- -
- 100%
- +
Tanja ließ es damals willig geschehen. Als sie mit dem Rücken auf dem Schreibtisch lag ergriff Klaus ihre Beine, drängte sie auseinander, hob sie an den Knien in die Höhe und drückte sein Gesicht auf ihre Schamlippen. Klaus besaß darin ein großes Geschick. Er leckte Tanja, die sofort zu stöhnen anfing.
„Du kannst hier gerne laut sein. Es ist niemand mehr da“, erklärte Klaus und widmete sich sofort wieder ihrem Kitzler. Tanjas Stöhnen wurde fordernder. Klaus schob erst einen, dann zwei, dann drei Finger in Tanja hinein. Zum ersten Mal in Tanjas Leben bemerkte sie, dass die Berührung einer bestimmten Stelle in ihrer Muschi ihr noch mehr Lust bereitete als das Lecken ihrer Möse.
Am Ende stieß Tanja ihr Becken Klaus mit voller Kraft ins Gesicht, schrie auf und sonderte einen Strahl farbloser Flüssigkeit ab, der über Klaus Oberkörper herabregnete.
Das war der Moment, in dem Tanja ihre Sexualität neu entdeckte. In dem eine neue Zeitrechnung begann. Das Vögeln hatte ihr schon immer Spaß gemacht. Weil sie aber so groß war gab es nur wenige Partner, die sich mit ihr einließen. Ihr Exmann war standhaft, fickte manchmal stundenlang mit ihr, aber Tanja hatte durchweg das Gefühl, nicht ausgefüllt genug zu sein. Sie brauchte einen großen dicken Schwanz. Offensichtlich erfüllte ihr Exmann dieses Verlangen nicht in vollem Umfange.
Klaus hatte eine Riesenlatte. Egal ob morgens oder abends, der konnte eigentlich immer. Bei Klaus fühlte sich Tanja geborgen. Sie harmonierten so gut, dass sie miteinander vögelten, wo es den beiden gerade in den Kram passte.
Es war noch nicht lange her, da sahen sie spät nachts im Privatfernsehen den Bericht über einen Swinger Club in ihrer näheren Umgebung. Obwohl beide grundsätzlich kein Bedürfnis hatten, sich mit anderen Partnern einzulassen, entschlossen sie sich spontan, dort mal vorbei zuschauen.
Heute nun waren sie zum siebten Mal in der großen Villa. Der Stundenzeiger bewegte sich auf seiner Kreisbahn bereits deutlich nach Mitternacht. Tanja trug einen winzigen Tanga, einen schwarzen Spitzengürtel, schwarze Strümpfe, Highheels und ein ledernes Korsett. All ihre prächtigen Rundungen traten, betont durch die Kleidung, besonders hervor. Ihre langen brünetten Haare hatte sie hochgebunden.
Eine Stunde zuvor hatte sie sich mit Klaus auf eine Liegewiese zurückgezogen und unter der Beobachtung einiger Gäste in mehreren Stellungen ausführlich und geil gefickt. Weil sie mit ihrem eigenen Mann schlief benutzten die beiden natürlich kein Kondom. Klaus schoss seine Ladung in ihre Möse hinein. Nun tropfte ab und an ein dicker Tropfen Samen aus ihr heraus. Das mochte sie. Sie liebte es förmlich. Zeigt es doch, dass sie einen durch und durch potenten Partner hatte, der sie nach Strich und Faden verwöhnen konnte. Die Samenspuren waren so etwas wie ein Abzeichen, ein Zertifikat für ihre Geilheit.
Seit Tanja gelernt hatte abzuspritzen konnte sie viele Male nacheinander kommen. Sie brauchte das plötzlich. Eine Runde vögeln war zu wenig. Da musste schon mehr passieren.
Als sie am Abend gegen Neun den Club betreten hatten waren sie sofort in das kleine himmelblaue Séparée gegangen. Danach beobachtete Tanja aus nächster Nähe zwei Paare, die sich gegenseitig befriedigten. Dabei machte sie es sich selbst. Klaus saß derweilen an der Bar und unterhielt sich mit neu gewonnenen Bekannten. Die Masturbation hatte nur wenig geholfen. Tanja war schon wieder geil.
Sie kannte sich aus. Der Club befand sich in einer großen alten schön sanierten Villa. Das ganze Gebäude diente nur dem Zweck des Vögelns in verschiedenen Umgebungen, mit unterschiedlichsten Hilfsmitteln, in kleinen oder großen Räumen.
Tanja steuerte zielgerichtet die Treppe in den Keller an. Ihre festen Brüste schwangen angenehm in ihrem Korsett. Jeder Schritt auf den hölzernen Treppenstufen, die in das Gewölbe hinab führten, ließen angenehme Reize durch ihre aufgerichteten Brustwarzen strömen. Allein das Gehen auf Highheels, eingekleidet in das lederne Korsett, machte Tanja geil. Hinzu kam die deutlich spürbare Feuchtigkeit in ihrer Pussy und die immer noch in Schlieren heraustropfende Samenflüssigkeit von Klaus.
Am Ende der Treppe öffnete sich das große Kellergewölbe, von dem links und rechts mehrere kleine Kellerräume abzweigten. Hinten rechts befand sich ein schummrig beleuchteter Raum, in dem sich genau in der Raummitte ein Sattel befand. Aus dem Sattel ragte ein großer künstlicher schwarzer Penis hervor, der, von einem Elektromotor angetrieben, besonders starke Schwingungen verbreitete. Der Vibrator lief über das Stromnetze. Nicht, wie üblich, über Batterien.
Tanja kannte ihren künstlichen Freund bestens. Sie wusste, wo die Fernbedienung versteckt war und sie wusste, wie man das Gerät einschaltete. Sie griff zu einer in der Nähe liegenden Papierrolle, riss einige Seiten ab, besprüht den schwarzen Schwanz mit bereitgestelltem Desinfektionsmittel und rieb ihn sodann mit den Papiertüchern sauber.
Nach Beendigung ihrer kleinen Reinigungszeremonie, die sie bislang jedes Mal so durchgeführt hatte, stellte sie sich breitbeinig über den Sattel. Sie senkte ihren ganzen Körper, indem sie in die Hocke ging, auf den Schwanz hinab. Mit beiden Händen stützte sie sich am Sattelknauf. Übung macht den Meister, dachte sie, als sie den großen künstlichen Penis genau am Eingang ihrer Pussy platzierte und mit einem letzten Schwung ihr Becken auf dem geilen Vibrator platzierte. Es gefiel ihr, in dem Sattel zu sitzen und von dem künstlichen Schwanz aufgespießt zu sein. Niemand war in der Nähe, der sie beobachtete. Sie griff unter den Sattel und holte die Fernbedienung hervor.
Nachdem sie den Einschaltknopf bedient hatte begann der Vibrator auf niedrigster Stufe los zulaufen. Sofort spürte sie die erregenden Schwingungen in ihrem Körper. Ein wenig drehte sie den Regler nach rechts. Die Vibrationen nahmen zu. Sie begann zu stöhnen. Noch ein Stückchen weiter nach rechts. Noch mehr Stöhnen. Tanja spürte, wie die ersten Vorboten eines Orgasmus durch ihre Möse zogen. Sie drehte weiter auf. Sie stöhnte laut, schrie beinahe.
Das wiederum hörten einige Gäste, die sich im Erdgeschoss an der Bar aufhielten. Angezogen von ihrem Stöhnen kamen sie gerade die Treppe herunter, als Tanja den Knopf ganz bis an den Anschlag drehte. Der Elektromotor unter dem Vibrator verrichtete volle Arbeit. Tanja überspannte ihren Körper, stöhnte und schrie.
Plötzlich ging ein Zittern durch ihren Körper. Ihr Schreien veränderte sich. Der Körper schien in einen endlosen Krampf überzugehen. Ihr Brüllen wurde lauter. Ihre Stimme war nicht mehr die eines Menschen. Im Raum roch es verbrannt. Dämpfe oder Rauch stiegen aus dem Sattel auf.
Ein kleiner dicker quirliger Gast betrat als erster das abgelegene Kellergewölbe. Fasziniert starrte er auf Tanja, bis er merkte, dass etwas nicht stimmte. Sofort rannte er zu ihr hin, fasste sie an und flog mit einem lauten Aufschrei in die Ecke. Das sah eine Frau, die ihm gefolgt war und blieb mit offenem Mund am Eingang zu dem Raum stehen. Ein schlaksiger Mann, der der Frau auf dem Fuße gefolgt war, erkannte die Situation. Er suchte verzweifelt nach dem Kabel, mit dem der Vibrator am Stromnetz hing. Das schwarze Kabel steckte in einer Wandsteckdose. Mit einem Fußtritt gegen das Kabel sorgte der Mann dafür, dass der Stecker krachend aus der Steckdose flog. In dem Augenblick endete das spastische Zucken von Tanja. Sie rutschte mit verdrehten Augen zu Seite und knallte wenige Augenblicke später mit dem Kopf laut auf dem harten Steinboden auf.
Büchner und Kern
Hauptkommissar Stefan Büchner schreckte aus dem Tiefschlaf hoch, als seine Handy gleichzeitig zu klingeln und zu rattern begann. Unbeholfen, noch schlaftrunken, suchte er nach dem Lichtschalter. Kaum spendete die Nachttischlampe ein wenig Licht, sah Büchner das Unglück. Halb drei Uhr in der Nacht. Was mag da nur los sein? Büchners Frau war schon vor vielen Jahren aufgrund seiner „familienfreundlichen“ Arbeitszeiten davongelaufen. Seine aktuelle Freundin schlief heute ausnahmsweise in ihrer eigenen Wohnung. So blieb sie von der immer gleichen Zeremonie bei nächtlichen Telefonanrufen verschont. Büchner schwang beide Beine über den Bettrand. Das Telefon klingelte. Er wartete, bis sich sein Kreislauf stabilisierte. Das Telefon klingelte. Erst als er in den Pantoffeln steckte griff er zum Telefon. Sein Handy war so eingestellt, dass die Mailbox erst nach dem zwölften Klingeln dran ging. Das wussten die Kollegen.
„Büchner,“ flüsterte er genervt in das kleine Gerät.
„Tut mir leid, dass ich sie wecken muss, Hauptkommissar. Aber es gibt hier einen delikaten Fall. Nach den bisherigen Angaben ist in einem Swinger Club eine Frau an einem elektrischen Schlag gestorben, als sie einen Dildo in sich stecken hatte.“ Das Gegenüber in der Leitung grinste - zumindest glaubte Büchner, das heraushören zu können.
„Beherrschung, mein Freund!"
Der Beamte besann sich seiner Tätigkeit und gab die Adresse und den Namen des Inhabers des Swinger Clubs weiter. Büchner bemühte sich anschließend, in kürzester Zeit etwas Ordnung in sein Gesicht und seine Frisur zu bekommen. Dann verließ er laut hustend seine Wohnung im fünften Stock. Scheiß Treppe – kein Aufzug. Sein alter Passat sprang sofort an. In wenigen Minuten hatte er auf den leeren Straßen der Stadt die Stadtgrenze erreicht. Nach einer weiteren Viertelstunde fuhr er auf den Parkplatz einer großen alten Villa, der schon von mehreren Einsatzfahrzeugen, dem Auto des Notarztes und den Fahrzeugen der Gäste reichlich belegt war. Er stellte sein Fahrzeug mitten in die Ausfahrt. Sollten die Leute doch schauen, wie sie ihre Autos in Luft auflösten, wenn sie ihn zu so nachtschlafender Zeit an einen Tatort riefen.
Er hatte die Tür seines Autos noch nicht vollständig geöffnet, da hielt direkt hinter seinem Fahrzeug ein weiteres altes Vehikel. Büchners zweiter Mann, Kommissar Sven Kern. Der arme Teufel hatte zuhause eine junge Frau, bei der er jeden Abend ran musste. Damit nicht genug. Die beiden hatten zwei kleine Kinder. Das eine brüllte ab und an, weil es noch so klein war, das andere, weil sich soeben einer der ersten Zähne den Weg ins Freie suchte. Deswegen sah Kern immer übermüdet aus, egal zu welcher Tageszeit. Doch heute erreichte er das Optimum von Blässlichkeit.
„Sven, wer hat dich denn ausgespuckt," begrüßte der Chef den dünnen hellhäutigen Kollegen.
„Guten Morgen Chef. Neue Zähne und volle Windeln“, wehrte Sven mit einer abfälligen Handbewegung ab.
"Na, dann lass uns mal reingehen“, forderte Büchner den bleichen Assistenten auf.
„Warst du schon mal in einem Swinger Club, Chef?" wollte Sven wissen.
„Das kenne ich nur aus Fernsehberichten und aus der Zeitung“, versicherte Stefan Büchner.
Ein Streifenpolizist stand an einer schweren hölzernen Eingangstür. Er öffnete den beiden Kommissaren mit einem lauten: „Guten Abend meine Herren."
„Das ist wohl grob daneben. Guten Morgen! Heißt das zu dieser Stunde."
Die geballte Staatsmacht trottete den roten Kokosläufer vom Eingang bis zur Empfangshalle hoch. Dort wo vor 100 Jahren die Dienstmädchen die Gäste in Empfang genommen hatten stand ein weiterer korpulenter Streifenpolizist. Seine Mütze saß schief. Die Hemdenknöpfe hielten mit Mühe das Hemd über dem mächtigen Bauch geschlossen. Er drückte ein quäkendes Funkgerät ans Ohr.
„… ja, jetzt sind sie da. Soll ich sie gleich runter schicken?"
Aus dem Geräte drang irgendein Gemurmel. Büchner schaute den dicken Polizisten an und hob die Augenbrauen. Der Polizist, der Büchner von vielen Einsätzen kannte, wies lediglich durch das Nicken seines halslosen mächtigen Schädels in Richtung einer großen Öffnung an der Seite der Empfangshalle, von der aus eine Treppe nach unten verlief. Büchner und Kern stolperten die Treppe hinab, wobei sie auf ihrem Weg ins Kellergeschoss erotische Bilder, erotische Figuren und allerlei Sexspielzeuge bestaunten. Die Bilder und Gegenstände hingen wild verteilt an den Wänden des Treppenabganges.
Je weiter die beiden Kommissare die Treppe hinab stiegen, umso stärker roch es nach verbranntem Fleisch. Im Keller hatte man bereits starke Lampen aufgestellt, das Opfer mit einem Tuch bedeckt und den den kleinen Raum im rechten hinteren Teil des Gewölbekellers, mit Trassierband abgesperrt.
„Das Tuch haben nicht wir über die Leiche gelegt“, sagte einer von zwei Polizisten, die mit der Technik der Beleuchtung kämpften. „Sie lag schon zugedeckt im Raum, als wir eintrafen."
„Gibt es Angehörige und Zeugen?"
„Die Leute, die etwas mitbekommen haben könnten, sitzen alle oben im Kaminzimmer Herr Hauptkommissar“, antwortete der zweite Polizist.
Büchner schlug das Tuch zur Seite. Ihm stockte der Atem. Selbst in ihrer unnatürlichen Todeshaltung verströmte die große Frau noch ungewöhnlich viel Sexappeal. Das Korsett war verrutscht und hatte beide Brüste freigegeben. Die langen Beine, bekleidet durch die schwarzen Strümpfe, ließen erahnen, um welch eine Schönheit es sich einmal gehandelt haben musste. Büchner versuchte, sich ein erstes Bild über die letzte Minute im Leben der Toten zu machen. Er untersuchte, ohne etwas zu verändern, ihren Körper. Dabei erkannte er unschwer, dass die Frau an ihrem Unterleib mit einer Stromquelle in Verbindung gekommen sein musste. Die schlimmen Verbrennungen in ihrem Schambereich waren nicht zu übersehen.
"Mein Gott!" flüsterte sein Assistent Kern ein ums andere Mal. „Mein Gott!"
Hauptkommissar Büchner blickte auf und fragte in Richtung der Polizisten: „Kommt denn in der nächsten Zeit die KTU?"
"Wir haben sie verständigt. Das kann aber dauern. Allerdings sitzt oben bei den Gästen auch der Notarzt. Wir haben ihn gebeten zu bleiben, um erste Fragen zu beantworten."
"Ist er nicht zurück zum Dienst?“
„Er sagt, heute Nacht sei es ruhig, das hätte er im Urin."
"Na, dann hoffen wir mal auf seinen Urin", witzelte Büchner und stieg, nachdem er kurz eine zerstörte Wandsteckdose und ein am Boden liegendes Elektrokabel betrachtet hatte, mit großen Schritten durch den Gewölbekeller und die Treppe hinauf. Kommissar Kern versuchte gar nicht erst, dran zu bleiben. Er folgte in gebührendem Abstand. Mochte der Chef doch sportliche Leistungen entfalten. Der hatte schließlich in den letzten Stunden auch keine Windeln gewickelt.
Gäste
Ohne zu klopfen riss Kommissar Büchner die schwere Tür zum Kaminzimmer auf. Sofort flogen ihm zehn Augenpaare zu. Ein elftes gehörte dem in einem Sessel dösenden, mit Signalweste bekleideten Notarzt. Er gab unüberhörbare Schnarchgeräusche von sich. Der hat die Ruhe weg, der Kerl, dachte sich Bücher.
"Guten Morgen, meine Damen und Herren. Mein Name ist Büchner. Ich bin der ermittelnde Hauptkommissar. Der nächste, der zur Tür reinkommen wird ist Kommissar Kern. Wir werden Ihnen an diesem Morgen noch einige Fragen stellen müssen. Aber erst mal bitte ich um die Aufmerksamkeit des Notarztes. Sind Sie das?"
Damit deutete Büchner auf das kleine im Sessel schlafende Häufchen Mensch. Der Mensch erwachte und richtete sich auf. Als er sich zur Gänze entfaltet hatte, stand ein höchstens ein Meter siebzig großer, ziemlich schlanker Mann vor Büchner.
„Gestatten Sie, mein Name ist Dr. Merz. Ich bin der Notarzt.“
„Dr. Merz, ich schlage vor, wir gehen nach nebenan. Unsere Unterhaltung sollte unter uns bleiben.“ Stefan Büchner öffnete eine Tür an einer Seitenwand des Zimmers und bugsierte den Notarzt in den Nachbarraum.
Derweil hatte Kern das Kaminzimmer erreicht und blieb erst mal wortlos im Türrahmen stehen. „Kern, sie befragen erst mal den oder die Betreiber. Dann die Gäste. Adressen und so", rief Büchner seinem Kommissar hinterher und schob sich und den Notarzt in Richtung einer Sitznische, zu der auch ein mit Sexspielzeug übersätes Tischchen gehörte.
Büchner sah Dr. Merz in die übermüdeten Augen und bat: „Dr. Merz, nun erzählen Sie mal!“
„Ich erkläre Ihnen, was ich selbst kurz untersuchen konnte und was mir so ein kleiner dicker Mann erzählte. Danach hat sich die Sache wohl wie folgt abgespielt. Die Frau, ich glaube sie heißt Tanja, saß auf einem Sattel mit einem eingebauten vibrierenden Dildo. Nach der Beschreibung des Gastes befand sie sich mitten im Orgasmus als es zu einem Kurzschluss kam, der ihren Körper unter Strom setzte. Sie kam von dem Dildo nicht mehr herunter. Nach meiner ersten Einschätzung war dieser Vibrator das stromübertragende Element. Der Stromdurchfluss hat ihren Unterkörper quasi gekocht und verbrannt. Gestorben ist sie wahrscheinlich an Herzversagen. Einer der Gäste hat die technische Apparatur vom Stromnetz getrennt. Er hat mit dem Fuß den Stecker, an dem der Vibrator angeschlossen war, aus der Steckdose getreten. Dabei ist die Steckdose kaputt gegangen. Der Gast hatte ziemliche Blessuren am großen Zeh.
Als der Körper der Frau vom Stromnetz getrennt war ist sie seitlich aus dem Sattel gekippt und dabei mit dem Kopf zuerst aufgeschlagen. Die Strecke, die der Kopf bei entsprechender Hebelwirkung zurückgelegt hat reichte aus, um ihr auch noch einen Schädelbruch zu verabreichen. Das war aber meiner Meinung nach schon nach ihrem Tod.
Die Decke, unter der sie liegt, wurde von einem der Gäste übergeworfen. Ich habe diese Decke angefasst und zur Seite gelegt, als ich die Tote untersuchte. Ich konnte zu jenem Zeitpunkt jedoch nichts anderes mehr als ihren Tod feststellen. So habe ich die Decke wieder über die Frau gelegt."
Hauptkommissar Büchner notierte die Aussagen des Notarztes in ein kleines Büchlein. „Von wem stammte der Notruf, wissen Sie das?“
„Nein. Wir bekommen unsere Einsätze von der Rettungsleitstelle. Die sagen uns nicht, wer angerufen hat.“
„Für den Fall aller Fälle bitte ich Sie noch um Ihre Telefonnummer und um die Adressen, an der wir sie privat und beruflich erreichen können."
Der Arzt gab die Daten, wie gewünscht, zu Protokoll.
Müde verließ der Notarzt den Ort des traurigen Geschehens. Hauptkommissar Büchner starrte in sein Büchlein. Was musste das für ein fürchterlicher Tod gewesen sein? Orgasmus und gleichzeitig eine volle Ladung Strom. Büchner reichte eigentlich schon der Orgasmus seiner Freundin aus. Wenn sie lange genug miteinander vögelten, dann schrie sie, hörte nicht mehr auf und krallt ihre Fingernägel in seinen Rücken. Und dazu noch ne Ladung Strom? Unvorstellbar.
Büchner wollte soeben in das Kaminzimmer zurückkehren, um nach seinem Assistenten zu schauen, als dieser mit Schwung die Tür aufstieß. Er griff Büchner an die Schulter, gab ihm ein Zeichen zu folgen und lief vorneweg wieder die Treppe in den Keller hinab. Büchner folgte so gut es eben ging. Wie konnte dieser dürre, bleiche Kern nur so behände durch die Flure schleichen, fragte sich Büchner.
"Ziehen Sie sich mal Handschuhe an, Chef“, empfahl der Kommissar. Büchner kramte in den Taschen seiner in die Jahre gekommenen Jacke. Neben einer Schachtel Drops und zwei Kinoeintrittskarten fand er auch noch ein Paar schon mal gebrauchter Gummihandschuhe. Die streifte er über.
Der rasche Spaziergang durch das Gebäude endete im Gewölbekeller vor dem Elektrokasten, in dem sich sämtliche Gebäudesicherungen und die Zeitautomaten für Treppenhaus und Außenlichter befanden. Die Blechtür des Schaltkastens war nur angelehnt. Büchner öffnete die leichtgängige weiße Tür. Und da sah er es auch schon. In dem Kasten war manipuliert worden. Den beiden Ermittlern fehlte das fachliche Verständnis, um sofort zu erkennen, welche Veränderungen vorgenommen worden waren. Aber es waren einige Sicherungen herausgenommen und mit groben Drähten überbrückt worden. Derjenige, der die Veränderungen vorgenommen hatte, musste entweder schnell verschwinden oder es war ihm grundsätzlich egal, dass man die Manipulationen auf einen Blick erkennen konnte. Der Todesart der Frau nach zu urteilen musste es jedoch irgendetwas gewesen sein, das dazu führte, dass die vorgesehenen Sicherungen ihren Dienst nicht mehr verrichten konnten.
„Kern, was sagt uns das?" Bücher vervollständigte seine Frage durch die eigene Antwort. „Hier gab's einen Mord“, stöhnte er in der Gewissheit, nun besonders gründlich vorgehen zu müssen. Und gründlich bedeutete immer mehr Arbeit. Gründlich bedeutete auch Überstunden. Und gründlich bedeutete vor allem Stress mit Vorgesetzten, Stress mit der Presse und im wesentlichen Stress mit dem in solchen Augenblicken immer streikenden Kaffeeautomaten im Kommissariat.
"Was bedeutet denn das nun konkret?" Kern stellte immer solche Fragen. Büchner konnte in die Luft gehen. Das war doch ziemlich eindeutig. Mann oh Mann.
„Ich glaube hier hat jemand den Vibrator manipuliert und dazu die Sicherungen umgangen. Ganz schön perfide. Und ein besonderes Schwein obendrein. So bringt man doch keine Frau um!"
"Chef, da magst du Recht haben. Das macht nur ein Perverser. Und Chef, ich hab ohnehin das Gefühl, hier sind nur Perverse unterwegs?"
„Du meinst, weil wir in einem Swinger Club sind?“
"Ja, das wollte ich damit zum Ausdruck bringen."
"Bist du katholisch?“
„Wieso? Ich bin eigentlich gar nichts. "
"Ich habe mich in meinem Berufsleben schon oft gefragt, wo Perversität anfängt und wo sie aufhört. Und Sven, ich sage Dir eines, ich weiß es nicht. Und je älter ich werde, umso weiter verschieben sich die Grenzen. Lass uns mal nach oben gehen. Wenn wir Glück haben, dann sitzt der Mörder unter den Gästen. Auf jeden Fall muss er die Gewohnheiten von dieser Tanja gekannt haben."
Kern hatte, während Büchner mit dem Notarzt beschäftigt war, bereits mehrere Seiten voll geschrieben. Adresse, Namen, und so weiter. Nun stand er nach Luft schnappend an der Bar. Büchner lehnte lässig neben ihm am Tresen und schaute in die Runde. Er hoffte, dass Kern das Wort ergreifen würde. Aber erst mal passierte nichts.
„Na, mein Junge, wie stehen die Aktien“, versuchte Büchner locker den Ball Kern zuzuspielen. Dabei wusste er ganz genau, dass Kern die Bezeichnung „mein Junge“ partout nicht ausstehen konnte. Schon zuckte der folgerichtig auch sofort zusammen, als die Bezeichnung fiel. Er blickte von seinem Büchlein auf, legte die Stirn in Falten, dann zuckte er mit den Schultern. „Keine Hinweise, nichts was uns weiter bringt, und alle behaupten, sie hätten zum Todeszeitpunkt ein Alibi. Nur der Betreiber empfahl, mal nach dem Elektrokasten zu sehen. Deshalb waren wir gerade dort.“
Büchner blickte weiter in die Runde.
„Nochmal zu meinem Verständnis, sind Sie der Eigentümer?“ Büchner blickte in Richtung des Mannes, der hinter der Bar stand. Er lehnte als einziger mit freiem Oberkörper und mit auf dem Rücken zusammengefalteten Händen gegen die Kasse. Alle anderen Gäste – oder was immer sie waren – trugen zumindest einen Bademantel.
„Mein Name ist Bastian Morlock. Ich bin der Besitzer. Ich stand ab 23:00 Uhr ausschließlich hinter der Bar. Das mit dem Elektrokasten war nur so eine Idee von mir. Nicht dass sie gleich auf falsche Gedanken kommen.“
Büchner musterte den braun gebrannten Mann. Er schätze ihn auf mindestens 50 Jahre ein. Gut in Schuss, das musste Büchner ihm lassen. Kein Typ, dem man auf der Straße ansehen würde, dass er hauptsächlich mit Sex Geld verdiente. Büchner war es früher immer schwer gefallen zwischen Puff und Swinger Club zu unterscheiden – sofern er sich darüber überhaupt Gedanken machte. Offensichtlich gab es Unterschiede, denn ihm gegenüber saßen nur Paare, die zusammen zu gehören schienen. Auch zwei Frauen, die sich in eine dunkle Ecke gedrückt hatten, waren wohl ein Paar. Zumindest deutete das Verhalten der beiden Frauen daraufhin. Sie streichelten sich gegenseitig die Wangen, tuschelten miteinander, umarmten sich und gaben sich von Zeit zu Zeit einen Kuss. Überdies dösten sie seit kurzem still vor sich hin.
Neben Morlock stand eine adrette junge Frau mit hellblondem Kurzhaarschnitt. Ihre großen Brüste drohten aus ihrem Büstenhalter zu fallen. Wenn Sie einatmete hoben sich Brustkorb, Brüste und Büstenhalter im Einklang. Eigentlich eine Augenweide. Büchner versuchte erst gar nicht darüber nachzudenken, wie die Frau ohne ihre Kleidungsstücke aussehen würde. Als er ihr in die Augen blickte antwortete sie sofort: "Ich bin Sylvia, die Frau von Bastian.“