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Schon von weitem drang derbe Fröhlichkeit immer lauter in die Ohren der Neuankömmlinge. Das Tor des großen Gutes oberhalb der Sumpfseite des Flusses stand weit offen, Wachen oder wenigstens doch Knechte, die aufpassten, waren nicht zu sehen. Wie ungewöhnlich. Dafür umso mehr lachende Menschen, Männer wie Frauen, die in die Dunkelheit hinaus torkelten, um sich gleich irgendwo in der Nähe zu erleichtern oder gerade wieder durch das Tor hindurch in einer Masse aus feiernden Menschen zu verschwinden. Wohin sollten sie sich in diesem Durcheinander nur wenden? War der Fürst Gosbert, den Kilian an diesem unheimlichen und offenbar gottlosen Ort zu finden hoffte, überhaupt hier? Würde jemand sein Begleitschreiben des königlichen Hausmeiers lesen können?
„Ist euer Herr, der Fürst Gosbert hier anwesend?“, schrie Kilian einen Mann gegen den Lärm an, „ich muss ihn sprechen.“ Ein Lachen, ein Schulterzucken war die Antwort. Dann tanzte der Angesprochene mit seiner Liebsten davon, den Spielleuten entgegen.
„Dort Bruder, sieh nur“, nahm ihn Kolonat beim Arm, „könnte dies nicht derjenige sein, den wir suchen?“ Auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes sah man zwischen den Leibern hindurch bei der Stiege des Herrenhauses für kurze Augenblicke immer wieder einige herrschaftlich Gekleidete an einer Tafel schmausen. Ja, das war eine Möglichkeit, aber seltsam genug, keine erhöhte Position, keine Ehrentafel für Edle und die Geistlichkeit, und sowieso war dies gewiss kein christliches Fest. An diesem Ort wartete viel Arbeit auf sie. Es galt das Werk Gottes zu verrichten.
„Seid ihr Fürst Gosbert?“, wandte sich Kilian in dem fränkischen Dialekt, dessen er mächtig war, überwiegend aber weiter im Westen gesprochen wurde, an den Edelsten der Tafel, „König Theuderich III. schickt uns. Wir führen ein Begleitschreiben seines Hausmeiers Pippin mit uns.“ Kilian, wie auch seine Begleiter, neigten leicht das Haupt vor dem vermuteten Fürsten. Totnan schielte verstohlen nach den vielen saftigen Bratenstücken bei einem der nahen Feuer, Kolonat vermochte dagegen den Blick nicht von der herrlichen Erscheinung einer Frau zu nehmen, welche kaum drei Schritte entfernt an dieser Tafel thronte.
„Herzog Gosbert, ich bin Herzog Gosbert. Herr über die alten fränkischen Besitzungen Austrasiens. Und wie darf ich dich ansprechen, hat man dir auch einen Namen gegeben?“ Das Gelächter der Umgebung beantwortete er mit einem Grinsen. Gleichzeitig ließ ihn aber der Gedanke daran, was diese unübersehbar fremdländischen Wanderer an seinen Hof führen mochte, nüchtern werden. Bestenfalls würde er es mit Abgaben oder Frondiensten zu tun bekommen, schlimmstenfalls musste er sich auf einen erneuten Kriegszug begeben.
„Verzeih Herr, ich bin Kilian und dies sind meine Begleiter und Schüler Kolonat und Totnan. Wir wurden aus Aghagower auf Irland entsandt, um in den fränkischen Reichen das Werk Gottes zu …“
„Mönche! Ihr seid nur ein paar Mönche …“, brüllte Gosbert unterbrechend los und schlug sich vor Lachen auf die Schenkel. „Geht! Nehmt euch vom Wildbret. Nehmt euch vom Wein und dann geht eures Weges!“ Gosbert verschluckte sich am eigenen Gelächter und am Wein. „Geht zurück auf eure Insel oder geht zu meinen Nachbarn, den Thüringern, aber geht und vergesst nicht, euren Gott mitzunehmen. Hier gibt es für eure Sorte nichts zu tun.“
Kilian rührte sich nicht von der Stelle.
„Was noch? Willst du ein Almosen? Ich habe keines für dich und deinen Gott. Nehmt euch an Speis und Trank, was ihr tragen könnt und dann wandert weiter, bevor ich die Geduld mit euch verliere.“
„König Theuderich verlangt von seinen Gefolgsleuten nicht nur die Treue, sondern auch den wahren Glauben. Dieses Schreiben bezeugt seine Wünsche.“ Kilian hielt nun ein überaus wertvolles Pergament in seinen Händen, das er seinem Beutel entnommen hatte.
„Genug!“, herrschte Gosbert den Fremden an, sprang auf, gebot mit einer Geste dem Spiel und Tanz Einhalt. Ruhe kehrte indess erst nach einer kleinen Weile im ganzen Hof ein. Aus der fröhlichen Ausgelassenheit der Neuen Jagd war innerhalb weniger Augenblicke eine gefährliche Anspannung erwachsen. Auch das Weib an Gosberts Seite hatte sich erhoben, die Blicke des jungen Kolonat folgten ihren anmutigen Bewegungen.
„So hör ihn dir doch an, Liebster. Wir sollten erfahren, was er zu sagen hat. Und auch was auf dem Pergament steht, das er in seinen Händen hält. Ist es an uns gerichtet?“ Gailana griff begütigend nach Gosberts Arm. Gleichzeitig vertiefte sich ihr Blick in das Antlitz des Fremden. Stolz drückte es aus, edel gezogen waren die Linien seines unerschrocken gleichmütigen Ausdrucks, die Stirn, die Wangenknochen, das scharfe, endlich einmal bartlose Männerkinn, die lange gerade Nase, die klaren Augen und dazu das volle, auch im Dunkel der Nacht rötlich schimmernde Haar. Ihr gefiel, was sie sah.
„Das verstehst du nicht, Weib. Er will uns die Regeln seines Christengottes aufzwingen. Das ist ein Gott, der unseren Glauben einen Alten Glauben, einen falschen Glauben nennt und vertreiben will. Ich habe es auf meinen Kriegsfahrten gesehen.“ Durch Gailana spielend vom Aufruhr zur Ruhe gebracht, wandte sich Gosbert nun an seine Gefolgsleute. „Ruhe, ihr lieben Leute! Heute Abend am Tag der ersten Jagd des neuen Jahres sind drei Männer aus fremden Landen zu uns gekommen, die uns sagen, wir seien nicht des rechten Glaubens.“ Unruhe, Pfui-Rufe und Gelächter erschallten aus dem Volk.
„Bleibt ruhig!“, rief der Fürst, „was meinst du dazu, Sigbert? Sind wir hier in Virtestat eines falschen Glaubens?“ Wieder erschallendes Gelächter, der Angesprochene schüttelte grinsend den Kopf. Und an Kilian gewandt: „Sigbert ist unser Druide, Christenmönch, er hat viele Schüler. Hier in meinem Haus findest du den Schrein der Diana, der Göttin der Jagd, Beschützerin unserer Kinder und Frauen, welche uns das Fest dieser Nacht schenkt.“ Jubel. „Dort jenseits des Flusses aber steht auf dem Virteberg das Heiligtum der Stammesgötter der zweiten Welt. Wir bitten sie mit einem Opfer um ihren Beistand, wenn morgen der neue Tag anbricht. Unsere Götter kommen gut miteinander aus. Wir brauchen keinen weiteren. Ganz besonders nicht einen, der Zwietracht in meiner Herrschaft sät, weil er die Götter anderen Glaubens schmäht.“ Tosender Jubel.
Kilian zeigte sich inmitten der nicht freundlich gesinnten Menge unbewegt, standhaft. Ganz anders war seinen Begleitern zumute, Totnan brannte im Angesicht der Köstlichkeiten dieses Ortes vor Angst und Hunger der Bauch, Kolonat fürchtete noch immer seine vielleicht wegsackenden Knie beim Anblick des erstrahlenden Weibes an der Seite dieses fränkischen Unholds.
„Und doch fürchtest du das Wort des einen Gottes so sehr, dass du ihn in deinem Reich nicht sprechen lassen willst“, sagte Kilian mit lauter, fester Stimme und einer Drehung zu den Menschen hin, damit diese ihn hörten. „Du fürchtest die von der Not befreiende Wahrheit des einzigen und gegen alle Welt barmherzigen Gottes!“
„Ich fürchte überhaupt nichts. Weder deinen Gott noch den Tod.“
„Dann erweise deinem König Treue und gehorche seiner Anweisung. Auf diesem Pergament steht es besiegelt.“
„Du meinst meinen Verwandten Theuderich? Der ist doch nicht viel mehr als eine Puppe des gefräßigen Arnulfingers.“
„Er ist dein König, und du bist ihm zu Treue und Lehen verpflichtet. Die Worte auf diesem Pergament wurden durch des Königs Hausmeier Pippin selbst gesprochen und niedergeschrieben. Du musst sie ebenso achten, wie meine Gefährten und ich es tun. Sie fordern, dass ich das Werk Gottes in deinen Landen wirke. Lies sie.“
„Steck das wieder weg. Es ist nur Gekritzel. Nichts wert.“
„Lasst mich etwas vorschlagen“, sagte Gailana halblaut zu den sich gegenüberstehenden Männern, „besteht nicht auf der Urkunde des Königs, und mein Gemahl und ich gewähren euch das Gastrecht. Nehmt Platz an unserer Tafel“. Und leise zu Gosbert gewandt: „Wir sollten Gesandte des Arnulfingers nicht im offenen Streit fortschicken. Die Zeiten verändern sich.“
Gosbert schüttelte den Kopf. „Mein kluges und schönes Weib. Wie könnte ich mich deinem Rat verschließen?“ Laut sprach er: „Die Herzogin sagt, dass wir die Mönche an unsere Tafel bitten sollen. Nur um ihnen zu zeigen, wie schwach ihr einsamer Gott ist gegen die Kraft unserer gemeinsamen Welten. Setzt sie dort ans Ende zu den Schülern des Sigbert. Ich will mir die Lust an der Neuen Jagd nicht nehmen lassen.“ – Jubel im Volk.
Gosbert drückte Gailana an sich und ihr unter dem Gejohle der Menschen einen derben Kuss auf die Lippen. Das Fest nahm seinen Fortgang wie zuvor.
Totnan stillte seine Leibesbedürfnisse, Kolonat trank abwesend einen Schluck Wein und Kilian versuchte das Ziel ihrer Reise zu bewerten. Er war davon ausgegangen, den Glauben dieser austrasischen Grenzlande zu stärken und zu festigen. Niemals hätte er erwartet, dass der Verwandte der fränkischen Herrscher und der Nachkomme des großen Chlodewig noch den Alten Glauben duldete und gar selbst teuflischen Göttern jener vergangenen Römer huldigte.
„Du musst wissen, es ist so, dass niemand hier dein Schreiben des Königs lesen kann“, sprach ein Schüler des Sigbert Kilian unvermittelt an.
„Ich hätte es verlesen können.“
„Das hätte Gosbert nicht gefallen. Er mag nicht belehrt werden. Kein Herr mag das.“
„Er hätte nicht den Streit suchen müssen. Wir kamen in Frieden an seine Tafel.“
„Ich glaube, er fürchtete die Aufforderung des Pippin zu einem Kriegszug.“
„Du bist ein kluger junger Mann und aufmerksamer Bobachter.“
„Ich bin auch ein gelehriger Schüler. Werdet ihr bei uns bleiben?“
„Ja, das ist unser Auftrag. Der Wunsch des Königs und unseres Herrgottes.“
„Kannst du mich dann lehren, ein Pergament wie das deine zu lesen?“
„Auch es zu schreiben.“
„Das würde ich gerne. Ich lerne schnell.“
„Wie lautet dein Name?“
„Ottokar.“
„Ottokar, ein guter Name. Wirst du denn auch das Wort Gottes hören wollen?“
„Ich weiss es nicht. Lehrt mich das Wort deines Gottes lesen und schreiben?“
Als zum Ende der langen Nacht des Jagdschmauses der neue Morgen graute, zog das Volk von Virtestat mit dem Druiden und dem Fürstenpaar an ihrer Spitze zum Fluss. Das Übersetzen auf einem großen, für diesen Anlass alljährlich erbauten Floß loser verbundener Baumstämme nahm mehrere Fahrten in Anspruch und war auch nicht ungefährlich. Deshalb teilte sich der Aufstieg zu dem Heiligtum in mehrere Züge und wurde das Opferritual eines lebenden Schafes durch Sigbert bis zum Aufstieg der Sonne siebenmal ausgeführt. Kilian und seine Gefährten nahmen an der zweiten Opferung teil, es kam ihnen in der Zeremonie dieser kultischen Handlung vor wie die Anbetung des goldenen Kalbes durch die vom Glauben abgefallenen Israeliter. Eine Herausforderung des wahren Glaubens wie auch ein Schicksal, dem ihre Leben unterworfen waren.
5
Gailana fand seit Tagen schon keine Ruhe mehr im Schlaf. Das Abbild des fremden Gottespredigers spukte durch ihre Träume. Die im Schlaf grobe Hand des Gosbert auf ihrer Brust war ihr mit einem Mal lästig, sein an sie herangedrängter Körper gar abstoßend. Sie konnte es sich nicht erklären, bis vor kurzem noch hatte sie jede dieser Berührungen genussvoll in sich aufgenommen. Sie öffnete die Augen und sah dennoch das edel und bartlos geschnittene Gesicht des Kilian gerade so nah und deutlich vor sich, als könnte sie es mit Händen greifen.
„Was ist mit dir?“, fragte Gosbert schlaftrunken.
„Nichts. Warum?“
„Du trittst nach mir.“
„Oh, verzeih Liebster. Es ist nichts, schlaf weiter.“
Das Frühstück an diesem sonnigen, jungen Frühlingstag bestand aus in der Frühe frisch gebackenem Brot, einem mit Speck aufgeschlagen gebratenen Ei, aus Wurst sowie Butter und Käse. Gailana hatte gerade die Portionen für Hetan und Immina gerichtet, ihre bisher überlebenden Kinder, wobei der ältere Hetan ein Spross der kurzen früheren Ehe des Gosbert war. Das zu schwache Weib war im Kindbett gestorben, Hetan hatte nie eine andere Mutter gekannt als sie selbst, auch seine Amme war schon längst in die Nachwelt gegangen. Es war aber ein ganz anderer Gedanke, der sie seit Tagen nicht mehr losließ.
„Was wirst du wegen Kilian und seiner Anhänger bestimmen?“
„Ich weiß es noch nicht. Er bringt Unfrieden unter die Leute. Sie sollen arbeiten, Weib und Brut ernähren, den Hof bestellen, ihre Fron leisten. Nicht dem Hader des streitenden Glaubens folgen.“
„Hast du denn seine Worte schon einmal angehört?“
„Wozu denn? Ich kenne die Geschichte. Ein Gott, der Andersgläubige und Ungehorsame straft, und den man fürchten soll. Ein Schwächling von Sohn, nicht einmal ein Gott, der sich Christ nannte und von den Römern wohl zu Recht gerichtet wurde. Irgendwelche Himmelfahrten, ein Geist, der nichts tut und Mönche wie dieser Kilian, deren höchstes Glück es ist, irgendwo zum Unfrieden anzustiften, um schließlich selbst gerichtet zu werden. So endet das mit denen. Ist nicht das erste Mal. Tut mir leid, mein Herz. Besser, man schickt sie fort, solange noch Zeit ist.“
„Heilige Männer, die man hinrichtet?“ Gailana blieb der Bissen nur halb gekaut erschrocken im Hals stecken, so dass sie ihn hustend wieder hervorwürgen musste.
Gosbert klopfte ihr sanft auf den Rücken. „Ach Liebes, das geschieht immer wieder. Wenn jemand Ärger macht und die Gefolgsleute aufwiegelt, was bleibt dem Herrn oder gar Fürst dann schon anderes übrig? Oft legen es diese Mönche geradezu darauf an, das ist das Wundersame an ihnen.“
„Aber der König und viele seiner Gefolgsleute sind doch dieses neuen Glaubens. Sollten wir da nicht auch …“
„Ja, das sind sie. Schon lange. Aber ebenso lange sind die verschiedenen Lande der fränkischen Reiche auch ihren eigenen Traditionen und Göttern gefolgt. Das ist gut für den Frieden. Wir haben genug damit zu tun, hereindringende Stämme zurückzuschlagen und das Land zu bestellen. Ich will keinen Glaubenshader in meiner Herrschaft. Ist doch ganz egal, welche Götter die Leute haben, solange sie folgsam sind.“
„Aber dann ist es doch auch gleich, wenn sie dem neuen Glauben folgen wollen. Damit schaden sie doch nicht.“
„Du verstehst es nicht. Du und ich, wir huldigen auch dem Kult der Diana. Nur wenige tun es uns gleich, aber wir fordern nicht, dass es alle tun. Dein Mönch aber schon, er will alle bekehren, wie er sagt. Stell dir vor, einer folgt, der nächste aber nicht. Zuerst entsteht der Hader, dann kommt das Blutvergießen. Willst du das?“
„Er ist nicht mein Mönch!“ Gosbert lachte. „Ich kann aber dennoch nicht glauben, dass Kilian und seine Gefährten danach trachten die Leute zu entzweien, bis das Blut fließt.“ Gailana stand auf, lief in der lichten Halle hin und her. Für Gosbert ein Zeichen, dass es angeraten war, sein Weib zu besänftigen.
„Sei unbesorgt, Liebes. Ich lasse es nicht soweit kommen. Sie werden schon morgen weiterziehen, ich habe es sie bereits wissen lassen. Der Ire soll es sehr gefasst aufgenommen haben.“
„Nein!“, brach es aus Gailana heraus. „Das ist nicht der Weg! Es muss eine andere Möglichkeit geben, um den Hader zu vermeiden.“
„Der Weg?“, fragte Gosbert verwundert und etwas belustigt zugleich. "Gibt es da etwas, das ich wissen sollte? Sind die säuselnden Worte von der Barmherzigkeit seines Gottes etwa schon zu dem Busen deiner weibischen Empfindsamkeit vorgedrungen, oder ist es der Mann, der dich rührt?“
Wie vom Schlag getroffen blieb Gailana stehen, die Röte des Zorns und noch etwas Anderes schossen ihr ins Gesicht: „Du elender Bauer! Du Nichtswürdiger in einer Herrschaft ohne jede Macht oder auch nur irgendeinen Glanz. Ich bin Ebroins Tochter, ein Mächtiger des Reiches! Du bist nur ein Bauer, der sich mit seinen Gefolgsleuten gemein macht.“
Gailanas Fäuste trommelten auf den Gescholtenen ein, Tränen flossen, die Stimme erstickte. Ein Aufbrausen des Zorns, wie ihn Gosbert nur zu gut kannte, und wie er auch diese Eigenschaft an seiner schönen Gemahlin voll des Feuers und der Leidenschaften seltsamerweise genoss. Er fasste ihre Arme, hielt mit seiner eigenen Stärke das Trommelfeuer ihrer Fäuste zurück und ließ sie im Erlahmen der Kräfte in die eigenen Arme sinken.
„Liebes, wenn ich die Mönche nicht fortschicke, wird es nun einmal Ärger geben.“
Gailana hob den Kopf von seiner Schulter. „Aber dann wird Kilian sicher Klage führen bei dem Arnulfinger oder sogar bei dem König selbst.“
„Woher willst du das wissen. Hat er dir das gesagt?“
„Nein. Aber er hat mir sein Pergament gezeigt, und er hat mir vorgelesen, was dort steht.“
„Das hat nichts zu bedeuten. Ich bin ein treuer Gefolgsmann, nur darauf kommt es für den Arnulfinger an. Wenn er Klage führt, steht sein Wort gegen meines.“
„Du wirst dort mit Namen benannt. Du oder dein Nachfolger. Du wirst zum Gehorsam aufgefordert. Das Pergament droht uns an, das Herzogtum zu verlieren, wenn wir die Mission seines Überbringers nicht gestatten.“
Gosbert dachte nach. „Das kann er erfunden haben. Wir sind des Lesens dieser Worte nicht kundig. Vielleicht ist es nicht einmal die Urkunde des Königs.“
„Das glaube ich nicht. Ich habe das Siegel gesehen.“
„Gut, du hast das Siegel gesehen. Anstatt sie fortzuschicken, was soll ich mit den Mönchen also tun?“
„Lass sie zu den Leuten reden. Sag dem Volk, dass niemand streiten darf um Alten oder Neuen Glauben. Und gestatte ihnen eine Heimstatt ihres Glaubens zu errichten. Hier in unserer Mitte.“
„Was!“
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