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Watschel-Watschel erkundet die Welt
1. Auflage, erschienen 3-2021
Umschlaggestaltung: Romeon Verlag
Text: Andrea Schrage
Layout: Romeon Verlag
ISBN: 978-3-96229-834-0
www.romeon-verlag.de
Copyright © Romeon Verlag, Jüchen
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Ich heiße Watschel-Watschel, bin ein junger Kaiserpinguin und in der Antarktis aus einem Ei geschlüpft. Uihhh, wie war das plötzlich kalt! Sofort konnte ich aber bei Mama unter das wärmende Federkleid krabbeln. Abwechselnd haben nun Mama und Papa mich gewärmt, liebevoll umsorgt und gefüttert, denn ich hatte großen Hunger.
Leider wurde ich eines Tages zu groß für das Federkleid meiner Eltern. Mittlerweile hatte ich aber ein eigenes wärmendes Federkleid bekommen. Da mein Hunger nun zu groß wurde, mussten Mama und Papa gleichzeitig auf Fischfang gehen.
Nun stand ich regelmäßig für eine ganze Woche mit anderen jungen Kaiserpinguinen im ewigen Eis herum. Manche von uns trieben Schabernack und manche ärgerten aus Übermut die anderen Pinguine. Ich fand das doof und so stand ich oft alleine da. Und immerzu dieser eisige Wind! Auch wenn wir Pinguine uns dann dicht zusammenstellten und wir Kleinen in die Mitte durften, da es dort noch am wärmsten ist, wollte ich das alles nicht mehr ertragen.
Zänkereien, Kälte und Mama und Papa unterwegs. Ich war wissbegierig und wollte doch die weite Welt erkunden! Ich überlegte nur kurz. Warum eigentlich nicht? Ich hinterlegte für Mama und Papa eine Nachricht (ich bin schlau und kann schon schreiben), dass ich die weite Welt erkunden würde. Schließlich war ich ja schon groß (so dachte ich damals jedenfalls).
So kam es, dass ich ins Meer hüpfte und wie selbstverständlich zu schwimmen anfing. Das können wir nämlich automatisch. Es ist uns angeboren. Schnell an den Seeleoparden vorbei, denn sie sind für uns gefährlich. Immer weiter schwamm ich in Richtung Atlantischer Ozean. Plötzlich hörte ich merkwürdige Geräusche im Wasser.
Da tauchte vor mir eine Gruppe von Fischen auf. Sie hatten eine lange Nase und schauten mich freundlich an. „Hallo, kleiner Pinguin.“ Hatten sie mich gerade eben klein genannt? Egal, sie waren freundlich, hörten sich meine Geschichte an und ich fragte, was für Fische sie seien.
Sie lachten und meinten: „Wir sind keine Fische; wir sind Delfine, gehören zu der Familie der Wale und müssen zum Atmen an die Luft. Dennoch leben wir im Wasser. Sollen wir dich ein Stück mitnehmen? Es ist noch ein weiter Weg bis an Land. Außerdem können wir dich vor den Haien beschützen. Das sind Raubfische. Aber uns tun sie nichts, denn wir sind stärker.“ Ach, das ist ja nett!, dachte ich, und so hielt ich mich abwechselnd an der Rückenflosse eines Delfins fest.
Lange schwammen wir so dahin. Dabei habe ich auch gesehen, wie Delfine Luft holen. Sie atmen über ein Loch hinter ihrem Kopf die Luft ein und aus. Ulkig sieht das aus. Manchmal sprangen sie aus purer Freude hoch in die Luft und plumpsten wieder ins Wasser. Das war ein Spaß! Langsam merkte ich, wie das Wasser etwas wärmer wurde, und es kam Land in Sicht. Ich wurde ganz aufgeregt und fing vor Freude an zu zappeln. „Langsam, kleiner Freund. Wir müssen einen geeigneten Platz finden, um dich an Land zu bringen. Wir sind jetzt vor der Küste Südafrikas. Da müssen wir vorsichtig sein.“ Ich verstand nicht, warum. Es sah alles so friedlich aus. Doch plötzlich schoss ein riesiger Fisch aus dem Wasser, drehte sich um die eigene Achse und plumpste mit Getöse ins Wasser.
Ich erschrak! Was war das? Ein alter weiser Delfin erklärte es mir: „Das ist ein großer Weißer, der Weiße Hai. Normalerweise lebt er allein. Aber hier, und nur hier, zeigen mehrere Weiße Haie dieses eindrucksvolle Verhalten.“ „Angeber, alles nur Angeber!“, meinte ein junger forscher Delfin. Delfine leben im Gegensatz zu Haien in einer Familie. „Das mag sein“, meinte der weise Delfin, „jedoch auch sie verdienen unseren Respekt und haben ihre Daseinsberechtigung. Gewiss, sie sind Raubtiere, aber sie sind keine blutrünstigen Monster. Und seien wir doch mal ehrlich, es scheint ihnen ja auch Spaß zu machen. – Und, mein kleiner Freund, konnten wir deinen Wissensdurst stillen?“
Ich überlegte und sagte dann: „Sind Haie Fische oder atmen sie auch so ulkig wie ihr?“ Der weise Delfin lächelte und antwortete: „Haie sind Fische. Sie besitzen wie alle Fische Kiemen. Diese liegen seitlich am Kopf. Damit filtern sie den Sauerstoff aus dem Wasser.“ Mittlerweile hatten wir eine sichere Stelle erreicht, wo ich an Land gehen konnte. Ich war glücklich, hatte ich doch neue Freunde gewonnen! Hoffentlich würden es noch mehr werden.
Aber jetzt war es Zeit, Abschied zu nehmen. Plötzlich wurde ich traurig und auch die Delfine schauten unglücklich drein. Da hatte ich eine Idee. Ich schrieb ihnen auf einem Zettel meine Adresse auf. Dann könnten sie mich besuchen kommen, wenn ich wieder zu Hause war.
Als ich dem weisen Delfin den Zettel überreichte, lächelte er und sagte: „Mein kleiner Freund, wie wäre es, wenn du jetzt den Kontinent Afrika erkundest, im Norden wieder ins Wasser plumpst und wir nehmen dich wieder ein Stück mit? Dann erfahren wir, wie es an Land so zugeht. Was hältst du davon?“ Die Delfine quietschten sofort vor Begeisterung; manche sprangen in die Luft. Auch ich war sofort hellauf begeistert. Bedeutete der Abschied doch ein Wiedersehen!
So zogen die Delfine weiter und ich watschelte los. Puh, war das warm hier! Ganz anders als bei mir zu Hause. Weit und breit kein Eis. Dafür gab es hier Bäume und Pflanzen. Ich watschelte und watschelte. So erreichte ich eine Gegend, die geprägt war von Sträuchern, Bäumen und Sand.
Die Dunkelheit brach herein. Erst jetzt merkte ich, wie müde ich doch war. Unter einem Strauch legte ich mich schlafen. Ich machte die Augen zu … Ach du liebe Zeit! Offensichtlich gab es Lebewesen, die bei Dunkelheit wach wurden.
Es fing an zu rascheln und zu brüllen, während weitere mir unbekannte Geräusche in mein Ohr drangen. Mir wurde mulmig zumute, da ich doch nichts sehen konnte! Oh weh, da hatte ich mir ja was eingebrockt! Nahezu die ganze Nacht war ich wach und lauschte.
Als der Morgen dämmerte, schlief ich schließlich ein. Ich schlief tief und fest und träumte von Mama und Papa … Plötzlich wurde ich wach, etwas kitzelte an meinem Kopf …
Ich öffnete die Augen und bekam einen riesigen Schreck! Vor mir stand ein großes dunkelgraues Tier mit einer langen Nase – das war es also gewesen, was mich am Kopf berührt hatte. Bevor ich auch nur irgendetwas sagen oder denken konnte, griff mich diese Nase und ich wurde behutsam auf dem Rücken dieses Tieres abgesetzt. Und los ging’s flotten Schrittes. Hilfe, nicht so schnell!
Aber das komische Tier mit der langen Nase und den großen Ohren schien mich überhaupt nicht zu hören. Mühsam hielt ich mich an den Ohren fest, um nicht hinunterzufallen.
Plötzlich rief das Tier: „Mama!“ Ich hatte mich wohl verhört! Mama?! Na, mal sehen, wie groß „Mama“ war! Im nächsten Augenblick stockte mir der Atem! „Mama“ war mindestens 10-mal so groß wie „Kind“! Und Mama war nicht alleine.
Noch 7 weitere Nasentiere standen dort und schauten mich interessiert an. „Schau mal, Mama, wen ich mitgebracht habe. Er lag unter einem Strauch. Darf ich mit ihm spielen? Er sieht so lieb aus. Bitte, bitte, Mama!“
Jetzt durfte auch Mama zu Wort kommen: „Na, mein Kleiner, hast du ihn denn gefragt, wie er heißt und woher er kommt? Denn wenn du in der Schule aufgepasst hast, weißt du, dass das ein …“
„… Pinguin ist, der von weit her gekommen ist“, trompetete der Kleine los.
„Nun, dann frage ihn erst einmal, wie er heißt und ob er Hunger und Durst hat. Wenn ja, dann muss sich der Winzling zunächst stärken; danach kannst du ihn fragen, ob er mit dir spielen möchte“, sagte Mama.
Aha, so war das also! Erst wurde ich als klein bezeichnet und dann als winzig! Vielen Dank auch. Aber, um ehrlich zu sein, das traf in diesem Fall ja auch voll und ganz zu. Nachdem ich meinen Namen genannt, etwas gegessen und jede Menge Wasser getrunken hatte, legte ich los mit Fragen: „Was seid ihr für Tiere? Ihr seid ja riesig! Wo genau bin ich eigentlich hier in Afrika?“
Mittlerweile waren noch mehr von diesen Riesen herbeigeströmt und hatten sich zu uns gesellt. Da fing Mama auch schon an zu erzählen: „Wir sind Elefanten und leben in einer großen Familie zusammen. Unsere riesige Nase nennt man Rüssel.
Wir plantschen gerne im Wasser und futtern Blätter, Gras und alles Mögliche, was grün ist. Uns kann niemand etwas anhaben, selbst die Löwen nicht. Sie haben sogar Angst vor uns. Die Landschaft, die du siehst, nennt man Savanne. Tagsüber ist es sehr heiß, deswegen vergnügen wir uns gerne im Wasser.“
Während ich mir alles eifrig aufschrieb, um es nicht wieder zu vergessen, fiel mir auf, dass es noch viele andere Tiere in der Savanne gab. Mama Elefant zählte einige von ihnen auf: Löwen, Gazellen, Zebras, Nilpferde, Krokodile, Giraffen. Zu einigen durfte ich alleine hingehen; zu anderen würden die Elefanten mitkommen.
Zuerst ging ich zu den Gazellen und Zebras, da diese Tierarten häufig zusammenstehen. Gazellen gehören zu den Hornträgern. Sie sind recht dünn mit flinken Beinen und leben in großen Familien zusammen. Eine Gazelle erzählte mir, dass wenn sie auf Wanderschaft gehen, sich viele Familien zusammenschließen; es können gar Hunderte Gazellen zusammenkommen! „Da wirbeln wir ganz viel Sand auf. Manche denken dann sogar, da kommt ein Sandsturm auf sie zu“, sagte sie lachend. Jetzt weiter zu den Zebras.
Die sahen vielleicht ulkig aus! Sie sind schwarzweiß gestreift. Prompt kam auch schon ein Zebra neugierig angelaufen. Ich sagte meinen Namen und erzählte, dass ich ein Kaiserpinguin sei, aus der Antarktis komme und die große, weite Welt erkunde. Sofort kamen weitere Zebras herbei und schnuffelten an mir herum. Mir war so etwas fremd, aber sie hatten ja nichts Böses im Sinn. „Das machen wir untereinander auch, um uns zu begrüßen“, erklärte mir ein Zebra freundlich. „Was für Tiere seid ihr und warum habt ihr so eine ulkige Fellfärbung?“, fragte ich.
Da trat ein Zebra hervor und sagte: „Also, kleiner Pinguin, das ist so: Wir gehören zur Familie der Pferde und leben in einer Familie zusammen. Gerne schließen sich auch mehrere Familien zusammen. Das bietet mehr Schutz vor unseren Feinden. Und das mit den Streifen? Tja, das kann ich dir auch nicht erklären. Nur so viel, dass jeder von uns ein anderes Muster hat.“ Das war ja spannend!
Auch hier hinterließ ich, wie bei den Gazellen, meine Adresse. Gerne wurde diese entgegengenommen und ich solle doch bald wiederkommen. Fröhlich ging ich zu den Giraffen. Ich hatte den Eindruck, dass hier nur ulkig aussehende Tiere lebten. Die haben einen sooooo langen Hals und sooooo lange Beine.
Hier trabte ebenfalls eine Giraffe neugierig auf mich zu. Auch ihnen sagte ich meinen Namen und erzählte meine Geschichte. Damit ich Winzling verstehen konnte, was die Giraffe sagte, beugte sie sich zu mir herunter und fing an zu erzählen: „Wir sind wirklich groß. Somit können wir die Blätter von großen Bäumen essen. Allerdings ist der lange Hals für unsere Giraffenmänner noch wichtiger, wenn sie mal in Streit miteinander geraten“, sagte die Giraffe und verdrehte dabei die Augen. „Männer eben! Wie kleine Giraffenkinder“, lachte sie. „Häufig sind wir alleine unterwegs.“
Ich schrieb alles fein säuberlich auf und gab auch ihr meine Adresse. Sie freute sich und rief mir noch hinterher: „Viel Glück, kleiner Freund, und bis bald!“ Ich war erschöpft, aber überglücklich, so viele neue Freunde an nur einem Tag kennengelernt zu haben.
Als ich wieder bei den Elefanten war, hatte Mama Elefant bereits das Essen vorbereitet. Wir versammelten uns alle um sie herum. Jeder mochte wissen, wie mein Tag war. Nachdem ich alles erzählt hatte, fielen mir die Augen zu. Ich schlief tief und fest, denn ich wusste ja, dass ich diesmal beschützt wurde. Und wieder träumte ich von Mama und Papa …
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