Mobilität im 21. Jahrhundert? Frag doch einfach!

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Welche Rolle spielen die Silver Mover?
Die Silver Mover Silver Mover bilden eine eigene Mobilitätsgruppe, deren Alter bei über 75 Jahren liegt. In dieser Generation, die einst als 68er-Generation in die Geschichte einging, gibt es relativ hohe Ansprüche an die Bequemlichkeit und an das sichere Reisen. Aufgrund der langen und kontinuierlichen Wohlstandsperiode in Deutschland verfügt diese Generation über ein weit überdurchschnittliches Einkommen und schätzt eine hohe Lebensqualität; sie legt Wert auf bequemes und sicheres Reisen und unterstützt Mobilitätskonzeptionen, die im hohen Alter die Fortbewegung und die Mobilität erhalten. Aufgrund des Alters stehen hier weniger die öffentlichen Nahverkehrsmittel im Mittelpunkt der Überlegungen, sondern mobile Dienstleistungen, die Unabhängigkeit und Autonomie im hohen Alter garantieren.
Welche Rolle spielen die Mobile Families?Mobile Families
Diese Generation der Mitte prägt das alltägliche Leben in Deutschland. Diese Menschen sind jene, die noch mitten im Berufsleben stehen, großes Engagement zeigen und eine Familie haben. Deshalb ist der Alltag vor allem von Stress, Arbeitsverdichtung, hohen Anforderungen und unterschiedlichen Belastungen geprägt. Insbesondere das Thema Work-Life-Balance bzw. Work-Life-BlendingWork-Life-Blending spielt für diese Generation eine primäre Rolle.
Im schwierigen Spannungsfeld zwischen Familie und Beruf präferieren diese Menschen pragmatische und funktionierende Lösungen. Mobilitätsdienstleistungen müssen stets verfügbar sein und die Familie in ihren Bedürfnissen unterstützen. Flexibilität und flächendeckende Verfügbarkeit sind für berufstätige Eltern von entscheidender Bedeutung. Die Services sollen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern und es ermöglichen, jederzeit von einem Ort zum anderen zu gelangen.
Für diese Nutzer ist es entscheidend, dass die Mobilitätsdienstleistungen kindergerecht sind, dass sie preisgünstig und auch bei hohen beruflichen Anforderungen stets verfügbar sind. Diese Generation lebt gerne in der Stadt und schätzt die vielfältigen Möglichkeiten und Optionen, welche die Ballungsräume für sie bieten. Jedoch müssen Familien aufgrund der hohen Wohnkosten in den Zentren in die Vorstädte oder auf das Land ziehen. Sie erwarten, dass die Verkehrsanbindung hervorragend ist, sodass auch Immobilien auf dem Land erschwinglich werden und das Pendeln erleichtert wird. Das setzt eine hohe Taktfrequenz voraus; denn aufgrund der enormen beruflichen Belastung ist es unabdingbar, dass man jederzeit rechtzeitig vor Ort ist und dass die Kinder zur Kita oder in die Schule gebracht werden können.

Digitale Mobilitätsdienste werden in der Zukunft in Deutschland eine herausragende Rolle spielen, da sie die DigitalisierungDigitalisierung vorantreiben und das Verkehrssystem effizienter und sinnvoller gestalten. Daher war eine Reform des völlig veralteten Personenbeförderungsgesetzes längst überfällig. Insbesondere moderne Dienste wie Uber und andere sind für eine moderne Infrastruktur wichtig.
Besonders kontrovers wurde die RückkehrpflichtRückkehrpflicht für Mietwagen beurteilt; etliche Taxidienste pochten darauf, dass private Mobilitätsanbieter wie Uber wieder zu ihrem Ausgangsort zurückkehren, was zahlreiche ökologisch wenig sinnvolle Leerfahrten verursacht. Der Gesetzgeber konnte sich aber nicht dazu durchringen, die Rückkehrpflicht vollständig abzuschaffen. Die Kompromisslösung bestand darin, dass neue Mobilitätsdienste zwar Aufträge per App oder telefonisch entgegennehmen dürfen, aber es ist ihnen nicht erlaubt, unterwegs Fahrgäste aufzunehmen. Dieses Privileg bleibt den traditionellen Taxidiensten vorbehalten.37
Die Regierung hat außerdem das sogenannte PoolingPooling initiiert, bei dem sich mehrere Fahrgäste ein Fahrzeug für ein gemeinsames Ziel oder für eine gemeinsame Route teilen. Darüber hinaus gestattete die Regierung in Berlin, dass die Kommunen Auflagen für neue Mobilitätsdienste erteilen können, um Taxidienste besser vor dem Wettbewerb zu schützen.
Die bizarr anmutende Rückkehrpflicht, die mobile und digitale Mobilitätsdienste behindert, wurde von einigen Experten vehement kritisiert; denn sie steht dem Klimaschutz im Wege und beeinträchtigt den UmweltschutzUmweltschutz und die NachhaltigkeitNachhaltigkeit. Durch diese Restriktion sind nämlich Leerfahrten unumgänglich.38
Die Maßnahmen wurden zum Teil auch hinsichtlich der zunftartigen Auflagen kritisiert, die Taxidienste in manchen Bereichen protegieren. Beispielsweise müssen Fahrer, die gelegentliche Fahrdienste anbieten, eine Fachkunde absolvieren und eine aufwendige Prüfung ablegen.
Solche Maßnahmen erinnern an Markteintrittsbarrieren, die ungerechtfertigt sind und nur den Status quo aufrechterhalten wollen.39
Welche Entwicklungen gibt es bei der urbanen Mobilität?
Angesichts der wachsenden Staus in Großstädten und der stärkeren Umweltverschmutzung sowie des beeinträchtigen Klimaschutzes ist eine Veränderung der urbanen Mobilität unerlässlich.
Im Jahr 2030 werden schätzungsweise 60 Prozent der Weltbevölkerung in Großstädten leben. Gegenwärtig beträgt der Anteil noch 50 Prozent mit einer stark steigenden Tendenz. Experten nehmen an, dass im Jahr 2030 zwei Milliarden Menschen der Weltbevölkerung zur Mittelschicht gehören werden. Insbesondere in China wächst die Zahl der Menschen, die in die Mittelschicht aufsteigen und über einen höheren Lebensstand verfügen, beständig.40
Die Zahl der Megalopoleis wird aus diesen Gründen beträchtlich zunehmen. Durch solche Riesenstädte wird es immer schwieriger, die Verkehrsströme zu steuern und für einen wirksamen Umwelt- und Klimaschutz zu sorgen. Daher ist ein innovatives Städtekonzept, das die schädlichen Auswirkungen eindämmt, besonders wichtig.
Das Verkehrssystem in Großstädten muss verändert werden, um die Umwelt und das Klima zu schonen. Insbesondere der Ausstoß von Kohlendioxid, das sich als besonders schädlich für das Weltklima erweist, muss drastisch reduziert werden. Daher sollten moderne Verkehrssysteme eingesetzt werden, die umweltfreundlich und klimaneutral arbeiten.
Insbesondere die ElektromobilitätElektromobilität ist geeignet, die Zahl der Emissionen zu reduzieren. Dies setzt voraus, dass der dafür benötigte Strom klimaneutral erzeugt wird.
Elektrische Fahrzeuge lassen sich im öffentlichen Nahverkehr systematisch einsetzen. Neben reinen Elektrobussen sind auch HybridfahrzeugHybridfahrzeuge denkbar. Darüber hinaus trägt das Carsharing erheblich zur Klimaneutralität und zum Umweltschutz bei. Auf diese Weise wird die Zahl der Fahrzeuge im Verkehr reduziert.
Je schneller sich die Batterietechnologie entwickelt, desto größer ist die Reichweite der Elektrofahrzeuge und damit die Nutzbarkeit auf längeren Strecken. Bislang reicht die vorhandene Reichweite für den städtischen Verkehr vollkommen aus.
Um die städtischen Verkehrssysteme systematisch zu verbessern, ist es wichtig, alle Verkehrsteilnehmer mit einzubeziehen. Hierzu gehören Fußgänger und Radfahrer, die einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Klimaneutralität leisten.
Um deren Stellenwert in der Verkehrsplanung zu würdigen und in den Vordergrund zu rücken, müssen mehr Fahrradwege gebaut und Städte für Fußgänger attraktiv werden.
Zudem sollten noch andere Verkehrssysteme einbezogen werden. Hierzu gehören beispielsweise E-ScooterE-Scooter, die im städtischen Nahverkehr nützlich sind, um kürzere Strecken zurückzulegen.
Die Stadtplanung sollte diese Vielfalt der Verkehrssysteme mit einbeziehen. Umgekehrt sollte der Schaden, den PKWs verursachen, kompensiert werden. Es ist denkbar, dass einige Großstädte nach Londoner Vorbild eine City-MautCity-Maut einführen, um die Zahl der PKWs spürbar zu begrenzen. Auch eine restriktivere ParkraumbewirtschaftungParkraumbewirtschaftung kann dazu beitragen, dass Großstädte wieder eine höhere Lebensqualität erlangen.41
Ein großes Vorbild bei der Verkehrsplanung ist die Stadt Wien, die sich weltweit durch eine außergewöhnlich hohe Lebensqualität und eine hervorragende Infrastruktur auszeichnet. Der österreichischen Hauptstadt ist es gelungen, den öffentlichen Nahverkehr systematisch auszubauen und zu fördern. Weltweit gilt das Nahverkehrssystem in der Donau-Metropole als herausragend. Es ist engmaschig und kundenfreundlich und ermöglicht eine systematische Nutzung im gesamten Großraum. Eine Abokarte kostet umgerechnet einen Euro pro Tag. Die Zahl der Abonnenten ist von 2012 bis 2018 sprunghaft gestiegen und hat sich mehr als verdoppelt. Darüber hinaus plant die Stadtverwaltung in Wien, den Ticketpreis noch weiter zu verringern.42

Moderne Mobilitätsdienste wirken sich beträchtlich auf die Dichte und Intensität des Großstadtverkehrs aus. Zu solchen Mobilitätsdiensten zählen beispielsweise Uber und Lyft.
Studien zeigen, dass in US-Großstädten der Verkehr durch diese Mobilitätsdienste erheblich zunahm. Dies gilt auch für Staus, deren Dauer um 5 Prozent zulegte.
Die Nutzung eigener Fahrzeuge verringerte sich hingegen lediglich um ein Prozent, und auch die Nutzung öffentlicher Nahverkehrsmittel sank um 9 Prozent. Insofern haben MobilitätsdiensteMobilitätsdienst wie Uber Uber nicht zur erwarteten Entlastung geführt.43 Experten gehen davon aus, dass eine Ausweitung und ein zügiger Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs einen wesentlich größeren Effekt auf das Verkehrsaufkommen in den Ballungszentren hätten.
Der öffentliche Nahverkehr wäre ohnehin das effizienteste Verkehrsmittel in Metropolregionen. Die Studie zeigt außerdem, dass bei einem Ausbau des Nahverkehrs oder bei der Ausweitung anderer Verkehrsmittel wie beispielsweise von Fahrrädern andere Services gar nicht in Anspruch genommen worden wären.
Eine Belastung stellt dar, dass der Anteil der Leerfahrten bei diesen Diensten bei 41 Prozent liegt. Daher wäre es sinnvoll, die Verkehrsplanung effizienter zu gestalten und den öffentlichen Nahverkehr in den Vordergrund zu rücken.44
Sharing als innovatives Konzept
In diesem Abschnitt wird u.a. die Frage beantwortet, ob Carsharing nur ein aktueller Hype ist oder ob der Autobesitz als Standard abgelöst wird.
Welche Rolle spielt Shared Mobility?
Shared MobilityShared Mobility ermöglicht es, verschiedene Transportmittel systematisch und gezielt zu verknüpfen. Dies umfasst neben dem öffentlichen PersonennahverkehrPersonennahverkehr auch Formen der MikromobilitätMikromobilität mit Hilfe von E-Scootern, Fahrrädern sowie E-Bikes.
Durch die Shared Mobility wird es möglich, Kosten zu sparen, die Umwelt zu schonen und für einen stärkeren Klimaschutz zu sorgen. Inzwischen gibt es immer mehr Startups, die sich dem Thema Shared Mobility widmen und neue Konzeptionen entwickeln. Eine Studie schätzt, dass das Potenzial für diese Ansätze im Jahr 2030 bei 1,6 Milliarden US-Dollar liegen wird.45

CarsharingCarsharing folgt dem Prinzip, dass Nutzen wichtiger ist als Eigentum. Das Carsharing wird sich in der Zukunft verbreiten und einen wesentlich höheren Stellenwert als bisher genießen. In einer modernen vernetzten Gesellschaft ist die Nutzung von Carsharing und überhaupt von Sharing-Konzeptionen eine wichtige Komponente. Ein solches Sharing gibt es nicht nur im Verkehrsbereich, sondern auch bei der Nutzung von Coworking-SpaceCoworking-Spaces und bei der Nutzung von Werkzeug. Durch das Teilen werden nicht nur Ressourcen geschont, sondern die Gesellschaft setzt insgesamt auf Kooperation und Teilhabe.
Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich die Zahl der Carsharing-Nutzer verzehnfacht. Diese erstaunliche Dynamik belegt, dass Carsharing und das Access-PrinzipAccess-Prinzip in der Zukunft eine große Bedeutung erlangen. Wie wichtig dieses Konzept ist, zeigt auch, dass immer mehr Automobilhersteller sich an solchen Carsharing-Unternehmen beteiligen oder selbst welche gründen. Auch Bahngesellschaften bieten Sharing-Dienste an. Mittlerweile gibt es Angebote, die Geschäftskunden mit einbeziehen und ihnen das Carsharing ermöglichen. Mobility Hubs wie beispielsweise Bahnhöfe in Großstädten können als Touchpoints dienen für die Nutzung solcher neuartigen Services. Durch die Vernetzung und Digitalisierung des Verkehrssystems ergeben sich eine Vielzahl von Optionen und Möglichkeiten, die sowohl Privat- als auch Geschäftskunden als Zielgruppen ansprechen. Durch das höhere Maß an Professionalität wird es möglich, Mobility as a ServiceMobility as a Service in Form einer Plattform zu etablieren. Für Wochenendausflüge oder Kurzurlaube ist es sinnvoll, ein Fahrzeug über einen Abodienst zu mieten, anstatt es zu besitzen. So werden einige Nutzer einen Porsche oder Ferrari für den Ausflug mieten oder einen Mini für den Kurzurlaub am Wochenende.
Da die Politik plant, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen, wird in ländlichen Regionen in der Zukunft ein Busverkehr im zumindest stündlichen Takt verfügbar sein, so dass sich ein Auto immer weniger rentiert.
Gehören Abomodelle zu modernen Mobilitätskonzepten?
Das AbomodellAbomodell wird den Automobilmarkt grundlegend verändern und umwälzen, denn durch das Abomodell werden klassische Formen von Eigentum an Fahrzeugen als veraltet angesehen. Die monatliche Aborate enthält die Kosten für die Wartung, die Versicherung, die Steuern und andere Kosten, die möglicherweise mit dem Fahrzeug verbunden sind. Nur die Kosten für den Treibstoff, d.h. im Fall des Elektroautos die Stromkosten, müssen vom Kunden aufgebracht werden.
In der Regel beträgt die Laufzeit 6 bis 12 Monate, gelegentlich 24 Monate. Aber auch Kurzzeit-Abos sind immer mehr im Kommen. Die jeweiligen Kosten für das Abomodell richten sich nach dem Fahrzeug, der Fahrleistung und der Laufzeit des Vertrags. Bei solchen Verträgen gibt es Inklusivkilometer, die angeben, wie weit der Kunde maximal fahren darf.
Die Zahl der Auto-Abo-Anbieter wächst ständig; denn das Geschäftsmodell gilt als sehr lukrativ und zukunftsträchtig. Es ist bequem und kundenorientiert und kommt dem Wunsch nach mehr Freiheit und Auswahlmöglichkeiten entgegen. Daher versucht die Automobilbranche in Zukunft, mehr solche Verträge anzubieten, die den Wünschen und Interessen in besonderer Weise gerecht werden. Zu den Anbietern zählen beispielsweise VW, Volvo, BMW und Mercedes. Verschiedene Startups bieten kundenfreundliche Aboverträge an. Bekannt sind beispielsweise Cluno, ViveLaCar, Like2Drive, Conqar und Finn.Auto. Aber auch Autovermieter wie Sixt, Buchbinder und Hertz zeigen beträchtliches Interesse an dem Abomodell, das ihrem Geschäftsmodell sehr ähnelt und weitere Möglichkeiten eröffnet, um neue Kunden zu gewinnen. Daher sind besonders Autovermieter an diesem neuen Konzept interessiert, das ihnen eine Ausweitung ihrer Servicepalette ermöglicht.
Um die Lukrativität eines Autoabomodells bewerten zu können, gibt es eine einfache Kennzahl, die es erlaubt, herauszufinden, ob ein solches Angebot preisgünstig ist. Zur Berechnung wird die monatliche Aborate dividiert durch den Listenpreis minus den Rabatt, also den Angebotspreis. Werte zwischen 1,0 und 1,6 Prozent gelten als kostengünstig. Muss der Kunde zuviel für die monatliche Aborate aufwenden, ist es sinnvoller, ein Fahrzeug zu kaufen.
In der Regel ist die Nutzung eines Autoabos serviceorientiert und lässt sich problemlos online erledigen. Das Fahrzeug wird in der Regel zu dem vom Kunden gewünschten Ort gebracht. Gegen eine zusätzliche Gebühr kann das Auto am Ende der Laufzeit auch wieder abgeholt werden. Man sollte jedoch wissen, dass am Ende der Laufzeit bei der Rückgabe ein umfassendes Gutachten erstellt wird. Ein Experte prüft bei der Rückgabe sorgfältig, ob das Fahrzeug eventuell Schäden aufweist.
Im Vergleich zum weit verbreiteten LeasingLeasing sind die Laufzeiten für solche Abomodelle kürzer. So können Autos bereits für ein Jahr oder zwei Jahre abonniert werden, während beim Leasing oft eine mehrjährige Laufzeit üblich ist. Das Leasing gilt zwar als preisgünstiger, deckt aber in der Praxis nicht alle Kosten ab, während beim Abomodell lediglich die Spritkosten vom Kunden aufgebracht werden müssen.
Das LeasingmodellLeasingmodell hat den Vorteil, dass individuelle Kundenwünsche hinsichtlich der Ausstattung berücksichtigt werden können. Beim Abomodell ist dies zurzeit nicht der Fall, so dass Kunden mit den vorhandenen Standardmodellen, die eine leichtere Abwicklung gestatten, vorliebnehmen müssen. Beim Leasing hingegen lässt sich die Ausstattung relativ frei nach den Wünschen des Kunden konfigurieren und erweitern.
Das Abomodell Abomodell ist insbesondere dann interessant, wenn ein Fahrer ein neues Fahrzeug testen möchte. Dies gilt für Elektroautos und den Tesla. Problematisch beim Abomodell ist häufig, dass die Zahl der Freikilometer relativ eingeschränkt ist und eine Aufstockung relativ viel kostet. Ein Autofahrer, der sich ein Abo zulegen möchte, sollte vorher darüber nachdenken, wie viele Kilometer im Durchschnitt pro Monat gefahren werden. Man sollte zudem entscheiden, ob man ein Elektroauto haben möchte oder ob man beim konventionellen Verbrennermotor bleibt. Gerade das Abo ermöglicht es technikbegeisterten Autofahrern, ein Elektroauto ausgiebig zu testen und zu fahren. Die Anbieter stellen fest, dass Fahrzeuge mit Elektroantrieb den höchsten Zuwachs bei den Abomodellen erzielen.
Das Abo ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, insbesondere bei der Übergabe und der Rückgabe. Bei Autounfällen kann ein Selbstbehalt vereinbart werden, dessen Höhe die Kosten für ein solches Abo beeinflusst. Darüber hinaus sollte man sich erkundigen, welche Zusatzleistungen inbegriffen sind – beispielsweise im Ausland.46
Während der Corona-Pandemie ist die Zahl der Autofahrer, die sich einen Abodienst für ein Fahrzeug zugelegt haben, sprunghaft gestiegen; denn während des Lockdowns vermieden es viele, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Generell geht der Trend wieder hin zum Individualverkehr, da die Pandemie aufgezeigt hat, dass große Menschenansammlungen aufgrund des möglichen Infektionsrisikos bedenklich sind.
Dennoch glauben Experten, dass sich dieser Trend langfristig wieder umkehren wird und die öffentlichen Verkehrsmittel als ein sinnvolles und klimafreundliches Transportmittel wahrgenommen werden. Fachleute rechnen damit, dass die Zahl der Abonnenten drastisch steigen wird. Denn das Abo erweist sich als kundenfreundlich und transparent. Viele Kunden kennen die Vorzüge von Diensten wie Netflix und Spotify. Aufgrund der großen Zufriedenheit wird das Modell in Zukunft an Resonanz gewinnen. Ein wesentlicher Vorteil des Abos besteht darin, dass die Vertragslaufzeit wesentlich kürzer ist als beim Leasing, das sich über mehrere Jahre erstreckt. Bei manchen Modellen ist es sogar möglich, eine Laufzeit für wenige Monate zu vereinbaren. Darin sind die Kosten für die Zulassung und den TÜV enthalten.47
Das Modell wird der Idee gerecht, dass Eigentum nur zusätzliche Lasten bringt und dass das Abonnement mehr Flexibilität aufweist. Der Trend geht ohnehin zu moderneren Vertriebsformen. So möchte beispielsweise Volvo ab 2030 Neuwagen lediglich online anbieten. Abos werden die Vertriebsformen in der Automobilbranche drastisch verändern. Der klassische Vertrieb im Autohaus wird sich grundlegend wandeln.48
Ein weiterer großer Vorteil der Abos besteht darin, dass der Autofahrer keinen Wertverlust erleidet, da er das Auto nicht besitzt. Aufgrund des immer schnelleren technologischen Wandels und der immer kürzeren Innovationszyklen ist es für den Autofahrer von Vorteil, ein Auto zu abonnieren, um immer wieder auf das aktuelle Modell zurückgreifen zu können. Der Autofahrer hat weder ein Problem mit einer völlig veralteten Technik oder einem rasch sinkenden WiederverkaufswertWiederverkaufswert. Vielmehr genießt der Kunde das Privileg, immer das neueste Automodell nutzen zu können. Dieses Verfahren kennen die meisten bereits von Smartphones. Daher wird dieses Konzept schnell auf große Resonanz stoßen. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass die neuesten Autos im Abo wesentlich schneller verfügbar sind als beim Kauf. Insbesondere gefragte und innovative Modelle haben eine relativ lange Wartezeit. Ein typisches Beispiel ist der Polestar 2, der aufgrund seiner innovativen und futuristischen Technik als ungemein faszinierend gilt. Wer ein Abo abschließt, kann nach kurzer Zeit mit dem Fahrzeug fahren. Bei einem Kauf sind Wartezeiten von mehreren Monaten durchaus die Regel.49
Ein Elektroauto zu abonnieren kann auch helfen, die Kosten zu senken. Praxisbeispiele zeigen, dass ein Verbrennermotor etwa doppelt so viel kostet wie ein Elektroantrieb. Wer beispielsweise einen Mini Cooper zu Hause elektrisch auflädt, um damit 100 km zu fahren, zahlt im Durchschnitt 5 Euro, während das Betanken eines vergleichbaren Autos mehr als doppelt so viel kostet.50
Bei den Freikilometern sollten die Vertragsdetails sorgfältig studiert werden. Einige Anbieter ermöglichen es, Freikilometer, die bei der monatlichen Pauschale nicht genutzt wurden, auf den nächsten Monat zu übertragen. Bei anderen Anbietern verfallen die nicht gefahrenen Kilometer.51
Etliche Anbieter von Abos wollen Fahranfänger als Kunden vermeiden, die jünger als 21 Jahre sind. Die eigentliche Zielgruppe liegt bei Personen, die älter als 35 Jahre sind. Dennoch haben einige Offerten sich darauf fokussiert, auch jüngeren Menschen die Möglichkeit eines Abos zu bieten. Hier werden vor allem 18- bis 21-Jährige als Kundensegment präferiert. Beispielsweise gibt es ein Angebot für den Ford Fiesta. Andere Modelle wie jene von VW und Volvo sehen kein Mindestalter vor.52
Betrachtet man die Versicherungsprämie, die mit einem solchen Abo verbunden ist, so fällt auf, dass diese Prämie in ihrer Höhe auf dem Niveau für Fahranfänger liegt. Kritisch zu betrachten ist die bei Abos vorhandene Selbstbeteiligung im Schadensfall. Sie kann mitunter bis zu 1000 € reichen. Der Kunde hat die Wahlmöglichkeit zwischen Teil- oder Vollkasko. Experten warnen aber vor einer zu hohen Selbstbeteiligung. Sehr interessant sind auch die Möglichkeiten, das Auto nach mehreren Jahren zu verwerten. Einige Anbieter haben eine Kooperation mit Gebrauchtwagen-Händlern abgeschlossen. Das Auto, das bereits in die Jahre gekommen ist, wird diesen dann zur Verwertung angeboten.53

Das CarsharingCarsharing wird sich immer mehr verbreiten, da es insbesondere in Großstädten und Ballungszentren beachtliche Vorteile bietet. Im Vergleich zum Jahr 2019 hat sich der Anteil der Carsharing-Fahrzeuge in Deutschland um 25,7 Prozent erhöht.54 Hierzulande sind 25.400 Carsharing Fahrzeuge unterwegs, und es gibt 2,29 Millionen Nutzer, die sich für Carsharing-Dienste registriert haben.55 Es wird zwischen stationsbasierten und Free-floating-Anbietern unterschieden.
In den Großstädten dominiert das Free-floating-Modell, das die häufigere Nutzung gestattet und es den Nutzern ermöglicht, Fahrzeuge im ganzen Stadtgebiet an beliebiger Stelle abzustellen. Dadurch können Interessenten in jeder Metropole ohne längeres Suchen ein Fahrzeug finden und bequem Kurzstrecken zurücklegen. Dieses hohe Maß an Flexibilität und Kundenfreundlichkeit macht Carsharing-Dienste attraktiv. In den ländlichen Regionen hingegen herrscht das stationsbasierte Carsharing vor, das sogar ehrenamtlich organisiert wird. Dabei wird das Fahrzeug wieder an einen bestimmten zentralen Standort zurückgebracht.
Der größte Anbieter im Free-floating-Bereich ist ShareNow. Über 80 Prozent der Nutzer von Carsharing verfügen über kein eigenes Auto.56 Vor allem Studierende und Engagierte, die aktiven Klima- und Umweltschutz als Teil ihres Lebensmodells verstehen, begeistern sich für Carsharing-Dienste.








