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Emily
Drake knurrte, ganz leise. Aber nicht leise genug. Während Emily wie erstarrt darauf wartete, sich von ihm Küssen zu lassen, hörte sie dieses leise Knurren. Dieses Geräusch allein und sie stand in Flammen. Es gab kein anderes Wort dafür. Ihr Herz sprang fast aus ihrer Brust. Sie hatte augenblicklich eine Gänsehaut. Ihre Brustwarzen stellten sich auf und sie spürte, wie ihr Höschen feucht wurde. Vor Erregung! Sie schluckte heftig. Und der Typ vor ihr sah sie auf einmal total erstaunt an, holte tief Luft durch die Nase und dann lachte er leise.
„Em?“ Henry sah sie fragend an. „Ist alles ok? Oder belästig Dich der Typ?“ Der Moment war vorbei. Emily ging einen Schritt zurück und sah Henry an.
„Es ist alles ok, danke Dir“. Dann schnappte sie sich die Caipis und wollte gehen. Sie stand schon mehr hinter als neben ihm, als er ihr noch ins Ohr flüsterte „Trink nicht so viel.“ Dann war sie an ihm vorbei.
„Was war denn da los? Es sah aus, als wollte er Dich küssen. Wie in Zeitlupe.“, wurde sie von ihrer Band vernommen. Sie waren nicht nur eine Band, sie waren auch Freunde geworden. Richtig gute Freunde. Sie waren oft auch privat zusammen und jeder hatte jeden schon mal im Arm gehabt, sich dessen Sorgen angehört und getröstet.
Emily nahm einen Caipi und trank ihn in einem Zug. „Trink nicht so viel.“, hatte er ihr zugeflüstert. Wer war der denn? Ihr Vater? Ihr Freund? Nein! Sie konnte so viel trinken, wie sie wollte. Sie nahm sich noch ein Glas, drehte sich provozierend um, lächelte ihn an und prostete in seine Richtung. „Für Dich, Du Arschloch!“ flüsterte sie. Sie war sich nicht sicher – konnte sie das wirklich über diese Entfernung sehen? Und gehört haben konnte er sie doch auf keinen Fall – aber sie konnte zusehen, wie sich sein Gesicht verzog und dann schüttelte er leicht den Kopf.
Normalerweise trank sie wirklich nicht viel und drei Caipirinhas in dieser kurzen Zeit waren für sie schon fast zu viel. Aber der Alkohol machte sie mutig. „Leck mich!“ fluchte Emily noch. „Kommt, Mädels, wir müssen wohl wieder hoch.“
Ja, der Alkohol machte sie mutig und warum auch immer, aber sie war sauer auf ihn. Sie stand auf der Bühne und sagte: „Ich hatte ja eingangs gesagt, dass wir uns heute noch etwas – hoffentlich für Euch – Besonderes überlegt haben. Und zwar wollten wir Euch heute ein paar private Dinge erzählen und Euch erlauben, jedem von uns ein paar private Fragen zu stellen. Dazwischen spielen wir immer mal wieder ein paar Lieder. Würde Euch das interessieren?“ Sie hatten eigentlich nicht damit gerechnet, aber die Leute applaudierten und pfiffen und viele riefen „Ja.“ und „Super.“
„Gut, dann erzähle ich Euch kurz was von uns. Am Schlagzeug, das ist Chris. Und ja, Chris ist schwul. Aber seht ihr hier vorn an der Theke den unglaublich gutaussehenden Kerl? Das ist Rafe, sein Freund. Also haltet Euch lieber fern von Chris.“ Viele lachten.
„Am Keyboard, das ist unsere Henriette, aber wir sagen nur Henni zu ihr. Unsere Henni steht auf Frauen und sie ist noch nicht vergeben. Wer sie also kennenlernen möchte, kann sie gerne ansprechen.“ Emily lachte ins Mikrofon. „Aber bitte keine Jungs - Eure Chance Mädels!“ Aus dem Publikum waren viele Stimmen wie „Oh nein!“ oder „Wie schade!“ zu hören, aber auch Gekicher.
„So, Sue mit der E-Gitarre ist verlobt und wird nächstes Jahr heiraten.“ Es wurde geklatscht. „Der Typ neben Rafe ist Bastian, ihr Freund. Er ist übrigens Boxer.“
„Unsere Niki ist mit ihren grade mal etwas über zwanzig Jahren unsere Jüngste und unser Küken. Sie ist noch nicht vergeben und wer sich in der langen Reihe der Verehrer anstellen möchte, muss erst mal an uns vorbei. Aber bitte, versucht es. Dann bringt aber bitte ein Gesundheitszeugnis und natürlich auch Eure Lohnabrechnungen mit!“ Der ganze Saal lachte.
Abgesprochen war, dass nun Niki etwas zu Emily sagte, aber die redete einfach weiter.
„Wisst ihr, ich glaub, ich kann nicht mehr lange auftreten.“ Erstaunen machte sich unter den Zuschauern breit. „Ja, es ist nämlich so, ich fürchte, ich bin krank. Ich habe nämlich Halluzinationen.“ Viele lachten und Emily lachte mit. „Letztes Jahr habe ich Euch doch von meiner Halluzination und seinen Bodyguards erzählt.“ Viele riefen ‚Ja!‘ und lachten. „Nun, er ist hier. Meine Halluzination ist hier und hat mit mir gesprochen und mich angefasst. Und nun möchte ich von Euch wissen, ob ich wirklich halluziniere oder ob ihr ihn alle sehen könnt. Wenn ihr ihn nämlich nicht sehen könnt, dann muss ich Montag mal dringend zum Arzt.“ Viele lachten, manche drehten sich suchend um. ‚Was machst Du hier?‘, fragte sie sich selber. ‚Keine Ahnung!‘. Sie wollte ihn verletzten. Irgendwie. Aber warum? Sie wusste es nicht.
„Dort.“, sagte sie nur und zeigte auf den Tisch, an dem Drake mit seinen Jungs saß. „Komm!“, rief sie „Komm!“, sie winkte. Seine Jungs lachten, nur er nicht. Er wurde sauer. Was sollte das hier werden?
„Ich hab natürlich auch keine Ahnung, wie er heißt. Also, Du dahinten, komm, komm her.“ Sie winkte ihn zu sich.
Tristan schubste ihn vom Stuhl und rief laut „Drake! Er heißt Drake!“ Sam sagte: „Na, geh schon. Geh jetzt da hin!“
„Also – Drake – würdest Du bitte kurz zu mir kommen?“ Wen verletzte sie hier eigentlich? Ihn? Oder nicht doch sich selber? Ihr Herz schlug viel zu schnell und auch ihre Atmung war nicht gerade langsam. Und dann stand er vor der Bühne. Sie nahm das Mikro und fragte die Leute. „Also, er steht jetzt direkt hier vor mir. Könnt ihr ihn sehen?“ Viele applaudierten und riefen: „Ja!“.
„Drake“, sagte sie und irgendwo ganz hinten im Kopf hatte sie wieder ein Déjà-vu, aber auch dieses Mal konnte sie es nicht festhalten. „Bist Du eine Halluzination?“, fragte sie. Vereinzelt wurde gelacht. Er schaute sie böse an. „Nein.“, brummte er. Am liebsten hätte er laut geknurrt, aber das ging hier natürlich nicht.
„Aha, also keine Halluzination?“
„Nein!“
„Puh, wisst ihr was Leute. Ich bin beruhigt. Ich hab echt schon gedacht, ich würde bekloppt werden. Danke, Drake.“ Damit war er entlassen. Sie ließ ihn einfach stehen. Er hasste es, in der Öffentlichkeit zu stehen, aber das war er hier. Er warf ihr noch mal einen bösen Blick zu und ging dann langsam zu seinem Tisch zurück.
„Ok, also, ich bin auch noch nicht vergeben und wenn Ihr ausseht wie der Typ, dann habt ihr keine Chance bei mir! Gut, jetzt habt ihr erst mal ein paar Infos und ihr könnt Euch ein paar Fragen überlegen, wenn ihr wollt. Wir spielen einen Song.“ Emily drehte sich um und Sue fragte, was denn das für eine Aktion gewesen war und ob sie nun irgendwas erreicht hatte. Emily sagte nichts, sah sie nur an. „Wir spielen jetzt Pink ‚u and ur hand‘.“ Hiermit drehte sie sich um und stellte sich ans Mikro. Drake hatte sie noch nie so rocken gesehen, aber der Text machte ihn noch wütender. Maddox lachte laut. „Na, die haut dir aber voll eine rein.“ Danach gab es tatsächlich viele, die Fragen stellten. Eine Frage war, warum ihre Band „Waterfalls“ hieß.
„Hast Du schon einmal nackt unter einem Wasserfall gestanden?“ „Nein.“ Sie lachte „Aber ich!“
Drake
Drake verschluckte sich an seinem Bier und hustete. Sein Schwanz reagierte sofort. Er war sowieso schon total heiß von der Aktion an der Bar, ihre Erregung die er riechen konnte, als er leise geknurrt hatte. Und nun auch noch das Bild, wie sie nackt unter einem Wasserfall stand. Mit der Faust schlug er auf den Tisch.
Emily
Um ein Uhr nachts hatten sie ihr letztes Lied gespielt und der Laden leerte sich. Die „Waterfalls“ standen noch, wie immer, auf der Bühne und redeten über den Abend miteinander.
„Oh Gott“, flüsterte Emily auf einmal. „Oh Gott, was hab ich getan? Ich muss mich hinsetzen.“ Sie setze sich auf eine der drei Stufen, die zur Bühne führten. „Ich glaub, mir ist schlecht.“
„Tja, ehrlich gesagt, ich weiß auch nicht, was das für 'ne Aktion da oben sein sollte. Aber wenn ich ehrlich bin, hast Du ihm viel zu viel von Dir verraten. Und hast Du damit irgendwas gewonnen oder erreicht? Glaubst Du wirklich, dass er nach dieser Aktion noch mal hierher kommen wird?“ Sue schimpfte.
5.
Emily
„Ich bring sie nach Hause.“ Drake stand neben ihnen.
„Ich bin selber mit dem Wagen hier!“, schnauzte sie ihn sofort an.
„Du kannst nicht mehr fahren. Also bringe ich Dich nach Hause.“ Drake ließ keine Diskussion zu.
„Dann fahre ich mit der U-Bahn! Und außerdem wird es noch dauern, wir haben hier noch was zu erledigen!“
„Ich warte.“ Drake wandte sich ab, marschierte zu seinem Tisch zurück und setzte sich hin.
„Niki . . .“ Emily war irgendwie verzweifelt.
„Hm, ich weiß auch nicht warum, aber ich glaub, Du bist in guten Händen bei ihm. Also, lass Dich nach Hause bringen. Nimm ihn mit ins Bett und lass Dich mal wieder so richtig gut durchvögeln. Das tut Dir gut. Und morgen rufst Du mich an und erzählst mir alles. Alle schmutzigen Details!“.
Wütend packte Emily ihre Sachen und stapfte ohne ein Wort des Abschieds raus. Drake stand auf und folgte ihr. Mit Abstand. So wie er es das letzte Jahr fast jeden Abend gemacht hatte, wenn sie hier gewesen war. Nur diesmal war er öffentlich da.
*****
Emily
Emily ging stinksauer Richtung U-Bahn. Am liebsten hätte sie irgendwas zerschlagen, in ihn reingeschlagen. Der Weg war nicht weit, aber sie drehte sich ein paar Mal um und sah, dass er so 10m hinter ihr her ging. Und noch mal weiter hinten liefen noch zwei Gestalten. ‚Also doch seine Bodyguards‘, dachte sie.
„Hau ab!“ rief sie laut durch die Nacht. „Hau ab und lass mich in Ruhe!“
„Das kann ich nicht.“, sagte er leise, aber sie konnte ihn natürlich nicht hören.
Warum war sie eigentlich so wütend auf ihn? Er hatte ihr nichts getan. Sie wusste es nicht. Sie fühlte sich verletzt, verraten. Aber warum? Warum? Weil ihr bis heute nicht wirklich bewusst war, dass sie sich in ihn verliebt hatte? Oder vielleicht auch mehr? Und dann war er heute da. Heute! Wo war er das letzte Jahr gewesen? Er hatte versucht, sie zu küssen. Oder hatte sie sich das eingebildet? In ihren Augen brannten Tränen.
Sie rannte die Stufen zur U-Bahn runter. Hoffentlich war die Bahn schon da, sie konnte rein springen und ihm entkommen. Außer Atem und mit klopfendem Herzen stand sie unten. Doch das Glück war heute nicht auf ihrer Seite. Die Bahn war nicht da, dafür standen weiter hinten zwei Männer. Emily spürte sofort, dass die beiden nicht ganz ‚koscher‘ waren. Instinktiv drehte sie sich nach Drake um, aber der war nicht da. Logisch, wenn sie ihn brauchte, war er nicht da! Emily blieb ganz vorne stehen. Ihr Herz klopfte schnell und ihre Hände wurden feucht.
‚Oh Mann, Scheiße, Scheiße, Scheiße!‘ Ihr kam sofort die Situation aus dem letzten Jahr in den Kopf, als sie dachte, ein Serienmörder stand vor ihr. Wieder dieses Déjà-vu-Gefühl. Die beiden Männer kamen näher. Sie machten blöde, laute und anzügliche Bemerkungen, die Emily hören konnte und wahrscheinlich auch sollte.
„Na, Babe, so mitten in der Nacht ganz allein?“, sagte der Erste.
„Brauchst Dir keinen Kopf machen, wir passen auf Dich auf!“, lachte der Zweite.
Emily dreht sich zu ihnen um. Sie hatten schon die Hälfte der Strecke überwunden. Emily bekam Angst, richtig Angst. Ihr Herz raste, ihre Hände waren schweißnass und ihr Körper pumpte sich mit Adrenalin voll. Sie drehte sich um und lief zur Treppe. Sie hörte laufende Schritte hinter sich und wollte gerade die ersten Stufen hoch rennen, als sie von hinten gegriffen und festgehalten wurde.
„Wo willst Du denn hin?“, lachten die Männer. Sie waren beide ziemlich hässlich, hatten schlechte Zäune, die sie beim Grinsen zeigten, und stanken nach Alkohol.
Ihre Gedanken überschlugen sich. ‚Egal, was sie wollen, gib es ihnen. Geld, Schlüssel, alles. Rede mit ihnen, halt sie am Reden.‘ Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch einer von ihnen versuchte, sie zu küssen. Emily bekam grad noch den Mund zu, als die Zunge von dem mit dem roten T-Shirt über ihren Mund fuhr. Sie musste fast kotzen und konnte schon die Galle in ihrem Mund schmecken. Wieder raste ihr Herz, aber diesmal vor Angst. Sie konnte fast nichts mehr sehen, denn ihre Augen schwammen mittlerweile in Tränen. Die ersten liefen schon die Wangen runter.
„Oh oh, Du musst doch nicht weinen.“ Mit seinen schwieligen Händen wischte der rote Typ – wie sie ihn in Gedanken nannte – ihre Tränen weg. „Wir tun dir nicht weh.“ Er lachte. „Wir haben nur etwas Spaß miteinander. Dir wird das gefallen. Ich bin mir sicher.“, dann lachte er laut. Der andere Typ, der mit dem schwarzen T-Shirt, stand hinter ihr. Er nahm ihr den Rucksack ab und stellte ihn einfach auf dem Boden ab. Dann hielt er ihre Arme auf dem Rücken zusammen. „Genau!“, sagte er rau an ihrem Ohr.
Sie hielten sie fest und der rote Typ versuchte die ganze Zeit, sie zu küssen. Während dessen zog er an ihrem Kleid. Ihr Oberteil rutschte hinunter und ihre Brüste standen offen und wehrlos vor ihm. Der Mann gab ihren Mund frei und starrte ihre Brüste an. „Wie geil!“, sagte er.
Emily holte tief Luft, hob den Kopf und schrie: „D R A K E ! D R A K E !“
Drake
Drake ging langsam hinter ihr her. Er konnte noch sehen, wie sie um die Ecke bog und dann musste sie die Stufen zur U-Bahn runter. Er wusste auch, dass die Bahn erst in etwa 15 min. kam. Er hatte also Zeit und musste sich nicht beeilen, hinter ihr her zukommen. Er war stinkwütend. Sie hatte ihn in der Öffentlichkeit gedemütigt. Na ja, für ihn fühlte es sich zumindest so an. Und das verletzte ihn. In Gedanken ging er den Abend noch mal durch. Er hatte gedacht, es hätte alles gut angefangen. Bis die Pause vorbei war. Doch manche Dinge hatten sich wie Schläge in die Magengegend angefühlt. Deshalb war er sauer.
Auf einmal roch er etwas anderes. Er roch immer noch Emily, aber . . . aber da war noch etwas. Er holte tief Luft. Angst! Sie hatte Angst. Emily hatte Angst. Wahnsinnige Angst. Er drehte sich nicht um. Er rief einfach: „Jared! Maddox!“, und rannte los. In diesem Moment hörte er sie schreien: „DRAKE! DRAKE!“. Er rannte nicht mehr, er flog schon fast die Stufen hinunter und hinter ihm Maddox und Jared.
*****
Emily
Auf einmal war er da. Sie konnte nicht viel sehen, weil ihre Tränen ihr die Sicht verwischten, aber er war da. Laut schluchzte sie.
Drake
Drake sah Rot. Als er die Treppen hinunter gerannt kam, sah er, wie Emily von zwei Männer begrapscht wurde. Der eine hielt sie fest. Er hatte ihre Arme auf ihrem Rücken verdreht. Der andere stand vor Emily und starrte auf ihre Brüste. Ihre nackten Brüste. Die völlig ohne Schutz seinen Augen ausgeliefert waren. Das gehörte nur ihm!
„DAS würde ich nicht tun, Jungs.“, sagte er leise. Roter Typ und schwarzer Typ lachten. „Du kannst sie nach uns haben.“, sagte einer von ihnen.
„DAS würde ich an Eurer Stelle nicht tun!“, sagte Drake sehr bestimmt und ganz leise. Und dann knurrte er laut auf. Drake packte den Typen mit dem roten T-Shirt an der Schulter und riss ihn von Emily weg. Dann holte er aus und brach ihm mit einem Schlag die Nase. Maddox schnappte sich den anderen, der total schockiert war und Emily mittlerweile losgelassen hatte. Emily weinte und wollt sich das Kleid wieder über die Brust ziehen, doch ihre Hände zitterten so sehr, dass sie es nicht schaffte. Der Typ, der jetzt eine gebrochene Nase hatte, war in die Knie gesunken und jammerte: „Bist Du bescheuert!? Du hast mir die Nase gebrochen! Wir wollten doch nur ein wenig Spaß!“
„Drake.“ Jared stand neben ihm und zeigte mit dem Kopf auf Emily. Sofort stand Drake bei ihr. Er zog seine Lederjacke aus und hielt sie vor Emily und ihrer Nacktheit. Er zog ihr die Jacke über und sagte dann leise: „Ich helfe Dir.“ Seine Hände zogen an ihrem Kleid, bis es wieder an der richtigen Stelle war. Sie konnte ihn nicht ansehen. Sie schämte sich. Dann legte sie einfach den Kopf an seine Brust und weinte. Drake brach es fast das Herz, sie so zusehen. Er nahm sie in den Arm.
„Ich bringe Dich jetzt nach Hause.“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Und diesmal lasse ich mich nicht zurückweisen.“ Sie schluchzte und nickte. „Oder soll ich Dich ins Krankenhaus fahren?“ Emily schüttelte den Kopf „Es ist ja noch nicht wirklich was passiert.“ „Ok“. Er nahm sie auf den Arm.
„Jungs, bringt ihr die Beiden zur Polizei und erstattet Anzeige? - Ok, prima. Ich bring Emily nach Hause.“
Drake trug sie den ganzen Weg bis zu ihrer Wohnung auf seinen Armen. Er fragte nicht einmal nach dem Weg oder wo er hinmusste. Aber Emily fiel es nicht wirklich auf, sie weinte die ganze Zeit.
„Mein Rucksack . . .“
„Hab ich. Ich hab alles. Alles was zählt ist, Dir ist nichts passiert.“ Er küsste sie auf die Stirn.
*****
Drake
Er war das erste Mal in ihrer Wohnung. Soleigh kam auf sie zu gerannt und begrüßte die beiden freudig.
„Emily, ich lasse Dich jetzt runter. Kannst Du stehen?“
Sie nickte und Drake ließ sie runter. Er lief los und rief: „Wo ist der Schnaps?“, doch er bekam keine Antwort. Er fand die Küche und riss den Kühlschrank auf. Hier stand Holunderschnaps in der Türe. Wahrscheinlich selbst gemacht. Er packte die Flasche und lief zurück in den Flur. Sie stand noch genau dort, wo er sie zurückgelassen hatte. Sie zitterte wie Espenlaub, ihre Zähne klapperten und die Tränen liefen. Sie konnte sich nicht beruhigen.
‚Was mach ich jetzt? Was mach ich jetzt?‘, fragte er sich in Gedanken. „Emily, soll ich nicht doch einen Arzt anrufen? Du hast doch 'nen Schock!“
„Nein.“, schluchzte sie. „Es geht . . . mir . . . gut. Ich . . . kann . . . mich . . . nur nicht . . . beruhigen . . . oder aufhören, mit . . . Weinen. Tut, tut mir . . . leid.“, stotterte sie.
So viel Leid in ihren großen grünen Augen. Augen, die sein zu Hause waren. Er nahm sie wieder in die Arme. „Scht, ich bin hier, ich bin hier.“ Dann nahm er sie an die Hand und ging mit ihr in die Küche. Dort setzte er sie auf die große Insel in der Mitte der Küche und suchte ein Glas. Er schenkte einen Schnaps ein und gab ihr das Glas.
Emily
Emily fühlte den kalten Stein der Marmorplatte an ihrem Po. Ihr war kalt und sie konnte nicht aufhören zu zittern. Wie war sie nach Hause gekommen? Sie war völlig durcheinander. Aber er war da. Und sie vertraute ihm. Er gab ihr Sicherheit, er hatte sie gerettet. Wieder begann sie zu weinen. Ihre Tränen liefen einfach, sie konnte sie nicht aufhalten.
Drake
„Trink.“ Befahl er und sie trank. „Noch einen.“ Er hielt ihr einen Zweiten hin. „Wo ist dein Bad? Hast Du eine Dusche?“ Er nahm Emily an die Hand und suchte das Bad. Die erste Tür, die er öffnete, war ein Abstellraum und Emily lachte. Die nächste Türe war ein Schlafzimmer.
„Ist das Dein Schlafzimmer?“, fragte er.
„Nein, das ist das Gästezimmer.“
„Wo ist das Bad?“
„Mein Bad ist im Schlafzimmer.“
„Und wo ist das?“
„Ganz hinten.“
Drake sah den Flur entlang. Die Wohnung war groß, größer als er gedacht hatte. Hinten rechts konnte er wohl eine Balkontür sehen, also ging er davon aus, dass dort das Wohnzimmer war. Er hielt immer noch ihre Hand und wandte sich nach links. Dort am Ende des Flurs machte er die Türe auf und stand in einem großen weißen Schlafzimmer. Sein erstes Mal in ihrem Schlafzimmer hatte er sich wahrlich anders vorgestellt. Dann sah er die Türe, die – hoffentlich – endlich ins Bad führte.
Auch das Bad war groß und sie hatte eine große, begehbare Dusche mit Regenkopf. Er ließ sie mitten im Raum stehen und machte das Wasser in der Dusche an.
„Emily“, sagte er leise. „Geh duschen.“ Langsam zog er ihr dabei seine Lederjacke wieder aus. „Wo finde ich Handtücher? Ich bring Dir welche."
„Im Schrank.“, hauchte sie.
Drake drehte sich um und wollte das Bad verlassen, da flüsterte sie: „Kann ich Dir vertrauen? Ich meine, wirklich?“
„Ja, ja natürlich!“
„Bitte, geh nicht weg.“, schluchzte sie.
Er hielt ihre Hände und blickte in ihre tränengefüllten Augen. Ihre Augen sahen jetzt aus, wie ein tiefer, sehr tiefer See.
„Emily, ich geh nicht weg. Ich verlasse Dich nicht. Nie mehr. Ich werde immer hier sein. Ich hole nur Handtücher für Dich. Bitte, geh duschen. Sonst muss ich doch noch einen Arzt anrufen. Ok?“
Sie nickte und Drake drehte sich um und verließ das Bad. Sein Handy klingelte, während er in ihrem Schrank nach Handtüchern suchte.
„Maddox.“, brummte er ins Handy.
„Ich wollte nur Bescheid geben, dass die Typen jetzt bei den Bullen sind. Wir haben sie abgeliefert. Die Typen hatten wohl schon mehrere Frauen vergewaltigt. Die Bullen suchten schon nach ihnen. Emily soll morgen noch kommen und ihre Aussage machen.“
„Ok, sehr gut, prima!“ Maddox hörte die Erleichterung in Drakes Stimme. „Ich bleib heute Nacht hier. Wer bleibt draußen?“
„Ich habe schon mit Sam gesprochen. Er und Tristan wissen Bescheid. Aber Jared und ich bleiben hier.“ Damit war das Gespräch beendet.
Drake hatte Handtücher gefunden und packte einfach einen ganzen Stapel, dann ging er zurück ins Bad. Erst in dem Augenblick, als er das Bad betrat, dachte er daran, dass sie wohl nackt unter der Dusche stehen würde und musste schlucken. Er konnte nichts dafür, aber sein Herz schlug schneller und sein Mund wurde trocken. Aber heute Nacht durfte er sie unter keinen Umständen anfassen. Er holte tief Luft. Doch mit dem, was er sah, hatte er nicht gerechnet und er wusste nicht so recht, ob er eigentlich lachen oder weinen sollte. Emily stand unter der Dusche und ihre langen Haare waren durch das Wasser noch dunkler und auch eine Spur roter als sonst. Sie hielt die Hände vor ihr Gesicht und ihre Schultern bebten. Sie weinte. Aber sie trug auch immer noch ihr grünes Kleid, welches jetzt natürlich klatschnass war.
„Oh Emily“. Einen Augenblick lang schaute er sie an, dann zog er sich die Sneakers aus und warf sie raus ins Schlafzimmer. Er entledigte sich noch seines T-Shirts. Seine Jeans allerdings musste er anbehalten. Er trug weder Socken noch Unterhosen. Das war für ihn einfach unpraktisch. Und jetzt hätte er sich auch nicht nur mit Unterhosen zu ihr in die Dusche stellen können. Zu viel hätte sie dann sehen können, seine Erektion.
„Emily“, sagte er leise und trat hinter sie in die Dusche. „Erschrick nicht, ich bin’s.“ Vorsichtig legte er seine Hände auf ihre Oberarme. „Du musst das Kleid ausziehen. Komm, ich helf‘ Dir.“ Er hatte gesehen, dass das Kleid hinten einen Reisverschluss hatte. „Ok?“, fragte er, während er seine Hände vorsichtig auf ihren Rücken legte. Sie nickte nur. Drake zog langsam an dem Reisverschluss und entblößte dabei immer mehr nackter Haut. Er musste tief Luft holen. Sein Puls raste und natürlich hatte er einen riesigen Ständer, der in der Jeans regelrecht eingepfercht war.
*****
Emily
Emily stand unter der Dusche und es war, als würde sie erwachen. Sie wusste, dass Drake hinter ihr stand. Sie konnte trotz des heißen Wassers seinen Atem auf ihrer Haut spüren und wie er langsam und vorsichtig den Reisverschluss des Kleides öffnete. Sie erschauerte und eine Gänsehaut bildet sich auf ihrer Haut. Müsste sie nicht Angst haben? Sie kannte ihn doch gar nicht. Und noch heute Abend erst hatte sie ihn verteufelt. Aber dann war er da gewesen und ja, Niki hatte Recht. Auch sie, Emily, vertraute ihm.
„Emily, Du musst jetzt das Kleid vorne loslassen, sonst kann ich es Dir nicht ausziehen.“ sagte er leise. Sie schaute runter und bemerkte, dass sie ihr Oberteil fast krampfhaft festhielt. Doch dann ließ sie es los und ließ ihre Arme einfach seitlich runter hängen. Ihr Kleid fiel ihr sofort vor die Füße und Drake knurrte wieder leise. Dieses Geräusch, sie liebte es. Sie hatte es heute zum ersten Mal gehört, aber sie liebte es. Und wie in der Bar schon, war sie allein dadurch sofort erregt. Sie fröstelte und ihre Brustwarzen wurden hart. Sie war zwar schon nass vom Duschen, aber trotzdem zog sich etwas in ihrem Unterleib zusammen und sie war fast sofort feucht im Schritt.
Drake
Drake roch sofort die Veränderung und er konnte es nicht verhindern, es rutschte einfach raus, er knurrte noch mal. Leise, gefährlich, erotisch.