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„Was heißt da, du weißt es nicht?“, er schrie mich an. Im selben Moment drehte er sich weg von mir und tigerte im Büro auf und ab. Völlig verängstigt blieb ich an Ort und Stelle stehen und wartete darauf, dass Markus oder Dominik die Situation übernahmen. Die beiden wirkten aber nicht sonderlich überrascht. Vielleicht hatte Daniel öfters solche Ausbrüche. Unsicher suchte ich Markus Blick. Er kam sofort zu mir und nahm mich in den Arm. Dabei flüsterte er mir zu, dass ich jetzt einfach still sein sollte. Dieser Bitte kam ich gerne nach.
Dominik versuchte Daniel zu beruhigen:
„Reiß dich zusammen und mach sie nicht grundlos fertig. Das ganze Büro ist videoüberwacht. Wir werden gleich herausfinden, wer es war. Außerdem hat sie ja noch nicht mal gesagt, ob es ein Mann oder eine Frau war und schon gar nicht ob es eine von deinen war. Also komm runter. In meinem Büro behandelst du sie nicht so.“
Wow, Dominik war menschlicher als ich erwartet hatte. Er verteidigte mich sogar. Vielleicht war er doch kein Unmensch. Daniel blieb stehen und fixierte mich wieder:
„War es ein Mann oder eine Frau?“, wollte er sofort wissen.
Unsicher was ich machen sollte, blickte ich zu Markus. Aber seine Augen waren wieder dunkel. Er wollte es genauso wissen wie Daniel und würde mir jetzt nicht helfen. Mein nächster Blick ging zu Dominik. Ebenfalls Fehlanzeige. Alle drei wollten wissen, wer es war. Dominik übernahm wieder:
„Entweder du sagst es uns jetzt oder ich lasse Daniel auf dich los. Deine Entscheidung.“
So viel zum Thema Unmensch. Daniel grinste diabolisch. Er hätte viel Spaß daran mir seine Regeln beizubringen. Also musste ich mir der Sprache rausrücken.
„Es war eine Frau.“
Daniel fuhr sich durch die Haare und tigerte wieder auf und ab. Dominik ging zu seinem Computer und sagte zu Markus: „Bring sie in dein Büro, gib ihr etwas zu tun und sperr sie ein. Ich brauche dich dann hier.“
Markus nickte nur und führte mich aus dem Büro. Draußen erhielten wir neugierige Blicke. Allerdings sahen alle sofort wieder auf ihren Bildschirm, als Markus sich räusperte. In unserem Büro setzte ich mich auf meinen Plastiksessel und sah Markus schmollend an. Er sagte nur:
„Du hast ihn dir jetzt noch nicht verdient. Versuch es, ihn dir zu nehmen und du wirst sehen was passiert.“
Ich akzeptierte seine Antwort, fragte ihn aber, was da drüben jetzt los sei. Er kramte irgendetwas bei seinem Schreibtisch herum und antwortete dann:
„Erklär ich dir nachher. Wir haben jetzt andere Probleme. Benimm dich, während ich weg bin.“
Schon war er durch die Tür verschwunden. Nachdem ich eingesperrt war, blieb mir eh nichts anderes übrig als an die Arbeit zu gehen. Dennoch wird die Frau, die mich gewarnt hat, wahrscheinlich großen Ärger bekommen. Auch wenn ich nicht verstand, was da das riesen Problem war und warum Daniel gar so durchdrehte. Aber Antworten würde ich, wie es aussah, erst später bekommen.
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