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Wasserpflanzen mit Verankerung am Gewässergrund
Auch in dieser Gruppe kann man vollständig unter Wasser lebende, sogenannte submerse Pflanzen und Schwimm- oder Schwimmblattpflanzen unterscheiden.
Zu den submersen Pflanzen gehören etwa Laichkräuter, Tausendblatt, Wasserpest und Quellmoos, zu den «schwimmenden» Seerosen, Seekanne und gewisse Laichkräuter.
In der Realität ist es meist noch komplizierter, denn es gibt Wasserpflanzen, die sowohl Schwimmblätter als auch submerse Blätter haben. Bei anderen ragen die Blätter sogar deutlich aus dem Wasser, z. B. bei Pfeilkraut und Froschlöffel. Beim Tannenwedel gibt es neben untergetaucht lebenden Formen landlebende und Übergangsformen zwischen diesen Extremen.
Ein Pflanzenteil ragt aber bei den meisten Wasserpflanzen, auch den submersen, aus dem Wasser: die Blüten. Nur an der Luft können die Blüten von Insekten oder durch den Wind bestäubt werden. Es gibt aber auch wenige Arten, bei denen eine Bestäubung unter Wasser oder an der Wasseroberfläche nachgewiesen wurde.

Tannenwedel

Wasserhahnenfuß
Und was ist mit den Algen?


Blaualgen
Die Algen werden heute nicht mehr zu den Pflanzen gezählt, auch wenn einige Arten, wie die Armleuchter- und Braunalgen äußerlich recht pflanzenähnlich sind. Unter dem Sammelbegriff Algen werden sehr unterschiedliche Lebewesen zusammengefasst, die systematisch nicht näher verwandt sind, aber fast alle Fotosynthese betreiben. Die Spanne reicht von Einzellern über Zellkolonien (wie z. B. Volvox) bis zu großen vielzelligen Arten wie den erwähnten Armleuchter- und Braunalgen.
Auch Blaualgen betreiben Fotosynthese. Dabei handelt es sich aber nicht um Algen, sondern um Bakterien (Cyanobakterien), die im Gegensatz zu den anderen «Algen» keinen Zellkern haben. Die Cyanobakterien zählen zu den ältesten bekannten Organismen der Erde. Sie existierten vermutlich schon vor 3,5 Milliarden Jahren.

Anpassungen der Wasserpflanzen
Die Lebensbedingungen im Wasser erfordern von den Pflanzen verschiedene Anpassungen. Pflanzen in Gewässern mit deutlicher Strömung sind großen mechanischen Belastungen ausgesetzt. Um den Strömungswiderstand zu reduzieren, sind ihre Blätter meist fein geteilt und die Sprossachsen richten sich flexibel nach der Strömung (beispielsweise Wasserhahnenfuß). Submerse Pflanzen müssen das für die Fotosynthese benötigte Kohlendioxid aus dem Wasser gewinnen, das dort nur in sehr geringer Konzentration vorhanden ist. Um die Aufnahme zu erleichtern, ist die Blattoberfläche häufig vergrößert (schmale oder geschlitzte Blätter) und die Wachsschicht (Cuticula) auf der Blattoberfläche reduziert (zum Beispiel Tausendblatt oder Wasserpest). Die Wurzeln dienen meist nur noch zur Verankerung. Die Nährstoffaufnahme aus dem Wasser erfolgt über die gesamte Oberfläche. Manche Arten, zum Beispiel Wasserschläuche, haben sich eine zusätzliche Nährstoffquelle erschlossen: Sie haben sich zu fleischfressenden Pflanzen entwickelt.

Beobachtungstipps

Suchen Sie ein Gewässer in ihrer Nähe nach Wasserpflanzen ab. Können Sie die verschiedenen Arten den oben beschriebenen Gruppen zuordnen? Achten Sie auch auf die verschiedenen Blütentypen der Wasserpflanzen. Beobachten Sie, wie oft und von welchen Insekten die Blüten besucht werden.
Vergleichen Sie die submersen Blätter des Tannenwedels mit denjenigen, die über dem Wasser wachsen.
Fragen
›Wieso hängen die submersen Blätter des Tannenwedels an Land schlaff herunter, nicht aber die über dem Wasser stehenden Teile?›Welche Pflanzenteile stehen auch bei submers lebenden Arten über der Wasseroberfläche?›Können nur Pflanzen Fotosynthese betreiben?›Sind Blaualgen Algen?

Wassertiere

Wasserfrosch
Die Vielfalt der Tiere in unseren Gewässern ist beeindruckend, obwohl ein großer Teil uns Landlebewesen verborgen bleibt. Viele der Tiere, die wir im Wasser beobachten können, verbringen allerdings nicht ihr ganzes Leben in diesem Element. Sie kommen nur zur Fortpflanzung an die Gewässer. Die Weibchen legen nach der Paarung ihre Eier im Wasser oder an Wasserpflanzen ab und kehren danach wieder in ihre Landlebensräume zurück. Die Larven bleiben nach dem Schlüpfen im Wasser, bis ihre Entwicklung abgeschlossen ist. Libellen, Mücken, Köcher- und Steinfliegen sowie die meisten Amphibien sind Beispiele für diese Lebensweise.




Wasservögel, manche Reptilienarten, aber auch Säugtiere wie der Biber, der Fischotter und die Wasserspitzmaus, sind stark an Gewässer gebunden, leben aber ebenfalls nicht ausschließlich im Wasser.
Natürlich gibt es auch viele «echte» Wassertiere. Fische, Krebse, Muscheln, Schnecken und viele Insektenarten verbringen praktisch ihr ganzes Leben im Wasser. Aber auch unter den Spinnentieren, Würmern und Egeln gibt es zahlreiche Wassertiere. Ständige Wasserbewohner sind auch unzählige Arten tierischer Einzeller und mit bloßem Auge fast nicht sichtbare Mehrzeller (Fadenwürmer, Bärtierchen, Ruderfußkrebse usw.)



Ruderfußkrebs
Beobachtungstipps

Sie werden wahrscheinlich nie ein natürliches Gewässer finden, in dem Sie nicht schon nach kurzer Zeit irgendein Wassertier entdecken. Selbst im Winter lassen sich in einem Gebirgsbach Wasserinsekten finden. Das Gewässer darf natürlich nicht zugefroren sein, und Sie sollten kalte Hände beim Steinewenden nicht scheuen. Nehmen Sie sich die Zeit und schauen Sie zu allen Jahreszeiten, was es in und an den Gewässern zu entdecken gibt. Irgendwo schwimmt, krabbelt oder versteckt sich sicher ein Wassertier.
Fragen
›Nach welchen Kriterien lassen sich Wassertiere unterscheiden?›Nennen Sie Beispiele für die verschiedenen Lebensweisen von Wassertieren.

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