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I hob mi neama auskennt, wos i jetza mochn muas. Es wievüte Bier woa des? Es wievüte Viertal? Is da Schnops scho la? Da Geri und da Hari hom si hoiwat augschifft vor Lochn und i hätts am liabstn daschlong, owa aus irgendan Grund hob i afoch weidagsoffn.
Währenddessen hot da Krankl scho längst es 4:0 gschossn und i wuitat nur mehr steam. Die aundan zwa Kollegen homma brav nochglaht, owa zum Großteu hom sa si aufn Schnops undn Wein konzentriert. Aufgem hob i scho längst, owa leider nur innerlich, mei Körper hot nämlich wie a Roboter afoch weidagmocht und gsoffn wos ma hergstöht hom.
Do schiaßt da Stering a no es 5:0, es woa no imma die erste Hoibzeit und i bin neama mitn Saufn nochkumman. Des woars, mei Lem woa supa, owa leida a bissl kurz. Des is oiso da Ort, wo i sterm wia, am Kuchlbodn beim Geri daham. Hoffantlich gehts schnö und schmerzfrei. Und hoffantlich gibts do, wo i hikumm kan Schnops und ka Ottakringer.
Owa irgendwie is des nur a Wunschdenkn bliem, i hob nämlich a beim 5:0 weidakämpft wie da Vuitrottl vom Dienst. Gaunz fertig woan bin i neama, nochn Schnops zum letzten Tor hob i an Schluck vom Wein gmocht und moi die Kuchl vom Geri neich ausgmoint. Pfui Teifl, de Speibe hot ausgschaut und gfeut, des woa neama normal. Bis heite was i ned, wer vo de zwa de Sauerei putzt hot, i woas jednfois ned.
Da Geri hot mi bei da Haund gnumman und hambrocht. Hamtrong darad eher passn. Zumindest hot a mi a boa Meter vor meina Haustia obgsetzt, hot mi ausglocht und is wieda gaungan. I wuitat nur mehr schlofn, owa irgendwie woas a wengl schwa vorwärts zu kumman. Host an Schritt noch vor gmocht, hots di irgandwie zwa Schritt hintare und fünf Schritt aufd Seitn ghaut. Des woa lustig. Irgendwie woa i daun endlich bei da Haustia und hob zum Sturmleitn augfaungan. I glaub i bin a hoiwate Ewigkeit durtgstaundn, vielleicht woas a nur a Minutn.
Jednfois hob i mi ned auskennt, wie auf amoi die Nochbarsfrau vor mir gstaundn is. »Seit waun wohnstn du bei mir?« hob is gfrogt und si hot gfrogt, wos i do wü. »Schleich di und los mi eine, i wü ham. I geh schlofn, i bin bsoffn.« De hot in ihrer Vazweiflung ihrn Mau aussaghuit, der hot si herrlich obeckt und mi letztendlich vor mei Haustia gstöht. I woa komplett aun da foischn Adress.
I hob doppelt und dreifoch es Naumansschüdl aun da Eigaungstia studiert, bis i ma todsicher woa. Oiso moi sche brav augleit und daun bin i glei mitn Schädl geng die Tia gflong. Des hot so leiwaund klungan, i hob a richtiges Echo in mein Schädl gheat. Jetza kennts eich vurstöhn, wie oag i beinaunda woa.
Nochdem i des Szenario ungefähr zwanzg Moi wiedahuit hob, hot mei Mama die Tia aufgrissn und gfrogt, ob i komplett deppat bin und wos i aufgfiahrt hob. I bin durch die Tia gflong und hob mi moi vo obn bis untn augspiem. Die Mama hot aufgschrian und mein Voda gruafn. Der hot mi nur augschaut, mi aufzaht und zum Kuchltisch gsetzt.
Bist deppat, die Mama woa bes. De hot obwechselnd Deitsch und Ungarisch mit mir gschimpft. »Trottl« hier und »bazmeg« do – i hob mi eh scho nimma auskennt, do hot ma des Sprachgewirr a ned wirklich ghuifn.
Auf amoi kummt da Voda wieda ind Kuchl, huckt si gengüwa vo mir hi, stöht a Doppler-Floschn aufn Tisch und sogt: »Jetza sauf ma moi wos.« Und i hob scho wieda gspiem wie a Feierwehrschlauch. Des woas, Fraunz Ende! Da Tog woa fia mi vorbei. Da Papa hot mi ins Bett trong und duat hob i mi a no gfühlte 20 Moi augspiem, owa do hot ma kana mehr ghuifn. I woa söwa schuid, dass i so fett woa und hob auf eigene Faust damit umgeh miasn – liawe Ötan, wenns ihr des lest, daun wü i nur, dass ihr ans wissts: Auf des bin i eich no imma bes! Owa gaunz ehrlich, i darads ned aundas mochn, haha.
Noch ana schlaflosn Nocht in meina eiganen Speibe bin i in da Fruah moi aufgstaundn und wuit mei Blosn entleern, bevors zu spät is. Mittn untam Prunzn hob i mi wieda augspiem, ois darad die Wöd untageh. Komischerweise hob i ned danem prunzt und a ned danem gspiem. Bis heite was i ned wie i des gschofft hob, owa iagandwie woa i stuiz drauf. Danoch hob i mi in mein Zimma aufm Bodn glegt, laungsaum owa sicha hob i mei Bett doch a wengl grauslich gfundn. Gstunkn hob i wie a Tota, ausgschaut hob i wia a Sandler und gfühlt hob i mi wie a 150-Jähriger.
Irgendwaun am spätn Nochmittog hob is endlich zur Dusch gschofft und mi a wengl sauwa gmocht. Danoch bin i zum Kuchltisch gaungan, mei Voda is grod do gsessn und hot Zeitung glesn. Er locht nur, frogt wos i gestan aufgfiahrt hob, damit i so fett woa, und legt die Zeitung aufn Tisch. I siech daunk da Schlogzeun, dass Österreich geng Malta 9:0 gwunnan hot.
Und i bin scho wieda aufs Heisl grennt.
Noch drei Tog hob i wieda hoibwechs normal weidalem kennan.
I hoff, jeder kau jetza vasteh, warum i ka Ottakringer mog. Des Ereignis is woahrscheinlich a ana der Gründe, warum i den österreichischen Fuaßboi ned leidn kau. Und vom Hans Krankl wü i goaned aufaungan zu redn!
DIE ZEIT IM POLY
In die Summaferien zwischn viertn Haupt und Poly hom da Geri und i mit an guadn Freind vo uns zaumghacklt, der a wengl öta woa ois wir. Er woa Maurer und hot meistens allanig ghacklt und weu a guad zoiht hot, homma eam untastützt.
I wia nie vagessn wia a uns am erstn Tog fuigandes gsogd hot: »Leidln, wir wean noch Quadratmeter zoiht. Oiso, je mehr ma hackln, desto mehr Göd griang ma. Desweng gemma imma Vuigas, damit ma vü mehr Flieda ernten.«
Bist deppat, des hot a uns ned zwa Moi song brauchn. Da Geri und i san gflong wie klane Flugzeig, do hots ka Rauchpause oda sowos in da Oat gem. Vü Leid reng si jo auf, dass vo Sonnenaufgaung bis Sonnenuntergaung hackln miasn – des hom wir ned kennt, wir hom in da Fruah, wias no finsta woa augfaungan und aufd Nocht, wias scho total finster woa, aufgheat.
Den gaunzn Tog homma ghacklt wie Maschinen, da Traum vom großn Göd hot uns gnua Autrieb gem. Und des is a imma so weidagaungan, söbst a boa Joahr späda woan ma no die Schnöstn auf da Baustö. Unsa Hawara, der uns zu dem mitzaht hot, woa ned ana, der si aufd faule Haut glegt hot. Na na, der Hund hot gaunz gmiatlich ghacklt, owa woa am Aunfaung trotzdem schnölla ois wir. Übung mocht bekaunntlich den Meister.
Wia ma am Ende vom Monat unsa Göd griagt hom (wir woan jo nur ois Pfuscher tätig, kane Lehrbuam), san uns fost die Augn aussagflong. In heitige Vahötnisse umgrechnet, homma in dem Monat ungefähr € 3.000, - griagt.
Und glaubts mas, des woa ois aundare ois a leichte Hockn! Wir hom bucklt, ois darad di Wöd untageh und i sogs eich: Es woas wert!
Fian Geri und mi is festgstaundn, dass ma des hauptberuflich mochn wuin. Owa leida steht uns jo des scheiß Poly no im Weg, des woa domois afoch nur a valorenes Joahr.
I hob goaned gwusst, dass i ma die Zeit im Poly scho schwa gmocht hob, bevor i üwahaupt es erste moi duat woa.
Da Geri und i woan a in an Fuaßboiverein und hom do fia die Jugendmaunnschoft Gas gem. Amoi homma bei an Fuaßboiturnier in Klosterneuburg mitgspüt und unglicklicherweise im Finale 0:1 valorn. Des Spü wia i a nie vagessn.
Da Schiri woa glauwi a wengl geng uns, amoi homs nämlich unsan Stürmer im Strofraum richtig sche niedagmaht, des hättat an gloskloren Elfmeter gem miasn. Nix gibt’s, der Hund losst afoch weidaspün. De hom uns gschnitzt, ois warad ma a boa Huizstickal, dem Schiri woa ois wuascht.
Owa wehe, wir hom den Spieß a wengl umdraht, do hot da Gegner glei an Freistoß griagt. Mir is sogoa mitn Ausschluss droht woan, nochdem i an Spüla wundasche umtrettn hob – söwa schuid, der braucht mi ned hoiwat ausziang vor lauter Trikotzupfn. Drecksau, deppate.
Elfmeter fian Gegner noch an Foul wos eigantlich Boin gspüt woa. Draufhi foit es 0:1 und spätastns jetza is die Stimmung eskaliert. Unsre Vodan hom den Schiri zur Sau gmocht, die gegnerischen Vodan hom unsare Vodan gschimpft und unsre Muttern hom a scho zum Keifn augfaungan. Die Trainer hom a heftig miteinaunda diskutiert und daun is da Schlusspfiff kumman. Da gegnerische Trainer hot mi so deppat augrinst und i woa so haß, dass i eam glei augaungan bin.
»Wos schaustn so deppat, ha? I darad deinen Spülan moi beibringan, wie ma fair spüt, du Oaschloch du deppats!«
Trainer: „Heast geh a wengl owa vom Gas, sunst spüts Granada.“
I: »Jo kumm her, spü a wengl granada mit mir, wennst deppat wiast, schiab i da dein Schädl in Oasch, dassd bei dir söwa oaschkreun kaunst, du Trottl, du Deppata!«
Trainer: »I darad aufpassn wosd sogst!«
I: »Des sog i owa a zu dir! Glaubst nur, weusd öta bist, griag i jetza a vulle Hosn oda wos?«
Trainer: »Burschi, wennst ned glei die Pappm hoitst, daun reiß i da ane au, dassd wieda zruck noch Wean ruist.«
I: »Geht scho, kumm her, du scheiß Wichser, du Deppata, glaubst i hob Aungst vor dir? Kumm, hau her, i woat. Schwochstö, du Gschissane! Die leg i mit an Finger auf, du Scheißkind!«
Daun is mei Trainer herkumman, hot mi weggazaht und gfrogt, ob i komplett augrennt bin. Mir san hoit afoch die Sicherungen durchbrennt, passiert beim Sport leida eftas. Egal, Niederlage obhockn, es Lem geht weida.
Da erste Schuitog im Poly:
Wir hom si olle brav im Schuihof aufstön miasn und san noch da Reih aufgruafn woan. Insgesaumt samma drei Polyklassn gwen, desweng samma do grod a wengl aufteut woan. Gaunz vurn san die Lehrer gstaundn, zu de ma higeh muas. Genau in dem Moment hob i ma nur mehr ans docht: Scheiße, i bin im Oasch!
Kenns ihr den Spruch »Man sieht sich immer zweimal im Leben«? I glaub, des stimmt wiakli, ana vo de Lehra woa nämlich da gegnerische Trainer vom Fuaßboiturnier, den i bis aufs Bluat gschimpft hob.
»Heast Geri? Siechst du den Lehrer do gaunz links? Denkst es gleiche wia i?«
Geri: »Auweh, i glaub, du bist im Oasch«
Wahre Worte Geri, wahre Worte …
Do wird a scho mei Nauman aufgruafn und i wia zum Glick an aundan Lehrer zuateut. I geh brav noch vuan und schau mitn Gsicht zum Bodn damit mi da Trainer ned siecht. Ui des geht guat, hob i ma docht, bis jetza hot a mi aunscheinend ned erkennt und nix passiert.
»MOMENT! DER KUMMT ZU MIR, DEN KENN I SCHO!« – i schau auf und siech nur, wie mi der Typ so richtig schiach augrinst. Jo, er hot mi erkennt und jo, er hot des gruafn und jo, i muas in sei Klass. Er is no dazua da Stellvertreter vom Direktor, schlimma kauns jo eigantlich eh nimma wean.
»Jö, schau wenn ma do hom. Do gfrei i mi jo glei vü mehr aufs Schuijoahr, du di ah? Mit dir wia i a Freid hom, des vasprich i da.«
Vadaummte Scheiße … jetzt is der Hawara mei Klassnvorstaund in an Schuispaten, de i üwahaupt ned mochn wuit, weus eh unnedig is.
Na, i woa froh, dass da Geri mit mir in da gleichn Klass woa. Sunst warad i glauwi a wengl durchdraht.
Wir san in da Klass ghuckt und daun host die klassische Vorstellungsrunde moi durchziang miasn. Jeda is aufgstaundn, hot sein Nauman, Oita, Wohnort (lustig in Wien) und Berufswunsch aufgsogd. Daun hot die da Lehrer (Lechner hot a übrigens ghaßn) eventuell no a wengl wos gfrogt und daun host di wieda setzn diafn.
Ois i drau gwen warad, hot da Lechner afoch nur gsogd: »Ah da Fraunz, mei Fuaßboifreind mitn genialen Wortschotz, der so vü Respekt vor aundare Leid hot. Brauchst di neama vorstöhn, wir kennan uns eh scho. Fia di aundan: Des is da Fraunz, a klana Stänkerant, der glaubt, er is wos obwuih a ned mehr ois a klans Pfeffakerndl in ana Großkuchl is. Ziemlich nutzlos. Weida geht’s, da nächste bitte«
Des faungt jo supa au.
Owa ned mit mir, mei Freind, du legst di mitn Foischn au. Ma scheißegal wie schwa du ma des Joahr mochn wüsd, ma scheißegal, wie vü Fetzn ma du ins Zeignis haun wüsd – mir is des Joahr im Poly sowos vo scheißegal. I hob mei Hockn, wo i jedazeit erscheinan und in an Monat mehr Göd vadienan kau ois du.
In da zweitn Schuiwochn hot mi scho die Motivation fias Poly valossn. Da Stoff woa wieda moi prunznafoch und wird jo aungeblich no vüüü schwara. Ma wuascht, mi interessiert de blede Schui nimma, i wü hackln!
Oiso hob i mi noch da Schui mit mein Bauhabschi troffn und ausgmocht, dass i am nächstn Tog wieda mit eam auf da Baustö speu. Da Geri natialich sofuat dabei, der wuitat a liawa hackln ois in da Schui vagaummln.
Am nächstn Tog homma uns um 4:30 Uhr aufn Weg zur Baustö gmocht. Wir hom wieda gschepft wir die Maschinen, ois aundare woa uns wuascht. Egal, ob brennende Hitz oda sintflutartiger Regn, wir woan do und hom ghacklt fia unsa Göd. Je mehr ma schoffn, desto mehr griang ma. Uns hot nix mehr aufhoitn kennan.
Des is jedn Tog so gaungan, im Poly samma üwahaupt neama auftaucht. Da Geri hot hin und wieda a boa Aussetzer gmocht und is sicherheitshoiwa ind Schui gaungan, owa i hob komplett drauf gschissn. Zu laung hob i hoit ned hackln diafn. Des warad sunst aufgfoin, waun i jedn Tog erst in da Finstan hamkumman warad.
Am Ende vom Monat hob i wieda vadaummt vü Göd griagt und i hob fost ois aufd Seitn glegt.
Mittlaweule san scho sechs Wochn seit mein letztn Besuch im Poly vagaungan. Iagandwaun san da Geri und i moi vo da Hockn hamkumman, extra geduscht und umzong, damit ma wie brave Schüler ausschaun. Unsre Vodan san gemeinsaum im Goatn ghuckt und hom a Bier zischt. Nix Ungewöhnliches, homma si docht. Sie hom uns hergwunkn und wir hom docht, dass ma vielleicht ans mittrinka suin.
Mei Voda frogt auf amoi: »Bua, wie woas in da Schui? Wos hobtsn heit glernt?«
Ach du Scheiße, des frogt a sunst nie. Iagandwos stimmt do ned. Egal, jetza muas ma improvisiern.
I: »Es woa gaunz leiwaund, owa a iagandwie fad. Den Schmorrn in Englisch hob i scho in da zweitn Haupt glernt, nix neichs fia mi. Mathe wird owa a wengl interessanter.«
Voda: »Englisch? Heit is Dienstog, i hob docht, do hobts ka Englisch laut Stundenplan.«
Vadaummt, warum kennt er mein Stundenplan und i ned?
I: »Jo stimmt scho, owa heite is suppliert woan, weu a Lehra kraunk woa.«
Voda: »Wecha Lehrer?«
I: »Da Pepi.«
Voda: »Aha.«
Geris Papa: »Und Bua, hot dir Englisch mehr zuagsogd?«
Geri: »Na eigantlich ned, hobs genauso fad gfundn.«
Geris Papa: »Na guad. Waun hobtsn die nächste Schuloaweit?«
Geri: »Nächste Wochn.«
I: »Üwamoang.«
Des homma gleichzeitig gsogd und dementsprechend bled homma uns danoch augschaut. Scho a wengl oasch, wenn da ka Zeit bleibt, um di mit wem aundan obzusprechn. Des rächt si jetza hoit.
Voda: »Na wos jetza? Üwamoang oda nächste Wochn?«
I: »Üwamoang is Englisch-Schuloaweit, des hot der Dodl aunscheinend wieda vagessn, gö Geri? Nächste Wochn kummt daun Mathe drau.«
Geris Papa: »Stoffgebiet in Mathe?«
Geri: »Mathematik!«
Do homma daun olle vier aufaungan miasn zum lochn. So a geniale Auntwort auf a Frog hob i sötn gheat.
Voda: »Na, jetza red ma moi Klortext. Wo woatsn heite?«
Geri und i: »In da Schui!«
Geris Papa: »Sicha?«
Geri und i: »Jo!«
Iagandwos rennt do total foisch, des kau ned guat geh. I glaub, wir san wieda moi im Oasch.
Voda: »Wir zwa woan heite nämlich a in da Schui. Ihr woats olladings ned do.«
Vadaummte Scheiße! Jo wir san im Oasch!
Voda: »Burli, jetza sogst ma moi drei guade Gründe, warum du seit sechs Wochn neama in da Schui woast!«
Geris Papa: »Und du üwaleg da a glei, wos, Geri, brauchst ned so deppat lochn.«
Jetza bringt si es Liang sowieso nix mehr, oiso ruck ma afoch mit da Woahrheit ausse.
I: »Wir san hackln gwen. A Freind vo uns is Maura und hot a boa Baustön. Wir höfn eam und griang vadaummt vü zoiht dafia. Weu des vü produktiver und sinnvulla is ois im Poly zu vasandln, homma drauf gschissn und san oaweitn gaungan.«
Geris Papa: »Stimmt des Bua?«
Geri: »Jawuih Papa, tuat ma lad, owa es is so, wias da Fraunz sogt. Und es Göd is ma liawa ois so deppate Schuinotn, vo denan kau i ma nix kafn.«
Geris Papa: »Sche und guat, owa wir griang laungsaum owa sicha Probleme mit da Fürsorge. Moang gehst wieda ind Schui, homma si? Ka Widerrede, i bring di persönlich hi, damit i siech, dassd ned oboschst!«
Voda: »Des gleiche güt fia di, Fraunz!«
Am nächstn Tog samma vo unsre Vodan in die Schui brocht woan wie zwa klane Kindergoatnkinda, de no ned allanig eanare Schuach zuamochn kennan. Bist du deppat, i hob mi geniert.
Da Unterricht faungt au und da Geri und i sitzen brav in da Klass. Da Lechner Lehrer kummt eina, schaut ind Klass, grinst und sogt: »Do schau her, da Fraunz und sei Kumpane lossn si a moi wieda auschaun. Wie woa da sechswöchige Urlaub?«
I: »Gaunz sche, es Wetter woa super, die Frauen woan wüllig, es Göd woa vorhaundn und da Erholungsfaktor woa enorm. Wie woas in da Schui? Ziemlich fad und schlecht bezoiht nimm i au, lieg i do richtig?«
Bist deppat, da Lechner is haß woan noch dera Mödung, haha
»Najo, die zwa Herrschaften san ja daun sicher total erholt und hom nix dageng, wenn ma jetzt unsere Mathematik-Schularbeit beginnen! Hob i recht?«
Vadaummt, a Schularbeit? Heite? Mathematik? Wir san ned amoi zehn Minutn in da Schui und miasn scho an Test mochn. Na des kau nur lustig wean.
Er stöht si vor uns hi und sogt no: »Wenns eich do ned auskennts, spüts Granada. Host gheat, Fraunz?«
I: »Jo passt scho, des schoff ma ohne Probleme. Gems her, ohne Vorlog kau i nix schreim.«
Daraufhin hot a uns die Zettln higlegt und is weggaungan.
I hob die Schularbeit augschaut und mi gfrogt, wos de vo mir wuin. No nie hob i vo suiche Sochn gheat, de do am Zettl stengan. I hob zwoa gwusst, wos Wurzelziang is, owa wia i do den gaunzn Vorgaung aufschreib, hob i genau so wenig gwusst wie die Formeln da nächstn Beispüle.
Kurz zum Geri ummegschaut, dem is genauso gaungan wie mir. Oiso homma des gmocht, wos in dem Foi fost jeda männliche Schüler mocht, wenn a was, dass a den Test vascheißt: Ma faungt zu lochn au.
Daun hob i trotzdem zum schreim augfaungan. Des hot ungefähr so ausgschaut:
Beispiel 1: WEISS ICH NICHT!
Beispiel 2: WEISS ICH NICHT!
Beispiel 3: WEISS ICH NICHT!
Beispiel 4: Marlboro (i wuitat afoch wos aundas schreim)
Beispiel 5: WEISS ICH AUCH NICHT
Beim sechstn und letztn Beispü hob i a wengl üwalegt, weu i docht hob, dass i des kau. Oiso hob i a wengl zum herumschreim augfaungan, owa noch a boa Minutn hob i a scho gwusst, dass ned mehr wird. Oiso hob i afoch higschriem: »AUCH DAS WEISS ICH NICHT!«
Zettl gnumman, aufgstaundn und zum Lehrertisch vorgaungan. Da Lechner hot aufgschaut und auf amoi gschrian: »WOS IS? GLAUBST, I HÜF DA?«
I: »Na na, i bin scho fertig und wuitat obgem.«
»WIE BITTE? FERTIG BIST? MIT OLLE BEISPÜ?«
I: »Jo, i hob bei jedem Beispü wos higschriem.«
»Herzang!«
I hob eam den Zettl higlegt und bin scho sicherheitshoiwa an Schritt zruckgaungan, a Sekundn späda is scho die Haund vom Lechner do vorbeigschossn, wo vorher mei Gsicht woa. Na, dem hot des üwahaupt ned taugt, dass i so an Bledsinn auffegschriem hob.
Danoch hob i mi glei aufn Gaung aussesetzn und woatn miasn, bis olle aundan mit da Schularbeit fertig worn. »DU BLEIBST DO STEH UND RIAHRST DI NED VOM FLECK!« hot ma da Lechner gsogd. Zehn Minutn späda bin i mit zwa Lewakassemmln beim Fleischhocka um die Eckn gstaundn. I hob an Hunger ghobt.
Jo, ob dem Zeitpunkt woan ma wohl oda übel wieda Schüler. So oft bin i owa trotzdem ned im Poly gwen, mi hot die Baustö gruafn.
Nochdem unsre Vodan scho glaubt hom, dass ma mit Drogen dealen und desweng so vü Göd hom, hommas afoch mitgnumman zum Hackln, wias Urlaub ghobt hom. Na, wos glaubts, de woan a glei so begeistert wie wir. Außadem homma daunk de zwa no mehr Quadratmeter gmocht und somit mehr Göd griagt. Zwa Fliang mit ana Kloppn, oda wie sogt ma do so sche?
Iagandwaun homma daun amoi es Hoibjoahreszeignis griagt und des woa mit Obstaund es schlechteste wos i jemois gschoffn hob. Lauta Fetzn und nur an Anser, des woa in Turnen. Sogoa in Religion hob i an Fetzn ghobt, owa i glaub, i bin erst beim Hoibjoahreszeignis draufkumman, dass ma im Poly Religionsunterricht hom. Lustigerweise woa da Lechner da Lehrer in dem Foch. I hob mi scho richtig aufs zweite Hoibjoahr gfreit.
Die kurzn Semesterferien homma natialich fleißig mit Hackln vabrocht, vo nix kummt bekaunntlich nix. A Wochn späda is scho wieda die Schui losgaungan und mei Begeisterung woa so hoch wia die Chancen, dass wir in da heitigen Zeit a Fuaßboiwötmastaschoft gwinnan, oiso nicht vorhaundn.
Da Lechner is ind Klass einekumman und wir hom Religion ghobt. Dem zag i glei moi, wo da Nogl im Sorg eischlogt.
»Guadn Moang, alle ausgruht und frisch? Schreibstift und Papier rausnehman, wir mochn jetzt an Test.« Des woa normal bei eam, der hot oft unangekündigte Tests gmocht.
»So meine Herren« (wir woan wirklich nur Burschn) »des rennt jetzt so ob. I stell eich a Frog und ihr schreibts die Antwort auf den Zettel. In der Zwischenzeit schreib i die Frog auf mei Papier und soboid i fertig bin, stö i die nächste Frog. Es gibt KEINE Wartezeit. Wer ned fertig is hot a Pech ghobt. Und ja, es wird benotet!«
A boa Minuten und zwanzg Frogn späda:
Lehrer: »So und jetzt vergleich ma, wer vo euch am bestn und am schlechtesten war. Da Reihe noch!«
Und scho host gheat: »Neun von zwanzg«, »Ölf von zwanzg«, »Ocht von zwanzg«, »Zehn von Zwanzg« etc. … Es woan olle total schlecht und i hob nur den Kopf beidlt und mi gfrogt, wos do so schwa drau woa. I woa in da letztn Reih gaunz links, desweng woa i da Letzte, der draukumman is. Und do hot mei Spaß mitn Lechner scho augfaungan.
»So und nun der Letzte, unser überaus kluges Mathematikgenie und der Schüler mit den wenigsten Fehlstunden« (so a Scherzkeks) »bitte Fraunz, teil uns dei Ergebnis mit. Host eh wos gwusst?«
I hob nur grinst und gsogd: »Zwanzg vo zwanzg!«
Da Lechner hot an gaunz finstaren Blick aufglegt und mi augschrian: »DU SUIST NED LIANG! Sog uns jetzt dei Ergebnis, wies wirklich is und dazöh kane Lügengschichtln. Sunst rutscht ma die Haund aus!«
I: »Daun würd i auf die Haund aufpassn, i hob wirklich zwanzg vo zwanzg richtig.«
Lechner: »Aussakumman, des wird jetzt kontrolliert und wenns ned stimmt, daun fliagst!«
I bin brav aussegaungan, hob eam mein Zettl higlegt, da Lechner schaut sis au, beginnt zum durchlesen und griagt imma tiafare Foitn im Gsicht.
Tatsächlich, i hob olle zwanzg Frong richtig ghobt.
»Fraunz, woher wasd du des ois? Bist du so gläubig?«
I: »I bin Atheist, hoss die Kirchn und darads am liabstn vabietn lossn, weus die foischeste Gsöschoft üwahaupt is. I les afoch nur vü und interessier mi fia Geschichte. Außadem woan die Frong prunznafoch. I hob scho in da Vuiksschui gwusst, dass Jesus aungeblich in Bethlehem und ned in Nazareth geborn is. Wos aun de Märchengschichtln mit Totenerweckung des Lazarus so besundas und schwa sei sui, vasteh i übrigens a ned.«
Lechner: »So so, du glaubst oiso ned aun Gott. Und warum? Sog ma moi an guten Grund!«
I: »Weu si die Kirchn eanan Gott und dessen Sohn im Laufe da Joahrhunderte söwa erfundn hot mit kopiertn Sochn aus aundaren Kulturen und Geschichtsfälschung mit Realitätsverlust vamischt hom. Warum is zum Beispü erst am Konzil von Nicäa im Joahr 325 n. Chr. festglegt woan, dass Jesus DER SOHN Gottes is und ned afoch nur a normaler Prophet? Bis dohi woa er a gaunz normaler Zimmerer, der a bissl predigt hot, danoch woa er auf amoi a Gottheit. Und vo die Apokryphen (Anm.: die verbotenen Evangelien, die laut der Kirche geng die Lehrweisheitn des Christentums vastoßen) wü i goaned aufaungan zu redn!«
1:0 fia mi – da Lechner woa blosser ois a französischer Pantomime. Damit hob i laungsaum owa sicha mein Siegeszug punkto bessere Notn autretn, obwuihs mi ned interessiert hot.
In da vorletztn Wochn woa i wieda moi Schuistagln und bin hackln gaungan. Am gleichn Tog hot iagandwer in da Schui a bissl zindlt und somit an Braund ausglöst. Sie hom ned aussagfundn, wer des woa und da Schodn woa hoit doch a bissl hoch, desweng sans auf die glorreiche Idee kumman, dass die Ötan vo die Schüler dafia aufkumman miasn.
Oiso hom olle Vodan und Muttern ind Schui kumman und si de Aunschuidigung auhean miasn. Mei Voda is nur aufgstaundn, hot gsogd: »Mei Bua hot des goaned sei kenna, der woa an dem Tog nämlich stagln und hot ghacklt!«, is aufgstaundn und gaungan.