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- 100%
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PalatalKonsonantpalatal/Palatalpalatal/Palatale = VordergaumenlautKonsonantVordergaumenlautVordergaumenlautLautVordergaumen-e: Lautbildung von ZungeZunge und hartem GaumenGaumen (= PalatumPalatum),
VelarKonsonantvelar/Velarvelar/Velare = HintergaumenlautHintergaumenlautLautHintergaumene: Lautbildung von ZungeZunge und weichem GaumenGaumen (= VelumVelum),
UvularKonsonantuvular/Uvularuvular/Uvular = ZäpfchenlautKonsonantZäpfchenlautZäpfchenlautLautZäpfchen-: Lautbildung durch intermittierende Verschlussbildung des ZäpfchenZäpfchens (= UvulaUvula),
GlottalKonsonantglottal/Glottalglottal/Glottale = StimmritzenlautStimmritzenlautLautStimmritzen-e: Lautbildung an der StimmritzeStimmritze (= GlottisGlottis).
Unter PhonationPhonation versteht man den Vorgang der SchallwelleSchallwellenerzeugung durch Unterbrechung des LuftstromLuftstroms durch die im KehlkopfKehlkopf schwingenden StimmbänderStimmband; es ergeben sich
stimmhaftKonsonantstimmhaftstimmhafte (in der Tabelle: »sth.«) LautLaute;
stimmlosKonsonantstimmlosstimmlose (»stl.«) LautLaute ergeben sich dagegen, wenn die Stimmbänder weit geöffnet sind.

der Alveolar, des -s, die -e (Betonung auf -la(r)-) – alveolar – Zahndammlaut
der Bilabial, des -s, die -e (Betonung auf -a(l)-) – bilabial – Doppellippenlaut
der Dental, des -s, die -e (Betonung auf -ta(l)-) – dental – Zahnlaut
der Diphthong, des -s, die -e (Betonung auf -thong-, Trennung: Di-phthong oder Diph-thong) – diphthongisch – Doppellaut, Zwielaut
der Explosiv, des -s, die -e od. die ExplosivaExplosiva, der Explosiva, die Explosivä (Betonung auf -si(v)-) – explosivexplosiv/Explosiv – Verschlusslaut
der Frikativfrikativ/Frikativ, des -s, die -e od. das FrikativumFrikativum, des -s, die Frikativa (Betonung auf -ti(v)-) – frikativfrikativ/Frikativ – Reibelaut
der Glottalglottal/Glottal, des -s, die -e (Betonung auf -ta(l)-) – glottalglottal/Glottal – Stimmritzenlaut
der intermittierend/IntermittierenderIntermittierende/ein Intermittierender, des/eines Intermittierenden, die Intermittierenden/Intermittierende (Betonung auf -tie-) – intermittierend – Vibrant, Schwinglaut, Zitterlaut
der KonsonantKonsonant, des -en, die -en (Betonung auf -nan(t)-) – konsonantisch – Mitlaut
der Labiallabial/Labial, des -s, die -e (Betonung auf -bia(l)-) – labiallabial/Labial – Lippenlaut
der Labiodentallabiodental/Labiodental, des -s, die -e od. die LabiodentalisLabiodentalis, der Labiodentalis, die Labiodentales (Betonung auf -ta(l)-) – labiodental – Lippenzahnlaut
der Laterallateral/Lateral, des -s, die -e (Betonung auf -ra(l)-) – lateral – Seitenlaut
der MonophthongMonophthong, des -s, die -e (Betonung auf -thong-, Trennung: Mo-nophthong oder Mo-no-phthong) – monophthongisch – einfacher Vokaleinfacher Vokal/einfacher Selbstlauteinfacher SelbstlautLauteinfacher Selbst-
der Nasalnasal/Nasal, des -s, die -e (Betonung auf -sa(l)-) – nasalnasal/Nasal – Nasenlaut
der Palatalpalatal/Palatal, des -s, die -e od. die PalatalisPalatalis, der Palatalis, die Palatales (Betonung auf -ta(l)-) – palatalpalatal/Palatal – (Vorder-)Gaumenlaut
der SpirantSpirant, des -en, die -en od. die SpiransSpirans, der Spirans, die Spiranten (Betonung auf -ran(t)-) – spirantisch – Reibelaut
der Uvular, des -s, die -e (Betonung auf -la(r)-) – uvular – Halszäpfchenlaut
der Velarvelar/Velar, des -s, die -e (Betonung auf -la(r)-) – velar – (Hinter-)Gaumenlaut
der VibrantVibrant, des -en, die -en (Betonung auf -bran(t)-) – vibrierend – Intermittierender, Schwinglaut, Zitterlaut
der VokalVokal, des -s, die -e (Betonung auf -ka(l)-) – vokalisch – SelbstlautSelbstlautLautSelbst-
AkzentAkzent
▶ Tabelle 6 enthält über die Konsonantensymbole hinaus zwei Symbole, die den WortakzentWortakzent = die WortbetonungWortbetonung bezeichnen. Der hochgestellte Strich, » È «, bezeichnet den HauptakzentHauptakzentAkzentHaupt- und wird vor der Silbe, die den Hauptakzent trägt, notiert. Der tiefgestellte Strich, »Ç«, bezeichnet den NebenakzentNebenakzentAkzentNeben- und steht vor der Silbe, die den Nebenakzent trägt. Unbetonteunbetont Silben bleiben unbezeichnet.
4.1/10 Weitere phonetische bzw. phonologische Termini
Über die gerade genannten Termini hinaus treten in wissenschaftlichen Darstellungen, in Schulgrammatiken, in sprachgeschichtlichen Werken, in fremdsprachlichen Grammatiken und in grammatikgeschichtlichen Darstellungen weitere auf. Sie dienen unter anderem dazu, das Lautinventar unter verschiedenen Gesichtspunkten anders zu gliedern als in ▶ Tabelle 5 und 6.
In der Tradition der antiken griechisch-lateinischen Grammatik werden die KonsonantKonsonanten untergliedert in
MutaMutäKonsonantMuta = StummlautKonsonantStummlautStummlautLautStumm-e und
HalbvokalKonsonantHalbvokalHalbvokal (Konsonant)VokalHalb- (Konsonant)e.
Die Mutä entsprechen den Explosivexplosiv/Explosiven = VerschlusslautVerschlusslautLautVerschluss-en, die Halbvokale den restlichen Konsonanten, d. h. den Frikativfrikativ/Frikativen = SpirantSpiranten = ReibelautReibelautLautReibe-en und den unter der Bezeichnung Liquidliquid/Liquide = FließlautFließlautLautFließ-e zusammengefassten Nasalnasal/Nasalen = NasenlautNasenlautLautNasen-en ([m], [n], [N]), Laterallateral/Lateralen = SeitenlautSeitenlautLautSeiten-en ([l]) und intermittierend/IntermittierenderIntermittierenden = VibrantVibranten = SchwinglautSchwinglautLautSchwing-en ([r], [Ò], [ü]); häufig werden nur die Laterale und die Intermittierenden als Liquide bezeichnet.

Die MutaMutä werden unterteilt in
TenuisTenuesKonsonantTenuis (= stimmlosKonsonantstimmlosstimmloshart (Explosiv)e/»harteKonsonanthart« Explosivexplosiv/Explosive) und
MediaMediäKonsonantMedia (= stimmhaftKonsonantstimmhaftstimmhaftweich (Explosiv)e/»weicheKonsonantweich« Explosivexplosiv/Explosive).
Dieser auf die PhonationPhonation (= Stimmhaftstimmhaftigkeit bzw. Stimmlosstimmlosigkeit) bezogenen Unterteilung entspricht in etwa die Unterscheidung zwischen
FortesFortisKonsonantFortisstarkKonsonant = starkenKonsonantstark Konsonanten und
LenesKonsonantLenisschwachKonsonant = schwachenKonsonantschwach Konsonanten
im Bereich sowohl der Explosivexplosiv/Explosive = VerschlusslautVerschlusslautLautVerschluss-e als auch der Frikativfrikativ/Frikative = SpirantSpiranten = ReibelautReibelautLautReibe-e. Fortes sind mit stärkerem AtemdruckAtemdruck und größerer MuskelspannungMuskelspannung gesprochene Konsonanten, z. B. die stimmlosstimmlosen Explosivexplosiv/Explosive [p, t, k] und stimmlosstimmlose Frikativfrikativ/Frikative wie Lenis[f, s, C], Lenes sind mit schwächerem AtemdruckAtemdruck und geringerer MuskelspannungMuskelspannung gesprochene Konsonanten, z. B. die stimmhaftstimmhaften Explosivexplosiv/Explosive [b, d, g] und stimmhaftstimmhafte Frikativfrikativ/Frikative wie [v, z, j]. Allerdings können FortisFortislaute auch stimmhaftstimmhaft, LenisLenislaute auch stimmlosstimmlos artikuliert werden.
Die MerkmalMerkmale der MuskelspannungMuskelspannunggespannt (Vokal)
gespanntVokalgespanntgespannt (Vokal) und
ungespannt (Vokal)ungespanntVokalungespannt
spielen auch im Bereich der VokalVokale eine Rolle und korrelieren dort mit den MerkmalMerkmalspaaren [etwas VokalgeschlossengeschlossenVokalgeschlossener – etwas VokaloffenoffenVokaloffener] und [Vokallanglang (Vokal)lang – Vokalkurzkurz (Vokal)kurz]. Dies betrifft die hohenVokalhochhoch (Vokal) und die mittleren VokaleVokalmittelmittel (Vokal). So ist z. B. der VokalVokal im Wort Hüte ([y<]) im Vergleich zu dem VokalVokal im Wort Hütte ([Y]) sowohl gespannt (MuskelspannungMuskelspannungVokalgespanntgespannt (Vokal)), hoch (Zungenhöhe)Vokalhochhoch (Vokal) bzw. geschlossener (Kieferwinkel)VokalgeschlossenVokalgeschlossengeschlossenVokal und lang (Vokal)lang (QuantitätQuantität), während ungespannt (Vokal)[Y] ungespannt, ebenfalls hoch, aber etwas tief (Vokal)tiefer/offenVokaloffener und kurz (Vokal)kurz ist. Um diesen mehrfachen Unterschied auch in der Symbolisierung deutlich zu machen, wird in der IPA-UmschriftIPA-Transkription unterschieden zwischen dem Symbol [y] für [gespannt] und VokalgeschlossengeschlossenVokal[geschlossener] und dem Symbol [Y] für Vokalungespannt [ungespannt] und [offenVokaloffener]. Das MerkmalMerkmallang (Vokal)Vokallang [lang] wird durch eine Art DoppelpunktDoppelpunkt ([y<]), das MerkmalMerkmalVokalkurzkurz (Vokal) [kurz] durch Fehlen des Doppelpunktes ([y]) symbolisiert. Dadurch ist es möglich, ein gespannt (Vokal)gespanntes und geschlossenVokalgeschlossenes, aber dennoch kurz (Vokal)kurzes [y] wie in [byÈüo<] (das Akzentzeichen »È« steht vor der betonten SilbeSilbe) oder in [hypoÈte Weitere Beschreibungstermini für VokalVokale: Vokale, die mit der ZungenstellungZungenstellung [vornvorn (Vokal)Vokalvorn] artikuliert werden (VorderzungenvokalVokalVorderzungen-Vorderzungenvokale), heißen auch hell (Vokal)Vokalhellhelle Vokale, neutralVokalVokalneutralneutrale = zentrale zentral (Vokal)Vokalzentralund HinterzungenvokalHinterzungenvokaleVokalHinterzungen- heißen auch dunkel (Vokal)dunkle VokaleVokaldunkel. Die neutralen = zentralen Vokale [«] und[Œ] werden als ReduktionsvokalReduktionsvokalVokalReduktions-Reduktionsvokale bezeichnet. Der mittlere ReduktionsvokalVokal [«] heißt auch MurmelvokalVokalMurmel-Murmelvokal oder Schwa-Laut, kurz SchwaLautSchwa--Schwa-Laut. Der tiefe bis gehobene ReduktionsvokalVokal [Œ] (»verdumpftes rverdumpftes r«) heißt auch TiefTiefschwaschwaLautTiefschwa. Wenn bei der ArtikulationArtikulation von VokalVokalen der Nasenraum zusätzlich als Resonanzraum verwendet wird, ergeben sich nasalierte = nasaler/nasalierter VokalVokalnasaler/nasalierternasale Vokale (= NasalvokalNasalvokale = nasal/NasalNasale). Weitere Beschreibungstermini für Konsonanten: Der vor anlautende VokalVokale tretende glottal/Glottalglottale explosiv/ExplosivExplosivlaut [+] heißt auch Knacklaut = KehlkopflautKehlkopflautKnacklaut = GlottisverschlusslautGlottisverschlusslaut = StimmritzenlautStimmritzenlaut (z. B. [+am +a AffrikateAffrikaten: KonsonantenverbindungenKonsonantenverbindung aus einem stimmlosstimmlosen Explosivexplosiv/Explosiv = VerschlusslautVerschlusslaut und einem stimmlosstimmlosen, an derselben oder einer benachbarten ArtikulationsstelleArtikulationsstelle = ArtikulationsortArtikulationsort gebildeten (= homorganhomorganen) Frikativfrikativ/Frikativ = ReibelautReibelaut: [píf], [tís], [tíS].
die Affrikate/die Affrikata, der Affrikate/der Affrikata, die Affrikaten (Betonung auf -ka(t)-) – affriziertaffriziert
die Fortis, der Fortis, die Fortes (Betonung auf For-) – stark
der Halbvokal, des -s, die -e – halbvokalisch
die Lenis, der Lenis, die Lenes (Betonung auf Le-) – schwachschwachKonsonant
der Liquid, des -s, die -e (Betonung auf -qui(d)-) od. die Liquida, der Liquida, die Liquidä (Betonung jeweils auf Li-) od. Liquiden (Betonung auf -qui-) – liquid – Fließlaut
die Media, der Media, die Mediä/Medien (Betonung auf Me-)
die Muta, der Muta, die Mutä (Betonung auf Mu-) – Stummlaut
das Schwa, des Schwa od. -s, die Schwa od. -s – Murmelvokal
die Tenuis, der Tenuis, die Tenues (Betonung auf Te-)
4.2 LautkombinationLautkombinationen und LautprozessLautprozesse
4.2/1 Offene SilbeoffenSilbeSilbeoffene
SilbeSilbe, die auf einen VokalVokal endet.
4.2/2 Geschlossene SilbegeschlossenSilbeSilbegeschlossene
Silbe, die auf einen KonsonantKonsonanten endet.
4.2/3 AnlautAnlaut
Laut oder LautgruppeLaut am Anfang einer Silbe, eines MorphemMorphems (▶ Nr. 5.1/3), eines Wortes.
4.2/4 AuslautAuslaut
Laut oder LautgruppeLaut am Ende einer Silbe, eines MorphemMorphems, eines Wortes.
4.2/5 InlautInlaut
Laut oder LautgruppeLaut im Inneren einer Silbe, eines MorphemMorphems, eines Wortes.
4.2/6 SandhiSandhi
Lautliche Veränderungen/Anpassungen beim Zusammentreffen zweier WortformWortformen oder zweier MorphemMorpheme innerhalb einer WortformWortform.
Eine der bekanntesten Sandhi-Erscheinungen ist die LiaisonLiaison im FranzösischenFranzösischLiaison, bei der statt einer WortformWortform, die auf einen VokalVokal auslautet (z. B. [le<]: Pluralform des bestimmter ArtikelArtikelbestimmterbestimmten ArtikelArtikels, geschrieben

der Hiat, des Hiats, die Hiate (Betonung auf -a(t)-) bzw. der Hiatus, des Hiatus, die Hiatus (letzteres mit langem [u<], Betonung auf -a-)
4.2/7 ElisionElision
Wegfall eines oder mehrerer LautLaute.
Je nachdem, ob der Wegfall am WortanfangWortanfang, am WortendeWortende oder im WortinnernWortinneres geschieht, unterscheidet man zwischen AphäreseAphärese (▶ Nr. 4.2/8), ApokopeApokope (▶ Nr. 4.2/9) und SynkopeSynkope (▶ Nr. 4.2/10). Diese Termini betreffen sowohl Lautprozesse, die sich in der GegenwartsspracheSpracheGegenwarts-Gegenwartssprache vollziehen, als auch solche, die sich im Laufe der SprachgeschichteSprachgeschichte abgespielt haben. – Unter ElisionElision im engeren Sinn wird der Wegfall eines auslautenden VokalVokals (Apokope) vor dem anlautenden VokalVokal eines Folgewortes verstanden (z. B. [lo statt [lo).

4.2/8 AphäreseAphärese
Wegfall eines oder mehrerer LautLaute am WortanfangWortanfang.
Beispiele:
Der Vergleich von rein mit herein zeigt die AphäreseAphärese der Lautgruppe [hE]. – Beim Übergang vom AlthochdeutschAlthochdeutschen zum MittelhochdeutschMittelhochdeutschen ist das [h] in hloufan ‘laufen’ aphäriert worden.

4.2/9 ApokopeApokope
Wegfall eines oder mehrerer LautLaute (bes. VokalVokale) am WortendeWortende.
Beispiele:
In Wörtern wie (ich) komm, (dem) Haus ist am Ende ein [«] apokopiert, nicht aber bei (ich) muss, (der) Maus, da letztere keine Parallelform *[mUs«] (*

4.2/10 SynkopeSynkope
Wegfall eines oder mehrerer LautLaute (bes. VokalVokale) im WortinnernWortinneres.
Beispiele:
Der Vergleich von drum mit darum zeigt, dass [a] ausgefallen ist: synkopiertes [a]. Beim Übergang vom MittelhochdeutschMittelhochdeutschen zum NeuhochdeutschNeuhochdeutschen ist das [«] in obest synkopiert worden (jetzt: Obst).

4.2/11 LautzuwachsLautzuwachs
Hinzufügung eines zuvor nicht vorhandenen LautLautes.
LautzuwachsLautzuwachs ist in der Gegenwartssprache und in der deutschen Sprachgeschichte sehr viel seltener anzutreffen als ElisionElision (▶ Nr. 4.2/7). Je nach der Position, an der der Zuwachs erfolgt, wird unterschieden zwischen
EpitheseEpithese (am WortendeWortende, z. B. mhdMittelhochdeutsch. nieman > nhdNeuhochdeutsch. niemand),
EpentheseEpenthese (im WortinnernWortinneres, z. B. mhdMittelhochdeutsch. spinnel > nhdNeuhochdeutsch. Spindel) und
ProstheseProsthese/ProtheseProthese (am WortanfangWortanfang, z. B. im Französischen e vor sp und st in Wörtern lateinischen Ursprungs: esprit [entspr. lat. spiritus], état [entspr. lat. status].
Der Spezialfall der Vokaleinfügung im InlautIn- oder AuslautAuslaut heißt AnaptyxeAnaptyxe (z. B. die Einfügung des SprossvokalVokalSpross-Sprossvokals [«] in manchen Dialekten: [fYn«f] fünef gegenüber standardsprachl. [fYnf] fünf; diese Einfügung wird auch als EpentheseEpenthese bezeichnet).

die Anaptyxe, der Anaptyxe, die Anaptyxen (Betonung auf -pty-, Trennung: Ana-p-ty-xe)
4.2/12 AssimilationAssimilation
Ersetzung eines LautLautes durch einen anderen, der einem benachbarten LautLaut ähnlicher ist.
Beispiele:
Senf: standardsprachl. [zEnf] – umgangssprachl. [zEmf]: Der LautLaut [n] wird durch [m] ersetzt, einen LautLaut, der dem folgenden [f] insofern ähnlicher ist als [n], als er wie [f] das MerkmalMerkmal [labiallabial/Labial] hat; vgl. auch Lippen: standardsprachl. [lIp«n] – umgangssprachl. [lIpm^] ([m^] bezeichnet ein silbischessilbisch [m]; Amboss: mhdMittelhochdeutsch. [an«bo nhdNeuhochdeutsch. [ambs].
Wenn die beteiligten LautLaute unmittelbar benachbart sind, spricht man von KontaktassimilationAssimilationKontakt-Kontaktassimilation, sonst von FernassimilationAssimilationFern-Fernassimilation. Progressive AssimilationAssimilationprogressiveprogressive Assimilation liegt vor, wenn der voranstehende LautLaut auf einen ihm folgenden Laut Einfluss nimmt, regressive AssimilationAssimilationregressiveregressive Assimilation liegt vor, wenn ein Laut einen vorangehenden Laut beeinflusst. Regressive Fernassimilation: Bei mächtig (zu Macht), mütterlich (zu Mutter) usw. gehen die UmlautUmlaute ä und ü auf das i der Endung zurück (▶ Nr. 4.3/2, SekundärumlautSekundärumlaut).
4.2/13 DissimilationDissimilation:
Ersetzung eines LautLautes durch einen anderen, der einem benachbarten LautLaut unähnlicher ist.
Beispiele:
Maulbeere: ahdAlthochdeutsch. [mu
4.3 LautentwicklungLautentwicklungen in der deutschen Sprachgeschichte
Die folgenden Termini bezeichnen LautwandelWandelLaut-Lautwandelvorgänge, die sich in der Geschichte der deutschen Sprache seit dem Althochdeutschen abgespielt haben und die nicht nur einzelne Wörter betrafen, sondern regelhaft gewirkt haben. In Anlehnung an Scherer (1890, S. 10–14) teilen wir die deutsche Sprachgeschichte samt ihren germanischen Vorstufen folgendermaßen ein:
RömerzeitRömerzeit: 150 v. Chr. – 150 n. Chr. Gotische Zeitgotische Zeit: 150–450 MerowingerzeitMerowingerzeit: 450–750 AlthochdeutschAlthochdeutsch (Ahd.): 750–1050 MittelhochdeutschMittelhochdeutsch (Mhd.): 1050–1350 FrühneuhochdeutschFrühneuhochdeutsch (Frühnhd.): 1350–1650 NeuhochdeutschNeuhochdeutsch (Nhd.): seit 1650Im AlthochdeutschAlthochdeutschen und beim Übergang zum MittelhochdeutschMittelhochdeutschen:
4.3/1 PrimärumlautUmlautPrimär-Primärumlaut
Ersetzung von [a] durch [E] vor [I], [i<] oder [j] in der unmittelbar folgenden SilbeSilbe.
Beispiele:
WortformWortformen wie ahdAlthochdeutsch. kraft (‘Kraft’, SingularSingular) – krefti (‘Kräfte’, PluralPlural), gast (‘Gast’) – gesti (‘Gäste’) und viele weitere zeigen, dass in AllomorphAllomorphen ein und desselben MorphemMorphems (▶ Nr. 5.1/4) die Kurzvokalkurz (Vokal)Vokalkurzkurz (Vokal)e [a] und [E] miteinander wechseln. Dabei erscheint [E] als UmlautUmlaut von [a] in einer WortformWortform immer dann, wenn in der unmittelbar folgenden SilbeSilbe der betreffenden WortformWortform einer der LautLaute [I], [i<] oder [j] steht. Wenn das [a] vor den LautverbindungenVerbindungLaut-Lautverbindung [xs], [xt], [rv] (geschrieben:





