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Wir, wir als Gesellschaft, tragen bis heute an dieser Last der unbewältigten Vergangenheit. Das meine ich nicht als Schuldzuweisung. Ich sehe es als ganz objektive Feststellung: Wir alle tragen immer noch an dieser Last; auch wenn es den meisten nicht bewusst ist. Und doch sind es Rahmenbedingungen, in denen JHWH handelt.

JHWH liebt es, uns in scheinbar ausweglosen Verstrickungen zu begegnen. Und uns zu zeigen, dass ER manches ganz anders sieht, als wir denken.
Als Kind hatte ich angefangen, JHWH Vertrauen zu schenken. Ich sehnte mich nach der Liebe und Annahme, von der viel gepredigt wurde. Die real existierende Gemeindewirklichkeit sah für mich ganz anders aus. Das Leben meines Vaters als Prediger und das seiner Familie wurde von der Gemeinde genau beobachtet. Die moralischen Vorstellungen der Gemeinde und meiner Eltern einerseits und die Verlockungen der Rock’n’Roll-Ära andererseits rissen mich in tiefe Konflikte. Mit 15 fing ich das Rauchen an. Leider hatte meine Mutter eine gute Nase. Weder Zahnpasta noch Pfefferminz konnten meine zaghaften Nikotin-Ausflüge verheimlichen. Die Verbote und Strafen waren wohlgemeint, doch stürzten sie mich nur tiefer in den Konflikt mit meinen Eltern; Lügen und Flucht, wo immer möglich, waren die Folge. So verknüpfte sich mein Rauchen mit einem schlechten Gewissen als Dauerzustand. Beides, der Nikotinkonsum und das schlechte Gewissen wuchsen stetig. Daran änderte sich auch nicht viel, als ich volljährig wurde. Meine Eltern konnten es mir nun nicht mehr verbieten, aber die Kritik aus der Gemeinde blieb. Im Gemeindehaus nicht rauchen zu dürfen, klar, das konnte ich nachvollziehen. Aber ich wurde auch angehalten, vom Gemeindehaus eine Bannmeile einzuhalten, damit das Ansehen der Gemeinde nicht beschädigt würde. Kann man sich heute kaum mehr vorstellen. Heute stehen dort, wo ich früher nicht rauchen durfte, eine Bank und ein Aschenbecher.
Schon damals hörte man immer öfter von den negativen gesundheitlichen Folgen des Rauchens. Das Geld für die Zigaretten hatte ich eigentlich auch nicht. So hörte ich mit dem Rauchen auf. Und fing wieder an. Und hörte wieder auf. Mal einen Tag, auch mal ein paar Wochen, einmal sogar zwei Jahre. Dann eine einzige Zigarette nach einem guten Essen. Danach vier Wochen ohne Nikotin. Nun, so dachte ich, hätte ich es geschafft und ich könnte es mir leisten, ab und zu mal eine zu rauchen. Ein Vierteljahr später waren es wieder zwei Päckchen am Tag. Wie Mark Twain sagt: Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht, habe ich schon hundert Mal gemacht.
Eines Tages hörte ich eine Predigt über die Zehn Gebote. Was der Prediger sagte, weiß ich nicht mehr. Aber als er über das vierte Gebot sprach, durchzuckte es mich wie ein Blitzschlag. Das vierte Gebot ist nachzulesen in L1912 (die Abkürzung verweist auf die zitierte Bibel-Übersetzung, siehe das Abkürzungsverzeichnis, Seite 3, oder die Rückseite des Lesezeichens, Seite 439), 2. Mose 20:12,

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, dass dir der HERR, dein Gott, gibt.
Meine Eltern ehren? Das konnte und wollte ich nicht. Ich meinte, sie hätten das nicht verdient. Und was hat das mit langem Leben zu tun? Ich meinte, eine gesunde Lebensweise würde mein Leben verlängern. Es war, als zöge mir jemand eine Decke von den Augen. Ich begriff, dass JHWH keinen Gefallen daran findet, wenn wir rauchen. Jetzt aber ging es IHM um etwas ganz anderes: JHWH hatte SEINEN Blick auf meine Haltung zu meinen Eltern gerichtet. ER zeigte mir, IHM ist wichtig, dass ich meine Eltern ehre! Um das zu betonen, stellt JHWH in diesem Gebot diese große Belohnung, das lange Leben im Lande JHWHs, in Aussicht. ER sagte mir, dass ein gesundes Leben gar nichts bringt, solange ich mich nicht an SEINE Gebote halte. JHWH hat ganz andere Schlussfolgerungen, ganz andere Gesetzmäßigkeiten, als wir uns das vorstellen. Nicht: Gesund leben, um lange zu leben. Sondern: Eltern ehren, um lange zu leben.

JHWHs Verheißungen haben oft Voraussetzungen, und die erscheinen uns manchmal völlig unlogisch. Aber es lohnt sich, unseren Vater in den Himmeln beim Wort zu nehmen!
Zwei Dinge nahm ich aus diesem Gottesdienst mit nach Hause: Ich konnte zum ersten Mal in meinem Leben ohne schlechtes Gewissen rauchen, ich konnte es genießen. Es wurde mir zu einer Selbstverständlichkeit, auf andere Rücksicht zu nehmen, andere nicht zu belästigen, nicht in Häusern und Wohnungen zu rauchen, wo Nichtraucher anwesend waren. Das Rauchen hatte seine Zwanghaftigkeit verloren. Ich wusste, dass JHWH mich eines Tages wieder auf das Rauchen ansprechen würde. Aber bis dahin erfreute ich mich an dem ungetrübten Genuss, den ich vorher nie gekannt hatte.
Das Wichtigere war aber dieses: Ich hatte verstanden, dass JHWH mein Verhältnis zu meinen Eltern verändern wollte. Ich sagte IHM: »Ich kann das nicht, das schaffe ich nicht!« Aber mein Papa im Himmel sagt nur: »Lass mich an dein Herz, du musst es nur zulassen; ich kenne deinen Schmerz!« Da wusste ich, dass niemand besser als JHWH verstand, welche tiefen Verletzungen meine Seele in meiner Kindheit erleiden musste. Und dass JHWH nicht einfach etwas verlangte, sondern dass ER mich heilen, dass ER mir helfen wollte. ER wollte mir nichts wegnehmen, ER wollte mir etwas geben. Ich brauchte nichts weiter zu tun, als mich IHM anzuvertrauen. Quasi als Beweis, dass ER es gut mit mir meinte, hat ER mir den Genuss am Rauchen geschenkt.
Langsam, aber fortwährend veränderte sich mein Verhältnis zu meinen Eltern. Aus Hass wurde Verständnis. Manches gute Gespräch wurde geführt. Aus Verachtung wurde Wertschätzung. Wir unternahmen wieder etwas gemeinsam. Aus Distanz wurde eine herzliche Nähe. Eines Tages entschuldigte sich meine Mutter bei mir, dass sie oft nur zugesehen hatte, wenn mein Vater seinen Zorn an mir ausließ. Sie erzählte mir von ihrer Verzweiflung, von ihrer Hilflosigkeit. Das hat mich beeindruckt. Ich verstand, dass JHWH nicht einfach nur von mir verlangte, dass ich mich änderte, sondern dass ER auch um mich herum alles tat, um mir zu helfen. ER veränderte nicht nur mein Herz, ER sprach auch mit meinen Eltern und zeigte ihnen, wo ER sie verändern wollte. ER segnete meinen Entschluss, mich IHM anzuvertrauen, indem ER nicht nur mich, sondern auch meine ganze Familie segnete und mit SEINER heilenden Kraft umgab.
Auch das Verhältnis zu meinem Vater veränderte sich zum Positiven. Ich fing an, ihn um Rat zu fragen. Ich konnte viel von meinem Vater lernen. Viel von dem, was es in diesem Buch zu lesen gibt, hat mit dem zu tun, was schon mein Vater mit JHWH erlebt hat. Mein Vater hat sich schon früh mit der Frage nach einem gesunden Gemeindeleben beschäftigt. Er ist damit auch immer wieder in Konflikt mit den etablierten Strukturen christlicher Gemeinden geraten. Ein Buch hat er selbst nie geschrieben. Aber ich bin mir sicher, dass er sich über dieses Buch freut. Leider kann er es nicht mehr lesen, denn er ist schon dorthin unterwegs, wo auch mich meine Zuversicht hinzieht, zu unserem guten Papa in das ´Reich Gottes`, zum Ewigen Leben.
Einige Jahre später sprach JHWH dann das Thema Rauchen wieder an. Es war wieder in einem Gottesdienst, in einer Predigt. Ich weiß wiederum nicht mehr, was gepredigt wurde. Aber ich kann mich genau an das Zwiegespräch mit JHWH erinnern, das durch diese Predigt ausgelöst wurde. Mein Wunsch war es immer gewesen, mal eine Zigarette oder einen Zigarillo nach einem guten Essen rauchen zu können, aber nicht von dem Zeug abhängig zu sein, nicht rauchen zu müssen. Neidvoll blickte ich auf Leute, die nur ein paar wenige Zigaretten im Jahr rauchten. JHWH sprach zu mir in diesem Gottesdienst: »Wenn du willst, dann kannst du heute mit dem Rauchen aufhören. Aber nur ganz. Das mit dem ‘ab und zu mal rauchen’ kannst du vergessen! Ich bin dir nicht böse, wenn du weiter rauchst. Doch freue ich mich, wenn du mein Geschenk der Freiheit vom Rauchen annimmst.«
Ich rauchte nach dem Gottesdienst meine letzte Zigarette und legte die angefangene Packung in den Schrank. Wenn ich zuvor versucht hatte aufzuhören, bin ich von den Entzugserscheinungen meistens krank geworden, Schmerzen, Fieber, Schlafstörungen und Kreislaufzusammenbrüche machten mir dann zu schaffen. Bei jedem dieser Versuche vernichtete ich alle meine Rauchutensilien, um dem Rückfall vorzubeugen. Es hat mir nie geholfen. Dieses Mal blieb alles im Schrank. Pfeifen samt Besteck, die angebrochene Zigarettenpackung, Zigarillos und Tabak. Ich sagte JHWH: »Okay, wenn ich denn nicht ein bisschen rauchen kann, so will ich es akzeptieren. Lieber keine einzige Zigarette mehr, als weiter abhängig zu sein.« Dieses Mal hatte ich so gut wie keine Entzugserscheinungen, JHWH hat es mir leicht gemacht. Danke! Ich komme nun seit über 30 Jahren ohne Rauchen aus. JHWH hat mich frei gemacht von dieser Sucht. Manches Mal, nach einem guten Essen, vermisse ich es noch. Aber es ist nicht mehr schmerzlich, sondern eher eine schöne Erinnerung an das, was ich mit JHWH erlebt habe. An das, was ER mir alles schenkt. Daran, dass ER eigentlich immer anders gibt, als wir es erbitten. Aber dass ER immer hört und antwortet. JHWH ist eben anders. Ganz anders!
Im nächsten Kapitel schreibe ich darüber, wie ein Leben beginnt, in dem man immer mehr von diesem unbekannten Gott erfährt, in dem man immer mehr mit IHM erlebt.
Hoffentlich liest du bald weiter!

Was möchte JHWH bei dir ändern?
Wo möchte JHWH dich stark machen, andere, neue Wege zu gehen?
Wo konntest du mit JHWHs Hilfe einen Schritt nach vorne gehen?
Wo hast du schon erlebt, dass JHWH ganz anders ist?
Was möchtest du? Was möge JHWH bei dir ändern?
Was könnte JHWH wichtiger sein?
Was will ER jetzt bei dir ändern?
Was möchte JHWH dir schenken, was kannst du von IHM annehmen?
Warum geht es letztlich nicht um dich, sondern um JHWH?
Die Fischer am See und der reiche Jüngling
Wir lesen aus der Bibel, ELB, Matthäus 4:18-22,

Als er (JESUS) aber am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder: Simon, genannt Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die ein Netz in den See warfen, denn sie waren Fischer. Und er spricht zu ihnen: »Kommt, mir nach! Und ich werde euch zu Menschenfischern machen.« Sie aber verließen sogleich die Netze und folgten ihm nach. Und als er von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder: Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Boot mit ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netze ausbesserten; und er rief sie. Sie aber verließen sogleich das Boot und ihren Vater und folgten ihm nach.
und aus ELB, Markus 10:17-22,

Und als er auf den Weg hinausging, lief einer herbei, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: »Guter Lehrer, was soll ich tun, damit ich ewiges Leben erbe?« Jesus aber sprach zu ihm: »Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott. Die Gebote weißt du: ‘Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis reden; du sollst nichts vorenthalten; ehre deinen Vater und deine Mutter!’« Er aber sagte zu ihm: »Lehrer, dies alles habe ich befolgt von meiner Jugend an.« Jesus aber blickte ihn an, gewann ihn lieb und sprach zu ihm: »Eins fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib den Erlös den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach!« Er aber ging, entsetzt über das Wort, traurig weg, denn er hatte viele Güter.
Welche Wirkung haben die Worte JESU! Was für eine Kraft wird da sichtbar! Die einen lassen alles stehen und liegen, der andere wendet sich entsetzt und traurig ab. Was geschieht da eigentlich? Auf der einen Seite sind Menschen, die aus heiterem Himmel alles aufgeben, nur um von nun JESUS bedingungslos zu folgen. Okay, dass ist ihnen nicht immer gelungen, aber der Wille, der Entschluss zur gehorsamen Nachfolge und wie sie diesen umsetzten, das ist dennoch beeindruckend. Aber auch der Reiche, der sich über JESU Worte entsetzt und traurig abwendet, ist wie vom Donner gerührt, erschüttert in seinen Grundfesten. Ich habe dafür nur eine Erklärung: JESUS spricht in der Vollmacht SEINES Vaters und in der Kraft des Heiligen Geistes. Dort, wo JESUS spricht und handelt, da ist immer beides: Ein sichtbares, erlebbares Geschehen und etwas Unsichtbares in der Welt JHWHs! Anders lässt sich sein Tun und Wirken nicht begreifen. Als JESUS auf der Erde unterwegs war, da hatten die Menschen SEIN sichtbares Handeln vor Augen; und das ist auch das, was wir als Leser der Bibel zuerst wahrnehmen. JESU Wundertaten, SEIN Wirken, geht aber weit über das Sichtbare hinaus. Auch die Wirkung SEINER Worte auf Menschen ist weit größer, als wir es im Natürlichen erwarten. Wenn ich über den Marktplatz gehe und zu einigen Marktbesuchern sage: »Kommt und folgt mir nach!«, dann würde ich kaum mehr als ein mitleidiges Lächeln ernten …
Halten wir fest: Wenn JESUS redet oder handelt, dann geschieht auch in der unsichtbaren Welt etwas, der Heilige Geist wirkt. Ich finde es spannend, dass die Bibel nicht nur von JESU Erfolgen berichtet, sondern uns auch die Geschichte vom reichen Jüngling nicht vorenthält. Denn auch dort wird diese Kraft SEINER Worte sichtbar!
Seit seiner Himmelfahrt ist JESUS bei seinem Vater in den Himmeln, deshalb ist uns SEIN Handeln nicht immer vor Augen. Wir sehen oft eher die Auswirkungen. Hattest du schon einmal die Gelegenheit, dabei zu sein, wenn jemand beginnt, von jetzt auf gleich JESUS gehorsam zu folgen? Ich habe das schon erlebt, es ist überwältigend! Die Kraft des Heiligen Geistes ist so spürbar, ich hätte sie fast mit Händen greifen können. Ich habe auch schon das andere erlebt. Jemand sagte zu mir, nach einem längeren Gespräch: »Ich beneide dich um deinen Glauben, aber ich weiß, wovon ich lassen müsste, das will ich nicht.« Es treibt mir bis heute die Tränen in die Augen. Dennoch, die Kraft des Heiligen Geistes war genauso spürbar!
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Lange habe ich mich gefragt, wieso die Jünger so unvorbereitet alles stehen und liegen ließen, nur weil da ein Rabbi vorbeikam und ihnen das sagte. Siehst du meinen Denkfehler? Sie waren nicht unvorbereitet! Aber wer hat sie vorbereitet? Da fällt mir nur einer ein: JHWH durch seinen Heiligen Geist! Das bedeutet aber, der Heilige Geist war schon vor JESUS bei den Fischern! Wie lange vorher auch immer …
Es führt nicht weit, wenn wir jemanden fragen, ob er JESUS nachfolgen will. Es muss in den gehorsamen Dienst eingebettet und durch den Heiligen Geist vorbereitet sein. Was das bedeutet, davon später mehr. Kein Mensch kann JHWHs Wahrheit sehen, ohne dass der Heilige Geist ihm diese offenbart.
Diese Momente der Entscheidung, für die gehorsame Nachfolge oder gegen JESUS, brauchen eine besondere Vorbereitung durch den Geist, durch den JHWH redet und die Wahrheit offenbart. Kein Mensch kann sich für JESUS entscheiden, wenn JHWH ihm nicht die Gelegenheit dazu schenkt, wenn JHWH ihm nicht einen Einblick in die göttliche Wahrheit gewährt. Aber: JHWH ist gnädig und gerecht und ER schenkt jedem Menschen von Zeit zu Zeit diese Gelegenheit.
Es hilft nichts, wenn wir selbst darauf loslaufen und meinen, wir wüssten, wer jetzt gerade mit dem Evangelium beglückt werden sollte. Nur wenn wir uns mit JESUS abstimmen, nur wenn ER uns dorthin sendet, wo Menschen durch JHWHs Geist vorbereitet sind, dann werden wir dabei sein dürfen, wenn ER wieder einem Menschen das Ewige Leben schenkt.

Damals, als JESUS die Fischer zu seinen Jüngern berief, ging das nur, weil Gott sie durch SEINEN Geist vorbereitet hatte. Auch heute geht das nur, wenn die Vorbereitungen durch den Heiligen Geist geschehen sind. Für JESUS war es selbstverständlich, in Abstimmung mit SEINEM Vater und in der Kraft des Heiligen Geistes zu handeln, in die vorbereiteten Situationen hineinzugehen. Nur wenn wir uns von JESUS dahin leiten lassen, nur dann werden wir die Wunder solch kraftvoller Momente erleben.
Damit komme ich zu einem weiteren, wichtigen Gesichtspunkt: Wann wird ein ´Erretteter` mit dem Heilligen Geist erfüllt? Bei der Bekehrung? Bei der Taufe? Durch ein besonderes Gebet?
Hier fangen einige an, wild zu spekulieren. Die Bibel sagt ganz nüchtern und deutlich: Wer Gottes Kind ist, hat den Heiligen Geist. Wer den Heiligen Geist nicht hat, ist nicht Gottes Kind. (1. Korinther 12:13, Römer 8:9 u. v. m.) Und die Bibel sagt, ELB, Johannes 16:13,

Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen.
Also: JHWH leitet durch den Heiligen Geist in die Wahrheit. Ohne den Heiligen Geist können wir die Wahrheit Gottes nicht sehen oder verstehen. Ohne SEINE Wahrheit zu sehen, können wir uns nicht zur gehorsamen Nachfolge entschließen. Nur durch den Heiligen Geist erhalten wir die Möglichkeit, über diesen schwerwiegenden Schritt ernsthaft nachzudenken. Es ist nicht leicht, unsere Fischerboote, unseren Reichtum oder was uns sonst festhält, einfach zu verlassen. Das ist der Prüfstein: Setzt du JESUS über alles, was dir am Herzen liegt, oder gibt es etwas, auf das du nicht verzichten willst? Es kostet uns alles, was wir haben, sogar unser altes Ich. Unser alter selbstbestimmter Mensch, unser alter Adam, muss mit JESUS am Kreuz sterben, damit etwas Neues werden kann. Siehe das Kapitel: ‘Das Blut, das Kreuz und Wachstum’, Seite 204.

Der Heilige Geist besucht uns schon, bevor wir überhaupt eine Entscheidung für JESUS in Erwägung ziehen! Sonst hätten wir nicht die geringste Chance, darüber ernsthaft nachzudenken.
Was soll man daraus folgern?
Wer alles stehen und liegen lässt, wer sein altes Ich mit und durch JESUS am Kreuz zu Grabe trägt, wer JESUS von nun an gehorsam folgt, bei dem bleibt der Heilige Geist, er nimmt Wohnung bei ihm. Wer sich zur gehorsamen Nachfolge entschließt, erfüllt die Voraussetzung, damit JHWH ihm den Heiligen Geist gibt! (Apostelgeschichte 5:32) Warum sollte der Heilige Geist sich denn wieder von dannen machen? Jetzt, wo der Besuch in dem von JHWH und SEINEM Geist ersehnten Wunder gipfelt, das sogar im Himmel Freude auslöst! (Lukas 15:7) Und das, was schon bei dem neuen Kind Gottes war, bevor ein Mensch davon wusste, das muss auch von keinem vermeintlich Bevollmächtigten herbeigebetet werden! Die Geschichte von den Fischern am See sagt uns alles, was wir über eine Bekehrung wissen müssen: Genauso, wie die Lebensgemeinschaft mit JESUS und seinen Jüngern unmittelbar, sofort, in derselben Sekunde begann, nachdem sie SEINEM Ruf folgten, genauso übergangslos wird aus dem Besuch des Heiligen Geistes ein dauerhaftes Wohnen in uns, wir sind von nun ein lebendiger Tempel Gottes (1. Kor. 6:19).
Wer sich aber über die Wahrheit Gottes entsetzt, wer sich abwendet, der lässt dem Heiligen Geist keinen Raum, bei ihm zu wohnen. Es bleibt bei einem kurzen Besuch, über die Wahrheit Gottes senkt sich wieder der Schleier menschlicher Ein- und Ansichten. Traurig zieht sich der Heilige Geist zurück. Die Wege trennen sich wieder. So wie bei dem reichen Jüngling. Man lebt weiter sein selbstbestimmtes Leben. Vielleicht kommt der Heilige Geist später einmal wieder zu Besuch, denn JHWH ist gnädig und langmütig!

Es geht mir nicht darum, hier eine neue Theologie zu entwickeln. Schon gar nicht behaupte ich, dass meine Darstellung hier die alleinige und die einzige Wahrheit ist. Die Wirkungen des Heiligen Geistes sind so vielfältig und wunderbar, dass man ihn nicht mit einem Gedankenansatz fassen kann. Was möchte ich dann? Ich möchte einladen, die ganzen komplizierten Streitthemen um Heiligen Geist, Taufe, Geistestaufe usw. zu verlassen. Das Evangelium, das JESUS uns gebracht hat, ist so leicht zu verstehen, dass es einfache Fischer annehmen und leben können. Der Schlüssel, das Evangelium zu verstehen, ist nicht ein Theologiestudium, sondern die Offenbarung durch den Heiligen Geist, und die schenkt JHWH jedem, der JESUS gehorsam nachfolgt.
Für die, die ihr ‘Ja’ zu JESU Aufforderung ‘Folge mir nach!’ geben, für die steht nun ein erster Schritt des Gehorsams ins Haus: sich taufen zu lassen. Hier ein paar Gedanken zur Taufe:
•Der große Missionsbefehl, wie Matthäus 28:18-20 auch genannt wird, ist eine Aufforderung, Menschen in die Abhängigkeit zu JESUS zu führen und sie nicht an uns zu binden! Dieses Prinzip atmet das ganze Neue Testament. Wenn es uns nicht gelingt, einen Neuen in Kürze von uns zu JESUS zu weisen, dann verpfuschen wir unseren Auftrag.
•JESUS selbst lebt uns unzählige Male dienende Unterordnung vor, auch, aber nicht nur bei der Fußwaschung (s. ‘Dreckige Füße’, Seite 241). Und ER trägt uns auf, es IHM nachzutun! Es gibt bei JESUS keinen Raum für Heilsvermittler. Wer sich nicht dienend unterordnet, kann nicht SEIN Jünger sein!
•Im Mittelpunkt der Taufe steht JESUS und der Täufling, der bußfertige Umkehrer, der zum Kýrios, zu seinem Herrn und Meister, findet und IHM auch in diesem Punkt gehorsam folgt: Der Getaufte fordert ein, was ihm von JESUS selbst befohlen ist. Der Taufende ist nichts weiter als ein beliebiger Handlanger.
•Apostelgeschichte 8:26-40,
Die fett gedruckten Passagen zeigen: Der Täufling ist der Handelnde! Die Taufe ist etwas zwischen dem Täufling und JESUS! Der Taufende dient ihm.
Ich lasse hier ganz bewusst offen, wie man sich taufen lassen kann, denn die Bibel lässt da viel Gestaltungsraum. Es ist ja nun klar, dass eine Taufe nichts Mystisches hat, nichts Geheimnisvolles haben kann. Der Heilige Geist wohnt bereits in dem neuen Nachfolger JESU (1. Korinther 6:19), und dieser hat bereits das Ewige Leben, denn er glaubt an JESUS! (Johannes 3:16) Was es bedeutet, an JESUS zu glauben, damit beschäftigen wir uns in noch folgenden Kapiteln.

Wann hast du überlegt, dich für JESUS zu entscheiden?
Hast du schon die Freude miterlebt, wenn sich jemand entschließt, JESUS zu folgen?
Was bedeutet die Taufe für dich?
In welche Gruppen sind Menschen aus biblischer Sicht einzuteilen?




