Seewölfe - Piraten der Weltmeere 64

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Er lief los, zu seinen Kumpanen hinüber, die aufmerksam herüberblickten, sich sonst aber neutral verhielten.
Einmal drehte Mansur sich noch um, und Dan und Ferris glaubten, noch nie so einen Blick glühenden Hasses gesehen zu haben.
„Das ist eine der schlimmsten Ratten, die sie an Bord haben“, sagte Tucker. „Der klaut seiner eigenen Mutter das Totenhemd und verscheuert es. Nimm dich vor dem Kerl in acht, Dan, der ist nachtragend und vergißt nichts. Außerdem hat er das Messer schnell bei der Hand, und er kann gut damit umgehen.“
„Ein hinterhältiger Feigling ist er“, Dan winkte verächtlich ab. „Der stößt einem das Messer bestenfalls in den Rücken.“
„Daran sollen auch schon viele gestorben sein“, sagte Ferris mit ernstem Gesicht.
„Ich werde ihm mal gelegentlich mit meinem Haken den Arsch bis zu seinem schmierigen Kragen aufreißen“, sagte Matt Davies ruhig. „Der Kerl stinkt mir schon lange. Los, fahren wir zurück!“
Am späten Nachmittag türmte sich ein ansehnlicher Berg aus Gold und Silber am Strand. Mit diesem Schatz hätte der Seewolf ganz London kaufen können, so gewaltig war er.
Während die Crew des Seewolfs sich diszipliniert verhielt, sah es bei den Piraten anders aus. Entweder waren sie so fette Beute nicht gewöhnt, oder sie hatten den Verstand verloren.
Eine Horde brüllender und tobender Kerle balgte sich am Strand, wälzte sich in dem Gold und Silber, bewarfen sich mit Beuteln voller Perlen und randalierte immer lauter herum.
Angewidert sahen die Seewölfe hinüber. Klar, sie freuten sich auch über jede fette Beute, aber das war für sie noch lange kein Grund, verrückt zu spielen. Keiner wäre auf die Idee verfallen, einem anderen Goldbarren an den Schädel zu werfen, wie die Piraten es taten.
Siri-Tong beendete den Höllenlärm mit ein paar kurzen Worten.
Sie kam herüber, zusammen mit dem Boston-Mann, der sich an der Balgerei nicht beteiligt hatte.
„Wir haben alles an Land gebracht“, sagte sie. „Die Kerle sind außer Rand und Band, wenn sie solche Mengen Gold sehen.“
Hasard verkniff sich eine Bemerkung. Sollte sie sehen, wie sie mit den wüsten Burschen fertig wurde. Das war nicht seine Sache.
„Es wird ihnen gleich vergehen“, sagte er trocken. „Dann nämlich, wenn sie das Zeug in die Felsen schleppen. Ihr braucht uns nur zu folgen. Jeder soll soviel tragen, wie er kann.“
„Aye, aye“, erwiderte sie zu Hasards großer Überraschung artig. Der Seewolf runzelte die Stirn und blickte ihr nach. Ihr wohlgerundetes Hinterteil schwang aufreizend in der zu engen Hose.
„Ach was, verdammt“, sagte er laut.
„Sagtest du etwas?“ forschte Carberry. Irritiert sah er den Seewolf an, der in den Sand blickte.
„Ich sagte, äh, wir können jetzt endlich anfangen. Wir nehmen den anderen Weg von rechts über die Klippen, der ist näher, und wir müssen nicht durch die endlos langen Gänge laufen.“
„Wollte ich gerade vorschlagen“, sagte Carberry.
Gleich darauf scheuchte er die Männer an die Arbeit. Jeder belud sich mit Schätzen, soviel wie er schleppen konnte. Selbst der Kutscher schloß sich nicht aus, und auch der alte O’Flynn mit seinem neuen Holzbein ließ es sich nicht nehmen, Silberbarren zu schleppen.
Siri-Tongs Leute folgten sofort. Allerdings verflog ihre übermütige Laune sehr rasch, als der Aufstieg in die Felsen begann. Viele von ihnen waren barfuß, und nach den ersten hundert Yards über scharfkantiges Lavagestein ging pausenloses Fluchen los.
Nach einer knappen Viertelstunde war der jenseitige Eingang der unterirdischen Höhle erreicht. Der schmale Einstieg war kaum zu sehen.
„Dort soll ein Tempel sein?“ fragte die Rote Korsarin ungläubig.
Hasard nickte. Gebückt trat er in den schmalen Gang ein.
„Ihr könnt nachkommen!“ rief er.
Diffuses Halbdämmerlicht herrschte, als er langsam voranging. Hasard hatte den Tempel selbst noch nicht gesehen, den kannten nur Carberry, Davies und drei andere Leute. Nach Carberrys Beschreibung war er jedoch leicht zu finden.
Von fern war leises Rauschen zu hören, untermalt von einem dröhnenden Gong, der in regelmäßigen Abständen erklang.
Die Korsarin griff nach Hasards Schulter. Ihre Augen waren erstaunt aufgerissen.
„Was ist das?“ fragte sie.
„Wellenschlag in unterirdischen Hohlräumen. Er läßt die Felsen erzittern, hört aber auf, wenn das Wasser wieder abläuft.“
Der Gang verbreiterte sich, das Rauschen, anfangs noch weit und leise ertönend, wurde lauter. Gleichzeitig dröhnte auch der Gong lauter.
Carberry, mit Silberbarren beladen, schob sich an seine Seite.
„Links abbiegen“, sagte er. „Dort geht es eine schräg geneigte Ebene hinunter, danach folgen wieder Gänge, dann ein Felsendom. Wir sind gleich da!“
Die Piraten aus Siri-Tongs Crew beruhigten sich allmählich, als sie erfuhren, daß die Geräusche eine absolut natürliche Ursache hatten. Carberry entzündete nach der Abbiegung eine Fackel, die die Wände um sie herum gespenstisch erhellte und zuckende und tanzende Schatten warf, die auf- und niederschwebten.
Unheimlich still war es hier unten, sobald der Gong schwieg oder das Rauschen von den Felswänden geschluckt wurde. Dann vernahmen sie nur ihre Schritte und das leise Keuchen der Männer, die die Silberbarren schleppten.
Die schräg geneigte Ebene war feucht. Auf dem Boden liefen große Käfer umher. An den ebenfalls feuchten Wänden der Felsen zeigten sich kleine glitzernde Tiere, die davonliefen, sobald der Lichtstrahl sie traf.
Hinter ihnen in der Dunkelheit fluchten die Piraten. Grotesk tanzten ihre Schatten auf und ab.
Hasard blieb stehen, als die geneigte Ebene zu Ende war und ein glatter künstlich erschaffener Gang auftauchte. Carberry hob die Fackel und leuchtete das Schlangenzeichen an, das die rechte Wand schmückte.
Der Seewolf sah auf den ersten Blick, daß dieser Stollen von Menschenhand geschaffen worden war. Es mußte unsägliche Mühen gekostet haben, diesen Stollen so glatt zu behauen und abzuschleifen. Insgesamt fanden sich zwei Schlangenzeichen an den Wänden.
Beim zweiten Zeichen blieb Hasard stehen und betrachtete es genauer. Arkana! Wie aus weiter Ferne klang ihr Name herüber, wie ein Hauch aus einer Ewigkeit. Sekundenlang verschwamm das Bild Arkanas vor seinem geistigen Auge, wurde zu einem Schemen, der sich in Nichts auflöste. Er hob den Arm und betrachtete den Reif, den die Schlangenpriesterin der Araukaner ihm geschenkt hatte, damals, in jenem geheimnisvollen Tempel.
Die Rote Korsarin hatte seinen vergleichenden Blick gesehen. Sie sah den Seewolf an, dessen Gedanken anscheinend in anderen Regionen schwebten. Leicht stieß sie ihn an.
„Sie haben genau den gleichen Reif“, stellte sie überrascht fest. „Wo haben Sie ihn her? Von einer Frau?“
Ihre Stimme war dunkel und geheimnisvoll, und Hasard glaubte, so etwas wie Eifersucht herauszuhören.
„Von einer Priesterin“, erwiderte er geistesabwesend. „Ich suche immer noch nach dem Geheimnis des Schlangenzeichens.“
Zu seinem grenzenlosen Erstaunen, tat sie die ganze Sache mit einer fast geringschätzigen Handbewegung ab.
„Diese Schlangenzeichen gibt es hier wie Sand am Meer. Der Kult der Schlangen ist weitverbreitet. Wir haben schon oft dieses Zeichen gesehen.“
„Schon oft?“ fragte Hasard. „Ich dachte immer, es …“
„Es steht auf mehreren Inseln. Auf den Caicos-Inseln gibt es diese Zeichen ebenfalls.“
Hasard kam es so vor, als hätte er in diesem Augenblick etwas verloren, ohne daß er zu sagen wußte, was es war. Eine leichte Enttäuschung überfiel ihn.
Vorher hatte er sich immer wieder gefragt, wie es den Araukanern gelungen sein mochte, hier Fuß zu fassen. Sie hätten die Landenge von Panama durchqueren müssen, was er für unwahrscheinlich hielt. Jetzt mußte er feststellen, daß es dieses Schlangenzeichen der Indianer an mehreren Orten gab, und daß der Kult ziemlich weit verbreitet war.
Ohne ein Wort zu sagen ging er weiter, bis sich fast übergangslos die domartige Riesengrotte vor ihnen auftat.
Diesmal blieben alle staunend stehen. Der Boden war mit Wasser bedeckt, das ständig in Bewegung war und entweder abfloß, oder im Boden versickerte. So genau ließ sich das nicht erkennen.
„Von dort aus geht es in den Schlangentempel“, dröhnte Carberrys hallende Stimme auf. Sie pflanzte sich an den Wänden fort und kehrte als vielfältiges Echo wieder zurück, bis sie wispernd erstarb.
Ein ideales Versteck, überlegte Hasard. Hier kam niemand hin. Eingeborene oder Wilde gab es auf dieser Insel nicht. Jener Stamm, der das Schlangenzeichen hinterlassen hatte, mußte schon seit vielen Jahren wieder von der Schlangen-Insel verschwunden sein.
Das restliche Wasser war nur noch sehr flach, als sie hindurchwateten.
Es ging weiter durch einen kleinen, niedrigen Stollen, an spitz gewachsenen Felsen vorbei, bis der Schlangentempel auftauchte.
Hasard blieb gebannt stehen. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Er glaubte, ein leises Pochen in seinem Schädel zu spüren. Und von irgendwoher – aus weiter Ferne – drang leise sphärisch klingende Musik herüber. Sie schien aus einer anderen Welt zu stammen.
„Was ist, Hasard?“ hörte er die Stimme Siri-Tongs.
Sie sah seinen leeren, ausdruckslosen Blick, der in weite Fernen gerichtet war. Er schien den Schlangengott mit den glühenden Augen nicht zu bemerken, er sah durch die Statue hindurch.
Der Schlangengott war aus purem Gold getrieben, übergroß und wand sich um eine nackte, aus Bronze gearbeitete Indianerin.
Und diese Indianerin trug Arkanas Züge! Das war es, was den Seewolf so verblüffte.
In seinem Kopf dröhnten dumpfe Trommeln, Geruch nach würzigen Kräutern verbreitete sich, er sah den geschmeidigen schlanken Körper der Schlangenpriesterin und versuchte mit aller Gewalt, das Bild vor seinem geistigen Auge festzuhalten.
Vergeblich!
Hasard sah sich ernüchtert um. Ihm war, als erwache er soeben aus einem faszinierenden Traum. Aber die Erinnerung verwischte und ließ sich nicht festhalten. Sie wehte davon wie der Wind, der Arkanas Namen trug und ihn weit fortwehte.
„Was fesselt Sie so an diesem Mädchen?“ fragte die Rote Korsarin. Immer noch hörte Hasard Ärger und Eifersucht aus ihrer Stimme überdeutlich heraus.
Er schüttelte den Kopf. Fast wütend wandte er sich ab.
„Ich weiß es nicht“, sagte er, „ich glaube, sie zu kennen. Aber immer wenn ich daran denke, taucht eine dunkle Wand auf und alles wird unsichtbar und verschwindet.“
Plötzlich brach ein unbeschreiblicher Tumult los. Die hinter den Seewölfen herdrängenden Piraten hatten den goldenen Schlangengott, der sich um die nackte Indianerin ringelte, entdeckt.
Obszöne Bemerkungen erfüllten den Tempel. Ein paar der Kerle feuerten ihre Barren auf den Boden und stürmten brüllend vor.
Sidi Mansur war der erste, der zur Statue stürmte.
„Mensch!“ brüllte er mit überkippender Stimme. „Augen aus Edelsteinen. Die holen wir uns!“
Don Ravella, Bill the Deadhead, der Mann mit dem goldenen Totenkopf auf der Brust, Juan, der Bootsmann, Rahim Baa und der ewig schmuddelige Muddi sowie ein paar andere Kerle stürmten nach vorn und umringten die Statue.
Von den Augen des Schlangengottes schien ein drohendes Leuchten auszugehen.
Siri-Tong fuhr wütend herum.
„Zurück! Sofort zurück!“ schrie sie.
Die Kerle hörten nicht. Ihre Gier stieg ins Unermeßliche. Sidi Mansur versuchte, eines der grünlich leuchtenden Augen zu ergreifen, um es herauszubrechen.
Da war Hasard mit ein paar schnellen Sätzen bei ihm.
„Zurück!“ donnerte seine Stimme, daß es laut durch den ganzen Tempel hallte. Der Mischling war nicht zu halten. Sein Gesicht war verzerrt vor Gier, er stieß Hasards Arm rauh beiseite.
Der Seewolf griff zu, und in diesem Griff steckte eine unbändige Wut, die ihn spontan überfiel. Sidi Mansur hatte seinen Arm noch nicht ganz zur Seite gewischt, als eine eisenharte Faust in seinem Nacken explodierte. Der Arabermischling flog davon, sauste an dem Schlangengott vorbei und schlitterte bis an die Wand.
Mit wutverzerrtem Gesicht kam er auf die Beine. Seine rechte Hand riß das Messer aus dem Hosenbund, und mit einem Schrei der Wut und Enttäuschung sprang er Hasard an.
„Verschwinde, du Bastard!“ brüllte er den Seewolf an.
Bastard! Das Wort detonierte in Hasards Schädel. Immer schon hatten sie ihn Bastard genannt, auf der Feste Arwenack, dann in Spanien, als er alles über seine Herkunft erfuhr.
Bastard! Und das wagte eine hinterhältige, schmierige Type wie dieser Mansur laut zu sagen.
Schnell war er bei ihm, blockte das Messer ab, das auf sein Gesicht zustieß, und ließ die Linke vorschnellen.
Sidi Mansur wich nicht mehr schnell genug zurück. Die Faust erwischte ihn mitten im Gesicht, schlug seine Nase platt und schüttelte ihm die Knochen durcheinander. Das Wasser schoß ihm in die Augen. Blindlings vor Wut stach er zu, hieb mit dem Messer wilde Kreise durch die Luft.
Hasard ließ ihn rasen, ging ein paar Schritte zurück und verpaßte ihm zwei knallharte Schläge in den Körper, die den schmierigen Kerl nur so schüttelten. Er gelangte mit dem Messer nicht an den Seewolf heran.
Ein weiterer Schlag beendete den Kampf. Sidi Mansur streckte sich der Länge nach auf dem Boden aus.
Hasard drehte sich um und musterte die anderen aus schmalen Augen.
„Wer es noch einmal versuchen will, kann es gleich tun“, sagte er ruhig.
Don Ravella schob sich vor. Niemand wußte, wie er wirklich hieß. Den Namen hatte er sich selbst zugelegt. Er wurde von vielen Hafenbehörden gesucht, seit er die spanische Galeone beraubt hatte, auf der er desertiert war. Einmal hatten die Spanier ihn erwischt und bei der anschließenden Folterung das rechte Auge ausgestochen. Seitdem trug Ravella in der leeren Augenhöhle einen großen funkelnden Diamanten, der ihm, zusammen mit seinem schwarzen Vollbart, ein dämonisches Aussehen verlieh.
Sein linkes dunkles Auge funkelte den Seewolf an. Drohend war es auf Hasard gerichtet.
„Tu das nicht noch einmal, Mann!“ sagte er hitzig. „Dieses verdammte Indianerweib gehört weder dir noch einem anderen. Und …“
„Halt die Schnauze, Schwarzbart“, erklang Carberrys unbeteiligt wirkende Stimme, „sonst fehlt dir das andere Auge auch gleich!“
„Aber dann schaut er dich nie mehr an“, sagte Tucker grimmig.
Hasard ging auf den Schwarzbart zu. Ganz dicht blieb er vor ihm stehen und musterte ihn von oben bis unten.
Er konnte es sich nicht leisten, ständig von diesen verlausten Piraten, Schnapphähnen und Galgenvögeln angepöbelt zu werden. Das heizte nur die Stimmung auf, schuf weiteres Mißtrauen und verschärfte die ganze Lage. Deshalb griff er drastisch durch, egal, ob die Rote Korsarin damit einverstanden war oder nicht.
Sein Blick wanderte zu Carberry, der verstehend grinste, noch bevor Hasard auch nur ein Wort gesagt hatte.
„Profos!“ Die Stimme des Seewolfes klang kühl.
„Sir?“
„Dieser Mann erhält nach der Rückkehr zehn Schläge mit der Neunschwänzigen wegen Disziplinlosigkeit. Der andere Mann erhält ebenfalls zehn Schläge. Verstanden, Profos?“
„Aye, aye, Sir, verstanden!“
Ein paar Sekunden lang herrschte eine unnatürliche Ruhe in dem Schlangentempel.
Siri-Tong wandte den Kopf und starrte Hasard an. Er sah, wie sie schluckte. Er sah aber auch den bewundernden Blick, den sie ihm zuwarf.
Ja, das war ein Kerl, dachte sie. Ein Mann aus Eisen, der hart durchgriff, wenn es nötig war, der sich nicht scheute …
Ein Schrei klang auf. Sidi Mansur stand wieder und wollte sich auf Hasard stürzen. Don Ravella sprang den Seewolf an. Sein Gesicht glühte vor Zorn, mit geballten Händen ging er Hasard an, der ihn sofort hart und erbarmungslos in die Mangel nahm.
Tucker schnappte sich Sidi Mansur und beförderte ihn mit einem Tritt in den Hintern erneut an die Wand.
Hasard schlug dem Spanier die Fäuste in den Leib, bis dem Schwarzbart die Luft ausging und er stöhnend am Boden hockte.
„Fünfzehn Schläge für diesen Mann, Profos!“ sagte er dann.
„Aye, aye, Sir, fünfzehn Schläge!“ wiederholte Carberry.
Damit hatte sich ihr Mütchen gekühlt. Unbeteiligt stand der Boston-Mann dabei, die Hände über der Brust verschränkt. Er tat so, als ginge ihn das alles nichts an.
Ravella sah ein, daß er gegen die Crew des Seewolfes nichts ausrichten konnte. Die Kerle waren zu hart und zu wild. Sie würden ihn zusammenprügeln, bis er nicht mehr laufen konnte.
Ein höhnisches Grinsen lag in seinem Gesicht, er warf Sidi Mansur einen schnellen Blick zu.
Ja, sie beide würden sich rächen, und wenn der Seewolf sie wirklich auspeitschen ließ, sollte er es tun. Die ganze Crew würde dann ihr blaues Wunder erleben, nahm der rachsüchtige Mann sich vor.
Sidi Mansur kochte vor Wut. Er dachte ebenfalls nicht daran, diese Schmach auf sich sitzen zu lassen. Dieser hergelaufene schwarzhaarige Teufel würde es noch bereuen, sich mit ihm angelegt zu haben.
Hasard registrierte die Blicke, die die beiden tauschten. Er wußte, daß er sich zwei neue Todfeinde geschaffen hatte, die ihn von nun an aufmerksam belauern würden. Und er war überrascht, als der verschlagene Mansur auf ihn zutrat und falsch lächelte. In seinen Augen aber glomm böser Haß.
„Nichts für ungut, Sir“, sagte er heuchlerisch. „Begraben wir den Streit. Uns sind nur die Nerven durchgegangen.“
Hasard wandte sich wortlos ab. Er hatte die beiden hinterhältigen Kerle längst durchschaut.
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