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„Einfach aufgelegt, typisch Tomke“, murmelte Hajo und legte das Handy zur Seite.
„Tomke?“, fragte Carsten über den Schreibtisch und wollte wissen: „Alles klar?“
„Ich weiß nicht, irgendetwas ist wieder bei den beiden alten Damen.“
„Ach deshalb!“
„Was?“
„Ich habe von Michaela eine sehr – sagen wir mal – mysteriöse Nachricht bekommen. Richtig einordnen kann ich sie nicht. Lass uns Feierabend machen und gen Carolinensiel fahren, damit wir nicht dumm sterben.“
„Jetzt schon?“
„Klar. Was können wir heute schon tun? Die Briggs mussten wir gehen lassen, Kontakt mit der IMG haben wir nicht, Spusi und KTU sind noch beschäftigt. Deren Berichte bekommen wir morgen erst auf den Tisch. Also? Unsere Praktikantin kann hier die Stellung halten und sich melden, wenn es etwas Neues gibt.“
Vom Nachbarschreibtisch kam ein „Mega!“, was den beiden Ermittlern zeigte, dass Miri einverstanden war.
„Miri, du darfst den Bericht über die heutigen Ereignisse schreiben, morgen schauen wir ihn uns dann zusammen an. Okay?“ Miri nickte freudig.
Sie tauschten ihre Handynummern aus und Carsten schärfte ihr ein: „Egal, was passiert, keine Alleingänge. Klar?“
„Klar!“, kam es von der jungen Frau, die es sich nicht gleich am ersten Tag mit den neuen Kollegen verscherzen wollte.
„Ich schreibe den Bericht, anschließend vertiefe ich mich in diesen Stapel Akten hier.“ Sie zeigte auf ein paar Arbeitsmappen auf Carstens Schreibtisch und wollte noch wissen: „Sind das eure ungeklärten Fälle?“
„Nein, natürlich nicht. Was denkst du denn von uns?“, tat er entrüstet. „Alles erledigt. Wir sind schließlich die Besten!“, fuhr er lachend und mit erhobenem Zeigefinger fort.
„Abgeschlossene Fälle? Ach, die sind ja nicht so interessant. Dann steige ich mal in die Tiefen des Internets und der sozialen Medien ein. Vielleicht kann ich etwas über unsere Jana Briggs erfahren.“
„Na dann, wenn du meinst und sonst keine Fragen hast, sind wir mal weg. Aber wenn was ist …“ Carsten hielt sein Handy hoch.
„Jahaaa“, kam es nun genervt von der jungen Frau.
Die beiden Ermittler verließen das Haus, nicht ohne die Kollegen zu informieren, dass die neue Praktikantin noch im Büro war.
„Ich schau mal nach ihr!“, versprach der Diensthabende an der Pforte.
„Ich auch, ich auch!“, kam es von zwei anderen Kollegen aus dem Nebenraum.
„Das glaube ich wohl!“, lachte Hajo und lief hinter Carsten zum Parkplatz.
„Lass uns was für die Umwelt tun und mit einem Auto fahren!“, schlug Carsten dann vor. „Du fährst und holst mich morgen früh zum Dienst ab. Ist das eine gute Idee?“
„Eine sehr gute, allerdings müssen wir dann das doofe Ding aufsetzen.“ Hajo zeigte auf die Maske an der Sonnenblende. „Komm, steig ein!“, bestätigte er dann und zog seinen Autoschlüssel aus der Tasche. Die beiden Männer stiegen in den Wagen und Hajo fuhr schweigend vom Hof. Was Tomke wohl gemeint hatte? Auch Carsten sagte kein Wort und dachte über die seltsame Nachricht seiner Frau nach und auch darüber, wie er ihr und den Kindern beibringen sollte, dass er den morgigen Sonntag auf dem Kommissariat würde verbringen müssen. Nix mit Familientag!
Erst als sie die Kreisstadt Wittmund verlassen hatten und schon eine Weile auf der Landstraße gen Norden fuhren, kam es wieder zu einer Unterhaltung.
Hajo wollte wissen: „Was hältst du von unserem mysteriösen Fall?“
„Nun, ich denke, da kommt noch einiges nach. Und wenn die Briggs weiter so mauert, bekommt sie ein Problem, fürchte ich. Nicht mit uns, sondern mit demjenigen, der sie überfallen und eingesperrt hat.“
Hajo nickte. „Ich vermute, sie will da aus irgendetwas Kapital schlagen und das kann gefährlich werden. Sehr gefährlich.“
„Na, da sind wir ja mal wieder einer Meinung, Kollege. Leider konnten wir keinen Kontakt mit ihrem Arbeitgeber bekommen. Da tut sich am Wochenende nix. Aber Montag, so hoffe ich, erfahren wir mehr.“
„Jow, vielleicht findet unsere Internetexpertin ja etwas heraus. Sie weiß ja, wo die Briggs arbeitet.“
Nach einer weiteren Weile des Schweigens erreichten sie den ersten Kreisel von Carolinensiel. Carsten atmete tief durch und erklärte: „Ich bin gespannt, was uns gleich erwartet.“
„Und ich bin gespannt, was die beiden ollen Tanten wieder angestellt haben“, seufzte Hajo.
Was nun?
Samstag, am frühen Morgen auf dem Gestüt
Dass er die Stuten nicht sofort besamen konnte, machte Ole van Leeuwen rasend. Die restliche Nacht, an Schlaf war nicht zu denken, hatte er sich den Kopf zermartert, was er wohl tun und wie er in Erfahrung bringen könnte, welches der Röhrchen das richtige war. Auch hoffte er, dass die Qualität des teuren Spermas nicht leiden würde.
Drei Dinge gingen ihm außerdem nicht aus dem Kopf. Zum einen dieser Zettel mit dem Autokennzeichen – es handelte sich um ein Kennzeichen aus Hannover. Dann dachte er an die erwähnte „Überbringerin“. Also war es eine Frau, die den Code kannte. Die musste doch zu finden sein. Außerdem wunderte er sich, dass er bei dem Russen kein Handy gefunden hatte. Irgendwann war er dann doch eingeschlafen und fuhr nach einer kurzen Tiefschlafphase wieder hoch. Nun saß er kerzengerade im Bett. „Peer! Peer! Das Schwein! Er musste sich das Handy geschnappt haben. Klar, was denn sonst?“ Ole fiel es wie Schuppen von den Augen. „Ich bring ihn um!“
Mit beiden Beinen sprang der Mann aus dem Bett und lief durch das dunkle Haus. Ich bring ihn um, tobte er innerlich, aber zuerst muss er das verdammte Handy rausrücken.
Mit weit ausholenden Schritten lief er über den Hof auf die Stallungen zu, über denen sich das kleine Appartement von seinem Stallburschen Peer befand. Ein Zimmer mit Küche und Schlafgelegenheit, mehr nicht. Dusche und Toilette musste der Mitarbeiter von Ole neben dem Reitstall benutzen.
Wortlos stampfte er die Holztreppe hinauf, riss Peers Zimmertür auf, schlug nach rechts auf den Lichtschalter und zerrte den Mann aus dem Bett. Ohne ein Wort zu sagen, schlug er ihn mitten ins Gesicht. Einmal, zweimal, schüttelte ihn und schrie dann: „Wo ist es? Gib es her, wo ist das verdammte Handy?“
Peer, der – die vielen leeren Bierflaschen auf dem Tisch erklärten, warum – im Tiefschlaf gelegen hatte, wusste nicht, wie ihm geschah. Mit blutender Nase, einen Schneidezahn ausspuckend, stammelte er nur: „Was …, was ist?“
„Das Handy des Russen!“, schrie Ole nochmals.
Peer torkelte durch den kleinen Raum zu der Kommode, zog eine Schublade heraus, griff hinein, hob eine Waffe heraus, die er auf den überraschten Ole richtete.
„Das reicht, das reicht nun endlich, du Menschenschinder. Ich bring dich um und rolle dich als Käse zurück nach Holland!“, stammelte er Blut spuckend.
„Du hast es nicht anders verdient, du …“, doch zu mehr kam er nicht. Ole, außer sich vor Wut, holte aus, schlug ihm die Waffe aus der Hand und bückte sich sofort danach. Dann hielt er sie Peer an den Kopf und flüsterte: „Das Handy. Her damit. Jetzt sofort!“
Von Peer war nur noch ein Wimmern zu hören.
„Hier, unter der Matratze!“ Mit der Hand zeigte er auf sein Bett.
„Wehe, wenn du mich wieder verarschst, ich drücke ab, das schwöre ich dir.“ Die Waffe noch immer auf Peer gerichtet, riss Ole die Matte aus dem Bett und tatsächlich, dort lag das Handy.
„Dein Glück, Alter. Darüber reden wir später und das wird kein angenehmes Gespräch, glaube mir.“
Die Waffe in der einen, das Handy in der anderen Hand, verließ er Peers Zimmer.
Der ließ sich stöhnend niedersinken und murmelte: „Das wirst du mir büßen, du verdammter holländischer Käskopp, das wirst du mir so was von büßen, Alter.“ Irgendwann schlief er auf der Matratze mitten im Zimmer noch mal ein.
Das Handy des Russen war gesperrt. Klar. Wie sollte es auch anders sein. Irgendwie würde er es knacken müssen, denn darauf war sicher ein Hinweis auf diese Frau zu finden. Aber auch über das Kennzeichen wollte er es versuchen – nur wie?
Willkürlich und planlos versuchte er, das Handy mit drei Versuchen zu entsperren. Als dann ein rotes Warndreieck aufblinkte, warf er das Gerät genervt in die Ecke.
Das Autokennzeichen sah er nun als seine einzige Chance. Ole versuchte logisch zu denken. Die Kisten mit Sperma und Beschleuniger kamen von der IMG. Wenn es wirklich das Kennzeichen des Wagens dieser Frau war, dann musste sie ja wohl zu dem Pharmakonzern gehören, über den der Kontakt zum Sperma und auch zu den Beschleunigern lief. Vielleicht hatte der Russe ihr aufgelauert und anhand des Kennzeichens erkannt. Ja, so konnte, so musste es gewesen sein.
„Wenn ich dort anrufe“, überlegte er, „müsste es doch möglich sein, den Namen der Fahrerin dieses Wagens zu erfahren. Einen Versuch ist es wert.“
Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es dazu noch zu früh war. Eine Stunde Schlaf konnte er sich noch gönnen. Ole schloss die Augen. Der neue Tag würde mehr Erkenntnis bringen.
Wolfsgefahr am Deich
Samstag, später Nachmittag
Als Hajo die Deichauffahrt zu Omas und Tant’ Fienchens Haus nahm, sah er durch die geöffnete Gartentür, dass Tomke mit einem Fernglas im Garten stand und das dahinter liegende Feld beobachtete. Was gab es da wohl zu sehen? Die beiden Männer stiegen aus dem Wagen. Carsten, der mit seiner Familie in der anderen Hälfte des Doppelhauses wohnte, wollte das Gebäude auf der rückwärtigen Seite umrunden, aber dazu kam er nicht.
Marie, seine Tochter, kam mit ihrem kleinen Bruder im Schlepptau durch den Garten gelaufen und rief aufgeregt: „Papa, du glaubst nicht, was passiert ist!“
„Glaubste nich!“, kam das Echo in Person des kleinen Felix, der seiner großen Schwester immer alles nachplapperte.
„Hier sind Wölfe im Feld und Tant’ Fienchen ist fast gestorben, weil …“
„Fast tetorben!“, bestätigte Felix mit großen Augen.
„… weil die ganz nah am Haus waren. Fienchen hat sich mächtig erschreckt!“
„Mächtig gescheckt!“, quäkte nun Felix.
„Felix, Mann, halt doch mal die Klappe und quatsch mir nicht alles nach!“ Marie war aufgeregt und gleichzeitig genervt von ihrem kleinen Bruder.
Den aber kümmerte das nicht.
„Quatsch nich, quatsch nich, quatsch nich …,“ wiederholte der kleine Mann nun ständig.
Marie aber nahm ihren Vater bei der Hand und zerrte ihn hinters Haus. Dort saßen Oma Jettchen, Tant’ Fienchen und Michaela. Alle hatten sie, wie Tomke in einiger Entfernung auch, den Blick auf das Feld gerichtet und unterhielten sich aufgeregt. Auch ein Mann saß, wenn auch mit etwas Abstand, bei den Frauen, den Carsten erst erkannte, als dieser sich umdrehte. Simon Weil, der Schafzüchter, saß dort bei den Frauen hinterm Haus. Was wollte der denn hier?
Zum weiteren Nachdenken kam Carsten allerdings nicht, denn Marie zog ihn zur Deichkante und zeigte über das Feld.
„Da, da draußen sind Wölfe. Mensch, Papa, echte Wölfe. Das ist so spannend. Aber warum Fienchen so ’ne Angst hat, verstehe ich nicht.“
„Tehe nich!“, kam es von Felix, der ihnen gefolgt war.
Carsten nahm seinen Sohn auf den Arm und beobachtete das Feld, aber einen Wolf oder gar Wölfe konnte er nicht erkennen.
„Papa!“, flüsterte nun Marie und schaute Richtung Haus. „Der Mann, der bei Oma und Tant’ Fienchen sitzt, hat was von abschießen gesagt, der spinnt doch. Das lassen wir nicht zu, oder?“ Carsten schüttelte den Kopf. Felix tat es ihm nach.
Inzwischen war auch Michaela aufgestanden und hatte sich zu ihrem Mann gestellt. „Hallo, Schatz, erkennst du was?“, wollte sie wissen.
„Nein, ich kann nichts sehen. Ihr?“ Carsten gab seiner Frau einen Kuss. „Hallo erst mal, Michaela, was ist das denn für eine Aufregung bei euch? Alles wegen eines Wolfes? Könnte es nicht auch ein Schäferhund gewesen sein? Du weißt doch, dass manche Leute ihre Hunde zum Kacken in die freie Natur schicken, das spart schwarze Beutel.“
Michaela zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung, ich habe ja auch nichts gesehen, aber Oma und Tant’ Fienchen behaupten steif und fest, dass da draußen Wölfe herumlaufen.“
„Na ja, wenn die das sagen …!“ Carsten schaute sich um.
„Ist ja die reinste Vollversammlung hier. Und was macht der Schafzüchter in der Runde?“
„Jettchen hat im Anzeiger gelesen, dass er eine Initiative gegen den Wolf ins Leben gerufen hat. Dem Mann wurden wohl schon einige Schafe gerissen. Er ist nicht nur Schafzüchter und im Verband der Schafzüchter tätig, er ist auch deren Wolfsbeauftragter, wie er sagt. Was das zu bedeuten hat, weiß ich nicht. Jettchen meinte, der könne vielleicht was ausrichten, schließlich seien das gefährliche Biester – und man könne sich nicht mehr vors Haus trauen.“
„Hinters Haus, wenn schon!“, mischte sich nun Tomke ein, die zu ihnen getreten war.
Marie war da ganz anderer Meinung. „Wisst ihr was?“, meldete sie sich nun, „ich werde der Sache mal auf den Grund gehen. Ich weiß genau, dass Wölfe geschützt sind, das haben wir in der Schule durchgenommen.“
Und lauter verkündete sie, die Stimme Richtung Simon Weil gerichtet: „Und wer auf Wölfe schießt, bekommt es mit mir zu tun. Ich schau gleich mal im Internet nach, was zu tun ist.“
Hajo, der sich alles schweigend angehört und angesehen hatte, meinte nun: „Würdet ihr uns mal aufklären, was sich hier wirklich zugetragen hat?“
Tomke nickte und beschloss: „Lasst uns doch ins Haus gehen, dann sollen die beiden alten Mädels erzählen, was passiert ist.“
Marie aber entschied: „Ich komme nach, will erst mal sehen, ob ich den Wolf im Feld auftreiben kann.“
„Wie bitte?“ Michaela war ob der Gedanken ihrer Tochter entsetzt.
„Nix da, du kommst mit!“ Und zu ihrem Mann gerichtet, meinte sie: „Ideen hat das Kind!“ Schließlich einigte man sich darauf, dass sie nach Hause gehen durfte, um dort im Internet über die Wölfe zu recherchieren. Oma Jettchen flüsterte ihr augenzwinkernd zu: „Später gibt’s noch was zum Essen, komm doch mit deinem Schreibgerät nachher wieder rüber.“
„Haferflockenpampe?“, fragte Marie und leckte sich mit der Zunge über die Lippen.
„Wenn’s sein muss, auch das!“, resignierte Oma Jettchen. Was das Kind an dieser Haferflocken-Zucker-Milch-
Mischung so liebte, verstand sie nicht.
Die beiden alten Ostfriesinnen erzählten, noch immer hinterm Haus stehend und mit großen Gesten auf das Feld zeigend, nun auch Carsten und Hajo, was ihnen am Morgen widerfahren war.
Omas Wolfsbegegnung erwies sich als wesentlich harmloser als die von Fienchen. Ihr standen nämlich, als sie mit ihren Putzutensilien das Haus am Morgen durch die Hintertür verlassen hatte, direkt hinterm Haus zwei Wölfe Aug’ in Aug’ gegenüber. Es war wohl Fienchens gellender Schrei, der die beiden vertrieben hatte. Der Schreck allerdings saß der alten Frau noch in den Knochen, und bei den Erzählungen griff sie sich immer wieder an die Herzgegend. Oma Jettchen machte sich Sorgen um ihre Schwester. Stockend, den Blick immer wieder auf Fienchen gerichtet, berichtete sie von den unheimlichen Geräuschen in der Nacht, die sie sich erst dann, als die Wölfe aufgetaucht waren, erklären konnte.
Man rätselte nun gemeinsam, was zu tun sei. Simon Weil, der auf radikalen Maßnahmen bestand, hatte sich inzwischen verabschiedet. Alle anderen beschlossen, erst einmal abzuwarten, wie sich die Sache entwickeln würde. Schließlich, so hieß es in Fachkreisen, würden Wölfe nicht gegen Menschen gehen.
Sie zogen sich endlich ins Haus zurück, draußen war es nun doch empfindlich frisch geworden.
Oma zauberte eine Suppe aus dem Tiefkühler auf den Tisch. Nun saßen alle gemeinsam bei dampfender KäseLauch-Suppe und Bier aus dem „Stamm“ um den großen, alten Küchentisch und ließen es sich schmecken. Marie, die ja weiterhin jegliches Fleisch ablehnte, und Felix, der seiner Schwester alles nachtat, hatten jeder eine große Schüssel Haferflocken mit Milch und Zucker bekommen, womit Oma Jettchen die beiden mehr als glücklich gemacht hatte.
Auch hier im Haus der beiden alten Ostfriesinnen war Corona ein Thema, aber sie lehnten Masken im Familienkreis ab, zum anderen bestanden sie darauf, weiterhin Kontakte zu pflegen. Tomke versuchte zwar, sie zu überzeugen, gab es dann aber irgendwann auf.
„Ich kann morgen schon an Altersschwäche sterben oder der Wolf frisst mich“, behauptete Oma Jettchen, „da möchte ich euch bitte schön heute um mich haben, und damit basta. Außerdem will ich in eure Gesichter sehen und nicht in Schnutenpullis.“
Tomke allerdings bestand darauf, dass sie ihre Einkäufe übernehmen wollte.
Mit dieser Regelung gaben sie sich zufrieden. Etwas anderes hätten die beiden alten Damen auch nicht akzeptiert.
Oma und Tant’ Fienchen hatten sich inzwischen zur Nachtruhe begeben, Michaela hatte die Kinder ebenfalls zu Bett gebracht, nun saßen sie zu viert noch in der Stube von Carstens und Michaelas Haus.
Man war sich einig, dass die Geschichte mit den Wölfen zwar beobachtet werden müsse, aber allzu große Sorgen, so wie die beiden Frauen nebenan, machten sich die vier nicht.
Am nächsten Morgen allerdings geschah etwas, das sie ihre Meinung ändern ließ.
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