Ich rauche gern….und hör jetzt auf! Die erfolgreichsten Strategien Nichtraucher zu werden. Die neueste Forschung - Wissen das wirklich funktioniert. Aufhören und trotzdem schlank bleiben.

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So stark beeinflussen Filme das Ausprobieren-Wollen
Wir lernen und übernehmen Verhalten ganz subtil. Dem kann sich niemand entziehen. Vor allem die Stars, mit denen wir uns identifizieren, üben auf unser Unterbewusstsein einen großen Einfluss aus. Und 60% der Hauptdarsteller in US-Filmen rauchen. Heute mehr als in den 50er Jahren. Und wie stark wirken Filme mit Rauchern auf Jugendliche? 3.500 Jugendliche wurden in einer Studie befragt und die Ergebnisse sind interessant: Es zeigte sich, dass bis dahin nicht-rauchende Jugendliche, die die meisten Rauchszenen aus 50 populären Filmen kannten, in denen stark geraucht wird, 3mal so häufig selber angefangen haben zu rauchen. [10] In anderen Befragungen zeigte sich: Wenn der Lieblings-Star in der TV-Serie rauchte, dass dann die Jugendlichen häufiger anfangen selber zu rauchen als wenn der Lieblings-Star ein Nichtraucher ist. In einer deutschen Studie wurden 5.585 Kinder und Jugendliche nach ihrem Rauchverhalten und ihrer Kenntnis über 400 Hollywoodfilme befragt. In drei Viertel dieser Filme wurde geraucht. Die Kinder, die die meisten der Filme gesehen hatten, hatten doppelt so häufig das Rauchen probiert oder rauchten bereits doppelt so häufig, wie die Kinder, die die wenigsten der Filme gesehen hatten.[11]
Studien hin oder her. Wenn man drei Takte darüber nachdenkt, ist es doch klar: Woran orientieren wir uns als Teenager und wen bewundern wir? TV-Serien-Figuren fühlen sich doch fast an wie Familie. Filmstars sind großartige Rollenvorbilder. Wo lernen wir am besten, dass man raucht, wenn man cool sein will, wenn man nachdenkt, einen schwierigen Kriminalfall löst, wenn es Beziehungsprobleme oder Stress gibt, wenn man jemand anmacht oder im Bett danach? Selbst einem zum Tode Verurteilten wird im Film noch eine letzte Zigarette gegönnt. Das geht nicht ohne Wirkung an uns vorüber. Eine Vielzahl von Rauchsituationen werden erst durch das Fernsehen gelernt oder sind über Filme überhaupt erst für einen Jugendlichen als Situation zugänglich. Auch als Erwachsene bestätigen uns diese rauchenden Stars immer wieder. Niemand kann sich dem Einfluss von Hollywood entziehen. Es ist eine ständige Gehirnwäsche, die uns Rauchsituationen mit unseren Stars vorführt. Machen Sie sich den „Spaß“ und achten Sie die nächsten Tage einmal gezielt darauf, in wie vielen Filmen geraucht wird und in welchen Situationen. Das erhöht zwar vorübergehend Ihre Rauchlust, aber es ist interessant, darauf einmal zu achten.
Haben Sie sich bewusst für das Rauchen entschieden?
Wahrscheinlich kaum. Sozialer Gruppendruck, Milliarden, die in Zigarettenwerbung/Sponsoring gesteckt wurden und vor allem eine überwältigende verrauchte Filmwelt hat Ihnen das Rauchverhalten tausende Male vorgeführt. Die jungen Raucher – wir – sind nicht dumm gewesen, sondern waren wache, neugierige Jugendliche. Deshalb haben wir es ausprobiert. Und es ist keine Gewohnheit geblieben. Schon sehr schnell haben wir „gerne“ geraucht. Und dann ging alles ganz von selbst. Es gehört zum Selbstverständnis jedes überzeugten Rauchers, dass er schon immer rauchen wollte. Es ist aber eine ganz zentrale Einsicht, dass die meisten sich nicht wirklich für das Rauchen entschieden haben, sondern mit gezielter Gehirnwäsche aus Hollywood und Werbung in eine Falle gelockt wurden. Die Nikotinfalle, die dann schnell zugeschnappt ist.
Fazit
Zigarettenwerbung zielt ausschließlich darauf ab, Kinder und Jugendliche zum Ausprobieren zu bringen.
Rauchende Hollywood-Stars geben zusätzlich starke Impulse und liefern auch für jeden abhängigen Raucher immer wieder starke Identifikationsfiguren.
Die schnell einsetzende Sucht lässt uns nach schon kurz nach dem Ausprobieren weiterrauchen, weil wir in der Nikotinfalle festsitzen.
3. Die Nikotin-Dealer - So werden sie süchtig gemacht
Ohne Nikotin würde sich niemand Rauch in die Lunge ziehen. Zigaretten sind die effizienteste Nikotin-Darreichungsform. Strategisches Ziel der Nikotin-Industrie war es daher, Aufnahme und Schnelligkeit, wie Nikotin ins Gehirn kommt, zu verbessern. Je schneller und massiver Nikotin dort anflutet, desto schneller wird – vor allem das junge Gehirn – abhängig. Nikotin ist ein einzigartiges Kundenbindungsprogramm für maximale Gewinne.
Bis 1995 hatte man keinen Zugang zu den internen Forschungsarbeiten der Nikotin-Industrie. Erst nach dem Urteil im Prozess des Staates Minnesota gegen die Tabakindustrie mussten Millionen interner Dokumente ins Internet gestellt werden. Diese zeigen:
wie die Nikotin-Industrie gezielt die suchtfördernden Eigenschaften des Tabaks weiterentwickelte;
wie gegen besseres Wissen in der Öffentlichkeit abgestritten wurde, dass Nikotin süchtig macht;
wie Angaben zum Schadstoff- und Nikotingehalt bewusst manipuliert wurden;
wie durch gesponserte Auftragsforschung versucht wurde, die Ergebnisse aus unabhängiger Forschung zu untergraben;
wie gezielt Kindern als Langfrist-Zielgruppe mit Aromaverbesserungen und Bronchien beruhigenden Zusatzstoffen der Einstieg in die Sucht erleichtert wurde;
wie Politiker, Journalisten und Wissenschaftler mit Beraterverträgen routinemäßig geschmiert wurden.
Die Nikotin-Industrie wurde zur Zahlung von 207 Milliarden (nicht Millionen!) US-Dollar verurteilt, da sie wissentlich und planmäßig die Gesundheit von Millionen von Amerikanern schädigte. Das ist ein winziger Betrag, gemessen an den Umsätzen der Nikotin-Dealer.
Sucht als Geschäftsziel
R.J. Reynolds Tobacco Company hielt intern fest: „Wir sind im Nikotin-Geschäft tätig …und es ist im Langzeitinteresse von RJR, dass wir fähig sind, jedes Pfund Nikotin, das wir einkaufen, optimal kontrollieren und effektiv einsetzen können. Die effektive Kontrolle des Nikotins in unseren Produkten wird sich in einem erheblichen Produkterfolg umsetzen.“[12]
Hier geht es nicht um Tabakgenuss, sondern um das Vermarkten von Sucht durch optimal verfügbares Nikotin.
Sucht lässt die Kassen klingeln: Warum ist in den 70er Jahren die Marke Marlboro umsatzmäßig an der Marke Winston vorbeigezogen und zur erfolgreichsten Zigarettenmarke in den USA aufgestiegen? Der Grund war die Ammoniumtechnologie, wodurch Raucher schneller und stärker süchtig gemacht wurden. Durch Zugabe von Ammonium wird Nikotin besser aufgenommen und flutet schneller im Gehirn an. Auch dies geht aus den internen Dokumenten der Nikotin-Industrie hervor.[13]
Wie man Menschen schneller nikotinsüchtig macht
In den 60er bis 80er Jahren wurde das Suchtpotenzial von Zigaretten erhöht. Das Ziel:
1. Nikotin sollte vermehrt und schneller aufgenommen werden.
2. Tieferes Inhalieren für eine größere Nikotinaufnahme sollte mit weniger Reizung möglich sein. So kann man mehr junge Kunden gewinnen.
Ammonium – Hiermit kann man den pH-Wert des Tabaks ändern. Je basischer, desto besser wird das Nikotin freigesetzt. Nikotin kommt schneller an die Andockstellen im Gehirn und vermittelt so einen besseren Kick. Der schnelle Kick ist der Kern der meisten Drogen und stark suchtfördernd. Interne Forschungsdokumente bestätigen, dass dies der Nikotin-Industrie seit 1962 bekannt war. Der Nikotin-Kick ist der Grund, warum eine Marke besser als eine andere „schmeckt“. Alle Nikotin-Dealer setzen heute die Ammoniumtechnologie ein.
Übrigens: Von Nikotinpflastern wird man nicht abhängig, da das Nikotin viel langsamer im Gehirn ankommt. So fehlt der abhängig machende Drogenkick.
Da Behörden und Öffentlichkeit nikotinärmere Zigaretten forderten, erfand die Industrie sogenannte Light-Zigaretten mit „angeblich“ niedrigerem Nikotingehalt. Durch das Ammonium wurde aber tatsächlich wesentlich mehr Nikotin freigesetzt. Ein Trick, der erst Jahrzehnte später erkannt wurde. Die Nikotin-Dealer deklarierten Ammonium zur Genehmigung bei den Behörden als „geschmacksverbessernden“ Zusatz.
Spezielle Filtersysteme –Diese ermöglichten die Entfernung von Säuren und die Zugabe von chemischen Basen. Je basischer der Tabak ist, desto besser wird das süchtig machende Nikotin aufgenommen.
Zucker – Das hört sich als Zusatzstoff unschuldig an. Durch das Abbrennen von Zucker entsteht Acetaldehyd. Das wiederum verschnellert und vervielfacht die abhängig machende Wirkung des Nikotins.
Kakao – verbrennt zu Theobromin und erweitert so die Bronchien, damit mehr Nikotin tiefer inhaliert werden kann. Lakritz hat denselben Effekt.
Lävolinsäure – nimmt dem Tabakgeschmack die Schärfe und verstärkt die Nikotinbindung an die Andockstellen im Gehirn um etwa 30%.
Menthol – vermindert das Reiz- und Schmerzempfinden des Atemtrakts. Beruhigt die Bronchien und erweitert sie. So kann tiefer und beschwerdefreier inhaliert werden. Menthol maskiert den scharfen Rauchgeschmack. Der Rauch wirkt kühler und schmeckt frischer. Keine „Zigaretten“-Marke verzichtet heute mehr auf Mentholbeimischungen auch in ganz normalen Zigaretten. Man braucht die jungen „Ersatzraucher“. Denen muss die Inhalation erleichtert werden. Außerdem will man Rauchern mit Bronchitis das Rauchen erleichtern. Menthol vermindert zusätzlich den Abbau von Nikotin.
Kleine unbemerkte Nikotinerhöhungen – In den letzten 8 Jahren haben die Tabakkonzerne den Nikotingehalt nach US-Untersuchungen unbemerkt um 11% erhöht. Nichts geht über echte Kundenbindung…..[14]
Verschiedene Chemikalien als Abbrennverzögerer – Durch ein verlangsamtes Abbrennen des Tabaks werden mehr Züge pro Zigarette und damit eine höhere Nikotinaufnahme möglich.
Light-Zigaretten – Das größte aller Täuschungsmanöver: Der auf der Packung deklarierte Nikotingehalt wird mit Rauchmaschinen ermittelt. Raucher ziehen aber dieselbe Menge Nikotin und Schadstoffe aus den Light-Zigaretten wie aus normalen Zigaretten.
Filmtipp: „Inside“ ist ein spannender Film mit Al Pacino und Russel Crowe und zeigt, wie der ehemalige Forschungsleiter eines Zigarettenherstellers skandalöse Praktiken der Tabakkonzerne enthüllen will und verfolgt wird. Spannend.
Der Light Zigarettenbetrug
Sie rauchen Light-Zigaretten oder deren Nachfolger in den hellblauen oder pastellfarbenen Packungen? Sie dachten, diese wären gesünder und hätten weniger Teer und Nikotin? Mit Light-Zigaretten hat die Nikotinindustrie die Raucher bewusst betrogen. Fast 30 Jahre lang hielten Light-Zigaretten viele Raucher davon ab, aufzuhören, da man glaubte, einen persönlichen Kompromiss mit einer angeblich „gesünderen“, „weniger schädlichen“ Zigarette gefunden zu haben. Wie profitabel dies für die Nikotin-Industrie gewesen sein muss, zeigt eine Befragung bei 12.000 Ex-Rauchern. Light-Raucher hören nur halb so oft mit dem Rauchen auf, wegen der für gesünder gehaltenen Light-Version, als Raucher normaler Zigaretten.[15] Die USA und die EU haben wegen Verbrauchertäuschung die Verwendung von Begriffen wie mild, leicht, light, ultra light, ultra verboten.
In den 70er Jahren verlor die „Zigaretten“-Industrie zunehmend Raucher durch das Bekanntwerden der gesundheitlichen Folgen. Den suchtauslösenden Nikotingehalt zu vermindern war aber keine Option, geschweige denn eine Möglichkeit. Britisch American Tobacco (Lucky Strike, Gauloise, HB) schreibt intern: „…einfach den Nikotingehalt zu vermindern, könnte den Raucher von seiner Nikotin-Gewöhnung wegbringen...und wäre langfristig gleichbedeutend mit einer Vernichtung der Zigarettenindustrie.“[16] Da man den Nikotingehalt also nicht vermindern „konnte“, ersann man die Light-Zigarette.
Der Rauchmaschinenbetrug
Das funktioniert so: Man bringt kleine Löcher an den Filtern an, durch die zusätzliche Luft mit angezogen wird. Dadurch wirkt der Tabak etwas milder für den Raucher und kann tiefer inhaliert werden.
Für die Schadstoffanalyse auf der Packung werden Zigaretten in standardisierten Rauchmaschinen getestet. Sie dürfen raten, wer diese Maschinen erfunden hat…. Die schmalen Metallgreifer verdecken nicht die Filterlöcher, durch die zusätzliche Luft ansaugt wird. So ergeben die Analyseergebnisse extrem niedrige Nikotin- und Teerwerte. Teilweise können so sogar nikotinhaltigere Tabake verwendet werden. Man konnte so die „offiziell“ niedrigen Werte auf die Packung der „gesünderen“ Light-Zigarette drucken. Millionenschwere Light-Werbe-Kampagnen wurden dann geschaltet, um die frohe Botschaft zu verkünden.
Der Trick: Natürlich raucht niemand mit einer Pinzette an der vorderen Lippe. Der Raucher hält den Filter zwischen den Lippen und deckt teilweise die Löcher mit den Fingern ab. So kommt zwischen 40-50% mehr Nikotin und Teer aus der Light-Zigarette in die Atemwege als die Maschinen es messen.[17] Dies war Phillip Morris seit 1969 mit der sogenannten „Lippenstudie“ bekannt. Ein typischer Taschenspielertrick der Drogenmafia, der aber 30 Jahre lang bis zum Verbot der Light-Zigarette Milliardenumsätze einbrachte.
Light Raucher rauchen Schadstoffe tiefer ein
Die Nikotinhersteller wussten aus frühen Studien schon seit Anfang der 70er Jahre Folgendes: Durch etwas Rauchverdünnung macht der süchtige Raucher stärkere und tiefere Züge. Der Raucher hat instinktiv ein genaues Gespür dafür, wieviel Nikotin er braucht, um die Nikotin-Entzugserscheinungen, gegen die er anraucht, auszuschalten. Light-Raucher ziehen daher intensiver und öfter an der Zigarette oder rauchen auch mehr Zigaretten. Der Light-Raucher bekommt so genau den gleichen Nikotinspiegel, den er sich vorher mit normalen Zigaretten verschafft hat.
150 Millionen Dollar Schadensersatz für die Light-Lüge
Viele Prozesse sind wegen dieser Täuschungen noch im Gange. Wegen irreführender Werbung zur „sicheren“ Zigarette hat zum Beispiel ein Gericht in den USA Phillip Morris zur Zahlung von 150 Millionen Dollar Schadensersatz wegen Täuschung, Fahrlässigkeit zugunsten der Erben nur eines verstorbenen Rauchers verurteilt.
Durch die geniale Erfindung der „gesünderen“ „sicheren“ Light-Zigarette konnten Millionen gesundheitsbewusster und teilweise aufhörwilliger Raucher getäuscht werden. Mit genauso viel Nikotin und am Ende süchtig, waren sie fest im Griff der Drogen-Industrie. Nur mit einem entscheidenden Unterschied, und auch das wusste man schon seit Anfang der 70er Jahre: Durch die tiefere Inhalation kommen auch mehr Schadstoffe tiefer in der Lunge an.[18] Light-Raucher bekommen daher andere und tödlichere Formen des Lungenkrebses. Es wäre tatsächlich besser gewesen, normale Zigaretten zu rauchen, um an das Nikotin zu kommen. Britisch American Tobacco nimmt dazu heutzutage so Stellung: „Light betreffe nur das Aroma und sonst nichts.“
Von der Tabakindustrie zum Nikotin-Dealer
Die „Zigaretten“-Industrie betrachtet sich selbst schon lange nicht mehr als Träger einer „Tabak-Rauchkultur“. „Rauchen ist Kultur und Geselligkeit“: Davon habe ich immer gerne gefaselt als ich noch Raucher war. Natürlich war ich geselliger und umgänglicher, wenn ich mir die nervösen Nikotin-Entzugssymptome erst mal weggeraucht hatte. Immerhin braucht man erst mal etwas Botenstoffe für das veränderte Gehirn, um sich halbwegs normal zu fühlen.
Die Tabakindustrie fördert diesen Kultur-Geselligkeits-Blödsinn mit Aktionen wie dem sogenannten „Raucherclub: Mensch, Kultur, Kneipe.“ Oder früher mit Werbefilmen, in denen Tabak irgendwo in malerischer Landschaft in Virginia romantisch per Hand in der Scheune zum Trocknen aufhängt wird, um Tabak als Kulturgut zu platzieren.
Heutige Nikotinproduzenten verfolgen Optimierungs-Ziele: Wie kann man mit Zusatzstoffen die besten Nikotinprodukte herstellen, um damit möglichst viele Menschen möglichst früh in ihrem Leben abhängig zu machen? Wollen Sie sich wirklich so weiter manipulieren lassen? Und hatten Sie sich als Jugendlicher vorgestellt, ein Leben lang weiterrauchen zu müssen, weil eine Drogen-Industrie Sie so manipuliert hat?
„Nikotin macht nicht süchtig“
„Unser Geschäft basiert auf dem Design, der Herstellung und dem Verkauf von attraktiven Dosierungsformen des Nikotins.“ So geht es aus internen Dokumenten aus dem Jahr 1972 hervor.[19] Die verschiedenen Patente, die Zusatzstoffe in Zigaretten und die internen Dokumente lassen keinen Zweifel aufkommen. Sehen Sie sich dagegen an, wie die sieben Vorstandsvorsitzenden der größten Nikotinkonzerne, einer nach dem anderen, unter Eid noch 1994 die Falschaussage machen: „Nikotin macht nicht süchtig“ – „Nicotine is not addictive“. Sie finden diesen Spot unter Links zu YouTube auf der Homepage. Das Nikotinkartell hält zusammen!!
Fazit
Sie wurden über Jahrzehnte getäuscht, dass Nikotin nicht stark süchtig macht.
Sie wurden mit verschiedenen Zusätzen manipuliert und als Jugendlicher schnell abhängig gemacht.
Viele Raucher wurden mit angeblich gesünderen Light-Zigaretten davon abgehalten aufzuhören.
4. D ie Biochemie des Glücks
Genuss messen, geht das?
„Also mein Genuss und die Lust zu rauchen, sind doch nicht irgendwie messbar. Ich rauche einfach gerne!“ Das glaube ich Ihnen und habe es selbst 20 Jahre „gerne“ getan und diesen „Genuss“ wie Sie ganz real erlebt. Aber hat es Sie nie erstaunt, dass manche Zigaretten gut „schmecken“, man diese besonders genießt und andere belanglos sind? Und was genießen Sie da genau? Rauchen Sie „freiwillig gerne“ oder wird dieses „Gerne“ vom Suchthirn gesteuert? Das „Gerne“ und die Befriedigung/der Genuss lassen sich tatsächlich genau messen. In folgendem Experiment nahmen Raucher an 4 Tagen an 6-stündigen Rauchtests teil, bei denen sie bewerten sollten, wie gerne sie rauchen und wie befriedigend die letzte Zigarette nach 6 Stunden war.[20]

So mechanisch rauchen wir „gerne“
Je niedriger der Nikotinspiegel ist, desto höher bewerten Raucher, wie „gerne“ sie rauchen, also wie groß der Genuss und die erreichte Befriedigung war. Nach einer längeren Pause versuchten die Testraucher, mit mehr und tieferen Zügen noch mehr Nikotin aus einer Zigarette herauszuholen. Das ist auch der Grund, warum es wenig bringt, den Zigarettenkonsum zum Beispiel um 2-3 Stück pro Tag zu vermindern. Sie werden versuchen, mehr aus den übrig gebliebenen Zigaretten herauszuholen und inhalieren die Schadstoffe, wie bei Light-Zigaretten, dann noch tiefer in die Lunge.
Die Testraucher zeigen es ganz deutlich: Zigaretten werden am meisten „genossen“, je größer das Nikotindefizit wird. Der empfundene Genuss ist eine direkte Folge des abfallenden Nikotinspiegels. Sie werden zur Marionette des Nikotins. Das hat wenig zu tun mit dem selbst gewählten Genuss und Lebensstil, der uns in der Zigarettenwerbung vorgeführt wird.
Wenn Sie gerne Austern essen, ist es ein Genuss, es zu tun. Sie würden auch nie Austern nach 60 Minuten besser bewerten, weil Ihr Austernblutspiegel gerade sinkt. Im Gegenteil! Jede Stunde Austern essen, das würde zur Qual. Wir reden bei Nikotin-Rauchen also weder über Gewohnheit noch über selbst bestimmten Genuss, sondern ganz banal und ganz mechanisch über Nikotinspiegel, Abbauzeiten, Entzugsgefühle, Anzahl/Tiefe der Nikotinzüge und Befriedigung durch den Wegfall von Entzugsunruhe. Natürlich empfindet man es als angenehm und befriedigend, sich aus einem zu tiefen Nikotinspiegel wieder herauszurauchen. Da sich der Nikotinspiegel nach 30 Minuten halbiert hat, kommen viele Raucher auf 12-20 Zigaretten pro Tag.
Rauchen nach Zahlen - das Rauchmuster
In der genannten Studie hatten 71% der Rauchtester nach 6 Stunden den starken Wunsch, eine zu rauchen, 49% nach 3 Stunden und nur 28% nach 30 Minuten.[21] Das ist nichts Überraschendes für einen Raucher: Je länger man wartet, je mehr will man rauchen. Warum dann die Prozentangaben? Um es kompliziert zu machen? Nein. „Ich habe Lust zu rauchen“ hört sich an wie ein herrliches, freies Gefühl. Tatsächlich zeigt aber die offenbar kleinkarierte „Lust nach %-Zahlen“, dass darin kaum Abenteuer & Freiheit steckt, sondern vielmehr automatisierter Zwang. Drei Stunden! Das ist für viele die Grenze, sich ohne Zigarette noch wohl zu fühlen. Das kennen Sie bestimmt auch: Da sitzt man im Restaurant mit Freunden und gönnt sich ein mehrgängiges Menü. Doch schon vor dem Dessert steht man vor der Tür und qualmt. Ganz „freiwillig“ und „gerne“ natürlich. Auch das leckerste Schokoladentörtchen wird zur Qual, wenn man nicht vor Ende des Menüs vor die Tür kann und endlich „genießen“ darf. So wird ein wunderbares Essen nur dadurch miserabel, dass wir nicht rauchen dürfen, unzufrieden werden und unter Druck geraten. Es entsteht eine der vielen Mini-Stress-Situationen, wie sie Raucher immer wieder über den Tag verteilt erleben. Wenn man dann endlich kann, qualmt man „gerne“ die „Genuss-Zigarette“.
So funktioniert die Sucht
Bei 20 Zigaretten am Tag fluten Sie Ihr Nervensystem mit 200 kleinen Nikotindosierungen. Nach wenigen Sekunden dockt das Nikotin an vielen Andockstellen im Körper an. Stresshormon wird ausgeschüttet. Ihr Herzschlag und Blutdruck steigen an. Nach 7 Sekunden ist das Nikotin an den Andockstellen im Gehirn. Diese Andockstellen befinden sich im Belohnungszentrum des Gehirns und sind für körpereigene Stoffe vorgesehen, welche die Ausschüttung von Glücksbotenstoffen stimulieren. Nikotin missbraucht diese Andockstellen. Wegen der häufigen Überflutung mit Nikotin-Molekülen stumpfen die Andockstellen schnell ab und werden immer weniger sensibel für die körpereigenen Stoffe. Gleichzeitig steigt durch das Nikotin die Anzahl der Andockstellen. Abhängige Raucher haben doppelt so viele wie Nichtraucher. Beides bedeutet leider, dass Sie nun immer mehr Nikotin für denselben Effekt brauchen, um die Ausschüttung von Glücksbotenstoffen zu stimulieren. Das nennt man Gewöhnung. Ein Effekt, den Sie bei allen Drogen finden. Deswegen steigt auch die Zigarettenzahl mit den Raucherjahren an, um eine ähnlich befriedigende Wirkung zu erreichen und sich halbwegs normal zu fühlen. Die internen Marketing-Papiere der Zigarettenindustrie kalkulieren in freudiger Erwartung diesen zusätzlichen Absatz durch Drogengewöhnung pro Raucher gleich mit ein.[22] Die täglich gerauchten Zigaretten steigen während 10-15 Raucherjahren um durchschnittlich 30% an. Stellen Sie sich darauf ein: Über die Jahre werden Sie immer mehr Geld ausgeben, um diesen Gewöhnungseffekt der Andockstellen auszugleichen.
Rauchen… um sich besser zu fühlen
Wie bei allen Drogen, bei denen sich der Botenstoffwechsel im Gehirn nachhaltig verändert, nehmen durch die vermehrten Andockstellen leider auch Stimmungsschwankungen und Stressanfälligkeit mehr und mehr zu. Rauchen Sie mal nicht und bleiben deshalb die Andockstellen im Belohnungszentrum des Gehirns unbesetzt, dann verschlechtert sich Ihre Stimmung, Sie werden nervöser, gereizter und unkonzentrierter. Raucher haben viel zu viele Andockstellen, um selbst ausreichende Mengen des körpereigenen Stoffs (Acetylcholin) zu produzieren, um damit dann alle Andockstellen zu besetzen und so an die Glückbotenstoffe zu kommen. So müssen Sie immer weiter Nikotin rauchen, um sich normal zu fühlen. Rauchen ist also kein Vorteil, wie es viele Raucher darstellen. Im Gegenteil: Nikotin verursacht erst die strukturellen Veränderungen im Belohnungszentrum des Gehirns. Nikotin löst eine konstante Mangelsituation aus, die Sie dann mit Nikotin ausgleichen. Sie rauchen „gerne“, damit ein ungutes Gefühl, eine Leere, ein leichtes unbefriedigtes Gefühl verschwindet. Der Raucher empfindet diese Entlastung als Belohnung und Genuss. Man fühlt sich besser. Die Lust auf die Zigarette ist umso größer, je mehr Ihr Nikotinspiegel fällt und je weniger die Andockstellen besetzt sind.