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„Du wirst warten?“
„Okay, du sollst deine Chance haben. Du brauchst nicht in diese Drei Hütten Stadt zurückzukommen. Ich werde dich finden, Cadwell.“
Zusammen betraten sie den Saloon und stellten sich an die Theke.
Der Wirt kam aus einem Hinterzimmer und verzog das Gesicht
Der Doc lachte.
„Ich habe dir doch gesagt, dass Cadwell wiederkommt, du Nashorn. Er wollte nicht glauben, dass dein Partner ein Schuft ist, Cadwell.“
„Hat er meinen Wallach hier verkauft?“
„Ja“, sagte der Wirt. „Ich habe ihm achtzig Dollar dafür gegeben.“
„Das ist er auch wert“, brummte Mike. Er zählte seine Goldkörner auf den Tisch, denn Dayton wechselte auch Gold in harte Dollars um. „Was gibst du dafür, Dayton?“
Der Wirt blickte erst das Gold an, dann Mike, dann den Doc und schließlich wieder das Gold.
„Dreihundert“, sagte er widerstrebend.
,,Okay, zweihundertzwanzig und mein Pferd.“
Eine Stunde später stand Mikes Pferd gesattelt auf der Straße. Mike zog sich schwerfällig in den Sattel und sah den Doc an.
„Einen Rat“, sagte der Doc. „Reite langsam, lege öfters Pausen ein und schone dich — sonst schaffst du es nicht. Ich werde in sechs Monaten in San Antonio zum Rodeo kommen — ich hoffe, ich treffe dich dort.“
Mike nickte vage und ritt an.
„Ich werde kommen“, sagte er über die Schulter.
6
Mike Cadwell beherzigte den Rat des Doc. Er brauchte drei volle Wochen, bis er die kleine Stadt Riverton am Pecos River erreichte.
Riverton bestand aus einer langen Straße, die zu beiden Seiten von verschieden großen Holzhäusern flankiert wurde. Die Straße selbst war breit, staubig und von tiefen Fahrrinnen durchfurcht. Nach der Mitte der Stadt zu wurden die Häuser größer und gerader.
Riverton hatte drei Saloons, eine Bank und eine Poststation.
Mike ging zuerst in die Bank. Er hielt es für sehr wahrscheinlich, dass Okland seinen Weg den Pecos heruntergenommen hatte und in dieser Stadt sein Gold in harte Währung umsetzte.
Hinter dem Schalter stand ein schmalbrüstiger Clerk mit gelblicher Gesichtsfarbe, der über die blütenweißen Ärmel seines Hemdes schwarze Stulpen gezogen hatte. Der Mann reckte seinen spindeldürren Hals und blickte Mike fragend an.
„Ist bei Ihnen ein Mann gewesen, der vor ungefähr drei Wochen Gold umtauschte? — Gold für zirka einhunderttausend Dollar?“
Der Clerk riss die Augen auf und legte seinen Kopf noch schiefer,
„So viel Geld haben wir nur selten im Safe“, sagte er bedauernd. „aber warten Sie mal — ja, da war ein Mann, der diesen Betrag umtauschen...“
Der Clerk wurde plötzlich weggestoßen und dafür trat ein untersetzter Gent an den Schalter. Der Mann hatte ein breitflächiges Gesicht und wirkte fast brutal. Er war nach der neuesten Mode gekleidet und in seiner Krawatte steckte ein wertvoller Edelstein.
„Sie wünschen?“, fragte der Mann eisig, während er Mikes abgerissene Kleidung schnell taxierte.
„Sind Sie der Boss?“
„Ja.“
„Ich suche einen Mann, der vor drei Wochen einhunderttausend Dollar in Gold bei Ihnen flüssig machen wollte.“
„Tut mir leid“, sagte der Mann hinter dem Schalter kurz. „Auskünfte werden hier nicht gegeben. — Mister Lewis, richten Sie sich danach, sonst sind Sie fristlos entlassen!“
Mike lächelte knapp und ging hinaus. Was er von dem Clerk bereits gehört hatte, genügte ihm. Okland war also hier gewesen. Er hatte seinen Weg nach Texas genommen.
Mike schlenderte unter den Vorbauten entlang bis zum ersten Saloon. Er trat in den Raum und ging langsam bis zur Theke. Außer ihm waren noch zwei Männer im Saloon. Hinter der Bar lehnte der Keeper und döste vor sich hin.
„Einen Whisky“, sagte Mike sanft.
Der Keeper füllte ein Glas und schob es über die Theke.
Einer der Männer, die im Raum saßen, erhob sich und stellte sich neben Mike. Herausfordernd musterte er ihn.
Mike trank sein Glas leer, nickte dem Keeper zu und stellte es ab.
„Noch einen“, bestellte er.
Durch die Tür kam ein neuer Gast. Er blickte den Mann neben Mike grinsend an und sagte:
„Lute, der noble Gast hat eine verdammt feine Nase gehabt, dieser Bursche hat sich in der Bank nach etwas Bestimmtem erkundigt.“
Schlagartig war Mike hellwach. Was war hier los? Nun erhob sich auch der dritte Mann und stellte sich an die Wand.
Mikes Nachbar lachte böse.
„Kommst du aus New Mexiko?“, fragte er Mike.
„Ich komme aus Dayton, falls ihr dies meint“, sagte Mike, dabei spannte er unmerklich die Muskeln an und stemmte sich vom Bartisch etwas ab.
„Red“, sagte der mit Lute angesprochene Mann, „versuch es!“
Red kicherte. Es war der Mann hinter Mike.
„Wohin willst du das Blei haben?“, fragte er mit verächtlich herabgezogenen Mundwinkeln.
„Wer hetzt euch auf mich?“, fragte Mike.
Lute zuckte die massigen Schultern.
„Warum sollen wir es ihm nicht sagen? Er fährt in der nächsten Minute doch in die Hölle. Well, Stranger, da kam vor einigen Wochen ein Gent mit vielen Bucks durch diese Stadt. Okland hieß er, ich kenne ihn von früher, als er noch kein Gent war, sondern ein lausiger Buschklepper wie ich. Okland ist ein vorsichtiger Mann — und deshalb lebt er sicher auch noch. Er sagte uns, dass ein toter Mann in der Nähe von Dayton liegt, der bei seinem Wegritt noch seufzen konnte. — Ich verstehe selbst nicht, warum er dir das Seufzen nicht verdammt schnell abgewöhnte — nun, vielleicht scheute er sich, denn ein direkter Mörder ist er nie gewesen. Auf jeden Fall wollte er sicher gehen — und er gab uns tausend Bucks, damit wir uns hier einen schönen Tag machen können und etwas die Augen offen halten. Well, es hat sich gelohnt, denn er wird höllisch staunen und bestimmt noch einen netten Schein locker machen.“
Nun verstand Mike Cadwell alles. Okland, der ihn in den Bergen zurückgelassen hatte, musste später doch Angst bekommen haben, dass seine Geschichte nicht ganz so rund war, wie er es wünschte. Er hatte Killer gedungen, und diese standen nun vor ihm und wollten das nachholen, was Okland in den Bergen vergessen hatte.
Langsam drehte er sich zu Red um. Der Mann hatte ein von Blatternarben zerfressenes Gesicht, sah mächtig unterernährt aus und schielte ein wenig. Tief an seinen Hüften baumelten zwei schwere Colts. Dieser Killer wollte sich also mit ihm anlegen.
Mike gefiel dies gar nicht. Der Mann sah ihm viel zu aufgeblasen aus, als dass er ihm wirklich eine Chance eingeräumt hätte. Nein, es würde einen toten Banditen mehr geben, weiter nichts. Aber da waren noch die anderen. Würden sie ruhig zusehen, wie ihr Kumpan umfiel? Kaum.
„Komm, Freundchen“, sagte da Red in Mikes Gedanken hinein. „Zeig mal, wozu du die beiden Dingerchen mit dir herumschleppst.“
Mike bewegte sich nicht. So wie er stand, stand er günstig. Er hatte eine Hand hinter sich auf der Theke liegen, während die andere griffbereit über dem Kolben schwebte. Sollte er es versuchen, wenn er unbedingt in sein Unglück rennen wollte.
Red schien von der Gefahr, in der er sich befand, nichts zu merken. Er schritt langsam seitwärts und blieb in zehn Schritten Abstand stehen.
„Ist es dir so recht?“, fragte er.
„Weißt du, wo Okland jetzt steckt?“, wandte sich Mike an Lute, wobei er Red nicht aus den Augen ließ.
„Okland? — Nun, er hat es mir nicht gesagt, aber ich könnte mir vorstellen, wo er mit dem vielen Geld hingezogen ist Ich muss es ja wissen, denn für deinen Kopf will ich noch etwas haben. Nun pass aber auf Red auf, sonst bläst er dein Licht aus, ohne dass du einen Finger gerührt hast.“
Mike wandte seine Aufmerksamkeit voll dem schmalen Killer zu.
Red stand leicht nach vorn gebeugt zwischen zwei Tischen und fixierte sein Opfer. Plötzlich zuckten seine Augen zusammen und in der gleichen Sekunde fuhren seine Hände zu den abgewetzten Griffen der Revolver hinunter.
Mike hatte nicht die Absicht sich durchlöchern zu lassen. Nein, ein Narr war er nicht. Und die Dummheit des Burschen machte ihn nun richtig wütend.
Blitzartig hielt er seinen rechten Colt in der Faust und schoss. Die Kugel zischte Red heiß in die Schulter, noch ehe dieser seine Waffen in Anschlag hatte.
Die Wucht der Kugel trieb den Banditen zurück, warf ihn gegen einen Tisch und ließ seinen linken Arm schlaff werden.
Aber Red gab nicht auf. Er fluchte bitter und riss die rechte Waffe hoch. Mike sah die Mündungsflamme und die Kugel streifte seine Wange und krachte in den großen Barspiegel hinter der Theke, der in Scherben ging.
Nun reichte es endgültig.
Mikes nächste Kugel traf in die Stirn des Killers. Red röchelte dumpf, auch sein zweiter Colt sank nieder. Dann brach der Bursche in die Knie und fiel auf das Gesicht.
Lute stieß einen heiseren Fluch aus.
„Da nimm!“, schrie er.
Mike warf sich zu Boden und die ihm zugedachte Kugel streifte über seinen Rücken und bohrte sich in die Wand. Aber noch im Fallen schoss Mike selbst. Er hätte Lute gern nur eine Verletzung beigebracht, aber er konnte in dieser Lage nichts riskieren. Er musste ganz sicher sein.
Als sich Mike erhob und den Staub von seinen Kleidern klopfte, war Lute tot. Er lag direkt vor der Theke und um seinen Körper bildete sich eine Blutlache, die sich schnell vergrößerte.
Der Keeper tauchte hinter der Theke auf. Er sah noch völlig verstört aus und fragte gepresst:
„Ist es vorbei?“
„Es scheint so“, gab Mike zurück. Er blickte auf die Tür, die noch leise hin und her pendelte.
„Der dritte“, rief er plötzlich. Er hastete an die Schwingtür und sah den Mann, der eben sein Pferd wendete und wie der Teufel die Straße hinunterjagte.
Mike schnellte zum Holm und blieb keuchend stehen. Es war sinnlos, sein Pferd stand noch vor der Bank.
Langsam ging er in den Saloon zurück.
Der Keeper trank eben einen großen Whisky, er erholte sich sichtlich.
Nun drängten Männer in den Raum, und bald gab es viele Meinungen über den Kampf, die einander widersprachen.
Nach einer halben Stunde erschien der Sheriff. Mike war schon an der Tür und prallte mit dem Mann direkt zusammen.
Der Sheriff maß Mike mit finsteren Blicken. „Haben Sie hier geschossen? Ich schlief gerade.“
„Dann schlafen Sie ruhig weiter, Sheriff, es ist vorbei.“
„Stopp!“, donnerte der Sheriff, als Mike an ihm vorbei wollte. „Schön langsam. Kommen Sie mit zurück.“ Mike ging mit dem Mann in den Saloon zurück. Die Männer im Saloon wichen auseinander und der Sheriff blieb vor Lute stehen. Er drehte den Mann auf den Rücken und stieß einen erstaunten Pfiff aus. Kopfschüttelnd blickte er Mike an.
„Das ist Lute Tighter“, sagte er. „Ein gefährlicher Bursche. In meinem Office hängen zwei Steckbriefe, die seinen Namen tragen. Seit wann ist er denn in der Stadt?“
„Wenn ich nicht irre, schon drei Wochen. — Kann ich jetzt gehen.“
Der Sheriff brummte vor sich hin. Mike drehte sich um und ging hinaus. Er überließ es den anderen Männern, für diesen Kampf eine Fassung zu finden, die ihren Wünschen entsprach.
Vor der Bank knüpfte Mike die Zügel seines Pferdes los und stieg in den Sattel.
Zwei Männer hatte er getötet, die hier in Oklands Auftrag auf ihn gewartet hatten. Er hatte plötzlich einen faden Geschmack auf der Zunge. Der dritte Mann war entkommen — er war nach Westen geritten. Nun würde Russ Okland sicher sehr schnell wissen, dass Mike Cadwell noch lebte und nicht in den Bergen der Capitan Mountains gestorben war, wie er anfänglich angenommen hatte. Er würde gewarnt sein, sein Geheimnis vielleicht noch besser hüten — und Mike musste sich darauf gefasst machen, dass viele Fallen seinen Weg säumen würden.
Langsam ritt er aus der Stadt. Er folgte der Spur des Banditen nach Westen.
7
Nach einer Stunde wusste Mike genau, dass er in Riverton die richtige Fährte erwischt hatte. Er hatte nur auf eine Spur getippt, die ein schnell galoppierendes Pferd hinterlassen hatte. Diese Fährte zeigte schnurgerade nach Westen, umging Ranches und kleine Ortschaften und führte am nächsten Tag in die Guadelupe Mountains hinein.
Auf dem harten Boden gab es bald kein einziges Zeichen mehr. Aber es war ein tiefeingeschnittener Canyon und diesen konnte der Bandit nicht verlassen haben. Der Canyon schlängelte sich nach Westen, bog nach einigen Reitstunden nach Süden ab, um wieder wenig später nach Osten zu verlaufen.
Mike verließ die Berge am anderen Tag in der Nähe von Hoban, und die Spur war noch vor ihm. Der Bandit war einen weiten Bogen geritten. Nun strebte er nach Osten.
Hatte dieser Mann mit einem Verfolger gerechnet? Es schien fast so. Ob er überhaupt wusste, wo Okland zu finden war? Vielleicht hatte er auch nur eine Vermutung, wie sein Kumpan Lute Highter.
Es war egal, Mike Cadwell klammerte sich an das kleinste bisschen Hoffnung. Hier war Hoffnung.
Aber inzwischen hatte der Bandit seinen Vorsprung weiter ausgebaut. Er musste die Berge besser gekannt haben als Mike. Sein Vorsprung betrug mindestens fünf Stunden.
Drei Tage lang folgte Mike Cadwell dieser Fährte. Weit unten im Süden erreichte er wieder den Pecos River und durchfurtete ihn. Auf der anderen Seite drang er in ein Waldstück, das ihm im ersten Moment, wo er aus der grellen Sonne kam, fast undurchsichtig erschien.
Plötzlich krachte ein Gewehrschuss und unter Mike brach der treue Wallach zusammen. Mike rettete sich durch einen schnellen Seitensprung, dadurch entging er gleichzeitig der zweiten Kugel.
Im Nu war er hoch und jagte vorwärts. Er riss beide Colts heraus und feuerte auf eine schattenhafte Bewegung.
Ein höhnisches Lachen war die Antwort und dann trommelte schneller Hufschlag durch den Wald, der sich entfernte.
Der Bandit musste seinen Verfolger bemerkt haben. An dieser günstigen Stelle hatte er ihm eine Falle gestellt.
Müde und ausgepumpt ging Mike zu seinem toten Pferd zurück. Er schnallte den Sattel ab und warf ihn über die Schulter. Die Winchester hielt er in der Hand, sie schleifte klappernd hinter ihm her.
Bald lichtete sieh der Wald. Der Boden stieg an, und dort, wo die letzten Bäume standen, war der Untergrund fast nur noch aus hartem Stein.
Mike schritt in die Berge hinein. Er musste weiter vorwärts, es hatte keinen Zweck, wenn er zurück ging. Er marschierte in eine Schlucht hinein, und als es Nacht wurde, schlief er in einer Höhle.
Am nächsten Tag erreichte er bei Sonnenuntergang ein winziges Nest — fast so klein wie Dayton — das Comstock hieß.
Mike wankte bis vor den einzigen Saloon, zog sich mühsam auf die Veranda und warf den schweren Sattel von der Schulter. Schleppend ging er in den Raum. Wenn jetzt ein Gegner auf mich wartet, dachte er, dann kann er mich schnell erledigen.
Aber es wartete niemand. Im Saloon war nur der Wirt, der halb auf einem Tisch lag und laut schnarchte. Eine Katze verschwand durch die Hintertür, sonst war nichts zu sehen.
Mike setzte sich dem Wirt gegenüber an den Tisch und stieß sanft den Tisch an. Der Mann schreckte hoch, riss die Augen auf und stieß die Hand unter die Schürze.
„Lass die Kanone stecken“, sagte Mike matt. „Hol mir einen Whisky.“
Der Wirt beruhigte sich schnell. Seine groben Hände fuhren über das gelbliche Gesicht und dann durch die schwarzen Haare; er war Mexikaner.
Eilig verschwand er hinter der Theke und schenkte ein großes Glas ein.
„Bitte, Señor“, dienerte er. „Noch einen Wunsch?“
„Ja. Ein Essen und ein Zimmer.“
„Essen? — Señor, das dauert eine halbe Stunde.“
„Okay, dann nehme ich erst das Zimmer und das Essen morgen.“
8
Mike schlief bis zum Mittag des folgenden Tages. Dann wusch er sich in der Schüssel, die nahe dem Fenster stand, kleidete sich an und ging in den Saloon hinunter.
Der Wirt rannte in die Küche und nach wenigen Minuten stand ein dampfendes Essen vor Mike.
Ich habe schon lange nichts Richtiges mehr gegessen, dachte Mike.
Zwischen zwei Bissen fragte er:
„Kann ich bei Ihnen ein Pferd kaufen?“
„Natürlich, Señor“, sagte der Wirt sofort. Er führte Mike nach dem Essen in seinen windschiefen Stall und zeigte stolz seine Pferde.
Es waren drei elende Klepper, denen die Rippen durch die Felle stachen.
„Was kostet dieser Gaul?“ Mike zeigt auf das beste dieser Pferde.
Der Wirt legte den Kopf schief und die Stirn in tiefe Falten. Nach einigem Nachdenken sagte er:
„Einhundert Dollar, Señor.“
Mike drehte sich langsam um und rückte seinen breiten Gurt zurecht.
„Achzig Dollar“, verbesserte sich der Wirt und trat vorsichtshalber zurück. „Es ist mein bestes Pferd.“
„Ich sehe es“, antwortete Mike kühl. „Aber es wird höchstens zwanzig Meilen am Tag laufen. Weißt du, was es ist? Ein elender Schinder! — Ich gebe dir fünfzig Dollar für diesen Bock, mehr ist es nicht wert.“
Der Wirt jammerte und verfluchte diese schlechte Welt, aber er ging auf den Handel ein.
Kaum eine Stunde später verließ Mike Cadwell Comstock. Seine Frage nach einem Fremden, wie er ihn beschrieb, hatte der mexikanische Wirt verneint. Wie er sagte, sei schon seit zwei Monaten kein Fremder mehr in der Stadt gewesen. Mike glaubte dies ohne weiteres. Wer sollte sich schon in diese raue Einsamkeit der Berge verirren?
Er ritt in östlicher Richtung davon.
Einen Tag später kam er an den Devils River, und dann ging es fast einhundert Meilen durch Canyons, Schluchten und über raue Bergschultern.
Er brauchte ein volle Woche, um den Nueces River zu erreichen. In der kleinen Stadt Montell fiel sein abgemagertes Pferd, das inzwischen noch schmaler geworden war, vor Erschöpfung um. Jede Hilfe kam für das Tier zu spät.
Aber auch in Montell erfuhr Mike nicht mehr als er schon wusste — nämlich, dass er die Spur endgültig verloren hatte. Weder der Mann war hier gewesen, der am Pecos sein Pferd brutal zusammenschoss, noch Russ Okland, der mit seinen Packpferden zweifellos aufgefallen wäre.
Mike kaufte ein frisches Pferd und ritt weiter.
Nun hielt er genau nach Norden. Er dachte sich, dass Russ Okland in besiedelteren Countys untergetaucht sei.
Natürlich wird er in der Zwischenzeit auch seinen Namen gewechselt haben.
So kam Mike Cadwell an einem heißen Mittag nach Rode Springs, und dann nach Sonora; er fand nirgends die verlorene Spur wieder.
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