Heiße Nächte zu viert | Erotischer SM-Roman

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Liza stöhnte auf und presste sich ihm entgegen.
»Gefällt dir das etwa?« Michael lachte.
»Ich verweigere die Aussage.«
»Wenn dieses Auto so eine Wirkung auf dich hat, müssen wir öfter in die Rockies fahren.« Er zog den Daumen zurück und presste ihn erneut hinein.
»Oh Gott!« Eine heiße Welle durchlief Liza, die den Höhepunkt ankündigte. Wie schnell das heute ging. Die Aussicht auf das Wochenende musste ihren Körper auf High-Energy gesetzt haben.
»Kommst du etwa schon? Tststs.«
»Fick mich einfach weiter, du Mistkerl! Tu doch nicht so, als ob es dich nicht genauso scharf machen würde wie mich!«
»Und jetzt wird sie auch noch vulgär …«
»Wehe, du sagst Schlampe zu mir!«
»Du hast mich doch Mistkerl genannt?« Er stieß schneller in sie. »Und wenn ich mir anschaue, wie nass du Schlampe bei dieser Vorstellung wirst …«
Liza schrie auf. Sie hätte nicht sagen können, ob es vor Empörung wegen seiner abfälligen Worte oder des leichten Schmerzes bei seinen tiefen Stößen war. Beides erregte sie auf eine Weise, die sie normalerweise nie zugegeben hätte.
»Ich bin keine Schlampe«, brachte sie hervor und wusste genau, dass Michael ihre Worte als Aufforderung verstehen würde, mit dem Dirty Talk weiterzumachen.
»Du bist ein unersättliches Miststück«, behauptete er und schlug sie auf den Hintern. »Wenn du könntest, würdest du dich von jedem dahergelaufenen Typen in beide Löcher ficken lassen, so gierig bist du auf Sex. Schau dir doch an, wie deine Fotze tropft!«
Liza wimmerte und schloss die Augen. »Ich hasse es, wenn du so mit mir redest!«
Er schlug sie erneut auf den Hintern. »Tust du das, Schlampe?«
Sie umfasste ihre Brüste und knetete sie. »Scheiße, ich komme gleich!«
»Da sieht man, was für ein perverses Luder du bist.« Er streichelte ihre Rosette wieder mit dem Daumen und drückte ihn gegen die Öffnung. »Ich sollte dich dort hineinvögeln. Da würdest du voll drauf abfahren.«
»Nein!«
»Was, wenn ich es einfach tue? Zur Hölle mit dem, was du willst.«
Die Vorstellung reichte aus, um Liza über die Schwelle zu treiben. Eine heiße Lustwoge zuckte durch sie hindurch, begann zwischen ihren Beinen, wurde durch den Fremdkörper an ihrem Anus intensiver und prickelte bis hoch zu den Brüsten. Sie bebte unkontrolliert und drückte ihr Becken nach hinten. Ihre Lustäußerungen trieben Michael ebenfalls über die Grenze. Er stieß noch dreimal hart in sie und erschauderte. Liza spürte das Vibrieren, als er in sie spritzte. Es fühlte sich an, als würde seine Explosion sie selbst erneut ein weiteres Mal zum Orgasmus bringen oder den vorherigen wie ein Sahnehäubchen in ungeahnte Höhen pushen. Sie presste die Lider aufeinander und japste nach Luft.
Michael zog seinen Schwanz zurück, schob ihren Rock nach unten und nestelte an seiner Hose herum. »Fertig«, sagte er trocken. »Fahren wir weiter?«
Liza holte tief Luft und richtete sich mit zitternden Fingern auf. »Du Mistkerl! Wie kannst du einfach so …«
»Stimmt ja, du wolltest den Ölstand checken. Inzwischen müsste der Motor abgekühlt sein.« Er grinste sie verschmitzt an.
»Boah, wer kann so kurz nach dem Sex an den Ölstand denken!«
»Ich dachte, ihr Frauen seid multitaskingfähig?«
Liza zog ihr Höschen hoch, das bis auf die Knöchel gerutscht war, angelte eine Packung Taschentücher aus dem Auto und machte sich sauber. Sie wollte sichergehen, den Fahrersitz nicht aus Versehen einzusauen, bevor sie den Ölstand überprüfte.
Natürlich war alles in Ordnung. Die Messanzeige auf der Armatur hatte das Gleiche behauptet. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, hatte sie zu einem großen Teil nur deshalb angehalten, damit es zu genau diesem Intermezzo kam. Irgendwie musste sie Michael helfen, seine Nervosität wegen dem Wochenende abzubauen. Und wie ließ sich das besser arrangieren, als ihm auf diese Weise zu zeigen, dass er ein Mann war, den sie wollte?
Michael trat zu ihr und nahm sie in den Arm. »Lass dich nicht von mir ärgern, süße Maus.«
»Ich liebe dich.« Sie streichelte über seinen Hintern und seinen Rücken. »Das war schön.«
Er küsste sie auf die Schläfe und wuschelte ihr durch die Haare. »Sollen wir allmählich weiterfahren?«
»Willst du nicht noch einen Moment bleiben und aufs Wasser sehen?«
»Kenneth und Jessica warten auf uns.«
Das war der zweite Grund, warum sie lieber noch einen Moment auf den See blicken wollte. Jetzt, wo sie ihr Ziel fast erreicht hatten, bekam sie Fracksausen. Zu viert zwei Nächte lang in einer Hütte am Ende der Welt gefangen zu sein, konnte das Paradies sein, wenn alle sich verstanden – aber was, wenn jemand etwas von ihr erwartete, wozu sie nicht bereit war? Sie hatten abgesprochen, dass es zu gemeinsamen Aktivitäten kommen könnte, wenn es sich stimmig anfühlte, und es ansonsten ein ganz normales Wochenende in den Bergen werden würde. Aber was, wenn Kenneth ganz selbstverständlich davon ausging, dass sie sich von ihm fesseln oder dominieren lassen würde, wie er es bei Jessica regelmäßig tat?
Sie war viel unsicherer, als sie Michael gegenüber zugeben würde. Das, worauf sie sich einließen, könnte eine Nummer zu groß für sie sein.
Aber irgendwie … sorgte gerade diese Angst dafür, dass die Lust in ihrem Bauch noch heißer wurde und ein diffuses Verlangen nach etwas Neuem wuchs, als ob der Quikie mit Michael gerade nie stattgefunden hätte.
Mittagsruhe
Jessica drehte sich vor dem Spiegel und betrachtete das schwarze Kleid. Der tiefe Schlitz an der Seite war mit silbernen Fäden gesäumt und betonte die leicht geschwungene Linie ihrer Waden und den Spitzenrand der Strümpfe. Sie schob den Hintern zurück und die Lippen schmollend nach vorn. Ihr Spiegelbild erwiderte den Blick mit laszivem Augenaufschlag, der die dunklen Iriden unter dem schwarzen Lidstrich noch ausdrucksvoller wirken ließ.
Ihr Lieblingssklave kam barfuß zur Tür herein. Er trug eine Lederhose, ein Halsband mit Metallring und silberne Nippel-Piercings. Sonst hatte er nichts am Leib.
»Wo ist mein Kaffee?«, fuhr sie ihn an.
»Bitte verzeiht, Herrin«, sagte er, ohne den Blick zu senken. »Die Kaffeemühle ist kaputt.«
»Und das sagst du mir ins Gesicht? Warum bist du nicht auf die Knie gefallen, um dich in angemessener Weise zu entschuldigen?«
***
Jessica rutschte auf dem Bett weiter nach unten und erhöhte den Druck auf ihre Perle. Die verbotene Fantasie beflügelte sie. Kenneth war damit beschäftigt, Holz zur Sauna zu tragen, damit sie es sich heute Abend gemütlich machen konnten. Anschließend wollte er duschen. Das bedeutete, er konnte sie nicht dabei erwischen, wie sie gegen seine Anweisung als ihr Dom verstieß und masturbierte – ganz zu schweigen davon, dass die Art ihrer Fantasien nicht zu dem passte, was er von ihr erwartete.
Manchmal bereute sie es, dass sie damals zugestimmt hatte, sich ihm und seinen sexuellen Bedürfnissen in jeder Hinsicht unterzuordnen. Die meiste Zeit kickte es sie, genau zu wissen, dass er sie beobachtete und ihre sexuellen Reaktionen in jedem Augenblick deutete und verstand. Sie mochte es, wenn er ihr befahl, ohne Slip und mit kurzem Rock auf die Arbeit zu fahren und zu versuchen, den Praktikanten aus dem Konzept zu bringen, indem sie ihre Beine übereinanderschlug und ihn den Spitzenrand der Strümpfe sehen ließ.
Aber manchmal kotzte es sie an. Vor allem, wenn ihre devote Seite in den Hintergrund trat und sie sich danach sehnte, zur Abwechslung mal selbst einen anderen Menschen zu dominieren. Kenneth hatte es erst einmal erlaubt und da hatte er jeden Handgriff von ihr genau verfolgt. Das hatte ihr den Spaß daran verdorben. Es war genau wie damals, als sie ihre submissive Veranlagung zu entdecken begonnen hatte. Je länger sie es unterdrückte, desto stärker wurde das Verlangen danach, es einfach zu tun, zur Hölle mit dem, was der Rest der Welt von ihr erwartete.
Irgendwann musste sie den Mund aufmachen und Kenneth sagen, dass sie nicht länger sein devotes Mäuschen spielen wollte. Zumindest nicht ausschließlich und rund um die Uhr. Sie war eine Switch, auch wenn sie es sich lange nicht eingestanden hatte. Das ging nicht weg, nur weil dominante Frauen nicht in Kenneth’ Weltbild passten. Irgendwann würde sie es ihm erklären.
Aber nicht heute.
Sie legte die andere Hand auf die Brust, zwirbelte den Nippel sanft und schloss die Augen. Ihre Spalte war nass, so sehr erregte sie die Vorstellung, was sie mit ihrem Lieblingssklaven anstellen würde, wenn sie denn einen hätte. Sie fuhr mit dem Zeigefinger hindurch und schloss die Augen.
***
»Vielleicht habe ich keine Lust mehr, Euch blind zu gehorchen, Herrin«, sagte der Lieblingssklave. Seine blonden, verwuschelten Haare fielen ihm ungebändigt ins Gesicht. Er lächelte verschmitzt.
Jessica richtete sich auf und fuhr mit der Hand über ihre Brüste, ihren Bauch und ihre Hüften, um ihn mental damit zu quälen, dass er sie ohne ihre Erlaubnis niemals würde berühren dürfte. »Dir ist klar, dass ich absoluten Gehorsam erwarte.«
»Das freut mich für Euch.« Sein Grinsen blieb. In seinen Augen blitzte der Schalk auf.
Es reichte. Solche Frechheiten würde sie ihm keine Sekunde länger durchgehen lassen. »Hinknien«, befahl sie.
Er gehorchte.
Jessica griff nach der Gerte. »Knie auseinander!« Sie stieß mit der Schuhspitze in Richtung seines Schritts.
Der Sklave verzog das Gesicht, ohne ihren Befehl in die Tat umzusetzen.
Jessica beugte sich vor und schlug ihn sanft auf die Wange. Die fast unsichtbaren Bartstoppeln kratzten über ihre Handfläche. »Ich sage es dir zum letzten Mal auf freundliche Weise … Sklave. Ich erwarte, dass du mir gehorchst. Das hast du nicht getan. Strafe muss sein! Aber es liegt an dir, wie hoch sie ausfällt.«
Ein letztes Zucken in seinem Gesicht verriet den Widerstand, den er ihr innerlich noch entgegenbrachte, dann gab er nach und spreizte die Beine.
»Hände auf den Rücken, Finger an die Ellenbogen und Kopf aufrecht. Du kennst das doch! Warum muss ich dir alles dreimal sagen?« Sie stupste mit der Gerte an die Stellen, an denen ihr seine Haltung nicht gefiel.
Schließlich kniete der Sklave aufrecht mit stolz erhobenem Kopf und bescheiden gesenktem Blick vor ihr. Jessica ging langsam um ihn herum. Ihre hohen Absätze klackerten auf dem Parkett. Sie spürte, dass der Mann sie aus den Augenwinkeln heraus beäugte, auch wenn sie ihm befohlen hatte, den Punkt auf dem Boden vor sich anzustarren. Dieses Mal korrigierte oder bestrafte sie ihn nicht. Es gefiel ihr, so intensiv von ihm begehrt zu werden.
»Wir müssen über die Sache mit dem Kaffee reden.« Sie blieb hinter ihm stehen und legte die Gertenspitze zwischen seine Schulterblätter.
»Ja, Herrin.«
»Wenn ich dir befehle, mir einen Kaffee zu bringen, erwarte ich keine faulen Ausreden. Du hättest ihn mit einem Handfilter aufgießen können. Ich besitze auch eine Glaskanne mit Presssystem und notfalls gibt es Instantkaffee. Stattdessen bist du mit breitem Grinsen zurückgekommen und hast erklärt, dass du nicht bereit bist, mich zu bedienen.«
Es machte ihr Spaß, seine Worte umzudrehen und ihm Dinge in den Mund zu legen, die er nicht gesagt hatte. Er holte tief Luft, um zu widersprechen, schluckte die Antwort aber hinunter.
»Du kannst ruhig antworten.« Jessica lachte leise und schlug ihm mit der Gerte zwischen die Schulterblätter. Ein feiner roter Streifen blieb zurück. »Gefällt dir nicht, was ich mit dir anstelle?«
Er sagte keinen Ton.
Sie schlug erneut zu und genoss das Bewusstsein ihrer Macht. Eine zweite feine rote Linie zeichnete sich auf seiner Haut ab. Die Muskeln arbeiteten und zeigten, dass er mit sich kämpfte, um keinen Schmerzenslaut von sich zu geben.
»Tut das etwa weh?«, fragte sie höhnisch. »Stell dir vor, das soll es auch. Das ist eine Strafe für dein respektloses Benehmen. Und bilde dir bloß nicht ein, dass du mir unter den Rock gucken darfst, falls ich dir gleich erlauben sollte, mich zu lecken!«
»Soll ich das etwa mit geschlossenen Augen tun?«
Sie verpasste ihm einen weiteren Schlag. »Ich habe dir nicht erlaubt, zu sprechen, du nutzloser Sklave! Hoch mit dir. Ich will dich am Andreaskreuz sehen.«
Jessica überlegte kurz, ob sie ihm befehlen sollte, die Lederhose vorher auszuziehen. Ihr gefiel der Anblick seines knackigen, nackten Hinterns und des aufgerichteten Schwanzes, der ihr trotz der Widersprüche des Sklaven verriet, wie sehr er ihre Behandlung in Wahrheit genoss. Andererseits mochte sie auch die Silhouette seines durchtrainierten Oberkörpers, die sich von der schlanken Taille v-förmig emporreckte. Wenn er ganz nackt war, kamen diese Linien nicht mehr so schön zur Geltung, ganz abgesehen davon, dass sein Knackpo in der engen Lederhose ebenfalls nicht zu verachten war.
Er sollte die Hose anbehalten, entschied sie.
Sie half ihm, sich auf die Fußstützen des selbst gebauten, rustikalen Kreuzes im Wohnzimmer zu stellen, und legte die Hand- und Fußschellen um die Gelenke ihres Sklaven. Kurz streifte sie der Gedanke, dass es Kenneth gegenüber unfair war, einen fremden Mann auf diese Vorrichtung zu stellen, die Kenneth mit eigenen Händen für sie gefertigt hatte.
Aber Kenneth durfte ohnehin nichts davon erfahren, was sie hier tat. Dass sie die Spielregeln brach und Dinge praktizierte, die er ihr niemals erlauben würde, wenn er davon wüsste.
Jessica stellte sich hinter ihren Sklaven, sog den herben, erdigen Duft seiner Haut ein und streichelte mit den Fingerspitzen über seine nackte Haut. Er zitterte leicht, weil er genau wusste, dass die Zärtlichkeiten nur das Vorspiel für etwas waren, was ihn binnen kürzester Zeit an seine Grenzen bringen würde. Jessica drückte ihre Brüste gegen ihn und schloss die Augen. Es fühlte sich gut an, Herrin der Situation zu sein. Was auch immer sie mit ihm anstellen wollte, er würde sich nicht wehren und war ihr ausgeliefert. Sie küsste ihn zwischen die Schulterblätter, band ihm ein schwarzes Tuch vor die Augen und trat zurück.
Kerzen erhellten den Raum. Der Ausdruck seiner Kraft, gebändigt durch nichts weiter als ihren Willen und seine Unterwerfung ihrer Schönheit, ging ihr durch und durch. Ihre Brüste prickelten, als würde ein sanfter Strom durch angelegte Elektroden fließen. Jessica streichelte sich selbst und genoss den Anblick, der ihre Macht über ihn verherrlichte. Dieser Mann gehört ihr. Ihr ganz allein. Sie konnte alles mit ihm anstellen, was sie wollte!
Sie hing die Gerte zurück an die Wand und griff nach der rot-schwarzen, geflochtenen Bullwhip-Peitsche. Ihre Länge betrug einen Meter zwanzig. An die schwarze mit zwei Metern Spannweite traute sie sich nicht heran.
»Bist du bereit für deine Bestrafung?«, fragte sie mit leisem, sinnlichem Tonfall.
»Wie Ihr befehlt, Herrin«, antwortete der Sklave genauso leise. Seine Stimme bebte, Jessica hätte nicht sagen können, ob vor Verlangen oder Nervosität.
»Richtige Antwort.«
Sie umfasste das Ende der Peitsche mit der linken Hand, holte Schwung aus dem Handgelenk und zielte auf die Stelle zwischen seinen Schulterblättern. Es klatschte. Ihr Sklave stieß einen unterdrückten Schmerzenslaut aus und bäumte sich auf, doch die Fesseln hielten ihn fest.
»In Zukunft überlegst du dir dreimal, ob du dich beim Kaffeemachen trottelig anstellst!« Sie schlug erneut zu.
Die sinnliche Atmosphäre im Raum beflügelte sie. Die Kerzen an der Wand leuchteten. Vielleicht würde sie die Haut ihres Sklaven später mit heißem Wachs beträufeln. Die Peitsche malte ein Bild aus feinen roten Linien auf seinen Rücken, das sich allmählich in eine unregelmäßige Fläche geröteter Haut verwandelte. Jessica trat näher und streichelte über die erhitzte Stelle. Der Sklave stöhnte auf. Sie lächelte, denn sie wusste aus eigener Erfahrung genau, wie kühl und wohltuend sich ihre Hand für ihn anfühlen musste.
»Hast du deine Lektion verstanden?«, fragte sie ihn.
»Ja, Herrin.«
Mehr sagte er nicht, doch Jessica spürte, dass er beim nächsten Mal keine Schwierigkeiten machen würde, wenn sie einen Kaffee von ihm verlangte.
»Dann hast du dir eine Belohnung verdient«, befand sie leise und löste die Metallschellen von seinem Körper.
Der Sklave trat vom Andreaskreuz zurück und rieb sich die Handgelenke. »Ich stelle keine Ansprüche an Euch, Herrin. Die Strafe war verdient.«
»Das war sie.« Sein Gehorsam und seine Unterwürfigkeit brachten die süße Stelle zwischen ihren Beinen zum Prickeln. »Komm mit zum Bett, Sklave. Halt … nicht so. Geh auf die Knie und folge mir wie ein Hund. Mehr bist du doch nicht, oder?«
Wieder schluckte er und schien mit sich zu kämpfen, ob er ihren Befehl befolgen sollte. Die Züchtigung von eben schien jedoch zu wirken. Er ging auf die Knie und stützte sich auf die Hände.
Jessica hing die Bullwhip zurück an die Hakenreihe an der Wand, nahm die Hundeleine und klickte sie in das Halsband ihres Sklaven ein. »Komm«, flüsterte sie und machte sich auf den Weg zum Schlafzimmer ihrer Villa, ohne ihm noch einen Blick zu gönnen. »Und nicht unter den Rock gucken.«
Er krabbelte hinter ihr her. Sie beschleunigte ihren Schritt und zog leicht an der Leine, um ihn unter Druck zu setzen. Sein leises Keuchen erregte sie. Sie stieg die engen Kellertreppen empor, lief über den mit Marmor ausgelegten Flur und durch die mit Rosen ummalte Tür in ihr luxuriöses Schlafzimmer und ließ ihm kaum Zeit, hinterherzukrabbeln.
»Nicht so langsam, du fauler Hund«, feuerte sie ihn an.
Am Ziel angekommen, löste sie die Leine von seinem Halsband und setzte sich auf das mit Seidenlaken bezogene Himmelbett. Er folgte ihr und kauerte sich auf dem ausgebreiteten Fell zu ihren Füßen nieder. Sie kraulte ihn hinter den Ohren und genoss das Gefühl, als er seinen Kopf an ihr Bein legte. Sie hatte einen starken Mann in einen gehorsamen Hund verwandelt, der alles tat, was sie von ihm verlangte.
»Auf das Bett mit dir, Sklavenhund«, befahl sie und klopfte mit der Hand neben sich auf die Matratze.
Sofort krabbelte er neben sie und wollte seinen Kopf an ihrer Schulter reiben. Er küsste sie auf den Hals. Sie spürte die Feuchtigkeit zwischen seinen Lippen und obwohl es sie erregte, stieß sie ihn zurück.
»Aus! Pfui.« Sie griff ihm in die Haare und zog daran. »Nicht lecken! Jedenfalls nicht im Gesicht. Los, leg dich auf den Rücken.«
Er gehorchte sofort. Jessica streichelte über seinen Bauch und die Beule in seiner Hose. Der Sklave stöhnte auf und drängte sich ihr entgegen. Ha! Das hätte er wohl gern. Den Gefallen würde sie ihm nicht tun. Sein praller Schwanz würde unbefriedigt bleiben.
Sie fixierte ihn mit den Ledermanschetten am Bett, die Hände über dem Kopf ausgebreitet, und fuhr mit den Fingernägeln über seine Brust. Der Sklave stöhnte auf. Sie zwirbelte die Nippel, zog an den Piercings und kniff zu, bis er den Schmerz nicht mehr unterdrücken konnte und leise wimmerte. Sie schlug ihm sanft auf den Schwanz, damit er ruhig war, und freute sich über sein schmerzverzerrtes Gesicht.
»Wenn du drei Schläge dorthin aushältst und dabei still bleibst, darfst du mich untenrum lecken«, erklärte sie.
Der Sklave presste die Lippen zusammen und nickte mit aufgerissenen Augen.
Jessica schlug ihm auf den Schwanz, zweimal sanft und beim dritten Mal mit vollem Schwung aus dem Arm, um erst kurz vorher abzubremsen. Der Sklave zuckte genauso zusammen wie die Frau in dem SM-Club, mit der Jessica unter Kenneth’ Aufsicht die ersten Erfahrungen im Dominieren gesammelt hatte, aber er schaffte es, leise zu bleiben.
»Guter Sklavenhund«, lobte Jessica ihn. »Also dann, tief Luft holen!«
Sie rutschte auf dem Bett nach oben und hockte sich so über ihn, dass sich ihr Schritt direkt über seinem Gesicht befand. »Fang oberhalb der Perle an«, befahl sie ihm. »Sanfte, leichte Zungenschläge und dann arbeitest du dich langsam voran.«
»Wie soll ich das schaffen, wenn ich nichts sehen kann?«
Jessica schlug ihm auf den Schwanz und ignorierte sein Aufjaulen.
»Indem du dir Mühe gibst.« Sie schloss die Augen und hielt sich an der Wand fest, als er vorsichtig die Zunge ausstreckte und ihre empfindliche Stelle berührte. Die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen begann zu tropfen und …
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»Was machst du da?« Die strenge, leicht amüsierte Stimme ihres Mannes riss Jessica aus ihren Träumen.
»Kenneth! Ach du Schande. Ich … Ich wollte …« Sie zog die Hand hastig zwischen den Beinen fort, aber natürlich war es zu spät. Er hatte gesehen, was sie angestellt hatte.
»Haben wir nicht eine Vereinbarung?« Er klang belustigt, aber hinter der Freundlichkeit spürte sie die Härte seines Willens, mit der er sie immer wieder unterwarf und auf ihren Platz als devote Frau an seiner Seite verwies.
»Ich dachte, du wolltest erst duschen.« Sie richtete sich auf und schob die Decke so zurecht, dass sie ihr feuchtes Höschen verbarg. Natürlich war das ein hoffnungsloses Unterfangen. Kenneth hatte sie bei ihrem Ungehorsam in flagranti erwischt. Da konnte sie sich nicht mehr rausreden.
Strafe muss sein
Kenneth musterte die zerknirscht wirkende Frau, die vor ihm auf dem Bett die karierte Bettwäsche vor ihren Schoß presste, und unterdrückte sein Schmunzeln. Ihre langen dunklen Haare hingen unordentlich um ihr ovales Gesicht mit den großen, beinah schwarzen Augen, die sie trotz ihres englisch klingenden Namens als Latina entlarvten. Sie trug nur ein dünnes Seidennachthemd, durch das sich ihre Nippel abzeichneten.
Natürlich grollte er seiner Frau nicht wirklich, weil sie sich in einer heimlichen Minute zwischen die Beine gefasst hatte. Er liebte ihre glatt rasierte Spalte, zwischen der die zarten inneren Venuslippen verschmitzt hervorlugten, sowie die kleine Perle, die bei Erregung anschwoll und sich in seine Finger zu schmiegen schien. Jeder, der wie er das Bedürfnis danach verspürte, Jessica dort zu berühren, hatte sein Verständnis – vor allem, wenn es Jessica selbst war, die gleichzeitig auch noch genießen konnte, wie sich die Berührung von innen anfühlte.
Ihr erschrockener Blick verriet jedoch überdeutlich, dass sie sich schuldig fühlte.
»Warum hast du masturbiert?«, fragte er und zwang sich zu einem strengen Ton. »Das widerspricht dem Vertrag, den du freiwillig unterschrieben hast.«
»Ich weiß … Herr«, sagte sie. Es klang widerwillig.
Sein Interesse wuchs. Wenn sie zerknirscht gewirkt hätte, weil die Erwartung auf das nette Pärchen vom Tangotraining sie zu sehr erregt hatte, hätte er die Sache vermutlich mit einem strengen Schimpfen abgetan und sich mit ihr zusammen unter die Dusche gestellt, um zu Ende zu bringen, was sie angefangen hatte.
»Warum hast du es getan?«, bohrte er nach.
»Weil ich Lust darauf hatte, darum.«
»Nicht so patzig, Sklavin!«
Anders als sonst schien das Wort keine sinnliche Reaktion bei ihr hervorzurufen. Ihre Wangen röteten sich nicht und sie schlug die Augen nicht mit dieser hilflosen und beschämten Geste auf, die ihm jedes Mal aufs Neue einen Schauer über den Rücken jagte.
»Ja, ich hätte es nicht tun sollen, und ja, ich habe eine Strafe verdient.«
»Also, hast du es getan, weil du mich zwingen wolltest, dir eine Strafe nach deinen Regeln zu verpassen.« Er zog die Augenbrauen zusammen. Irgendetwas an Jessicas Reaktion passte nicht zu dem, was er von ihr kannte und erwartet hätte. Normalerweise war es fast zu leicht, Frauen zu lesen. So gut wie jede hatte eine devote Ader und reagierte, wenn er die richtigen Knöpfe fand, um sie mental auf die Knie zu zwingen.
Für die wenigen, die dieser Regel widersprachen, hatte er sich nie interessiert.
Jessica war schon am Tag des Kennenlernens ein Rätsel für ihn gewesen. Einerseits reagierte sie heftig auf seine Befehle, unterwarf sich bereitwillig oder leistete Widerstand in einer Weise, die deutlich machte, dass sie überwunden werden wollte, aber andererseits war da immer dieser Teil von ihr gewesen, den er nicht hatte durchschauen können. Sie behielt etwas von sich zurück und blieb teilweise ein Rätsel. Vielleicht war er deswegen über Jahre immer wieder zu ihr zurückgekommen und hatte sie schließlich geheiratet, während andere Frauen gekommen und gegangen waren.