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Die Anatomie des Dr. Tulp, Rembrandt van Rijn (1632); Quelle: Wikipedia, public domain
Die große Blüte der Krebsforschung beginnt jedoch erst im 20. Jahrhundert. Heute können Lebensprozesse auf der Ebene von Molekülen untersucht werden, eine genetische Beteiligung wird ebenso vermutet. Dennoch bleibt festzustellen, dass Krebs die Wissenschaft auch heute noch vor viele Rätsel stellt. Aus Sicht der Schulmedizin lässt sich die Situation vereinfacht wie folgt beschreiben:
„Krebs“ ist kein klar definierter Begriff. Unter dieser Bezeichnung werden eine Reihe verschiedener Erkrankungen zusammengefasst. All diesen Erkrankungen ist jedoch eines gemeinsam: Sie gehen mit einem vermehrten, sehr häufig völlig unkontrollierten Gewebewachstum einher. Dieses vermehrte Wachstum kann von einem Organ ausgehen, innerhalb des Organs ist dann meist auch wieder nur ein bestimmter Gewebetyp betroffen. Beispiele hierfür sind klassischerweise Brustkrebs, Magenkrebs, Darmkrebs. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, dass die Vermehrung von Zellen eines bestimmten Gewebetyps in verschiedenen Regionen des Körpers stattfindet. Beispiele hierfür sind die verschiedenen Arten von Leukämien und die Lymphome. Insgesamt kennt die konventionelle Medizin mehr als 100 verschiedene Krebserkrankungen. Wir sehen: Es können Organe oder auch nur bestimmte Gewebe betroffen sein – Krebs ist (scheinbar) sehr vielgestaltig.

Johannes Peter Müller; Quelle: Wikipedia, public domain
Bösartige Tumoren unterscheiden sich von gutartigen Tumoren durch drei Kennzeichen. Sie wachsen:
• infiltrierend: die Tumorzellen überschreiten Gewebegrenzen und wachsen in benachbartes Gewebe ein;
• destruierend: sie zerstören dabei umliegendes Gewebe;
• metastasierend: sie siedeln über die Blut- und Lymphgefäße ab oder sie bilden durch Abtropfung Tochtergeschwülste – sogenannte Metastasen.

Rudolf Virchow; Quelle: Wikipedia, public domain
Gutartige Tumoren wachsen zwar an ihrem Entstehungsort und verdrängen unter Umständen das sie umgebende Gewebe, jedoch zerstören sie es nicht und bilden auch keine Metastasen. Bei gutartigen Tumoren spricht man in Regel nicht von Krebs.
Durch das krankhafte Wachstum des betroffenen Organs beziehungsweise Gewebes entwickelt sich zunächst eine kleinere Wucherung, ein Tumor. Kleine Tumoren verursachen meist noch keine Beschwerden. Sie sind auch schlecht zu diagnostizieren, insbesondere dann, wenn der Tumor tiefer im Körper gelegen ist, zum Beispiel im Darm. Wird der Tumor jedoch im Laufe der Zeit größer, dann verdrängt er das ihn umgebende Gewebe oder wächst infiltrierend in dieses hinein. Auf diese Weise kommt es früher oder später zu Beeinträchtigungen der normalen Organfunktion. So kann zum Beispiel durch das Tumorwachstum im Darm eine Verstopfung auftreten, weil der Tumor die Durchgängigkeit des Darmes beeinträchtigt und den Weitertransport des Nahrungsbreis oder des Stuhls behindert. Durch das Größenwachstum des Tumors können auch Schmerzen auftreten, insbesondere dann, wenn der Tumor durch seinen zunehmenden Platzbedarf Nervenfasern verdrängt oder in diese hineinwächst. Erhält der Tumor während seines Wachstums Kontakt zu Blut- oder Lymphgefäßen, kann er einzelne Zellen in den Blut- oder Lymphstrom abgeben. Diese Zellen werden so verbreitet und können sich in anderen Regionen des Körpers wieder ansiedeln. In den Lymphknoten oder in den Organen, in denen sich diese Zellen ansiedeln, können sie sich vermehren und auf diese Weise Metastasen des ursprünglichen Primärtumors bilden.
Für die Schulmedizin scheint sich klar abzuzeichnen: Krebs ist eine Erkrankung des Erbguts, also bestimmter Gene des menschlichen Organismus, die meist im Laufe des Lebens erworben wird. Aus der molekulargenetischen Forschung konnte die Erkenntnis gewonnen werden, dass Krebs durch nicht wieder zu reparierende Schäden in bestimmten Klassen von Erbanlagen (Genen) entsteht. Derartige genetische Schäden werden durch ein ausgeklügeltes Gen-Reparatursystem überwacht, welches in der Lage ist, genetische Defekte sofort zu erkennen und zu reparieren. Leider kann aber auch dieses Reparatursystem geschädigt werden, sodass die Schäden nicht mehr behoben werden können und die „Programmierung“ der Zelle nicht wieder gutzumachende Schäden erleidet.
Ein weiteres Sicherungssystem ist die sogenannte Apoptose, der programmierte Zelltod. Zellen, deren genetischer Schaden nicht repariert werden kann, erhalten über eine komplexe genetische Information den Befehl zum „Selbstmord“. So wird verhindert, dass der irreparable genetische Schaden bei einer Zellteilung weitergegeben wird. Weil jedoch auch dieser Sicherungsmechanismus selbst zerstört werden kann, ergibt sich auch aus der Apoptose kein zuverlässiger Schutz vor einer Tumorentstehung.
Heute werden hauptsächlich drei Gruppen Krebs auslösender Mechanismen unterschieden, die auch als sogenannte Karzinogene bezeichnet werden:
• Chemische Substanzen
• Viren
• Strahlen
Wie diese verschiedenen Karzinogengruppen im Einzelnen auf die Zelle einwirken, ist erst zum Teil bekannt, wobei im Ergebnis jedoch genetische Veränderungen die entscheidende Rolle zu spielen scheinen. Nach heutiger Kenntnis beruhen etwa fünf bis zehn Prozent aller Krebserkrankungen auf einer erblichen Veranlagung, d.h. nicht der Krebs selbst, wohl aber die Veranlagung dazu kann vererbt werden. Diese Tatsachen lassen sich, wie wir später sehen werden, nahtlos in unsere Ansichten zur Krebsentstehung integrieren, sodass auch hier die Vertreter der Trophoblastentheorie nicht im Widerspruch zu den aktuellen Forschungsergebnissen stehen. Aus Sicht der Naturheilkunde bleibt festzuhalten, dass bereits die Ärzte vor mehr als 2000 Jahren wussten oder zumindest ahnten, dass Krebs durch eine falsche Ernährung hervorgerufen wird. Eine Erkenntnis, die wir hier im Folgenden wieder aufnehmen.
Im 19. und vor allem im 20. Jahrhundert änderte sich die Situation sehr rasch. Die Erfindung des Mikroskops und die Entdeckung, dass Zellen die Grundbausteine des Organismus sind und dass ein Tumor eine unkontrollierte Zellvermehrung ist, änderte die Sicht und Behandlungsart der Krebskrankheit. Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse wurden stark beachtet und bildeten fortan die Grundlage allen medizinischen Handelns. In dieser wissenschaftlichen Aufbruchsstimmung verwarf man die bewährten Methoden und begann Krebs als lokale Zellerkrankung zu betrachten. Diese medizinische Richtungsänderung hatte gravierende Folgen für die Krebstherapie. Krebs wird heute mit den bereits erwähnten Therapien oft sehr aggressiv behandelt. Nur wenige Therapeuten wissen bzw. akzeptieren, dass es sich bei Krebs um eine Stoffwechsel- oder Mangelerkrankung handelt. Nur die medizinischen „Außenseiter“, die auf eine biologisch-ganzheitliche Behandlung setzen, gehen davon aus, dass ein Tumor lediglich ein Symptom einer systemischen Erkrankung ist. Wie diese Ansicht zu begründen ist, wird im folgenden Kapitel aufgezeigt.
3. Kapitel: Die Trophoblastenthese
Der Artikel, der die Trophoblastenthese beschreibt, wurde das erste Mal in der Zeitschrift Medical Record im Juli 1950 veröffentlicht. Autoren waren Ernst T. Krebs Jr., Ernst T. Krebs Sr. und Howard H. Beard. Leider liegt dieser Artikel nur auf Englisch vor. Ich habe den Artikel in das Deutsche übertragen, jedoch ist er aufgrund des ganz speziellen Schreibstils der Autoren nicht gerade einfach zu lesen und für unsere Zwecke auch viel zu lang. Meine deutsche Zusammenfassung der Trophoblastenthese finden Sie im Anhang, sodass Sie die Möglichkeit haben, sich eingehend mit der Materie zu beschäftigen. Zugegebenermaßen ist auch meine Zusammenfassung immer noch keine „leichte“ Lektüre, da die Trophoblastenthese jedoch das zentrale Werk ist, auf das sich die Arbeit mit Vitamin B17 stützt, ist es empfehlenswert, diesen Anhang nicht zu überspringen.
Wir haben es im Folgenden immer wieder mit zwei Begriffen aus dem Bereich der Embryologie zu tun, deshalb folgen hier vorab einige Erklärungen zum besseren Verständnis:
• Trophoblastenzellen sind embryonale Zellen, die zur späteren Plazenta (Mutterkuchen) ausreifen.
• Aus den Trophoblastenzellen bildet sich der Trophoblast, die äußere Zellschicht der Keimblase. Er bildet sich am 5. bis 12. Tag nach der Befruchtung und weicht mittels Enzymen die Gebärmutterschleimhaut auf. Seine Zellen infiltrieren die Epithelzellen der Gebärmutterschleimhaut. Durch Apoptose (programmierter Zelltod) werden Lücken geschaffen, durch die der Trophoblast in die Gebärmutterschleimhaut eindringt.
Wir sehen hier schon ein wesentliches Merkmal der Übereinstimmung im Verhalten der Trophoblasten- und der Krebszellen: das invasive (eindringende) Wachstum. Dabei handelt es sich um ein im Grunde bösartiges Geschehen, das im Verlauf einer normalen Schwangerschaft um den 54. Tag sein natürliches Ende findet – das ist der Zeitpunkt, an dem die Bauchspeicheldrüse des Fetus die Arbeit aufnimmt und beginnt, Enzyme auszuschütten.
Das bedeutet, dass ein Baby sich aus einem Teil des Trophoblasten entwickelt, und zwar aus dem Embryoblasten. Die Abbildung veranschaulicht das sehr schön:

Trophoblast; Quelle: Wikipedia, GNU Free Documentation License
Die Aussagen der Trophoblastenthese sind zusammengefasst Folgende:
1. Krebs ist im Grunde ein einheitliches Phänomen. Dies zeigt sich durch die Übereinstimmung verschiedener Krebseigenschaften, zum Beispiel:
– anaerober Stoffwechsel (benötigt keinen Sauerstoff);
– hohe Übereinstimmung des Gehalts an Milchsäure, B-Vitaminen, Vitamin C;
– hohe Übereinstimmung bei verschiedenen Enzymkonzentrationen;
– einheitlich niedriger Gehalt an Cytochrom, Bernsteinsäure und d-Aminosäureoxidase, Cytochrom-C, Katalase und Riboflavin.
Die Übereinstimmung in den beschrieben Faktoren nimmt mit zunehmender Bösartigkeit zu, deshalb nähern sich Tumoren mit zunehmender Bösartigkeit einem gemeinsamen Gewebetyp an.
2. Krebszellen sind sehr primitive Zellen, deshalb ist ihre Entsprechung im normalen Lebenszyklus bei den primitivsten Zellen zu suchen – den Trophoblastenzellen.
Wenn man Krebs als ein einheitliches Phänomen betrachtet, dann hängt die Bösartigkeit eines Tumors von der Konzentration der Trophoblastenzellen ab – je höher die Konzentration, desto bösartiger der Krebs. Beim höchst aggressiven primären Gebärmutterchorionepitheliom, das nur aus Trophoblastenzellen besteht, ist keine Veränderung zur normalen Trophoblastenzelle feststellbar.
3. Die Untersuchung der Trophoblastenzelle ergibt, dass ihre Eigenschaften auch Eigenschaften von Krebs sind:
– Invasives und destruktives Wachstum,
– Autonomität,
– die Fähigkeit zu metastasieren.
Wenn Krebs auf die Trophoblastenzellen zurückgeführt werden kann, dann muss zudem jeder Tumor mehr oder weniger viel Schwangerschaftshormon (hCG, humanes Choriongonadotropin) ausschütten. Dass dies tatsächlich geschieht, wurde von Acevedo und Mitarbeitern 1995 nachgewiesen, mehr dazu im Kapitel Zusammenfassung der Trophoblastenthese.
4. Die Bösartigkeit eines Tumors wird von der Konzentration der Trophoblastenzellen im Gewebe bestimmt.
5. Trophoblastenzellen besitzen die Fähigkeit zur Tarnung im Wirtsgewebe, ebenso wie sich der Trophoblast bei einer beginnenden Schwangerschaft tarnen muss, um nicht von der Mutter abgestoßen zu werden, da er ja zu Hälfte genetisch fremd ist.
6. Die Krebszelle ist also weder eine degenerierte noch eine deformierte Zelle. Ihre tödliche Eigenschaft liegt in der Tatsache begründet, dass sie im Grunde eine ganz normale Zelle ist, deren räumliche und zeitliche Einordnung in den Gesamtorganismus jedoch nicht normal ist. Das heißt, die Krebszelle ist als Trophoblastenzelle ein natürlicher Bestandteil des Lebenszyklus und sie ist gleichzeitig die primitivste Zelle im Lebenszyklus.
7. Diese Zellen sind also nichts anderes als undifferenzierte Zellen, die noch nicht am Aufbau des Körpers beteiligt sind, und deren Potenz und Kompetenz aufgespart wurde. Zellen mit verschiedenen Graden an Undifferenziertheit existieren überall im Körper als Reservoir für Gewebereparatur und Erneuerung.
8. Die Krebsentstehung kann also als ein Phänomen einer – am falschen Ort geschehenden – Differenzierung dieser Zellen als Antwort auf einen Reiz zur Zellteilung betrachtet werden.
9. Diese Reize zur Zellteilung können verschiedenster Natur sein, zum Beispiel chemische Reize, hormonelle Reize, virale Reize usw.
10. Schwangerschaftstrophoblastenzellen werden in ihrer Entwicklung während der Schwangerschaft zu dem Zeitpunkt gestoppt, an dem die Bauchspeicheldrüse des Fötus ihre Arbeit aufnimmt.
11. Durch einen Mangel an Bauchspeicheldrüsenenzymen fällt die natürliche Kontrolle der Trophoblastenzellen aus.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Trophoblastenthese Krebs als ein im Grunde einheitliches Geschehen betrachtet. Dieses Geschehen wird durch Reize in Gang gesetzt, die verschiedenster Natur sein können. Diese Reize setzen nun eine Reparaturfunktion in Gang, bei der die im Körper vorhandenen, noch relativ undifferenzierten Zellen sich zu teilen beginnen. Bei einem Mangel an Bauchspeicheldrüsenenzymen, die dieses Zellwachstum kontrollieren, kann die Reparaturfunktion nicht gestoppt werden und die Zellteilung geht ungehindert weiter – Krebs entsteht.
4. Kapitel: Wissenschaftlicher Nachweis über die Richtigkeit der Trophoblastenthese
Die Drs. Acevedo, Tong und Hartsock veröffentlichten im oben bereits genannten Artikel in Cancer, der Zeitschrift der American Cancer Society (Amerikanische Krebsgesellschaft), dass ein natürliches menschliches Hormon, das „humane Choriongonadotropin“, kurz hCG, ein exakter Krebsmarker ist. Dieser Befund könnte tief greifende Auswirkungen auf die Ansichten zur Krebsentstehung und ebenso auch auf Diagnose und Vorbeugung haben. Die Verbindung zwischen hCG und Krebs ist seit Jahrzehnten von alternativen Forschern hergestellt worden, dieser Artikel jedoch ist bis heute der eindeutigste Nachweis, welcher in der medizinischen Standardliteratur erschienen ist.
HCG war bereits die Grundlage des „Anthrone-Tests“ von Prof. Beard und ist dies auch bei Navarros Urin-Krebstest. Beard und Navarro wurden seinerzeit von der American Cancer Society völlig abgelehnt. Die Verbindung zwischen hCG und Krebs wurde vor ungefähr 50 Jahren auch von Dr. Ernst T. Krebs junior, dem Entdecker von Laetrile (Vitamin B17, Amygdalin), postuliert, welcher im Jahr 1996 starb. Aufgrund der Forschungsergebnisse von Dr. Acevedo, die zeigen, dass hCG bei Krebs nachweisbar ist, stellt sich natürlich wieder die alte Frage nach dem tatsächlichen Grund der Krebsentstehung.
Im Jahr 1902 stellte John Beard, Professor für Embryologie an der Universität Glasgow, seine unter dem Namen Trophoblastenthese bekannt gewordene Theorie der Krebsentstehung auf. Vom damaligen medizinischen Establishment wurde die These weniger abgelehnt als vielmehr einfach ignoriert. Im Lauf der Zeit verschob sich das Interesse der Forschung in Richtung Erforschung der einzelnen Zelle und insbesondere in Richtung Genforschung. Das 1911 erschiene Buch von Prof. Beard The Enzyme Treatment of Cancer and Its Scientific Basis (Die Enzymbehandlung des Krebses und deren wissenschaftliche Grundlage, Verlag Chatto & Windus), erzielte nur geringe Aufmerksamkeit und die meisten Wissenschaftler haben noch nie davon gehört. Aber seine Theorie verschwand nicht, sondern wurde vielmehr „im Untergrund“ weitergegeben. Sie ist bis heute die Basis einer großen Anzahl von alternativen Entstehungsthesen und Behandlungsansätzen geblieben. Im Jahr 1946 sagte Dr. Charles Oberling voraus: „Vielleicht stellt sich eines Tages heraus, dass es eine der Ironien der Natur ist, dass Krebs, der für so viele Todesfälle verantwortlich ist, so unlöslich mit dem Leben verbunden sein sollte.“ Dieser Zeitpunkt scheint gekommen zu sein – denn nie zuvor wurde die Verbindung zwischen den Vorgängen während der Schwangerschaft und den Vorgängen während der Krebsentstehung so zwingend dargestellt wie durch die Ergebnisse der Arbeit Acevedos.
Das humane Choriongonadotropin (hCG) ist ein negativ geladenes Hormon, welches sowohl von den Trophoblastenzellen der Plazenta als auch von Trophoblastenzellen eines Tumors produziert wird. Dieses Hormon ist in der Schulmedizin seit Langem als die Basis von Schwangerschaftstests bekannt. Im Jahr 1994 zeigten Dr. A. Krichevsky und Kollegen, dass Krebszellen hCG in all seinen Formen ausschütten, ebenso auch das verwandte humane Luteinisierende Hormon, kurz hLH.
Dr. Hernan F. Acevedo und seine Kollegen im Allegheny Singer Research Institute in Pittsburgh veröffentlichten also 1995 diesen herausragenden Artikel über das Thema in der Zeitschrift Cancer (1995; Nr. 76: S. 1467-1475).
Dr. Acevedo ist wegen seiner vorhergehenden Arbeiten weit bekannt, durch welche er einige der Aussagen von Dr. Virginia Livingston-Wheeler, einer Ärztin deren Therapie von der beardschen These bereichert wurde, bestätigen konnte. Mithilfe von anerkannten Methoden der Schulmedizin bewies Dr.
Acevedo eindeutig, dass „Synthese und Ausschüttung von hCG (…) ein gemeinsamer biochemischer Nenner des Krebses ist“.
Nun steht durch diese Entdeckung die wissenschaftliche Basis, so Acevedo „für Forschungen zur Verhütung und/oder Beherrschung mittels aktiver und/oder passiver Immunisierung“ gegen hCG und verwandte Stoffe zur Verfügung. Mit anderen Worten: Da hCG bei Krebs immer nachweisbar ist, kann der Therapeut dies auch zum Ziel seiner Behandlung machen. Acevedo schlägt also als möglichen Weg der Krebsbehandlung eine Art „Anti-hCG“ vor.
Konventionelle Onkologen wissen selbstverständlich, dass hCG als Tumormarker bei Chorionkarzinomen und einigen anderen Krebsarten genutzt werden kann, dies aber bei den meisten anderen Krebsarten aufgrund der geringen Ausschüttung von hCG nicht sinnvoll ist. Dies ist die Krux in der ganzen Kontroverse.
Nur durch den Einsatz hoch entwickelter Techniken, wie die analytische Durchflusszytometrie zur Messung bestimmter Zelleigenschaften, wies Dr. Acevedo die Anwesenheit von hCG, seiner Untereinheiten und/oder Fragmente in Zellen aus 85 verschiedenen Krebszelllinien nach.
Acevedo wies nun erstmals mithilfe dieses Verfahrens hCG auch in Zellen nach, die aus bösartigen menschlichen Tumorgeweben isoliert worden waren. Acevedo fasst zusammen, dass „(…) hCG, das Hormon von Schwangerschaft und Entwicklung, welches auch chemische und physiologische Eigenschaften von Wachstumsfaktoren hat, ein gemeinsames typisches Charakteristikum des Krebses ist.“
Es gibt klinische Erprobungen, bei welchem ein gegen hCG gerichteter Impfstoff verwendet wird. Im Gebrauch ist eine Kombination aus synthetischem hCG, das an einen Diphtherieimpfstoff gebunden ist. Ein ähnliches, neues Produkt wurde bei einem anderen klinischen Versuch verwendet und, so Acevedo, „(…) bewies einen fast unglaublichen Grad an Wirksamkeit und Sicherheit (…)“. Dieses neue Produkt wurde ursprünglich zur Fruchtbarkeitssteuerung von der Weltgesundheitsorganisation entwickelt.
Das Erstaunlichste aber ist das universale Vorkommen dieses Hormons in beinahe allen Fällen von Krebs. Die Aktivierungen eines besonderen Gens und Genclusters „(…) treten immer auf (…)“, so Acevedo.
Durch hCG sind Krebszellen in der Lage, ihr eigenes Wachstum unabhängig zu regulieren. Acevedo bestätigt, dass hCG einen Tumor „unsichtbar“ für das Immunsystem macht, welches es natürlich vermeidet, im Körper etwas anzugreifen, das wie ein sich entwickelnder Fötus aussieht. „Diese Charakteristika machen Krebszellen immunologisch unangreifbar.“, so Acevedo. Er fasst weiter zusammen: „Krebs ist eine Entwicklung und Differenzierung, die schief gegangen ist.“ Und weiter: „Nach 93 Jahren“, so führt er aus, „hat Beard sich als konzeptionell richtig erwiesen.“
Es waren Prof. Beards Beobachtungen, die den Anstoß zur Trophoblastenthese des Krebses gaben. Hier zeigt sich eine der erstaunlichsten Wendungen in der Medizingeschichte: Dass eine Theorie beinahe ein Jahrhundert ruhen kann, bevor sie schließlich von zumindest einem Teil des wissenschaftlichen Establishments akzeptiert wird.
Dr. William Regelson, Mitglied der medizinischen Abteilung am Medical College of Virginia, unterstützt Dr. Acevedos Arbeit deutlich. In seinem begleitenden Leitartikel in der gleichen Ausgabe von Cancer weist Regelson darauf hin, dass nicht nur hCG in den meisten untersuchten Krebsarten gefunden wurde, sondern „(…) seine Ausschüttung in den Tumoren, in welchen es nachgewiesen wird, deren Aggressivität zu metastasieren definiert (…)“ beziehungsweise deren Bösartigkeit definiert.
Normale, nicht zum Embryo gehörende Zellen, schütten kein hCG aus, auch gutartige Tumorzellen tun dies nicht. Stattdessen „(…) wird hCG-Beta zu einem definierenden, phänotypischen Ausdruck bösartiger Veränderungen (…)“, das heißt, es weist Krebs nach. Wenn hCG bei einer Patientin nachweisbar ist und sie nicht schwanger ist, hat sie wahrscheinlich Krebs. Je mehr hCG nachgewiesen wird, desto ernster ist der Fall.
Diese Forschungsergebnisse über hCG eröffnen auch für die Krebstherapie Aussichten. Sie unterstützen insbesondere auch eine ganze Anzahl unkonventioneller Krebstherapiemethoden. Es wäre sicher nützlich, sich diese Schlüsselcharakteristika des Krebses so zügig wie möglich zunutze zu machen – aber es ist ebenso wichtig, die Trophoblastenthese zu verinnerlichen. Durch ein gründliches Befassen mit den Arbeiten von Cohnheim, Beard, Gurchot, H.H. Beard, Kelley und Ernst T. Krebs junior sind sicher noch weitere Fortschritte in der Krebsforschung zu erwarten. Diese Wissenschaftler hielten an einer wesentlichen Wahrheit fest, als die meisten der etablierten Kollegen sich davon abwandten.
Besonders Dr. Krebs verdient mehr Anerkennung als ihm bisher zuteilwurde. So gründete er die John Beard Memorial Foundation, um die Idee in einer Zeit lebendig zu halten, in der nur wenige daran glaubten. Es bleibt festzuhalten, dass nur so ein wesentlicher Schlüssel des Krebsrätsels, der vor fast 100 Jahren entdeckt, jedoch systematisch verworfen wurde, erhalten geblieben ist und heute Forschern wie Dr. Acevedo als Anstoß für ihre bahnbrechenden Arbeiten dienen konnte.
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