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Hallo, liebe Detektive
die Fälle in den Kommissar-Kugelblitz-eBooks sollt ihr nicht nur lesen, sondern auch lösen. Deshalb gibt es am Ende jedes Falles Fragen. Wenn ihr die Fragen richtig beantwortet, könnt ihr euch Gripspunkte gutschreiben. Wo? In eurem Detektivausweis. Den Ausweis gibt es zusammen mit dem supergeheimen Kugelblitz-Decoder als kostenlose App für Euer Smartphone und auf der Website www.kryptofix.de. Je mehr Punkte, desto höher euer Detektiv-Dienstgrad.
Aber Achtung! Um Punkte eintragen zu können müsst ihr das Codewort für das Buch kennen. Es steht verschlüsselt unter dem Inhaltsverzeichnis des eBooks. Wer das Codewort mit dem Decoder entschlüsselt, kann die geheime Gripspunktetabelle öffnen.
Also los geht's mit dem Lesen und Lösen!
Viel Spaß wünscht euch euer




Der grüne Papagei

Kommissar Isidor Kugelblitz hat den Zug wieder einmal in letzter Sekunde erreicht. Termine!
Termine! Gerade als er erschöpft in die Polster des Paris-Express sinkt, pfeift der Schaffner, und der Zug fährt ab. Kugelblitz starrt auf den Knopf in seiner Hand. Er ist im Gedränge der Bahnhofshalle vom Hosenbund abgeplatzt. Keine einfache Aufgabe für einen Kommissar, ihn im Gewimmel der Schuhe auf dem Boden wiederzufinden. Aber da hat er ihn. Wenn er nur schon wieder an seinem richtigen Platz säße! Kugelblitz seufzt. Im Falle eines Falles löst Kugelblitz doch alles! Schon kramt er in seinem Waschbeutel. Die Fahndung nach dem Nähzeug verläuft erfolgreich. Auch im Einfädeln ist er Weltklasse. Aber dann ist es etwas schwierig, den richtigen Überblick über die Näharbeit zu behalten, weil sich sein Bauch sehr weit vorwölbt.
„Zu viele Dienstessen gehabt in letzter Zeit“, brummt Kugelblitz ärgerlich. Gerade hat er die richtige Stelle für den Knopf gefunden und den Faden erfolgreich angebracht, da wird die Tür seines Abteils geöffnet. Kugelblitz entgleitet der kleine Knopf erneut.
„Störe ich?“, sagt eine freundliche Stimme.
„Wie Sie sehen“, knurrt Kugelblitz und bückt sich nach dem Knopf am Boden.
„Darf ich trotzdem hereinkommen?“
„Bitte sehr“, sagt Kugelblitz schlecht gelaunt. Er wäre viel lieber allein geblieben, um in Ruhe die Akten über die internationale Diamantenbande durchzuarbeiten, derentwegen er zu seinem Kollegen Pierre Simili nach Paris reist.
Welch dreiste Spitzbuben!
Durch raffinierte Einbrüche verschafften sie sich kostbare Schmuckstücke aus Privatsammlungen und Museen. Sie ersetzten die wertvollen Stücke durch billige Nachahmungen, damit der Diebstahl so schnell nicht auffiel. Die echten, seltenen Schmuckstücke, die sie in Deutschland stahlen, verkauften sie in Frankreich. Oder umgekehrt.
So war es schwer, der Diamantenbande auf die Schliche zu kommen. Jetzt waren wieder Steine aus der Schatzkammer einer Kirche verschwunden.
Kein Wunder, dass Kugelblitz hellhörig wurde, als Pierre Simili aus Paris anrief und berichtete:
„Ein Zufall und vielleicht eine Chance, mon cher Kügelblitz! Wir haben bei einem kleinen Gauner eine verschlüsselte Botschaft gefunden. Wenn ich sie recht verstehe, kommt neue, ,heiße Ware’ übermorgen mit dem Grünen Pfeil.“ Der Grüne Pfeil war der Spitzname für den Paris-Express.
Grund genug für Kommissar Kugelblitz, eine eilige Dienstreise anzusetzen. Der Zoll hatte Anweisungen, alle verdächtigen Gepäckstücke gründlicher als sonst zu untersuchen.
Das alles geht dem Kommissar durch den Kopf, als er lustlos seine Näharbeit beendet und dem Fremden nachsieht, der noch einmal das Abteil verlässt, um sein restliches Gepäck zu holen.
„Ich saß in einem Raucherabteil und konnte den Qualm nicht ertragen“, entschuldigt sich der Mann, als er den Koffer ins Gepäcknetz stemmt. Dann bringt er noch ein anderes Gepäckstück herein, das sofort die Aufmerksamkeit des Kommissars erregt.
„Sieht wie ein Vogelkäfig aus“, bemerkt Kugelblitz.
„Es ist ein Vogelkäfig“, sagt der Mann und lächelt.
Der Vogelkäfig ist mit einer dunkelgrünen Decke verhängt.
Nichts erregt die Neugier eines Kommissars so sehr wie das Verborgene.
„Und – ist ein Vogel drin?“, erkundigt er sich.
Der Mann nickt.
„Ein Wellensittich?“
Der Mann zögert. Kugelblitz’ Neugier scheint ihn ein wenig zu nerven.
„Nein, es ist ein Kakadu – äh – ich meine, ein Papagei.“
Kugelblitz kann sich nicht beherrschen und sagt: „Darf ich mal?“
Noch ehe der Fremde protestieren kann, hat er einen schnellen Blick unter die Decke geworfen. „Tatsächlich“, murmelt er erstaunt.

„Ein grasgrüner Papagei!“
„Dies ist ein ganz außergewöhnliches Exemplar“, belehrt ihn der Fremde. „Nicht nur äußerlich.“
„Wie meinen Sie das?“
„Er spricht sieben Sprachen.“
„Das kann ich nicht glauben“, entgegnet Kugelblitz verblüfft.
„Aber Sie können mir glauben. Ich bin Vogelexperte.“
Und wie auf Kommando krächzt der grüne Papagei: „Guten Tag – bonjour – good morning, Sir!“
„Donnerwetter!“, staunt Kugelblitz. „Da muss ich Ihnen unbedingt mal den Hansi meiner Großtante vorbeibringen. Sie quält sich schon seit dreizehn Jahren mit ihm ab, und er spricht noch keinen einzigen Ton.“
„Diese Vögel sind eben alle sehr eigenwillig“, sagt der Vogelbesitzer.
Lautlos öffnet sich die Tür, und ein Grenzbeamter sieht herein.
Noch ehe er eine Frage stellen kann, krächzt es unter der Decke:
„Nichts zu verzollen – rien à déclarer!“

„Donnerwetter! Spricht Ihr Vogel sogar Französisch?“, staunt der Grenzbeamte. Lachend macht er seinen Kollegen vom Zoll auf den lustigen Vogel aufmerksam. Beide spähen in den Käfig, und der grüne Papagei krächzt: „Kein Schnaps – keine Zigaretten – pas de cigarettes!“
„Schon gut, schon gut!“, sagt der Zöllner, wirft noch einen zweifelnden Blick auf Kugelblitz, tippt dann an die Mütze und verschwindet.
Der Zug verlangsamt nun seine Fahrt, weil er in den Grenzbahnhof einfährt. Draußen auf einem kleinen Wiesenstück streiten sich fünf Spatzen um einen Regenwurm. Da kommt eine Amsel und holt ihn weg.
„Zugvögel!“, sagt Kugelblitz und lacht.
„Aber doch nicht die Spatzen!“, protestiert der Vogelexperte. „Nur die Amsel. Sie kennen doch das Lied: Amsel, Drossel, Fink und Star …“ Er summt das Lied vergnügt vor sich hin.
„Mit den Zugvögeln ist das so eine Sache“, entgegnet Kugelblitz nachdenklich. „Eigentlich ist Ihr Papagei auch ein Zugvogel …“
„Wie meinen Sie das?“, fragt der Fremde gespannt.
„Nun, weil er mit im Zug fährt.
Und das sicher nicht ohne Grund!“
„Wie soll ich das verstehen?“
Verwirrt sieht der Vogelbesitzer auf Kugelblitz.
„Ich glaube, Sie sind nicht der Vogelexperte, für den Sie sich ausgeben …“, sagt Kugelblitz nachdenklich.
Als der Grenzbeamte an der Abteiltür vorbeikommt, winkt ihn Kugelblitz herein. Diesmal sagt der grüne Vogel kein Wort. Kugelblitz zeigt dem Beamten seinen Dienstausweis und sagt: „Ich habe zuverlässige Hinweise, dass in diesem Zug Diamanten geschmuggelt werden. Schätze, es wäre gut, wenn Sie sich in diesem Zusammenhang doch etwas näher mit dem seltsamen Vogel und seinem Besitzer befassen würden. Nehmen Sie doch auch den Käfig genau unter die Lupe. Ich finde, er hat einen verdächtig dicken Boden …“
Der Vogelbesitzer protestiert lautstark: „Sie dürfen die Decke nicht anrühren! Das Tier ist äußerst sensibel. Ich garantiere für nichts …“
„Ich auch nicht“, brummt Kugelblitz, geht auf den Gang und stopft sich seine Pfeife.

Kugelblitz hat Recht. Der doppelte Boden des Käfigs enthält die Schmuggelware. Der „Zugvogel“, den der Fremde bei sich führt, dient zur geschickten Tarnung. Sein fröhliches Geplapper sollte die Grenzbeamten ablenken.
„Eines verstehe ich nicht“, sagt Pierre Simili von der Pariser Polizei, „weshalb sprach der Vogel immer im richtigen Augenblick?“
„Er sprach gar nicht! Der Mann war Bauchredner“, erklärt Kugelblitz.
„Ah! Interessant! Und wie, mon cher Kügelblitz, sind Sie ihm auf die Schliche gekommen?“
„Durch einen Vogel, der ganz zu Unrecht in einem deutschen Kinderlied vorkommt“, sagt Kugelblitz versonnen.
Jetzt ist Pierre Simili so schlau wie zuvor.
Bist du bereit für das Detektivrätsel?Auf der nächsten Seite findest du esFrage an alle Detektive mit Vogelblick:
Welchen Vogel hat Kugelblitz gemeint?
Für jede richtige Antwort kannst du dir Gripspunkte für diese Frage im Kryptofix gutschreiben. Ob Deine Lösung richtig ist erfährst du, wenn du auf das rote Kontrollfeld drückst.
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Die Leberwurst

Kommissar Kugelblitz verlässt an diesem Freitagnachmittag froh gelaunt sein Dienstzimmer. Er freut sich auf ein erholsames Wochenende auf dem Lande. Er will einen alten Schulfreund besuchen und mit ihm zum Gräsersammeln gehen. Das Sammeln und Bestimmen von seltsamen Gräsern ist eines der vielen Hobbys, mit denen sich Kommissar Kugelblitz von seinem anstrengenden Beruf entspannt.
Behaglichkeit empfängt ihn, als er das alte Landhaus seines Freundes Tütü betritt. Tütü hat seine Karriere als Rennfahrer an den Nagel gehängt und mit vierzig ein Leben auf dem Land angefangen.
Es duftet nach Kaffee. Eine Kirschtorte steht auf dem Tisch.
Tütü begrüßt seinen Freund mit großer Freude.

„Gemütlich ist es hier!“, sagt Kugelblitz und reibt sich die Hände.
„Selbst gebacken?“, erkundigt er sich mit einem Blick auf die Kirschtorte.
„Nein, leider nicht!“, antwortet Tütü. „Die Kirschen sind aus Nachbars Garten. Und die Torte auch. Frau Lornsen, die nette ältere Dame von nebenan, hat sie gebacken, als ich ihr erzählte, dass du zu Besuch kommst!“
„Wie aufmerksam!“, freut sich Kugelblitz und lädt sich ein großes Stück auf den Teller.

Während die beiden Freunde sich Kaffee und Torte schmecken lassen und über die biologische Landwirtschaft fachsimpeln, ereignet sich im Nachbarhaus eine Tragödie. Die beiden Männer erfahren erst davon, als Frau Lornsen durch die Tür stürzt und ruft:
„Er ist tot!“
„Wer?“, ruft Tütü und springt auf.
„Rüdiger!“
„Aber das ist doch nicht möglich!“, antwortet Tütü teilnahmsvoll.
„Nun beruhigen Sie sich doch, und erzählen Sie, was passiert ist!“
Tütü legt den Arm fürsorglich um die alte Dame und führt sie an den Tisch, wo sie sich in seinen Sessel fallen lässt.
„Ich aß mit ihm zu Abend. Wie gewöhnlich. Dann holte ich die Leberwurst, die ich von meinem Neffen bekommen hatte. Ich schnitt ihm eine dicke Scheibe davon ab. Ich persönlich esse keine Wurst, ich lebe lieber vegetarisch.

Und dann war er auf einmal so komisch …“
„Komisch? Wie meinen Sie das?“, fragt Tütü.
„Nun, er war irgendwie nicht mehr ansprechbar. Er legte sich auf sein Bett. Seine Augen waren matt und glanzlos. Er atmete kurz und schnell – oh, ich hätte gleich den Arzt holen sollen! Vielleicht wäre noch etwas zu retten gewesen.
Aber so wartete ich und dachte, es sei einer seiner gewohnten kleinen Schwächeanfälle. Schließlich ist er – pardon: war er – nicht mehr der Jüngste …“
Frau Lornsen bricht in Schluchzen aus. Und als sie sich wieder gefasst hat, flüstert sie: „Wissen Sie, was ich glaube? Das mit der Leberwurst war kein Zufall, das war – das war Mord!!!“
„Aber Frau Lornsen! Wer wird denn gleich an das Schlimmste denken!“, versucht Tütü seine Nachbarin zu beruhigen.
„Das Päckchen von meinem Neffen! Es hätte mich gleich stutzig machen sollen! Wo der sonst nie schreibt! Und dann die Leberwurst, wo er weiß, dass ich vegetarisch lebe! Sie war von Anfang an Rüdiger zugedacht.
O Rüdiger, mein Rüdiger!“
Wieder unterbricht eine Tränenflut das Gespräch.
„Vielleicht hat alles seine natliche Erklärung“, sagt Tütü. „Sie wissen, er hat glückliche Jahre mit Ihnen verbracht, Jahre, die siebenfach zählen. So ist er, umgerechnet, fast hundert Jahre alt geworden. Sein Tod kann eine natürliche Ursache haben …“
„Aber was sagen Sie da! Er war doch erst fünfzehn!“, schluchzt Frau Lornsen.
Kugelblitz hat die ganze Szene, die sich da vor ihm abspielt, mit Staunen verfolgt. Er weiß nicht so recht, was er davon halten soll.
Aber bei den letzten Worten seines Freundes dämmert es ihm plötzlich, dass hier kein Fall für die Mordkommission vorliegt. Der fünfzehnjährige Lebensgefährte der netten alten Dame ist vermutlich tatsächlich an Altersschwäche gestorben, und die ganze Mordgeschichte erscheint ihm plötzlich in einem anderen Licht …

Frage an alle Detektive mit Spürnase:
Wer ist der Tote?
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Der Pinguin

Der Besitzer eines vornehmen Herrenausstatter-Geschäftes in der Innenstadt überlegt mit seinem Werbeberater, wie er durch eine besonders auffällige Schaufensterdekoration auf seine neue Smoking-Kollektion aufmerksam machen könnte.
Der Werbeberater denkt eine Weile nach und meint dann: „Machen wir doch eine Dekoration mit einem Pinguin! Dann könnten wir mit Versen werben wie:

„Das ist eine ausgezeichnete Idee! Der Pinguin im Frack, hahaha!“ Der Ladenbesitzer lacht vor Vergnügen, weil er sich die dummen Gesichter der Konkurrenz vorstellt, wenn sich alle Leute an seinen Schaufenstern die Nasen platt drücken.
„Pinguin gegen gute Bezahlung gesucht!“, steht am anderen Morgen in der Zeitung.
Bald findet sich auch ein Mann, der einen Pinguin anzubieten hat.
Das schöne Tier stolziert in dem eilig hergerichteten Wasserbecken zwischen Schaufensterpuppen hin und her. Der Erfolg bleibt nicht aus. Die Leute kommen und staunen. Der Herrenausstatter verkauft so viele Lackschuhe und Smokings wie noch nie.
Aber dann kommt auch die Polizei.
In einer Stadt, die etwa zweihundert Kilometer entfernt liegt, ist aus dem Zoo ein Pinguin gestohlen worden, der dem Schaufenster-Pinguin verblüffend gleicht. Er hat sogar dasselbe Lächeln, behauptet der Zoodirektor, was sicher übertrieben ist, denn im Grunde hat ein Pinguin in einem Schaufenster nicht viel zu lachen.


Nach einigen Nachforschungen gelingt es, den Mann zu ermitteln, der den Pinguin verkauft hat. Aber der hat ihn wieder von einem Freund, der ihn von seinem Vetter hat. Und dieser Vetter hat den Pinguin angeblich eigenhändig von einer Nordpol-Expedition mit gebracht. Er ist sogar noch im Besitz der Landkarte, auf der er genau zeigen kann, wo er das Tier gefangen hat. Aber das nützt alles nichts. Es stellt sich bald heraus, dass der Vetter von dem Freund des Pinguin-Verkäufers ein Betrüger ist.
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