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„Das sehe ich ganz genauso“, stimme ich meinem Bruder zu.
Joshi überreicht mir den Schlüssel und wünscht mir eine gute Nacht.
Ich habe einen Schlafplatz!
Ach, echt? Wo denn?
Bei David. Er und seine Freundin sind weg. Die Wohnung ist also leer.
Und du hast ihn gefragt?
Nein. Ich habe erst überlegt, ob ich ihn frage und vielleicht würde er sogar Ja sagen, aber er könnte es auch verbieten. Wenn wir es einfach tun, wird es definitiv nicht auffallen. Tun wir es, obwohl er es nicht will, fällt ihm vielleicht etwas auf, weil er davon weiß …
Da hast du wohl recht. Wie du magst. Also ich freue mich, wenn wir zusammen die Nacht verbringen und ich nicht im Smart schlafen muss. Wo muss ich denn hinfahren?
Ich nenne ihm die Adresse.
Prima. Und wie lautet die nächste Bahn Station? Ich sammle dich dort ein.
Lattenkamp. Ich packe ein paar Sachen zusammen und fahre dann direkt los.
Ich freue mich. Bis gleich.
Eigentlich hatte ich erwartet, dass er mich wenigstens abholt, wenn ich ihm schon einen Schlafplatz besorge …
Aber nun gut. Ich packe meine Zahnbürste und Zahnpasta ein, eine Haarbürste und die Produkte, die meine Blasenentzündung so gut wie weggezaubert haben. Noch fühle ich, dass sie nicht ganz weg ist, daher verwende ich sie weiter.
Das bedeutet, dass es heute leider keinen Sex im Bett meines Ex-Freundes mit einem dominant-devoten Stripper geben wird. Schade. Das wäre ein schöner Rachefeldzug. Vor allem hat er endlich ein großes Schlafsofa für zwei Personen, welches er sich besorgen wollte, als wir zusammen waren, es aber nie getan und deshalb immer bei mir übernachtet hat. Heißt, wir konnten selten ausgelassenen Sex haben. Gut, wäre eh nicht wesentlich besser gewesen. Scheiße kann man nicht polieren. Trotzdem hat es mich geärgert, dass wenn ich mal bei ihm übernachtet habe, auf einer harten, schmalen Matratze auf dem Boden schlafen durfte. In seinem Einzelbett war es zu zweit viel zu eng.
Als deren damaliger Sänger nach einer Partynacht mal bei ihm geschlafen hat, weil es zu ihm nach Hause keine gute Verbindung mehr gab, mussten wir uns in das kleine Bett zwängen, mit dem Resultat, keine ruhige Nacht gehabt zu haben. Man wachte ständig auf …
Es ist irgendwie ein Klischee, dass manche Dinge mit einem neuen Partner plötzlich möglich sind. Immerhin profitieren Liam und ich nun davon.
Als ich in der U-Bahn sitze, begleitet mich ein kleines schlechtes Gewissen. Mein Vater fand es gut, dass ich eine Lösung gefunden habe und hat mich nicht davon abhalten wollen, das durchzuziehen. Wenigstens haben wir uns nicht im Streit getrennt. Was ungünstig gewesen wäre, da ich morgen mit der Band meines Vaters unterwegs bin und wir somit den ganzen Tag zusammen verbringen werden.
Ich weiß, dass David kein schlechtes Herz hat und mir nie mit Absicht wehtun wollte, daher hat er es natürlich nicht verdient, dass ich ihn jetzt nicht um Erlaubnis frage, aber Liams Wohlbefinden ist mir gerade schlichtweg wichtiger.
Toni habe ich nichts erzählt, denn ich bin mir sicher, sie hätte mir davon abgeraten.
Nein, auf eine Moralpredigt kann ich getrost verzichten. David hat mich damals dermaßen angelogen … Dagegen ist diese Lüge, diese Aktion nichts. Es verletzt ihn nicht. Das Einzige, was er tun müsste, wäre sein Bett frisch zu beziehen. Ob er mir in Zukunft noch vertraut, wäre mir egal. Mein Vertrauen benötigt er nicht mehr und ich nicht seines.
Und würde er den Kontakt abbrechen, der eh kaum besteht, würde ich das definitiv verkraften können.
Kurz bevor ich meine Zielstation erreicht habe, macht sich ein wenig Aufregung in mir bemerkbar.
Auf meinen Handflächen bildet sich ein feuchter Film. Verstehen tue ich das nicht. Liam weiß, dass es keinen Sex geben wird. Wir übernachten bloß in der Wohnung meines Ex-Freundes.
Wieso bin ich jetzt nervös? Es ist noch nicht mal eine vorfreudige Aufregung. Ähnelt eher dem Gefühl, gleich einen Vortrag halten zu müssen, auf dem man schlecht vorbereitet ist.
Liam steht bereits am Ausgang und wartet auf mich. Schlagartig ist mein Lampenfieber verschwunden. Wirklich merkwürdig …
„Hey, Kleine“, begrüßt er mich mit einem Küsschen links und einem rechts.
Denkt er, dass eine Blasenentzündung ansteckend ist oder wieso bekomme ich keinen Kuss auf den Mund?!
„Hi“, antworte ich knapp.
„Mein Auto steht gleich da drüben.“
„Alles klar. Bis zu David ist es nicht weit. Müssen nur schauen, ob wir dort einen Parkplatz finden.“
„Mit einem Smart sollte das wohl möglich sein“, lacht er.
„Auch wieder wahr“, schließe ich mich seinem Lachen an.
Das erste Mal genieße ich den Vorteil eines Smartes. Normalerweise ärgere ich mich, wenn ich mit meiner Familie im Auto sitze und wir einen Parkplatz suchen … Immer kommt Freude auf, einen Parkplatz gefunden zu haben und im nächsten Moment folgt die Enttäuschung, weil ein Smart diesen belegt.
Wir haben Glück und finden fast vor der Haustür eine Parkgelegenheit. Es fühlt sich komisch an, als ich unten die Eingangstür öffne. Hoffentlich kommen uns keine Nachbarn entgegen …
Ungesehen huschen wir in Davids kleine Dachgeschosswohnung. Mir zieht ein gewohnter Geruch in die Nase. Muffige, verbrauchte Luft gemischt mit Männerdeo und Parfum.
„Als erstes sollten wir lüften“, schlage ich vor.
„Gute Idee!“ Liam schlüpft aus seinen Schuhen und geht in die Küche, als wäre er hier schon mal gewesen, um das Fenster zu öffnen. Ich widme mich dem Schlafzimmerfenster. Da es zu sehr zieht, schließt Liam das andere Fenster direkt und kommt zu mir. Mir fällt auf, dass er gar keine Sachen dabei hat …
Keine Zahnbürste, keine frische Unterwäsche. Hauptsache, er kommt nicht auf die Idee, Davids Zahnbürste zu missbrauchen, aber die sollte er wohl mitgenommen haben.
Ich lege eine einzelne Socke, die mitten auf dem Bett liegt, ans Bettende. Morgen früh muss ich daran denken, sie zurückzulegen. Obwohl ich ziemlich oft in dieser Wohnung war, fühle ich mich wie eine Einbrecherin.
Hier hat sich, bis auf das Schlafsofa, kaum etwas verändert. Selbst der Mülleimer hinter der Tür ist wie damals bis zum Rand mit verbrauchten Taschentüchern beziehungsweise Klopapier gefüllt. Auf seinen Wichstuchmülleimer habe ich ihn mal angesprochen, als wir mit der Band und ein paar weiteren Leuten Silvester bei ihm gefeiert haben. Der war selbst, als Besuch da war, bis oben hin voll.
Es war nicht in Ordnung von mir, ihn vorzuführen, aber ich fand es witzig damals.
Eigentlich geht er mit seiner Sexualität ziemlich offen um, daher weiß ich gar nicht, warum es ihm in dem Moment peinlich war. Vor allem wissen seine Jungs, dass er gerne Pornos guckt.
Liam setzt sich zu mir aufs Bett.
„Ich muss eben das Zäpfchen nehmen … wegen meiner Blasenentzündung. Dafür muss ich mich ungefähr dreißig Minuten auf den Bauch legen“, kläre ich ihn auf.
„Alles klar. Kein Problem. Ist es immer noch schlimm?“
„Nein, ist so gut wie weg. Ich nehme es aber vorsichtshalber weiter.“
Ich hätte vermutet, dass er enttäuscht ist, dass wir keinen Sex haben können. Den Eindruck macht er überhaupt nicht.
Ich gehe ins Bad und führe mir dort das Wunderzäpfchen ein. Mich durchfluten Glücksgefühle bei dem Gedanken, dass ich kein Antibiotikum mehr brauchen werde. Ich besprühe noch eben Blasen- und Nierengegend und gehe dann zurück zu Liam und lege mich neben ihn auf den Bauch. Er redet und erzählt mir Dinge, die mich nur mäßig interessieren. Lästert ein wenig über Lars … erzählt von seinem Training, von seinem Job in der Bar und seiner baldigen Tätigkeit im Krankenhaus. Währenddessen könnte er mir ruhig den Rücken kraulen, denke ich. Wäre ich nur besser darin, meine Bedürfnisse zu äußern …
Stattdessen hoffe ich darauf, dass Liam meine Gedanken lesen kann. Vergeblich. Er jedoch hat überhaupt keine Hemmung, seinem Bedürfnis nachzugehen. Nach einer kurzen Gesprächspause greift er sich in die Hose und massiert seinen Schwanz. Wie zum Teufel kann er einfach so geil sein? Unser Gespräch war in keiner Weise sexuell ausgelegt. Mein Po, der in die Höhe ragt, kann auch nicht dafür verantwortlich sein, denn seine Augen haben ihn bisher ignoriert. Es scheint schlichtweg an seinem ausgeprägten Triebgefühl zu liegen. Für mich kaum nachvollziehbar. Es ist in Ordnung für mich, wenn er sich jetzt hier neben mir einen runterholt. Zwar ist das ein wenig ungewöhnlich, dass ich daneben liege, ohne etwas beizusteuern, aber mit geschmolzenem Zäpfchen in mir drin und noch nicht gänzlich verflogener Entzündung, bleibt mir nichts übrig, als vernünftig zu sein. Dabei hätte ich schon Lust, mal wieder normalen Sex mit ihm zu haben. Sex im Bett meines Ex … Schon makaber genug, dass mein Liebhaber es sich gerade besorgt.
Jedenfalls war ich naiv, als ich dachte, ich bräuchte nichts beizusteuern.
„Würdest du mir einen blasen? Wenn du wieder gesund bist, revanchiere ich mich. Versprochen!“, bittet er mich.
„Na gut“, stimme ich zu, weiß aber, dass Liam sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht revanchieren wird. Das letzte Mal geleckt hat er mich im März …
Es spricht nichts dagegen, mich jetzt oral zu befriedigen. Meine Klit ist immerhin gesund. Sagen tue ich natürlich nichts.
Er zieht sich komplett nackt aus. Netter Anblick, bis auf sein unfertiges Tattoo …
Ich beuge mich vor und nehme seine Spitze sanft in meinem Mund auf, umspiele sie zärtlich mit meiner Zunge. Liam stöhnt. Ich spüre, wie seine Eichel praller wird. Heute schmeckt er besonders gut.
Leider kann ich nicht blasen, ohne selbst geil zu werden. Mir schießt die Nässe in meine Panty. Der Schwanz in meinem Mund wird zu einer süßlichen Qual. Wenn er später schläft, kann ich es mir selbst besorgen. Obwohl es mich leicht abturnt, dass wir in der Bettwäsche meines Ex und seiner Neuen schlafen werden. Vielleicht verschiebe ich es besser auf einen anderen Zeitpunkt.
Liams Erregung wächst. Sein Schwanz pulsiert in meinem Mund, während ich ihn weiterhin verwöhne.
„Würdest du mir deinen Finger in den Po stecken?“, fragt er mit einer gewissen Zurückhaltung nach.
Mich überrascht diese Frage, dennoch antworte ich ohne lange zu überlegen mit einem „Ja“.
Er geht auf alle Vieren und streckt mir seinen Hintern entgegen. Ich habe meinen Finger noch nie ins Arschloch eines Mannes gesteckt. Ob das ohne Gleitgel wohl gehen mag? Vor allem sind meine Nägel nicht ganz kurz. Aber er steht ja auf Schmerzen …
Liam besorgt es sich weiter. Ich bespucke meinen Zeigefinger und versuche, in sein dunkles Loch einzudringen, was tatsächlich nicht so leicht ist.
„Nimm bitte den Mittelfinger.“
Ich gehorche und lasse meinen Speichel auf den längeren Finger laufen, befeuchte seinen Eingang und spiele an ihm herum. Sein Anus zuckt.
Unerwarteterweise gefällt mir das. Mit Nachdruck schiebe ich ihm meinen Finger rein. Sein Schließmuskel umschlingt ihn. Langsam vor und zurück. Ich bin mir unsicher, ob Liam das gerade gut findet oder eher nicht. Mir macht es Spaß, aber er macht nicht den Eindruck, als sei er entspannt.
„Tiefer“, dringt es dunkel aus seiner Kehle.
Ist es unangenehm, wenn der Finger fast dabei ist, wieder herauszurutschen?
Vorsichtig schiebe ich ihn weiter hinein, aber das ist leichter gedacht als getan. Wesentlich tiefer dringe ich nicht vor.
Ein wenig hemmt mich auch die Befürchtung, auf etwas zu stoßen, auf das ich nicht stoßen möchte …
Er penetriert seinen Schwanz ziemlich brutal. Als würde er krampfhaft versuchen, Lust zu empfinden. Meine Empathie kann sich allerdings täuschen.
„Würdest du mir den Po lecken?“, fragt Liam voller Demut. Er ist sich dessen bewusst, dass er viel von mir verlangt. Ich denke überhaupt nicht darüber nach, ziehe meinen Finger aus ihm zurück, würde diesen am liebsten an Davids Decke abwischen, kann mich aber beherrschen und liebkose daraufhin seinen After zaghaft.
Als ich feststelle, dass es nicht schlimm schmeckt, wie eigentlich erwartet, gehe ich intensiver vor. Seine Entspannung spüre ich an meiner Zungenspitze. Jetzt genießt er es endlich und ich kann mich in diese Praktik fallen lassen. Dieser intime Moment löst starke Erregung in mir aus. Ein wenig ärgere ich mich, dass es wieder so ist, dass ich dieser tieferen Lust nicht nachgehen kann.
Liam verleiht seiner Geilheit immer mehr Ausdruck. Mich spornt es an, seinen Eingang noch intensiver zu verwöhnen. Kurz bevor er kommt, dreht er sich um. Wir brauchen keine Worte wechseln. Mein Mund schnappt nach seinem Schwanz und kurz darauf ergießt er sich in mir.
„Danke“, sagt er schnaufend.
„Gerne“, reagiere ich mit einem Lächeln auf seine kleine Geste der Dankbarkeit.
Ich gebe wirklich gerne. Dennoch kann ich nicht verleugnen, ein bisschen frustriert zu sein.
Im Badezimmer spüle ich mir den Mund aus und wasche mir die Hände. Nachdem ich sie am Handtuchende, welches an der Tür hängt, abgetrocknet habe, rieche ich an meinem rechten Mittelfinger. Diese Situation könnte als eine Szene in dem Buch Feuchtgebiete Platz finden … Aber hey, das ist menschlich. Ich muss überprüfen, ob die Seife ihre Arbeit verrichtet hat.
Er duftet nach Seife mit einem Hauch von Po. Geht in Ordnung.
Zurück im Zimmer geht Liam ins Bad. Als er wiederkommt, schlägt er vor, zu schlafen. Dabei ist es gerade mal kurz nach Mitternacht. Für meine Verhältnisse zu früh, um einschlafen zu können. Er legt sich unter die Bettdecke, doch vorher zieht er sich sein Shirt über und die Boxershorts an.
Ich wollte eigentlich alles liegen lassen und ohne Decke schlafen. Vor allem finde ich den Gedanken nicht schön, dass die beiden bereits darin geschlafen und geschwitzt haben …
Bevor ich doch das Frieren anfange, lege ich mich ebenfalls darunter. Ich trage nur meine Unterwäsche.
Keine fünf Minuten später schnarcht Liam neben mir. Irgendwie habe ich mir den Abend doch ein wenig anders vorgestellt …
Ungefähr eine Stunde später falle ich endlich in den Schlaf.
Auf meinem Arm und meinem Kopf nehme ich sanfte Küsse wahr. Gefolgt von einem leichten Streicheln, welches meinen Arm hoch und herunter fährt. Träume ich oder schenkt mir Liam Zuneigung, während ich schlafe? Durch meine geschlossenen Augen vernehme ich, dass es noch Nacht sein muss. Dieses Gefühl auf meiner Haut … Entspannt gleite ich zurück ins Land der Träume.
Am Morgen werde ich unsanft von Liams Handywecker aus dem Schlaf gerissen.
„Guten Morgen, Schlafmütze.“
Mehr als ein grummeliges Stöhnen bekomme ich nicht heraus. Wie er immer so gut drauf sein kann, direkt nach dem Aufwachen, bleibt mir ein Rätsel. Jedenfalls kennt er in der Sache keine Empathie. Er steht auf und reißt das Fenster auf.
„Los! Aufstehen! Ich muss gleich weiter“, verkündet er.
„Wie spät ist es?“ Meine Stimme klingt rau. Mit einem Räuspern versuche ich, das Kratzen loszuwerden.
„Halb Zehn.“
„Mh. Okay.“
Viel zu früh. Es enttäuscht mich, dass er direkt los will. Kein gemeinsames Frühstück. Möglicherweise sollte ich endlich aufhören, Erwartungen zu hegen. Oder ich sollte lernen, sie klar und deutlich zu äußern.
Ich stehe auf, ziehe mich an und putze mir die Zähne, im Gegensatz zu Liam, der ja nichts mitgenommen hat …
Danach versuche ich alles so herzurichten, wie wir es vorgefunden haben. Dass etwas Klopapier fehlt, wird David hoffentlich nicht auffallen.
Als wir vor Liams Auto stehen, drückt er mir einen Schmatzer auf meine Lippen, bedankt sich noch mal und düst davon. Hungrig und müde schlendere ich zur U-Bahn Station.
Den ganzen Tag über denke ich darüber nach, was das letzte Nacht für eine komische Situation war. Irgendwie feiere ich die Aktion, aber auf der anderen Seite hatte das Ganze viel mehr Potenzial. Liam hat sich zwar bedankt, aber trotzdem komme ich mir doof vor.
Wieder einmal ging es nur um ihn. Ich habe es ihm recht machen wollen und mich dabei vollkommen zurückgenommen. Warum tue ich das? Das muss aufhören! Als sei ich abhängig von ihm. Mein Teufelchen scheint mich gut im Griff zu haben. Liam wird mir nicht das geben können, was ich brauche. Früher oder später muss der Teil in mir, der immer noch hofft, dass sich etwas ändern wird, dass ich ihn vielleicht sogar so weit kriegen könnte, dass er mir das gibt, was ich haben will, akzeptieren, dass Liam sich nicht verändern wird.
Selbst wenn ich ihm ehrlich sagen würde, was ich mir von ihm wünsche … Er wäre viel zu egoistisch, dem wirklich nachzukommen. Vermutlich würde er anfangs so tun, als wolle er mich glücklich machen, aber letztendlich wäre es unaufrichtig. Denn in dem Moment würde sein Ego aus meiner Aufmerksamkeit schöpfen.
Durch diese heimlichen Anflüge von Zärtlichkeit mir gegenüber, füttert er meine Hoffnung weiterhin.
Damals, als ich bei ihm übernachtete und er mich berührte, war ich ebenso unsicher, ob das ein Traum ist … Das war gewiss keiner.
Ich verstehe nicht, was das soll, warum er das tut. Ich fühle mich ihm so nah und doch so fern. Es ist merkwürdig.
Der Auftritt der Band meines Vaters findet in Langenhagen auf einem kleinen Schützenfest statt. Immerhin gibt es einen Crêpe- und Pommesstand. Die Musik, die vorher vom DJ abgespielt wird, ist kaum zu ertragen. Per WhatsApp schicke ich Liam eine Kostprobe. Er amüsiert sich genauso wie ich darüber. In der Bar, in der er arbeitet, muss er die ganze Zeit Schlagermusik hören, was ihm die Arbeit erschwert … Ich würde durchdrehen.
Der Auftritt verläuft gut.
Nachdem wir alles abgebaut haben, stehen mein Vater, mein Bruder und zwei weitere Bandmitglieder an der Wurstbude. Dort bestelle ich mir noch eine Portion Pommes. Während ich esse, höre ich den anderen zu.
Bis mein Dad erzählt, dass ich einen neuen Freund hätte …
„Nein. Er ist nicht mein Freund“, korrigiere ich ihn.
„Aber ihr habt gestern Abend die Nacht zusammenverbracht und schreibt viel …“, entgegnet er.
„Es ist keine feste Beziehung. Nur was Lockeres“, stelle ich klar.
Einer der anderen lenkt das Gespräch auf ein neues Thema um, wofür ich dankbar bin.
Keine Ahnung, wie mein Dad nun darauf kommt, zu behaupten, Liam und ich seien ein Paar. Dabei wollte er ihn gestern nicht mal bei uns übernachten lassen …
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