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„Und was ist ihre Rolle?"
„Eigentlich stehe ich hinter der Bar. Es sei denn, ich werde von ein paar lieben Freunden gebeten, mit auf die Spielwiese zu gehen. Heute Abend war ich zu der Zeit als Tanja starb mit Biggi und Hans oben im kleinen Turmzimmer. Ein fantastischer Dreier.“
Büchner drehte sich in die Blickrichtung von Sylvia, die beim Aussprechen der beiden Vornamen mit einer Kopfbewegung in Richtung eines Paares gedeutet hatte, welches eng aneinandergeschmiegt auf einem kurzen Sofa saß.
„Sind das Biggi und Hans?“ wollte Büchner von Sylvia wissen.
"Ja, sind sie.“
Büchner hatte sich bemüßigt gefühlt, Silvia nach den Namen zu fragen, da der Mann bereits leichte Schnarchgeräusche von sich gab – immerhin ging es auf 3:00 Uhr zu. Auch die Frau, also Biggi, hinterließ den Eindruck, als würde sie sogleich einschlummern. Biggi sah aus wie eine ganz normale Hausfrau. Vielleicht ein bisschen dick. Sie besaß ein hübsches Gesicht wenn sie lächelte. Das zeigte sie nun, nachdem sie bemerkt hatte, dass man sie ansprach.
"Was ist denn?“ Biggi blickte müde zu Hauptkommissar Büchner hoch. Er nahm sie in Augenschein. Ihre offensichtliche Nacktheit versteckte sie unter einem weißen flauschigen Bademantel. Ihre nackten Beine vom Knie an abwärts deuteten auf ihren milchweißen Körper hin.
„Erzählen Sie mal, wo waren Sie den Abend über und seit wann sind sie schon da?"
"Wir sind heute spät gekommen. Mein Mann kam erst gegen neun von der Arbeit. Frühestens seit zehn Uhr sind wir hier. Gleich nach unserem Eintreffen haben wir eine Kleinigkeit gegessen, dann sind wir gemeinsam für zwei Durchgänge in die Sauna. Dort waren übrigens auch kurz mal Klaus und Tanja mit dabei. Also die Frau, die jetzt tot im Keller liegt.“ Biggi schüttelte sich, so als müsste sie die unangenehmen Dinge des Abends von sich abschütteln. „Nach der Sauna waren wir ne Zeit lang an der Bar. Dann hat uns die Lust übermannt. Wir sind zur großen Spielwiese abgewandert, auf der schon mächtig was los war."
„Mächtig was los... was muss ich mir darunter vorstellen“, wollte Büchner wissen.
„Vor uns waren schon drei Pärchen mächtig zugange. Einige haben miteinander gefickt. Ein Mann bekam seinen Schwanz geblasen. Wir haben uns dazu gesellt. Ich liebe Frauenmuschis. Also hab ich sofort die Bläserin geleckt. Und dann ging es los. Wir haben uns mindestens eine Stunde lang gegenseitig befummelt und befriedigt. Die drei Paare gingen kurz bevor das mit Tanja passiert ist. Aber fragen Sie mich bitte nicht, wie die Leute hießen. Nur an den dunklen Typen kann ich mich noch erinnern. Ein kleiner dicker Schwanz; der hat gearbeitet wie ein Kaninchen. Ich glaube der hieß Ramon. Nach den Nummern auf der Spielwiese gingen wir an die Bar. Und dann mit Sylvia ins Turmzimmer. Sylvia geht so schön ab beim.... aber das ist reine Privatsache, nicht wahr?“
In der Zwischenzeit war Hans erwacht. Er hatte aufmerksam seiner Frau zugehört und jeweils genickt, wenn er ihre Aussagen bestätigen konnte.
„Hören Sie Herr Kommissar, uns wäre es lieb, wenn die Außenwelt nicht mitkriegt, dass wir in einem Swingerclub verkehren. Ich kann es nicht einschätzen. Aber ich glaube, ich wäre bei meinen Kollegen unten durch."
„Keine Angst, wir behandeln die Angelegenheit vertraulich so weit wir können.“
Hans schien nicht sehr beruhigt zu sein. Er legte aber müde seinen Kopf an Biggis Schulter, schloss die Augen und kurze Zeit später hörte man schon wieder schnarchende Geräusche aus seinem Mund.
In einer dunklen Ecke saß in einem schweren dunkelbraunen Ledersessel ein in sich zusammengesunkenes Pärchen. Der Mann, lange Beine, trotz seiner eingesunkenen Sitzhaltung als schlaksig erkennbar, graues lichtes Haar, hielt eine deutlich jüngere Frau im Arm, die leise vor sich hin schluchzte. Ihr weißer Bademantel gab den Blick auf zwei große schön geformte Brüste frei. Ihre nackten Füße steckten in hochhackigen Sandaletten. Die langen dunklen Haare hatten sich ungeordnet über den Kragen ihres Bademantels verteilt.
Büchner ging ein paar Schritte auf das Paar zu. Er kniete sich neben der Frau nieder und versuchte ihr vertrauensvoll in die Augen zu schauen. Viele Tränen hatten ihre Schminke längst verschmiert.
„Junge Dame, ich sehe, sie sind sehr mitgenommen.“
Die junge Frau nickte.
"Haben Sie etwas gesehen?“
„Hmmm.“
"Würden Sie mir ihre Beobachtungen bitte so genau wie möglich schildern?“ Büchner überlegte sich, dass das nicht richtig war die Leute auf eine Art zu befragen, die alle anderen mitbekommen konnten. Aber sein Blick in die Runde zeigte, dass nahezu alle dösten oder schliefen. Da wollte er nicht mehr Unbill hervorrufen als notwendig und jeden in seinem Dämmerschlaf belassen.
„Ich weiß nicht ob ich das kann.“ Es folgte eine lange Pause. „Noch ne halbe Stunde vor ihrem Tod hat sie mich zum Wahnsinn gebracht. Mit einem dicken fetten Gummischwanz.“ Wieder folgte eine lange Pause. „Wir, also mein Mann und ich, standen oben an der Bar, als wir vom Keller her hörten, wie Tanja stöhnte. Es klang sehr geil. Wir wollten sehen was los ist. Also sind wir runter gerannt. Es war immer eine besondere Schau wenn Tanja kam. Das haben alle mitgekriegt. Tanja kam grundsätzlich ungehemmt und laut. Er war vor mir.“ Dabei deutete sie in Richtung einer ebenfalls finsteren Ecke, in der ein weiteres Pärchen saß. „Als ich unten ankam und Tanja sah dachte ich: wow, was für ein Glückspilz sie doch ist mit ihren multiplen Orgasmen. Sie saß im Sattel, als würde sie ein wildes Pferd reiten, schrie und stöhnte. Der Motor im Sattel brummte. Plötzlich ging ein Zucken durch ihren Körper. Ich dachte erst, sie kommt. Sie hat auch abgespritzt. Einen riesigen Strahl. Hat sich aber gleichzeitig verkrampft. Hat geschrien und geschrien und nicht mehr aufgehört. Dann kam der ganze Qualm aus ihrer Muschi. Das hat ausgesehen... Der Körper, verkrampft, nach hinten gebogen, der Qualm aus ihrer Möse, der Gestank. Patrick, der sich dicht hinter mir befand, hat gleich kapiert was los war und den Stecker aus der Wand getreten. Da fiel sie um. Ganz ruhig. Fiel einfach um. Fiel auf ihren Kopf. Das hat geknallt, als würde eine Melone auf den Boden fallen. Und aus.“ Wieder folgte eine längere Pause. „Wie sie so zur Seite fiel wusste ich sofort, sie ist tot. Ich bin auf die Toilette gerannt, habe geheult und gekotzt und geheult und gekotzt."
„Verraten Sie mir noch, wie sie heißen?“
„Ich bin die Josie. – Der andere Kommissar hat schon alles notiert.“
Während Josie erzählte erwachte Patrick aus dem Schlaf. Missmutig betrachtete er Hauptkommissar Büchner. Die letzten Satzfetzen hatte Patrick noch mitgekriegt.
„Geht es um Tanja?“ wollte er wissen.
„Gestatten Sie, mein Name ist Hauptkommissar Büchner. Stefan Büchner. Ich leite die Ermittlungen. Mich interessiert alles, was Sie beobachtet haben.“
"Das ist schnell gesagt. Tanja hat laut im Keller rumgestöhnt. Das hat uns interessiert. Deshalb liefen wir runter, um ja nichts zu verpassen wenn sie kommt.“ Anführungszeichen
„Ich weiß, ich weiß und sie kommt laut. "
"Ja, richtig, sie kommt laut. Woher wissen Sie das? Ach, Sie haben wohl mit meiner Frau gesprochen.“ Patrick drückte seine Frau Josefine zärtlich an seine Brust.
„Ich lief durch das große Gewölbe im Keller. Tanja saß in der Mitte des hintersten Raumes auf ihrem Lieblingsspielzeuge, dem Dildo-Sattel. Sie ritt, wie jedes Mal, wenn sie den Club besuchte. Sie brauchte es immer hart und lange. Und wenn sie kam, dann aber richtig. Der Elektromotor im Sattel brummte auch dieses Mal ziemlich laut. Ich sah noch, wie Sie den Regler auf volle Kraft drehte. In dem Augenblick passiert es auch schon. Entweder kam sie tatsächlich oder der elektrische Schlag hat es ausgelöst. Auf jeden Fall hat sie einen riesigen Strahl abgesondert und im Stöhnen laut aufgeschrien. Dann verkrampfte sich ihr Körper. Der Krampf wurde immer übler. Der Körper überdehnte sich. Und da merkte ich, dass mit ihr irgendetwas nicht stimmt. Als dann auch noch Rauch aus ihrer Mitte aufstieg dachte ich, oh Gott, die hat der Schlag getroffen. Kurt, der als Erster den Raum betreten hatte, wurde von der Kraft des Stromes in die Ecke geschleudert, als er Tanja berührte. Ich bin sofort losgerannt und habe nach dem Stecker geschaut. Üblicherweise ist das Kabel mit einer der Steckdosen an der Wand verbunden. War auch heute so. Ich bin als hin und hab den Stecker mit dem Fuß aus der Wand getreten, weil ich nicht wusste, ob der nicht auch unter Strom steht. Ich dachte mir, wenn ich schnell mit dem Fuß dagegen trete reicht die Bewegungsenergie, so dass ich nicht an den Leitungen kleben bleibe. Hab mir natürlich den Fuß verletzt.“ Dabei deutete er auf seinen Zeh, der in der Zwischenzeit blau unterlaufen und dick angeschwollen war.
„Haben sie vorher oder nachher jemanden beobachtet, der sich in den Kellerräumen aufgehalten hat oder in der Nähe des Elektrokastens?“
„Keine Ahnung, ich hab darauf heute Abend wahrlich nicht geachtet."
Irgendwo klingelte es. Kurz darauf steckte einer der Polizisten den Kopf durch die Tür.
„Die KTU ist da.“
„Sie sollen sofort beginnen. Alles gründlich untersuchen. Und vor allem die Spuren an der Elektrik und an dem Sattel aufnehmen.“
Büchner wandte sich wieder Patrick zu. „Was haben sie gemacht, als der Stecker aus der Wand getreten war?“
„Ich sah, dass Kurt sich wieder aufrichtete. Also konnte es ihm nicht so schlecht gehen. Deshalb bin ich sofort zu Tanja hin und hab sie untersucht. Aber da war nichts mehr zu machen. Ich hab's mit Beatmung probiert und mit Herzmassage. Aber keine Reaktion. Irgendwie habe ich rumgebrüllt, man soll endlich den Notarzt holen. Kurt ist sofort nach oben gelaufen." Dabei deutete Patrick auf denselben Mann, auf den bereits Josie gedeutet hatte. „Ich glaube er hat den Notarzt geholt.“ Der Mann benötigte eine längere Pause. „Tanja war glühend heiß. Ihr Unterleib kochte. Den Geruch nach verbranntem Fleisch werde ich nie wieder vergessen.“ Patrick schüttelte sich. Büchner erkannte, dass der Mann an seiner Schmerzgrenze angelangt war.
Mord im Swinger Club
Teil 2 Heiße Ermittlungen
Kurt Blessing und Eva
Hauptkommissar Büchner wandte sich dem untersetzten Mann zu, der gemeinsam mit seiner Partnerin in einem Sessel saß und sich bemühte, die Augen offen zu halten.
„Bitte verraten sie mir doch ihren Namen. Und dann erzählen sie bitte, was sie beobachten konnten", forderte Büchner den im Dunkeln sitzenden Mann auf. Dieser rückte sich in seinem Sessel zurecht. Dabei wurde seine Partnerin kurz wach. Sie blickte sich verloren um, schlang dann ihre Arme wieder um den Hals des opulenten Mannes und döste weiter.
„Mein Name ist Kurt, Kurt Blessing. Sie haben es ja schon mehrfach gehört, Kommissar, wir waren hier oben an der Bar. Als wir aus dem Keller das laute Stöhnen von Tanja hörten rannten wir begeistert die Treppe runter. Sie sollten wissen, dass wir natürlich auf der einen Seite unseren voyeuristischen Gefühlen nachgegeben haben. Andererseits liebte es Tanja, sich vor anderen Leuten zu befriedigen. Sie hat sich oft einfach mitten in den Raum gestellt, ihren Slip beiseite gezogen und so lange an sich gerieben, bis sie kam. Und das, das kann ich ihnen sagen, war für uns alle ein Erlebnis.
Also sind wir, ich sagte es schon, runter in das Kellergewölbe. Seit ihrem ersten Besuch bei uns in der Villa setzte sich Tanja mindestens einmal am Abend auf den Sattel-Vibrator und ließ es krachen. So war das auch heute. Glaubte ich zumindest.
Als ich die Treppe hinter mich gebracht hatte lief ich schnurstracks durch das große Gewölbe hindurch. Und wie ich bei Tanja ankomme sehe ich, wie sie wie eine Verrückte auf ihrem Sattel reitet. Tanja ist, oder muss ich jetzt nicht besser sagen, Tanja war eine große Frau. Wenn sie im Sattel saß, dann stellte das ein optisches Erlebnis dar.
In den ersten Sekunden, als ich bei ihr eintraf, wirkten ihre Gesichtszüge noch lustvoll. Sie hielt die Fernbedienung in einer Hand. Mit der anderen Hand drehte sie voll auf. In dem Moment verwandelte sich ihr Gesichtsausdruck zu einer grausigen Grimasse. Ihr Körper war plötzlich total überdehnt. Sie ritt den Dildo auch nicht mehr in einem erkennbaren Rhythmus sondern zitterte wie Espenlaub und schrie dabei wie am Spieß. Ich sah sofort, wie Qualm aus ihrer Muschi kam. Ich rannte zu ihr hin und wollte sie vom Sattel schubsen. Da hat es mich aber selbst erwischt. Es war ein so heftiger Schlag, dass ich das Gefühl hatte, von ihr weg ins Ecke geschleudert zu werden.“
„Soweit wird das Ganze von ihren anderen beiden Mitstreitern schon bestätigt. Was haben sie denn dann gemacht?“
"Ich lag erst mal benommen in der Ecke. Kam aber schnell wieder auf die Beine. In der Zeit hatte Hans bereits das Kabel aus der Wand gekickt. Wie Tanja aus dem Sattel kippte und auf dem Boden aufkam habe ich nicht mitbekommen. In der Zeit ging es mir selbst nicht gut. Als ich sah, dass Hans bereits mit Wiederbelebungsversuchen beschäftigt war, rannte ich die Treppe wieder hoch, um den Notarzt anzurufen. Schließlich war ich nur mit Hausschuhen und Unterwäsche bekleidet. Da hat man kein Handy dabei.
Ich hab das Festnetzgerät von Bastian benutzt und die 110 gewählt. Ich war so außer Atem, dass meine Meldung zunächst nicht verstanden wurde. Ich musste das Ganze nochmals wiederholen.
Als ich die Meldung abgesetzt hatte, rannte ich zusammen mit Klaus und Bastian wieder in das Kellergeschoss zurück. Wenn ich mich richtig erinnere, ist Bastian beim Anblick von Tanja sofort wieder nach oben gesaust und hat eine Decke geholt.
Klaus kniete sich neben Tanja nieder und schrie sie an, sie solle doch endlich aufwachen. Er selbst konnte nichts mehr tun, da Hans bereits versuchte Tanja zu beatmen und ihr eine Herzmassage zu verabreichen. Klaus hat einen Heulkrampf bekommen und ist über Tanja zusammengebrochen."
Büchner beobachtete die ganze Zeit über Hans, der in seinem Dämmerschlaf ab und an nickte und somit die Aussagen von Kurt bestätigte.
„Es hat auch nicht lange gedauert, da war der Notarzt da. Der musste erst mal kurz Klaus beruhigen und ihn von Tanja wegzerren. Dann hat er sich sofort um Tanja gekümmert. Aber seine ganze Kunst hat nichts geholfen. Er erklärte, die Verletzungen wären so schwer gewesen, dass Tanja wahrscheinlich schon beim Herauskippen aus dem Sattel tot gewesen sei. Es würde nun auch nichts mehr nützen, sie mit ins Krankenhaus zu nehmen. Wir sollten uns alle mit der Tatsache abfinden, dass Tanja nun tot wäre.“
Büchner blickte zu Kern. Er sah, dass Kern wieder beflissen mitgeschrieben hatte. So machte er sich, wie immer schreibfaul, in seinem Notizbuch nur ein paar Stichwortnotizen. Er blickte sich in der Runde um. Irgendjemand fehlte doch.
"Wo ist denn eigentlich Klaus?"
"Ich habe ihn in eines der Separees gelegt“, antworte Bastian Morlock.
Büchner wandte sich wieder Kurt zu: "Wo war denn ihre Partnerin, als es passierte?“
„Eva? Eva war mit unseren beiden Hübschen da drüben beschäftigt. Die praktizieren ab und zu mal eine ausgiebige Lesbennummer. Die drei haben erst mitgekriegt was los war, als alles schon vorbei gewesen ist.“
„Bitte wecken sie doch mal Eva auf. Ich würde sie schon gerne selbst befragen!“
Kurt streichelte Evas Wangen, küsste sie vorsichtig auf die Stirn und bemühte sich redlich, seine Partnerin aufzuwecken. Büchner schätzte Kurt auf Mitte 50. Er konnte sich allerdings nicht festlegen, da Kurt zusammengesunken in seinem Sessel kauerte. Mehr als einen Meter siebzig Körpergröße schätzte Büchner nicht ein. Zudem wirkte sich sein nicht zu übersehender Bauch stoffstraffend auf seinen lauschigen Bademantel aus. Kurt besaß kaum Haare auf seinem Kopf und der ging nahezu halslos in seinen Oberkörper über. An beiden Händen trug er mehrere dicke goldene Ringe. Um seinen verbliebenen Hals hingen mindestens zwei dicke Goldketten.
Eva stach Büchner ins Auge. Im Gegensatz zu ihrem dicken Partner besaß sie alle Attribute einer besonderen Schönheit. Sie war deutlich größer als Kurt. Ihre langen blonden Haare trug sie offen. Aus ihren Bademantel schaute ein Bein hervor, das sich in die Unendlichkeit fortzusetzen schien. Der Bademantel war aufgegangen, während sie döste. Er gab den Blick auf eine nackte Hüfte frei. Auch eine Brust schaute neugierig hervor. Der Form nach hätte Büchner darum gewettet, dass die Brust kräftig mit Silikon nachgefüllt war.
Eva lag im Schoß von Kurt, hatte ihre Arme um seinen Hals geschlungen und öffnete nun allmählich ihre Augen.
„Was ist denn los“, wollte sie verschlafen wissen.
„Guten Morgen, mein Kindchen, der Kommissar möchte dir ein paar Fragen stellen."
Eva richtete ihren müden Blick auf Hauptkommissar Büchner und richtete sich etwas auf.
„Wo waren sie denn, während Tanja zu Tode kam?“
„Oh, muss ich das alles erzählen?“
„Ich bitte sie darum.!
Ohne weitere Unterbrechung setzte sie an zu erzählen: "Ich war mit Stella und Nicki auf dem Latex-Laken. Die zwei Mädchen sind super geil. Wir haben uns mit Öl eingerieben und uns allerlei Spielzeug unten rein gesteckt. Ich werde total geil, wenn alles so glitschig ist. Ich glaube, bei Stella ist das auch so. Nicki wird geil, wenn sie sieht, dass wir geil werden.“
Kern, der beflissen mitschrieb, stöhnte hörbar auf.
„Wir haben einen kleinen schweinischen Ringkampf gemacht. Und am Ende haben mich Stella und Nicki geleckt. Das war am geilsten.
Erst als wir schon unter der Dusche standen kam Kurt angerannt. Er hat uns in knappen Worten erzählt, was passiert war. Sofort sind wir runter in den Keller. Nicht wahr Schatz?“ Dabei schaute sie Kurt mit ihren großen dunklen Augen müde an. "Mein Gott, hat das gestunken. Nach verbranntem Fleisch, wissen sie. Ich habe mir gesagt, Eva, da kannst du auch nichts mehr machen. Und bin wieder zurück unter die Dusche, um den Rest vom Öl abzuwaschen. Danach habe ich mich sorgfältig eingecremt. Nicht wahr, das liebst Du doch so an mir, Schatz.“ Und wieder schaute sie mit ihren großen Augen ihren dicken Kurt treuherzig an. „Mehr weiß ich nicht."
„Eines interessiert mich noch. Waren sie heute schon mit diesem Sattel in Berührung?“ wollte Büchner wissen.
„Normalerweise benutze ich wenigstens einmal am Abend das wundervolle Gerät. Aber irgendwie war der Sattel heute ständig in Benutzung. Immer wenn ich kam saß jemand drauf. Einmal sogar ein Mann. Die Sau. Wie kriegt ein Mann so ein Riesending in seinen Arsch? Ich gehe ab und zu mit Stella oder mit Nicki zum Reiten und wir schauen und dann zu, wie wir beim Reiten kommen und wer am weitesten abspritzt.“ Dabei lächelte sie wie ein kleines Kind. Kern notierte fleißig Satz für Satz, sofern er mit dem Schreiben hinterher kam. Zwischendurch schüttelte er wiederholt den Kopf.
„Also, Herr Kommissar, heute saß ich noch nicht im Sattel. Mir wird es auch ganz übel, wenn ich nur daran denke. Was muss der für ein perverses Schwein sein, der eine Frau auf diese Art umbringt. Man hat sie doch umgebracht? Alles sagen mir, sie wäre umgebracht worden. Stimmt das denn wirklich? Gibt es denn tatsächlich solche Menschen?"
„Nochmal für die in dieser Runde Anwesenden: wir wissen noch nicht was passiert ist. Wir haben Indizien dafür, dass es sich um eine Manipulation der Elektrik handelt. Das sagt aber noch nichts darüber aus, dass man durch diese Manipulationen jemanden ermorden wollte. Und erst mal auch nicht, dass es jemand gezielt auf Tanja abgesehen hatte.“
Stella & Nicki
Hauptkommissar Büchner blickte in die Runde und deutet sodann auf die beiden Mädchen, die sich aneinander klammerten. Mindestens eine von beiden schlief tief. Ein leises Schnarchen kündete davon. Das andere Mädchen war wach. Ihr Blick begegnete dem von Büchner. Sie hob die Augenbrauen, so als wolle sie sagen, bitte befragen sie mich. Büchner folgte dieser Aufforderung unmittelbar.
"Bitte sagen sie mir doch mal, wer sie sind und was sie heute Abend gemacht haben. Vor allem interessiert mich, ob sie diesen Elektrosattel benutzten und was sie zum Todeszeitpunkt von Tanja machten.“
„Ich bin die Stella Hinze. Ich habe Nicki während meiner Ausbildung kennen gelernt. Seitdem sind wir ein Paar. Das ist nun schon drei Jahre her. Wir lieben uns. Aber wir brauchen ab und zu auch einen Mann. Und deshalb kommen wir regelmäßig hierher. Heute waren wir schon sehr früh da. Muss so gegen 18:30 Uhr gewesen sein. Wir saßen lange an der Bar. Dann sind wir beide runter in den Keller und haben uns ein wenig warm gemacht."
Büchner blickte Stella fragend an, hob eine Augenbraue und verdeutlichte damit, dass er Details wissen wollte.
"Wir haben uns beide am ganzen Körper mit einer Lotion eingecremt und uns dabei massiert. Die Massageliege steht genau auf der anderen Seite von dem Raum, in dem der Sattel steht. Wenn wir uns massieren, dann legen wir viel Wert darauf, dass jede von uns beiden kommt. Und weil es sich dort unten zusätzlich anbietet, sind wir direkt vom Massageraum rüber und haben noch jeweils einen schönen Ritt hingelegt.“
„Bitte entschuldigen sie meine fehlenden Fachkenntnisse, aber beschreiben sie doch mal, wie so etwas geht“, hakte Büchner nach.
„Dieser Sattel ist eigentlich nur eine bequem zu besteigende Vibrationsmaschine. In einem Fach unter dem Sattel liegen mehrere Aufsatzstücke. So dass man wählen kann, ob man sich in die Fotze oder in den Arsch ficken lässt. Man kann auch unterschiedliche Größen wählen. Und unterschiedliche Farben. Soweit ich das beurteilen kann sind diese Teile alle aus Kunststoff. Deshalb, das muss ich ganz ehrlich sagen, verstehe ich nicht, wieso Tanja daran sterben konnte. Kunststoff überträgt doch keinen Strom.“
Daran hatte Büchner auch schon gedacht. Man musste abwarten. Die KTU würde sicherlich feststellen, wie genau die Manipulation vorgenommen wurde, um Strom in Tanjas Körper zu leiten.
„Man nimmt also so ein Aufsatzteil aus der Schublade, steckt es so auf die Vorrichtung, dass es einrastet, reinigt es nochmals gründlich und setzt sich dann ganz entspannt in den Sattel.
Wenn man richtig sitzt, bekommt man mit dem Kitzler Kontakt mit einer Kunststoffplatte, auf der sich Noppen befinden. Die vibrieren genauso wie der Dildo und massieren auf diese Art die Klit. Das mag ich am meisten an der Maschine. Wenn der Sattel richtig abgeht, dann spritze ich meterweit, nur weil mich diese Noppen um den Verstand ficken.
Um auf dem Sattel reiten zu können muss man das Gerät vorher an den Strom anschließen. Bastian reinigt die Maschine jeden Tag. Er zieht dabei auch den Stecker raus. Es gibt in dem Raum mehrere Steckdosen. Die kann man sich beim Anschließen aussuchen.
Die Vibrationen lassen sich an einer ziemlich klobigen Fernbedienung einstellen, die über eine Leitung mit dem Sattel verbunden ist. Auf der Fernbedienung ist ein Knopf zum Ein- und Ausschalten. Und an einem Drehknopf stellt man die Geschwindigkeit der Vibrationen ein. An einem zweiten Drehknopf lässt sich auch noch einstellen, wie tief man von dem Aufsatz gefickt werden will.
Wenn sie mich fragen, ich nehme immer die tiefste Einstellung zum Ficken und eine mittlere Einstellung für die Vibrationen. Das braucht bei mir keine zwei Minuten und schon spritze ich ab.
Von der Tanja weiß ich, dass die es voll hart braucht. Sie braucht die stärksten Vibrationen und den tiefsten Fick. Sie ist ja auch ne Große.“ Stella schlug sich mit der Hand auf den Mund, so als wollte sie ihre Worte ungeschehen machen.
„Was sage ich da nur. Tanja ist doch tot. Oh Gott. Wie kann man nur so fürchterlich sterben müssen.“
„Sagen sie, sie haben heute Abend bei mittleren Vibrationen und maximaler Stoßtiefe mit dem Dingsda, ähem, mit dem Sattel Verkehr gehabt?"
"Ja, das hatte ich. Ich wollte es mir heute besonders schön machen. Deshalb hab ich den Arsch-Plug drauf gesteckt. Den nehme ich, wenn ich mir ins Hinterteil ficken lasse. Voll cool. Das geht bei mir durch und durch. Am meisten mag ich zwar den großen harten Schwanz in meinem Fötzchen. Aber der Gummi-Plug im Hintern ist das Größte für mich."