Der Sonnensturm Teil 2 Graffiti

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Martin: »Hallo, wer alles zur Nica? Ich will mal die Projekte kennenlernen.
Arbeit, Arbeit, Arbeit!«
Professor Alvaro Ortega: »Ruhig abschalten, Sonne tanken, wir sitzen alle in einem Boot.«
Martin: »Wer sind Sie erst einmal? Wir müssen ja irgendwo anfangen.«
Alvaro: »Alle nennen mich nur Al. Ich bin Professor für Meteorologie und will und muss nicht zur Nica, Ihrer ISS mit Atomraketen.«
Martin: »Amunson Scott?«
Alvaro: »Wostok Station, ich bin bei der Nasa.«
Martin: »Davon hat Seneca gesprochen. Was machen Sie da?«
Alvaro: »Sprechen Sie erst einmal nicht von der Arbeit. Für uns wird es hart, wenn die Sonne untergeht, Bretz!«
Professor Wallner: »Sie müssen den Herrn entschuldigen. Ihre Nica blockiert zahlreiche Weltraumprojekte. Ich schlage einen philosophischen Exkurs vor, um uns kennen zu lernen.«
Martin: »Sie wollen bestimmt zur Nica, was machen Sie?«
Professor Wallner: »Ja, und ich frage mich, ob man hier endlos das Doppelspalt Experiment wiederholen könnte für meine Schüler.«
Martin: »Was für ein Experiment?«
Professor Wallner: Wenn die Sonne untergeht, brauchen Sie nur ein Etwas, das einen zwei Zentimeter breiten Schatten wirft, um zu zeigen, dass Licht ein Teilchen und eine Welle ist.«
Martin: »Wie?«
Professor Wallner: »Ich beantworte gerne beide Wies.«
Alvaro: »Vorsicht Sehstrahlen, alles ducken!«
Professor Wallner: »Ich wusste, dass Sie aufspringen. Also dann aber, Licht verhält sich wie ein Teilchen, das sich gerade bewegt und eine Welle auf und ab, beides jedenfalls bis jetzt.«
Martin: »Wieso bis jetzt?«
Alvaro: »Sehstrahlen, ich weiß, dass ich nichts weiß. Im Mittelalter waren alle davon überzeugt, Licht käme aus den Augen und würde das Gelände wie eine Hand abtasten. Dann erhielt ein Mann von einem Sultan den Auftrag, den Suezkanal zu bauen.«
Martin: »So alt ist der Suezkanal aber nicht und er wurde von Briten befohlen.«
Alvaro: »Ja, es war zu schwer für diese Zeit, deshalb täuschte der Mann Wahnsinn vor, um nicht für diesen unmöglichen Auftrag in Frage zu kommen und bei Nichtgelingen hingerichtet zu werden. Er kam in einen Turm und entdeckte dort das Licht, wie wir es kennen, aber nicht die Wellen-Teilchendualität des Lichts. Das war ein Augenarzt!«
Professor Wallner: »Die Briten kommen!«
Martin: »Haben Sie Angst, dass Sie bei mir in einen Turm wandern, Herr?«
Professor Wallner: »Der Wahnsinn ist es eher. In dieser langen Nacht dreht man ohne Hobby leicht durch, für mich ist es Malen und Alvaro Ortega, er hier, philosophiert, aber nur in Debatten, um nicht den Verstand zu verlieren. Professor Gustaf Wallner.«
Martin: »Dabei verliert man nicht den Verstand?«
Gustaf: »Bloß die Beherrschung, weil man nur grau sieht!«
Martin: »Depressive Kunst, eine Oper, in der jeder Selbstmord begeht. Davon habe ich durch Sebastian Seneca schon gehört.«
Gustaf: »Schön und befreiend, der Regenbogen ist immer unter der Regenwolke, Herr Bretz!«
Alvaro: »Stimmt!«
Martin: »Und Sie philosophieren über das Licht?«
Alvaro: »Im Augenblick über Wellen.«
Martin: »Lichtwellen?«
Alvaro: »Nein, nur Wellen, diese hier draußen. Es gibt Superwellen, Freakwaves. Einer Theorie zur Folge entstehen sie durch Quantenchaos und durch Zufall, ohne Einwirkung von außen und halbieren Südpolforschungsschiffe, Luxusliner und Öltanker. Meiner Schlussfolgerung oder Theorie nach herrschen in einem stabilen Universum stabile Systeme und in einem Chaotischen chaotische Systeme. Metaphysik!«
Martin: »Klingt schwer.«
Alvaro: »Ist es nicht. Man lässt sich treiben oder meditiert darüber. Das Schwierige liegt darin, das Ganze zu vertreten und sich und seine Theorie in der Philosophie zu verteidigen, die ja alles lehrt. Gegen mich steht meine Meinung als Metrologe, der fast schon weiß, dass diese Freakwaves durch etwas physikalisches ausgelöst werden.«
Gustaf: »Was ist Ihr Hobby, Martin?«
Martin: »Ich rette die Welt, zumindest jetzt!«
Alvaro: »Oh, das ist aber schwer! Aber tun Sie, was Sie für richtig halten, ich tue das, was ich für richtig halte und alle anderen tun alles andere.«
Alles andere wurde also das Problem von Leuten wie Miranda und dem hilflosen Seneca am Pol, über Funk.
Mario: »Hallo, Nica, ich grüße Sie, können Sie mich orten?«
Charles: »Noch nicht! Wieso, ist alles in Ordnung?«
Mario: »Ich bin mit einem Hundeschlitten unterwegs und die Tiere wollen nicht weiter. Ich habe mich wohl verirrt. Meine Instrumente sagen mir zumindest, ich bin in eurer Nähe, wenn sie stimmen.«
Charles: »Wieso sollten sie nicht stimmen? Wir haben keine Probleme.«
Mario: »Sie hören nicht zu, meine Hunde wollen nicht weiter. Ein Tier hat ein Hirn, eine Maschine nichts.«
Man gab die Werte durch.
Charles: »Haben Sie schon von unserer Bewusstseinssperre gehört? Sie stehen nämlich davor.«
Mario: »Das ist hier? Ich dachte, es gäbe so etwas wie ein Warnsystem für das Gelände.«
Charles: »Nein, das ist doch geheim.«
Mario: »Dann müssen Sie das auch allen anderen sagen, die in diese Gegend müssen. Dann war es geheim!«
Charles: »Wer muss schon in diese Gegend?«
Mario: »Ich! Ich soll Algen zählen und Sie dürfen raten, wer was hier muss, oder denken Sie, hier kommen die Forscher nur her um die ganze Zeit in einer Station zu sitzen?«
Arbeit! Charles beschloss etwas, was die Geheimhaltung betraf, zu übergeben, bloß an wen?
Charles: »Sie sehen so aus als hätten Sie gerade nichts zu tun!«
Miranda: »Was?«
Charles: »Jemand muss unser Stationsfeld in die Arbeiten eines oder eigentlich jedes anderen Forschungsprojektes mit einbeziehen. Finden Sie am besten heraus, was die anderen alle gerade so machen, und nicht ins Feld laufen.«
Seneca hatte natürlich nichts dagegen. Nica war beschäftigt, Seneca nicht. In der Station Mc Murdoc versuchte Martin das zu ändern, kein Stillstand, Arbeit, Arbeit, Arbeit!
Martin: »Medizinische Experimente ok, Seneca. Wir wollen nur helfen, Sebastian.«
Seneca: »Ok!«
Martin: »Was ist mit dem Wostok-Auftrag?«
Seneca: »Die Informationen bekommen Sie nur, wenn Sie den Südpoltest bestehen, also etwas später.«
Der Test zur Kontrolle der Isolationsfähigkeiten am Südpol, den Martin und Thomas noch nicht hinter sich hatten, schaltete die Hälfte des Personals aus, was Martin im Hafen von Mc Murdoc noch nicht ahnte.
Thomas: »Schwein gehabt, ich werde wohl gebraucht, 4 Punkte haben die Tester mir geschenkt.«
Martin: »Ha, dann schenken sie mir 10 und ich darf die Station betreten. Ich bin doch wichtiger als Sie.«
Thomas: »Stellen Sie sich das nicht zu einfach vor, ich bin nämlich wichtiger und besser informiert als Sie. Der Test ist nur gegen Amokläufe für die Überwinterung im langen Dunkeln. Betreten müssen Sie die Station sowieso.«
Martin: »Wieso sind Sie wichtiger als ich?«
Thomas: »Entschuldigung, ohne mich läuft nichts. Ich bin ihr Hochgeschwindigkeitsingenieur zur friedlichen Nutzung des Weltraumes, mal abgesehen vom langweiligen Hitzeschild.«
Martin dachte an den Warpantrieb und fragte, sichtlich erschreckt, sicherheitshalber nach. Die Horst war vielleicht doch noch zu viel.
Martin: »Hochgeschwindigkeit beim Tracktorstrahl, wieso?«
Thomas: »Nein, es ist das Material! Wir bauen keine Waffen!«
Martin: »Das Material ist ziemlich langsam?«
Thomas: »Es ist die Widerstandskraft des Materials bei Beschuss!«
Martin: »Keine Waffen, keine Panzerung! Deal?«
Thomas: »Es ist der Beschuss durch Weltraumschrott von alten Satelliten zum Beispiel. Ihr Material könnte in den Orbit geschossen werden, um, wie ein Staubsauger, Partikel zu sammeln, die von uns dahin gebracht werden. Das sind auch Geschosse, aber mit höheren Geschwindigkeiten als eine Überschallrakete.«
Martin: »Und die werden durch Panzerung abgefangen?«
Thomas: »Oder es geht zurück ins Mittelalter. Ein Geschoss trifft einen Satelliten, der verwandelt sich in viele Geschosse, wenn er zerschossen wird. Die treffen wieder einen oder besser gleich mehrere Satelliten und die verwandeln sich in Geschosse, bis nur noch Geschosse da sind und keine Satelliten, eine Kettenreaktion. Die Kosten um so einen Satelliten zu betreiben, senken sich auch, wenn man nicht wie jetzt den Geschossen ausweichen muss. Ein Satellit, aus Ihrem Material, könnte die Geschosse abfangen und sie unschädlich machen, denn den Raumschrott lenken können wir noch nicht.«
Martin:« Was bedeutet es eigentlich, wenn ein Satellit, den man lenken kann, dem Raumschrott nicht mehr ausweichen kann?«
Thomas: »Mittelalter, eine Welt ohne Satelliten und ohne Raumfahrt!«
Martin: »Das ist doch kürzlich passiert, ein kommerzieller Satellit wurde von Raumschrott getroffen. Die Kettenreaktion hat doch dann begonnen?«
Thomas: »Nein, davon hätte ich erfahren. Oh, ich habe es, der Treibstoff. Jedes Ausweichmanöver kostet Treibstoff und damit Lebenserwartung für den Satelliten. Man wollte sicherlich nur Treibstoff sparen, denke ich.«
Martin: »Dann brauchen wir doch eigentlich einen Satellitenbauer und keinen Hochgeschwindigkeitsingenieur?«
Thomas: »Nein, ich kontrolliere die Geschosse!«
Martins Test stand an.
Arzt: »Wie geht es Ihnen jetzt? Die anderen, die aus dem Feld raus sind, reagierten leicht manisch?«
Kein normales Therapeutengespräch, denn so eine Diagnose gab es für gewöhnlich erst zum Schluss.
Martin: »Ich will die Welt retten, ich fühle mich geladen!«
Arzt: »Im Sinne von wütend?«
Martin: »Im Sinn von Arbeit.«
Arzt: »Gut, ich denke, die sollten Sie zuerst machen, sonst bekommt ein Workaholic wie Sie noch einen Boreout. Wir verschieben den Test!«
Martins Test war verschoben, der von Mc Murdoc nicht.
Thomas: »Der Feueralarmtest, wie bekommen wir Nica nur dadurch?«
Martin: »Sie sind bereit und ich bin bereit das Gebäude zu verlassen. Das ist bei Nica genauso.«
Thomas: »Aber die Tester dürfen bei Nica nicht alles betreten und kontrollieren. So fallen große Teile durch.«
Der Alarm heulte auf und alle Mann verließen die vorgetäuscht brennende Station Mc Murdoc.
Alvaro war auf Abfangkurs.
Alvaro: »Geht´s noch? Tierversuche am Südpol, auf Nica?«
Martin: »Was? Die habe ich nicht genehmigt.«
Alvaro: »Doch hier, medizinische Tests.«
Martin: »Canceln, sofort.«
Alvaro: »Gut. Lassen Sie mich vorbei! Ich will schneller sein als der Psychologe.«
Die simulierten Löscharbeiten begannen ohne den Psychologen, der ließ das Feuer ausreden.
Alvaro: »Wissen Sie, dass man mit Hilfe von Radiowellen Wasser zum Brennen bringen kann?«
Martin: »Oh, Ihr Hobby. Nein.«
Alvaro: »Und Eis ist im tiefen Weltraum flüssig!«
Martin: »Ich bin immer noch ganz durcheinander von Teilchen, Wellendualität des Lichts.«
Alvaro: »Sie brauchen nur etwas, das einen 2cm Schatten bei Sonnenauf- oder Sonnenuntergang wirft und das macht dann ein Interferenzfeld.«
Alvaro nahm den Stiel einer Axt und hielt ihn ins Licht eines Türspalts. Er warf ein Interferenzfeld. Es war noch Zeit und Martin begann die Welt zu retten.
Martin: »Also, alles mit 2 cm Schatten wirft ein Interferenzfeld. Das ist wie ein Kaleidoskop, ein Spielzeug, ein Zauberstab und zusammen mit Harry Potter gemerchendaised,,, kann man Geld verdienen für Greenpeace. Ich brauche eine 2. Meinung.«
Martin erzählte dem Psychologen vom Zauberstab. Das kam ins Bewertungsgespräch.
Arzt: »Er will einen Zauberstab für Greenpeace verkaufen und sich das Geld zur Planetenrettung herzaubern. Er hat jetzt schon Wahnvorstellungen.«
Martin fiel durch! Im Flugzeug zur Station fragte Martin noch wieso. Zwangshandlungen, kein Psychologe verrät jemandem mit Wahnvorstellungen, dass er gerade Wahnvorstellungen hatte. Er musste es selbst herausfinden. Die Station erwartete ihn und vor allem ein privates Gespräch mit Seneca. Auf dem Flugplatz taumelten die Drohnen umher.
Martin: »Hallo Sebastian, ich muss mit dir reden, über das Personal.«
In einem Büro wurde erst vollständig die Lage besprochen, über Knochenleitung.
Seneca: »Der Mann aus Gloster ist auch mit Sicherheit ein Spion von Charles.«
Martin: »Wir müssen dich erst einmal hier weg und raus aus dem Störfeld schaffen! In der langen Nacht wird hier nicht viel passieren. Was ist mit diesem Wostokauftrag?«
Seneca: »Der Wostoksee unter der Südpolstation russischer Herkunft. Wostok ist ein riesiger, noch flüssiger See unter dem Eis, der seit 420 tausend Jahren getrennt ist von der restlichen Biosphäre. Es werden neue oder sehr alte Spezies dort in diesem See vermutet. Man will ein steriles Loch bohren und die Arten und vor allem das Klima dort erforschen, um zu sehen, wie sich zum Beispiel Leben auf anderen Planeten oder Monden wie Europa entwickelt hat.«
Martin ärgerte sich, dass er nicht mitmachen durfte.
Martin: »Ich will alles darüber wissen.«
Seneca: »Zuerst etwas anderes, wichtigeres zu unseren wirklichen Angestellten. Ich habe da eine These aufgestellt, bei großer Anzahl subtrahieren sich die IQs!«
Miranda kam unangekündigt in den Raum.
Miranda: »Herr Bretz, es gibt eine Unzahl von Problemen mit Ihren Vorräten. Nur Gewürze?«
Nachdem eine neue Bestellung rausgegangen war, konnte Seneca nur noch seine Notausgangslösung präsentieren und nicht die unzähligen Wostokvermutungen.
Martin: »Es ist in Ordnung, das können wir gleich beim Essen so beschließen, gemeinsam, und wenn jemand Probleme damit hat, werde ich es durchsetzen und wenn ich mit der Umlaufbahn drohen muss!«
Zum Abendessen gab es Schwein, auf das gewartet wurde.
Seneca: »Ich habe eine Lösung für den Sicherheitstest erarbeitet.«
Oder eigentlich von seinem Speicher kopiert.
Seneca: »Wir klären die Notausgangsfrage mit Agenten.«
Der ganze Raum sah Seneca an.
Charles: »Wir können nicht sicherstellen, für wen die Agenten arbeiten, wenn sie hier ankommen.«
Seneca: »Ich meine die Programme, die sich in Logikrastern bewegen.«
Gemeint waren Programme, die sich nach vorher verabredeten Mustern durch eine nicht vorher verabredete Hindernisstrecke bewegten. So wurden Straßen geplant, indem man die Autofahrer vorher programmierte, was Seneca bis zum Eintreffen des Schweins erklärte.
Miranda: »Das sieht gut aus, piep, piep, ach, ich bin hungrig.«
Alle aßen und die Blicke veränderten sich von Person zu Person langsam. Die Münder öffneten sich und es wurden kleine Drähte aus dem Gekauten gefischt.
Miranda: »Von wo kommen eigentlich die Schweine?«
Seneca: »Der Rücktransport der Versuchstiere wäre sehr kostenintensiv und wir haben zu wenige Vorräte!«
Martin: »Lang lebe die Konserve. Ich hole den Dosenöffner!«
Seneca: »Ich öffne, Martin braucht seine Handgelenke noch zum Unterzeichnen der Verträge.«
Nur einen Tag und eine Nacht blieb Martin auf der Station und es sollte gehandelt werden.
Seneca nahm den Wostokauftrag an und alle Angestellten wurden Angestellte. Die Forschungsprojekte begannen mit dem Unterzeichnen und Martin war arbeitslos. Er sollte sich mit gutem Kontakt zu Seneca um das Image der Station kümmern, von der chinesischen Außenstelle aus. Urlaub? Unglücklicherweise hatte der Psychologe Recht, Martin brauchte eine Beschäftigung. Schon in der Herkules auf dem Rückflug, nahm Martin die Arbeit auf.
Dimitri war gelangweilt in seinem Pekinger Horchposten und das schon eine ganze Weile, leider.
Für Martin führte der Weg, mit Charles Dunbar als Handgepäck, nach Peking. Er wollte aber nicht wie Charles in einem Hotel wohnen. Schnell fand er mit Senecas Unterstützung Dimitri, der sein Haus gerade sehr günstig anbot. Seneca musste auch irgendwo wohnen, wenn er wieder in Peking war. Eine kleine Werkstatt in der Garage lud Martin dazu ein, seinen Zauberstab für Greenpeace weiter zu entwickeln und der fehlende Kühlschrank weckte Heimatgefühle. Martin freute sich schon auf ein Wiedersehen mit dem Kokskonsumenten, aber daraus wurde nichts. Auch Seneca wurde beschattet. Deng Fat, der Sohn des Beamten, der ungewollt die Befreiung Chinas in einer anderen Realität organisierte.
Seneca: »Ich habe Sie nicht in der Expeditionsliste. Sie sind hier doch richtig, erst Neumeyer und dann Wostok?«
Miranda kam noch dazu.
Miranda: »Und alle nahen Stationen auch noch!«
Deng: »Bei Wostok überwache ich die Umweltverträglichkeit. Schallbohrer klingt zwar erst mal sauber, aber jemand hat vergessen, die Pläne meiner Regierung zu geben. Wenn der Bohrer umweltfreundlich ist, müsste eigentlich das Patent für alle einsehbar sein. Vielleicht ist das gute Stück ja uranbetrieben. Wasserstoff, na wenn das ausgerechnet die Nasa sagt, dann ist das sauber. Imperiale Sauberkeit steht gegen solidarisierte Vernunft. Das ist bestimmt bald auf einem Nato-Panzer. E-Waffe!«
Vorher.
Dimitri Koljakov: »Ja, wer stört?«
Tyler Stalko: »Tyler hier, halte dich von deinem Haus fern.«
Dimitri: »Ist nicht mehr mein Haus! Ich habe es gerade an den großen Martin Bretz verkauft. Wenn es Probleme damit gibt, sind es seine.«
Tyler Stalko: »Dimitri, geh dem Bretz ja aus dem Weg. In seiner Umgebung wird alles überprüft. Dreimal darfst du raten, woher ich das weiß!«
Dimitri wollte sowieso verschwinden. Alles ergab sich über den Computer, der noch warm war, als Martin das Haus betrat und von Vivien die Schlüssel überreicht bekam.
Auch aus dem Zauberstab wurde nichts, denn nur im Lichtspalt bildete sich das magische Interferenzfeld.
Martin: »Mist, das funktioniert nicht.«
Martin brauchte eine neue Aufgabe, die ihn am nächsten Tag fand. China veröffentlichte seine Arbeitslosenzahlen nach der Weltwirtschaftskriese, im Gegensatz zu Russland, das dies klugerweise einfach unterließ. Da begannen die ersten verbotenen, unkontrollierten Demonstrationen. China hatte Probleme wie jedes andere Land auch. Welchen Grund gab es da für Martin, sich einzumischen?
Die Legimitation? Auch Russland berief sich auf die Wirtschaft. Am leichtesten erklärte sich die Situation im Gespräch mit Wang, denn Mathew lauerte immer noch gut bezahlt in den USA. Er wurde von Charles Dunbar einfach dort vergessen.
Martin: »Zum Platz des himmlischen Friedens. Ich will die Demonstration sehen! Wang, was ist?«
Wang: »Soll ich die Staatssicherheit vorher abhängen?«
Martin: »Ach, die können bleiben. Ich mache ja nichts Verbotenes.«
Wang: »Lassen Sie mich das lieber entscheiden. Was machen wir den genau? Eigentlich sollte es doch zum Takafumi Building gehen. Die werden sich wundern.«
Martin: »Bei der letzten Demo in China lief alles glatt und die Regierung hat gewechselt. Ich will sehen, wie sich das hier entwickelt und die Kommentare dazu sehen?«
Wang: »Da lief nicht alles glatt und die Regierung hat auch nicht gewechselt? Na vielleicht doch, unsere Propaganda ist nicht schlecht. Ich würde auch gern die Kommentare sehen, wenn ich könnte.«
Wenn ein Chinese zum Platz des himmlischen Friedens recherchierte, bekam er im Internet nichts zum Massaker ‘89. Die einzige Chance, etwas darüber zu erfahren, waren die Kommentare anderer, Dritter, außerhalb von China, der Länder und natürlich illegale Proxyserver.
Martin: »Also wenn ich mir das so überlege, wird es vielleicht keine Kommentare dazu geben, weil jeder die gleichen Probleme hat, nur eben nicht in der Größenordnung wie China. Sieben Zehntel der Produckte, die hier hergestellt werden, kommen von den Rohstoffen her aus dem Ausland und werden daher eingekauft. Das gilt auch für die Nahrung! Wenn bei euch die Wirtschaft zusammenbricht, droht eine noch nie dagewesene Hungersnot, bei 1,2 Milliarden Chinesen. Eigentlich müssten andere Länder ihre Unterstützung anbieten. Eure Regierung beruft sich auf die Wirtschaft als Legimitation und wenn ein anderer seine Hilfe anbietet, wäre das so, als würde ein Arzt sagen, Sie hätten einen bösartigen Tumor. Man müsste das ganze System kritisieren, das man leider selbst hat. Die Globalisierung, das globale Chicken Race!«
Wang: »Ist ein Chicken Race nicht das, wo alle mit Vollgas auf einen Abgrund zufahren? Wenn immer mehr Geld zur Verfügung steht, wo bleibt der Abgrund?«
Martin: »Irgendwann gibt es keine Rohstoffe mehr, sämtliche Jobs, die nur verarbeiten, werden wegfallen und nur die Jobs, die noch Rohstoffe haben, werden funktionieren. Das ist die Deglobalisierung, die man hier besonders gut sehen kann, weil hier alles größer und schneller ist. Man müsste dann wieder die eigenen Rohstoffhersteller subventionieren, was teurer ist als die Rohstoffe aus anderen Länder zu importieren und unter dem Konkurrenzdruck verliert natürlich der Erste, der das macht, den billigeren Anbieter aus dem anderen Land. Also wird Vollgas gefahren. Keine Regierung würde freiwillig vom Export und Import etwas aufgeben. Ok, vielleicht Kuba? Ich zitiere nur die Parapsychologie.«
Wang: »Wollten Sie nicht sagen die Wirtschaftswissenschaften?«
Martin: »Nein, das ist keine exakte Wissenschaft!«
Wang: »Das ist keine exakte Wissenschaft?«
Martin: »Ein Unternehmer berechnet den Gewinn auf Grund des Risikos. Er rät das Risiko, und das ist wirklich keine Wissenschaft, raten. Gewinn gleich Risiko, wie gefährlich ist etwas, das ist Wirtschaft. Wenn man wüsste, vom reinen Wissen her, wieso passieren dann Unfälle? Alles andere ist illegal, zum Beispiel Monopolwirtschaft, dort weiß man .Wirtschaft bedeutet,tbedeutet, etwas nicht zu wissen!«
Nicht jede Monopolwirtschaft war gleich illegal. Martin Bretz kannte auch ein sehr gutes Beispiel dafür, sein Aurit, seine Erfindung, auf die er das Monopol hatte. Aber erklären sie das Patentrecht mal einem Chinesen. In China war das Kopiertwerden nämlich eine Ehre.
Wang: »Und wann hat die Parapsychologie die Deglobalisierung erwähnt?«
Martin: »Also das ist nun wirklich berühmt! Kommt die Schwester rein und sagt ‚Wir sind bereit für den Zuneigungstest.‘. ‘ Sagt Dr. Egon Spengler ‚Gut, schicken Sie das Hundebaby rein.‘. ‘ Das Kleinkind ist ganz glücklich. Sagt Dr. Egon Spengler ‚Jetzt wollen wir mal sehen was passiert, wenn wir das Hundebaby wegschicken? ‘? ‘ Ghostbusters 2!«
Wang: »Und ein Parapsychologe weiß etwas?«
Martin: »Zumindest Psychologie, es ist eigentlich egal, wenn Sie fragen, jeder der etwas weiß, sagt das Gleiche. Die Welt lebt auf Pump.«
Wang: »Jedenfalls dauert es noch eine Weile, unsere Kohle hält noch 400 Jahre.«
Martin: »Moment mal, die BRD sagt 200 Jahre!«
Wang: »Dann doch nur 200 Jahre!«
Egal, was Sie einem aufgeklärten Chinesen erzählen, er wird es auf Grund der landesweiten Propaganda glauben. Zahlen sind so eine ungenaue Sache. Greenpeace spricht zum Beispiel von nur 100 Jahren, bis es keine Kohle mehr gibt und Dong Energie, ein Energiekonzern, steht als Vertreter der Wirtschaft offen gegen die BRD mit ihrer merkwürdig genauen Schätzung von 137 Jahren. Das könnte nach nano am neuen Kraftwerk Cesar liegen, das emissionsfrei Kohle verbrennt und sich der Forschungsapparat weder bei 100 Jahren, das eindeutig zu schnell ist, noch bei 200 Jahren welches nun wirklich zu langsam wäre, lohnen würde. Schnell klärte Seneca Martin auf dem Weg nach Wostok auf.
Martin: »Ich bin mir nicht mehr so sicher mit den 200 Jahren, Wang! Ich zitiere nur Sebastian Seneca!«
Wang: »Ist egal, es hört sowieso niemand wichtiges darauf.«
Martin: »Ist das die Demo?«
Wang: »Das war sie! Dahinten zerbeulen sie gerade ein Auto.«
Martin: »Amateure!«
Wang: »Wohin jetzt?«



