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Mit federnd leichten Schritten und verhalten lächelnd kam sie daraufhin zurückgelaufen. Doch statt bei ihm zu stoppen, lief sie 2-mal um ihn herum, bevor sie rechts neben ihm auf der Stelle weitertippelte. „Atmen Ole, atmen! Hatten wir das nicht schon einmal?“, sah sie ihn spöttisch an.
„Ja, auch das hatten wir schon einmal! Nur ist das leichter gesagt als getan“, schnaufte er und bedachte sie mit einem kritischen Seitenblick.
„Ach Ole, warum denn auf einmal so kritisch? Ansonsten scheinst du ja auch alles mit dir machen zu lassen. Oder gibt es vielleicht irgendetwas, worüber du mit mir reden möchtest?“, zwang sie sich dabei, ihn offen anzulächeln.
„Anne bitte, mach es uns doch nicht so schwer, indem du mir den Ball zuspielst. Und sei doch bitte ehrlich zu mir und zu dir: Du hast trotz aller Gespräche in Frankreich, immer noch ein Problem mit Angela.“
„Ja, und zwar ein ganz elementares und scheinbar ganz im Gegensatz zu dir! Doch weißt du was? Ich habe mir eben vorgenommen, dass das was sie mit dir anstellt, mich nicht mehr juckt. Tue, was immer du willst, nur tue uns allen ein Gefallen und benutze Kondome, wenn das Weib dich vögelt!“, überschlug sich ihre Stimme mit einem Mal, wobei sie gegen ihre Tränen ankämpfte. Doch diese Genugtuung, dass er sie wegen Angela weinen sieht, wollte sie ihm nicht geben. Darum wandte sie ihren Kopf von ihm ab und lief mit langen, schnellen Schritten einfach los, ohne seine Reaktion abzuwarten.
Während sie die lange Runde durch den Nebelwald lief, drehte sie sich nicht noch einmal um, um zu schauen, ob Ole ihr vielleicht folgte.
Ole hingegen lief in gemäßigtem Tempo zurück, wobei er sich jedoch regelmäßig umdrehte.
Das Piepen von ihrem Handy weckte Sophia. Kurz räkelte sie sich zufrieden, bevor sie sich Martin zuwandte, der in der Löffelchenstellung hinter ihr lag. „Guten Morgen!“, gähnte sie dabei zufrieden, während sie ihn verliebt anlächelte. „Hast du gut geschlafen?“
„Hm?“, brummte er verschlafen, bevor er über ihre Frage nachdachte und tatsächlich, das hatte er. Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit erwachte er nicht aus einem seiner schrecklichen Alpträume. Und auch wenn sein rechter Arm kribbelte, weil sie ihn in den vergangenen Stunden als Kissen missbraucht hatte, fühlte er sich großartig. „Ja, das habe ich und ich hoffe, du auch?“, murmelte er daraufhin zufrieden.
„Mm, weitestgehend, da ich glaube, dass ich tierisch geschnarcht habe. Heilige Göttin, habe ich einen trockenen Mund!“, schnalzte sie zur Bestätigung kurz mit ihrer Zunge, ehe sie ihn fragend ansah: „Und wie ist es: Kommst du nun eigentlich mit?“.
„Ähm sicher, wenn du mir noch einmal verrätst, wohin?“, erwiderte er ihren fragenden Blick.
„Oh, dann habe ich dich wohl noch gar nicht gefragt!“, gluckste sie. „Okay, also heute ist doch Beltane und das Feiern ein paar Freunde von mir oben in der Siedlung, wie jedes Jahr. Denn zu Beltane ist es Tradition ein Maibaum zu richten. Um den wird dann getanzt und man kann schon einmal anbändeln oder seine Liebe öffentlich machen, wenn man will, bevor musiziert und kräftig gefeiert wird. Das ist immer voll lustig, du wirst schon sehen! Und, wie hört sich das an?“, strahlte sie ihn an, wobei sie ihm sanft übers Gesicht strich.
„Hm?“, zuckte er kurz zusammen, da er mit ihrer selbstverständlichen Körperlichkeit noch immer etwas fremdelte. „Ja, warum eigentlich nicht!“, stammelte er daraufhin irritiert, bevor er sich räusperte, um seine Stimme wieder unter Kontrolle zu bringen. „Na ja, ich habe ja eh gerade nichts Besseres vor“, sagte er dann, wobei er ebenfalls lächelte.
„Klasse! Okay, dann sollten wir langsam aufbrechen. Außerdem muss ich dringend mal Pippi!“, befreite sie sich aus seinem Arm und krabbelte aus dem Schlafsack.
„Ey, ey Madam!“, folgte er ihr kurz darauf. Seine nächste Frage, wie sie zu Sophias Freunden hinkommen, beantwortete sich jedoch dadurch, dass er über einen Jethelm stolperte, kaum dass er aufgestanden war. „Oh, du fährst Motorrad?“, musterte er Sophia erstaunt, die sich ein paar Meter weiter einfach hingehockt hatte.
„Besser noch, ich habe eine Vespa!“, sah sie stolz zu ihm hoch.
„Okay, na dann?“, grübelte er laut, wobei er sehnsüchtig an seine geliebte Chopper dachte, die bestimmt im Stall seiner Eltern langsam Rost ansetzte, ehe er sich umsah, wo er sich ebenfalls erleichtern konnte.
Als Ole in die kleine Siedlung zurückkehrte, sah er, dass dort schon emsiges Treiben herrschte. Mitten auf der großen Wiese, neben dem Weiher, lag die mächtige Krone, sowie der dazugehörige bunt bemalte Maibaum im Gras, den die Männer aus der Siedlung gestern Abend aufgearbeitet hatten, und einige dieser Männer waren gerade damit beschäftigt Seile und bunte Bänder an der Krone zu befestigen, während im Schatten der alten Bäume Tische aufgestellt und eingedeckt wurden.
Nachdem er ein paar Bekannten zugewunken und er seine Beinmuskulatur gedehnt hatte, ging er mit einem mulmigen Gefühl in ihr Haus, um zu duschen.
Denn Annes Verhalten am heutigen Morgen wurmte ihn noch immer, da er selbst nach gründlicher Überlegung sich sicher war, gegen keine ihrer Regeln verstoßen zu haben. Diese Regeln sind in polyamoren Beziehungen elementar und sollten von allen, die so leben wollen, akzeptiert und jederzeit respektiert werden, da die schwierigste Herausforderung in dieser Beziehungsform die Verliebtheit selbst ist. Deshalb wird ein Rahmen abgesteckt, innerhalb dessen man andere Liebhaber haben darf, damit kein anderer fester Partner sich zurückgesetzt fühlt oder unbeabsichtigt verletzt wird.
Ihren Rahmen hatten sie schon auf der Fahrt hierher abgesprochen und besteht in wesentlichen aus 4 Regeln:
1. Man ist immer ehrlich zueinander und erzählt sich alles.
2. Man gibt einander Sicherheit, indem die Mitglieder ihrer Triade immer an erster Stelle stehen.
3. Jedes Mitglied der Triade hat das Recht sein Veto einzulegen, was die Liebschaften der anderen zu Personen außerhalb der Triade betrifft und dieses Veto ist bindend.
4. Der Schutz der Gesundheit der Mitglieder der Triade steht ebenfalls immer an erster Stelle.
Und gegen keine dieser Regeln hatte er zu irgendeinen Zeitpunkt verstoßen. Zudem hatte Anne zuvor noch nie ernsthafte Einwände vorgetragen, wenn es um seine Beziehung zu Angela ging, selbst als sie zu dritt darüber gesprochen hatten, und er selbst hatte Anne noch nie vernachlässigt und war ehrlich zu ihr. Außerdem war er lediglich fasziniert von Angelas vielschichtiger Persönlichkeit und dies nicht nur in sexueller Hinsicht. Dennoch war es wohl an der Zeit dieses Thema noch einmal anzusprechen, wenn alle Beteiligten zusammen waren. Auch wenn die Möglichkeit bestand, dass Anne nun doch ihr Veto einlegte, was sein sexuelles Verhältnis mit Angela betraf, doch daran mochte er nicht glauben.
Auf zwei der Beteiligten stieß er im nächsten Augenblick, als er die Badezimmertür öffnete. Denn einträchtig standen dort Lotta und ihre Nichte nebeneinander, während sie sich die Beine rasierten.
„Oh, guten Morgen Ole!“, strahlte Lotta ihn zuerst an, bevor sich ihr Blick ins Kritische wandelte. „Was schaust du denn an einem so schönen Tag, so düster drein?“
„Ich, wieso?“, brummte er überrascht, während er erfolglos versuchte natürlich zu lächeln. „Hm, eigentlich hast du ja Recht, heute ist ein viel zu schöner Tag, um düster dreinzublicken“, besann er sich dann eines besseren, während er hinter sie trat und ihren Nacken küsste.
„Na, dann ist ja gut! Ich hatte schon Angst, dass du wegen unserer Verbindung haderst, da wir dich nicht vorher miteinbezogen haben“, lächelte sie ihn erleichtert an, während sie ihr rechtes Bein vom Wannenrand nahm und sich zu ihm umdrehte.
„Ähm, was?“, sah er sie fragend an. „Und welche Verbindung genau sollte mir denn nicht passen?“
„Oh, dann hat Anne es dir also noch gar nicht erzählt, das ist ja komisch?“, erwiderte sie seinen fragenden Blick, wobei sie sichtlich stutzte. „Also gut, dann erzähle ich es dir halt. Heute bei Sonnenaufgang sind wir eine Handfasting eingegangen, die wir später natürlich auch mit dir eingehen wollen“, strahlte sie ihn auffordernd an, wobei sie sich fragte, warum Anne es ihm nicht erzählt hatte.
„Eine was?“, kratzte Ole sich währenddessen fragend am Kopf.
„Na, wir haben unsere Liebe öffentlich gemacht, indem wir einen heiligen Bund eingegangen sind“, strahlte sie zwar noch immer, jedoch wuchs in ihr eine innere Unruhe heran, weil sie nicht verstand, was mit Anne auf einmal los war.
„Was, ihr habt geheiratet und nun soll ich euch ebenfalls…, und zwar euch beide?“, verstand Ole gar nichts mehr. Denn noch zu deutlich klang Annes letzter Satz in seinen Ohren, der so gar nicht zu dieser Offerte passen wollte. Darum fügte er ausweichend hinzu: „Aber, ich dachte diese letzte Form, der legalen Sklaverei lehnt ihr kategorisch ab, da die Ehe nur eine Erfindung der Kirche sei, um seine Untertanen zu knebeln. Außerdem ist Bigamie doch bestimmt auch in katholischen Spanien verboten“, sprudelte es aus ihm heraus.
„Oh, das hätte gut von Opa stammen können!“, mischte sich daraufhin Angela amüsiert in ihr Gespräch ein. „Außer dass du da etwas durcheinanderbringst, da eine Handfasting gar nichts mit der kirchlichen Trauung zu tun hat!“, lachte sie kurz auf. „Ganz im Gegenteil, bis die blöde Kirche sich da auch noch eingemischt hat, haben die meisten Paare auf diese Art ihre Liebe bekundet, wenn auch nicht: Bis der Tod einander scheidet, wie es später der olle Klerus vorgab, sondern nur so lange, bis irgendeiner der Beteiligten die Verbindung oder den Knoten löste, aus welchen Gründen auch immer. Oder so wie Anne und Tia es sich heute Nacht versprochen haben, erst einmal für ein Jahr und einen Tag“, trat sie auf Lotta und Ole zu und umarmte beide, um ihre Zustimmung zu ihrer Vereinigung zu bekunden.
„Danke, das hast du sehr gut erklärt. Also mi querido, wie sieht es nun bei dir aus: Stimmst du unserer Verbindung zu und wirst du diese ebenfalls mit uns eingehen?“, sah Lotta sichtlich unsicher zu Ole hoch.
„Sicher, das werde ich gerne tun, wenn ihr beide es auch wollt. Ich liebe euch doch vom ganzen Herzen!“, gab er ihr zustimmend einen Kuss auf die Stirn.
Mit welchem Lotta sich aber nicht zufriedengab und gierig seine Lippen suchte. „Ich dich auch!“, hauchte sie ihm danach glücklich ins Ohr, während sich ein wenig Tränenflüssigkeit in ihren Augenwinkeln sammelte.
„Wahnsinn, ist das romantisch!“, wanderte währenddessen Angelas Blick zwischen ihnen kurz hin und her, bevor sie ihn amüsiert, anschaute: „Darf ich dann auch Onkel zu dir sagen?“.
„Ähm?“, räusperte Ole sich zuerst verlegen, bevor er lachend erwiderte: „Nein, das wäre wohl nicht angemessen!“.
„Gut, da hast du wohl Recht! Ansonsten wäre dies wohl auch nicht angemessen!“, nutzte Angela einen unbedachten Moment von Ole und küsste ihm zärtlich auf den Mund.
Anne hatte das Gefühl die große Runde durch den Nebelwald, in Rekordzeit gelaufen zu sein. Ihr Kopf war wieder klar und sie fühlte sich beruhigend ausgepumpt. Lediglich ein kleines schlechtes Gewissen war zurückgeblieben, weil sie Ole vorhin so impulsiv angeblafft hatte, bevor sie einfach weiter gerannt war.
Dabei ärgerte sie sich am meisten über sich selbst, weil es ihr nicht zustand seine Beziehung zu Angela zu verurteilen. Außerdem sollte sie endlich damit aufhören eine Situation nur nach dem ersten Eindruck zu beurteilen. Daran, so nahm sie sich vor, würde sie in Zukunft arbeiten.
Doch nun musste sie erst einmal wieder zu Atem kommen und ihren Puls beruhigen, außerdem taten ihr der Rücken und die Beine unangenehm weh. Letzteres nahm sie gerne billigend in Kauf, weil sie wusste, dass dies ihren anderen Umständen geschuldet war. Was sie aber an diesen anderen Umständen völlig nervte, war neben der Kurzatmigkeit, die zunehmenden Blähungen und Übelkeit, die damit einher gingen und, die sich nun auf nervige Weise, einstellten. Außerdem fing der Fötus auch noch damit an, auf ihre Blase zu drücken. Darum ging sie mit großen, schnellen Schritten in Richtung des Badezimmers. Sie brauchte jetzt erst einmal dringend eine Pullerstation, sowie eine lauwarme Dusche und freute sich schon auf deren harten, pulsierenden Massagestrahl, der ihr Rückenleiden bestimmt lindern würde.
Danach würde sie sich bei Ole entschuldigen und ihm wie versprochen von ihrer Handfasting mit Lotta erzählen.
Doch erstarrte Anne auf dem Weg zur ersehnten Toilette. Denn schon durch die nur leicht geöffnete Badezimmertür erkannte sie, dass dies zurzeit kein stilles Örtchen war, wie erhofft. Außerdem konnte sie durch den Spalt in der Tür sehen, wie Angela Ole sanft auf den Mund küsste, während Lotta direkt danebenstand und lächelte.
‚Angela, du verfluchtes, kleines Biest!‘, fluchte Anne leise, wobei sie von einem auf den anderen Moment mal wieder völlig verärgert war, weshalb sie für einen kurzem Moment ihren Harndrang nicht kontrollieren konnte.
Schockiert von sich selbst und der Szene, die sich gerade im Badezimmer scheinbar abspielte, lief sie zurück ins Schlafzimmer, während sie schniefte und ihr die Tränen in die Augen schossen. Erneut kam sie sich so ausgegrenzt vor, wie früher, wobei sie sich nun zusätzlich wie eine fette, naive und inkontinente Kuh fühlte.
Kaum im Schlafzimmer angekommen, fiel ihr Blick auf das zerwühlte, fleckige Laken. Wütend verharrte dort ihr Blick, wobei es ihr gerade egal war, woher diese Flecken stammten. Denn vor ihrem geistigen Auge tauchte eine imaginäre Szene auf, bei der Angela auf Ole hockte und ihn ekstatisch ritt, während er an die Bettpfosten gefesselt unter ihr lag und eine lederne Maske über den Kopf gestülpt trug.
Angewidert von ihrem Kopfkino kramte sie ihren Seesack aus der Kommode hervor und stopfte alle ihre Sachen hinein. Dann wühlte sie alles wieder raus, bevor sie ihren Slip wechselte, wobei sie den alten kurz kritisch betrachtete, bevor sie entschuldigend ihr Gesicht verzog und ihn in den Wäschekorb schmiss. Denn dieser Slip gehörte eigentlich Lotta. Als sie dann noch einmal ihren Blick durch den Raum schweifen ließ, um festzustellen, ob sie auch wirklich alles zusammengesucht hatte, fiel ihr Blick auf Oles Schlüsselbund mit dem Autoschlüssel, der auf der Kommode lag.
Kurzentschlossen ergriff sie den Schlüsselbund, bevor sie ihr Zimmer und ihr Zuhause, ebenso unbemerkt wie sie gekommen war, wieder verließ.
Martin genoss sichtlich die Fahrt auf Sophias Motorroller, obwohl er es zunächst als ungewohnt empfand, als Sozius hinten zu sitzen, und so gar nicht ins Geschehen eingreifen zu können. Doch entschädigte ihn der angenehm warme Fahrtwind etwas und die abwechslungsreiche Landschaft faszinierte ihn immer wieder aufs Neue.
Ebenso faszinierte ihn Sophias sportiver und dennoch sicherer Fahrstiel auf den zum Teil staubigen und engen, kurvigen Straßen. Und so lehnte er sich schließlich mit in die Kurven, was Sophia zuerst gar nicht gefiel. Doch dann grinste sie ihn via Seitenspiegel an und er konnte ihr deutlich ansehen, dass auch sie Spaß hatte.
Kurze Zeit später bog Sophia zackig von der GM-1 in Richtung des El paraíso en el charco ab, auch wenn die Straße nun einem Schotterweg wich. Jedoch kannte sie diesen Schotterweg sehr gut, von den unzähligen Malen, in denen sie Lotta und ihren Clan besucht hatte. Daher machte sie sich auch keine Gedanken über dessen Beschaffenheit, sondern riss den Gashahn weiter auf, um genügend Schwung zu haben, für die kommende Steigung. Denn sie wusste, dass ihr treues Gefährt mit einem Sozius hintendrauf, sich ansonsten quälen würde und sie wollte doch Martin weiterhin beeindrucken.
Daher verringerte sie auch kaum die Geschwindigkeit, als sie zu einer engen unübersichtlichen Kurve gelangte, stattdessen machte sie sich gerade wieder bereit an dem Gashahn zu drehen, als sie aus dem Augenwinkel heraus Oles Camper entdeckte, der sich ebenfalls mit unangepasster Geschwindigkeit ihr schnell näherte.
„Hey, so ein Mist!“, stieß sie entsetzt aus, wobei sie sich aufrichtete, um auf dem rutschigen Untergrund besser bremsen zu können.
Was Martin erst einen Augenblick später bemerkte und so verharrte er einen Moment zu lange, in der Seitenlage. In Folge dessen geriet Sophias Roller bei dem plötzlichen Bremsmanöver unkontrolliert ins Rutschen und schoss über den Schotterweg hinaus, in den dichten Wald hinein.
Laut dröhnte aus den Lautsprechern von Oles Camper ‚Enter Sandman‘ von Metallica, während Anne ihren Kopf im Takt vor und zurück schnellen ließ. Ihre angestaute Wut auf Angela brauchte ein Ventil und die aggressive Musik beflügelte sie, so dass sie viel zu schnell den Weg hinunterfuhr, der sie zur Hauptstraße und weg von ihrem derzeitigen Zuhause führte.
Dabei lief ihr ein Strom aus Tränen übers Gesicht, der ihre Sicht trübte. Dennoch meinte sie, kurz vor einer engen Kurve etwas bemerkt zu haben, dass ihr entgegenkam. Doch war dies im nächsten Moment wieder verschwunden, als sie mit dem Headbangen aufgehört hatte und sie besser sehen konnte. Noch einmal blinzelte sie, doch als sie dann noch immer nichts erkannte, zuckte sie nur kurz mit den Schultern und erhöhte erneut die Geschwindigkeit, auch wenn sie keine Ahnung hatte, wo sie hinwollte. Doch das war erst einmal egal, Hauptsache weg von hier!
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