Reif trifft jung | Erotische Geschichten

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»Und nun liegst du trotzdem neben mir«, sage ich zu ihm und küsse ihn zärtlich. Meine Zunge wandert in seinen Mund hinein, spielt das ewige Spiel der Liebe, und er lässt es einfach geschehen. Umrundet mit seinen Fingerspitzen meinen gesamten Körper. Seine Küsse werden intensiver, Urinstinkte erwachen – unsere Spiele werden nachdrücklicher.
Natürlich finde ich die romantische Schiene sehr schön, doch allmählich fordert meine Möse mich auf, ihre Gier zu stillen, und das geht nur, wenn Johnny seinen Schwanz in mir versenkt und mir Erfüllung schenkt. Als ich mich immer dichter an ihn dränge, stöhnt er erregt. Auch er will nun nicht mehr länger warten. Als ich Anstalten mache, mich auf ihn zu hocken, schmeißt er mich zurück auf das Bett.
»Nein, Süße, nicht mit mir. Ich werde dich besteigen und nicht du mich! Ich mag es gern klassisch, okay!« Er grinst und flüstert: »Schließ ja nicht deine Augen. Ich möchte sehen, was es in dir auslöst, wenn ich in dich eindringe, wenn du unter meinen Stößen explodierst. Ich will das Feuer in deinen Augen lodern sehen.«
Mit beiden Händen greift er nach meinen Pobacken, sein Schwanz ist erigiert. Feuchtigkeit quillt bereits daraus hervor. Er braucht meine Möse. Jetzt! Sofort! Sie schreit nach Erlösung – und ich will auf keinen Fall länger warten. So brav, wie ich eben noch war – so geil bin ich jetzt. Möchte diesen Verrückten spüren, möchte mit ihm eins werden – möchte diese Zuckerschnute in mir fühlen.
Und Johnny versteht. Er versteht sogar ausgesprochen gut. Hat meinen Augenaufschlag richtig gedeutet, meinen lasziven Blick sowie meine leise geflüsterten Worte. Stößt seinen Schwanz nun energisch in meine Möse hinein, die sich mit schmatzenden Geräuschen dankbar zeigt. Ein wohltuendes Gefühl durchströmt mich, als die Befüllung meiner Möse vollzogen ist.
Johnny vögelt mich. Mittlerweile sind wir schweißgebadet, stammeln vor uns hin – mein Höhepunkt steht bevor. Johnny legt sich auf mich, umfasst meine Schenkel und flüstert: »Du hast tatsächlich deine Augen nicht geschlossen! Braves Girl! Deine Augen, sie brennen, deine Möse, sie brennt! Lass dich gehen und zeig mir, was ich vollbracht habe.«
Mein Mund öffnet sich zu einem enormen Schrei, ich zittere am ganzen Körper, stoße unartikulierte Laute aus, und meine Vagina steht in hellen Flammen. Will mehr, will befüllt werden – sehnt sich nach diesem jugendlichen Schwanz, der kraftvoll zustößt und noch lange nicht am Ende ist. Jetzt taue ich auf, jetzt zeige ich Johnny die Seite, die er die ganze Zeit über sehen wollte. Jetzt bin ich ganz ich – ungeschönt, ungeschminkt, natürlich.
***
»Wer hat dich so verletzt, dass du es nicht zulassen wolltest?«, fragt er mich.
»Du hast es geahnt – die ganze Zeit lang«, frage ich ihn, und er nickt. »Nur eine verletzte Frau reagiert so brüsk.«
Und da platzt alles aus mir heraus. »Meine Liebhaber haben mich oftmals spüren lassen, dass ich nicht mehr taufrisch bin – dass ich froh sein könne, noch einen Stecher zu finden – O-Ton Hermann. Es war einfach nur widerlich. Ich fühlte mich gekränkt, minderwertig. Die Frau in mir versteinerte.«
Johnny nimmt mich in den Arm, hält mich fest umklammert und meint: »Ja, so in etwa dachte ich mir das, aber ich will dich nicht verletzen, ich werde dich lieben und dich deine seelischen Schmerzen vergessen lassen. «
»Du bist also ein Gentleman?«
»Nein«, meint Johnny, »ich weiß nur, wie man eine Frau behandelt und wie eben nicht! Meine Mutter würde mir heute noch den Hosenboden versohlen, wenn ich eine Frau nicht mit Anstand und Aufrichtigkeit umgarnte.«
Ich muss grinsen.
Wir beide nehmen uns, was unser Mundwerk anlangt, nun wirklich nichts. Johnny rechtfertigt sich, ich rechtfertige mich, und zusammengenommen sind wir zwei völlig verunsicherte Menschen, die sich gerade ausprobieren. Nun war ich aber doch neugierig, wie sich die Nacht entwickeln würde, und zärtlich knabbere ich Johnnys Ohrläppchen.
»Lust auf mehr?«, frage ich ihn, und er lehnt sich auf seinen Unterarm, betrachtet mich völlig wertfrei.
»Hmh«, nuschelt er. Egal, welchen Träumen er da gerade nachhängt, meine Lippen erforschen nun gierig seinen Körper. Ich beginne, ihn zu streicheln, und damit entfache ich eine Glut in mir, die nur Johnny stillen kann.
Sein Schwanz ist bereits wieder bereit, ich will die Explosion der Sinne noch etwas hinauszögern, doch mein Becken meldet Protest an. Es pulsiert wie verrückt, tuckert, pocht und straft mich Lügen, den Akt der Liebe hinauszögern zu wollen.
Ich sage mir, dass ich das Geschenk annehmen sollte. Und plötzlich, als hätte es das gebraucht, legt sich bei mir ein Schalter um. Plötzlich ist sie wieder da, die »alte« Peggy, welche ihre Spielgefährten in sich austoben lässt und sich selbst nicht schont. Die ihre Orgasmen hemmungslos auslebt und ihre Lover das genießen lässt, was auch sie zu genießen weiß.
Ich bin kein Kind von Traurigkeit gewesen, nie, doch wenn man stetig eine vor den Bug bekommt, dann wird man ungerecht – und das ist wohl mit mir passiert.
Doch mittlerweile koche ich, mein Liebessaft schreit nach Erlösung – ich trete nach Johnny, schreie ihn an, er möge mich endlich auf die harte Tour nehmen, so, wie sich das gehört.
Der intensive Geruch nach Sex umwölkt meine Sinne, und als Johnny nach einer Weile meine Möse befüllt und mit seinem Prachtexemplar meine Körpertemperatur weiter erhöht, da gebe ich mich geschlagen.
Die Lust aufeinander wird so intensiv, dass selbst ich das Wort Liebe in den Mund nehmen. Wir beginnen, einander zu lecken, ich sauge an Johnnys Glied – sämtliche Löcher werden nun gestopft – ich bin herrlich erregt, werde gevögelt, so, wie ich es mir seit langer Zeit wünsche, und Johnny schwebt auf Wolke sieben. Verdammt hart stößt er jetzt zu, doch genau so will es jetzt haben. Ein harter Fick brachte mich schon früher immer wieder in die Spur. Das Feuer meiner Leidenschaft spürt auch er, und wir haben guten ehrlichen Sex.
Das Bett ist wahrlich eine Spielwiese unserer Lust geworden. Johnny probiert sich aus. Möchte in mein Hintertürchen vordringen, hat dies aber noch nie getan.
Es ist Teamarbeit – doch das Ergebnis ist atemberaubend. Nachdem ich ihm den Eingang gezeigt habe und er seinen Schwanz hineingleiten ließ, schweben wir in einem anderen Universum.
Exzessiv, herrlich verboten und unglaublich erregend.
Ich brauche mich eigentlich überhaupt nicht zu bewegen – Johnny übernimmt diesen Part. Und da ich ihm mittlerweile vertraue, wird auch dieses Spiel ein exzessives Ende finden – denn ohne Vorwarnung verschießt er sein Sperma in meine enge Öffnung hinein, und ich kann mich gar nicht wieder beruhigen – so erregend ist es für mich.
Der Orgasmus, der mich ereilt, trifft mich mitten in mein Herz – umfassende Wogen der Lust erschüttern mich, und auch Johnny kommt nicht zur Ruhe. Voller Inbrunst schreit er in mein Ohr: »Oh, Peggy, lass mich bei dir bleiben, lass uns gemeinsam alt werden.«
»Alt bin ich schon«, versuche ich es mit meinem trockenen Humor, »und überhaupt … das kannst du noch gar nicht beurteilen …«
»Doch, das kann ich«, meint er voller Überzeugung, »gibt es bei euch nicht so was wie Liebe auf den ersten Blick?«
Ich schnurre wie ein Kätzchen. Wir kabbeln uns noch ein wenig, dann schlafen wir gegen drei Uhr in der Früh endlich ein.
***
Johnny weckt mich, ist aufgeregt. Vergessen die Liebesschwüre. Er muss weg – muss zum Training, hätte beinahe den Termin verpasst. Zieht sein T-Shirt verkehrt herum über den Kopf – egal – um zehn Uhr muss er am Brandenburger Strand die Welle reiten, und es ist bereits halb zehn.
Unsere Lasterhöhle verwandelt sich gerade in ein hektisches Irgendwas. Ich schnappe mir mein Hauskleid, greife mir die Autoschlüssel und lasse den Motor aufheulen. Wir schaffen es gerade noch so.
Wieder allein zu Haus räume ich auf, lüfte und gönne mir ein ausgiebiges Bad. Mein Geschlecht ist leicht lädiert. Nach der Intensivbehandlung eigentlich kein Wunder, doch es ist gut so, wie es ist. Ein wenig Hautcreme, und alles ist wieder im Lot.
Das Bad ist herrlich entspannend, und als ich mich danach zum Brandenburger Strand aufmache, bin ich schon wieder guter Dinge.
Alles mögliche schießt mir durch den Kopf. Wie würde Johnny reagieren, wenn ich jetzt auf ihn zuginge und ihn vor seinen Crewmitgliedern küsse. Würde es ihm peinlich sein? Würde er zu mir stehen?
»Okay, Peggy«, sage ich laut zu mir, »es ist eine einmalige Chance, den wahren Johnny kennenzulernen. Hat er dir die ganze Zeit über etwas vorgemacht, oder bist du die Zicke! In einer knappen Viertelstunde weißt du es.«
***
Am Strand ist heute wesentlich mehr los. Noch mehr Surfer sind angereist, Sylt bricht mittlerweile aus allen Nähten. Alles, was etwas auf sich hält, ist jetzt auf der Insel.
Ich sehe Stars und Sternchen, und ich beobachte Johnny, wie er die Welle reitet. Ich warte auf ihn, sehe zu, wie er über Kopf geht – Freestyle pur.
Muss es denn ausgerechnet ein Surfer sein, frage ich mich. Kann es denn nicht einfach nur ein Schlosser oder so was sein.
Ich lasse ihn nicht mehr aus den Augen. Er steigt vom Brett, läuft an den Strand, und ich gehe auf ihn zu.
»Überraschung«, sage ich, und er zuckt tatsächlich zusammen. Etwas zerbricht in mir. »Guten Morgen, Johnny. Hast es ja doch noch geschafft. Und, wie sieht’s aus? Qualifikation geschafft oder bist du noch geschafft?« Ich versuche, meine Enttäuschung zu verbergen, doch er reagiert völlig anders.
Jungenhaft grinst er mich an, nimmt meinen Kopf in seine Hände und küsst mich vor allen Zuschauern. Lässt seine Zunge in meinen Mund einfließen und züngelt wie ein Berserker.
»Wolltest du mich tatsächlich austesten, du kleine Hexe?«, fragt er mich. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich zu dir stehen würde, dabei bleibt es auch!« Laut sagt er: »Ich darf starten, war sogar mit einer der Besten. War super ausgeglichen – woran das wohl gelegen haben mag?«
Ich kichere. »Chapeau!« Mit dieser Rede hat er mich vollends überzeugt, und ich lege ihm meine Hände um den Hals. »Ich glaube, Johnny, ich könnte mich tatsächlich an dich gewöhnen!«
Er küsst mich noch einmal, sagt mir, dass ich eine schöne Frau bin, die es verdient, geliebt zu werden. Dann entlässt er mich aus seinen Fängen, und ich gehe beschwingt weiter, um nach unserem Firmenstand zu schauen.
***
Vier Jahre später
»Johnny, nicht doch!«, wehre ich ihn ab. »Bleib doch endlich einmal ernst. Hey, ich bin jetzt über fünfzig, habe bitte etwas Respekt vor dem Alter, okay?«
»Oh, meine Großmutter hat mehr Power in sich als du gerade!«, meint er lachend, schmeißt mich wieder zurück aufs Bett und küsst jede einzelne Hautfalte von mir. »Habe ich dir heute eigentlich schon gesagt, wie schön du bist.«
»Hm, mal nachdenken«, erwidere ich und lache: »Nein, das letzte Mal war es gestern, um genau zu sein, um einundzwanzig Uhr dreißig.«
Er kuschelt sich an mich, streicht mir sanft durchs Haar und stupst mich mit seiner Nase leicht an.
»Ich bin immer noch völlig verrückt nach dir! Und du – du wolltest es mir einfach nicht glauben damals, nicht wahr?«
»Es erschien mir zu kurios, ich konnte es mir einfach nicht vorstellen «, erwidere ich darauf.
»Aber alte Säcke mit jungen Damen … das geht, oder wie?«
»Das, mein Lieber, ist gewagtes Terrain – da wird ein anderer Pakt geschlossen.«
»Ja, genau«, meint Johnny, »aber wenn ein junger Mann eine ältere Frau liebt, gilt er gleich als Freak.«
Johnny hat mit seinen Eltern gebrochen, nur um bei mir bleiben zu können. Die Eltern hätten ihn zum Teufel gejagt, wäre er nicht selbst gegangen. Seine Mutter war zwei Jahre jünger als ich, und sein Vater bezeichnete ihn als Perversen, der so gar nichts von ihm mitbekommen hatte.
Das alles ließ Johnny kalt, und nach einem Jahr unseres Zusammenseins planten wir tatsächlich so etwas wie unsere Zukunft.
Nie zuvor habe ich soviel gelacht wie mit Johnny, nie zuvor war ich freier, unbeschwerter und besser drauf als zu diesem Zeitpunkt. Johnny gab mir meine Lebensfreude zurück, und dafür dankte ich ihm von Herzen.
Wir liebten und wir stritten uns, und die Versöhnung war jedes Mal ein Fest für die Sinne. Unsere Sexualität war völlig unverklemmt, wir gingen frei und unbeschwert miteinander um – wir brauchten niemanden sonst als uns.
Wir blieben in meinem Haus in Morsum wohnen, für Johnny war es die ideale Spielwiese. Er konnte sich an den Stränden vor Sylt austoben, hatte sich mittlerweile eine eigene Surfschule aufgebaut und ich, ich hatte genug zu tun mit meinen mittlerweile vier Boutiquen in München, Paris, London und Hamburg.
Offenbar habe ich den Nerv meiner Kunden getroffen, denn die Läden laufen wie geschnitten Brot. Finanziell haben wir also ausgesorgt.
Johnny hat in all den Jahren seinen Lebensunterhalt selbst bestritten, obwohl ich das als ziemlich unwichtig empfinde. Doch er will es so, und ich akzeptiere es.
Wir nennen drei Hunde unser Eigen, mit denen wir täglich ausgedehnte Spaziergänge unternehmen. Uns geht es einfach gut.
Hätte man mir vor fünf Jahren so ein Glück attestiert, ich hätte den- oder diejenige für verrückt erklärt. Könnte ich die Zeit noch einmal zurückdrehen, würde ich noch einmal neu beginnen – mit Johnny, mit meinen Hunden und mit mir in einem knackig jungen Körper. Doch das scheint für meinem Lebensabschnittsgefährten das Letzte zu sein, worauf er Wert legt. Für ihn haben die inneren Werte viel mehr Gewicht.
»Ich liebe dich, Johnny«, tippe ich und schicke glücklich die WhatsApp ab.
Das junge Luder des Professors
Professor Frederick Ludwig war auf dem Weg zur Universität, wo er Politikwissenschaften lehrte. Seine Studentinnen und Studenten hingen förmlich an seinen Lippen, denn der Professor war für seine lebendige Art und Weise, wie er den trockenen Stoff rüberbrachte, über die Maßen beliebt.
Weder sah man ihm sein Alter an – Frederick Ludwig ging seinem sechzigsten Lebensjahr entgegen – noch seinen Lebenswandel. Er konnte das ein oder andere Glas vertragen und war jungem Fleisch durchaus zugetan. Oftmals wanderte sein Blick durch den Hörsaal, ob das ein oder andere »Futter« für ihn dabei sein könnte, doch hatte er es noch nie mit einer Studentin getrieben. Appetit holte er sich hier, gegessen wurde an anderer Stelle.
Frederick Ludwig war kein schlimmer Finger im eigentlichen Sinne, doch er konnte das Leben sehr wohl in vollen Zügen genießen.
Sein Lebensmotto spiegelte sich in einem selbst entworfenen Verslein wieder, das da hieß:
Lachen, Leben, Lieben,
bringt den Frederick zum Sieden.
Lucie Wagner, Studentin im zweiten Semester, 24 Jahre alt, machte sich auf, um der Vorlesung des Professors zu lauschen. Auch sie mochte den charismatischen Mann. Seine Vorlesungen waren überaus beliebt bei den Studierenden, und sie selbst mochte noch ein kleines bisschen mehr an diesem Sonnyboy.
Wenn er an seinem Pult stand oder lasziv grinsend durch den Raum wanderte, mit den Händen gestikulierend, um seinen Worten Ausdruck zu verleihen, dann wurde Lucies Höschen schon einmal feucht. Sie hatte einen Narren an Freddie, wie sie ihn still und heimlich nannte, gefressen. Dass er um einiges älter war als sie störte sie dabei nicht im Geringsten. Sie würde ihn schon zu fassen bekommen, nicht mehr lange, und Lucie wäre am Ziel. Unmöglich konnte der Professor Lucies tägliche Bemühungen, ihr etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken, übersehen. Vielleicht ließ er sie ja nur schmoren, doch in wenigen Tagen wäre das Professörchen fällig. Lucie leckte sich über die Lippen und folgte Ludwigs Vorlesung.
Die Stunde ging schnell vorbei, wie dies eigentlich immer der Fall war.
Als die Studierenden, bis auf einige wenige, bereits aus dem Hörsaal strebten, saß Lucie immer noch an ihrem Platz und schrieb etwas in ihr Buch.
»Fräulein Wagner, noch nicht genug von dem trockenen Stoff? Habe ich Sie so sehr in meinen Bann gezogen, dass Sie sich jetzt noch Notizen machen?«
Professor Ludwig stand vor ihr, und Lucie ließ ihren Rock leicht nach oben rutschen.
»Oh, Professor«, antwortete sie, und ihre Zunge strich über ihre Lippen, sodass diese zu glänzen begannen. »In der Tat – Ihre Vorlesungen sind derartig lebendig gestaltet, dass es mir schwerfällt, mich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf Sie selbst?« Sie schaute den Professor mit keckem Augenaufschlag an.
»Mmh, so ist das also mit Ihnen.« Er lächelte leicht und schaute etwas genauer hin. Lucies Brüste waren recht üppig, das Mädchen hatte eine Top-Figur, und ihr Rock … nun, der saß sicherlich nicht immer so weit oben.
Lucie merkte wohl, dass der Professor sie eingehend musterte, und schaute noch etwas verführerischer drein. Ihre Augen nahmen den legendären Schlafzimmerblick an, und Frederick bekam nun doch einen trockenen Mund.
»Schauen Sie zu, dass Sie Ihre Hausarbeit anfertigen. Ich werde mir diese sehr genau anschauen«, sagte er zu Lucie. Dann verschwand er, ohne sie noch eines Blickes zu würdigen.
Verdammt, dachte er, als er sich auf dem Flur draußen gegen eine Wand lehnen musste. Diese kleine Göre hatte ihn aber gehörig aus dem Gleichgewicht gebracht! Wollte sie ihn etwa anmachen?
Das war eigentlich offensichtlich, doch Frederick Ludwig war in Zeiten der Me-Too-Bewegung sehr achtsam. Er hatte nicht die Absicht, seinen Lehrauftrag aufs Spiel zu setzen.
Die kleine Lucie, dachte er bei sich, so ein geiles Luder. Hätte ich gar nicht gedacht. Mal sehen, was da noch alles kommt.
Frederick machte sich auf den Weg. Er hatte noch einiges zu erledigen, bevor er sich den Feierabend in seinem Haus am Stadtrand gönnen würde.
Unterdessen überlegte Lucie Wagner, wie sie sich an Frederick heranmachen könnte. Der erste Anlauf war ja wohl danebengegangen, doch zumindest hatte er sie einmal wahrgenommen. Hatte ihre Avancen nicht übersehen. Lucie verschaffte sich eine kleine Gedankenpause und gönnte sich einen Cappuccino bei ihrem Lieblingsitaliener. Sie überlegte, wie sie vorgehen wollte.
Der Weg lag klar vor ihr – sie wollte Frederick Ludwig in ihr Bett kriegen – und was sich Lucie einmal vorgenommen hatte, das bekam sie in der Regel auch.
Lucie war von natürlicher Schönheit, hatte nicht unbedingt perfekte Modelmaße, dafür trug sie das Herz auf dem rechten Fleck, und man sagte ihr nach, dass der Sex mit ihr sehr nachhaltig war.
Als lüstern wurde sie unter ihren Studienkollegen gehandelt, und ihre heiseren Schreie, wenn sie einem Höhepunkt der Lust entgegenstrebte, schienen sich längst rumgesprochen zu haben.
All das erzählte man sich hinter vorgehaltener Hand. Lucie focht so etwas nicht an, und besonders nicht im Moment. Denn sie hatte sich zu konzentrieren, und zwar auf ihr nächstes »Opfer«, und das hieß Frederick Ludwig.
Sie trank einen Schluck Kaffee, blickte in die Runde des gut besuchten Lokals und hing ihren Gedanken nach.
Nach einer knappen Viertelstunde, in der sie über den Professor und sich nachgegrübelt hatte, sagte sie sich, dass der erste Anlauf zwar nicht so top gelaufen war, aber immerhin war es ein Anfang gewesen. Bereits in der nächste Woche hatte sie wieder eine Vorlesung bei ihm, bis dahin würde sie ihre Hausarbeit anfertigen und sich selbst noch ein wenig mehr auf Vordermann bringen. Vielleicht klappte es ja beim zweiten Mal. Drei Versuche gab sie sich – doch wenn’s danach nicht funkte, hatte selbst Ludwig keine Chance mehr. Kriechen würde Lucie noch nicht einmal vor ihrem Professor.
Doch das blieb ihr erspart. Auch Frederick Ludwig hatte bereits Witterung aufgenommen und sah dem kommenden Mittwoch gespannt entgegen, an dem Lucie wieder Vorlesung bei ihm hatte.
Was für ein scharfes Gerät, dachte er bei sich, da werden so einige Männerfantasien bedient!
Lucie hatte sich richtig in Schale geschmissen. Sie trug hautenge Jeans, dazu ein Oberteil, welches einen sehr tiefen Ausschnitt aufwies und ihre prallen Äpfel mehr als gut zur Geltung brachte. Dazu trug sie High-Heels, für die Lucie eigentlich einen Waffenschein benötigt hätte. Ihr widerspenstiges Haar hatte sie zu einem lustigen Pferdeschwanz zurückgenommen. Die Männerwelt starrte bereits auf sie. Doch das Objekt ihrer Begierde tat so, als würde es sich nicht weiter für sie interessieren.
Ein lauernder Unterton lag in Lucies Stimme, als sie dem Professor einen guten Morgen wünschte und ihm zuflüsterte, dass er sich von ihrer Hausarbeit überraschen lassen möge. Sie hätte all ihr Herzblut darin verarbeitet. Er würde zufrieden mit dem Ergebnis sein.
Was Ludwig nicht ahnte, war die Tatsache, dass Lucie auch einen Zettel mit einer Nachricht hineingelegt hatte, auf welchem sie den Professor um seine Handynummer bat.
Aufgeräumt betraten beide den Hörsaal. Lucie ging rechts herum, der Professor zu seinem Pult. Er taxierte Lucie erneut. Sie war eine wirkliche Zuckerschnitte, und sein Mund wurde staubtrocken. Eine kleines Räuspern war vonnöten, bevor er seiner Studentenschar einen guten Tag wünschen konnte.
Wieder einmal war die Vorlesung ein Fest für die Ohren. Die Studierenden klopften am Ende der Stunde auf die Tische, dann begaben sich einige auf den Weg zu anderen Vorlesungen, andere gingen nach Hause.
Der Professor machte es sich an seinem Schreibtisch bequem und schaute flüchtig über die Hausarbeiten, da fiel Lucies Zettel vor seine Füße. Er bückte sich und schüttelte mit dem Kopf.
So ein Luder, sagte er zu sich, schnalzte mit der Zunge und lächelte in sich hinein. Seine Handynummer wollte sie also – so, so. Da wollen wir dich doch gar nicht lange warten lassen. Muss ja niemand erfahren.
Schnell kritzelte er seine Nummer auf das Papier, wollte dieses gerade unter Lucies Bewertungsbogen, den er ihr die nächsten Tage geben würde, deponieren, als sie hinter ihm in der Tür auftauchte.
»Wollten Sie mir etwas geben?«, fragte sie den Professor, der sich, leicht irritiert, nun zu seiner Studentin umdrehte.
»In der Tat hatte ich das im Sinn«, meinte er aufgeräumt. »Sagen Sie, bespitzeln Sie mich etwa? Was soll das denn?«
Offenbar hatte sich Lucie etwas ungeschickt angestellt, und sie biss sich auf die Lippen. »Ich bespitzele Sie doch nicht, Herr Professor – ich vergöttere Sie. Ich bat um Ihre Handynummer, um mit Ihnen ein Date zu vereinbaren. Wissen Sie, ich träume jede Nacht von Ihnen, und diese Träume enden jedes Mal damit, dass ich selbst Hand an mich legen muss. Meine Träume werden immer feuchter, je öfter ich an Sie denken muss.« Lüstern schaute Lucie den Professor an.
Dieser Blick zündete bei Frederick. Er drückte Lucie die Handynummer in die Hand und sagte: »Gehen Sie. Hier sind zu viele Augen. Wir telefonieren, danach werden wir weitersehen.«
Frederick Ludwig fühlte sich geschmeichelt. Dieses junge Ding mit seinen vierundzwanzig Jahren (er hatte bereits in der Computerdatei nachgeschaut und wusste noch so einiges mehr über sie) war wirklich ein kleines, verruchtes Luder. Und er war durchaus empfänglich für diese Art Frau – sodass er eigentlich nur noch gespannt darauf war, wie Lucie es anstellen würde, ihn für sich einzunehmen.
Momentan war Frederick etwas aus der Übung, was den Sex anbelangte, doch er sagte sich, es sei wie Fahrradfahren – einmal auf den Geschmack gekommen, und die Lust dazu wäre wieder voll entbrannt.
Die Fantasien, die ihm plötzlich durch den Kopf gingen, waren sicherlich nicht dazu angetan, ihn ruhiger werden zu lassen. So entschloss er sich zu einem langen Nachmittagsspaziergang, der im Café Eichholtz endete.
Sein Lieblingsplatz am Fenster war noch frei, er betrat das Café und ließ sich ein Stück Schwarzwälder und eine Tasse Mokka schmecken.
Zwei Tage später summte sein Handy. Lucie war in der Leitung und fragte ihn, ob er Lust verspüre, mit ihr auf ein Hotelzimmer zu gehen.
Lange Zeit kam nichts, und Lucie schoss nach: »Diskretion ist Ehrensache, Herr Professor! Ich will Sie nicht bespitzeln – oder was immer Sie von mir denken mögen. Ich möchte nur mit Ihnen schlafen, Sie verwöhnen und mir selbst einen unvergesslichen Nachmittag schenken.«
Fredericks Mund wurde trocken. Donnerwetter, das Mädchen strebte aber sehr zügig seinem Ziel entgegen. Er war gespannt darauf, was er erwarten konnte – für ihn war der heutige Nachmittag eine Premiere. Der Universitätsprofessor hatte sich nie dazu verleiten lassen, es mit einer Studentin zu treiben, diese Grenze hatte er nie überschritten.