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Eine nachlassende Teilungsfähigkeit von wichtigen Zellsystemen, gestörte Eiweißstrukturen vor allem in den Enzymen und eine abnehmende mitochondriale Energie führen letztlich zu einer mangelnden Heilungs- und Erneuerungsfähigkeit. Dies tritt überall dort auf, wo chronischer Verschleiß und Umwelteinflüsse nicht vermeidbar sind.
Eine sich aus der Freie-Radikale-Theorie ableitende Therapieoption besteht in der hochdosierten Zufuhr sogen. Antioxidantien (Radikalen-Fänger). Hierzu zählt das Vitamin C, das hauptsächlich mit freien Radikalen im Zytoplasma reagiert, sowie die Vitamine A (korrekter: das beta-Carotin als Vorstufe zum Vit. A) und E, die als fettlösliche Vitamine vor allem Membran-schützend wirken.
Aber:
Hochdosierte Vitamin-Präparate dürfen jedoch niemals der Ersatz für eine gesunde und ausgewogene Ernährung sein. Sie sollen sie allenfalls ergänzen.
Antioxidativ wirken nämlich nicht nur die Vitamine A, C, D und E, sondern auch eine Vielzahl von Sekundären Pflanzenstoffen (SPS) – hier insbes. Anthocyanidine und Oligomere Proanthocyanidine/OPC und die Bioperine/Piperine – und weitere natürliche Wirkstoffe.
Einige dieser Substanzen wie Carotinoide oder Flavonoide können inzwischen zwar ebenfalls als Supplemente zugeführt werden. Die Gesamtzahl Sekundärer Pflanzenstoffe wird jedoch auf über 30.000 geschätzt, von denen viele nicht einmal in Ansätzen untersucht sind.
Antioxidative Wirkung ist inzwischen aber auch bekannt von den Mineralstoffen und Spurenelementen Selen, Zink, Molybdän, Mangan, Kupfer, den Aminosäuren L-Methionin, L-Cystein und Taurin, alpha Liponsäure, I3C (Indol-3-Carbinol) sowie als unverzichtbare „Energie-Lieferanten“ Coenzym Q10 (Ubichinon) und L-Carnitin.
Eine obst- und gemüsereiche Grundversorgung (five a day) sichert eine möglichst breit angelegte Zufuhr dieser protektiven Substanzen.
4. Die Hayflick Theorie
Die Hayflick-Theorie ist nach dem US-amerikan. Gerontologen Leonard Hayflick (University of California, San Francisco - er war federführend auf dem Gebiet der Zellteilung) benannt. Der Wissenschaftler gilt als Pionier der modernen Altersforschung. So entdeckte er bereits 1962 - gemeinsam mit dem US-amerikanischen Genetiker Paul S. Moorhead -:
„Bindegewebszellen, sogen. Fibroblasten (), haben eine begrenzte Lebensdauer“.
1962 war diese Entdeckung revolutionär:
Denn damit wurde die bis dahin gültige Annahme, dass normale menschliche Fibroblasten unbegrenzt teilungsfähig seien, widerlegt.
Die Wissenschaftler wiesen nach, dass sich menschliche Zellen etwa 50 Mal während ihrer Lebensdauer geteilt hatten, bevor sie nach einer mehr oder weniger langen „post-mitotischen Phase“ abstarben.
Das heißt:
Alle Lebensvorgänge haben eine begrenzte Dauer.
5. Glucose- und Alterungs-Theorie
oder
Advanced Glycosylation Endproducts-Theory (AGE)
Anthony Cerami, (Picower-Institut für Medizinische Forschung in Manhasset, New York) wies die Beteiligung von Glucose (Zuckermoleküle) am Zell-Alterungsprozess nach.
Der Wissenschaftler erforschte, dass sich Glucose mit Proteinen bindet. Bei diesen Verbindungen kommt es zu zufälligen Bindungen an beliebigen Stellen.
Das Problem:
Durch die Verbindung zweier unterschiedlicher Stoffe entsteht die Schiff’sche Base [benannt nach dem dt. Chemiker Hugo Schiff = Bezeichnung für organische Verbindungen, die aus der Kondensation von Aldehyden, Ketonen oder chemisch vergleichbaren Carbonylverbindungen mit primären Aminen hervorgehen. In der Natur kommen Schiff’sche Basen in einigen biologischen Prozessen vor. So verbindet sich beispielsweise der Aldehyd 11-cis-Retinal mit der Aminosäure Lysin zu einer Schiff’schen Base, nämlich zum Protein Opsin. Ein weiteres Molekül 11-cis-Retinal liefert mit Opsin das Lichtrezeptor-Protein Rhodopsin. Dieses auch als Sehpigment bezeichnete Protein ist für den Sehprozess wichtig und ebenfalls eine Schiff’sche Base. Außerdem findet man Schiff’sche Basen in Prozessen des Metabolismus von Aminosäuren oder Carbonyl-Verbindungen], die allerdings instabil ist und dann übergeht in eine stabile Verbindung, das sogen. Amadori-Produkt.
Dieses Produkt ist jedoch nicht unproblematisch:
Das Amadori-Produkt kann neue Strukturen bilden, die irreversible Verbindungen mit anderen Molekülen eingehen, sogen. AGE‘s (AGE = advanced glycosylation endproducts). Schließlich sind diese Moleküle in der Lage, Querverbindungen zu anderen Molekülen zu bilden.
Trifft diese Theorie zu, dann muss davon ausgegangen werden, dass Diabetiker mit hohen Blutzuckerspiegeln besonders viele AGE-Produkte ausbilden und daher vorzeitig altern!
Fakt ist, dass viele Komplikationen im Rahmen eines Diabetes mellitus zu interpretieren sind als „Zeichen einer vorzeitigen Organ- und Gewebe-Alterung“, so u.a. die diabetische Mikroangiopathie, Nephropathie und Retinopathie (und zusätzlich gehäuftes Vorkommen eines grauen Stars = Katarakt!).
Immer im Vergleich zu einem Nicht-Diabetiker.
Im Umkehrschluss heißt das dann aber auch:
Niederige Zuckerwerte sind der Grund für einen bei Nicht-Diabetikern später einsetzenden und langsamer verlaufenden Alterungsprozess.
Dieser Sachverhalt trägt mit dazu bei, ein Phänomen zu erklären (vom Wasserfloh bis zum Rhesusaffen tier-experimentell eindeutig belegt):
Eine systematische Kalorien-Restriktion wirkt signifikant lebens-verlängernd.
Wohl keine der bisher propagierten Anti-Aging-Maßnahmen ist in ihrer Wirkung so gut dokumentiert, wie die Einschränkung der Nahrungszufuhr.
Allerdings stößt das Konzept „Länger leben bei und durch karge Kost“ nur bei einer eher asketisch gestimmten Minderheit der Bevölkerung auf ungeteilte Zustimmung. Andere, die sich von der Anti-Aging-Medizin nicht nur eine Steigerung ihrer Lebenserwartung sondern auch eine Verbesserung ihrer Lebensqualität versprechen, stehen diesem Ansatz eher reserviert gegenüber.
Geforscht wird allerdings bereits an Alternativen.
Erfolgversprechend scheint dabei die Substanz Aminoguanidin. Das zur Stoffklasse der Hydrazine gehörende Molekül (= ein Derivat des Guanidins) reagiert mit Amadori-Produkten. Es bindet sich an deren Carbonyl-Gruppen und verhindert dadurch, dass sich aus dem Amadori-Produkt Endprodukte fortgeschrittener Glykosylation bilden. So wird sie bei der Behandlung von Folgeschäden von Diabetes mellitus (Hemmung von advanced glycation endproducts, der NO-Synthase bzw. der Glykolisierung) eingesetzt.
6. Die Mitochondrien-Theorie
Der Einfluss der freien Radikale auf den Alterungsprozess gilt inzwischen als gut belegt.
Freie Radikale/FR entstehen durch schädigende Außeneinflüsse, in allererster Linie aber als Abfallprodukte der körpereigenen Energie-Gewinnung. Zunehmend in den Fokus des Interesses geraten damit jene Zellorganellen, in denen sich die Energiegewinnung abspielt: Die Mitochondrien (●).
Mitochondrien waren einst offensichtlich selbständige Kleinstlebewesen, die im Laufe der Evolution in die Zelle inkorporiert wurden und dort hauptsächlich für die Energiegewinnung genutzt werden. Dies erklärt die Tatsache, dass Mitochondrien als einzige Zellorganellen über eine eigene DNA verfügen.
Die Energiegewinnung durch die Mitochondrien erfolgt im Rahmen der sogen. Atmungskette.
Im Zuge der einzelnen Etappen der Atmungskette pumpt das Mitochondrium Protonen auf die Außenseite der Innenmembranen.
Das so entstehende elektrische und chemische Gefälle ermöglicht es der ATP-Synthetase - einem weiteren, quasi als Turbine dienendem Proteinkomplex - aus Adenosin-Diphosphat (ADP) energiereiches Adenosin-Triphosphat (ATP) herzustellen.
ATP ist gleichsam die „körpereigene Universalwährung“ für Energie.
Die Mitochondrien sind aber nicht nur die wichtigste Produktionsstelle für die Entstehung von freien Radikalen, sondern auch eine der maßgeblichen und empfindlichsten Zielorte für deren zerstörerische Wirkung.
Freie Radikale schädigen die Mitochondrien-Membran, vor allem aber die mitochondriale DNA.
Auf das Vorhandensein einer eigenen Mitochondrien-DNA habe ich bereits an früherer Stelle hingewiesen. Sie kodiert für gut ein Dutzend Proteine, die für die Funktion dieser Organellen und damit für die Energiegewinnung von Bedeutung sind.
Die Mitochondrien-DNA ist aber besonders anfällig für oxidative Schäden.
Während die chromosomale Kern-DNA über eine ganze Reihe von Enzym-Systemen verfügt, welche in der Lage sind, oxidierte DNA-Fragmente herauszuschneiden und zu ersetzen, besitzt die Mitochondrien-DNA keine solchen Reparaturenzyme. Auch fehlen ihr Histone (basische Kernproteine) (●), die das genetische Material abschirmen.
Oxidative Schäden wirken sich an den Mitochondrien also besonders dramatisch aus.
Es entsteht ein Teufelskreis:
Geschädigte Mitochondrien produzieren zunehmend weniger ATP, gleichzeitig setzen sie vermehrt freie Radikale als Abfallprodukte frei, die ihrerseits die Mitochondrien weiter schädigen.
Der Zelle steht damit zunehmend weniger Energie zur Verfügung, gleichzeitig kumulieren die durch freie Radikale induzierten Schäden:
Gewebe und Organe altern. Altern beginnt demnach mit einer zunehmenden Funktionseinbuße der Mitochondrien.
Im Sinne einer „mitochondrialen Medizin“ besteht ein weiterer Ansatz der Healthy-Aging-Medizin daher in dem gezielten Schutz dieser Zellorganellen. Propagiert wird unter anderem die Supplementierung jenes Coenzyms, das sich im Rahmen der Atmungskette als besondere Schwachstelle erwiesen hat: Das Ubichinon.
Ubichinon - auch als „Co-Enzym Q10“ bekannt - ist das zentrale Bindeglied in der Atmungskette der Mitochondrien und der bisher wirksamste bekannte Radikalen-Fänger in der Zellmembran. Da die körpereigene Ubichinon-Bio-Synthese mit steigendem Alter abnimmt, eine erhöhte Zufuhr über die Nahrung aber nur schwer zu bewerkstelligen ist, empfiehlt sich die Supplementierung der Substanz in Form von Mono- oder Kombinations-Präparaten (vgl. später Therapie)
7. Theorie der nachlassenden Reproduktion
Die Bedeutung des Telomerase-Gens
[Die Telomere sind die natürlichen einzelsträngigen Chromosomenenden - die „Endkappen“ - linearer Chromosomen. Sie sind für die Stabilität von Chromosomen wesentliche Strukturelemente der DNA. Sie besitzen einen hohen Guanin- und Thymin-Anteil, der hoch-repetitiv (oft wiederholt) ist. Bei allen Wirbeltieren findet man z.B. die Nukleotid-Sequenz TTAGGG mehr als 3000mal wiederholt. Für den Stabilisierungseffekt ist auch die gefaltete Sekundärstruktur der Telomere wichtig. Zudem sind in einigen Organismen die Telomere ein Verankerungspunkt an die Zellkernwand]
[Telomerase ist ein Enzym des Zellkerns, welches aus einem Protein-(TERT) und einem langen RNA-Anteil (TR) besteht. Dieses Enzym stellt die Endstücke der Chromosomen, die sog. Telomere, wieder her. Die Enzymaktivität der Telomerase lässt sich durch die TRAP-Methode feststellen]
Der Theorie liegt folgende Beobachtung zugrunde:
Bestimmte Zellen wie etwa die Fibroblasten, können sich in einer Kultur nur etwa 50mal teilen; dann verlieren sie die Fähigkeit zur Zellteilung.
Bei der Zellteilung wird das Telomer bei der Verteilung der Chromosomen auf die Tochterzellen von dem Apparat der Nukleoli als Anknüpfungspunkt verwendet.
Bei jeder Zellteilung verliert das Telomer einen Teil seiner Länge.
Wenn der letzte Telomerabschnitt verbraucht ist, kann keine weitere Verteilung der Chromosomen stattfinden.
Untersuchungen an Fibroblasten haben ergeben, dass ihre Verdopplungshäufigkeit umgekehrt proportional zum Alter der Spender und Spenderinnen steht, denen die Fibroblasten entnommen werden.
Das Enzym Telomerase ist in der Lage, das Telomer nach der Zellteilung wieder zu verlängern. Allerdings verfügen nicht alle Zellen über diese Fähigkeit.
Aber:
Der Einsatz dieses Enzyms zu Pro-Aging-Zwecken erscheint zurzeit jedoch nicht sinnvoll, da durch die Telomerase auch der Apoptose-Mechanismus von Tumorzellen [Apoptose = eine Form des Zelltods = ‚Selbstmord-Programm‘ einzelner biologischer Zellen] (●) inaktiviert wird und daher ein Telomeraseeinsatz karzinogene Wirkung haben kann.
Telomerase
Bleiben wir noch einen Augenblick bei der „Telomerase“, plakativ vielfach auch genannt, das „Unsterblichkeits-Enzym“!
Zellbiologen des Medical Centers in Dallas, USA, haben ein Enzym entdeckt, das den Alterungsprozess stoppen kann: die Telomerase.
Der Mensch altert und stirbt, weil sich die menschlichen Zellen nicht unbegrenzt erneuern. Im Zellkern befinden sich die Chromosomen, die die Instruktionen für alle Lebensprozesse gespeichert haben. Am Ende der Chromosomen sitzen die Telomere. Sie enthalten zwar keine genetische Codierung, aber sie überwachen, wie oft sich eine Zelle teilt. Bei jeder Zellteilung entsteht ein bestimmtes Enzym, die Telomerase. Dieses Enzym löst die Telomere nach und nach von den Chromosomen ab. Wenn alle Telomere „verbraucht“ sind, kann die Zelle sich nicht mehr teilen und stirbt.
Den amerikanischen Zellbiologen Prof. Dr. Woodring Wright und Dr. Jerry Shay (Alters- und Krebs-Forscher am Harold C. Simmons Comprehensive Cancer Center der UT Southwestern, Medical Center) ist es erstmals gelungen, das Enzym Telomerase künstlich herzustellen und die Zellen damit vor dem Verlust der Telomere und vor dem Absterben zu schützen. Im Reagenzglas gelang es, die Chromosomen-Enden mit den genetischen Informationen künstlich zu verlängern. Alternde Zellen sollen durch eine Übertragung dieses „Unsterblichkeits-Enzyms“ verjüngt werden.
Die Forscher gehen davon aus, dass man schon in 20-30 Jahren in der Lage sein könnte, die menschliche Lebensspanne zu manipulieren.
Noch ein Wort zum Thema der Telomeren:
„Steckt ein ‚Healthy-Aging‘-Stoff im Meeresfisch?“,
das ist der Titel einer neuen Studie - Untersuchung der Einwirkung von Omega-3-Fettsäuren auf die Telomeren (s. später unter Fettsäuren/EPA) -. Und es scheint so zu sein, dass ein hoher Blutspiegel ein Schutz vor zu schneller Verkürzung der Telomeren zu sein scheint. …
8. Modell der „Fehlerkatastrophe“
Das Modell bezieht sich auf unser genetisches Material (DNA/DNS ()).
Durch Brüche, Störungen, Umwelteinflüsse oder grundlegende Fehler bei der Zellteilung kann es zu kleinen Veränderungen und minimalen spontanen Mutationen des genetischen Materials kommen.
Aufgrund der nachlassenden Effektivität der Reparatursysteme im Laufe der Zeit, können die regelmäßig auftretenden Störungen des genetischen Materials immer schlechter behoben werden.
So bedingte Veränderungen des Genoms (●) führen z.B. zu immer häufiger werdenden spontanen Fehlern bei der Proteinsynthese. Vor allem bei den Enzymen des Stoffwechsels kann es zu einer nachlassenden Stoffwechselleistung, zu Substanzverlusten sowie einer reduzierten Erneuerungsfähigkeit kommen.
Von derartigen „Fehlerkatastrophen“ sind auch die abbauenden Enzyme betroffen. So kommt es, dass sich in der Zelle zunehmend „Müll“ anhäuft. Histologen beobachten so unter dem Mikroskop z.B. Anhäufungen von Fett, Eisen und anderen Abbauprodukten, wie etwa Lipofuscin oder Siderin.
Da jede Substanz über eine natürliche Halbwertzeit verfügt, sind von dieser nachlassenden Enzymleistungsfähigkeit vor allem Substanzen mit kurzer Halbwertzeit betroffen. Hierzu zählen unter anderem die kurzlebigen Überträgerstoffe des Nervensystems, Hormone und Vermittlerstoffe des Immunsystems.
Fehler im genetischen System können zu Krebs oder Wachstums-Störungen führen. Ferner führt die nachlassende Synthese von Regelsubstanzen wie Hormonen, Neurotransmittern/Botenstoffen im Immunsystem zu einer nachlassenden Regulations- und Abwehr-Funktion des Organismus.
Folgen sind:
Defizite in vielen Organen, mangelnde Kompensationsfähigkeit, geschwächtes Immunsystem, reduzierte hormonelle Regulationsfähigkeit, verlangsamte Anpassung, Regeneration und Rekonvaleszenz.
Von den Alterungs-Theorien zu realen Einflüssen auf einen jeden Alterungsprozess.
Den normalen Verschleiß- und Alterungsprozessen im Körper ist jeder Mensch im Laufe seines Lebens ausgesetzt.
Allerdings gibt es eine Reihe von äußeren Faktoren, die den natürlichen Alterungsprozess beschleunigen. Diese begünstigen die vermehrte Produktion von freien Radikalen, die in großen Mengen Körperzellen nachhaltig schädigen.
Folge:
Der Körper ist in erster Linie mit der Bekämpfung der zu zahlreichen freien Radikale beschäftigt und vernachlässigt seine natürlichen Regenerationsvorgänge.
Zu den äußeren Faktoren, die den Alterungsprozess vorantreiben, gehören zu wenig Schlaf, Bewegungsmangel, fetthaltige und vitamin-arme Ernährung, Nikotin, Alkohol und auch ein hektisches Leben - also Stress.
In der kurzen Zusammenfassung:
1. Freie (Sauerstoff-)Radikale
Freie Radikale entstehen bei allen Stoffwechselprozessen im Körper, aber auch durch äußere Einflüsse wie UV-Licht, körperliche Belastung, Nitrat, Tabak und Alkohol. Es sind aggressive Sauerstoff-Atome, die auf der Suche nach ihrem fehlenden Elektron andere Stoffe, Zellmembrane, Chromosomen oder Gewebe im Körper zerstören. In kleinen Mengen stellen freie Radikale kein Problem für den menschlichen Organismus dar, da dieser über ein zweckmäßiges System verfügt, um diese aggressiven Radikale unschädlich zu machen. In größeren Mengen ist das Reparatur-System des Körpers jedoch überlastet.
Die Folge:
Zellen sterben ab oder verändern sich so, dass Krankheiten entstehen (vgl. auch eigenes Kapitel hierzu) (können).
2. Bewegungsmangel
Sport/körperliche Aktivität stärkt das Immunsystem.
Zudem:
Ein trainierter Organismus ist leistungsfähiger und zwar auf allen Ebenen.
Wer rastet, der rostet.
Diese Lebensweisheit drückt ohne Umschweife am besten aus, was nicht nur für ältere Menschen gilt.
Bewegungsmangel wirkt ungünstig auf den Stoffwechsel und beschleunigt den körperlichen Verfall.
Mangelnde körperliche Bewegung ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Krankheiten.
Eine unschöne Folge:
Menschen, die sich nur wenig oder gar nicht bewegen, sehen oft älter aus als sie sind. Dagegen haben sich Menschen, die fit sind, gleichzeitig ein „dickes Fell“ zugelegt gegen negative äußere Einflüsse wie Stress. Wer regelmäßig trainiert - am besten in einer Ausdauersportart - fordert seinen Körper und bringt viele Körperfunktionen in einen ausgeglichenen Zustand. Sport stärkt das Immunsystem. Ein trainierter Körper arbeitet besser, das heißt, er muss weniger Energie aufwenden, um das gleiche zu erreichen wie ein untrainierter Körper. Durch den reduzierten Energieverbrauch entstehen weniger schädigende Stoffwechselprodukte im Körper. Aber:
Ein Zuviel an körperlicher Aktivität - bes. ein regelmäßiges ‚Überpowern‘ - bewirkt nicht selten das Gegenteil.
Der Körper muss seine Stoffwechselaktivität erhöhen, produziert mehr freie Radikale.
Die Folge:
Der Alterungsprozeß wird beschleunigt.
Deshalb:
Bewegung ja, aber immer in Maßen dafür aber regelmäßig!
3. Übergewicht/Fehlernährung
„Der Mensch ist, was er isst“.
Dieser Ausspruch des deutschen Dichters Ludwig Feuerbach (1804-1872) drückt treffend aus, was heute wissenschaftlich erwiesen ist:
Eine vollwertige und schadstoffarme Ernährung sorgt für einen energie-geladenen Körper, der den Ansprüchen des alltäglichen Lebens standhalten kann, ohne sofort mit Ermüdungserscheinungen kämpfen zu müssen.
Über die Nahrung nimmt der Mensch die lebensnotwendigen Substanzen wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente auf. Sie ermöglichen einen normalen Stoffwechsel.
Aber:
Enthält die Nahrung keine ausgewogene Balance zwischen diesen Substanzen, kann auch der Stoffwechsel nicht mehr reibungslos funktionieren.
Folge:
Ermüdungserscheinungen - Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Lebensfreude sind beeinträchtigt. Kombiniert mit zu wenig Bewegung nimmt der Körper schnell an Gewicht zu und Übergewicht mit allen gesundheitlichen Folgeproblemen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes und Gelenksbeschwerden droht.
4. Nikotin(konsum)
Noch immer rauchen viel zu viele Millionen Menschen in Deutschland.
Dabei ist allgemein bekannt, dass die Inhaltsstoffe von Tabak zahlreiche unerwünschte Nebenwirkungen haben:
Rauchen erhöht die Krankheitshäufigkeit und das Krankheits-Risiko!
Raucher sind 30 bis 40% öfter krank als Nichtraucher. Rauchen erhöht den Blutdruck und ist für zahlreiche Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich. Frauen sind besonders anfällig für die negativen Auswirkungen durch das Rauchen: Bereits ab der dritten Zigarette pro Tag verdoppelt sich das Herzinfarktrisiko bei Frauen und sie kommen früher in die Wechseljahre als Nichtraucherinnen.
Aber:
Rauchen ist nicht nur stark gesundheitsschädigend und insbesondere krebserregend, sondern lässt uns auch schneller altern.
Durch regelmäßiges Rauchen wird die Haut schlechter durchblutet und altert somit rascher.
Vorsicht:
Passivrauchen ist ebenso ungesund.
5. Alkohol(konsum)
Nichts gegen ein Gläschen Wein oder auch ein kleines Bier geelegentlich.
Aber zu viel und regelmäßig Alkohol ist Stress pur für die Zellen.
Der Abbau von Alkohol fordert einen erhöhten Energieeinsatz vom Körper. Dabei entstehen, wie bei allen Stoffwechselvorgängen im Körper, schädliche Zwischenprodukte - die freien Radikale -. Übermäßiger Alkoholgenuss schädigt Leber und Mitochondrien. Mitochondrien sind spezielle Zellorganellen, die in jeder Muskelzelle vorhanden sind. Sie verbrennen die Nährstoffe und erzeugen somit Energie, um Bewegungen durchzuführen - ein ähnlicher Vorgang wie das Verbrennen von Benzin in einem Motor; sie werden daher auch vielfach als „Kraftwerke unserer Zellen“ bezeichnet!
Bei Alkohol-Konsum und bes. bei chronischem und/oder überhöhtem konzentrieren sie den körperlichen Aktivitäten auf die Reparatur der Schäden und können so nicht ihre reguläre Stoffwechselaktivität ausführen. Das beschleunigt den Altersprozess und erhöht das Risiko, an altersbedingten Leiden zu erkranken.
6. Sonne
Sonne macht glücklich und schön.
Aber:
Zuviel des Guten wirkt schädlich.
Besonders schädigend sind zu viele intensive Sonnenstrahlen für die Haut. Sie beschleunigen die Hautalterung, es entstehen Falten und braune Pigmentflecken, sogen. Altersflecken. Zudem ist der Körper nach einem zu langen Sonnenbad mit der Reparatur der geschädigten Zellen beschäftigt. Bei den Reparaturvorgängen entstehen erneut und vermehrt schädigende Abfallprodukte - die freien Radikale -. Die normalen Regenerationsprozesse des Körpers werden in dieser Zeit vernachlässigt.
Und:
Nicht alle durch das lange Sonnenbad geschädigten Zellen lassen sich reparieren!
Sie sterben ab oder lösen - im schlimmsten Fall - gefährlichen Hautkrebs aus.
7. Stress
Auch der alltägliche Stress (●) ist nicht ohne Risiko.
Stress kann krankmachen - und macht es auch definitiv! - und nachweislich die Lebenserwartung verkürzen.
Und:
Stress stört unsere Innere Uhr(en)!
[bitte weiterer Infos hierzu nachlesen im nächsten Kapitel]