- -
- 100%
- +
»… Warte, … warte …«, stöhnte Claudi in mein Ohr, »… gleich sind wir da! Ich will es heute etwas romantisch.«
Langsam zog sie die Hand unter meiner Jacke hervor, verstaute meinen Schwanz mühselig an seinem vorgesehenen Platz und leckte sich danach genüsslich die Finger.
Vor einem zurückgesetzten Haus mit einem großen Vorgarten bremste das Taxi.
»Mir sin globe da meene Durddeldauben …«, sächselte der Fahrer dümmlich nach hinten. Hatte wohl doch zu oft in den Rückspiegel geschaut. »Machd genau zwanzsch Euro«, ging es im tiefsten Sächsisch weiter.
Da ich ja wie immer Kavalier sein wollte, zog ich traurig meinen vorletzten Zwanziger aus der Jeanstasche und reichte ihn dem Fahrer.
»… en scheen Morschen noch …«, grinste er blöde zurück.
Claudi flüsterte »Scheiß Typ!« in mein Ohr und reckte beim Aussteigen dem Taxifahrer den Stinkefinger entgegen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er darauf und fuhr schnell davon.
»Komm …!«, hauchte Claudi und zog mich zur Eingangstür des Vorgartens, vor dem wir gehalten hatten.
»Mein kleines Himmelreich …«, kam es von ihr mit Blick auf ein tolles, altes Einfamilienhaus und wir schritten eng umschlungen darauf zu.
Im Gegensatz zu meinen anderen bisherigen Freundinnen wühlte Claudi nicht stundenlang in ihrer Handtasche. Schnell zog sie einen großen, alten Schlüssel daraus hervor, welcher eigentlich nur zu diesem tollen Haus gehören konnte, steckte ihn siegessicher in das Schloss und öffnete die Haustür. Mich bei der Hand fassend zog sie mich energisch hinein und verschloss die Tür. Meine Augen glaubten nicht recht daran, was sie hier sahen, da dieses Kontrastprogramm zu meiner Höhle zu extrem war. Wir standen in einem großen Flur, der an einer großen, weit geöffneten Doppeltür endete. Mich durch den sehr geschmackvoll eingerichteten Flur bugsierend, erreichten wir Hand in Hand die Doppeltür, hinter der sich ein riesiger Raum erstreckte. Durch die großen Fenster konnte ich im Garten einen prächtigen Pool erkennen, in dem sich die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne spiegelten. Vor den Fenstern dieser ›Halle‹ stand ein großes, rundes Bett, auf dem ich etwas unsanft landete, da sich meine Beine in einer herumliegenden Federboa verstrickt hatten.
»Willkommen in meinem kleinen Himmelreich!«, hauchte Claudia sanft lächelnd zu mir herunter. »Da liegst du ja genau richtig …«, lächelte sie zärtlich und setzte sich neben mich. »Meine kleine Spielwiese …« und schon schlangen sich ihre Arme um mich.
Mein Mund suchte den ihren, unsere Zungen fanden sich und vollführten minutenlang wahre Tangotänze miteinander. Ihre Hände waren überall gleichzeitig und rissen mir fast die Sachen vom Leib. Mein steifes Glied vollführte wahre Freudensprünge, wenn es kurzzeitig dazu kam, denn es war fast ständig von heißen Lippen und dem dazugehörigen saugenden Mund gefangen. Ich war im siebenten Himmel, schwante mir. Meine Hände kneteten einen Busen, wie ich ihn bisher nur vom Hören und Sagen kannte. Meine Lippen verwöhnten steinharte, spitz abstehende Nippel und zitternde Finger schoben Claudis Rockversuch immer weiter Richtung ihres Traumbusens. Ich, mittlerweile vollkommen nackt, Claudi nur noch mit einem rotem Slip und den Resten ihrer Netzstrumpfhose bekleidet, wälzten wir uns auf dieser riesigen, runden Spielwiese. Unsere erhitzte Haut glitzerte in den Strahlen der Morgensonne, die sich langsam einen Weg zu uns bahnte. ›Romantik pur!‹, konnte ich schnell wieder mal einen normalen Gedanken fassen, bevor Claudi laut aufstöhnte und sich auf den Rücken drehte, damit ich sie noch besser verwöhnen konnte.
»Saug fester …, feeester …« von ihren lauten Stöhngeräuschen begleitet, knetete ich ihre zum Verwöhnen einladenden Brüste und saugte mich förmlich dabei an ihren Nippeln fest. »… du machst mich wahnsinnig … achh …, achh …«
Die Fingerspitzen meiner linken Hand hatten mittlerweile wieder einmal fast das von mir angestrebte Paradies erreicht und rieben fester und fester über ihren leicht erhabenen Venushügel. Zärtlich schoben sich meine Finger in ihren Slip. Kein noch so kleines Härchen begrüßte meine Finger. ›Ganz säuberlich rasiert und leicht eingeölt‹, schoss es mir durch den Kopf.
Hatte verdammt viel Glück heute … Immer erregter rieb ich diese süße, blanke Haut und meine Finger tasteten sich immer weiter nach unten.
Von Claudi kam nur noch unregelmäßiges Keuchen und mein Schwanz hatte sich vor Vorfreude so versteift, dass er mir fast schon wehtat. Millimeter um Millimeter arbeitete ich mich vor. Gleich würden meine Finger in heiße Nässe eintauchen und auch ich endlich ihre Lust so richtig spüren können.
Claudi stöhnte immer heftiger, aber gleichzeitig drückte sie ihre Schenkel immer fester zusammen. Auch ihre Hand verkrampfte sich immer mehr und schmerzhaft an meinem Schwanz. Wenn seine Spitze nicht schon dunkelrot-blau gewesen wäre, würde sie jetzt nach diesem Würgegriff bestimmt so aussehen. Meine Finger drückten weiter und suchten nach ihren geschwollenen Lippen. Je näher ich meinem Ziel kam, desto fester drückte Claudi ihre Schenkel zusammen und versuchte sich von mir wegzudrehen. Langsam wurde ich ein wenig ärgerlich, ich kam einfach nicht zum Ziel. ›Erst macht mich diese Erscheinung so geil, wie lange nicht mehr und nun hat sie sich so spröde!‹
Aber vielleicht hatte meine Zunge mehr Glück bei Claudi und so legte ich mich verkehrt herum neben sie und bewegte meine Lippen in Richtung dieses mich erwartenden, so gewohnt lecker schmeckenden, warmen Saftes. Claudis Hand war mittlerweile aus der Erstarrung erwacht und ihr Mund hatte gerade Klein-Paul entdeckt. Gesaugt und geleckt, alles auf einmal, hatte er seinen Frieden wieder gefunden.
Behutsam fuhr meine Zunge über ihren blanken Venushügel und ich drückte dabei, begleitet von dem ersten noch etwas dämmrigen Morgenlicht des neuen Tages, Claudis Schenkel behutsam auseinander.
Klein-Paul reagierte viel schneller als ich und machte schlagartig schlapp. Er hatte als Erster das Hervorspringen eines zweiten kleinen ›Pauls‹ wahrgenommen, der mir zwischen den nun leicht geöffneten Schenkeln von Claudi entgegenragte, mich förmlich angrinste oder auslachte!
Die Sonne ging in diesem Moment für mich wieder unter, im Gegensatz zu den ersten Sonnenstrahlen, die unsere Spielwiese erreichten und mir das Gegenteil beweisen wollten. Wie mit dem Hammer am Kopf getroffen starrte ich abwechselnd auf diesen wahnsinnigen Körper mit dem Wünsch-dir-was-Busen und dem langen, halb angeschwollenen Teil, was zwischen den wohlgeformten Schenkeln von Claudi vor mir schaukelte.
»… ich … ich … brau … brauche einen Drink …«, stammelte ich fassungslos vor mich hin.
»… sei bitte nicht sauer …«, flüsterte Claudi.
›Sollte ich sie jetzt Claus nennen?‹ Ich verstand die Welt nicht mehr!
Claudi stand langsam, mit einem etwas enttäuschten Blick auf und ging zu der im Hintergrund stehenden, wohlgefüllten Hausbar und goss mir einen Drink ein. Kaum hatte ich das Glas in den Händen, stürzte ich es mit einem Zug hinunter. Langsam legte sich der Schock etwas, als sich die wohlige Wärme von einem vorzüglichen Whisky in meinem Bauch breit machte. Auch Claudis kleiner Kumpel – sollte ich ihn Klein-Paula nennen? – hatte sich langsam etwas beruhigt und schwankte, nur noch leicht geschwollen, vor dem Körper einer Traumfrau, wo er nach meiner bisherigen kleinkarierten Sichtweise eigentlich nichts zu suchen hatte.
»Komm krieg dich wieder ein«, flüsterte Claudi und legte dabei ganz sanft den Arm um meine Schulter. »Du hast mir wirklich gefallen, als ich dich so am Tresen sitzen sah und als ich noch deine Geschichte hörte, konnte ich richtig mitfühlen mit dir«, drangen Claudis Worte, immer noch mit dieser tiefen, erotischen Stimme, in mein Gehirn.
»Immer, wenn mir mal ein Typ gefiel, bin ich gleich mit der Tür ins Haus gefallen. Heute hatte ich wirklich so eine Lust auf dich, da wollte ich es einfach so lange wie möglich hinauszögern, irgendwie hoffend, dass du dich vielleicht gar nicht so daran gestört hättest.«
Bilder des vergangenen Abends kreisten im Kopf, Claudi neben mir am Tresen, wir beide wahnsinnig erregt. Ich dachte an meine Minderwertigkeitsgefühle, als ich ihre leicht muskulösen Schenkel und Oberarme spürte.
Jetzt wurde mir vieles klar, mit weniger Alk im Blut hätte ich alles eher begreifen können.
»Was ist denn Schlimmes passiert?«, flüsterte Claudi. »Ich hab dich scharf gemacht, du hast mich scharf gemacht und es hat uns, bis vor wenigen Minuten, allen beiden sehr gefallen.« Lächelnd zeigte Claudi auf unsere zerwühlte Riesenspielwiese.
›Da muss ich ihr Recht geben …‹, dachte ich und sah zum wiederholten Mal auf diesen wahnsinnig fraulichen Körper, welcher vor Kurzem noch vor Lust gebebt hatte. Aber meine Augen wanderten auch immer wieder zwischen ihre Schenkel und da war einfach ein Teil, was da für mich nicht so richtig hingehörte. Meine Gefühlswelt war wieder einmal, wie schon so oft in den vergangenen Stunden, total verwirrt.
»Ich kann so etwas nicht!«
»Willst noch einen Drink?«, fragte Claudi.
Durch den Schock vor wenigen Minuten war ich schlagartig nüchtern geworden. Ich nahm das Angebot zu einem weiteren Getränk dankbar an.
Claudi holte einen neuen Drink, legte mir wieder sanft den Arm um den Hals und schob mich behutsam Richtung Spielwiese. ›Soll es etwa weitergehen?‹, ich verkrampfte am ganzen Körper.
»Keine Angst, Paul, komm setz dich neben mich, jetzt erzähle ich dir mal eine Geschichte, meine Geschichte …«
Claudi schaute mich mit ihren großen Augen ziemlich traurig an und begann, zuerst etwas stockend, dann immer schneller Episoden aus ihrem Leben zu erzählen.
»Ich bin doch auch nur ein Mensch …, mit ganz normalen Wünschen …«
›Naja‹, dachte ich für mich, ›normal? Da brauche ich bestimmt noch ein wenig, um das gerade Erlebte als normal zu betrachten.‹
»Auch ich suche nach Liebe, nach Zärtlichkeit, einfach nach jemandem, der da ist, wenn man ihn braucht und dem man alles erzählen kann, dem man vertraut«, begann Claudi mit ihrer bisherigen Lebensgeschichte.
»… ich wollte immer normal sein …, schon als Kind … wurde ich oft gehänselt, weil ich für die anderen Kinder irgendwie anders war. Zu Hause zog ich oft heimlich die Unterwäsche meiner großen Schwester an und drehte mich vor dem Spiegel in meinem Zimmer. Es waren für mich die bis dahin glücklichsten Momente in meinem Leben. Eines Tages erwischte mich mein Vater dabei und verprügelte mich so, dass ich tagelang nicht richtig sitzen konnte.«
Ich sah sie mitfühlend an und ihre großen, dunkelblauen Augen füllten sich immer mehr mit Tränen. Wie selbstverständlich zog mein Arm Claudi etwas enger an mich.
»Meine Schwester petzte meinen Eltern, dass ich diese Verkleidung schon öfter gemacht hatte, wenn sie außer Haus waren, dass ich stundenlang komplett in ihren Kleidern durch die Wohnung lief. Seit diesem Tag war es zu Hause für mich die reine Hölle. Mein Vater und nach einiger Zeit auch meine Mutter behandelten mich wie den letzten Dreck. Du bist eine Schande für unsere Familie, war noch das Schönste, was ich immer öfter zu hören bekam.«
Claudis Tränen liefen nun ungebremst und ich drückte sie umso liebevoller an mich. Mit ihren inzwischen geröteten Augen sah sie mich an und erzählte leise weiter. Meine Hand streichelte dabei, unbewusst von mir, ganz automatisch ihren Rücken.
»Nach dem Abi, wir wohnten damals in einer Kleinstadt unweit von Leipzig, wollte ich nur noch weg, ganz weit weg von zu Hause. Immer mehr sprach sich mein Anderssein in dem Kaff herum und es war langsam wie Spießrutenlaufen, wenn ich durch die Straßen ging. Mein Entschluss zur Trennung von meiner Familie, der schon lange in mir gärte, war dann auf einmal ganz einfach umzusetzen. Ich bewarb mich an der am weitesten entfernten Uni.«
»Mein größter Wunsch war es damals, Psychologie zu studieren«, kam es weiter mit tränenreicher Stimme aus Claudis Mund und ihre linke Hand verkrampfte sich förmlich in meinem Oberschenkel.
»… wollte einfach mehr erfahren über die Wirrungen der menschlichen Psyche und vielleicht wollte ich mich selbst auch besser kennenlernen, ich wusste es damals noch nicht so genau. Während des Studiums ging es einigermaßen. Mein manchmal etwas anderes Benehmen und meine Einstellungen wurden größtenteils akzeptiert, wenn auch nicht von allen. Studenten sind einfach lockerer, nicht so dumpf vorprogrammiert wie viele andere Normalos, die mich auch heute immer noch blöd anmachen.«
Ganz, ganz langsam begann ich irgendwie, diesen einen, bisher für mich so vollkommen fremden Teil der menschlichen Vielfalt zu begreifen.
»Das Studium schloss ich mit sehr gut ab. Aber sollte ich wirklich als Psychologe arbeiten können, wenn ich mit mir selbst nicht im Reinen war? In meinem Körper brodelte es immer mehr. Immer öfter kam ich zu dem Schluss, dass ich im falschen Körper steckte!«
Claudis Tränen kullerten nur so aus ihren großen Augen. Ich nahm ein Taschentuch und tupfte sanft die Tränen aus ihrem Gesicht. ›Eigentlich ein scheiß Leben, was Claudi da hinter sich hatte, einfach schrecklich kompliziert‹, und mit immer größer werdender Sehnsucht, sie zu trösten, nahm ich sie noch enger in meinen Arm.
»Nach monatelangen inneren Kämpfen beschloss ich, mich zu meinen Neigungen zu bekennen und mein künftiges Leben nicht mehr als Mann zu führen, der ständig zwischen zwei Welten wechselte, ich wollte endgültig nur noch Frau sein. Mit Gelegenheitsjobs in Kneipen und Bars, hier war man öfter mit ähnlichen Schicksalen zusammen. Schwule, Lesben oder Transen arbeiten hier gern, da sich die Leute hier am wenigsten daran störten. Eisern begann ich für mein nächstes Ziel zu sparen. Wenn ich mich schon outete, wollte ich zumindest als erstes wunderschöne Brüste haben, einfach erst mal mit dem einfachsten Umbau anfangen …«
Das erste flüchtige Grinsen nach langer Zeit flog wieder über Claudis Gesicht. Noch mit den letzten Tränen kämpfend, lächelte mich Claudi an und führte meine Hand langsam zu ihrer Brust.
»Sind doch gut gelungen, oder?«
Das konnten meine Hand und ich in diesem Moment mehr als bestätigen, hatten wir uns doch bis vor Kurzem an diesem Busen erfreuen können.
»Aber es hatte leider verheerende Folgen. Es wurde ganz schlimm für mich und ich war schon einiges gewöhnt! Meine Universitätsstadt war nicht groß genug, dass ich ein ungestörtes neues Leben beginnen konnte. Ständig wurde ich beobachtet, mit blöden Blicken verfolgt und ganz oft ausgegrenzt. Ich musste schnellstens weg, wenn ich nicht ganz kaputt gehen wollte. Ich lebte vollkommen isoliert, stürzte oft in Depressionen, sah keinen Sinn mehr.«
Wieder begann ich Claudi tröstend über den Rücken zu streicheln.
»Die Rettung kam von einem meiner wenigen richtigen Studienfreunde. Er konnte es einfach nicht mit ansehen, wie ich fast stündlich mehr verkümmerte. Du musst in die Anonymität einer Großstadt, riet er mir immer öfter.
Aber wohin? Berlin erschien mir damals einfach zu groß und so entschied ich mich für Leipzig. Leipzig war genau das Richtige für mich, stellte ich nach meinem Umzug fest. Eine relativ kleine Großstadt im Vergleich zu Berlin, aber groß genug, dass schräge Vögel wie ich darin ungestört und anonym leben konnten.«
Leicht streichelte meine Hand immer wieder über Claudis Rücken, wenn sie ins Stocken geriet, um ihr Mut zum Weiterreden zu geben.
»Schnell hatte ich in Leipzig meine sicheren Orte gefunden, wo sich solche Paradiesvögel wie ich ungestört und ohne blöde Anmache bewegen konnten. Ich stürzte mich mit neuem Lebensmut in die Subkultur, in die Welt der Schwulen, Lesben, Transen und aller Spielarten, die das Leben so zu bieten hatte. Aber richtig glücklich wurde ich auch hier nicht, musste ich enttäuscht nach einiger Zeit feststellen, oft ging es nur um eine schnelle Nummer oder wenn es sexuell passte, gefiel mir der dazu gehörige Mensch mit seinem Charakter nicht. Ich wollte einfach einen festen Partner, an große Liebe wagte ich fast nicht zu denken, obwohl es, wie eigentlich für fast alle, mein größter Wunsch ist.«
»Komm, ich hol uns noch einen Drink«, flüsterte ich in Claudis Ohr, als meine Augen schon wieder kleine Tränen in ihren glitzern sahen.
»Alles wird gut, Claudi«, flüsterte ich so tröstend wie möglich, setzte mich wieder neben sie und zog sie ganz fest an mich.
»… aber irgendwann erwischte sogar mich ein bissel Glück. In meiner damaligen Lieblingsbar lernte ich Ronny und Clair kennen. Sie tingelten mehr oder weniger erfolgreich mit ihrer eigenen Travestie-Show durch Deutschland und manchmal auch durch Europa. Sie suchten verzweifelt nach einem Ersatz in ihrem bisherigen Trio, da sich ihr dritter Mann bei einer Tournee in Spanien Hals über Kopf verliebt hatte und unbedingt dort bleiben wollte. Da meine Geldsorgen immer größer wurden und es in meinen damaligen Überlegungen Richtung Zukunft einfach nicht so richtig weitergehen wollte, sagte ich spontan zu. Ich entdeckte viele bisher verborgene Talente in mir, brachte viel von meiner Kreativität mit ein und nach drei Jahren waren wir eine der gefragtesten Travestie-Shows, nicht nur in Deutschland. Endlich hatte ich einen Platz in meinem bisher sehr wirren Leben gefunden.«
Bewundernd starrte ich sie an. Jetzt wusste ich auf einmal, warum mir Claudi schon die ganze Zeit irgendwie bekannt vorkam. Sie hatte mich vor langer Zeit einmal von einem Plakat für eine Travestieshow angelacht. Mir war dieses tolle Bild im Gedächtnis geblieben, auch wenn ich zum damaligen Zeitpunkt, nach dem Lesen von ›Travestieshow‹ kein Interesse mehr hatte, sie näher kennenzulernen oder die Show zu besuchen.
In ihrem Gesicht konnte ich die Freude über das Erreichte sehen. Ganz spontan gab ich ihr einen kurzen Kuss. Auf einmal spürte ich, dass es mir vollkommen egal geworden war, was für eine Spielart der sexuellen Vielfalt dieser Welt hier neben mir saß. Ich hielt einen sehr oft verletzten Menschen im Arm, der genau so wie ich schon viele Höhen und noch mehr Tiefen im Leben durchgemacht hatte. Ein Mensch, der auch nur ganz simple und einfache Wünsche hatte, genau wie ich.
»Es ist schon ganz schön verrückt, unsere Shows sind fast immer seit Wochen ausverkauft, aber im normalen Leben werden wir oft wie Außerirdische angestarrt, die eigentlich nur zur Unterhaltung vieler Kleingeister auf oder hinter der Bühne leben sollten. Ganz schön traurig …, … aber man kann verdammt gut davon leben«, fügte Claudi hinzu und lächelte mich nach langer Zeit wieder glücklich an.
Das hatte ich schon beim Betreten ihres Himmelreiches feststellen können und jetzt sah ich in dem mittlerweile sonnendurchfluteten, riesigen Zimmer diese verrückte, kreative und geschmackvolle, manchmal etwas schrille Einrichtung. Die große, runde Spielwiese stand unmittelbar vor den überdimensionalen Fenstern im hinteren Teil des Zimmers. An den Wänden hingen gewaltige, äußerst einzigartige erotische Bilder aus allen Epochen. Dicke Teppiche und natürlich ein riesiger alter Kamin vervollständigten diesen traumhaften Anblick. Aber der schrägste Höhepunkt war ein großer Whirlpool, der sich, elegant eingefügt, mitten im Zimmer befand. Die Teppiche ringsherum schlossen direkt am Rand des Pools ab, da dieser in den Boden eingelassen war. Goldene Schwanenhälse, aus deren geöffneten Schnäbeln bestimmt das Wasser floss, vervollständigten diese fast surreale Poolerscheinung. Umgeben von großen Ficus Bäumen sah er sehr einladend aus.
Claudi hatte bemerkt, dass mein verzückter Blick sich nicht mehr von diesem Bild lösen konnte. Langsam stand sie auf, fasste zärtlich meine Hand und flüsterte lächelnd mit ihrer mittlerweile wieder zurückgekehrten rauen, erotischen Stimme »Komm, lass uns ein Bad nehmen.«
Nackt, wie wir ja immer noch waren, versuchte sie mich sanft zum Pool zu ziehen. Mein Blick wanderte über diesen hocherotischen Körper, mit den so verlockenden Brüsten, die mir einladend entgegen lachten. Nur als meine Blicke weiter nach unten glitten, war da eben noch etwas, was einfach für mich nicht dahin gehörte. ›Ein Prachtschwanz!‹, musste ich nicht ohne Neid feststellen. Schon wieder leicht angeschwollen baumelte er halb aufgerichtet vor Claudis Schenkeln.
»Ich kann … so etwas … nicht …«, versuchte ich mich zwischen einer auch in mir langsam und völlig unerwartet aufsteigenden Lust, aber auch mit Angst, was da kommen könnte, stockend zu entschuldigen.
»Komm, ich zeig’s dir …« kam es zärtlich zurück und Claudi schritt Richtung Pool, drehte an den goldenen Wasserhähnen und aus den Schwanenschnäbeln schoss natürlich das Wasser …
Immer wieder wanderte mein Blick abwechselnd über diese einladenden, fraulichen Superformen und den nicht mehr zu übersehenden steil aufgerichteten Prachtschwanz.
»… alles ist irgendwann das erste Mal …«, hauchte Claudi, stellte sich vor mich und zog meinen Kopf langsam in die Richtung von ihrem und schaute mir dabei liebevoll in die Augen.«
»… hab keine Angst«, sprach sie weiter, »du bist einer der wenigen, die meine ganze Geschichte kennen und du warst so mitfühlend eben, wie ich es lange nicht erlebt habe. Genauso einen Partner wie dich stelle ich mir in meinen einsamen Stunden vor. Leider bist du nicht aus meiner Welt …, aber ich scheine dir ja trotzdem zu gefallen«, flüsterte sie zärtlich und grinste dazu leicht spöttisch. Ihre Hand glitt über meinen Bauch immer weiter nach unten, während ich ängstlich in meinem Zwiespalt verharrend vor dem Pool stand, aber ein verräterischer Teil von mir sich ihren Fingern freudig entgegenstreckte.
»… ja, alles ist das erste Mal, und wenn man nicht alles mal probiert, verpasst man oft die schönsten Dinge …«, lachte Claudi und sah mir erwartungsvoll in die Augen.
Wie im Traum nahm ich die mir einladend entgegengestreckte Hand, fasste zaghaft zu und ließ mich immer noch zögernd Richtung Pool ziehen.
Nach wenigen Schritten umspülte warmes, wohlduftendes Wasser meine Beine, Claudi zog mich weiter in die hintere Hälfte des Pools, die nur ganz flach zu sein schien. Sie ließ sich auf diese Fläche niedersinken und auch ich folgte zögernd ihrem Beispiel.
Wow, ich lag auf einer Oberfläche, die sich nicht im Geringsten von dem weichen, ledernen Bezug von Claudis Spielwiese unterschied. Nur mit der für mich nun auch langsam erregenden Tatsache, dass unsere Körper beim Liegen nur halb mit dem uns sanft umfließenden warmen und wohlig duftenden Wasser umhüllt wurden. Ihre Brüste mit hart versteiften Nippeln ragten verführerisch aus dem Wasser, ihre Finger streichelten meinen Körper und wanderten langsam weiter Richtung Klein-Paul, der sich gerade wieder aus dem Spiel machen wollte.
»Lass es einfach zu, ich werde nichts machen, was du nicht auch möchtest …«, hauchte mir Claudi erregt ins Ohr. »Ich mag dich, du gefällst mir, so wie du bist …«
Nach ihrer spontanen und sehr offenen Lebensbeichte war sie für mich auf einmal nur ein ganz normaler Mensch. Es war mir plötzlich egal, ob sie in diesem Moment Frau oder Mann war. Wir hatten einfach Lust aufeinander und waren uns in kurzer Zeit sehr vertraut geworden.
›Hör zu mein Freund, diesmal bestimme ich, was jetzt geschieht, zu oft bin ich schon deinen, oft blöden Einfällen kopflos gefolgt!‹, schickte ich Richtung des verängstigten Anhängsels zwischen meinen Beinen.
›Okay, ich versuch … mein Bestes … versprochen, ich mach mit!‹, kam es von unten leicht stotternd.
Langsam näherten sich ihre Lippen meinem noch sehr kleinen, verstörten Schwanz und saugten ihn langsam und gekonnt.
Mit ihren Händen drückte Claudi mich nun behutsam Richtung ihres Prachtschwanzes. Durch das gekonnte Saugen und Lecken ihrer Zunge begriff ich urplötzlich, dass Lust geben und nehmen einfach die schönste Sache im Leben ist, egal welche anatomischen Besonderheiten mit im Spiel sind, und mein Schwanz wuchs in Claudis Mund zu ungeahnter Größe. Meine Hormone jagten sich und wie selbstverständlich schlossen sich nun meine Lippen auch um dieses Prachtexemplar, das so einladend aufgerichtet im Wasser vor mir stand.
›Ich habe das erste Mal in meinem Leben einen Schwanz in meinem Mund!‹, schoss es mir durch den Kopf. ›Von meinen bisherigen kurzen Lieben hatte ich es mir auch immer gewünscht, so verwöhnt zu werden und jetzt weiß ich endlich, wie sich das anfühlt‹, lachte ich innerlich. ›Ganz schön füllend … Irgendwie komisch, aber auch sehr erregend …‹ Durch die immer geschicktere Massage meines Schwanzes durch Claudis Lippen verlor ich langsam meine Zurückhaltung. Ich schaltete mein Gehirn einfach aus und überließ mich vollkommen diesen neuen, ungewohnten, aber auf einmal total erregenden Erfahrungen …