Die Pure Lust in dir | 10 Erotische Geschichten

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Wieder wurde sie, fast bis zu Besinnungslosigkeit, geküsst. Sein Mund eroberte den ihren, seine Zunge und ihre waren eins. Gleichzeitig bewegte er seine Hände über ihren Körper, öffnete den Reißverschluss auf ihrem Rücken und ließ das Kleid langsam und andächtig nach unten gleiten.
»So geht es natürlich schneller.« Bewundernd betrachtete er ihren Körper. Sie trug unter ihrem Kleid keinen BH, ihre Brüste waren klein, prall und bedurften nicht unbedingt Halt. Sie konnte ihn getrost weglassen. Ihre Brustspitzen standen vor Erregung von ihrem Körper ab. Wohl gerundete, kleine Brüste, die vollkommen in seinen großen Händen verschwanden. Die Nippel nahm er zwischen die Finger und presste sie zusammen. Ein Stöhnen entfloh Hennys Lippen.
Bis auf den kleinen roten Stringtanga, der so toll zu der Farbe des Kleides passte, stand sie splitterfasernackt vor ihm. Und sie fühlte sich keinen Moment unbehaglich. Sie wusste, dass sie eine beneidenswert gute Figur hatte und deshalb zeigte sie diese auch gern.
Seinen gierigen, vor Leidenschaft dunklen Augen ausgeliefert zu sein, steigerte ihre Erregung ins Unermessliche. Sie mochte es, angeschaut zu werden.
Ihr schon donnernder Puls brachte ihr Blut dazu, noch schneller, noch heißer durch ihren Körper zu fließen. Sie standen sich gegenüber. Sein Blick verbrannte sie. Henny war willenlos.
Er drängte sie zu dem Schreibtisch. Ging mit ihr auf die Seite, auf der der Stuhl stand, und deutete ihr an, sich auf den Tisch zu setzen.
Henny kam sich überaus verrucht vor. Sie ließ alle Hemmungen fallen und setzte sich auf den großen, breiten Schreibtisch. Leicht beugte sie sich nach hinten, stützte sich auf ihren Unterarmen ab und öffnete für ihn ihre Schenkel. Fast genauso weit wie die sich liebenden Figuren im Ausstellungsraum.
Der Unbekannte genoss den Anblick offenbar. Ihre weit gespreizten Oberschenkel luden ihn ein, sie zu erkunden. Sie ergab sich ihm in ihrer Leidenschaft völlig.
Auf so einen genialen Abschluss hatte sie gehofft. Und dieser umwerfend gut aussehende Mann würde ihn mit ihr feiern.
Seine Wollust konnte Henny in seinen Augen erkennen. Er schien nicht anders zu können. Sie beobachtete, wie er sich in den Sessel vor den Tisch setzte. Sie schauten sich dabei die ganze Zeit in die Augen und Henny sah, wie er ihre feucht glänzende Spalte berührte. Sie war rasiert, nackt, triefend vor Erregung. Als er vorsichtig ihre feuchten Lippen teilte, den Finger auf und ab bewegte, konnte sie nur ein Luftschnappen von sich geben und ein tiefes Stöhnen.
Aufgeregt bewegte sie ihre Hüften. Er spielte schon zu lange mit ihr. Sie war bereit für ihn. Mehr als bereit. Vorsichtig zog er ihr den feuchten String ganz zur Seite, leckte über den Stoff, atmete ihre Leidenschaft ein. Länger konnte er ihrem Angebot nicht widerstehen, denn er senkte seinen Mund auf ihre zitternden Lippen, erkundete jede ihrer Falten und umspielte den festen kleinen Knubbel mit der Zunge. Unter seinen Berührungen wurde er fester und extrem empfindlich. Mit seinen Lippen zog er sacht an ihm, mit den Zähnen lockte er ihn aus der Reserve. Immer wieder bäumte sie sich ihm entgegen.
Bei jedem seiner Küsse zuckte sie vor Wonne zusammen und presste ihr Becken fest an seinen Mund. Als seine Zunge ihre verborgene Öffnung fand, spürte sie, wie er rhythmisch in sie eindrang. Ihr Kopf kippte nach hinten, legte ihren Hals frei und aus ihrem Mund drangen leise Geräusche, die sich sehr nach einem Wimmern anhörten.
»Bitte ...« Henny wusste nicht, wie sie ihn dazu bringen sollte, sich in ihr zu versenken. Sie wollte ihn ganz. Ihre Toleranzgrenze war erreicht, sie strebte nach dem höchsten Gipfel ihrer Lust. »Bitte, ich will dich in mir«, krächzte sie diese Worte abgehackt heraus.
Er leckte ausgiebig weiter über ihre Spalte. Nahm ihren Saft auf, inhalierte ihren Duft.
»Gleich«, brachte er zwischen zwei Lecksalven hervor.
Weiter versenkte er seine Zunge in ihr. Seine Nase rieb über ihren Kitzler und sie konnte nicht anders. Henny kam zu ihrem ersten Orgasmus. Sie konnte nur noch schluchzen, ihr Becken zuckte im Rhythmus des Zusammenziehens der Muskeln.
Nur am Rand ihrer körperlichen Mattheit nahm sie wahr, wie er sich seiner restlichen Kleidung entledigte. Endlich war er wie sie nackt. Sein Penis stand prall und voll von seinem Körper ab. Sie war heiß auf ihn. Sie war feucht, sie war bereit. Sein Schamhaar war kurz und in Form rasiert. Ihr Blick glitt über seinen festen modellierten Bauch nach oben. Brust- und Bauchhaar war entfernt worden. Was seine Muskeln noch besser zum Vorschein brachten. Sehr zu ihrer Freude, genoss er es, wie intensiv sie ihn betrachtete.
»Gefällt dir, was du siehst?«
Und genau einen Moment später drang er mit seinem Glied nur Millimeter in sie ein und verharrte in der Bewegung.
»Hör auf, zu spielen!« Sie wollte ihn so tief wie möglich in sich spüren. Doch er hielt sich zurück. Sie konnte sehen, dass er sich an der obersten Schublade des Schreibtisches zu schaffen machte. Eine Sekunde danach hielt er ein kleines silberfarbenes Päckchen in der Hand.
Seine stahlgrauen Augen schauten auf sie herab. Sie nickte zustimmend und bewunderte ihn noch mehr. Sehr gekonnt öffnete er das Teil und schob sich den Gummi langsam und bedächtig über seinen Penis. Dann zwinkerte er ihr verrucht zu.
»Das gehört zur VIP-Behandlung.« Heiser und voller Lust klang seine Stimme. Seine Hände umfassten ihre Hüften und dann stieß er endlich in sie. Zog ihn heraus und rammte ihn wieder hinein.
Urtümlich, animalisch, erregend.
»Oh ja ...« Sie konnte nur schwach antworten. In ihr baute sich wieder diese köstliche Spannung auf. Sie kroch vom Knie die Oberschenkel hinauf und vom Bauchnabel hinab zu ihrem Innersten. Es war einfach nur herrlich.
»Stellungswechsel«, kündigte er seinen Rückzug aus ihr an. Henny gab nur ein entrüstetes Schnauben von sich. Sie war so kurz vor ihrem nächsten Höhepunkt gewesen.
Er setzte sich zurück auf den Stuhl, rutschte mit den Hüften weit nach vorn und deutete ihr an, sich auf ihm niederzulassen.
Kurz wollte sie austesten, ob sie ebensolche Macht über ihn hatte wie er über sie.
Mit ihren Fingern fuhr sie über seine Brust, umkreiste seine Nippel, die gleich fest und dunkler wurden. Strich entlang des Brustbeines über den Bauch, umspielte seinen Bauchnabel, steckte kurz den Finger hinein, um sich dann auf dem Weg zu ihrem eigentlichen Ziel zu machen.
Sie umfasste sein hartes Glied. Legte den Daumen auf die pflaumenähnliche Öffnung, teilte sie vorsichtig, um weiter von diesem Punkt zu den prallen Hoden hinabzugleiten. Sie umrundete sie, nahm sie in die Hand, wog sie hin und her. Dann senkte sie ihren Kopf, nahm seine Eichel zwischen ihre Lippen, umschloss sie fest und entließ sie mit einem kleinen Plopp.
Erst jetzt vernahm sie seine keuchenden, drängenden Laute. Sie war so stolz auf sich, diesen vor Testosteron strotzenden Mann aus der Fassung zu bringen. Jetzt war er es, der fast bettelte.
»Tu es, los!« Sein Brustkorb hob und senkte sich vor Erregung, war mit Schweiß bedeckt.
Ganz langsam spreizte sie ihre Schenkel. Stellte sich über ihn und senkte sich Millimeter für Millimeter auf ihn hinab, nahm ihn in sich auf.
Sein pralles Glied drang ohne Probleme in ihre feuchte Spalte. Fest packte er ihre Hüften und drängte sich ihr entgegen.
»Reite mich.« Sie mochte seinen sinnlichen Tonfall.
Genüsslich ließ sie das Becken kreisen. Spannte ihre inneren Muskeln an und zwang ihn dadurch, in der Bewegung innezuhalten. Sie beugte sich ihm entgegen, schaute ihm dabei tief in die Augen. Sein vor Lust verschleierter Blick ließ sie wimmern, die Schwerkraft arbeitete für sie, sie sank auf und nieder, und jedes Mal presste er seinen harten, vor Geilheit strotzenden Schwanz in sie hinein. Ihr war es dennoch nicht genug. Sie hielt ihm ihre steil aufgerichteten Nippel entgegen.
»Nimm sie in den Mund.« Wo sie den Mut hernahm, sich diesem völlig fremden Mann so vorbehaltlos hinzugeben, wusste sie nicht und es erschreckte und erregte sie noch mehr.
Er ließ sich nicht lange bitten, öffnete seine Lippen, legte sie um ihre feste Brustwarze und begann mit der Zunge einen erotischen Tanz. Während Henny sich auf seinem Schoß wiegte, leckte und saugte und biss er in ihre empfindlichen Spitzen.
Sie gaben ihrem Sinnesrausch nach, drängten sich immer dichter aneinander, er stieß in ihre feuchte, vor Wollust triefende Höhle hinein. Sie nahm seine Stöße entgegen. Immer schneller, immer intensiver.
Im Raum konnte man nur noch ihrer beider Keuchen hören.
Augenblicke später löste sich von Hennys Lippen ein erlösendes Stöhnen. Ihre Muskeln zogen sich rhythmisch um seinen stahlharten Penis zusammen. Noch mehr Feuchtigkeit sammelte sich an diesem Punkt, wo sich ihrer beider Körper verbanden. Seine Finger fanden genau diese Stelle, er benetzte sie mit ihrer Lust und hielt sie sich an die Nase. Mit geschlossenen Augen inhalierter er ihren Duft. »Du bist der Wahnsinn!« Er strich die Nässe über ihre Brustwarzen, leckte darüber, saugte den Busen fast ganz in seinen Mund und mit einem extrem tiefen Stöhnen kam er in ihr.
Minutenlang verharrten sie in dieser Position.
Henny drückte ihm einen Kuss auf den Hals, richtete sich auf und löste sich langsam von ihm. Sein mittlerweile schlaffes Glied rutschte aus ihr heraus. Nass, vom Kondom und Sperma bedeckt, ruhte es auf seinem Schoß.
Henny lächelte, eben hatte dieser Zauberstab sie in die außergewöhnlichsten Wonnen der Lust katapultiert und jetzt lag es traurig und ohne Reaktion einfach da.
»Diese VIP-Behandlung war besser, als gedacht.«
Er erschien ihr immer noch benebelt. Sie, als erotikliebende Frau, hatte ihm gerade gezeigt, dass auch er ein Spielball seiner Lust werden konnte. Wie sie. Und das würde ihn, den exklusiven Galeriebetreiber, ein Stück weit aus der Bahn geworfen haben.
Er griff in die unterste Schublade seines Schreibtisches und holte eine Packung Softtücher hervor.
Henny, nun doch leicht überrascht, erinnerte sich an ihren Gedanken von vorhin. Sie hatte sich ihn hier sehr gut als Chef vorstellen können. Und siehe da. Sie hatte recht gehabt.
Er reichte ihr die Tücher, zeigte dann mit dem Kopf auf eine kleine Tür neben dem Bücherregal. »Dort findest du ein Bad.«
Dankbar nickte sie ihm zu, nahm ihr Kleid sowie ihre Schuhe und verschwand durch die Tür. Sie machte sich wenig Hoffnung, ihn danach noch mal zu sehen. Bei all der stimulierenden Erotik und dem wunderbar erfüllenden Sex hatte sie ihn noch nicht einmal nach seinem Namen gefragt. Klasse. Also, kein Name und keine Telefonnummer.
Im Bad reinigte sie sich schnell, benutzte die Toilette, richtete ihre Frisur. Sie warf ihrem Spiegelbild einen Luftkuss zu und wollte so schnell wie möglich zurück zu Sammy.
Gerade als sie den Raum verlassen wollte, bemerkte sie, dass ihr geheimnisvoller Liebhaber komplett angezogen auf dem Sofa saß und scheinbar auf sie wartete.
Jetzt war sie doch ein bisschen verlegen. Sie blieb stehen und schaute ihn unter gesenkten Lidern hervor her an. Kaum hörbar flüsterte sie ein Danke und drehte sich in Richtung Tür, da hielt seine Stimme sie auf.
»Wohin so schnell, schöne Frau?« Er stand auf. Bewegte sich auf sie zu und berührte ihren Arm und ihre Hüfte.
»Zurück zu meiner Freundin.« Diese Erklärung hörte sich genauso albern an, wie sie sich jetzt gerade fühlte.
»Denkst du nicht, wir sollten diesen Abend gemeinsam ausklingen lassen?«
»Sollten wir?«
»Ja, sollten wir.« Er war sich seiner Sache sehr sicher. »Vielleicht können wir ja später eine zweite Sonderführung anstreben.« Er lächelte sie verschmitzt an und geleitete sie zur Tür hinaus.
NachtSchicht
Sabine hatte es diese Woche wieder megadämlich mit den Nachtschichten erwischt.
Sie arbeitete gern nachts, der Betrieb lief ruhiger ab.
Die ganze stressige Hektik des Tages wie die Visiten, das Blutabnehmen und Röntgen fiel bei diesen Schichten weg.
Sie brauchte sich nur gelegentlich um Notfälle zu kümmern. Ansonsten mussten die Patienten versorgt, die Medikamente bereitgestellt und kleinere Nebenarbeiten erledigt werden.
So blieb ihr oft Zeit zum Lesen. Schwülstige romantisch-historische Liebesromane waren ihre Favoriten. Herrje, diese liebte sie abgöttisch. Aber diese Woche hatte es in sich, wer den Plan erarbeitet hatte, der war sicherlich mit dem Klammerbeutel gepudert worden. So ein Hickhack aber auch. Drei Nachtschichten, danach einmal frei, drei weitere Nachtschichten und dann ein kurzer Wechsel zur Spätschicht ... Hatte sie denn kein Leben mehr? Nein – eigentlich nicht. Arbeit – schlafen – Arbeit.
Sie war jetzt fünf Jahre in dieser Klinik, auf der Inneren Chirurgie, beschäftigt. Sie mochte diese Station, kam gut mit den übrigen Schwestern zurecht. Ebenso mit den Ärzten, die waren hin und wieder auch ein netter Anblick.
Biene wurde sehr oft als der gute Geist der Station bezeichnet. Sie mochte die Anerkennung, allerdings störte es sie auch, nie als etwas anderes betrachtet zu werden. Ihr wurden keine interessierten Blicke nachgeworfen, sie nie begehrlich berührt. Manchmal frustrierte es sie unglaublich.
Die Liebesromane waren zu ihrer Welt geworden. Ihre Helden suchte sie vergeblich im realen Leben. Die Liebhaber, na gut, ihre Dildos, in ihrem Bett hießen zurzeit Dreamlover und Loveboy oder so ähnlich. Durch die Nachtschichten war ihr soziales Leben auf ein Minimum geschrumpft. Nur noch gelegentliche Besuche bei ihren Eltern – das war’s.
Aber jetzt wollte sie mit dem Lamentieren aufhören, sie machte die Arbeit doch gerne und die vielen Romane, die sie während dieser Zeit gelesen hatte, waren beachtlich.
Heute würde sie endlich den vierten Teil ihrer Lieblingsreihe anfangen können. Voller Vorfreude hatte sie sich das Taschenbuch mitgebracht.
Hier auf der Station herrschte ein Sommerloch. Von den zwanzig Betten waren sieben belegt. Ein entspanntes Arbeiten.
Einer ihrer derzeitigen Liebhaber hatte sich, still und heimlich, einen Platz in ihrer Handtasche gesichert. Sie frecherweise einfach zur Arbeit begleitet.
Manchmal, wenn eine Stelle in den Romanen ihr sehr unter die Haut ging, sie leicht kirre machte, zog sie sich in eins der leeren Zimmer zurück oder, wenn alles belegt war, auch mal in den Wäscheraum und beglückte sich für ein paar wahnsinnig aufregende Minuten selbst.
Ihr fehlte das Körperliche dabei, die Berührungen, das Küssen, vor allem das Streicheln danach.
Kurz nach ein Uhr, als alle Aufgaben erledigt gewesen waren und endlich Ruhe auf der Station eingekehrt war, setzte sie sich heute im Schwesternzimmer an den Tisch, hin und wieder machte sie es sich auch auf der Notfallliege bequem, und kramte ihr Buch aus der Tasche.
Sie las sich langsam in ihre Liebesgeschichte ein. Gerade als ihre Helden einen spannenden Dialog hatten, leuchtete die Alarmlampe auf.
Frustriert legte sie ihr Buch zur Seite, hievte sich aus ihrer Traumwelt zurück in die Realität. Seufzend ging sie zur Tafel, um zu schauen, welcher Patient sie unbedingt jetzt stören musste.
Na ja, sie wollte nicht ungerecht sein. Immerhin war das hier ihr Job.
»Frau Haller, was ist denn mit Ihnen los?« Mit einem freundlich-strengen Lächeln betrat sie das Zimmer und schaltete die Deckenbeleuchtung ein. Frau Haller lag alleine auf dem Zimmer, also wurde niemand gestört.
»Ach, Schwester Sabine. Ich bin so froh, dass Sie heute da sind!« Frau Haller sah wirklich nicht gut aus. Ihre Haut hatte eine ungesunde Farbe. Der Puls, den Sabine sofort überprüfte, gefiel ihr auch nicht.
»Frau Haller, Frau Haller, was machen Sie nur für Sachen?«
Routiniert begann sie, die Untersuchungen, die angeordnet waren, abzuarbeiten.
Puls, Blutdruck, Temperatur, abklären, ob Entzündungen sichtbar waren – Standard.
Nur leider beruhigten die Ergebnisse sie keineswegs.
»Frau Haller, da muss doch mal ein Arzt hinzukommen.« Sie wollte sich gerade abwenden, da legten sich kalte Finger um ihr Handgelenk.
»Gehen Sie nicht, Schwester Sabine!«
»Aber Frau Haller, wie soll ich denn dann Hilfe holen?« Beruhigend streichelte sie der älteren Dame über die Hand. »Ich komme gleich wieder!« Vorsichtig löste sie die klammen Finger, lief über den Flur zurück ins Schwesternzimmer und rief den diensthabenden Arzt an. Ihm schilderte sie die Symptome, die Krankengeschichte und brachte deutlich ihre Besorgnis zum Ausdruck. Der zuständige Doktor war schnell bereit, das abzuklären. Riet ihr, bei der Patientin zu bleiben, er würde sich umgehend auf den Weg machen.
Sabine nahm das tragbare Telefon gleich mit. Als sie das Zimmer der Patientin betrat hatte sich ihr Zustand nicht verbessert, eher verschlechtert. Die Operation vor zwei Tagen schien ihr sehr zuzusetzen.
»Frau Haller?« Vorsichtig sprach Sabine sie an. Mühsam öffnete die Angesprochene die Augen.
»Ach, Schwester, Sie sind es! Bleiben Sie bitte hier, mir ist so seltsam!« Sabine nahm Frau Hallers Hand, hielt sie in ihrer und redete beruhigend auf sie ein.
Mit jeder Minute, die verstrich, verschlechterte sich der Zustand. Leise fluchte sie in sich hinein. Ein paarmal überlegte sie, erneut den Arzt anzurufen und ihn zur Eile anzutreiben.
Langsam verging die Zeit. Natürlich war sie sich bewusst, dass sie in einem großen Krankenhaus arbeitete. Aber konnte er sich wirklich nicht beeilen?
Musste ausgerechnet heute ein Notfall sein? Kurz überkam sie ein Hauch Traurigkeit, der verflog aber schnell, als sie die leidende Patientin sah. Wenige Augenblicke später traf der Arzt ein. Natürlich nur ein Assistenzarzt. Das verunsicherte sie jetzt, Sabine hoffte aber, dass er Frau Haller genauso helfen konnte wie ein Oberarzt. Zu ihrem ganz persönlichen Pech war es auch noch der berüchtigtste Frauenschwarm der ganzen Chirurgie. Thomas Becker, der mehr durch seine Frauengeschichten als durch medizinische Glanzleistungen von sich reden machte. Wenn ihre Kolleginnen über ihn sprachen, nannten sie ihn immer Tommy, den Großen.
Wenn sie nicht so eine ausgeprägte Fantasie hätte, wäre ihr sicherlich die Frage rausgerutscht, warum er als der Große betitelt wurde. Das verkniff sie sich allerdings.
Tja, und nun stand er hier im Patientenzimmer das erste Mal ihr persönlich gegenüber. Beeindruckend war seine Erscheinung schon. Er war ungefähr einen Kopf größer als sie. Kräftig, nicht dick, aber muskulös. Das konnte man gut unter seinem eng anliegenden Arbeits-Kasack sehen. Kurze dunkle Haare, eine hohe Stirn, dunkle verruchte Augen und einen, für einen Mann, sehr erotischen Mund. Wundervoll geschwungene Lippen, die immer leicht zynisch lächelten. Nur jetzt gerade nicht. Viele der Schwester waren ja der Meinung, er trug die engsten Arbeitskittel, die es gab, damit sein runder, straffer Hintern zur Geltung kam. Eine Sekunde gönnte sie sich den Anblick. Aber hier ging es um Frau Haller.
»Doktor Becker, schön, dass Sie es so schnell geschafft haben. Die Werte liegen auf dem Tisch.«
***
Als Tommy den Anruf bekam, maulte er innerlich. Er wollte doch heute einfach mal ausschlafen. Seit zwanzig Stunden war er im Dienst, übermüdet, hatte schlechte Laune und sein direkter Vorgesetzter hatte ihm mitgeteilt, dass er auch für die nächsten Wochenenden zur langen Schicht eingeteilt worden war. Er müsste ja noch nacharbeiten. So ein Scheiß.
Und dann musste er gleich den angeblichen Notfall aufs Auge gedrückt bekommen. Mies war ein guter Begriff, seine Laune zu beschreiben.
Dementsprechend mürrisch betrat er auch das Krankenzimmer. Die Krankenschwester, die ihn begrüßte, gab ihm den Rest. Musste es ausgerechnet die stationsheilige Schwester Sabine sein? Ein kurzes Aufstöhnen konnte er nicht unterdrücken. Zum Glück bekamen die zwei Frauen nichts davon mit.
Er betrachtete die Unterlagen, dann die Patientin. Er konnte mit Sicherheit feststellen, dass Schwester Sabine recht hatte, Frau Haller als Notfall einzustufen. Ihr Bauch gefiel ihm gar nicht, genauso wie ihre Vitalwerte. Alles äußerst besorgniserregend. Dass es Nebenwirkungen der Operation sein könnten, war definitiv nicht mehr auszuschließen. Vielleicht wäre ihm das alles entgangen, was er gut und gerne der Übermüdung und dem Frust zugeschrieben hätte. Im Stillen musste er bei Schwester Sabine für ihre gute Vorarbeit Abbitte leisten.
Es nutzte nichts, er erklärte sie zum Notfall und ließ sie auf die Notfallambulanz verlegen. Dort wusste er, dass die Ärzte alle möglichen Untersuchungen mehrmals durchführen würden.
***
Eine Verlegung wurde umgehend in die Wege geleitet. Sabine räumte schnell die Sachen von Frau Haller zusammen und legte sie auf ihr Bett, wo die Befunde schon gesammelt waren.
Sie drückte ihrer Patientin liebevoll die Hand und wünschte ihr alles erdenklich Gute.
Dann ging alles sehr schnell. Innerhalb einer Viertelstunde kam Frau Haller auf der Station an, wurde von oben bis unten durchgecheckt und man stellte fest, dass bei der Operation tatsächlich ein Wattetupfer vergessen worden war. Eine Not-OP rettete ihr das Leben. Bis zur Ausheilung sollte sie dann auf der Intensivstation verbleiben.
Sabine, immer noch leicht überrumpelt von den ganzen Geschehnissen der Nacht, kochte sich einen Tee, nahm sich im Vorbeigehen ihr Buch vom Tisch mit und ließ sich im Schwesternzimmer auf die dort stehende Pritsche fallen. Sie brauchte ein paar Minuten Auszeit.
Sie hatte sich die nächsten zwanzig Seiten wahrhaft verdient. Vertieft und völlig von der Geschichte gefesselt, vergaß sie ihren Tee. So verging eine Stunde wie im Flug, die sie in der Welt ihres Helden verbrachte.
Gerade war sie an einer höchst erotischen Stelle angekommen, als der Held seine Braut endlich ins Bett bekam. Gut, hier war es kein Bett, sondern ein Park, was sich Sabine, die bisher wenig intensive Erfahrung in ihren fast dreißig Lebensjahren gemacht hatte, megaromantisch vorstellte. Nachts, völlig alleine mit einem sexy Mann im Park, alles dunkel, nur die Wegleuchten verteilten einen gelblichen Schimmer in der Ferne. Sie konnte sich ausmalen, den Tau auf dem Gras zu spüren. Sie wünschte sich solche Erfahrungen für sich. Wehmütig seufzte sie.
Die Geschichte war so detailliert beschrieben, dass ihr selbst beim Lesen ganz heiß wurde. Die Liebesszene war so realistisch dargestellt, dass sie mit jeder Zeile tiefer in die fantastische Welt eindrang.
Mit einer Hand hielt sie das Buch, mit der anderen begann sie, sich zu streicheln. Langsam fuhr sie über ihren Körper, berührte ihren Busen, umkreiste die Nippel. Sie musste wissen, dass sie hier war, dass das, was vorhin so stressig gewesen war, ihr nicht zu naheging, sie nicht zu sehr bestürzte. Behutsam öffnete sie die obersten zwei Knöpfe an ihrem Kittel – einer inneren Eingebung folgend, hatte sie diesen gewählt –, streichelte ihre warme, hitzige Haut. Ließ ihre Finger über ihren Hals, weiter zu ihrem Dekolleté tanzen, fand ihre bereits steifen Brustwarzen und drückte sie fest.
Dann fuhr sie mit ihrer Hand unter ihren Kittel zu ihrem Bauch, berührte ihre leicht runde Taille, verschwand tiefer unter ihrem Hosenbund, glitt weiter zu ihrem Höschen. Sie trug sehr gern Spitzenhöschen, nur für sich selbst, leider hatte es schon seit langer Zeit keinen mehr interessiert. Was sie persönlich sehr schade fand.
Ihre Finger betasteten die teure Spitze und streichelten weiter darüber bis zu ihrem Schambein. Das massierte sie mit leichtem Druck, stöhnte dabei lautlos. Sabine warf den Kopf in den Nacken und war nicht mehr auf die Geschichte konzentriert.
Das Buch entglitt ihren zittrigen Fingern. Mit einer Hand schob sie ihre mächtigen Brüste aus ihrem BH, massierte ihre vor Sehnsucht prallen und steifen Nippel, die andere legte sie auf ihr feuchtes Höschen und drückte ihren Kitzler fest und unerbittlich.
Ihr Becken bewegte sie unruhig in leicht kreisenden Bewegungen.
Sie wollte mehr. Sie brauchte unbedingt ihren kleinen Liebhaber aus der Tasche.
Mit einem leichten frustrierten Seufzer nahm sie ihre Hände von den herrlich angeregten Körperstellen. Völlig in Gedanken an ihr bevorstehendes kleines Abenteuer, richtete sie sich auf, stützte sich von der Liege ab und suchte mit den Augen nach ihrer Tasche.