der Pause auf dem Schulhof sagte, dass er mit seiner Familie in einen anderen Ort umziehe. Auf dem Schulhof blühten die Kastanien. Armin konnte sich erinnern, dass er damals gedacht hat, dass er seinen besten Freund dann nicht mehr wiedersehen wird.
Dann dachte ich, dass vielleicht auch gerade der Rasen neben dem Schulhof gemäht worden war, dass Armin auch das frisch gemähte Gras zusammen mit diesem Ereignis abgespeichert hatte. Dem war aber nicht so. Armin reagierte nun nicht mehr auf die Kastanien, jedoch immer noch auf frisch gemähtes Gras.
Armin kam wieder, und wir fanden eine zweite und weitaus heftigere Stresssituation:
An einem wunderschönen Sonntag im Juni – Armin war 4,5 Jahre alt – war die ganze Familie an den Badesee gefahren. Die Eltern hatten eine Decke dabei und ließen sich auf der frisch gemähten Liegewiese nieder. Die Kinder zogen Badehose und Badeanzug an und liefen gleich ins Wasser. Nach kurzer Zeit kam über Lautsprecher die Ansage, dass der Fahrer des Wagens mit dem Kennzeichen XYZ seinen Wagen wegsetzen müsse. Das war der Wagen von Armins Vater. Dieser stand auf und ging schon zum Wagen, da fiel Armins Mutter ein, dass sie besser noch schnell ein Paar Sachen aus dem Wagen holen wollte, bevor der Wagen ein gutes Stück weiter weg geparkt werden musste. Beide verließen also die Decke auf der Liegewiese – und Armin kommt aus dem Wasser zur Decke zurück und seine Eltern sind verschwunden!
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