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»Eben. Und sie kocht und backt ja so gerne. Bringt den Kindern vül mit. Sag, was mochst’n sonst imma a so?«
»Du, was anfällt. Herumtelefonieren, recherchieren oder wie du siehst: Holz schneiden.« Harry Kain lachte selbst über seine Ausführung.
»Geh, wann’s amoi plaudern möchtest, komm doch bei uns vorbei. Oder beim Hannes.« Irgendwie hatte der Dorfpolizist das unbestimmte Gefühl, dass Harry Kain ein wenig Geselligkeit guttun könnte.
»Du, Grubinger, in a paar Tagen vielleicht. Jetzt muss i mi nach dem Holzschneiden hinters Telefon setzen und jemanden finden, der mir was übers Stricken, Sticken und übers Weben erzählt und si damit auskennt.«
Sepp Grubinger lachte spontan laut auf. Der Kain und stricken?, dachte er. Das musste doch ein Witz gewesen sein. Ein besonders lustiger, wie er dazu fand.
Abwartend schaute Harry Kain den Polizisten an: »Sepp! Geht’s dir guat? I mein das ernst. Ich brauch das für meinen nächsten Artikel. Den schreib i wieder für das ›Griaß di‹-Magazin. Es geht um hochwertige Textilproduktion im Waldviertel. Und dass die in der Vergangenheit immer mit bitterer Armut verbunden war. Also, ich möcht da den sozialen Hintergrund a bissl besser herausarbeiten. Aber jetzt muss i erst einmal wissen, wie Textilien überhaupt hergestellt werden und wurden. Da bin ich erst am Anfang meiner Recherche.«
»Verstehe.«
»Sag, du bist doch mit allen so gut und so fleißig unterwegs. Wer kennt sich in solchen Sachen aus?«
Grubingers Gedanken waren anderswo. Sein Blick erstarrte.
Was Harry Kain ihm erzählte, schien ihn nicht zu interessieren. Er sah an dessen Schulter vorbei. Ein plötzliches Rascheln im Wald hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Er fasste Kain an der Schulter und signalisierte, dass dieser sich nicht mehr bewegen sollte.
Der Journalist tat wie ihm geheißen und drehte sich nicht um. Vorerst.
Grubingers fester Griff lockerte sich langsam, woraufhin auch Harry seinen Kopf wandte.
Er blieb weiterhin ruhig. Denn das, was er sah, war tatsächlich ungewöhnlich: Ein Reh schnupperte an der Motorsäge. Völlig angstfrei, wie es schien. Mitten am sonnigen Nachmittag.
Hier und jetzt – beim Harry.
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