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Ein Blick in die Vergangenheit
Die grundlegenden Phänomene der Elektrizität sind schon seit der Antike bekannt, doch erst in den letzten etwa 120 Jahren wird Elektrizität in der Industrie und im Wohnumfeld des Menschen eingesetzt. Das Elektron selbst wurde erst 1897 entdeckt – die ganze Menschheitsgeschichte hindurch wusste bis dahin also praktisch niemand etwas von Elektronen. Allerdings ist schon seit Äonen wohlbekannt, dass der Boden eine spezielle Art von heilender Energie in sich trägt und buchstäblich die „Grund“-lage darstellt für unsere Verbundenheit mit der Natur. Die Erde galt als heilig. Dieses Wissen, das eine Generation an die nächste weitergab, hat in der einen oder anderen Form rund um die Welt überlebt. Überall haben Zivilisationen die Zyklen der Natur in ihrer Bedeutung für Überleben und Gesundheit erkannt und sich darauf eingestimmt. Sie waren sich der Grundrhythmen bewusst, die etwa den Schlaf-wach-Rhythmus steuern und die Gesundheit aufrechterhalten; und sie wussten, dass unser Organismus in Übereinstimmung mit den Zyklen und Rhythmen der Erde „funktioniert“. Das Bewusstsein dafür, dass Erde, Leben und Gesundheit prinzipiell zusammenhängen, war immer da und kam in der jeweiligen Sprache zum Ausdruck.
Qi ist das zentrale Prinzip in der langen Geschichte des chinesischen Wissens und wird als die Energie oder natürliche Kraft angesehen, die das Universum erfüllt. Aus der indischen Tradition der Veden stammt ein gleichwertiger Begriff, Prana, der „Lebenskraft“ bedeutet.
In der chinesischen Tradition setzt sich das Himmels-Qi aus den Kräften zusammen, die Himmelskörper auf die Erde ausüben, beispielsweise Sonnenschein, Mondlicht und die Wirkung des Mondes auf die Gezeiten. Das Erd-Qi, das vom Himmels-Qi beeinflusst und kontrolliert wird, besteht aus Energielinien und Energiemustern sowie dem Erdmagnetfeld und der unter der Erde verborgenen Wärme. Und innerhalb des Erd-Qi haben alle Menschen, Tiere und Pflanzen ihr eigenes Qi-Feld. Nach diesem Konzept wachsen alle natürlichen „Dinge“ nach den natürlichen Zyklen des Himmels- und des Erd-Qi und werden von ihnen beeinflusst.
Beim Barfußlaufen nehmen wir Erd-Qi auf, ohne darüber nachzudenken. Das könnte erklären, warum es so entspannend ist, keine Schuhe zu tragen, und warum Übungen zur Stärkung des Körpers und zur Beruhigung des Geistes oft ohne Schuhe praktiziert werden (etwa Yoga, Tai-Chi und Qigong). Bei den chinesischen Übungen liegt ein Hauptaugenmerk darauf, „sich zu verwurzeln“, wobei es darum geht, den Austausch zwischen der Fußsohle und der Erde zu eröffnen. Dieser geschieht durch den „Yongquan-Punkt“, in der Akupunktur auch bekannt als „Niere 1“.
Die alten Griechen wussten ganz sicher etwas von diesem Konzept. Herakles, einer der größten Helden der griechischen Mythologie, kämpfte gegen den Riesen Antaios, der als berühmter Ringer bekannt war, und bezwang ihn. Wie es im Mythos heißt, war Antaios unbesiegbar, solange seine Füße mit der Erde in Kontakt waren, aus der er seine Kraft bezog. Nie zuvor war er besiegt worden. Da Herakles Antaios’ Geheimnis kannte, hob er ihn in die Luft und erwürgte ihn.
Die amerikanischen Ureinwohner ehrten ganz eindeutig die Verbindung zur Erde. Der verstorbene Ota Kre (Luther Standing Bear), Schriftsteller, Lehrer und Häuptling der Lakota-Sioux, fasste es so zusammen: „Die Alten liebten die Erde buchstäblich. Sie saßen auf der Erde mit dem Gefühl, einer mütterlichen Kraft nahe zu sein. Es tat der Haut so gut, die Erde zu berühren, und die Alten zogen gern ihre Mokassins aus und liefen mit nackten Füßen über die heilige Erde. Der Erdboden beruhigte, stärkte, reinigte und heilte.“
Die Essenz dieses Buches: Erdkontakt heilt und hält fit!
Dieses Buch will Ihnen zeigen, wie beruhigend, stärkend und heilend die Erde ist. Es wird Ihre Sichtweise des Bodens unter Ihren Füßen völlig verändern und ebenso Ihre Beziehung zu dem Planeten, auf dem Sie leben.
Sich wieder mit der Erde verbinden, das bedeutet für die meisten Menschen normalerweise: zelten gehen, wandern, im Garten arbeiten, an den Strand gehen oder etwas Ähnliches tun, was uns – mit Körper und Seele – in den Schoß der Natur zurückbringt. Die „Wiedervereinigung“ mit der Erde, mit der wir uns in diesem Buch beschäftigen, ist aber etwas anderes. Mit diesem „Erdkontakt“ meinen wir, dass wir Schuhe und Strümpfe ausziehen und barfuß auf dem Boden sitzen, stehen oder laufen, also etwas, was absolut kostenlos und fast überall möglich ist (natürlich nur, wo es auch sicher und bequem ist). Wiederverbindung kann aber auch mit einschließen, dass wir leitfähige „Bettlaken“ (Schlafunterlagen) oder Bodenmatten verwenden, die über eine elektrische Leitung mit einem Erdleiter außerhalb unseres Hauses oder Büros verbunden sind oder mit einem modernen Erdungssystem an eine Steckdose angeschlossen werden.
In beiden Fällen bezeichnen wir diese Wiederverbindung mit den Synonymen Earthing (Erden) oder Grounding (Kontakt mit dem Erdboden). Beide Begriffe besagen lediglich, dass wir mit der Erde in Kontakt sind. Was wir da tun, ähnelt dem, was in der Elektrotechnik als „Erdung“ bezeichnet wird, nämlich der gängigen Vorgehensweise, Geräte mit der Erde zu verbinden, um sie vor Erschütterungen, Kurzschlüssen und Störungen zu schützen. Auf Menschen übertragen schützt das Erden den empfindlichen bioelektrischen Kreislauf vor elektrischen Ladungen und vor Störungen. Am wichtigsten aber ist: Er fördert die Aufnahme freier Elektronen sowie der stabilisierenden elektrischen Signale und der Energie der Erde. Erden hilft einem elektrischen Ungleichgewicht und einem Elektronenmangel ab, von denen Sie bisher gar nichts wussten. Es füllt und lädt Ihren Körper wieder mit etwas auf, wovon Sie bisher sicher nicht wussten, dass es Ihnen fehlte und dass Sie es brauchten.
Wenn man sich im Sonnenlicht aufhält, bildet der Körper das für die Gesundheit notwendige Vitamin D. Wenn man mit dem Erdboden in Kontakt kommt, stellt dieser einen elektrischen „Nährstoff“ in Form von Elektronen zur Verfügung. Stellen Sie sich diese Elektronen sozusagen als „Vitamin G“ vor – G für Grund, Erdboden. Wie Vitamin D brauchen Sie auch Vitamin G für Ihre Gesundheit!
Wie Sie in diesem Buch lesen werden, äußern sich die Resultate des Erdens als signifikante Verbesserung – ja sogar als völlige Verwandlung – der Gesundheit und Vitalität. Eine 36-jährige Patientin mit fortgeschrittener Multipler Sklerose (MS) war so glücklich über ihre Fortschritte nach dem Erden, dass sie aus dem Haus rannte, sich mitten auf die Straße stellte und alle Nachbarn lautstark aufforderte, sich ebenfalls zu erden. Sie wollte nach eigener Aussage die „Barfuß-Revolution“ ins Leben rufen und allen Menschen beibringen, wie man gesund wird. Sie selbst hatte Erden aus Verzweiflung probiert – jemand hatte ihr davon berichtet –, nachdem ein Arzt ihr geraten hatte, sich ein verstellbares Bett und einen Großbildfernseher zu kaufen und es sich möglichst gemütlich zu machen. Bei MS gebe es keine Besserung, so hatte der Arzt ihr mitgeteilt. In ihrem Fall hat sich ihr Zustand sehr wohl gebessert, und zwar enorm.
Eine andere Frau litt nach einem schlimmen Autounfall fünf Jahre lang an lähmenden Schmerzen, einer Entzündung, an Müdigkeit und Schlafproblemen. Obwohl sie viele Jahre lang im Gesundheitswesen gearbeitet hatte, mühte sie sich erfolglos damit ab, selbst wieder gesund zu werden. Sie ging von einem Behandler und einer Methode zur nächsten. „Wie Humpty Dumpty in dem Kinderlied“, sagte sie „alle Pferde des Königs und alle seine Leute konnten mich nicht wiederherstellen.“ Sie war arbeitsunfähig und lag instinktiv gern im Gras und ging gern barfuß am Strand spazieren. 1999 gab ihr ein Freund eine leitfähige Bettauflage. Sie schlief jede Nacht darauf und innerhalb von Monaten verschwanden ihre Schmerzen, die Müdigkeit und die Schlafprobleme.
„Nach jahrelangem Einnehmen von Tabletten und fehlgeschlagenen teuren Behandlungen legte ich mich einfach in mein Bett und schlief!“, sagte sie. „Ich glaube, unser Körper ist in der Lage, sich von praktisch allen Krankheiten zu erholen, wenn wir die von Stress verursachten Ungleichgewichte abbauen. Dafür müssen wir unserem Körper unentbehrliche natürliche Grundstoffe zur Verfügung stellen, etwa saubere Luft, eine vernünftige Ernährung, reines Wasser und – das fehlende Glied in der Kette – unsere Verbindung mit dem natürlichen elektrischen Rhythmus der Erde.“
Selbst Sportler, die es gewohnt sind, ihrem Körper alles abzuverlangen, haben es schätzen gelernt, sich zu erden und sich an die natürliche Energie der Erde anzuschließen. So waren die siegreichen von Amerikanern gesponsorten Radrennteams bei der Tour de France in den letzten Jahren der vielleicht eindrucksvollste Test für die Wirkung des Erdens. Der extreme körperliche und mentale Stress in diesem äußerst strapaziösen Rennen führt bei den Akteuren oft zu Krankheit, Sehnenentzündung und schlechtem Schlaf. Außerdem heilen nach Unfällen ihre Wunden nur schlecht. In den Jahren 2003 bis 2005 und dann wieder 2007 wurden die Teamfahrer nach ihrem Wettkampf jeden Tag geerdet. Sie gaben an, besser zu schlafen, waren signifikant weniger krank, hatten praktisch keine Sehnenentzündung, sie erholten sich wesentlich besser vom Rennen und ihre Verletzungen heilten schneller. Wie sich jetzt gezeigt hat, ist diese Praxis so nützlich, dass viele Spitzensportler – auch Schwimmer, Footballspieler der nordamerikanischen Profiliga, Triathleten und Motorsportprofis – sich regelmäßig selbst erden.
Auf einen Blick: Wie das Erden funktioniert
Was ist Erden?
Erden bedeutet, den Körper an die stets vorhandenen feinen Oberflächenenergien der Erde „anzukoppeln“, also ihn damit zu verbinden. Wir meinen damit vor allem: im Freien barfuß laufen und/oder am Boden sitzen. Erden kann man sich aber auch, wenn man in Räumen arbeitet oder schläft und dabei an ein leitfähiges Hilfsmittel angeschlossen ist, das die natürliche Heilenergie der Erde an den Körper weiterleitet. Seit mehr als zehn Jahren haben Tausende Menschen auf der ganzen Welt – Männer, Frauen, Kinder, Sportler – das Erden in ihren Alltag integriert. Die Ergebnisse sind dokumentiert – und sie sind außergewöhnlich.
Was ist Erden nicht?
Es hat in keiner Weise zu tun mit so etwas wie Sitzen auf einem „elektrischen Stuhl“. Erden gehört zum Natürlichsten und Sichersten, was Sie tun können.
Was geschieht beim Erden?
Ihr Körper wird „durchflutet“ mit negativ geladenen freien Elektronen, die an der Erdoberfläche im Überfluss vorhanden sind. Er gleicht sich dann sofort an das elektrische Energieniveau oder Energiepotenzial der Erde an.
Was werden Sie empfinden?
Manche spüren gleich ein warmes Kribbeln und oft Ruhe, Leichtigkeit und Wohlbefinden. Die meisten fühlen sich danach wohler, oft sehr schnell. Der Grad der Besserung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wichtig ist, das Erden langfristig in den Alltag zu integrieren und es so oft wie möglich zu praktizieren, um optimal davon zu profitieren. Hört man mit dem Erden auf, dann treten frühere Symptome oft allmählich wieder auf.
Was genau bewirkt das Erden?
Beobachtungen und Untersuchungen deuten auf die folgenden Nutzeffekte und Vorteile hin (– wir erwarten, dass mit den fortlaufenden Untersuchungen viele weitere hinzukommen):
Das Erden …
• lindert die Ursache von Entzündungen und bessert oder beseitigt die Symptome zahlreicher entzündungsbedingter Krankheiten.
• verringert oder beseitigt chronische Schmerzen.
• verbessert in den meisten Fällen den Schlaf.
• erhöht das Energieniveau.
• lindert Stress und fördert die Entspannung im Körper, indem es das Nervensystem und die Stresshormone beruhigt.
• reguliert die natürlichen Körperrhythmen.
• verdünnt das Blut und verbessert Blutdruck und Blutfluss.
• lindert Muskelverspannungen und Kopfschmerzen.
• bessert hormonelle Erkrankungen und Menstruationsbeschwerden.
• beschleunigt Heilungsprozesse enorm und hilft, Wundliegen zu verhindern.
• verringert oder beseitigt Jetlag.
• schützt den Körper vor möglicherweise gesundheitsschädlichen elektromagnetischen Feldern in der Umgebung.
• beschleunigt die Regeneration nach intensiver sportlicher Betätigung.
Erden ist einfach, grundlegend und wirkungsvoll. Wir betrachten es als ein Phänomen mit erstaunlichem „Potenzial“ (!), das der Menschheit sehr nützen kann. Sich mit der Erde zu verbinden – entweder indem Sie sich barfuß im Freien aufhalten oder indem Sie in Innenräumen mit geerdeten Hilfsmitteln in Kontakt sind – „heilt“ Sie nicht von Krankheiten oder Beschwerden. Jedoch verbindet es Sie wieder mit den natürlichen elektrischen Signalen aus der Erde, die alle Lebewesen beeinflussen. Erden stellt das natürliche innere elektrische Gleichgewicht des Körpers und die Körperrhythmen wieder her, die wiederum die Körpersysteme normal funktionieren lassen, etwa das Herz-Kreislauf-System, die Atmung, den Verdauungstrakt und das Immunsystem. Erden hilft einem Elektronenmangel ab und lindert dadurch Entzündungen – eine häufige Krankheitsursache. Es lässt das Nervensystem vom „Stressmodus“ in den „Ruhemodus“ wechseln, dadurch schlafen Sie besser. Indem Sie direkten Kontakt zur Erde herstellen, kann Ihr Körper wieder in seinen normalen elektrischen Zustand kommen, er kann sich besser selbst regulieren und selbst heilen.
Der herausragende Biologe T. H. Huxley behauptete 1863: „Die Hauptfrage der Menschheit, das Problem, das allen anderen zugrunde liegt und interessanter ist als alle anderen, ist, wie wir unseren Platz in der Natur und unsere Beziehung zum Kosmos bestimmen.“ Das vorliegende Buch betrachtet diese Frage aus der einfachen Perspektive, dass Ihr Platz in der Natur, in Ihrem unmittelbaren Kosmos, es erfordert, dass Sie regelmäßig direkt mit der Erde unter Ihren Füßen in Kontakt sind. Wir erkunden hier, welche Folgen es für die Gesundheit des Menschen hat, wenn er nicht mit der Erde in Kontakt ist; und wir stellen die ungewöhnliche Geschichte vor, wie dieses Nicht-verbunden-Sein und das Wiederverbinden entdeckt wurden. Sie werden Berichte von Ärzten und von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten über erstaunliche Heilungen lesen. Das Wichtigste aber ist: Sie erfahren, wie leicht es ist, den direkten Kontakt mit der Erde wieder herzustellen, sich also zu erden und sich besser zu fühlen.

Kapitel 2
Unser fehlender Erdkontakt und seine Auswirkungen
H
ippokrates, der „Vater der Medizin“, wusste vor 2500 Jahren nur zu gut, wovon er sprach, als er seine griechischen Landsleute allerlei Frevel wider die Natur begehen sah: „Krankheiten befallen uns nicht aus heiterem Himmel. Sie entwickeln sich aus kleinen täglichen Sünden wider die Natur. Wenn sich genügend Sünden angesammelt haben, treten plötzlich Krankheiten auf.“
Stellen Sie sich einmal vor, was er heute denken würde, wenn er nur auf das angeblich fortschrittlichste Land der Welt schauen würde. Die öffentlichen und privaten Gesundheitsausgaben in den USA machen über 17 Prozent des Bruttosozialproduktes aus und steigen voraussichtlich um 6 Prozent pro Jahr. Im Jahr 2018 wird unsere „Arztrechnung“ demnach rund 20 Prozent der Einkünfte des Landes ausmachen. Das weist auf eine schlimme Erkrankung des Gesundheitswesens hin und auf seine Unfähigkeit, Krankheiten von vornherein zu verhindern. Hippokrates würde wahrscheinlich sagen: „Da wird ganz schön gesündigt!“
Im heutigen wissenschaftlichen Zeitalter diskutieren Forscher lebhaft darüber, was an den alarmierend zunehmenden Immun- und Entzündungskrankheiten schuld ist. Im März 2008 machte ein Artikel von Rob Stein in der Washington Post auf eines der Hauptprobleme bei diesem „Gesundheits-GAU“ aufmerksam: auf die Verschlechterung des menschlichen Immunsystems. Der Artikel trug die Überschrift: „Ruiniert das moderne Leben unser Immunsystem?“
„Erst schnellten die Asthmafälle in die Höhe, zusammen mit Heuschnupfen und anderen häufigen allergischen Reaktionen wie Ekzemen“, schrieb Rob Stein. „Dann kamen immer mehr Kinder mit Lebensmittelallergien zu den Kinderärzten. Jetzt sind die Fachleute zunehmend davon überzeugt, dass eine Zunahme von Lupus, Multipler Sklerose und anderen Beschwerden zu erwarten sei, verursacht durch ‚Fehlzündungen‘ des Immunsystems.
Zwar sind die Daten für einige Krankheiten ausgeprägter als für andere und die Zunahme mag teilweise bessere Diagnosemöglichkeiten widerspiegeln, doch nach Meinung der Experten haben sich viele Allergien und Immunkrankheiten in den letzten paar Jahrzehnten verdoppelt, verdreifacht oder sogar vervierfacht, je nach Erkrankung und Land. Heute deuten einige Untersuchungen darauf hin, dass über die Hälfte der US-amerikanischen Bevölkerung mindestens eine Allergie hat.“
Die Forscher machen dafür die moderne Lebensweise verantwortlich, weil diese Erkrankungen zuerst überwiegend in den hoch entwickelten Ländern Europas, in Nordamerika und anderswo zunahmen; und inzwischen sind sie auch in anderen sich entwickelnden Ländern auf dem Vormarsch. „Das ist auffallend“, so ein englischer Forscher.
„Beunruhigend“, sagte ein französischer Wissenschaftler über die Zunahme der Autoimmunkrankheiten; das sind schwierig zu behandelnde und oft invalidisierende Krankheiten, die von einer Fehlfunktion des Immunsystems herrühren, das körpereigene Zellen, Gewebe und Organe angreift. Zu den häufigen Autoimmunerkrankungen zählen Lupus, rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose und Diabetes Typ 1. Die Ursache ist unbekannt und Gründe für die Zunahme sind bisher kaum herausgefunden worden. Allgemein gesehen gehören sie zu den am häufigsten vorkommenden Krankheiten in den USA; zwischen 15 und 24 Millionen Amerikaner sind davon betroffen, ungefähr 75 Prozent von ihnen Frauen.
Die Zunahme von Entzündungen
Alle diese Erkrankungen – ebenso wie die Haupttodesursachen, nämlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und Krebs – stehen mit chronischen Entzündungen in Verbindung, ein Thema, auf das die medizinische Forschung in den letzten Jahren ihr Hauptaugenmerk gerichtet hat. Wie das Time Magazine 2004 berichtete, „vergeht kaum eine Woche, in der nicht eine weitere Studie veröffentlicht wird, die feststellt, dass chronische Entzündungen auf eine weitere Art dem Körper schaden.“
Chronische Entzündungen setzen sozusagen die empfindlichen Innenwände der Arterien in Brand, die Herz und Gehirn versorgen, was zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen kann. Chronische Entzündungen zerfressen Nervenzellen im Gehirn und können zum Entstehen von Demenz und Alzheimer beitragen. Sie können die Vermehrung krankhafter Zellen fördern und diese in Krebszellen verwandeln. „Mit anderen Worten“, so das Magazin, „könnten chronische Entzündungen der Motor sein, der viele der am meisten gefürchteten Krankheiten des mittleren und hohen Lebensalters in Gang setzt.“
Als die Ärzte ihren Fokus immer stärker auf Entzündungen richteten, kam ein neuer Begriff auf: „Entzündungsaltern“ (engl.: inflamm-aging). Italienische Forscher prägten ihn 2006, um einen fortschreitenden Entzündungszustand zu beschreiben sowie die nachlassende Fähigkeit, Stress zu bewältigen, zwei Hauptmerkmale des Alterungsprozesses.
Heute geht man davon aus, dass Entzündungen für über achtzig chronische Krankheiten die zugrunde liegende Ursache darstellen; und über die Hälfte der Amerikaner leidet derzeit an einer oder mehreren von ihnen. Jedes Jahr sterben Millionen von Menschen an diesen Krankheiten. Die häufigsten chronischen Erkrankungen kosten allein die US-Wirtschaft über eine Billion Dollar jährlich – und diese Zahl droht bis Mitte des Jahrhunderts auf 6 Billionen anzusteigen.
„Entzündungen könnten sich als der schwer fassbare Heilige Gral der Medizin erweisen – als dasjenige Phänomen, das den Schlüssel zu Gesundheit und Krankheit enthält“, schrieb Dr. Dr. William Megs von der Universität von East Carolina in seinem Buch The Inflammation Cure: How to Combat the Hidden Factor Behind Heart Disease, Arthritis, Asthma, Diabetes & Other Diseases (McGraw-Hill, 2003).
Das fehlende Element
Bei all dem ist klar: Das Immunsystem ist überlastet. Die „üblichen Verdächtigen“ in der wissenschaftlichen Diskussion sind unter anderem die Gene, ungesunde Ernährung, Luftverschmutzung, Übergewicht, Bewegungsmangel und sogar das Wohnen in „toten“ Räumen. Für uns ist offensichtlich, dass die Forscher einen weiteren Faktor übersehen haben, einen, der sich unmittelbar unter ihrer Nase befindet oder, anatomisch korrekter, direkt unter ihren Füßen. Wir schlagen in diesem Buch vor, einen weiteren Punkt in die Liste der „Übeltäter“ aufzunehmen: die verloren gegangene Verbindung zu unserem Planeten mit seiner natürlich fließenden elektrischen Oberflächenenergie sowie den Elektronenmangel in unserem Körper, den diese fehlende Verbindung hervorruft. Aus unseren Untersuchungen ergibt sich eindeutig, dass chronische Erkrankungen in einer Zeit so rapide zugenommen haben, in der immer mehr Menschen immer weniger mit der Erde verbunden sind.
Ist dieses Nicht-verbunden-Sein, ist dieser Mangel ein bisher fehlendes Glied in der Kette der Gründe dafür, dass die Zahl der Erkrankungen und der Krankheitsfälle immer weiter ansteigt? Ist es vielleicht der Hauptgrund? Falls Entzündungen der Heilige Gral der Medizin sind, ist die Verbindung zur Erde der Heilige Gral der Entzündungen?
Die Antwort auf die erste Frage ist ein eindeutiges Ja. Wir maßen uns nicht an, bereits die Antworten auf die zweite und die dritte Frage zu wissen. Dazu werden noch jahrelange Untersuchungen notwendig sein, doch erste Untersuchungen liefern zusammen mit vielen Beobachtungen und Erfahrungen aus dem echten Leben faszinierende Hinweise. Dieses Buch enthält zahllose solche Belege. Unserer Ansicht nach haben die Informationen auf diesen Seiten das Zeug dazu, eine alarmierende Entwicklung umzukehren, die zu einem allgemeinen Niedergang der Gesundheit führt. Aus unserer Sicht können sie ganz neue Gesundheitsstandards und Unternehmen ins Leben rufen, die dazu beitragen, große Teile der nicht mit der Erde verbundenen Bevölkerung wieder mit der Erde in Kontakt zu bringen. Wir sind sicher, falls diese Informationen weithin genutzt werden, dann können sie buchstäblich „von Grund auf“ alle Bemühungen unterstützen, die Last der Gesundheitsvorsorge zu erleichtern, die Einzelpersonen, Arbeitgeber und Staat gleichermaßen schultern.
Die Belege, die wir gesammelt haben, weisen stark darauf hin, dass Ihre Gesundheit in vielerlei Hinsicht davon profitieren wird, wenn Sie sich wieder mit der Erde verbinden, selbst wenn Sie chronisch oder schwer krank sind und die Medizin Ihnen wenig bieten kann.
Das menschliche Immunsystem hat sich über Jahrmillionen entwickelt. In diesem langen Zeitraum lebten wir natürlich überwiegend im Barfußkontakt mit der Erde. Wir waren ganz von selbst geerdet, mit der Erde verbunden. Dennoch ist den Wissenschaftlern nicht aufgefallen, dass die moderne Lebensweise davon geprägt ist, dass wir nicht mehr mit der stabilisierenden elektrischen Energie der Erde verbunden sind und uns damit der natürliche, geerdete Zustand des Körpers verloren gegangen ist. Genau das könnte die Fehlfunktion des Immunsystems auslösen.
Hat das Immunsystem – wie das Nervensystem und andere Körpersysteme – aufgehört, richtig zu funktionieren, als wir Schuhe mit isolierenden Sohlen zu tragen begannen und anfingen, in Häusern zu leben, die uns von den natürlichen Schwingungen der Umgebung abschirmen?
Leben ohne Erdkontakt – ein Experiment
Was mit dem menschlichen Körper passiert, wenn er von den feinen Signalen der Erde getrennt wird, zeigten drastisch Experimente, die das weltberühmte Max-Planck-Institut in Deutschland in den 1960er- und 1970er-Jahren durchführte. Die Wissenschaftler koppelten Freiwillige monatelang in unterirdischen, elektrisch abgeschirmten Räumen gezielt von den Rhythmen des elektrischen Feldes der Erde ab. Dabei wurden die Muster der Körpertemperatur, des Schlafes, der Urinausscheidung und andere physiologische Parameter sorgfältig überwacht. Alle Teilnehmer entwickelten vielfältige abnorme oder chaotische Muster, eine Art Arrhythmie von Kopf bis Fuß. Ihr Schlaf-wach-Rhythmus und die Hormonproduktion gerieten aus dem Gleichgewicht, die allgemeine Körperregulation brach zusammen.





