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Ein ungewöhnliches Talent!
Der Maler Tschartkow
»Wir müssen unverweilt dem kultivierten Publikum der Residenz die frohe Kunde von einer, wie man sicher sagen darf, in jeder Hinsicht erfreulichen Akquisition berichten. Wir sind uns alle darin einig, daß es in unserer Hauptstadt eine große Menge schöner Gesichter und ansehnlicher Personen gibt, daß es jedoch bisher noch an den Mitteln fehlte, sie auf der wundertätigen Leinwand für die Nachwelt festzuhalten. Dem ist jetzt endlich abgeholfen: wir haben einen Künstler; der alles, was er dazu braucht, in sich vereint. Von nun an kann sich jede schöne Frau mit ruhigem Gewissen malen lassen und darf der Überzeugung sein, daß dabei nichts von ihrer Grazie und Schönheit vergessen wird, daß ihre ganze ätherleichte, bewundernswürdige, bezaubernde, entzückende, gleich Schmetterlingen über Lenzesblüten gaukelnde Anmut restlos auf die Leinwand kommt. Der biedere Familienvater wird sich verewigt sehen in dem trauten Kreise seiner Lieben. Der Krieger wie der Handelsmann, der Bürger und der Staatsbeamte – ein jeder wird mit mächtig aufgefrischtem Eifer seinem Werke frönen. Herbei, geschwind herbei, ob ihr durch die Natur lustwandelt, ob ihr bei einem Freunde oder einer Base zu Besuch weilt, ob ihr in einem luxuriösen Magazin Einkäufe macht – laßt alles stehen und liegen, eilt herbei! Im wunderbaren Atelier des Künstlers am Newski Prospekt, Nummer soundso – sind alle Wände voll Porträts des Meisters, die van Dycks und Tizians würdig wären. Man weiß nicht, was man mehr bewundern soll: die fabelhafte Ähnlichkeit der Bilder oder den Glanz der Farben und den flotten Strich. Ehre dem großen Künstler! Er hat ein Glückslos in der Lotterie gezogen. Heil dir, verehrter Meister! Und schaffe weiter, dir und uns zum Ruhm! Wir wissen dich zu schätzen. Die ganze vornehme Gesellschaft wird sich drängen, dir zu sitzen, und Gold in Fülle wird dein Lohn sein, wenn wir es uns auch natürlich denken können, daß manche unserer Kollegen von der Presse, wie es nun einmal üblich ist, den Schnabel an dir wetzen werden.«
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