Hitze, Matsch und Hirsekloß

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Ich drehe mich um und sehe ein Meer aus braunen Lehmsteinen auf dem sandigen Boden liegen. „Beschwert sich eure Mutter da nicht, wenn ihr den ganzen Garten mit Steinen zupflastert?“.
„Nö. Sie ist ja froh, wenn wir beschäftigt sind. Außerdem haben wir ihr erklärt, dass das halt so ist, wenn man eine Baustelle hat. Da müssen alle ein bisschen leiden, aber hinterher ist es dann umso schöner!“, gibt Ina zurück.
„Wir übernachten wollen in Haus“, klärt Mia mich auf.
Ich sehe sie erstaunt an, aber Jakob meint nur ernst: „Jetzt kommt und arbeitet, sonst werden wir ja nie fertig!“
Ina und ich formen einen Stein nach dem andern. Das macht mir richtig Spaß. Allerdings beginnt mein Magen irgendwann zu knurren. Ein Glück, dass es nicht mehr lange dauert, bis Thomas uns zum Abendessen ruft. Natürlich kann ich mit meinen matschigen Füßen unmöglich am Esstisch erscheinen. Deshalb bringt mich Thomas erst einmal zu der kleinen Wohnung, in der ich mit Mama, Papa und Leonie während unseres Urlaubs wohnen werde.
Bis jetzt habe ich nur den Garten von Bäumlers gesehen, aber nun merke ich, dass die Missionsstation ganz schön groß ist. „Wohnen da überall Leute?“, frage ich Thomas.
„Nicht überall. In der Mitte der Station sind Büros und dort hinten ist die Kirche.“ Er zeigt auf ein großes Gebäude mit einem kleinen Glockenturm davor. „Dort werden wir an Weihnachten in den Gottesdienst gehen.“ Dann zeigt er mit seinem Finger auf das Haus daneben: „Hier wohnt die Familie von Bouba, der euch heute Nachmittag bei den Lehmsteinen geholfen hat. Sein Papa ist der Pastor der Gemeinde hier.“
In diesem Moment tritt ein Mann vor das Haus. Als er Thomas entdeckt, kommt er fröhlich winkend auf uns zu. „Da ist er ja!“, freut sich Thomas. Sie geben sich die Hand und unterhalten sich eine Weile. Ich würde zu gern wissen, über was sie reden, aber ich verstehe nichts, weil sie Französisch sprechen. Auf einmal zeigt Thomas auf mich und der Pastor beugt sich zu mir herunter. Er schaut mir gerade in die Augen, gibt mir die Hand und sagt etwas zu mir. Da mir nichts Besseres einfällt, stammle ich unsicher „Bonjour“, worauf er laut lacht und meine kleine Hand in seiner riesigen Hand unzählige Male schüttelt.
Thomas lacht auch und meint: „Gut gemacht, Ole! Du hast das Herz unseres Pastors schon erobert!“
Ich schaue verlegen zu Boden und bin froh, als Thomas und ich weiter gehen. Wir nähern uns einem langgezogenen Gebäude.
„Da vorne ist eure Wohnung“, sagt Thomas und zeigt auf eine der vielen Türen, die zu dem Haus gehören.
Meine Schritte werden langsamer. „Du, Thomas?“, frage ich leise.
„Was denn, Ole?“
„Ich dachte, dass du der Pastor von der Kirche hier wärst! Mama und Papa haben immer gesagt, dass du in Kamerun als Pastor arbeitest.“
„Ich bin auch tatsächlich Pastor, aber nicht von einer einzigen Kirche. Ich besuche ganz verschiedene Gemeinden und predige in unterschiedlichen Dörfern.“
„Dann haben sie dort also keinen Pastor?“, frage ich irritiert.
„Doch, oft schon. Aber sie möchten trotzdem, dass ich komme.“
Plötzlich bleibt Thomas stehen und sieht mich forschend an. Er hat wohl gemerkt, dass ich noch etwas anderes wissen will. „Na Ole, was willst denn eigentlich wissen?“
Ich druckse ein bisschen herum. Dann sage ich langsam: „Ich habe gedacht, dass du hier in Kamerun arbeitest, weil es sonst keine Pastoren gibt. Aber wenn doch welche da sind, warum müssen du, Kerstin und eure Kinder extra hier sein?“
Thomas ist erstaunt: „Das ist eine ziemlich interessante Frage, Ole. Für mich gibt es vor allem zwei Gründe, warum wir hier in Kamerun sind. Der erste ist, dass Gott mir gesagt hat, dass ich Missionar werden soll. Das heißt, er hat mir den Auftrag gegeben, in ein anderes Land zu gehen, um Menschen von Jesus zu erzählen.“
Nun bekomme ich große Augen. Gott hat mit Thomas geredet?
„Wie hat er dir das denn gesagt?“, frage ich überrascht.
Thomas lächelt: „Er hat es mir gesagt, als ich so alt war wie du. Ich habe keine Stimme aus dem Himmel gehört, aber ich habe es ganz tief in meinem Innern gespürt. Es war so ein Gefühl, das mir gezeigt hat, dass Gott unbedingt möchte, dass ich Missionar werde.“
„Ja und bei Kerstin? Hatte sie als Kind auch so ein Gefühl?“, will ich wissen.
Thomas schüttelt den Kopf. „Nein, Kerstin war schon älter. Als sie gerade ihren Schulabschluss machte, ist sie beim Bibellesen auf verschiedene Verse gestoßen, die ihr gezeigt haben, dass sie Missionarin werden soll.“
„Und deshalb habt ihr geheiratet“, folgere ich daraus.
„Nein, nicht deshalb. Aber es war natürlich praktisch, dass wir beide die gleichen Pläne hatten.“ Thomas schmunzelt.
„Und was ist der zweite Punkt, warum ihr hier seid?“, forsche ich weiter.
„Der zweite Punkt ist der, dass ich es für sehr wichtig halte, mit den Afrikanern zusammenzuarbeiten. Es gibt Dinge, die sie besonders gut können und Dinge, die wir besonders gut können. Wenn wir uns gegenseitig helfen, dann kann die Arbeit viel besser gelingen. Außerdem gehören wir alle zu der großen Familie Gottes. Für Gott gibt es keine Ländergrenzen und er macht auch keine Unterschiede wegen unserer Hautfarbe. Da ist es doch gut, wenn nicht jeder nur bei sich zu Hause sitzt. Dadurch, dass wir hier in Kamerun sind, zeigen wir den Menschen, dass wir alle zusammengehören. Das ist für viele eine Ermutigung.“
Ich nicke.
„So, Ole, jetzt müssen wir uns aber beeilen“, mahnt Thomas, „Kerstin wartet schon mit dem Abendessen auf uns und du hast immer noch nicht geduscht.“
Ich versuche mit Thomas langen Beinen Schritt zu halten, während wir eilig in Richtung Gästewohnung laufen.
Mama hat uns gehört und öffnet die Tür: „Wie siehst du denn aus?!“, ruft sie entsetzt.
Ich sehe an meinen dreckverkrusteten Beinen hinunter. Dann sage ich ganz harmlos: „Ich habe heute etwas Sinnvolles gemacht. Wir haben ein Haus gebaut!“
Mama runzelt die Stirn. Thomas zieht einen rauen, gurkenförmigen Schwamm aus seiner Hosentasche und drückt ihn mir in die Hand. „Das ist ein Luffaschwamm. Die wachsen hier in der Nähe am Fluss. Vielleicht kann er dir in der Dusche etwas behilflich sein.“
Dankbar nehme ich ihn entgegen und drücke mich hastig an Mama vorbei, um mir von Papa möglichst schnell das Badezimmer zeigen zu lassen.
Während ich mich kurze Zeit später unter einem kalten Wasserstrahl abschrubbe, denke ich über mein Gespräch mit Thomas nach. Was würde ich wohl machen, wenn Gott mir zeigen würde, dass ich Missionar werden soll? Und wie würde er mir das wohl zeigen? Durch einen Bibelvers, durch so ein Gefühl oder noch ganz anders?
Ohne eine Antwort auf diese Fragen zu haben, ziehe ich mich an und gehe wenig später mit Mama und Papa zum Abendessen zu Bäumlers.
Das sind wir:
Meine Familie

Familie Bäumler

6. Ein Schultag im Boukarou
Ich schrecke in meinem Bett hoch. Was war das? Da, wieder so ein Knall! Ich sinke auf mein Kissen zurück. Ach, das müssen die Samen der Bäume sein, die neben unserer Wohnung wachsen. Kerstin hatte uns gestern Abend erzählt, dass sie manchmal auf das Wellblechdach fallen. Wir sollten uns dann nicht erschrecken. Nun ja, diese Warnung hat wohl nicht geholfen. Ich habe mich ganz ordentlich erschreckt!
Ein Blick auf meine Armbanduhr verrät mir, dass es schon halb sieben ist. Da werden Jakob und Ina gleich frühstücken. Sie müssen heute nämlich in die Schule. Bei ihnen haben die Ferien noch nicht begonnen. Wenn ich jetzt wach bin, kann ich eigentlich auch mit ihnen zusammen essen. Hunger habe ich auf jeden Fall!
Leise, damit ich Leonie nicht wecke, schlüpfe ich unter meinem Moskitonetz hervor, ziehe mein T-Shirt und eine kurze Hose an und renne zum Haus der Bäumlers. Die Haustür steht bereits offen und durch die Fliegengittertür komme ich direkt in den Flur. Ich bleibe für einen Moment stehen. In der Küche höre ich Jakob und Kerstin diskutieren. „Nein, ich gehe heute nicht in die Schule!“, ruft Jakob.
„Ich bestehe aber darauf, dass du gehst“, erwidert Kerstin.
„Es ist total unfair, dass Ole schon Weihnachtsferien hat und ich noch zur Schule muss. Ich will auch zu Hause bleiben. Ich will an unserem Lehmhaus weiterbauen!“
„Ihr könnt noch den ganzen Nachmittag an eurer Hütte bauen“, sagt Kerstin bestimmt.
Vorsichtig strecke ich den Kopf durch die Küchentür: „Guten Morgen!“
Kerstin und Jakob gucken mich überrascht an. „Guten Morgen, Ole!“
„Ich habe mir gedacht, dass ich vielleicht mit Jakob zusammen in die Schule gehen könnte“, sage ich auf einmal. Hatte ich mir das wirklich überlegt? Dort reden doch alle Französisch. Ich werde überhaupt nichts verstehen. Kerstin sieht mich skeptisch an. Aber Jakob ruft schon: „Jaaa! Das ist eine supergeniale Idee! Du bist echt ein richtiger Freund, Ole!“
Ich merke, dass ich ein bisschen rot werde und wundere mich selber über meine Idee. Kerstin zögert noch einen Moment, aber dann scheint sie einverstanden zu sein: „Na, dann geht mal frühstücken und seht zu, dass ihr fertig werdet. Ich rufe die Direktorin an und warne sie schon einmal vor, dass heute ein Schüler mehr da sein wird!“
Kurze Zeit später sitzen Jakob, Ina und ich im Auto. Ein Mitarbeiter der Missionsstation bringt uns zur Schule. Dort angekommen, muss ich mich zuerst einmal über das sonderbare Schulgebäude wundern. Es ist nämlich nicht nur ein Gebäude, sondern es sind ganz viele. Die meisten davon sind rund und erinnern mit ihrem spitzen Dach an die afrikanischen Lehmhütten. Jakob und Ina nennen sie „Boukarou“.
„Schau, da vorne ist unser Boukarou“, zeigt Jakob mir. „Jeder Boukarou ist ein eigenes Klassenzimmer.“
Als wir Jakobs Klassenzimmer betreten, wundere ich mich schon wieder. Auf der einen Seite stehen fünf Tische und Stühle, die nach links zu einer Tafel zeigen und auf der anderen Seite stehen drei Tische und Stühle die nach rechts zu einer Tafel zeigen. Jakob erklärt: „Guck, das hier ist meine Klasse und da drüben ist die von Ina.“
„Ihr seid beide im selben Klassenzimmer?“, frage ich.
„Ja, wir werden auch von derselben Lehrerin unterrichtet. Unsere Klassen sind so klein, dass sie uns in manchen Fächern alle gemeinsam unterrichtet. Das ist super. Sonst wäre es in meiner Klasse mit nur zwei Schulkameraden ziemlich langweilig.“
Da betritt eine Afrikanerin den Raum. Sie trägt eine Bluse und enge Jeans. Ihre glatten schwarzen Haare hat sie zu einem Zopf geflochten. Das muss die Lehrerin sein. Sie kommt auf mich zu, gibt mir freundlich die Hand und redet mit Jakob auf Französisch. Ich glaube, er stellt mich vor und erzählt, warum ich da bin. Für einen Moment frage ich mich, ob sie mich vielleicht wieder nach Hause schicken wird. Aber dafür sieht sie dann doch zu nett aus.
„Sie sagt, dass du bleiben kannst. Sie wird noch einen Tisch für dich holen und dann kannst du neben mir sitzen“, strahlt Jakob. Genial! Das wäre also geschafft.
Wir rennen mit Ina zusammen nach draußen. Etwas weiter weg spielen ein paar Kinder Fußball. Als wir sie fast erreicht haben, ruft Jakob einem Jungen etwas zu. Dieser unterbricht sein Spiel und kommt zu uns her gelaufen. Leise sagt Jakob zu ihm auf Deutsch: „He Hamid, das hier ist Ole. Er darf heute bei uns in der Schule dabei sein!“ Hamid gibt mir die Hand. „Cool! Jakob hat mir schon viel von dir erzählt.“
Ich starre Hamid an. Seine Haut ist fast so dunkel wie die eines Afrikaners und er hat krause schwarze Haare. Aber er redet so gut Deutsch wie Jakob und ich. „Woher kannst du denn Deutsch?“, frage ich erstaunt.
Hamid lacht und seine weißen Zähne blitzen. „Meine Mama ist Deutsche und mein Papa Kameruner. Wir haben bis vor kurzem noch in München gewohnt.“
Auf einmal legt Jakob den Finger auf den Mund. Wir sehen uns um und hinter uns läuft ein streng aussehender Lehrer vorbei. Jakob flüstert: „Wir dürfen eigentlich kein Deutsch in der Schule reden!“
Noch bevor ich fragen kann warum, rennen Jakob und Hamid in Richtung Fußballplatz.
Leider ertönt schon kurz darauf die Schulglocke. Die Lehrerin wartet vor dem Boukarou auf uns. Wir stellen uns der Größe nach in eine Reihe und gehen nacheinander ins Klassenzimmer. In der ersten Stunde steht Mathe auf dem Stundenplan. Die Lehrerin verteilt Zettel, auf denen Rechenaufgaben stehen und erklärt dann etwas an der Tafel. Als Jakob, Hamid und ihre Klassenkameradin sich über die Blätter beugen und versuchen, die Aufgaben zu lösen, geht sie hinüber zu Inas Klasse und macht dort mit dem Unterricht weiter. Über mir brummt die Klimaanlage. Sie pustet schöne kühle Luft in den Raum. Ich sehe mir ebenfalls die Aufgaben auf dem Zettel an und versuche auch ein bisschen zu rechnen.
In der zweiten Stunde ist Französisch dran. Ein kleines bisschen langweile ich mich schon, aber die Lehrerin hat mir ein paar Geduldspiele gegeben, mit denen ich mich beschäftigen kann. Dann ist endlich Pause. Natürlich laufen wir wieder sofort in Richtung Fußballplatz. Ina kommt auch mit. Sie fragt mich leise: „Na Ole, wie isses?“
„Gar nicht schlecht! Mir gefällt’s.“ Die Türen der anderen Boukarous öffnen sich und es kommen noch mehr Kinder angerannt. Jakob teilt uns in Windeseile in zwei Mannschaften auf und schon beginnen wir zu kicken. Das macht Spaß! Der Ball geht hin und her. Manche von den Jungs sind richtig gut.
Plötzlich gibt es in einer Ecke des Schulhofs ein riesiges Geschrei. Ein paar kleine Mädchen stehen da und zeigen auf den Boden. Immer wieder schreien sie angewidert auf und gehen einen Schritt zurück. Eines ruft auf einmal laut: „Ina, Iiiiiiina!“ Ich sehe, wie Ina zu ihr hinüberläuft. Das Fußballspiel haben wir erst einmal vergessen und wollen natürlich auch wissen, was es dort zu sehen gibt. Als wir zu ihnen stoßen, entdecken wir auf dem Boden eine riesige Kröte. Sie ist wirklich riesig. Jedes Mal, wenn sie mit einem „Platsch“ ein Stück nach vorne springt, weichen die Kinder schreiend einen Schritt zurück. Ina beugt sich nach unten. Sie scheint überhaupt keine Angst vor diesem Vieh zu haben. Sie hebt es mit beiden Händen auf und wieder quieken die Kinder um unser herum.
„Was hast du denn damit vor?“, will Jakob wissen.
„Mal sehn … Vielleicht ein kleines Mitbringsel für Mia? Die liebt Kröten heiß und innig.“ „Mach keinen Quatsch, Ina“, ermahnt sie Jakob. „Gib sie dem Wächter am Tor. Der wird sie frei lassen.“ Aber Ina dreht sich um und läuft mit der fetten Kröte davon.
Die nächste Stunde beginnt. Wir sitzen wieder im Klassenzimmer. Ich habe keine Ahnung, was Ina mit der Kröte gemacht hat. Ja, wo ist Ina überhaupt? Vorsichtig öffnet sich die Tür und da schlüpft sie von draußen herein. In der Hand hat sie einen Eimer, den sie leise neben ihrem Stuhl abstellt. Die Lehrerin hat nichts gemerkt. Oder wollte sie vielleicht nichts merken? Sie erklärt Inas Klasse gerade die Aufgaben für die nächste Stunde. Ich verstehe leider nicht, um was es geht. Als die Lehrerin zu Jakobs Klasse herüberkommt, bleibt sie neben dem Eimer stehen und schaut hinein. Dann sagt sie etwas zu Ina. Die schaut auch hinein und bekommt große Augen. Suchend blickt sie sich um. Irgendetwas scheint nicht in Ordnung zu sein. Da, ein klatschendes Geräusch. Und noch einmal. Wir schauen unter die Tische. Dann haben wir sie entdeckt: Zwischen den Füßen von Inas Klassenkameraden hoppst wieder die fette Kröte. Die Kinder springen schreiend von ihren Stühlen auf. Ina kriecht verzweifelt unter die Tische, um das arme Tier einzufangen. Aber diesmal ist es schneller als sie. Trotz seines dicken Körpers hüpft es eilig zum Schrank und verschwindet darunter. Ina versucht sie hervorzuholen. Aber ihr Arm ist zu kurz. Was nun?
Die Lehrerin sieht ganz schön ernst aus. Sie fordert die Kinder auf, sich wieder auf ihre Stühle zu setzen. Ina lässt den Kopf hängen. Dann nimmt die Lehrerin ihr Buch und setzt den Unterricht fort, als sei nichts gewesen. Langsam beruhigen sich alle. Der Kröte scheint es im Dunkeln unter dem Schrank gut zu gehen. Ab und zu guckt aber doch wieder ein Kind ängstlich in seine Richtung, um sicherzugehen, dass sie nicht hervorkommt.
In der nächsten Pause holt die Lehrerin den Wächter. Er hilft ihr, den Schrank zur Seite zu schieben und Ina muss das Tier einfangen. Sie steckt es zurück in den Eimer und läuft damit nach draußen. Ich mache mir nicht weiter Gedanken darüber, denn in der letzten Stunde haben wir Sport. Obwohl es mittlerweile ganz schön heiß geworden ist, rennen wir über den Sportplatz, machen Dehnübungen und spielen etwas Basketball. Als der Lehrer den Schulschluss bekannt gibt, sind wir ziemlich verschwitzt. Ich habe gehörigen Durst und freue mich auf das Mittagessen bei Kerstin.
Jakob holt noch seinen Schulranzen aus dem Boukarou und dann laufen wir gemeinsam mit Hamid zum Schultor. Aber was ist das? Neben dem Tor im Gebüsch steht ganz unscheinbar der Eimer aus dem Klassenzimmer. Er ist mit einem Brett abgedeckt. Ina schiebt es gerade zur Seite und holt ihre Kröte hervor.
„Was willst du denn jetzt schon wieder damit?“, fragt Jakob genervt.
Ina streckt den Kopf in die Luft: „Ich habe dir doch gesagt, dass ich sie für Mia mit nach Hause nehmen werde!“ und läuft zum Auto.
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