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Unterschied zwischen Hypnose und Meditation
Gar oft werden hypnotische und meditative Zustände gleichgestellt. Und doch gibt es einen sehr zentralen Unterschied. Beides sind Zustände eines ausgelagerten Bewusstseins. Das heißt, wir verlassen das übliche Alltagsbewusstsein und begeben uns auf eine andere Bewusstseinsebene. Bei der Hypnose lassen wir die Energien durch unser gesamtes Gehirn strömen. Das Bewusstsein wird breitflächig verteilt. Dadurch haben wir weniger punktuelles Bewusstsein, dafür eine breitere Möglichkeit, dank dieser Energieverschiebung jene Verbindungen und dadurch Programme im Gehirn herbeizuführen. Wir befinden uns also unterhalb des Alltagsbewusstseins, das heißt im Unterbewusstsein.
Doch was ist der Unterschied zur Meditation? Die Meditation stellt quasi die entgegengesetzte Richtung dar: Sie ist ein Zustand erhöhten Bewusstseins. Das heißt, die Energie verteilt sich nicht im Gehirn, sondern konzentriert sich punktuell. Es bilden sich hier vereinzelte Stellen mit sehr hoher Energiedichte. Begleitend entstehen messbar hohe Frequenzbänder von über 30 Hertz.
Was genau passiert bei der Meditation? Stell dir vor, dass sich die Energie in deinem Gehirn so sehr bündelt, versammelt und eben auf eine einzige Stelle (respektive auf wenige Stellen) konzentriert ist, dass es an dieser Stelle sogar zu anatomischen Veränderungen kommen kann. Das heißt, durch diese selektiv sehr hohe Energie entwickeln die Neuronen an dieser Stelle offenbar einen neuen Wert, weil sie gedanklich fokussiert und nicht mehr mit anderen Werten vernetzt werden. Weil wir beim Meditieren alle Energie auf eine Stelle konzentrieren, verhindern wir, dass Verbindungen im Gehirn geschaffen werden.
Wer beispielsweise Angst vor Hunden hat und beim (»richtig« durchgeführten) Meditieren nur noch an einen Hund denkt, sodass die Energie ausschließlich auf den Hund konzentriert bleibt, anstatt Verbindungen zur Angst herzustellen, der wird mit der Zeit diese Verbindungen trennen.
Meditieren heißt also, dass man nur an eine einzige Sache denkt. Beispielsweise an die Flamme einer Kerze. Oder an einen Wassertropfen, der über eine Lotusblüte abperlt. Oder an die Sonne. Wichtig ist allerdings, dass man nur an dieses Objekt denkt – ohne all die möglichen und unmöglichen Vernetzungen zu aktivieren.
Beim Meditieren stellt man sich also beispielsweise die Flamme einer Kerze vor. Man denkt ausschließlich: »Flamme. Flamme. Flamme. Flamme. Flamme …«
Bei der Selbsthypnose verbindet man dagegen alles mit allem und lässt die gewünschten Gefühle sich mit dem verknüpfen, was einem dienlich ist. So könnte der Mensch, der selbstbewusster sein will, beim Gedanken an eine Flamme einen selbsthypnotischen Gedanken haben wie: »Die Wärme dieser Flamme spüre ich immer dann in meinem Herzen, wenn andere mich nicht beachten oder mir nicht die Liebe schenken, die ich mir von ihnen wünsche.«

Hypnose: Verknüpfungen von Gedanken, Gefühlen und Werten
Hypnose vernetzt alles mit allem. Meditation verhindert die Vernetzung und bewirkt, dass wir wertfrei bei einem Meditationsobjekt bleiben und nicht weiterdenken; bemerken wir, dass unsere Gedanken abschweifen, kehren wir im Rahmen einer Meditation mit unserer Aufmerksamkeit zu diesem Objekt zurück. Ähnlich, wie wenn Kinder mit einer Lupe das Sonnenlicht auf einen Punkt bündeln, um eine »Zeichnung« in Holz einzubrennen.
Hypnose verbindet die Gedanken mit Werten und Gefühlen. Meditation brennt die Energie ausschließlich auf eine Sache so intensiv ein, dass keine Verbindung mehr zu Werten und Gefühlen entsteht. Und falls die Energie wieder mal zu den Synapsen von Werten und Gefühlen gelangt, so ist sie nun darin konditioniert, nicht in die Verbindung zu gehen, sondern auf diese Sache konzentriert zu bleiben.

Meditation: Fokussierung auf eine einzige »Sache«
Spannend ist bei der Meditation außerdem: Eben weil sich die Energie gewissermaßen versammelt, bleibt der Rest des Gehirns relativ energielos. Das heißt, der größte Teil des Gehirns ist entlastet. Deshalb fühlt sich Meditieren auch entlastend an.

Misst man die Energien von meditierenden Mönchen, stellt man fest, dass sie jeweils Frequenzbänder von mehr als 30 Hertz aufweisen. Weil die Energie so sehr gebündelt ist, entsteht eine sehr hohe Spannung im Gehirn. Das ist Physik.
Die Spannungsfelder werden in Mikrovolt gemessen. Spannung (Volt) ist Widerstand (Ohm) multipliziert mit Stromstärke (Ampere). Je mehr sich die Energie im Gehirn verteilt, desto weniger Widerstand gibt es, desto kleiner sind die Spannungsfelder im Gehirn. Deshalb sitzen wir beim Meditieren meist aufrecht, mit aufgerichtetem Kopf, vielleicht sogar im Lotussitz. Bei der Hypnose hingegen entspannen wir den Körper, um die Energien möglichst im Gehirn verteilen zu können.
Sogenannte »geführte Meditationen«, bei denen man den Körper entspannen soll und man viele diverse Verbindungen herstellt, sind in Wirklichkeit geführte Hypnosen. Der Begriff »Hypnose« wird allerdings meist gemieden, weil sich die Gesellschaft darunter immer noch etwas Mysteriöses vorstellt; vielleicht auch, weil jene, die die geführten Hypnosen anleiten, den Unterschied nicht kennen.
Beide Zustände sind wichtig und haben ihre Stärken. Im Bild der Wege gesprochen: Hypnose ist sehr nützlich, um neue Straßen im Gehirn zu bauen. Meditation ist dafür da, um an einer passenden Stelle eine Sitzbank aufzustellen.
Begegnung mit dem Unterbewusstsein: Die verbindende Instanz
Unser Unterbewusstsein ist eine überaus starke Instanz, die es beherrscht zu verbinden. Das Unterbewusstsein verbindet alles mit allem. Es verbindet neue Erlebnisse mit vergangenen Erlebnissen. Wenn unser Unterbewusstsein etwas erlebt, gleicht es das Erlebte binnen Sekundenbruchteilen mit vergangenen Erfahrungen ab. Es spiegelt vergangene Erlebnisse ins Hier und Jetzt. Dadurch will es eine Struktur erschaffen, eine Logik. Diese Struktur hilft das Erlebte besser zu verarbeiten und lässt potenzielle Gefahren vorausahnen. Denn wenn wir Strukturen rund um negative Erlebnisse erschaffen, meinen wir das Negative verstehen und in Zukunft vorhersehen zu können. Es entstehen Glaubenssätze. Glaubenssätze sind nichts anderes als Verallgemeinerungen, die wir selbst glauben; Generalisierungen, die helfen sollen, das Negative vorauszusehen und abwenden zu können.
Glaubenssätze dienen als eine Art Warnsystem, das uns vor erneuten Verletzungen bewahren soll. Dieses Warnsystem ist eng an die Emotionen gebunden und kooperiert ganz stark mit unserer Angst. Unser Unterbewusstsein arbeitet eng mit dem limbischen System zusammen – einem der ältesten Hirngebiete, dem wir besonders unser Überleben zu verdanken haben. Denn sobald wir in Gefahr sind, muss die Information so schnell wie möglich verarbeitet werden. Dann haben wir keine Zeit, vernünftig zu sein. Denn Vernunft kostet Zeit. Jeder vernünftige Gedanke wird abgewägt, wird geprüft, verläuft über unseren sogenannten Kortex, unsere Großhirnrinde. Alle Informationen, die durch dieses Hirngebiet gehen, werden zwar rational geprüft, doch diese Prüfung dauert auch länger, als wenn die Information über das limbische System verläuft. Dieses System ist nämlich dazu da, mithilfe des Unterbewusstseins die Gefahr (oder die positive Überraschung) binnen kürzester Zeit zu erkennen und schnelles Handeln zu ermöglichen. Wir nennen dieses Handeln auch »Affekt«. Wenn wir lachen: Affekt. Wenn wir fürchten: Affekt. Das Unterbewusstsein ist sehr eng mit dem Affekt verknüpft.
Bei der Arbeit mit dem Unterbewusstsein begeben wir uns mitunter auch aus dem Großhirn in unser durch die Emotion getriebenes Gehirn. Dafür müssen wir die Energie im Gehirn sich verteilen lassen. Dies bewirken wir mittels Selbsthypnose. Selbsthypnose heißt, wir stellen viele positive Verknüpfungen her, die dazu führen, dass alles Belastende neu verbunden und dadurch von seiner negativen Fracht befreit wird. Was uns belastet, wäre ja in Wirklichkeit meistens neutral. Deshalb lernen wir die Sache, die uns belastet, mit positiven Inhalten aus dem Unterbewusstsein zu verknüpfen.
Zum Beispiel die Angst vor Hunden. Hunde sind Hunde. Natürlich können Hunde vereinzelt auch gefährlich sein. Aber es gibt keinen Grund, generell Angst vor Hunden zu haben. Wer jedoch eine schlechte Erfahrung mit Hunden gemacht hat, beginnt den Hund (der eigentlich neutral ist) mit negativen Assoziationen zu verknüpfen. Unter Umständen reicht es schon aus, dass dieser Mensch im Fernsehen beobachtet hat, wie jemand von einem Hund verfolgt und gebissen wurde. Dadurch entsteht eine Art negativ belegter Nervenbahn im Gehirn. Sie wird immer wieder aktiviert, sooft das Gehirn an den Hund denkt. Dadurch kann der Mensch mit der Zeit gar nicht mehr anders, als jeden Hund mit dieser negativen Erfahrung zu verknüpfen.
Ein anderes Beispiel: ein Zahnarztbohrer. Er ist eigentlich neutral. Vollkommen unbedrohlich. Auch das Geräusch, das er macht, ist nicht gefährlich. Ebenso wenig der klinische Geruch, wenn man eine Zahnarztpraxis betritt. Der Geruch wäre eigentlich okay. Da aber viele Menschen beim Zahnarzt wegen des Verzichts auf Anästhesie oder wegen des für viele extrem unangenehmen Gefühls des vibrierenden Kiefers durch den Bohrer eine schlechte Erfahrung machen, beginnen sie das Geräusch des Bohrers bzw. den Praxisgeruch mit diesen negativen Erlebnissen zu verknüpfen.
Entsprechendes funktioniert mit anderen Dingen, die eigentlich ganz neutral wären, die der Mensch aber plötzlich zu fürchten oder zu meiden beginnt.
Diese Aktivierung negativer Nervenbahnen spielt sich meist vollkommen unbewusst ab. Das heißt, die Menschen wissen nicht, welche genauen Erlebnisse das Unterbewusstsein mit dieser an sich neutralen Sache verknüpft.

In diesen Fällen ist die Selbsthypnose das Mittel der Wahl. Selbsthypnose bedeutet dann nichts anderes, als dass wir die im Bewusstsein versammelte Energie ins gesamte Unterbewusstsein dringen und sich dort verteilen lassen. Dadurch lösen wir die gebündelte Energie auf und haben somit auch weniger Bewusstsein, stattdessen mehr Aktivität im Unterbewusstsein.
Auf diese Weise gelangt die Energie direkt zu den eigentlich neutralen Dingen, die negativ verknüpft sind. Ist die Energie einmal dort, kann sie mit einem geringen Maß an Bewusstsein mit positiven Ressourcen verknüpft werden. Wir brauchen hierfür sehr, sehr wenig Bewusstsein, obwohl wir noch zu einem gewissen Anteil wach sein sollten. Dadurch können wir die Energie, die bisher auf den negativen Erinnerungen liegt, umlenken: hin zu positiven Erfahrungen.
Das heißt, wir begeben uns mittels Selbsthypnose direkt in die negativen Nervenbahnen, sozusagen in die Gedankenschlaufen, die den Zahnarztbohrer, den Praxisgeruch, Hunde per se usw. mit negativen Erlebnissen verknüpfen. Sobald die Energie dort ist, verknüpfen wir sie mittels unseres minimalen Restbewusstseins mit positiven Erfahrungen. Mit Momenten der Stärke. Mit Momenten der Selbstsicherheit. Mit Momenten der Freiheit.

Die heilsame Aufgabe der Selbsthypnose ist es also, neue Vernetzungen im Unterbewusstsein herzustellen. Damit unser Unterbewusstsein ganz von selbst das, was wir negativ assoziieren (obwohl es neutral ist), von nun an mit etwas Positivem verknüpft. In etwa so, wie wenn du Zimt riechst und automatisch, unbewusst, ganz ohne es steuern zu können, an Weihnachten denkst. Das ist eine positive Gedankenschleife, die wir im Unterbewusstsein herstellen sollten. Eine wunderschöne Arbeit.
Begegnung mit dem Überbewusstsein: Die schöpferische Instanz
Das Unterbewusstsein verbindet. Das Überbewusstsein trennt. Es sind immer diese beiden Urkräfte: verbinden und trennen. Überall im Universum finden wir Verbundenheit. Überall finden wir jedoch auch das Trennende. Trennen von Beurteilungen. Trennen von damit verbundenen negativen Glaubenssätzen.
Eine Wolke ist eine Wolke. Sie ist weder gut noch schlecht. Wenn sie sich entlädt und es regnet, ist das für die einen ein Fluch und für die anderen einen Segen. Ein Baum ist einfach ein Baum – ohne Bewertung. Ein Vogel ist ein Vogel. Und ein Stein ist ein Stein.
Erst durch unseren Geist schreiben wir den Dingen einen Wert zu. Das kann wunderbar sein. Besonders wenn wir etwas als positiv oder schön bewerten. Wir suchen das Positive und das Licht.
Wo Licht auf Widerstand trifft, entsteht Schatten. Schatten ist bloß die Abwesenheit von Licht, wegen eines Widerstandes. Wenn wir den Widerstand bei den uns belastenden Dingen finden und aufheben, erkennen wir auch, dass kein Schatten mehr entstehen kann. Denn alles, was ist, ist einfach. Alles, was ist, ist ein Produkt des Lichtes. Alles, was ist, ist ein Resultat der Liebe und wird von der Liebe angetrieben.
Diese wundersame Erkenntnis entsteht bei der Meditation. Denn wie du nun weißt, bedeutet Meditation, dass die Energie so sehr auf einen Gedanken fokussiert und gebündelt wird, dass im Gehirn durch diese punktuell starke Ansammlung von Energie sehr hohe Spannungsfelder gemessen werden können. Sehr hohe Frequenzen, sogenannte Gamma-Frequenzen: über 30 Hertz. Beim Meditieren bündeln wir alle Energie auf einen Gedanken. Auf diese Weise lernen wir, die Gedanken zu kontrollieren, anstatt Verbindungen – und somit Bewertungen – herzustellen.

Wir denken beispielsweise an einen Vogel und stellen ihn uns vor. Wir bleiben in Gedanken bei diesem Vogel. Und wirklich nur bei diesem Vogel. Sobald unser Gehirn diesen Vogel mit irgendwelchen anderen Inhalten – beispielsweise mit emotionalen Erlebnissen – zu verknüpfen versucht, vermeiden wir dies, indem wir die Gedanken immer wieder auf den eigentlichen Gedanken zurücklenken: den Vogel.

Meditation lehrt uns, auf uns selbst und auf das, was uns triggern könnte, fokussiert zu bleiben, ohne darüber zu urteilen. Wir gehen nicht in die Bewertung. Wir lernen unsere Gedanken zu kontrollieren. Wir lernen bei uns zu bleiben. Wir lernen zentriert zu sein. Und nicht dem Wertesystem zu verfallen, das ohnehin der Subjektivität unterliegt und von unserem persönlichen Resonanzkörper abhängt.
Dadurch investieren wir nicht in die Angst und in all die negativen Emotionen, sondern schauen das Unangenehme an, ohne es zu bewerten. Wir lernen damit umzugehen, ohne dass schlechte Emotionen aufkommen.
Deshalb ist Meditation dafür da, zu trennen. Meditation trennt das ureigentlich Neutrale vom negativen Bewertungssystem. Meditation hilft uns, die negativen Gedankenschlaufen zu verlassen und zur schöpferischen Kraft zurückzufinden.
Willkommen im Überbewusstsein!
Falsches Meditieren
Es ist tatsächlich so: Eine heimliche Hypnosetechnik hat sich verbreitet. Kurzum, viele Menschen machen im Grunde Selbsthypnose, meinen aber, sie würden meditieren. Nach den bisherigen Erklärungen wird dir sicherlich klar: Indem wir unser Gehirn dazu anregen, viele Verknüpfungen herzustellen, geben wir die Fokussierung auf und verlassen somit höchstwahrscheinlich den meditativen Zustand.
Wenn wir uns in der Meditation vorstellen, wir würden durch einen Wald spazieren, und all die Wald-Erlebnisse mit vergangenen Erlebnissen oder mit beliebigen, willkürlichen unbewussten Inhalten verknüpfen, so machen wir Hypnose.
Merke dir: Alles Verbundene wirkt höchstwahrscheinlich hypnotisch. Doch sobald du deine Gedanken fokussierst und somit von anderen Gedanken trennst, machst du Meditation.
Solltest du des Öfteren in der Badewanne entspannt und dich einer sogenannten geführten Meditation hingegeben haben, dann hast du dabei die diversesten Verknüpfungen im Gehirn herbeigeführt. Du warst mit großer Wahrscheinlichkeit in einem hypnoiden Zustand. Das ist nicht schlimm. Nein, das ist sogar sehr gut. Du hast Selbsthypnose gemacht. Ein sehr wertvolles Instrument, das dir hilft, neue, positivere Verknüpfungen im Gehirn anzulegen.
Du weißt: Meditieren heißt, dass das Gehirn hohe Frequenzbänder produziert. Unser Körper ist zwar schon entspannt, aber zugleich meist aufrecht – mitsamt dem Kopf –, weil diese Haltung hilft, fokussiert zu bleiben und die Energie zu bündeln. Erhöhtes Wachbewusstsein.
Sobald wir uns hinlegen, wird unser Gehirn an den Schlafmodus erinnert. Die Wahrscheinlichkeit, dass unser Gehirn deshalb träumen will – also Verknüpfungen herstellt, um diverse Gedanken und Erlebnisse zu verarbeiten –, ist so viel größer. Deshalb wird man auch kaum einen Mönch während seiner Meditationen liegen sehen.
Bei der Selbsthypnose im Sitzen ist meist der Nacken entspannt, sodass der Kopf bzw. das Kinn in Richtung Brust herunterhängt. Dies kann dabei unterstützen, die Energie im Gehirn buchstäblich zu verteilen. Einige legen sich dafür auch gerne hin. Andere wiederum befürchten, dass sie einschlafen und dann die neuen Verknüpfungen nicht mehr kontrollieren können.
Meditative Atemtechnik
Die folgende einfache Atemtechnik eignet sich gut, wenn wir wenig Erfahrung mit Meditation haben. Es ist aber auch eine schöne Übung, wenn wir bereits über mehr Erfahrung verfügen.
Die Übung kannst du mit geöffneten, aber auch mit geschlossenen Augen durchführen. Du lernst dabei, deine Gedanken zu kontrollieren. Gedankenkontrolle heißt, dass du autonom entscheidest, wo sich deine Gedanken befinden sollen. Dein Gehirn hat im Lauf der Jahre selbst gelernt, wo es die Gedanken hinlenken will. Wohin die Energie in deinem Gehirn strömt, dort sind deine Gedanken – und umgekehrt.
Dein Gehirn entscheidet also autonom, wohin die Energie strömt. Dies jedoch meist eher zu deinem Schutz als zu deinem Wachstum. Denn unser Gehirn will natürlich unser Überleben sichern, indem es die Energie in (auch bloß vermeintlichen) Notlagen vermehrt auf das Überstehen der angstbehafteten Situation lenkt und eine eventuelle Chance zur Entfaltung ungenutzt lässt. Sobald unser Gehirn überreizt wird, neigt es dazu, der Angst zu gehorchen. Wenn das ganze System sozusagen »außer Kontrolle« gerät und die Energie zum Angstzentrum lenkt, hilft uns das am meisten dabei, zu überleben.
Doch diesen Mechanismus gilt es nun zu positivieren. Dieser Mechanismus, bei Überreizung in die Angst zu gehen, kommt aus der Steinzeit. Deshalb ist es an der Zeit, dass wir lernen, auch in Krisensituationen bewusst zu bleiben. Wach zu bleiben.
Einen ersten Schritt in diese Richtung bietet die Meditation. Wenn dein Unterbewusstsein wieder vergangene schreckliche Erlebnisse mit den aktuellen vergleicht, hilft sie dir, solche Vergleiche zu unterlassen. Sie bringt dich zurück in einen wachen Bewusstseinszustand. Ja, sogar in ein erhöhtes Bewusstsein.
Mit einer einfachen, meditativen Atemtechnik üben wir also nun, die Gedanken zu kontrollieren. Das Ziel besteht darin, die Gedanken konzentriert auf den Atem zu lenken. Nur auf den Atem. Und sobald sie abschweifen, führen wir sie zum Atem zurück. Wir denken an nichts anderes als an den Atem. Nur an den Atem.
Wir können dies gemeinsam üben. Ich bitte dich im Folgenden, jedes Mal, wenn du »Ein- und ausatmen« liest, dies auch wirklich zu tun und dich dabei nur auf dein Ein- und Ausatmen zu konzentrieren. Denke an nichts anderes außer an das Ein- und Ausatmen. Jedes Mal, wenn du »Ein- und ausatmen« liest, atmest du auch wirklich ein und aus, bleibst in Gedanken nur bei dieser Handlung und gehst dann zum nächsten »Ein- und ausatmen« – so lange, bis du bei der letzten Zeile mit »Ein- und ausatmen« angelangt bist.
Ich betone: Die Kunst liegt darin, zwischen diesen Worten und bei diesem Tun an nichts anderes zu denken. Und wenn ich »nichts« schreibe, meine ich wirklich das Nichts. Du denkst an nichts anderes. Auch nicht für einen Bruchteil einer Sekunde.
Hier ist die Anleitung für die Übung:
»Ein- und ausatmen.«
»Ein- und ausatmen.«
»Ein- und ausatmen.«
»Ein- und ausatmen.«
»Ein- und ausatmen.«
»Ein- und ausatmen.«
»Ein- und ausatmen.«
»Ein- und ausatmen.«
»Ein- und ausatmen.«
»Ein- und ausatmen.«
»Ein- und ausatmen.«
»Ein- und ausatmen.«
Fertig.
Und? Hast du auch bloß ein Mal an etwas anderes gedacht als an das Ein- und Ausatmen? Falls ja, so wiederhole die Übung so lange, bis du 12-mal ein- und ausatmen konntest, ohne an etwas anderes zu denken.
Diese Übung bringt dir bei, deine Gedanken zu kontrollieren. Indem du dein Gehirn darin trainierst, bei jenen Gedanken zu bleiben, die du denken willst, hast du ein großes Stück mehr Freiheit erlangt.
Vor allem in unserem Zeitalter, wo man unsere Gedanken gezielt durch Werbung, Medien und Politik zu lenken und zu beeinflussen versucht, ist ein wacher Geist, der autonom denken kann, das eigentliche Kapital.
Lass nicht andere für dich denken, sondern beweise dir selbst, dass du deiner eigenen Gedanken mächtig bist.
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