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Politiker reagieren normalerweise sensibel auf öffentlichen Druck. Ermutigen Sie Nachbarn, lokale Amtspersonen, Zeitungen und andere Nachrichtenkanäle ebenso wie Tierschutzorganisationen, öffentliche Anhörungen zu besuchen und offizielle Stellen anzuschreiben. Die sozialen Netzwerke sind ein unschätzbares Hilfsmittel, um Unterstützer zu gewinnen und mit diesen zu kommunizieren, wenn es beispielsweise um die Anwesenheit bei Anhörungen geht.
Laden Sie Landwirtschaftsexperten und Geflügelspezialisten der Universitäten zu Anhörungen ein, um auf die Vorbehalte der zuständigen Personen einzugehen.
Die Durchsetzung rechtlicher Vorschriften ist eine legitime Maßnahme und fällt i. d. R. in den Zuständigkeitsbereich von Veterinäramt, Polizei und Gesundheitsamt. Belästigung und gesundheitliche Gefährdung betreffen meist Geruch, Lärm und hygienische Probleme.
Es wird immer Leute geben, die sich nicht an die Vorschriften halten, aber einige schwarze Schafe sollten nicht Anlass dazu geben, Vorschriften zu erlassen, die die Haltung von Haustieren übermäßig reglementieren.
Fakten und Mythen zur Hobbyhaltung von Hühnern
Wenn Sie Ihren Fall den zuständigen Instanzen vortragen und allgemein herrschende Irrtümer aufklären, nehmen Sie der Gegenseite den Wind aus den Segeln. Diesen Irrtümern liegen zumeist Ängste und Emotionen zugrunde. Die Fakten sprechen allerdings für sich selbst.
Mythos: Hühner sind dreckig und stinken.
Fakt: Hühner sind reinliche Tiere, die täglich Stunden damit verbringen, ihr Gefieder akribisch zu putzen, um sich sauber zu halten. Hühner stinken nicht, ihre Ausscheidungen stinken. Bei richtiger Haltung gehen von einem Hühnerhof keine üblen Gerüche aus. Fünf Hennen produzieren täglich ungefähr 30 Gramm wertvollen Gartendünger. Im Vergleich dazu produziert ein mittelgroßer Hund täglich 70 Gramm Kot, der Krankheitserreger enthält und nicht kompostierbar ist.
Mythos: Hühner verschandeln die Wohngegend.
Fakt: Es gibt keinen einzigen Beweis für diese Behauptung. Tatsächlich konnte das Gegenteil gezeigt werden. Die Zusammenfassung einer Forbes-Liste der Top Ten der amerikanischen Immobilienmärkte ergab, dass alle zehn die Haltung von Hühnern guthießen. Die meisten Hühnerhalter sind stolz auf ihre Hühnerhöfe und gestalten diese liebevoll; manchmal nehmen sie sogar die Feiertage zum Anlass, Stall und Auslauf zu dekorieren.
Mythos: Hühner sind laut.
Fakt: Hennen sind normalerweise überhaupt nicht laut, und Hähne sind nicht lauter als bellende Hunde.
Bellender Hund auf 1 Meter Entfernung = 70–100 dB
Rasenmäher auf 1 Meter Entfernung = 107 dB
Hahn auf 1 Meter Entfernung = 48 dB
In jeder Gemeinschaft gibt es tagsüber Zeiten, in denen es mehr oder weniger laut zugeht. Solche Phasen sind ein ganz normaler Teil des Alltags. Etwaige Vorschriften sollten daher nicht pauschal irgendwelche Tierarten oder Geschlechter innerhalb einer Art diskriminieren. Kommt es tatsächlich zu einer Lärmbelästigung durch krähende Hähne, sollte dies ebenso behandelt werden wie im Falle bellender Hunde.
Mythos: Hühner benötigen viel Platz.
Fakt: Hühner brauchen kein riesiges Areal, um sich wohl zu fühlen und gute Haltungsbedingungen zu gewährleisten. In allen amerikanischen Großstädten werden Hühner gehalten, ohne dass dafür große Flächen zur Verfügung stehen. In einem Hinterhof oder Gärtchen kann eine weitaus größere Anzahl an Hühnern gehalten werden, als die meisten Familien überhaupt halten möchten.
Mythos: Hühner ziehen Schadnager und Beutegreifer an.
Fakt: Wilde Tiere und Schädlinge gibt es überall. Sie werden von Nahrungsquellen wie Vogelfutterhäuschen und Mülltonnen angezogen. Hühnerhalter geben viel Geld aus, um ihre Tiere und deren oft teures Futter vor Räubern zu schützen.
Mythos: Hühner werden nur zum Eierlegen gehalten, daher sollte die Herdengröße nach dem Eierverbrauch in der Familie berechnet werden.
Fakt: Hühner werden als Haustiere, Therapietiere und Hobby-Ausstellungstiere gehalten und in sozialen Projekten eingesetzt. Es wird mit verschiedenen Eierfarben experimentiert, und nicht zuletzt versucht man, vom Aussterben bedrohte Rassen zu erhalten. Die meisten Hühner legen nicht jeden Tag ein Ei. Die Legeleistung wird durch die saisonal bedingte Änderung der Lichtverhältnisse sowie durch Stress und das Alter der Tiere beeinflusst, wobei die höchste Leistung in den ersten zwei Lebensjahren erzielt wird. Hennen, die in diesem Frühjahr geschlüpft sind, legen im dritten Lebensjahr u. U. im Herbst und Winter keine Eier. Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Anzahl der Hühner willkürlich zu beschränken – die Hobbyhaltung von Hühnern ist eine kostspielige Angelegenheit, und Hühner-Horten ist in der Gemeinschaft der Hühnerhalter wirklich nicht weit verbreitet.
Wenn Sie schließlich bereit sind, in den Kampf zu ziehen, sollten Sie Fakten und Statistiken vorlegen können, um die zwangsläufig auftauchenden Argumente der Gegenseite zu entkräften. Geben Sie dabei auch jedem Beteiligten Kopien Ihrer Dokumente zu Beginn des Treffens an die Hand. Und noch ein Rat zum Schluss: Kleiden Sie sich angemessen – tragen Sie keine T-Shirts, Käppis, Shorts oder Overalls, wenn Sie ernst genommen werden möchten.
KAPITEL 2
Grundlagen
EINER GESUNDEN UND ARTGEMÄßEN
Haltung
SIE WISSEN NUN ALSO, DASS ES IN IHRER WOHNGEGEND erlaubt ist, Hühner hinter dem Haus zu halten. Vielleicht ist es Ihnen sogar gelungen, bestehende Vorschriften zur Hühnerhaltung zu ändern. Sie haben einen Familienrat einberufen und versprochen, auch die weniger angenehmen Aufgaben zu übernehmen. Nun können Sie sich endlich Hühner zulegen, richtig? Falsch!

Eine Dominique-Henne legt vor meinen beiden Ställen eine Ruhepause ein. Ich rate Ihnen, Ihren Stall mindestens doppelt so groß zu bauen, wie Sie für nötig halten.
Zuallererst einmal brauchen Sie einen Stall. Der Stall muss gebaut oder gekauft werden, bevor die Hühner angeschafft werden. Federleichte Hühnerküken entwickeln sich rasant zu staubigen, Kot produzierenden Mini-Monstern, die Sie innerhalb weniger Wochen aus dem Haus haben möchten.
Unabhängig davon, ob Sie einen Hühnerstall selber bauen oder kaufen, gibt es einige wesentliche Ausstattungsmerkmale, die entscheidend für seine Funktionalität sind. Hühner schert es nicht, ob ihr Stall ein ausgefallenes Dekor oder ein dezentes Erscheinungsbild hat, oder wie viel er gekostet hat. Ein schlecht konstruierter Stall kann kranke Hühner und Verhaltensprobleme zur Folge haben, ganz zu schweigen davon, dass sich bei Ihnen eine tiefgreifende Frustration über eine Sache breitmacht, die eigentlich Freude bereiten und von Erfolg gekrönt sein sollte.
Jedes Design eines Stalles kann im Laufe der Zeit optimiert werden, aber wenn Sie die wesentlichen Merkmale im Auge behalten, können Sie die größten Fallstricke von vornherein umgehen.
Der Stall: Die Größe zählt
Nehmen Sie es jetzt einfach so hin und glauben Sie mir später: Der Stall sollte mindestens doppelt so groß sein, wie Sie für nötig halten. Hühner erforschen ihren Lebensraum mit ihren Schnäbeln, und je enger sie zusammensitzen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie nach einer losen Feder oder einem Insekt auf dem Körper einer Stallgefährtin picken. Dies kann zu einer geringfügigen Wunde führen, die sich wiederum zu einer lebensgefährlichen Verletzung entwickeln kann. Werden Hühner auf zu engem Raum gehalten, kann es sein, dass sie anfangen, aggressiv aufeinander einzuhacken, um ihre Position in der Herdenhierarchie zu festigen.
Früher oder später wird jede Hühnerschar größer, deshalb sollten Sie entsprechend planen.
Im Idealfall halten sich Hühner nur zum Schlafen und Eierlegen im Stall auf. Alle anderen Aktivitäten sollten draußen stattfinden. Pro Huhn sollten Sie 1,20 Quadratmeter Stallfläche einplanen. Freilandhühner kommen mit etwas weniger Grundfläche aus, da sie die meiste Zeit draußen verbringen. Haben die Hühner jedoch nur eine begrenzte Auslauffläche zur Verfügung, sollte der Stall so geräumig wie möglich sein.
DER STANDORT IST DAS WICHTIGSTE
Wenn es um die Auswahl des Standortes für den Stall geht, sollten Sie darüber nachdenken, wie schwierig es werden könnte, bei sehr schlechtem Wetter zum Stall zu gelangen, um die Hühner zu versorgen. Berücksichtigen Sie auch, dass der Stall in größtmöglicher Nähe zu einer Wasserquelle und dem Ort für die Futteraufbewahrung liegen sollte. In kalten Klimagebieten kann es notwendig sein, Schnee zu schaufeln. Auch die Bereitstellung von Wasser und Futter oder das Einsammeln der Eier kann Probleme bereiten, wenn der Stall schwierig zu erreichen ist.
Ziehen Sie vorab alle etwaigen wetterabhängigen Risikofaktoren in Betracht. Ist das Klima regnerisch und feucht, errichtet man den Stall am besten an der höchsten Stelle eines abschüssigen Geländes und vermeidet tiefliegende Stellen, die überflutet werden können.
In heißen Klimagebieten sollte der Stall möglichst immer im Schatten liegen. Kalte Winter? Suchen Sie nach einer windgeschützten Stelle, um die Hühner vor rauem Wind zu schützen. In Gegenden, wo es sehr kalte, aber auch sehr heiße Jahreszeiten gibt, sollten Sie einer schattigen Lokalisation den Vorzug geben, da es für Hühner schwieriger ist, sich bei Hitze kühl zu halten, als bei Kälte warm zu bleiben.
Baut man den Stall so, dass er in einigem Abstand zum Erdboden steht, gewinnt man darunter wertvolle Fläche, die bei Hitze Schatten spendet, bei Regen ein trockenes Plätzchen bietet und für Hühner, die lieber allein sein möchten, einen Ort zum Verstecken darstellt. Außerdem wird dadurch der Stallboden vor Feuchtigkeit und Verrotten geschützt. Zäunen Sie den Bereich unterhalb des Stalles mit Volierendraht ein. Einfacher Maschendraht bietet keinen ausreichenden Schutz vor Räubern.
ZUGÄNGLICHKEIT
Alle Bereiche des Stalles sollten für die versorgenden Personen leicht zugänglich sein, um ihn leichter reinigen und im Bedarfsfall ein krankes oder verletztes Huhn versorgen zu können.

Alle Bereiche des Stalles sollten für die versorgenden Personen leicht zugänglich sein, um ihn leichter reinigen und im Bedarfsfall ein krankes oder verletztes Huhn versorgen zu können.
Die Hühner sollten den Stall durch eine Klappe betreten und verlassen können. Diese sollte ungefähr 30 cm breit und 35 cm hoch sein, und gegebenenfalls über eine Rampe ins Freie bzw. in den Auslauf führen. Eine zweite größere Tür gewährt der Reinigungskraft und dem Servicepersonal in Menschengestalt Zutritt in den Stall. Eine dritte Tür führt vom Außenbereich in den Auslauf. Sie sollte hoch genug sein, damit man sich nicht dauernd den Kopf stößt.
Zu guter Letzt sollten noch Klappen auf Höhe der Nester vorhanden sein, um eine leichte Entnahme der Eier von außerhalb des Stalles zu ermöglichen.
Sitzstangen (Schlafplätze)
Planen Sie im Stall 20 bis 30 cm Stangenlänge pro Huhn ein. Bringen Sie die Stangen in mindestens 30 cm Abstand von der nächsten parallelen Wand, 45 cm voneinander entfernt und nicht höher als 60 – 90 cm an, es sei denn, es führt eine Leiter oder Rampe hinauf. Die Stangen sollten höher liegen als die Nester. Hühner suchen instinktiv die höchstmöglichen Schlafplätze auf. Wenn also die Nester höher liegen als die Stangen, werden die Hühner in den Nestern schlafen (und Kot darin absetzen). Somit werden die Eier in einer unhygienischen Umgebung abgelegt.

EIN ERSATZSCHLÜSSEL! Viele Hühnerhalter (und Sie bestimmt auch!) hatten schon das Pech, sich selbst im Stall oder Auslauf einzusperren. So etwas passiert natürlich immer genau dann, wenn man alleine zuhause ist und kein Handy dabei hat. Entwickeln Sie einen Fluchtplan, bevor Sie ihn brauchen.
Sitzstangen werden meist aus Bauholz gefertigt; die idealen Abmessungen sind 5 × 10 cm. Sie können mit Balkenschuhen befestigt werden, sodass sie leicht abgenommen, gereinigt und von Zeit zu Zeit ersetzt werden können. Meiner Meinung nach spielt es keine Rolle, ob die schmale oder die breite Seite nach oben zeigt, da die Hühner auf beiden Seiten bei kaltem Wetter ihre Füße wärmen können.

GANZ OBEN: Machen Sie sich keine Sorgen, wenn sich mehrere Hühner um ein Nest streiten oder gleichzeitig darin sitzen – sie sind das Hühneräquivalent zu Frauen, die zusammen die Damentoilette aufsuchen.

OBEN: Sitzstangen können mit Balkenschuhen befestigt werden, sodass sie leicht abgenommen, gereinigt und von Zeit zu Zeit ersetzt werden können. Die Stangen sollten höher liegen als die Nester. Hühner suchen instinktiv die höchstmöglichen Schlafplätze auf; wenn also die Nester höher liegen als die Stangen, werden die Hühner in den Nestern schlafen – und Kot darin absetzen.

RECHTS: Vorhänge vor den Nestern sind mehr als ein wohnliches Accessoire – sie sorgen für die Privatsphäre, die eierlegende Hennen instinktiv suchen.
Starke Äste mit einem Durchmesser von 7-8 cm sind ebenfalls gut geeignet. Von Stangen für Kleiderschränke, PVC-Rohren und ähnlichen glatten, schmalen und zylindrischen Dingen rate ich ab, da die Hühner darauf mehr Mühe haben, das Gleichgewicht zu halten, und weil sie zu Druckstellen und in der Folge zu Balleninfektionen führen können.
Nestbox
Hennen ziehen es vor, ihre Eier an dunklen, abgeschiedenen Stellen zu legen. Das Bedürfnis nach Privatsphäre entspringt sehr wahrscheinlich einer evolutionären Anpassung an die Bedrohung der Eier und Küken durch Beutegreifer. Die im Stall befindlichen Nester bieten den Legehennen nicht nur Sicherheit, sondern auch einen sauberen und bequemen Ort für die Eiablage.
Veranschlagen Sie eine Nestbox für vier Hennen. Die Boxen können sich auf Bodenhöhe oder höher befinden, sollten aber unbedingt tiefer als die Sitzstangen liegen. Höher liegende Nestboxen schaffen allerdings wieder mehr freie Bodenfläche; dies gilt auch für außen am Stall angebrachte Nestboxen. Die typischen Maße einer Nestbox betragen 30 × 30 × 30 cm. Die Möglichkeiten sind hier nahezu grenzenlos: Saubere, leere Katzentoiletten, 20-Liter-Eimer mit Deckel, recycelte Körbe und sogar ausgeschlachtete Computermonitore sind geeignet!
Da sich eine Henne für die Eiablage hinhockt, sollte der Boden der Nestbox gepolstert sein. Man kann sie mit einer Vielzahl von Materialien auskleiden, angefangen von Holzspänen über Nestmatten aus Kunststoff bis hin zu Mischungen aus gehäckseltem Heu, Stroh und Zeolith. Hennen scheinen Spaß daran zu haben, das Nestmaterial neu zu arrangieren, aber es dient primär dem Schutz der Eier und nicht dem Vergnügen der Hennen. Ich selbst verwende und empfehle keine Einlage aus normalem Stroh, da es oft Milben und Schimmelpilze beherbergt und zu Kropfanschoppung führen kann.
Vorhänge vor den Nestern bieten den legenden Hennen mehr Privatsphäre. Sie können aus den verschiedensten Materialien gefertigt werden, z. B. aus Baumwollmischgewebe, alten Leinentüchern, leeren Futtersäcken und vielem mehr. Sie können an die Nestboxen getackert oder mit Vorhangstangen befestigt werden. Um den Ein- und Ausstieg zu erleichtern, sollten Sie die Vorhänge in senkrechte Streifen schneiden.
Nestbox-Kräuter
Die Zugabe von farbenfrohen, aromatisch duftenden, getrockneten Kräutern zum Nistmaterial ist ein guter Weg, um den Stall schöner zu gestalten. Allerdings sei hier gleich ein Hinweis angefügt: Es kursieren Gerüchte, wonach Kräuter, die in den Stall gestreut oder im Außenbereich des Stalles gezogen werden, eine Vielzahl positiver Eigenschaften haben sollen (entzündungshemmend, antibakteriell, antioxidativ, antiparasitär, beruhigend, die Eiablage anregend, natürliches Entwurmungsmittel, Abwehr von Schadnagern, stressvermindernd etc.). Dies entspricht jedoch nicht der Realität. Im besten Falle schreckt der starke Geruch kleinere Insekten ab, aber nicht im Mindesten Milben und Läuse.
Ein Wort zur Vorsicht: Frische Kräuter sollten nicht in die Nestboxen gegeben werden, da die Körperwärme der Hennen und die entstehende Feuchtigkeit zu einer schnellen Zersetzung und Schimmelbildung führen können.
Wenn möglich, sollten Sie die Vorhänge aufhängen, bevor neue Junghennen eingestallt werden. Ältere Hennen, die vorher in einem Stall ohne Vorhänge vor den Nestboxen gelebt haben, finden diese anfangs möglicherweise unheimlich, aber sobald sie die Nestboxen einmal inspiziert und für sicher befunden haben, werden sie das Mehr an Privatsphäre zu schätzen wissen.
Abgesehen von der Privatsphäre bieten Vorhänge vor den Nestboxen noch weitere Vorteile:
• Sie schirmen brütende Hennen und Eier ab und senken so das Risiko, dass eine eierlegende Hühnerschar zu einer brütenden wird. Die Macht der mütterlichen Suggestion ist groß, und der Anblick einer Ansammlung von Eiern in einem Nest reicht oft schon aus, um andere Hennen zum Brüten anzustiften.
• Sie reduzieren das Eierfressen. Vielleicht wussten Sie noch nicht, dass manche Hühner Eier in den Nestboxen aufpicken und fressen. Diese Angewohnheit ist schwer abzustellen, und andere Hühner schauen sich diese Unart schnell ab. Je unsichtbarer die Eier sind, umso geringer ist die Versuchung, sie zu fressen.
• Sie schützen legende Hennen vor Federrupfen und Kannibalismus, da die Geschlechtsorgane während der Eiablage im Verborgenen liegen. Legt die Henne ein Ei, wird kurzzeitig ein Teil der Kloake sichtbar, während das Ei herausgedrückt wird. Wenn zufällig ein anderes Huhn vorbeikommt und diesem Vorgang beiwohnt, kann es sich magisch angezogen fühlen und in das exponierte Gewebe picken, was zu Verletzungen bei der Legehenne führen kann.
BELÜFTUNG UND LICHT
Die Belüftung im Stall spielt das ganze Jahr über eine wichtige Rolle. Installieren Sie so viele Lüftungsvorrichtungen wie möglich und diese so weit oben wie möglich. Dadurch ist sowohl eine kontinuierliche Ableitung von Feuchtigkeit und schädlichen Ammoniakausdünstungen aus dem Kot nach draußen als auch die permanente Zufuhr von Frischluft in den Stall hinein gewährleistet.
Um einen maximalen Luftaustausch zu erreichen, sollten Sie funktionierende Fenster auf allen vier Seiten des Stalles einbauen. Zusätzlich sollten entweder offene Giebel, ein Kuppeldach oder große Entlüftungsschlitze oben in den Wänden vorhanden sein. Bei kaltem Wetter und starkem Wind sollte die Lüftung entsprechend angepasst werden, um die Hühner vor Zugluft zu bewahren.
Funktionierende Fenster sorgen nicht nur für den notwendigen Luftaustausch, sondern auch für den größtmöglichen Einfall von natürlichem Licht in den Stall. Die Ausschüttung der für die Eiablage verantwortlichen Hormone wird durch Licht angeregt, also lassen Sie viel Licht in den Stall hinein! Die meisten vorgefertigten Hühnerställe versagen kläglich in den Sparten Fenster und Belüftung – zögern Sie nicht, eine Motorsäge an den Stallwänden anzusetzen und entsprechend mehr einzubauen! Sorgen Sie dafür, dass keine Beutegreifer über die Fenster eindringen können, indem Sie Volierendraht davor anbringen; nehmen Sie dafür Schrauben und Unterlegscheiben und tackern Sie den Draht nicht einfach nur fest.
STALLBODEN UND EINSTREU
Ein fester Fußboden ist sehr viel besser für die Gesundheit und Sicherheit der Hühner und die Hygiene als ein Drahtboden. Ein Holzboden kann durch Auflegen von preisgünstigem Linoleum vor Feuchtigkeit und Verrotten geschützt werden, was auch die Reinigung erleichtert. Wenn Sie das Linoleum an den Rändern mit Silikon versiegeln, erreichen Sie einen noch größeren Schutz vor Feuchtigkeit. Ein Absatz an der Türschwelle verhindert, dass die Einstreu herausfällt.
Je trockener und sauberer der Stall ist, umso gesünder ist der Lebensraum für die Hühnerschar. Die Einstreu ist das Material, das den Boden bedeckt, um ihn trocken zu halten und die Reinigung zu erleichtern.
Hühner schlafen normalerweise nicht in der Einstreu, daher spielt es keine Rolle, ob wir diese als weich und kuschelig empfinden oder nicht. Ihr vornehmlicher Zweck besteht darin, den Stall trocken zu halten.
Die richtige Einstreu spielt für die Gesundheit der Hühner eine entscheidende Rolle. Ungeeignete Einstreu kann zu Erkrankungen wie Ballengeschwüren, Erfrierungen, Parasiten- und Fliegenbefall führen, macht unnötig Arbeit und lässt den Geldbeutel langsam, aber sicher schrumpfen. Die gebräuchlichsten und besten Einstreumaterialien sind Holzspäne, Mischungen aus gehäckseltem Stroh, Heu und Zeolith, sowie Sand. Jedes Material hat unterschiedliche feuchtigkeitsbindende Eigenschaften. Einfaches ungehäckseltes Stroh sollte niemals als Einstreu genommen werden, da es Feuchtigkeit nur mangelhaft aufnimmt und oft Milben beherbergt. Außerdem führt es schnell zu Kropfanschoppung und zur Bildung von Mistmatten. Der häufige Befall mit Schimmelpilzen setzt zudem die Hühner dem Risiko einer Erkrankung der Atemwege namens Aspergillose aus.
Holzspäne sind eine gute Wahl, aber wissenschaftliche Studien und die persönliche Erfahrung haben gezeigt, dass Sand die bessere Einstreu ist. Er hat ein ausgezeichnetes Wasseraufnahmevermögen und trocknet äußerst schnell, sodass die Besiedlung mit Bakterien und Pilzen sehr niedrig ist. Er ist wirtschaftlich, leicht aufzubewahren und zersetzt sich nicht. Für gesunde Hühner ist Sand der Superstar unter den Einstreuoptionen!