Satisfaction on Demand 1 – Strictly Forbidden | Erotischer SciFi-Roman

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Ich versenke mich leidenschaftlich in meiner Geberin und schenke ihr alles, was ich habe. Die Essenz verlässt mich heiß und mit einem nicht enden wollenden Kribbeln. Meine Quelle zieht sich zusammen und pumpt immer mehr durch meinen Schaft. Mir wird schwarz vor meinen Augen, doch meine Lenden arbeiten. Ich registriere mein eigenes Stöhnen erst sehr viel später, als Shelly und Gabby schon völlig entspannt vor mir liegen.
Dann wird mir bewusst, dass ich es tatsächlich geschafft habe. Ich habe beide Geberinnen so bedient, wie sie es wollten, habe meine Essenz gegeben und ihnen das Erlebnis geschenkt, welches sie sich von mir gewünscht haben. Heftig atmend ziehe ich mich zurück und schiebe Shelly ein Kissen unter die Hüften, damit mein Samen leichter zum Ziel gelangen kann. Dieser Augenblick gehört den Frauen, meinen Geberinnen.
Während ich mich auf meinem Ursprungsplatz in kniender Haltung niederlasse, um den beiden einen Augenblick in ungestörter Zweisamkeit zu gewähren, drehen sich meine Überlegungen im Kreis. Wäre es nicht schön, einen Menschen um mich zu haben, dem ich genauso viel bedeute wie Shelly und Gabby einander? Ich spüre eine tiefe, unbestimmte Sehnsucht in mir und weiß mit einem geradezu angeborenen Instinkt, dass dieser Wunsch für mich niemals in Erfüllung gehen wird.
Müde schleppe ich mich in meine Wabe und lege mich nieder. Ich bin ausgepumpt, im wahrsten Sinne des Wortes. Doch in meinem Kopf jagen sich die Gedanken. Es ist, als wäre mein Kopf vom Körper abgetrennt und würde ein Eigenleben führen. Fragen tauchen darin auf. Wieso werden beispielsweise nicht mehr XY-Träger empfangen, sodass die Zahl der Männer steigt? Ohne dass ich den Übergang spüre, bin ich eingeschlafen und erwache erst, als mich meine Schlafstatt mit einem Vibrieren weckt.
Warum wir XY-Träger und keine Männer sind
Leon erwartet unsere Gruppe zum Unterricht am nächsten Morgen. Bevor ich mich auf meinem Platz niederlassen kann, nimmt er mich zur Seite.
»Du hast deine Sache sehr gut bewerkstelligt, Janus. Ich befürchtete schon, durch den Wunsch deiner Geberin würdest du dich zu früh ergießen, doch du hast alles richtig gemacht.« In seinen Augen liegen Wiedersehensfreude und Stolz, die ich sogleich ebenfalls empfinde. Es macht mich froh, wenn ich sehe, dass ich meinem Lehrmeister so viel bedeute. Ich verehre diesen Mann, der eine solch souveräne Kompetenz ausstrahlt.
»Meister Leon, darf ich erfahren, ob meine Geberin empfangen hat?« Normalerweise bekommt ein Satisfactor solche Informationen nicht. Er dient ihr lediglich, alles andere hat ihn nicht zu interessieren. Mir ist dieses Gesetz bekannt, dennoch wage ich diesen Vorstoß, weil es das erste Mal war, dass ich meine Essenz zu Reproduktionszwecken gespendet habe.
»Du weißt, dass dich das nichts angeht?« Leon mahnt mich leise, so wie ich es erwartet habe. Ich nicke zustimmend, schaue ihn aber mit einem bittenden Blick an. »Warum willst du das wissen, Janus?«
»Es hat keinen persönlichen Hintergrund, Meister. Es ist nur so, dass ich mich der Qualität meiner Essenz und dem Erfolg meiner Tätigkeit rückversichern möchte.«
Leon scheint für einen Augenblick über meine Begründung nachzudenken und beantwortet mir schließlich meine Frage: »Ausnahmsweise werde ich dir eine Antwort geben. Deine Essenz hat ihren Weg gefunden. Der medizinische Test hat das bestätigt. Deine Geberin befindet sich im Reproduktionszyklus. Sie wird einen XY-Träger gebären, der aus deiner Linie stammt.« Seine Worte lösen Erleichterung in mir aus. Es war mir wichtiger, als ich es selbst für möglich gehalten habe, zu wissen, dass sich meine Essenz als stark genug für die Befruchtung erwiesen hat. Ich atme erleichtert durch.
Leon lächelt nachsichtig. »Janus, du machst mich wirklich stolz. Der Zeitpunkt des Endes meiner Dozententätigkeit wird bald kommen und ich bin mir sicher, dass du nach einer langen, erfolgreichen Zeit ebenfalls deinen Platz hier finden wirst. Und nun lass uns zu deiner Gruppe zurückkehren.«
In einträchtigem Schweigen laufen wir die wenigen Meter zum Unterrichtsraum. Dort stehen die Jungs um Simon herum und unterhalten sich rege mit ihm sowie untereinander.
»Was ist denn los?«, frage ich in die Runde.
Zac antwortet mir stellvertretend für alle. »Simon hat die Einführungsphase beendet und soll ab heute Nachmittag in die nächste Lehrstufe kommen.«
Jetzt weiß ich, warum alle durcheinandergeredet haben. Die zweite Stufe beinhaltet die erstmalige Penetration einer Geberin. Ich erinnere mich noch sehr gut an mein erstes Mal. Ihr Name ist Migumi und sie lehrt fernöstliche Vaginalisierungspraktiken. Dies beinhaltet unter anderem das alte Kamasutra – theoretisch als auch praktisch. Nicht jeder von uns war damals in der Lage, ihren Anforderungen physisch zu entsprechen. Doch mit der Zeit kam auch die Übung und schließlich hat es jeder irgendwann einmal geschafft, dieses Fach erfolgreich abzuschließen.
Migumi wirkt so klein und zierlich wie eine eben erblühte Geberin. Simon kann sich glücklich schätzen, ihr dienen zu dürfen. Jetzt fragt er die Jungs aufgeregt nach ihren Erfahrungen. Ich lächle in mich hinein, weil es mir damals nicht anders ergangen ist. Jeden meiner Mitschüler habe ich aufgeregt befragt, erhielt viele Tipps und noch mehr Erlebnisberichte. Letztlich kam dann alles anders. Keine drei Minuten habe ich damals durchgehalten, bevor ich meine Essenz von mir gab.
Dieses Steuern und Zurückhalten ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Ausbildung. Nur so können wir sicherstellen, dass jede Geberin so befriedigt wird, wie sie es wünscht. Manche wollen sehr lang einen voll entwickelten Schaft in sich spüren. Einer Geberin mehrere vaginale Orgasmen durch tiefe, schnelle Bewegungen zu schenken, erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Übung, um nicht unbeabsichtigt einen Höhepunkt zu erleben und somit unerlaubt seine Essenz zu verströmen.
Leons Räuspern löst unsere Runde auf. Wenig später sitzen wir um ihn herum und lauschen seinen Ausführungen, wie wir die Klitoris einer Geberin zu verwöhnen haben.
Er stellt diverse Fragen, die weder Zac noch ich beantworten müssen. Der Unterricht scheint heute völlig an uns beiden vorbeizugehen. Für mich ein deutliches Zeichen, dass sich meine Ausbildung nun unmittelbar vor dem Abschluss befindet. Wir haben alles gelernt, was es zu wissen gibt, um jede einzelne Geberin zu befriedigen. Bereits jetzt, im letzten Jahr der Ausbildung, ähnelt unser Stundenplan unserer späteren Tätigkeit.
Unsere Unterrichtseinheiten wurden umgestaltet, sodass sie der Routine im Satisfactorium entsprechen. Wir haben nun neben dem regelmäßigen Ausdauersport und Muskelaufbautraining auch monatliche medizinische Check-ups zu absolvieren. Die finde ich übrigens am allerschlimmsten. Die Blutentnahme erfolgt über einen schmerzlosen Stich in die Halsvene. Doch wir werden ebenso speziell unserer Funktion untersucht: Der Penis wird dabei in eine Art Rüssel gesteckt. Nackt auf einem Untersuchungstisch liegend, bahnen sich lebendig erscheinende Sonden ihren Weg in andere Körperöffnungen und dringen wenige Zentimeter ein.
Mittels Stimulation wird mein Trieb innerhalb weniger Sekunden vollständig erigiert und mein Körper dazu gezwungen, sich seiner Essenz zu entledigen. Der Vorgang ist nicht schmerzhaft, aber trotzdem unangenehm. Dieser Rüssel fühlt sich kühl und unpersönlich an, während der eigentliche Vorgang der Essenzentnahme ein Kribbeln auslöst, welches vorbei ist, bevor man überhaupt den Drang zur Ejakulation verspürt. Es werden nur wenige Tropfen benötigt, um alle Tests durchführen zu können.
Die Chips, die uns bereits im Kindesalter implantiert werden und wir unser ganzes Leben lang behalten, liefern dem Zentrum für koordinierte Satisfaction stets alle Vitaldaten. So kennt man dort den Blutdruck oder die Herzfrequenz in jeder einzelnen Minute meines Lebens, unabhängig davon, ob ich sie mit einer Geberin verbringe oder aber allein. Wir Satisfactoren sind für die Gesellschaft kostbar, daher wird auf die kleinste Unregelmäßigkeit geachtet und diese sofort behandelt.
Aus weiter Ferne höre ich einen der anderen Jungs, der auf Leons Fragen antwortet. Auf die Gefahr hin, mit meiner Unaufmerksamkeit aufzufallen, gebe ich mich wieder meinen Gedanken hin.
Ich bin ein XY-Träger, eines jener Lebewesen, das aufgrund der Unvollkommenheit des Chromosomensatzes zu einer Minderheit gehört. Die Unvollkommenheit unseres genetischen Codes kam während der großen Katastrophe heraus. Bis zum 24. Jahrhundert wurde die Welt von XY-Genetikern, wie ich es bin, regiert. Leon erzählte uns, dass die Menschheit immer einen Krieg befürchtet hat, jedoch von der Macht der Natur völlig überrollt wurde. Krankheiten breiteten sich aus, entartete Viren brachten Millionen Menschen um. Dazu kamen schwere Umweltkatastrophen, ausgelöst durch ein Ungleichgewicht der Natur. Die Erdbewohner hatte bis zu diesem Zeitpunkt ohne wirkliche Nachhaltigkeit gelebt. Das hatten nur sehr wenige Staaten getan – vornehmlich die Industriestaaten im nördlichen Europa. CO2 wurde in große Tanks gepresst und in alten Stollen gelagert, so hielt man die Luft sauber.
Der Energiebedarf der stetig wachsenden Menschheit war so gigantisch, dass ein lukrativer Markt entstand, bei dem einzelne Staaten vom Reichtum ihres Grund und Bodens profitierten. Dann kam es zu politischen Krisen und der Handel wurde eingeschränkt. Gerade die reichen Industriestaaten, die sich kein Diktat aufzwingen lassen wollten, erschlossen andere Möglichkeiten der Energiegewinnung. Fast alle versuchten es mit Sonnen- und Windenergie, doch die Fortschritte in der Forschung zur Steigerung der Energieausbeute wurden monetär nicht ausreichend gefördert. Von den Regierungen floss nur wenig an Steuergeldern in die Wissenschaft, die Energieunternehmen mussten sich daher selbst helfen.
Anfang des 21. Jahrhunderts wurde eine neue Art der Rohstoffförderung etabliert, von der sich die Staaten im alten Europa und in Nordamerika größere Unabhängigkeit erhofften. Fracking hieß diese Methode. Mittels Chemikalien, die mit unglaublich hohem Druck in die Erde gepumpt wurden, gewann man Erdgas, welches den Bedarf deckte. Zunächst. Die Menschen dachten lediglich an das Jetzt und nur selten an die Zukunft.
Genau dieses Fracking führte dazu, dass die stabilen Hohlräume, in denen das CO2 gelagert war, instabil wurden. Nicht erforschte Reaktionen zwischen den eingesetzten chemischen Stoffen und den Gesteinen führten zu massiven Einbrüchen in der Erdkruste. Zudem wurde das Trinkwasser in vielen bewohnten Gebieten ungenießbar, da sich die Chemikalien mit dem Grundwasser verbanden. Große Bereiche von Europa und Nordamerika wurden instabil und unbewohnbar. Noch heute betritt niemand diese Gebiete.
Währenddessen breiteten sich diverse mutierte Viren über Afrika und Südamerika in die gesamte Welt aus. Plötzlich hatte die Menschheit andere Probleme: Sie konnten die Verstorbenen kaum so schnell beisetzen, wie neue Leichname hinzukamen. Wissenschaftler stellten fest, dass nur Personen mit einem ganz bestimmten Gencode nahezu immun waren. Diese bildeten die neue Generation. Überall auf der schwer verwundeten Erde entstanden neue Lebenszentren in interkontinentalen Staatenbünden. Die Evolution wurde von der weiblichen Bevölkerung neu geschrieben. Dafür gab es zwei Gründe: Erstens fällten XY-Träger bis weit in den Zeitraum der großen Katastrophe hinein eine Reihe falscher Entscheidungen, für welche die gesamte Menschheit büßen musste. Zweitens wurde festgestellt, dass sie empfindlich auf die verschiedenen Virenmutationen und Umwelteinflüsse reagierten. Gemessen am Ursprungsbestand gab es zum Ende der Übergangszeit nur noch wenige überlebensfähige Exemplare.
Frauen wie Lucinda Waters, Isabell van der Laaken oder Sükran Demirel schufen neue Lebensräume und kreierten künstliche Atmosphären, durch welche die verbliebenen Menschen vor der Sonneneinstrahlung geschützt werden. Diese ist durch die beinah fehlende Ozonschicht lebensgefährlich geworden. Energie wird jetzt aus Licht und Wasser gewonnen, die Tiere, die uns einst ernährten, leben jetzt im Meer, Viehherden gehören der Vergangenheit an. Wir wohnen auf kleinen grünen Inseln und haben ein strenges Regelwerk, damit wir alle existieren können.
Die Welt hat sich für uns Männer unwiederbringlich verändert: Frauen bestimmen unsere Lebensform. Sie klassifizieren uns. Wir sind entweder Arbeiter, die schwerste körperliche Verrichtungen zu erfüllen haben, Satisfactoren, so wie ich, oder Denker; doch hiervon gibt es nur wenige. Satisfactoren vaginalisieren, deflorieren und unterstützen den Reproduktionsvorgang. Die Bezeichnung Mann wurde aus fast allen Redewendungen gestrichen. Früher, so erzählte Leon, seien wir Männer einflussreich gewesen und viele Frauen haben sich uns untergeordnet. Heute ernähren sie uns, heilen und nutzen uns. Wir werden gemäß unserer Genetik einer späteren Funktion zugeteilt und demnach ausgebildet. XY-Träger werden geplant reproduziert und entsprechen in ihrer Zahl immer der benötigten Menge.
Ich hoffe, ihr könnt euch nun ungefähr vorstellen, wie sich das Leben im Jahr 2512 für die Menschen und insbesondere für uns XY-Träger gestaltet.
Die Abschlussprüfung
Gestern habe ich zum ersten Mal neues Leben geschaffen. Das hinterlässt ein seltsames Gefühl in mir. Auf einmal frage ich mich, wohin wir eines Tages gehen, wenn wir der Gesellschaft nicht mehr dienlich sind. Wenn Leon recht behält, würde ich, genauso wie er, nach einem langen Dienst als Satisfactor, Dozent in einem Breedinghome wie diesem werden. Ich betrachte meinen Mentor. Wie alt mag er wohl sein? Schwer zu schätzen, er wirkt irgendwie alterslos. Vielleicht Anfang fünfzig. Was erwartet ihn? Was wird er wohl machen, wenn er nicht mehr gebraucht wird?
»Zac, Janus, eure Prüfung wird zu Beginn des nächsten Lichts sein. Bereitet euch vor und lasst euch nicht ablenken!«, unterbricht Leon die Gedanken, die ich mir über seine Zukunft gemacht habe.
Somit ist meine letzte Unterrichtsstunde beendet. Morgen ist es so weit. Ich werde die nächste Stufe meiner Funktion erklimmen. Wir haben keinen Kontakt zu den ausgebildeten Satisfactoren, daher bin ich viel mehr aufgeregt, meine neuen Kameraden kennenzulernen, als dass ich Angst vor meiner Prüfung habe.
***
Es ist noch dunkel in meiner Wabe, als meine Schlafstatt sanft zu vibrieren anfängt und mich aus meinen Träumen holt. Endlich ist der Tag gekommen, heute wird sich mein Leben verändern! Ich nehme ein Bad in kühlem Wasserdampf, das wird mir helfen, die mich erwartende Abschlussprüfung wach und ausgeschlafen zu bestehen.
Der Examensraum liegt noch im Dunklen. Zac und ich hatten vor Lichtende kurz hineinspähen können. Dieses Zimmer ist voller Geheimnisse. Was wird dort passieren? Wie sieht ein solcher Abschluss wohl aus? Sind wir auf alles vorbereitet? Im vergangenen Energiezyklus hatte ich diesen Ort im schwindenden Licht gesehen. Er schien mit allem gerüstet zu sein, was für jede noch so ausgefallene Prüfungssituation gefordert werden könnte. Jede Fantasie könnte ausgelebt werden, jedes Hilfsmittel wäre sofort zur Hand. Leider hatte ich nur einen kurzen Blick hineinwerfen können, der meine Neugier nicht befriedigte. Es ist Absicht, die Absolventen einer unbekannten Situation auszusetzen, und bildet einen Teil der Prüfung, die darauf abzielt, dem zukünftigen Satisfactor einen Vorgeschmack auf die nicht planbaren zukünftigen Einsätze zu geben.
Dementsprechend schweigsam warten Zac und ich auf den Beginn der Zeremonie. Hinter der verschlossenen Tür sind Geräusche und Stimmen zu hören. Jetzt kann es nicht mehr lang dauern. Wenig später wird der Zugang geöffnet und Zac als Erster hineingerufen. Wir umarmen einander und wünschen uns gegenseitig Glück, dann schließt sich der Eingang und das Warten beginnt. Dahinter ist nichts zu hören. Der Raum ist nun komplett schallisoliert. Die Zeit vergeht nicht. Zäh wie der Brei, den wir täglich essen, kriecht sie dahin. Ich habe keine Ahnung, wie spät es inzwischen ist, die Wärme des Lichts macht mich trotz aller Aufregung ein wenig schläfrig.
Plötzlich öffnet sich die Tür erneut und Leon bittet mich hinein. Ich setze langsam und zögerlich einen Fuß vor den anderen. Seitdem ich das Breedinghome seinerzeit betrat, habe ich mich nicht mehr so unbehaglich gefühlt. Das Zimmer ist fast dunkel. Von Zac ist nichts mehr zu sehen, er hat wahrscheinlich den anderen Ausgang, den der Prüfer, benutzt. Ich sehe einen Kreis Beobachter, die um eine im hellen Licht liegende, erhaben wirkende Fläche sitzen. Vor ihnen befinden sich kleine Monitore und Senso-Pads.
Senso-Pads reagieren auf die Gedanken des jeweiligen Eigentümers. Dadurch wird das Risiko des Diebstahls eliminiert, denn sie funktionieren ausschließlich mit dem registrierten Nutzer. Ich habe einmal im Museumstrakt ihre Vorläufer, die iPads, gesehen. Vor Jahrhunderten schrieb ihr Erfinder damit Kommunikationsgeschichte. Heute sind sie Relikte einer versunkenen Epoche, seit Langem abgelöst durch die Sensos.
Meinen Blick lasse ich so unauffällig wie möglich über die Runde gleiten. Es sind mehr Personen anwesend, als ich vermutet habe. Vorn erkenne ich Leon, Bianca und noch zwei weitere Lehrerinnen. Doch ich habe keine Zeit, mich länger umzuschauen, somit bleiben mir die meisten Menschen in diesem Raum unbekannt. Schüchtern trete ich vor und begebe mich in die Anfangsposition, die jeder Satisfactor zu Beginn der Einheit mit einer Geberin einzunehmen hat.
Nackt knie ich auf den vorgesehenen Platz, Leon verbindet mir die Augen, sodass ich nichts sehen kann. Meine Arme befinden sich an meinen Seiten. Nur das Zittern meiner Hände verrät, wie aufgeregt ich bin. Die Vorschrift fordert von mir einen halb erigierten Penis. Ich bemühe mich, die Situation auszublenden und mich auf meine bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren. Wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, ist mein Organ entwickelt, aber sicherlich nicht auf das gewünschte Maß.
Meine Warteposition liegt innerhalb des Lichtkegels, der den Ort des Geschehens ausleuchtet. Das helle Licht wärmt mich von oben. Ich bin komplett angespannt. Was wird nun meine Aufgabe sein?
Eine Hand berührt mich, kühl und zart. Ich muss mich zusammenreißen, nicht zu zucken. Das gäbe einen Abzug in der Wertung, von dem ich noch nicht weiß, ob ich ihn mir überhaupt leisten kann. Die Hand gleitet über meinen Körper, erwärmt sich an meinen Oberarmen und den Lenden, sie wandert nach vorn, dorthin, wo mein Schwanz seine Einsatzbereitschaft signalisiert. Ein Schauer läuft mir über den Rücken und endet im Zentrum meiner Essenz. Ich fühle, wie sich meine Brustwarzen zusammenziehen. Sie stehen nun mit winzigen dunklen Vorhöfen spitz und hochsensibel hervor, das weiß ich, ohne sie zu sehen. Unwillkürlich geht mein Atem etwas schneller. Ein Satisfactor muss sich jederzeit unter Kontrolle haben. Daher schlucke ich meine Anspannung hinunter und bemühe mich, meine Atem- und Herzfrequenz wieder zu beruhigen. Schließlich kann jeder um mich herum sehen, wie sehr ich auf meine Prüferin reagiere. Meine Atemzüge zwinge ich in ein langsameres Tempo und registriere zufrieden, wie sich mein Herz anschließt. Gut so!
Sie lässt einen Finger unter mein Kinn gleiten und drückt es nach oben. Das ist mein Zeichen, mich zu erheben. Gehorsam richte ich mich auf. Mit festem Griff umfasst sie meinen Oberarm und dirigiert mich dorthin, wo sie mich haben möchte. Meine Schritte enden, als ich mit den Oberschenkeln an einen Tisch stoße. Ohne die Augenbinde abnehmen zu dürfen, muss ich mich mit dem Rücken darauflegen. Ich spüre die Kälte von metallenen Fixiervorrichtungen an meinen Hand- und Fußgelenken, im gleichen Augenblick, in dem sie zu sprechen beginnt.
»Ich werde dir Schmerzen zufügen. Du wirst sie ertragen und dich für mich entwickeln. Wenn ich es für angemessen halte, werde ich mich durch dich befriedigen. Erst wenn ich fertig und zufrieden bin, erhältst du von mir die Erlaubnis, deine Essenz den Anwesenden zu präsentieren. Hast du mich verstanden?«
»Ja, meine Geberin, ich habe verstanden«, antworte ich so, wie es von mir erwartet wird. Ich schließe meine Augen unter der Binde und konzentriere mich ganz auf mich selbst. Vor ungefähr zwei Jahren hat mein Unterricht in dieser Spielart angefangen. Ich lernte beides, dominant und devot zu sein. Geben und nehmen. Persönliche Vorlieben dürfen wir uns nicht erlauben. Trotzdem weiß ich von den anderen Mitschülern, dass sie heimliche Präferenzen haben. Submission gehört definitiv nicht zu meinen Stärken. Wenigstens sind den Geberinnen Grenzen auferlegt. Es ist ihnen nicht gestattet, uns zu verletzen, und es dürfen keine Spuren über einen Zeitraum von mehr als zwölf Stunden zurückbleiben. Trotzdem kann es manchmal höllisch wehtun, das weiß ich aus vorherigen Erfahrungen.
Langsam erwärmt sich das Metall um meine Extremitäten und ich entspanne mich.
Etwas Weiches umschmeichelt mich sanft und gleitet über meine Haut, es könnten Lederschnüre oder -streifen sein. Ein Flogger? Innerlich zitternd warte ich auf die härtere Berührung. Ich bin ruhig und gelassen, jedoch gleichzeitig erregt und gespannt. Schon streift das Leder die soeben noch zärtlich liebkoste Haut meines Oberschenkels. Eine Millisekunde bevor ich das Geräusch des Aufpralls höre, jagt der Schmerz durch meine Nervenbahnen.
Zärtlichkeiten und Schläge folgen dicht auf dicht. Immer wieder woanders. Es dauert nicht lang, dann schießt jeder Impuls meine Wirbelsäule hinauf und lässt mich meinen Rücken durchbiegen. Lust breitet sich immer stärker in mir aus. Meine Geberin ist eine Meisterin ihrer Neigung. Ich gehorche willig, spüre, wie sich mein Schaft steil aufrichtet. Jeder um mich herum muss ihn nun sehen können. Das Blut jagt durch meine Venen, versorgt Muskeln und Nerven mit Sauerstoff. Die Reize kommen schnell und gezielt. Es ist schwer, dem Drang, zu ejakulieren, nicht nachzugeben. Das Zentrum meiner Essenz ist gespannt und fühlt sich an, als würde es zerreißen. Nun spüre ich den Flogger auch dort. Sie wird doch nicht …? Ich kann meinen Gedanken kaum zu Ende denken, als mich ein zuckender, brennender Schmerz an meiner empfindlichsten Stelle trifft. Ich bin am Ende, habe das Gefühl, es nicht mehr aushalten zu können, als dem sanften Streicheln keine Schläge mehr folgen.
Dafür spüre ich, wie der Tisch unter einem weiteren Gewicht leicht ächzt. Meine Sehnen sind, genau wie mein Organ, zum Zerreißen angespannt. Es duftet nach weiblicher Begierde. Dieses köstliche, unnachahmliche Aroma umnebelt meine Sinne. Dort, wo eben noch der Schmerz meinen Schwanz fast zum Bersten brachte, zeigt ihr Geruch die gleiche Wirkung. Langsam lässt sie sich auf mir nieder, lehnt sich vor und zurück, bis er richtig sitzt und sich ihre Öffnung eng um ihn schmiegt. Immer schneller bewegt sie sich auf mir. Sie presst das Zentrum meiner Essenz von oben ein wenig zusammen und erhöht so den Druck.
Stöhnend beiße ich die Zähne zusammen und untersage mir, meinem Drang nachzugeben. Ich stoße ihr meinen Unterleib entgegen, damit sie sich ganz an mir bedienen kann. Dann fühle ich es: Ihre Muskeln beginnen, von innen zu zucken. Die heißen, nassen Wände ihrer Vagina umschließen mich. Dies ist der schwierigste Teil meiner Prüfung. Ich fühle, wie mir die Tränen aus den Augen laufen und in das dunkle Tuch sickern. Nach einer gefühlten Ewigkeit verharrt meine Geberin auf mir, bevor sie sich erhebt und von mir absteigt.
»Nun, Janus, zeig uns deine Essenz, zeig mir, was du mir geben kannst!« Sie nimmt meine Augenbinde ab und ich schaue in das zufriedene Gesicht von Kaddy, meiner Lehrerin für SM-Angelegenheiten. Ich habe ihre Stimme nicht erkannt. Ob das an der Prüfungssituation lag? Das Licht blendet mich für einen Augenblick, doch dann sind meine Hände frei.
»Bleib liegen, damit wir deine Stärke sehen können«, befiehlt sie mir. Meine Hand findet meinen Schaft, der hart und nass von ihren Säften um Erlösung bettelt. Das helle Licht scheint rot durch meine geschlossenen Augenlider, während sich meine Finger an meinem Trieb auf und ab bewegen. Obwohl ich noch vor zwei Sekunden das Gefühl hatte, auf der Stelle platzen zu müssen, will mein Organ mir nicht gehorchen. Liegt es an der Helligkeit? Der ungewohnten Situation? Oder an meiner Überreizung? Ich weiß es nicht. Mit dem Griff der Verzweiflung umfasse ich hart meinen Schwanz, füge mir mit der anderen Hand einen groben Schmerz zu, indem ich die Quelle meiner Essenz greife und so fest drücke, wie ich es aushalten kann, ohne aufzuheulen.