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Ab 1850 gab es in ganz Nordamerika Medien und spiritistische Zirkel. Der Zeitgeist und die intellektuelle Umgebung brauchten nun keine weiteren Spukhaus-Geschichten. Die Klopftöne der Fox-Schwestern und ihre Begleitung durch Davis’ Philosophie der Harmonie genügten vollauf, um eine Art Buschfeuer zu entflammen. Der ‚Burned-over District’ raste erneut und verbreitete wieder einmal eine Bewegung über das Land. Bis zu dieser Zeit wuchs die Philosophie der Harmonie nur langsam. Die Zeitschrift der Philosophen der Harmonie, The Univercoelum, bestand lange genug, um die geheimnisvollen Klopftöne der Fox-Schwestern als Beleg für die Wahrheit von Davis’ Voraussage, es beginne ein Neues Zeitalter, welches die Kommunikation mit Geistern einschließe, zu feiern.
Als Davis und seine Anhänger ihre Sache mit der Geisteroffenbarung verbanden, gewann die Philosophie der Harmonie große Popularität. Der Funke der Faszination sprang angesichts der Erregung und der Neuheit des Geisterkontakts auch zu denen über, die sonst keine Gelegenheit oder kein Interesse hatten, sich mit der Philosophie der Harmonie zu beschäftigen. Gleichwohl: Nachdem die Menschen sich mit dem Spiritismus beschäftigt hatten, suchten sie eifrig nach philosophischen Erklärungen für das, was sie gesehen hatten oder zu sehen hofften.
Diese neue amerikanische Bewegung wurde als ‚Spiritismus’ bekannt und obgleich sie niemals durch ein strenges Glaubensbekenntnis organisiert war, erkannten die Spiritisten weithin Davis’ Werk als Leitphilosophie ihrer Bewegung an und akzeptierten ihn als ihren zentralen Führer. Viele andere Autoren schrieben über metaphysische Themen, doch Davis behielt den Status als der Philosoph des Spiritismus. Die Spiritisten bezogen sich auf Davis auch als ‚Johannes den Täufer’, der die Ankunft des modernen Spiritismus ankündige.271
Obgleich die Spiritisten Davis als den führenden Philosophen des Spiritismus anerkannten, verstanden sie Swedenborg als einen Vorläufer des Spiritismus und den „[…] ersten, der die Welt der Geister als Reich des Gesetzes […]” verstanden habe. Viele Spiritisten sahen in Swedenborg einen Vorläufer und er wurde für sie zu einem kulturellen Symbol. Davis’ Philosophie der Harmonie hingegen bildete die Basis für den religiösen Aspekt des Spiritismus, denn sie erklärte die Kosmologie und den phänomenalen Aspekt des Geisterkontaktes. Der amerikanische Spiritismus, obgleich er eine neuartige und eigenständige Bewegung war, diente dazu, im Laufe der 1850 er bis 1870ern, insbesondere in den Jahren vor dem Bürgerkrieg, swedenborgianische Ideen sowohl in reiner als auch deutlich modifizierter Form zu vermitteln.272
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