DreamLust | 12 Erotische Stories

- -
- 100%
- +
Das Rauschen ihres Blutes erfüllte Staceys Ohren. Sie fühlte sich schwindelig und überfordert. Ihre Füße schienen mit einem Mal endlos weit weg zu sein? Ob sie noch tun würden, was sie wollte?
Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und hielt auf die Bar zu, immer darauf bedacht, den Pärchen und Grüppchen nicht zu nahe zu kommen. Hinter dem Tresen stand eine kleine, dunkelhäutige Frau mit festen Brüsten.
»Hallo«, sagte Stacey. Das Sprechen mit der Maske vor dem Gesicht war merkwürdig. Es fühlte sich aber nicht so schlimm wie beim ersten Mal an.
»Guten Abend, Madam«, sagte die Schwarze. »Möchten Sie ablegen?«
»Ja, bitte.«
»Dann darf ich Sie in eine unserer Kabine bitten. Sie können wählen. Im Moment sind alle frei.«
Die Schwarze deutete auf die Türen, die Stacey bei ihrem letzten Besuch am Rande wahrgenommen hatte.
Sie nickte, ging an der Bar entlang, öffnete die erste Tür und betrat einen kleinen Raum, der etwas heller beleuchtet war als der Festsaal. Eine kleine Bank und ein Korb – offenbar für ihre Kleidung gedacht – standen an der Wand. Es gab einen Spiegel, eine winzige abgetrennte Dusche und ein Waschbecken. An dem Korb war ein Anhänger aus Metall. Als Stacey ihn untersuchte, sah sie, dass eine Nummer hineingestanzt war. Vermutlich sollte man sie sich merken.
Sie entkleidete sich. Dabei kamen ihr ihre Bewegungen schrecklich unbeholfen und tollpatschig vor. Endlich aber war es soweit und Stacey ging zurück an die Bar. Sie stellte ihren Korb auf den Tresen. Dass sie dabei nackt war, störte sie weniger, als sie befürchtet hatte. Tatsächlich fühlte sie sich sogar etwas erleichtert. Sie fiel nicht mehr auf. Ihr Gesicht und ihre Identität waren verborgen. Ihr Körper war so wie die aller anderen. Zur Staceys Erleichterung nahm die Schwarze ihren Korb ganz selbstverständlich entgegen und stellte ihn zur Seite.
»Darf ich Ihnen einen Drink anbieten?«, fragte sie dann.
Stacey musterte die Regale hinter dem Tresen. Erst jetzt bemerkte sie, dass ein Regal keine Flaschen, sondern Dildos und Vibratoren verschiedener Größen und Farbe aufbewahrte. Einige Modelle waren riesig. Dazu kamen Dinge – Sexspielzeuge offenbar – die Stacey noch sie gesehen hatte.
»Ein Glas Sekt bitte«, entschied sie sich.
Als das Glas vor ihr stand, umklammerte sie es mit beiden Händen. Sie hatte es nun ein paar Minuten vermieden, in den Festsaal zu sehen, und seine Geräuschkulisse einigermaßen erfolgreich verdrängt. Jetzt kam alles ungefiltert zurück. Vor ihr lag der Raum, so vollgefüllt mit Sex, dass er zu platzen schien.
Ihre Augen suchten Kenneth, aber sie konnte ihn nicht entdecken. Doch er musste hier sein.
In der Hoffnung, endlich ihre Angst loszuwerden, stürzte Stacey ihren Sekt herunter. Noch bevor sie ihren letzten Schluck genommen hatte, bemerkte sie einen blau-maskierten Mann, der ihr Zeichen gab. Ihr Gesicht wurde heiß, als sie registrierte, dass er seine Gesten nicht weit von einem hart geschwollen Penis vollführte. Er hatte, wie alle Männer, die Stacey im Raum gesehen hatte, ein Kondom darübergezogen.
Es ging tatsächlich los!
Stacey spürte, wie sie instinktiv den Kopf schüttelte. Der Mann mit der blauen Maske zuckte mit den Schultern und drehte sich weg.
Das war einfach, aber ihr Herzschlag hatte noch einmal an Tempo zugelegt. Stacey ließ den letzten Schluck Sekt in sich fließen.
Da sah sie ihn. Kenneth! Er kam von der gegenüberliegenden Wand und setzte sich wieder auf den Sessel, der in der Mitte Saales stand. Er schien einer Frau zuzusehen, die auf dem Gesicht eines Mannes ritt.
Stacey stellte ihr Glas ab. Sie war sich nicht sicher, ob sie mit all dieser Nervosität unter der Haut wirklich Lust hatte, aber der Gedanke, Kenneth könnte jetzt eine andere Partnerin finden, trieb sie vorwärts.
Sie war keine drei Meter von ihrem Nachbarn entfernt, als sie eine Hand an der Schulter berührte.
»Darf ich?«, flüsterte eine Männerstimme. Sie gehörte zu dem Free-Climber-Typen, den Stacey beim Eintreten gesehen hatte.
»Was denn?«, gab sie leise zurück. Ob der Mann merkte, wie sehr ihre Stimme zitterte?
»Ich meinte so etwas.« Seine Hand fuhr ihren Bauch entlang und strich einmal behutsam über den kleinen Balken aus dunklem Haar, den Stacey bei ihrer Rasur stehengelassen hatte.
»Oh«, keuchte sie.
»Warum hast du so eine bildhübsche Pussy? Kannst du mir das mal verraten?« Er begann, sie zu massieren. »Und wie weich und zart sie ist ...«
Stacey stand da wie gelähmt. Plötzlich tauchte ein zweiter Körper hinter ihr auf. Sie sah, wie ein schwarzer, muskulöser Arm um sie herumwanderte und ihre linke Brust fasste. Gleichzeitig drückte etwas an ihren Po. Dieses Etwas war länglich, fest, lebendig und jagte einen Strom aus Kribbeln und Gänsehaut ihren Rücken herauf. Jetzt kam auch der Weiße so nah, dass sein Glied sie berührte. Stacey musste aufstöhnen.
Zwischen diesen beiden nackten Männerkörpern zu stehen, während sich ihre Schwänze an ihr rieben, ließ sie sofort feucht werden, aber in ihrem Körper war noch zu viel Angst, als dass sie sich hätte gehen lassen können. Sie war einfach zu nervös, um ihre Lust das Regiment über ihr Handel übernehmen zu lassen.
Erst als die beiden Männer sie fester berührten und beide leise aufstöhnten, kam wieder Bewegung in sie. Sie schwang ihren Arm nach hinten, griff nach ihrem Hintermann und zog ihn so fest an sich, dass sein Schwanz sich kraftvoll auf ihren Arsch presste.
Nun begann ein Spiel, wie sie es noch nie gespielt hatte. Abwechselnd massierten die beiden Männer ihre Klit und erforschten ihre Pussy. Ihre Hände fuhren sie ab, teilten sie und drangen ein. Stacey schloss die Augen und spürte nur noch. Immer wieder wechselten sich die Hände in ihrem Schoß ab, bis sie nicht mehr auseinanderhalten konnte, wer gerade in sie drang oder sie betastete.
Flüchtig streifte eine große Hand über ihren Hals und ein leises, genüssliches Atmen tauchte dicht an ihrem Ohr auf. Es musste ein dritter Mann sein, aber Stacey sah nicht hin. Auch nicht, als die Körperwand, die sich um sie gebildet hatte, in Bewegung geriet. Etwas Warmes und Glattes glitt zwischen ihre Beine. Unwillkürlich schob Stacey ihre Füße auseinander, um Raum zu schaffen, für das, was da zu ihr wollte. Im nächsten Moment fühlte sie einen großen feuchten Mund auf ihre Klit gleiten. Ihr ganzer Unterkörper loderte und pulsierte. Zwei starke Hände griffen fest zu und kneteten ihre Brüste.
Überall waren jetzt Berührungen, weiche Haut und Wärme, Hände, Lippen und Zungen, Atem und Stöhnen. Alle Gedanken waren weg. Sie war nur ein Lustkörper in einem Strudel aus geilem Sex ...
Sie kam heftig! Aber noch während sie vor Erregung krampfte, wusste sie, dass das kein Orgasmus war, auf den Ruhe und Stille folgten. Ihr Höhepunkt war einer, der das Bedürfnis, sich intensiver und tiefer fallen zu lassen, noch mehr anheizte.
Sie biss sich auf die Lippen. Die Geräuschkulisse um sie herum versank in ihrem eigenen Stöhnen und dem Rauschen in ihren Ohren.
Da merkte Stacey, wie die Körper, die sie umgaben, sich zu entfernen begannen. Es war, als würde sie ausgezogen und langsam der Kälte preisgegeben werden. Sie öffnete die Augen. Sie war tatsächlich allein.
Nur hinter ihr stand noch jemand. Stacey spürte, wie er näher kam. Sein Atem strich an ihrem Nacken entlang. Bevor sie sich umwenden konnte, packte der Unbekannte sie und hob sie hoch. Staceys Füße lösten sich vom Boden. Sie bewegten sich auf die Mitte des Festsaales zu. Der Jemand, der sie gepackt hatte, ließ sie sinken und drehte sie herum. Stacey erkannte ihn sofort: Es war Kenneth. Er hatte sie zu seinem Sessel im Zentrum des Raumes getragen.
»Ist das okay?«, raunte seine tiefe Stimme.
Stacey nickte.
Kenneth setzte sich und zog sie mit sich. Sie kletterte über ihn, fasste – etwas hektisch – nach seinem Glied und führte es zu ihrer feuchten Pussy. Er drang in sie ein, dehnte sie langsam auf und glitt tiefer. Sie spürte, wie ihr Schoß seinen Schaft umschmiegte, festhielt und in sich einsaugen wollte. Noch nie war ihre Möse so gierig auf einen Mann gewesen.
Das drängende Bedürfnis, ihn zu küssen, stieg in Stacey auf, aber die Maske vor ihrem Gesicht war ihr im Weg und sie befürchtete, sie zu verschieben. Also verbiss sie sich ihre Küsse und schenkte alles, was sie hatte, dem Ritt, den sie nun begann.
Kenneth ließ sie nicht lange gewähren. Zu Staceys Überraschung hob er sie schon nach kurzer Zeit wieder hoch. Sein Körper erhob sich und schob sie auf eines der Betten. Kenneth begrub sie unter sich, griff fest in ihr Haar und glitt wieder in sie. Seine Stöße waren hart und lang. Er stieß sie ausdauernd, bis an die Grenze eines Orgasmus’. Kurz bevor sie explodieren konnte, hielt er jedoch inne, glitt aus ihr und wirbelte sie herum, sodass ihr Rücken zu ihm zeigte. Sie sollte vor ihm auf allen vieren knien. Sie tat es.
Er fasste sie mit einer Hand bei der Brust, die andere ließ er über ihren Kitzler fahren. Zwei seiner Finger begannen damit zu spielen – sie massierten und kniffen ihn zärtlich. Dann drang sein Glied wieder in sie. Tränen schossen ihr in die Augen. Sie sah jetzt alles verschwommen und unscharf, was den Eindruck, durch ein Meer aus Sex zu tauchen, noch verstärkte. Sie spürte, dass ihr Höhepunkt jetzt, genau jetzt, durchbrechen würde. Er flimmerte heiß und mächtig unter ihrer Haut. Ihr Körper begann, sich aufzubäumen, und sie stöhnte soviel Lust heraus, wie sie konnte. Kenneth nahm das als Anlass, sie abermals zu packen und ihre Position zu verändern. Als sie Kontrolle über ihre Motorik wiedererlangt hatte, wischte Stacey sich über die Augen. Sie erkannte, dass er sich rücklings auf das Bett legen wollte, und krabbelte ihm nach wie eine schmusebedürftige Katze. Doch als sie ihn wieder in sich versenken wollte, hielt er sie zurück.
»Reib dich an mir«, raunte seine Stimme. »Hiermit.« Seine Hand strich zwischen ihren Beinen entlang.
Stacey versuchte es. Sie presste ihre feuchte Möse auf Kenneths Brust und glitt so über seinen Körper, bis zu seinen Lenden, und langsam wieder zurück zu seinem Mund, wo sie seine Zunge empfing. Er ließ von ihr ab, schob sie ein paar Zentimeter herunter und sagte: »Tu das noch mal. Aber mach es fester. So fest, wie du kannst. Ich will dich überall an mir haben.« Stacey wiederholte ihre Wanderung. Schwer atmend rieb sie sich an Kenneth Körper. Sie legte ihr ganzes Gewicht hinein, um sich so fest wie möglich auf ihn zu pressen. An seinem Kinn schien ihre Feuchte einen dünnen Film zu hinterlassen. Als ihre Wanderung erneut bei seinem Schritt angelangt war, befahlen ihr seine Hände, sich zu erheben und seinen Schwanz aufzunehmen.
Jetzt, da er sie schon so lange gestoßen hatte, war sie klitschnass und weit offen. Trotzdem spürte sie deutlich den Druck, den Kenneths Schaft auf ihr Innerstes ausübte.
Stacey begann den Ritt, den sie bereits geplant hatte, noch bevor sie von Kenneth unterbrochen worden war.
Doch sie hatte kaum begonnen, als Kenneth sie schon wieder fest packte und etwas Neues von ihr verlangte. Ohne ein Wort zu sagen, ließ er sie aufstehen und sich umwenden. Ihren Rücken seinem Gesicht zugewandt, sollte sie weiterreiten. Sie tat es einige Minuten, war fast schon wieder bei einem Höhepunkt angelangt, als Kenneth sie auch aus dieser Position herausriss.
Offenbar wollte er mit ihr so viele Stellung wie möglich durchexerzieren. Sie sollte ihm auf seinen Schwanz etwas vortanzen. Er prüfte sie.
Kenneth bugsierte sie zurück zu seinem Sessel in der Raummitte. Noch bevor die beiden sich dort niederlassen konnten, bemerkte Stacey, dass eine Frau zu ihnen getreten war. Es war die zierliche Gestalt mit der goldenen Maske, mit der sie Kenneth in der letzten Woche gesehen hatte.
Staceys Kehle schnürte sich zu. Kenneth würde sie jetzt doch nicht stehen lassen und zu seiner Elfe gehen? Oder würde er sie beide gleichzeitig haben wollen? Nein, das durfte er nicht. Sie wollte ihn jetzt unbedingt für sich behalten. Der bloße Gedanke, seine Aufmerksamkeit für sie könnte durch irgendetwas abgelenkt werden, tat weh. Allzu gern hätte sie die goldene Maske mit ein paar schroffen Worten zum Teufel geschickt, aber sie traute sich nicht zu sprechen, um Kenneth ihre Identität nicht zu verraten. Auch eine Geste traute sie sich nicht zu, denn sie wusste nicht, ob man an diesem Ort mit derlei Dingen unliebsame Blicke und Fragen provozierte.
Die kleine Frau drängte sich an Kenneth und fasste ohne alle Umschweife auf seinen Arsch.
Zu Staceys Erleichterung schob Kenneth sie ruhig aber bestimmt beiseite und deutete mit einem Nicken auf Stacey. Die goldene Maske verstand. Sie drehte sich um und verschwand.
Jetzt gehörte er wieder ganz ihr. Freude kam in Stacey auf. Sie hätte beinahe aufgelacht, so froh war sie darüber, dass sich heute niemand mehr zwischen sie drängen konnte. Sie ergriff seinen Unterarm und drückte Kenneth in den Sessel. Jetzt war es auf einmal sie, die zupackte und führte. Sie kletterte auf ihn und versenkte sein Glied in sich. Jetzt gab es kein Umherwandern mehr, kein Experimentieren. Ihre Körper waren so verschwitzt von den Anstrengungen, dass sie aneinanderglitschten, wenn sie sich an seine Brust schmiegte. Endlich spürte sie, wie Kenneths massiger Körper sich unter ihr aufbäumen wollte. Ein unterdrücktes Stöhnen drang aus ihm. Er packte sie, biss so leidenschaftlich in ihre Brust, dass sie aufschreien musste. Dann ließ er sich sinken. Stacey fühlte, wie ihr beider Atem ruhiger wurde.
Der Druck von Kenneths Härte ließ nach. Es war, als ob sein Schwanz langsam, aber unaufhaltsam in ihrer Hitze zusammenschmelzen würde.
Ein mächtiges Triumphgefühl kam in Stacey auf. Es strahlte fast wärmer, als das Nachprickeln und Nachglühen, das in ihrem Körper war.
Was hatte sie da getan? Etwas, von dem sie vor zwei Wochen nicht einmal geträumt hätte. Und niemand konnte ihr deswegen irgendetwas anhaben. Niemand außer ihr wusste davon. Nicht einmal Kenneth. Sie hatte Lust auf ihren leckeren Nachbarn gehabt und ihn sich gegönnt. Sie hatte es vor seinen Augen und mit ihm getrieben. Er war nicht einmal gefragt worden. Es war geil gewesen!
Doch jetzt hieß es, aus dem Club zu entkommen.
Gerade als sie von Kenneths Körper klettern wollte, spürte sie seinen festen Griff an ihrem Handgelenk. Der Mann zwischen ihren Beinen hielt sie fest. Mit der anderen Hand zog er sich seine Maske herunter. Sein Gesicht näherte sich ihrem Hals und Stacey hörte, wie er konzentriert an ihrer Haut roch.
»›Secret Sin‹«, flüsterte er langsam, als würde er jede Silbe seiner Worte genüsslich auskosten. »Sie riechen nach geheimer Sünde, Miss Green.«
Geile Vertretung
Ich spüre einen Kloß im Hals und muss schlucken. Das soll die Vertretung für Marie sein?
Ich sitze im Wartebereich des Wellness-Salons und starre auf einen Kerl, der sich Tom nennt und gerade dabei ist, mein neuer Traummann zu werden. Zumindest was das Äußere angeht. Tom ist groß, breitschultrig und das, was sich da in seinem engen, weißen Pulli abzeichnet, ist ein Oberkörper, den man dringend auf einem Poster abbilden sollte. Seine Haare sind kurz und tiefschwarz. Neben seinen dunkelbraunen Augen zeichnen sich ein paar zarte Lachfältchen ab. Wow!
Er ist eben aus dem Service-Bereich aufgetaucht und hat mir eröffnet, dass meine Masseuse Marie heute leider krank ist. Jetzt könnte er meinen Termin übernehmen.
»Wenn das für Sie in Ordnung ist«, sagt er und präsentiert mir ein mildes Lächeln.
Und ob das für mich in Ordnung ist, schöner Mann!, entgegnet eine Stimme in mir. Zurückhaltend wie ich bin, sage ich aber nur verhalten »Ja« und erkundige mich noch danach, ob Marie etwas Ernstes fehlt.
»Nein«, sagt Tom in einem ruhigen, sympathischen Ton. »Sie hat nur eine Erkältung.« Während er spricht, dreht er sich etwas von mir weg und zeigt den Flur hinunter.
»Möchten Sie sich dann in Raum sieben fertig machen?«
Das möchte ich. Ich stehe auf und gehe, gefolgt von Tom, den Flur hinunter.
Im Raum sieben ist alles weiß, die Wände, die Massageliege, auch die kleine Bank, die an der Wand steht. Entspannungsmusik läuft. Man hört Meeresrauschen. Hin und wieder erklingt leise eine Gitarre.
»Sie wissen ja Bescheid, nicht wahr?«, will Tom wissen.
»Aber ja.«
»Dann bin ich gleich wieder bei Ihnen.«
Er zieht die Tür hinter sich zu und lässt mich allein.
So wie bei jedem Termin mit Marie streife ich meine Kleider ab. Aber etwas ist anders. Unter jede Bewegung, die ich beim Ausziehen mache, legt sich eine vibrierende Unruhe. Als ich endlich nackt bin und meine Sachen auf der kleinen Holzbank verteile, muss ich eine ganze Weile darüber nachdenken, wo ich meinen Slip hinlege. Ich will, dass Tom ihn sieht, wenn er hereinkommt, aber dann auch wieder nicht. Ich überlege hektisch hin und her. Meine Unentschlossenheit nervt mich schrecklich. Sie passt ganz und gar nicht an diesen Ort mit dem Meeresrauschen. Ich bin doch hier, um zu relaxen.
Schließlich verstecke ich meinen Slip unter meiner Jeans, greife mir das weiße, flauschige Handtuch, das wie immer bereitliegt, und drapiere mich auf der Massageliege. Das Handtuch landet auf meinem Po.
Tom lässt etwas auf sich warten, aber dann geht die Tür langsam auf und wieder zu und wir sind zu zweit.
»Also«, ertönt seine Stimme, »man hat mir gesagt, Sie mögen unser Mandarinenöl, ist das richtig?«
»Genau.«
»Schön«, sagt er.
Ich bitte ihn, die Musik abzuschalten, wie ich es bei Marie auch immer tue. Das ist so ein kleiner Tick von mir. Ich liebe dieses Geräusch, das man hört, wenn Hände über Haut streicheln. Für mich gehört das zu jeder Massage dazu. Und Toms Hände will ich unbedingt auf meiner Haut hören.
Er geht zum Lautsprecher, der in der Raumecke angebracht ist, und schaltet ihn aus. Das Meeresrauschen verklingt. Jetzt gibt es nur noch die Geräusche unserer Körper und ich schließe die Augen, um sie zu genießen.
Ich höre Toms Schritte. Sie kommen zu mir und verstummen. Das Rascheln seiner Kleidung. Das satte Ploppen vom Verschluss einer Flasche. Dann fließt warmes Öl zwischen meine Schulterblätter. Ich strecke mich wohlig. Mandarinenduft hüllt uns ein. Plopp. Tom hat die Flasche mit dem Öl wieder geschlossen. Seine Hände reiben aneinander. Er berührt mich, gleitet mit seinen Handflächen über mich. Angefangen beim Nacken streichen sie meinen Rücken hinunter, bis an die Kante des Handtuchs, das meinen Po bedeckt.
Tom wiederholt die Prozedur. Einmal, zweimal, dreimal. Seine Hände gleiten immer wieder mit leichtem Druck meinen Rücken entlang. Aber sie bewirken etwas ganz anderes als die von Marie. Es gibt keine Entspannung. Mit jedem Streicheln und Drücken werde ich unruhiger. Erregter. Wenn er beim Massieren Smalltalk machen würde, würde mich das ablenken, aber so ...
Als er mit einer langen Bewegung meine Wirbelsäule hinunterfährt, kann ich nicht mehr stillhalten. Ich seufze auf und fange an, auf der Liege hin und her zu rutschen.
»Bereitet Ihnen das Schmerzen?«, fragt er mich.
»Nein, nein. Alles in Ordnung.«
»Tatsächlich?«
»Alles in Ordnung.«
»Hm«, macht er nachdenklich. »Ich habe das Gefühl, dass Sie immer fester werden.«
»Ach, wirklich?«, frage ich so überrascht wie möglich. »Fühlt sich für mich gar nicht so an.«
»Aha«, sagt er und ich versuche, aus dem Ton seiner Stimme zu erfahren, ob er etwas gemerkt hat. Sicher bin ich mir nicht.
Seine Hände setzen sich wieder in Bewegung. Er arbeitet sich noch einmal streichend meinen Rücken entlang, löst sich von mir und setzt an meinen Schenkeln neu an.
Oh Gott, was sind das bloß für Hände?! Mein Schoß wird feucht. Ich muss wieder seufzen, kann dieses Mal aber jegliches Geräusch unterdrücken.
Als sich die Spannung in mir ein wenig legt, rast eine Frage durch meine Gedanken: Ob ich es schaffe, zu kommen, ohne dass er etwas davon merkt? Ganz still und heimlich? Wenn ich vorsichtig bin und mir das Zappeln verkneife, könnte es funktionieren, denke ich, aber dann streicht Tom an der Innenseite meines Schenkels entlang und mein ganzes Bein fängt an, vor Lust zu zittern.
»Oh«, sagt er verblüfft. »Hat Ihnen das wehgetan?«
»Nur ein bisschen«, hauche ich. Das scheint mir schlauer zu sein, als zu behaupten, es wäre gar nichts los.
»Hm«, macht Tom nachdenklich und legt seine Hand vorsichtig an meinen Schenkel. Einer seiner Finger wandert auf meiner Haut entlang.
»Tut es hier weh?«, fragt er.
»Nein.«
»Und hier?«
»Ein bisschen«, lüge ich.
»Aha. Und hier?«
»Auch ein bisschen.«
»Hier?«
»Nein.«
Tom legt wieder seine ganze Hand auf mich und reibt meinen Schenkel in einer kreisförmigen Bewegung.
»Oh Mann«, platzt es aus mir heraus.
»Tut das gut?«
»Ein bisschen«, sagte ich. Noch bevor ich die Antwort ausgesprochen habe, merke ich, wie dämlich sie klingt. Ein bisschen ... Das tut ein bisschen gut ... Völlig bescheuert! Zum Glück massiert Tom sofort weiter.
Ich kneife meine Augen fest zusammen und beiße mir auf die Lippen. Mein ganzer Körper glüht von seiner Berührung. Merkt er denn tatsächlich nicht, was mit mir los ist? Spürt er denn nicht, was seine Hände bei mir anrichten? Anscheinend nicht – aber eines ist sicher: So still kann ich neben ihm nicht mehr lange liegen bleiben. Irgendetwas muss ich jetzt tun. Ob es gutgeht oder nicht, spielt keine Rolle. Ich will nicht mehr nur einfach abwarten wie ein verstocktes Etwas. Das bin ich nicht. Ich bin ein Mensch der Tat.
Als er wieder in Reichweite kommt, strecke ich meine Hand aus und legte sie zwischen seine Beine. Toms Bewegung hält schlagartig inne. Ich streichele ihn vorsichtig und hebe meine Hand etwas höher, bis ich seinen Schwanz unter dem dünnen Stoff ertasten kann. Ein kurzes Abwarten. Fühlen. Dann ziehe meine Hand wieder weg.
Tom ist vollkommen still und es ist, als könnte ich seine Gedanken lesen. Tatsächlich: Ich habe das sichere Gefühl, dass ich ganz genau weiß, was in ihm vorgeht. Er spürt gerade meiner Berührung nach und prüft, ob es sich um ein Versehen handeln könnte. Nein, bestimmt nicht, denkt er, dafür war sie zu fordernd und gezielt. Dann überlegt er, wie ernst ich es wohl gemeint habe. Wieder fühlt er meiner Berührung nach – analysiert ihre Intensität. War es nur so etwas wie ordinäres Streicheln? Oder eine Einladung? Sein Verstand kommt zu dem Schluss, dass ich es sehr ernst meine. Und dann folgt endlich die eigentliche Preisfrage. Ich weiß einfach, dass es so ist, kenne Männer inzwischen gut genug. Tom überlegt, ob er darauf eingehen soll. Bestimmt beschaut er sich dazu noch einmal gründlich meinen Körper. Meine Schultern und mein ganzer Rücken müssen vom Öl glänzen. Tom sieht sie jetzt anders an als vorher. Vor ihm liegt keine Kundin mehr, sondern eine splitternackte Frau, die reichlich scharf auf ihn ist. Ich kann seine Blicke förmlich spüren, auch seine drängenden Gedanken. Vielleicht hat er sogar den Impuls, das Handtuch ein bisschen herunterzuschieben, um das, was da vor ihm liegt, eingehender zu begutachten. Aber er verkneift es sich, weil er weiß, dass das schon eine Einwilligung wäre.
Oder irre ich mich? Seine Hände ruhen immer noch zwischen meinen Schultern. Langsam bekomme ich Angst, dass ich ihn verschreckt habe. Vielleicht waren alle meine Überlegungen völliger Quatsch und er will gar nicht. Mein Herz klopft und pumpt Panik in meinem Körper. Gott, er könnte eine Freundin haben oder eine Ehefrau, schießt es mir durch den Kopf. Er könnte schwul sein. Warum denkst du erst jetzt an all diese Sachen – nachdem du ihn angetatscht hast! Angetatscht ... Dafür kann er dich anzeigen. Warum denkst du nie nach, bevor du etwas tust?
Endlich kommt wieder Bewegung in Tom. Die Stimme in meinem Kopf verstummt und ich konzentriere mich ganz auf das, was um mich herum vorgeht. Seine Hände lösen sich von mir und ich höre, wie er sich in Bewegung setzt. Er geht zu Tür. Ein scharfes Klicken ertönt. Er hat den Massageraum abgeschlossen und kommt zurück.
Seine Hände liegen wieder auf mir und fangen an, sich zu bewegen. Merkwürdigerweise hat sich die Art, mich zu massieren, nicht geändert. Ich spüre jeder seiner Bewegungen aufmerksam nach. Wirklich: Tom tut genau das, was er getan hat, bevor er die Tür geschlossen hat. Was wird das?








