Homöopathie für Pflanzen - Der Klassiker in der 15. Auflage

- -
- 100%
- +


Christiane Maute®
Homöopathie für Pflanzen
Der praktische Leitfaden für Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanzen
Der Klassiker in 15. Auflage
Mit Ergänzungen von Cornelia Maute


1 Grundlagen
1.1 Wie alles begann
Durch Verletzung geschädigte Pflanzen
Durch Krankheit geschädigte Pflanzen
1.2 Homöopathische Grundlagen – kurz gefasst
Arzneimittelprüfung und Ähnlichkeitsgesetz
Dynamisierte Arznei oder das Gesetz der Potenzierung
1.3 Homöopathischer Kompass für den Garten
Auswahl der richtigen Arznei
Vorgehensweise
Dosierung
Arzneimittelgabe und dann?
Anwendung und Dosierung bei speziellen Gegebenheiten
Aufbewahrung der homöopathischen Präparate
Vorbeugende Behandlung
1.4 Umtopfen von Zimmerpflanzen: Schritt für Schritt

2 Schädlinge und ihre Schadbilder
2.1 Auswirkungen des Bienensterbens
2.2 Insekten
Ameisen
Blattläuse
Buchsbaumzünsler
Dickmaulrüssler
Kartoffelkäfer
Lilienhähnchen
Schildläuse
Schmetterlingsraupen und -Falter
Eulenfalter-Larven
Kohlmotte oder Kohlschabe
Kohlweißlinge
Lauchmotte
Spinnmilben
Weiße Fliege
Wollläuse (Schmierläuse)
2.3 Schnecken

3 Krankheitserreger und ihre Schadbilder
3.1 Pilzerkrankungen
Birnengitterrost (Rostkrankheit)
Braunfäule (Rostkrankheit)
Buchsbaumpilz
Kräusel-Krankheit
Krebserkrankung
Mehltau
Echter Mehltau
Falscher Mehltau
Monilia-Fruchtfäule und Monilia-Spitzendürre
Sternrußtau
Tipps zu Rosen
Weiß- und Rotfleckenkrankheit
3.2 Bakterielle Erkrankungen
Blattflecken-Krankheit
Feuerbrand an Obstbäumen
3.3 Virale Erkrankungen

4 Maßnahmen bei speziellen Krankheitszeichen
4.1 Äußerlich sichtbare Symptome
Riesenwuchs
Schwäche
Verfärbung der Blätter
Verkrüppelung
Wurzelwachstum, schwaches
Zwergwuchs
4.2 Schäden durch witterungsbedingte Einflüsse
Frost, Frostschäden, Erfrierungen
Hagelschaden
Kälte, Kälteschäden
Mobilfunk
Staunässe
Regen, lang anhaltender
Seeluft, zu viel Salz in Luft und im Boden
Sonneneinstrahlung
Vergiftungen durch Säuren
Verletzungen und Folgen von Stress
Wärme- und Hitzeschäden
4.3 Schäden durch Kulturfehler
Schnittwunden
Umtopfen
Vergiftungen durch chemische Pflanzenschutzmittel
Verletzungen
Vernachlässigte Pflanzen
4.4 Spezielle wachstumsfördernde Maßnahmen bei Tomaten

5 Zimmerpflanzen
5.1 Homöopathische Behandlung
Dosierung und Anwendung von C-Potenzen
Dosierung und Anwendung von D-Potenzen
5.2 Schädlinge
5.3 Krankheiten bei Zimmerpflanzen
5.4 Temperaturschäden
5.5 Wasserversorgung
Staunässe
Austrocknung/Heizungsluft
Vernachlässigung

6 Aus der Praxis für die Praxis
6.1 Behandlungsbeispiele für das Frühjahr
Baum-, Strauch-, Rückschnitt
Frost und Frostschäden
Aufbau und Stärkung von Pflanzen
Wärme und Hitzeschaden / Sonnenbrand
Regen, lang anhaltender
Schafwolle vor Pflanzung
6.2 Behandlungsbeispiele für Krebserkrankungen bei Gehölzen
6.3 Erfahrungsberichte und Fälle
Kartoffeln
Kopfsalat
Tomaten
Hibiskus
Rasen
Kohlrabi
Himbeeren
Ginster
Palme
Japanischer Schnurbaum
Raps
Kirschlorbeer
Mandelbaum
Gemüseanbau
Weinbau
Obstbau: Äpfel
6.4 Für Teich- und Aquarienbesitzer und versuchsfreudige Pflanzenfreunde

7 Arzneimittelbeschreibungen (Materia medica)
7.1 Arzneimittel der homöopathischen Gartenapotheke
7.2 Arzneimittel für besondere Gegebenheiten

Anhang
I Modalitätentabelle
II Übungsbeispiel
III Grundausstattung für eine homöopathische Gartenapotheke
IV Literaturverzeichnis
V Bezugsquellen, Forum und Beratung
VI Kopiervorlage: eigene Anwendungen
VII Abbildungsnachweis
VIII Repertorium
IX Abkürzungsverzeichnis
X Stichwortverzeichnis
Über die Autorin
Über die Co-Autorin
Impressum
Danksagung
Als in mir die Spur gelegt war, die homöopathische Behandlung auch auf Pflanzen auszuweiten, reifte in mir nach und nach der Gedanke, meine bisherigen Erfahrungen aufzuschreiben. Alleine habe ich das nicht geschafft. Deshalb will ich mich an dieser Stelle sehr herzlich bei meinem Mann bedanken; er steht mir unglaublich hilfreich und außerordentlich geduldig zur Seite, und sein Langmut erstaunt mich immer wieder. Er beobachtet und interpretiert die Krankheiten der Pflanzen, wenn ich ratlos davorstehe, und hilft mir dadurch bei der Mittelwahl. Seit seiner Verrentung kann er seinem Hobby, der Gartenarbeit, nach Herzenslust frönen. Und es ist auch für ihn täglich Ansporn, dazuzulernen.
Ebenfalls bedanken möchte ich mich bei meinen Kindern. Oft strapaziere ich sie sehr, wenn sie sich meine „Vorträge in Sachen Homöopathie“ anhören müssen.
Diese „strapaziösen“ Vorträge sind wohl bei unserer Tochter Cornelia seit ein paar Jahren auf fruchtbaren Boden gefallen – die Faszination Homöopathie für Pflanzen hat sie gepackt. Es freut mich sehr, daß sie mich so tatkräftig unterstützt. Bei der Erweiterung der 9. Auflage merkten wir, dass wir zügig und sehr gut am gleichen Strang ziehen, die gleichen Gedanken verfolgen. Nun habe ich ein gutes, beruhigendes Gefühl: Mit der jungen Generation geht es positiv weiter in Sachen Pflanzenhomöopathie.
Dank sage ich auch meinen Freundinnen und Freunden, meinen Patientinnen und Patienten sowie den Kolleginnen und Kollegen, die gerne die Homöopathie bei ihren Pflanzen anwenden und mir Rückmeldungen geben, ob ein homöopathisches Mittel geholfen hat oder nicht.
Und nicht zuletzt bedanke ich mich sehr beim Narayana Verlag; es hat mich gefreut, dass mein Ansinnen, einen praktischen Ratgeber über die homöopathische Behandlung von Pflanzen zu schreiben, nicht als „Spinnerei“ abgetan wurde. 2011 erschien die erste Auflage und stieß auf enormes Interesse, so dass Sie bereits die 15. Auflage in Händen halten. Der Narayana Verlag half mir, meine Idee professionell und zügig umzusetzen, und ist fachlich und menschlich ein wunderbarer Ansprechpartner. Wir alle sind besonders stolz darauf, daß „Homöopathie für Pflanzen“ mittlerweile in 12 Sprachen übersetzt wurde.
Friedrichshafen, im Herbst 2020
Christiane Maute®
Vorwort von Christiane Maute®
Durch Samuel Hahnemann, den Vater der klassischen Homöopathie, wurde in meinem Denken ein überdimensionales Fenster aufgestoßen. Er schrieb vor über 200 Jahren: Heile so sanft und so sicher wie möglich. Diesen Leitspruch beherzige ich täglich. Und ich bin dankbar dafür, dass mich meine Lehrer und Lehrerinnen lehrten, nach seiner Art zu heilen. Sie weckten in mir eine große Neugier.
Die Behandlung von Menschen mit der klassischen Homöopathie fasziniert mich jeden Tag von Neuem. Diese Heilweise auch auf Pflanzen anzuwenden, scheint logisch, denn Pflanzen sind lebendig – sie sind Teil der Schöpfung wie wir. Doch Logik ist nicht immer einfach, und es dauerte eine Zeitlang, bis ich begriffen hatte, dass sich mit der Homöopathie Pflanzen gleich gut behandeln lassen wie Menschen.
Ich bin zwar Homöopathin, doch keine Gärtnerin – deswegen eine Aufmunterung für alle zukünftigen „homöopathischen Gärtner(innen)“. Ich besitze einen Hausgarten und bin von Beruf weder Gärtnerin noch Botanikerin. Und vor 40 Jahren konnte ich kaum eine junge Kohlrabipflanze von einer Rose unterscheiden. Sie sehen, es ist noch kein „Meister vom Himmel gefallen“. Das hat sich im Laufe der Zeit wunderbar geändert. Der Garten bereitet mir und den meisten Menschen Freude (und ersetzt den Gang ins Fitness-Studio).

Samuel Hahnemann
(1755–1843)
Wenn es Ihnen gelingt, die Pflanzen mit Hilfe der Homöopathie gesunden zu lassen, werden Sie doppelte Freude erleben. Es geht sicherlich nicht von heute auf morgen, aber immer ein bisschen besser – und es ist so spannend.
Ein weiterer Ansporn ist für mich, dass die homöopathische Pflanzenbehandlung den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel und Präparate deutlich minimiert oder sogar überflüssig macht. Wenn sich nur ein Bruchteil davon umsetzen lässt, tragen wir dazu bei, unsere Umwelt zu schonen.
Die Resonanz auf dieses Buch ist riesig – aus einem kleinen Schneeball wurde eine Lawine, mit der ich nicht gerechnet habe und worüber ich mich sehr freue.
Auch die Zweifler dürften sich nun von der homöopathischen Wirkung überzeugen lassen, denn die Pflanze widerlegt den „Placebo-Gedanken“ gründlich. Wenn das passende Arzneipräparat verabreicht wird, erholen sich witterungsgebeutelte, schädlingsbefallene oder kranke Pflanzen zügig.
Mittlerweile wenden viele begeisterte Hobbygärtner/innen, Erwerbsgärtner, Land-wirte und Winzer die Homöopathie an ihren Pflanzen mit z. T. überraschenden, sehr guten Erfolgen an. An einigen dieser Erfahrungen lassen wir Sie ab Seite 152 gerne teilhaben. Manchmal können diese aber auch ausbleiben, denn wir stehen noch am Anfang der homöopathischen Pflanzenbehandlung und müssen noch viel dazu lernen.
Die vorliegende Ausgabe der „Homöopathie für Pflanzen“, die Sie nun in Ihren Händen halten, ist entsprechend unseren heutigen Erfahrungen laufend geändert und verbessert worden.
So finden nun auch Neu-Einsteiger in der Pflanzenbehandlung eine dokumentierte Schritt-für-Schritt Anleitung zum Thema „Umtopfen“. Ein neues Kapitel erklärt anschaulich die homöopathische Behandlung von Zimmerpflanzen.
Es wäre wunderbar, wenn sich viele Menschen an der Erforschung beteiligen und wir Rückmeldungen erhalten würden. Auch Misserfolge sind wichtig und bringen uns weiter. Dankeschön im Voraus.
Mit der „homöopathischen Gartenarbeit“ wünsche ich allen viel Freude und einen „grünen Daumen“.
Friedrichshafen, im Herbst 2020
Christiane Maute®
Vorwort von Cornelia Maute zur 15. Auflage
Mit der Klassischen Homöopathie bin ich bereits seit meiner Kindheit vertraut. Zudem habe ich durch die homöopathische Behandlung meiner eigenen Familie einschließlich unserer Haustiere erfahren, wie zügig und nachhaltig diese Heilmethode wirkt.
Die zusätzliche Tätigkeit meiner Mutter als „Pflanzenhomöopathin“ hat meine Neugier für diese neuen, unzähligen Möglichkeiten der Pflanzenbehandlung geweckt. Sehr schnell habe ich gespürt, dass dieses Thema auch „meines“ werden kann. So bin ich seit einigen Jahren mit Faszination und Begeisterung in das Thema Pflanzenhomöopathie eingetaucht. Meine Mutter Christiane ist eine ermutigende und geduldige Lehrerin, so dass es mir leicht gefallen ist, diesen Weg einzuschlagen.
Seit der 9. Auflage des Buches „Homöopathie für Pflanzen“ arbeite ich mit sehr viel Freude als Co-Autorin mit.
Zusammen mit den Mitgliedern unserer Lerngruppe, der u. a. Gärtnermeister und Winzer angehören, kann ich mein Wissen ständig erweitern. Wir diskutieren über homöopathische Arzneimittel, deren Anwendung bei bestimmten Pflanzenproblemen und die jeweiligen Veränderungen.
Der bereichernde Kontakt mit unseren Kunden und die zahlreichen positiven Rückmeldungen und Erfahrungen sind meine tägliche Motivation. Ein herzliches Dankeschön an alle Menschen, die engagiert mit unserem Buch arbeiten, mitdenken, über Behandlungsverläufe berichten, Fotos einsenden und Verbesserungsvorschläge machen! Weitere Informationen und Beratungsangebote finden Sie unter:
www.maute-pflanzenhomöopathie.de
Brühl, im Herbst 2020
Cornelia Maute
1 Grundlagen
1.1 Wie alles begann
Durch Verletzung geschädigte Pflanzen
Durch Krankheit geschädigte Pflanzen
1.2 Homöopathische Grundlagen – kurz gefasst
Arzneimittelprüfung und Ähnlichkeitsgesetz
Dynamisierte Arznei oder das Gesetz der Potenzierung
1.3 Homöopathischer Kompass für den Garten
Auswahl der richtigen Arznei
Vorgehensweise
Dosierung
Arzneimittelgabe und dann?
Anwendung und Dosierung bei speziellen Gegebenheiten
Aufbewahrung der homöopathischen Präparate
Vorbeugende Behandlung
1.4 Umtopfen von Zimmerpflanzen: Schritt für Schritt

1.1 Wie alles begann
In der Behandlung von Pflanzenkrankheiten oder als Pflanzenschutz wurde die klassische Homöopathie bislang nur am Rande wahrgenommen: Einige Verwegene probierten dies und das – doch einen Durchbruch gab und gibt es bis heute nicht. Es waren vor allem einige Winzer, die es satt hatten, im Weinbau exzessiv zu spritzen. In einer Zeitungsreportage wurde z. B. über einen Winzer in Südtirol berichtet, der den Weinbau ausschließlich mit klassisch-homöopathischen Einzelmitteln und Pflanzenbrühen betreibt und dadurch Spitzenweine und Spitzenpreise hervorbringt. Natürlich hat dieser Winzer auch krankheitsbedingte Ausfälle, obwohl er die Homöopathie anwendet – diese hat er jedoch auch mit herkömmlichen Pflanzenschutzmitteln.
In diesem Ratgeber bemühe ich mich, die Anwendung von homöopathischen Arzneien im Garten so einfach und verständlich wie möglich zu beschreiben. Die im Folgenden beschriebene Verletzungs-Behandlung mit Arnica war meine „Initialzündung“, um im Garten die Homöopathie weiter anzuwenden. Seither „pflegen“ wir unseren Garten klassisch-homöopathisch. Wir setzen natürlich auch bewährte, ungiftige „Hausmittel“ ein und nehmen zur Stärkung Pflanzenbrühen, wie z. B. Beinwell-, Brennnessel-, Ringelblumen- und Salbeijauche oder Schachtelhalmsud. Wir sammeln Erfahrungen und stehen noch am Anfang mit der homöopathischen Behandlung von Pflanzen. Wichtig ist mir, dass unsere wunderschöne Welt in Zukunft vielleicht mit deutlich weniger chemischen Pflanzenschutzmitteln auskommt. Das schont unsere Umwelt und den Geldbeutel.

Abb. 1.1: Frau Maute mit einem Rittersporn.

In meinem Hausgarten setzte ich zum ersten Mal vor ungefähr dreizehn Jahren die klassische Homöopathie bei einem wunderschönen, leuchtend blauen Rittersporn ein. Dieses Prachtexemplar hatte ich auf dem Wochenmarkt gekauft. Beim Austopfen fiel mir die Pflanze herunter – der Hauptstängel knickte ab, hing jedoch noch an Pflanzenfäden. Ich pflanzte ihn trotzdem ein. Da ich neugierig bin, wollte ich gleichzeitig in Erfahrung bringen, ob das homöopathische Hauptmittel bei Stoß, Schlag oder Fall – Arnica C 200 – auch dem blauen Rittersporn wieder „auf die Sprünge helfen“ würde. So verrührte ich einige Globuli (= Kügelchen) Arnica C 200 in einem Wasserglas, mischte diese arzneiliche Lösung unter kräftigem Rühren mit einem Holzrührlöffel in 10 l Wasser und begoss die verunglückte Pflanze. Am nächsten Tag staunte ich nicht schlecht, der Rittersporn stand aufrecht da. Die verletzte Stelle sah noch leicht bräunlich aus, aber die Pflanze blühte weiter. Nun: Zufall oder nicht? Ich vergaß den Vorfall wieder und wendete die Homöopathie im Garten einige Zeit nicht mehr an – aus Gedankenlosigkeit oder weil ich mir nicht sicher war, ob sich die Pflanze nicht auch von selbst erholt hätte.
Das zweite „Arnica-Wunder“ konnte ich im Garten meiner Schwester beobachten: Bei einem orkanartigen Sturm brach die Krone eines Johannisbeerbäumchens komplett ab und lag etwa fünf Meter vom Stamm entfernt auf der Erde. Das Johannisbeerbäumchen war übervoll an Früchten, die annähernd ausgereift waren. Meine Schwester übergoss den trostlos aussehenden Stamm sowie die Wundstelle mit Arnica C 200, setzte die Krone des Bäumchens wieder auf den Stamm und „bandagierte“ Krone und Stamm mit Bast, ohne weitere Hilfsmittel einzusetzen. Dann übergoss sie nochmals Krone, Stamm und Erdreich mit Arnica C 200. Kurz darauf waren die Früchte erntereif. Ein Jahr später entfernte sie die Bastbandage. Stamm und Krone waren zusammengewachsen, an der wundversorgten Stelle allerdings etwas eingeschnürt. Das Bäumchen trägt immer noch wunderbar und die dünnere Wundstelle ist vollständig verheilt, es ist nichts mehr zu sehen. Die Nachbarn meiner Schwester bestaunen das Johannisbeerbäumchen jedes Jahr von Neuem. Auch 2018 hatte es wieder einen starken Blütenansatz.

Abb. 1.2: Arnica montana.

Eine weitere positive Wirkung der homöopathischen Pflanzenbehandlung zeigte unser wunderschöner Kirschbaum an der Terrasse, den mein Vater mit einer köstlichen Mischung aus Knorpel- und Herzkirsche veredelt hatte. Unser Baum bekam plötzlich eigenartige Blätter. Weder mein Mann noch ich kannten die Ursache und schenkten den „komischen“ Blättern auch nicht so viel Bedeutung – es würden schon genügend Kirschen geerntet werden können. Trotzdem sahen wir täglich mit Bedenken, dass Blätter eintrockneten und wie im Herbst abfielen. Mein Mann meinte, es würde wie „Pilzbefall“ aussehen und ich entschied mich, Thuja C 200 einzusetzen. Mit der Thuja-Wasser-Mischung begoss ich das Erdreich und den Stamm. Nach einer Woche wiederholten wir diese Prozedur. Der Baum erholte sich zügig, trockene Blätter fielen zwar weiterhin ab, doch es entwickelte sich schnell wieder sattes Grün. Kurz darauf ein Anruf einer Bekannten: Was ich denn mit meinem Kirschbaum gemacht hätte, sie sei bei unseren Nachbarn eingeladen gewesen und hätte von dort unseren Baum gesehen. Er sei ja wohl der einzige in der Bodenseegegend mit vollem grünen Blattwerk, alle anderen hätten die Monilia-Spitzendürre. Erst daraufhin betrachteten wir unsere Umgebung genauer, und wir erkannten, dass es um die anderen Kirschbäume nicht gut stand.

Abb. 1.3: Reife Kirschen.
Nach und nach zog die homöopathische Pflanzenbehandlung weitere Kreise: Nicht nur ich versorgte meinen kleinen Hausgarten homöopathisch, auch Freunde und Patienten wenden mit großer Freude und guten Ergebnissen die Homöopathie an. Einer unserer „ungläubigen“ Freunde zeigte mir eines Tages seinen riesigen, 1,5 m hohen Wandelröschen-Busch, der über und über von Spinnmilben befallen war. Sein Gärtner hatte ihm geraten, diesen sofort zu verbrennen, man würde „schlecht Herr“, zudem würden sich andere Pflanzen sicherlich anstecken. Unser Freund meinte noch: „Wenn es dir gelingt, diese Viecher mit deinen komischen Kügelchen zu verbannen, dann glaube ich an dein Handwerk.“ In diesem Moment wusste ich nicht wirklich, welche Arznei dieser Pflanze helfen könnte. Mir fiel eine „Schubladen-Verschreibung“ ein: Bei menschlichen Kopfläusen gibt man mit sehr gutem Erfolg Psorinum oder Staphisagria in Hochpotenz. So gab ich der Pflanze Psorinum C 10 000, 6 Globuli in 150 ml Wasser aufgelöst, auf zwei Gießkannen zu je 20 l verteilt. Eine Woche später wurde die Prozedur wiederholt. Ich war sehr gespannt, wer würde denn nun gesunden? Die Pflanze oder die Spinnmilben, die sich eventuell zu „Monstermilben“ entwickeln würden und durch die Mittelgabe vor Gesundheit nur so strotzten? Und würden die „Kügelchen“ denn überhaupt Wirkung zeigen? Die Natur ist jedoch gescheit – die Pflanze gedieh prächtig und dankte es mit gesundem Wachstum – ohne Spinnmilben.
Ungläubige zu bekehren, ist nicht einfach – unser Freund „beäugt“ die komischen Kügelchen immer noch als etwas „Esoterisches“ und glaubt, dass die Pflanze sich ganz sicher auch von alleine erholt hätte.