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„Sire, Ihr tut den Edlen Eures Reiches unrecht“, nahm Dunois das Wort, „nicht einer von Ihnen bedächte sich, auf seines Schwertes Spitze dem Burgunder eine Herausforderung zu überbringen.“
„Sire“, bemerkte der alte Crawford, „auch den schottischen Adeligen, die Euch dienen, tretet Ihr zu nahe. Ich, und jeder meiner Untergebenen von erforderlichem Range zöger keinen Augenblick, den stolzen Grafen zur Rechenschaft zu ziehen; mein eigner Arm ist hierzu noch stark genug, wenn mir Eure Majestät die Erlaubnis hierzu geben wollen.“
„Aber Eure Majestät“, erwiderte Dunois, „wir wollen jeden Dienst antreten, wo wir Ihrer Majestät und Frankreichs Ehre gewinnen.“
„Sagt lieber“, versetzte der König, „dass ich der ungestümen Leidenschaft nicht Raum gebe, auf eine Eitelkeit hin, Euch, den Thron und Frankreich aufs Spiel zu setzen. Keinem unter Euch ist nicht bewusst, wie kostbar jede Stunde Frieden für Frankreich ist. Wie nötig es ist, die Wunden des zerrütteten Reiches zu heilen und doch ist jeder von Euch augenblicklich bereit, sich in einen Krieg zu stürzen. – Doch hier kommt der Kardinal und, wie Wir hoffen, mit friedlicheren Nachrichten. – Nun, habt Ihr den Grafen zur Vernunft und Mäßigung gebracht?“
„Sire“, antwortete Balue, „ich hatte einige Schwierigkeiten. Ich sagte dem stolzen Grafen, dass der anmaßende Vorwurf, mit dem er seine Botschaft überbrachte, von Eurer Majestät so angesehen werden müsse, als komme er nicht von seinem Herrn, sondern von seiner eignen unziemlichen Art sich zu benehmen, und dass er der Willkür Eurer Majestät zu beliebiger Bestrafung verfallen sei.“
„Da habt Ihr gut gesprochen“, erwiderte der König; „wie lautete seine Antwort? Vermochtet Ihr ihn, zum Bleiben zu bewegen?“
„Noch vierundzwanzig Stunden, und mittlerweile nahm er den Fehdehandschuh wieder an sich“, antwortete der Kardinal; „er ist im Gasthof zur Lilie abgestiegen.“
„Sorget dafür, dass er auf unsere Kosten anständig bedient und bewirtet werde“, befahl der König, „denn solcher Diener ist ein Juwel in eines Fürsten Krone ... Vierundzwanzig Stunden?“ fuhr er fort, vor sich hinmurmelnd, indem er die Augen dabei so weit öffnete, als wollte er in die Zukunft schauen; „eine kurze Frist! Doch zweckmäßig und mit Geschick verwendet, mögen sie ein Jahr in den Händen eines trägen und unbeholfenen Unterhändlers aufwiegen ... Gut! ... Jetzt hinaus in den Wald! In den Wald!“ rief er; „die Eberspieße zur Hand! Euren Speer, Dunois! Nehmt meinen, denn er ist zu schwer für mich ... Zu Ross, zu Ross, meine Herren!“
Und die Jagdgesellschaft ritt davon.
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