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»Ein fähiger Gemeindelebenskünstler wird sich nie dem Risiko aussetzen, Verantwortung für den Ausgang eines von ihm gesprochenen Gebets zu übernehmen.«
In diesem Zusammenhang erhalten wir von unseren Mitgliedern und Studenten ständig Bitten um Hinweise, wie mit den Rückfragen umzugehen sei, die sich aus der (unvermeidlichen) Nichtheilung ergeben, zu der das Gebet von Gemeindelebenskünstlern und -künstlerinnen führt. Gift nennt dazu eine Reihe empfehlenswerter Antwortmanöver (vollständige Liste erhältlich beim Institut für Gemeindelebenskunst gegen eine Schutzgebühr von zwei Pfund einschließlich Porto und Verpackung).1
(a) Das hängt davon ab, was Sie mit Heilung meinen. (Mit einem neckischen, viel sagenden Lächeln gesagt – auch wenn es sich lächerlich anhört, wenn man es zu jemandem sagt, der sein Bein nicht bewegen kann.)
(b) Es passiert nicht immer sofort. (Ja, klar doch …)
(c) Sie werden Gott und anderen Menschen in Ihrem ungeheilten Zustand besser dienen können. (Wirklich?)
(d) Vielleicht gibt es eine Sünde in Ihrem Leben, die bekannt werden muss. (Die Sünde extremer Gutgläubigkeit vielleicht?)
(e) Es fehlt Ihnen an Glauben. (Sie sind Mose, verglichen mit der Person, die für Sie betet.)
(f) Der Tod ist der größte Heiler von allen. (Tolle Nachricht, was?)
(g) Ich frage mich – wollen Sie wirklich geheilt werden? (Äh, ja.)
(h) Sie sind geheilt worden, aber Sie müssen Ihre Heilung auch in Anspruch nehmen. (Interessant, den nachhaltigen Erfolg dieses Manövers zu beobachten, obwohl es Heilung als etwas darstellt, was man beantragen muss wie einen Preis bei einer Reader’s-Digest-Lotterie.)
(i) Es gibt Geheimnisse, die zu ergründen uns nicht beschieden ist. (Am besten mit einem traurigen Kopfschütteln zu unterstreichen.)
(j) Gottes Antwort auf ein Gebet kann ein »Ja«, ein »Nein« oder ein »Warte« sein. (Gott ist offensichtlich der erste Batter für irgendeine Kricketmannschaft.)
Die hohe Kunst des Zungenredens
Es ist natürlich höchst unwahrscheinlich, dass ein ernsthafter Student der Gemeindelebenskunst tatsächlich in Zungen redet, doch gerade aus diesem Grund ist es ratsam, vorbereitet zu sein. Es gibt immer wieder Situationen, in denen sich die scheinbare Anwendung dieser Gabe als strategisch unerlässlich erweist. J. N. Vallant aus Ipswich hat uns für unsere Bemühungen in dieser Richtung ein unschätzbar wertvolles Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. Erforderlich ist dafür schlicht und einfach eine Kopie der Aufstellungsliste der Kricket-Nationalmannschaft von Sri Lanka aus den frühen 1990er-Jahren. Nach ausgiebigen Tests hier im Institut für Gemeindelebenskunst und im Feldeinsatz können wir erfreut berichten, dass Vallants Behauptungen vollkommen zutreffend sind. Ob bei einem Gebetstreffen in gleichförmiger Monotonie gemurmelt oder kraftvoll, aber mit leichtem Nuscheln vorgetragen (natürlich nur in Gegenwart von Leuten, die sich nicht für Kricket interessieren und nichts davon verstehen), hat sich das Herunterleiern dieser Namen als bemerkenswert wirkungsvoll erwiesen.
Ein Kollege und Bekannter von mir hat tatsächlich erlebt, wie seine Rezitation der sri-lankischen Kricketmannschaft von der Dame neben ihm als Ruf Gottes ausgelegt wurde, in dem Dorf Cowfold in Sussex einen Gemeinschaftswaschsalon einzurichten.
Wir fügen die Liste hier zu Ihrer Verwendung bei. Übung ist wie immer hilfreich, und vergessen Sie nicht, dass stimmlich gesehen am Ende des letzten Namens eine mystische Senkung oder Wendung der Stimme erforderlich ist.
Marvan Atapattu
Sanath Jayasuriya
Hashan Tillakaratne
Suresh Perera
Aravinda de Silva
Romesh Kaluwitharana
Pramodya Wickramasinge
Muthia Muralitharan
Kumara Dharmasena
Artuna Ranatunga
Mahela Jaywardena
Noch ein Hinweis zu der Gabe des Zungenredens. Es gibt zwei nützliche und gegensätzliche Standpunkte, die Praktikanten der Gemeindelebenskunst in diesem Bereich einnehmen können, je nach der derzeit vorherrschenden Meinungslage und dem Ort, wo sie sich befinden.
Der erste ist das Zum-Glück-haben-wir-das-alles-hinter-uns-Manöver, bei dem der Gemeindelebenskünstler oder die Gemeindelebenskünstlerin leichthin und mit einer Miene toleranter Belustigung von der schlechten alten Zeit redet, in der charismatische Gemeinden andeuteten oder behaupteten, eine echte Bekehrung sei unweigerlich von der Gabe des Zungenredens begleitet. Weisen Sie darauf hin, dass Paulus im zwölften Kapitel des zweiten Korintherbriefes2 die Frage stellt: »Reden alle in Zungen?« Führen Sie dies als logischen, unwiderlegbaren Beweis an, dass die frühe Gemeinde keine so törichte Erwartung hatte. Dieses Manöver ist besonders hilfreich in Situationen, in denen sich ein ausgewogenes, vernünftiges Interesse an den Geistesgaben entwickelt und eingedämmt werden muss.
Befinden Sie sich dagegen in einem gemeindlichen Umfeld, in dem allgemein die Auffassung herrscht, die Leute seien noch nicht bereit dafür oder müssten Gaben dieser Art nach der Priorität ordnen, wenden Sie das Es-scheint-also-Folgendes-passiert-zu-sein-Manöver an, das, wie wir alle wissen, eine Seitentaktik des Seien-Sie-mir-nicht-böse-ich-zitiere-nurwas-die-Bibel-sagt-Manövers ist. In diesem Fall sagen Sie ernsthaft und mit einer Miene teilnahmsvollen Verantwortungsbewusstseins:
»Verzeihen Sie, aber ich versuche wirklich nur zu verstehen, was die Bibel uns in dieser Frage lehrt. Meine Frage ist diese – können wir die ersten sechs Verse des neunzehnten Kapitels der Apostelgeschichte lesen und guten Gewissens weiterhin sagen, dass Zungenrede oder Zungenrede und Prophetie damals, also zu einer Zeit, als die Muster für künftige Generationen von Christen geprägt wurden, nicht als klare und verbreitete Zeichen einer echten Taufe angesehen worden seien? Das ist nur eine Frage. ›Und als Paulus die Hände auf sie legte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und weissagten.‹3 So steht es in meiner Bibel, und (mit tiefem Ernst) daran bin ich gebunden.«
Zweiter Teil:
Die hohe Kunst der effektiven Kommunikation
Es ist unser unerschütterlicher Glaube, dass fast jeder Gemeindelebenskünstler oder jede Gemeindelebenskünstlerin, wie genussvoll unwissend oder herrlich träge auch immer, in der Lage ist, über jedes biblische oder geistliche Thema zu sprechen, zu schreiben oder zu predigen, solange sie sich mit den Ratschlägen und Hinweisen vertraut machen, die uns die Meister dieser Kunst in Vergangenheit und Gegenwart zur Verfügung stellen. Durham Steadmans vorzügliches, wenn auch rätselhaft betiteltes Buch Sin Bull Hit (erhältlich beim Institut für Gemeindelebenskunst zum Preis von vierzehn Pfund einschließlich Porto und Verpackung) ist unserer Meinung nach weit und breit das beste Standardwerk. Wir beginnen diesen Abschnitt mit Beispielen aus Steadhams Ratschlägen.
Seien Sie originell
Von Zeit zu Zeit kann es für Gemeindelebenskünstler und -künstlerinnen notwendig sein, einen Vortrag oder eine schriftliche Arbeit abzuliefern, die langweilig, steif und von bleischwerer Orthodoxie ist. Die sinkenden Auflagen vieler unserer christlichen Zeitschriften sind an sich schon ein Tribut an die unermüdlichen Anstrengungen wenig bekannter, aber sehr engagierter Absolventen des Instituts für Gemeindelebenskunst in Frome und neuerdings in Great Malvern. Doch diese unbesungenen Helden würden sicherlich zustimmen, dass es in der Hauptsache unsere Aufgabe ist, mit der Originalität unserer Herangehensweise an die Schrift, an Bücher und historische Gestalten zu blenden und zu beunruhigen, auch wenn wir so gut wie nichts über sie wissen. Dies lässt sich auf verschiedenerlei Weise bewerkstelligen, doch eine der ergiebigsten Methoden ist es, einfach einem Buch, einem Schriftsteller oder einem berühmten Christen vorzuwerfen, es mangele ihnen gerade an der Qualität, die sie bislang ausgezeichnet hat.
Ein anschauliches Beispiel, das ich selbst mit vorzüglichem Erfolg in Ansprachen und Bibelarbeiten verwendet habe, betrifft den Propheten Jona. Aus Mut und Loyalität, so betone ich immer wieder, habe Jona sich in Tarsis eingeschifft, und nur eine Mischung aus Feigheit und schierem Ungehorsam habe ihn schließlich dazu veranlasst, in Ninive zu predigen. Beiläufig erwähne ich dabei auch, es sei nicht unbedingt so, dass der große Fisch Jona verschlungen habe, sondern in einem sehr realen Sinne habe Jona den großen Fisch verschlungen.
»Wagen wir es«, so frage ich die Gruppe oder Gemeinde, vor der ich spreche, »zuzulassen, dass wir der Wahrheit ins Gesicht sehen, die hinter dieser Geschichte steckt, die wir zu kennen und zu verstehen glauben, oder werden wir uns hinter blutleeren Konventionen verstecken und Gott und einander verschämt zuflüstern, dass uns die Wahrheit nicht interessiert? Meine Freunde, hören Sie die Herausforderung? Und werden Sie ihr folgen?«
Meistens folgen sie ihr tatsächlich, und ganz ehrlich, wenn Sie diesen Kniff erst einmal beherrschen, wird Ihnen die biblische Welt und die christliche Welt im Allgemeinen zu Füßen liegen. Es gibt so viele Möglichkeiten, wenn Sie sich die Mühe machen, die Bücher der Bibel, historische Gestalten und bekannte Schriftsteller aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Beispiele aus der Bibel:
Apostelgeschichte: Schwer zugänglich und undurchschaubar theoretisch, ohne viel Dramatik oder realistische Handlung.
Offenbarung: Eine nette Abwechslung nach all den schwer zu durchdringenden Büchern, wahrscheinlich das klarste und einfachste von allen.
Prediger: Ein zum Brüllen komisches Buch, geschrieben von einem echten Optimisten. Heitert mich immer wieder auf und erinnert mich daran, dass sich das Leben eben doch lohnt. (Manchmal lasse ich mich von Leuten dabei beobachten, wie ich schmunzelnd über dem Buch des Predigers sitze und gelegentlich den Kopf zurückwerfe und in schallendes Gelächter ausbreche.)
Psalmen: Ohne wirkliche lyrische oder musikalische Qualität. Befassen sich vorwiegend mit banalen Themen und versäumen es, die Tiefen emotionaler Not der Menschen, die sich nach Gott sehnen, auszuloten. Kaum ein Bewusstsein oder eine Anerkennung für die dunkle Seite der menschlichen Erfahrung.
Ruth: Schwer beladen mit Rauheit und Brutalität. Unsympathische, lieblose Hauptfiguren, die den Leser an der Menschheit im Allgemeinen und an den Frauen im Besonderen verzweifeln lassen.
1. Mose: Hinterlässt beim Leser den tiefen Wunsch, mehr über die Anfänge, die Ursprünge der Schöpfung, die anfängliche Freundschaft zwischen Gott und seinem Volk und darüber zu erfahren, was denn die Seligkeit dieser Beziehung schließlich zerstört hat.
Klagelieder: Zu lustig.
Philemon: Zu lang.
Jesaja: Zu kurz.
4. Mose: Zu emotionsgeladen.
Hiob: Im Stil sehr prosaisch und ein deprimierender Hinweis darauf, dass Männer und Frauen, die aus eigener, bewusster Schuld heraus in die Irre gehen, sehr oft nicht bereit sind, auf die vorzüglichen Ratschläge weiser Freunde zu hören.
Hoheslied: Eine leidenschaftslose Abhandlung über die intellektuellen und praktischen Probleme des formellen Umgangs zwischen Männern und Frauen. Ach, käme doch etwas von den sinnlichen, sexuellen Aspekten menschlicher Beziehungen darin vor!
Jakobus: Eine Ermahnung, dass unser Verhalten und Handeln im Vergleich zu unserem Glauben von geringer Bedeutung ist.
Genau dasselbe Vorgehen wenden Sie auf historische Gestalten an:
Martin Luther: Konformistischer Theologe, dem jeder Sinn für geistliche Erneuerung abging.
John Wesley: Ein Mann, dessen Leben und Wirken gekennzeichnet und möglicherweise beeinträchtigt war durch seine barsche Weigerung, zu reisen und zu lehren, weil er, wenn er unterwegs war, seine Frau so sehr vermisste.
Juliana von Norwich: Frau aus East Anglia, die sich so sehr in Alltagsdingen verzettelte, dass sie nie dazu kam, die abstrakteren, mystischen Aspekte des Glaubens zu erkunden.
Thomas Morus: Staatsmann und Schriftsteller, dessen Leben und Tod ein deutlicher Hinweis auf die negativen Folgen sind, die es haben kann, wenn wir unsere Prinzipien aufgeben.
General Booth: Ein respektloser, frivoler Mensch, der, wäre er nicht ständig auf der Suche nach Gelegenheiten gewesen, allen möglichen Leuten Streiche zu spielen, vielleicht viel zum Wohl der leiblichen und geistlichen Bedürfnisse einfacher Arbeiter hätte tun können.
Pater Pio: Ein kleiner Angeber. »Schaut alle her! Ich habe die Stigmata! Habt ihr die auch? Nein? Haha, dachte ich mir!«
Und dann sind da natürlich noch die christlichen Schriftsteller:
C. S. Lewis: Die fantasielosen, einfallslosen Schriften dieses Mannes hätten von etwas tieferer Gelehrsamkeit und mehr philosophischer Intuition profitieren können. Was Leser wirklich wollen und brauchen, ist, in eine neue und andersgeartete Welt geführt zu werden.
Aiden Wilson Tozer: Hätte ruhig etwas strenger und weniger versöhnlich sein können. Spielt denn das Kreuz überhaupt keine Rolle?
Gerard Manley Hopkins: Wo bleibt die Launigkeit?
Gilbert Keith Chesterton: Wo bleibt das Paradox?
William Barclay: Wo bleiben die biblischen Andachten?
Augustinus von Hippo: Ist ja schön und gut, wenn er davon predigt, unser Leben zu ändern und Erlösung zu suchen, aber wir wären vielleicht eher bereit gewesen, ihm zuzuhören, wenn Augustinus ein bisschen offener über sein eigenes früheres Leben gesprochen hätte. Hatte er zum Beispiel jemals eine Konkubine oder etwa uneheliche Kinder? Dürfen wir das erfahren?
Paulus: Unzulänglich gebildet und ohne jeden Hang zum Briefeschreiben, könnte man zu dem Schluss kommen, dass dieser antriebslose Dauerzweifler zuließ, dass sein Mangel an Zuversicht unnötige Barrieren zwischen den Heiden und dem Evangelium aufrichtete, das sie so dringend brauchten.
Entdecken Sie Probleme, wo keine sind
Viele Christen haben, seltsam schwebend zwischen Furcht und Lust, ein Gespür oder einen Instinkt dafür, dass das Böse in den unwahrscheinlichsten Nischen und Spalten des Alltags lauern und darauf warten könnte, den arglosen Gläubigen von hinten zu überfallen. Gemeindelebenskünstler und -künstlerinnen, die andere durch das gesprochene oder geschriebene Wort beeinflussen wollen, sollten sich dieser Neigung bewusst sein und sie hin und wieder bei ihrer Arbeit ins Spiel bringen. Als Beispiel führe ich einige Leseproben aus einem Zeitschriftenartikel an, den ich für die Frühjahrsausgabe 2001 der Zeitschrift Christliche Alpha-Familien des 21. Jahrhunderts geschrieben habe. Er zog über hundert Dankesbriefe nach sich und sorgte, wie ich in aller Bescheidenheit andeuten möchte, vermutlich dafür, dass sich in jener ganzen Jahreszeit erheblich weniger christliche Menschen in der Landschaft verstreut fanden.
»Fallera« oder »Fall nicht rein!«
Durham Steadman beleuchtet die versteckten Gefahren eines einfachen Frühlingsspaziergangs
Sie machen sich auf zu einem netten Spaziergang, um einen jener herrlichen Frühlingstage zu genießen, die wir alle so sehr lieben. Der Himmel ist blau, die Sonne lacht, und Lämmchen tollen auf den Weiden um ihre Mütter herum. Die blauen, gelben und weißen Blüten spüren, dass der lange, kalte Winter endlich zu Ende ist, und öffnen vorsichtig ihre zutraulichen Gesichter, um die Wärme der Aprilsonne in sich aufzunehmen und zu genießen. Die ganze Schöpfung scheint über das allenthalben neu aufbrechende Leben zu jubeln. Was könnte unschuldiger und reiner sein als ein Spaziergang durch die Frühlingslandschaft? Da ist doch sicher nichts dabei, was einem arglosen Gläubigen Sorgen machen müsste – oder?
Eilen Sie vorbei
Plötzlich fällt Ihr Blick auf eine Stelle am Wegesrand, die von einem grünen Gewächs überzogen ist. Sie knien sich hin, um sich das genauer anzusehen, fasziniert von den kleinen, herzförmigen Blättern, von denen jeweils drei auf den hauchzarten Stielen angeordnet sind. Es handelt sich um die zu den Leguminosen gehörige Futterpflanze der Gattung Trifolium, volkstümlich »Klee« genannt, und dem Satan vertraut als unauffälliges Mittel, um Gläubige zur Sünde zu verführen. Ist jenes seltene vierblättrige Exemplar, das Sie dort gerade außerhalb der Reichweite Ihrer Hand entdecken, ein heidnisches Glückssymbol? Und wenn? Unser Vertrauen ruht nicht auf oberflächlichem Aberglauben, wenn auch der Teufel stets versuchen wird, uns mit solchen Versuchungen den Kopf zu verdrehen. Ziehen Sie Ihre Hand zurück und eilen Sie in Zukunft an dem Klee vorbei, wenn Sie Gott wahrhaft ehren möchten.
Graue Himmel
Aber es kann doch sicher nichts schaden, so fragen Sie, wenn ich mich im weiteren Verlauf meines Spaziergangs an dem herrlich leuchtenden Blau des wolkenlosen Himmels erfreue?
Mag sein, lieber Freund, aber möchte uns nicht der Herr daran erinnern, dass es viele Brüder und Schwestern gibt, die aus Niedergeschlagenheit oder Verzweiflung nichts als graue Himmel über den trostlosen Horizonten ihres Lebens sehen? Wollen Sie jene Menschen in Not so schnell um Ihres eigenen Vergnügens willen vergessen? Die Augen des Fleisches mögen einen blauen Himmel sehen, doch richten Sie in Gehorsam und geschwisterlicher Liebe die Augen Ihres Geistes auf schwarze, dräuende Wolken, die den Himmel füllen und das Land mit Sturm und Hagel und peitschendem Regen bedrohen. Erfahren Sie die wahre Freude des Gehorsams.
Okkulte Formen
Nun, möchten Sie mir jetzt vielleicht sagen, ich will gerne in diesen Dingen gehorsam sein, aber es ist doch sicher nichts Falsches daran, still dahinzuschlendern und die Bäume und Felder und die wilden und zahmen Geschöpfe zu betrachten, an denen ich vorbeikomme?
Lassen Sie mich mit einer Gegenfrage antworten. Soll die Schrift gar keinen Einfluss darauf haben, wie wir unser Leben führen? Im zweiundzwanzigsten Kapitel des zweiten Buches der Könige lesen wir von dem achtjährigen König Josia: »Und er tat, was dem Herrn wohlgefiel, und wandelte ganz in dem Wege seines Vaters David und wich nicht davon ab, weder zur Rechten noch zur Linken.«
Und so müssen natürlich auch wir wandeln. Brüder und Schwestern, würden Sie sich zur Linken und zur Rechten wenden, während Sie durch die Landschaft wandern, so würden Sie die Weisheit dieser Schriftmahnung erkennen. Sie würden Äste sehen, verwrungen zu gequälten okkulten Formen, Rinder, gehörnt wie der Teufel selbst, Kaninchen, die vom Geist der Unzucht besessen sind, und knospende Früchte, die einst den tropfenden Saft der Verführung und der Sünde symbolisieren werden.
Fünf hilfreiche Hinweise für die Planung
Ihres Frühlingsspaziergangs
(1) Riskieren Sie niemals einen Spaziergang über Land ohne Begleitung. Es ist viel leichter, das Böse und die Versuchung zu bekämpfen, wenn Sie von einem gleichgesinnten Freund begleitet werden.
(2) Machen Sie sich nicht in der Absicht auf den Weg, aus Ihrem Spaziergang irgendwelche persönliche Befriedigung zu schöpfen. Geben Sie das ganze Unterfangen an Gott ab, bevor Sie aufbrechen, und lassen Sie ihn entscheiden, welcher Gebrauch am besten davon zu machen ist.
(3) Vermeiden Sie es, irgendetwas anzuschauen. Warum wollen Sie sich unnötige Probleme einhandeln? Schauen Sie nur gerade aus und beten Sie um Schutz vor allem, was Sie umgibt. Wie wäre es, wenn Sie und Ihr Freund sich einigen, abwechselnd mit geschlossenen Augen zu gehen?
(4) Erliegen Sie nicht der Versuchung, sich sklavisch an eine Karte oder Wegbeschreibung zu halten. Der Herr ist es, der uns führt, und er wird dafür sorgen, dass wir an dem Ziel ankommen, das er uns bestimmt hat. Wie spät und dunkel es auch werden mag und wie verirrt und hungrig und verwirrt wir uns auch fühlen mögen, verlassen Sie sich darauf, dass dies nur Lügen sind, die uns entmutigen sollen, und dass wir, wenn wir treu am Glauben festhalten, genau dort ankommen werden, wo Gott uns haben möchte.
(5) Vergessen Sie nicht, es zu genießen!
Christliche Bücher schreiben
Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass aus Sicht von Gemeindelebenskünstlern und -künstlerinnen nur drei Aspekte eines jeglichen christlichen Buches von Bedeutung oder Interesse sind. Diese sind das Cover, der Rückumschlag und die ersten zwei oder drei Absätze. Der eigentliche Inhalt, den man sich immer noch im letzten Moment aus den Fingern saugen kann, nachdem die eigentliche Arbeit getan ist, ist kaum von Belang. Viele christliche Autoren, die nichts von formaler Gemeindelebenskunst verstehen, vergeuden ihre Zeit damit, gewissermaßen das Rad neu zu erfinden. Angesichts dessen ist es für Gemeindelebenskünstler und -künstlerinnen leicht ersichtlich, wie wesentlich es für die Leser ist, vor der Erkenntnis geschützt zu werden, dass sie im Begriff sind, dasselbe Buch zum fünften oder sechsten Mal zu lesen, wenn auch in leicht veränderter Form.
Die Titelgestaltung und insbesondere der Titel selbst sollten die Verheißung enthalten, ein Problem zu lösen, dass für seine Unlösbarkeit berüchtigt ist. Mein bisher erfolgreichstes Buch trug einen packenden Titel in leicht erhabenen, pechschwarzen Großbuchstaben auf weißem Hintergrund.
ZWEIFEL ZERSTÖREN
Wie Sie in weniger als sechs Wochen zu einem totalen, unerschütterlichen Glauben kommen
Außerdem enthält das Cover einen weiteren starken Anreiz für potenzielle Leser:
Ein lebensveränderndes Buch …
Diese nützliche Aufschrift, die natürlich vor der Abfassung des Buches ausgewählt wurde, stammt aus einem Vorrat universell verwendbarer Coverphrasen, die ich im Lauf der Jahre zusammengestellt habe (die vollständige Liste ist erhältlich beim Institut für Gemeindelebenskunst zum Preis von drei Pfund einschließlich Porto und Verpackung). Fügen Sie stets die drei Punkte am Ende der Phrase hinzu, da sie durchblicken lassen, dies sei nur ein winziger Auszug aus einer viel längeren und vollständigeren Liste von Komplimenten von irgendjemandem.
Einige weitere Möglichkeiten:
Ein gigantischer Schritt nach vorn für die gesamte christliche Gemeinde …
Strahlendes Licht für die, die in der Dunkelheit leben …
Ein außergewöhnlicher/umwerfender/erstaunlicher / gewaltiger Triumph …
Eine Botschaft direkt aus dem Himmel …
Worte des Lebens, der Heilung und der Inspiration …
Ein Buch, das buchstäblich die Achse der Erde verschieben wird …
Die endgültige Antwort auf alle geistlichen Fragen …
Gott selbst hat dieses Buch geschrieben …
Der Rückumschlag sollte eine Zusammenfassung des Inhalts des Buches enthalten, meist »Klappentext« genannt, und überschwänglich positive Kommentare von (möglichst bekannten) Leuten, denen vor dem Erscheinen eine Kopie des Manuskriptes zugesandt wurde.
Der Klappentext kann ebenso wie der Inhalt des Covers vor dem Buch selbst geschrieben werden. Zweifel zerstören wurde (von mir) folgendermaßen beschrieben:4
»In diesem Buch nimmt sich Durham Steadman vor, einen Bereich des Glaubens auszugraben und gründlich zu erforschen, der in der Vergangenheit vernachlässigt oder mit Gleichgültigkeit behandelt wurde. Andere Bücher zu diesem Thema stellen Fragen. Steadman spricht furchtlos die Antworten aus. In einer Reihe leicht verständlicher Abschnitte wird jeder Aspekt des Problems bearbeitet und auf eine Weise geklärt, die den Rastlosen Ruhe und dem sehnsuchtsvollen Herzen Erfüllung bringen wird.«