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Lesen
Alltag aus christlicher Weltsicht
Band 3
Hanniel Strebel

© 1. Auflage 2019 ceBooks.de im Folgen Verlag, Langerwehe
Autor: Hanniel Strebel
Cover: Philipp Melanchthon
ISBN: 978-3-95893-221-0
Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de
Kontakt: info@ceBooks.de
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Autor
Hanniel Strebel, 1975, verheiratet, Vater von fünf Söhnen, wohnhaft in Zürich. Betriebsökonom FH und Theologe (MTh / USA), arbeitet in der Personal- und Führungsentwicklung. Er schloss sein Theologiestudium mit einer Arbeit über Home Education ab, die 2011 im Verlag für Kultur und Wissenschaft erschien.
2013 promovierte er an der Olivet University (PhD / USA) in Systematischer Theologie mit einer Studie über den niederländischen Denker Herman Bavinck und dessen »Theologie des Lernens«. Er bloggt täglich zu den Themen Theologie, Familie, Bildung und Selbstführung unter www.hanniel.ch.
Paul S. gewidmet: Leaders Are Readers.
Inhalt
Titelblatt
Impressum
Autor
Begeistertes Lesen
1 Ich liebe Bücher
2 Weshalb die Lesefähigkeit verkümmert
3 Ein Buch erobern
4 In einem Buch leben
5 Drei Alternativen Bücher zu lesen
6 Bücher rezensieren
7 Ein Gesamtwerk lesen
8 Eine eigene Bibliothek aufbauen
9 Die Bibel lesen
10 In der Familie eine Lesekultur etablieren
11 Hinweise für den Aufbau des Lesens
Unsere Empfehlungen
Begeistertes Lesen
Was dich erwartet
Der geballte Schatz eines begeisterten Lesers.
Ich starte mit einem kleinen Appetithappen zum begeisterten Lesen.
Dann überlege ich mir, weshalb die Gesellschaft die Lesefähigkeit verkümmern lässt und wie wir dem begegnen können.
Schon geht ans Eingemachte: Wie kann ich ein Buch erobern? Wie kann ich eine Zeitlang in einem Buch leben?
Nicht immer lesen wir ein Buch von der ersten bis zur letzten Seiten. Es gibt bedenkenswerte Alternativen zum vollständigen Lesen.
Zudem können wir über Bücher schreiben. Ich zeige, wie ich es selbst mache.
Ein geübter Leser soll sich an Gesamtwerke wagen.
Nicht zuletzt: Machen wir uns daran, eine eigene Bibliothek aufzubauen. Dieser Teil ist mit zahlreichen Hinweisen angereichert.
Wir weiten die Fragen auf das Lesen der Bibel aus.
Wie können wir in der Familie für die nächste Generation die Lesekultur stärken?
Zum Schluss folgt nochmals eine Reihe von Hinweisen, wie wir unsere Lesegewohnheiten verfeinern können.
Es ist fair am Anfang zu erwähnen, was ich nicht biete. Also: Ich habe keine schöngeistige Kost aufbereitet. Diese Abhandlung soll eine Fülle von Denkanstößen bieten. Zudem nehme ich Abstand vom beispielhaften Erzählen. Auch nehme ich keine konkreten Werke vor.
1 Ich liebe Bücher
Mache es dir bequem. Öffne die inneren Rezeptoren. Lasse deinen Appetit anregen.
Andere Köpfe, andere Zeiten, andere Orte
Es gibt Tage, da komme ich aus dem Staunen nicht heraus. Welche Entwicklungen hat Gott in verschiedenen Gebieten ermöglicht! Ich denke da an die gesamte Infrastruktur meiner Heimatstadt Zürich. In dieser Abhandlung beschränken wir uns auf das Wunder des Schreibens. Gott hat uns Menschen die Möglichkeit gegeben, Dinge festzuhalten und zu speichern. Kürzlich hat mich mein Jüngster gefragt: Wie viele Zeichen braucht es zum Schreiben? In unserer Sprache sind es bloß zwei Dutzend. Daraus entstehen unzählige Kombinationen. Milliarden von Wörtern, Millionen von Büchern.
Die Freude am gedruckten Buch
Weiten wir diese Überlegungen auf das Medium aus. Es gibt verschiedene Papiersorten, Farben, Dicken. Wir können zwischen Schriftzügen, Zeilenabständen, Anordnungen wählen. Wir reichern eine Seite mit Grafiken, Zeichnungen und Fotografien an.
Vor kurzer Zeit war ich in Wien in einer alten Bibliothek. Da standen Bücher in der Höhe von 30 Metern. Bücher aus den letzten Jahrhunderten. In meiner Heimatstadt habe ich einige hundert Bücher, die ich mehrmals ausgeliehen habe und in ihnen feine Bleistiftmarkierungen angebracht habe. Ich liebe es diese Markierungen wieder durchzusehen. Manchmal rieche ich an den alten Seiten.
Die Faszination des elektronischen Buches
Diese Freude beschränkt sich nicht auf das gedruckte Buch. Mein eBuch-Lesegerät habe ich überall dabei. Die Daten von hunderten von Büchern sind in einer Datenwolke gespeichert. In diesem Fall betone ich nicht die Gefahren, sondern den Segen dieser Datenzentralisierung. Wenn ich mein Lesegerät an die Übertragung anschließe, werden diese Daten automatisch abgeglichen. Ich kann mit einem anderen Gerät weiterlesen.
Mein Gerät hat mich schon an alle möglichen Orte, in die Berge und ans Meer, in Ess-Säle wie auch ans stille Örtchen begleitet. Ich nahm es mit auf Spaziergänge und Wanderungen. Ich zückte es zu Land und auf dem Wasser, am Morgen und am Abend – dank der Beleuchtung.
Die Begeisterung für Bücher der nächsten Generation weitergeben
In jedem Zimmer meines Hauses liegen Bücher. Mein Bücherregal beherbergt 1500 von ihnen. Es handelt sich um den Grundbestand einer theologischen Sammlung. Täglich stehe ich davor. Auch meine Söhne sehe ich immer wieder davor stehen. Mein Neunjähriger kann es nicht lassen und muss immer wieder einen Band herausziehen und mit den Händen berühren.
Seitdem unsere Kinder ganz klein waren, lesen wir ihnen vor. Meine Frau hat eine wunderschöne Stimme. Sie liebt es sich aufs Bett zu legen und aus einem Jugendbuch vorzulesen. Es dauert nicht lange und alle anwesenden Familienmitglieder sind anwesend und hören zu.
Auf meinem kleinen Stuhl neben dem Bett liegen stets einige Bücher. Manchmal, wenn der Stapel allzu hoch ist, trage ich ihn wieder ab. Manche Bücher verschwinden im Schrank dahinter, wo ich eine Reihe für aktuelle Bücher reserviert habe. Andere wandern ins Bücherregal, wieder andere müssen in die Bibliothek zurück.
Im oberen Stock sind drei weitere Gestelle mit Kinder- und Jugendbüchern und Lehrmaterial angefüllt. Die bessere Bezeichnung dafür ist „überfüllt“. Da gibt es den alten Karteikasten mit den über 200 Heften mit Geschichten. Unsere Kleinen schätzten es, sich ein eigenes „Buch“ holen zu können. Das Lesen dauerte nicht zu lange.
Günstiger Zugang
Viele Werke gibt es umsonst auf dem Internet. Ich lade mir das PDF herunter und speichere es in einem Bücherordner ab. Ich kann es mir via Mail auf mein Lesegerät schicken.
Da ich seit Jahren Bücher öffentlich rezensiere, kann ich mir Neuerscheinungen auf den Computer oder in den Briefkasten bestellen. So liegen immer einige neue Bücher bei mir, die ich teilweise oder ganz lese.
Wenn ich bei Klienten bin (ich berate Führungskräfte), suche ich in verschiedenen Schweizer Städten das „Bücher Brocky“ (Gebrauchtwaren-Geschäft, das auf Bücher spezialisiert ist) auf. An fünf Standorten sind dort jeweils über 100‘000 Bücher gelagert und können für wenig Geld erstanden werden. Bis heute bin ich gespannt, welche Funde ich beim Durchstöbern der Regale machen werde. Manche Werke suche ich seit Jahren. Seit ich (statistisch) meine Lebensmitte überschritten habe, hat das Interesse an Klassikern nochmals zugenommen. Auch wenn es abgedroschen klingt: Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher.
2 Weshalb die Lesefähigkeit verkümmert
Nicht klagen, feststellen, dann überlegen: Was kann ich korrigieren?
Es muss ohne Anstrengung gehen
Ich hoffe, ich habe deinen Appetit mit diesem Einstieg anregen können.
Unsere Konsumgesellschaft (verzeihe mir diese Pauschalisierung, ich habe sie in Ich konsumiere, also bin ich? erläutert) suggeriert eine falsche Vorstellung: Spaß muss kosten- und mühelos erreichbar sein.
Erlaube mir einen Vergleich. In der Pädagogik fällt man zuweilen der gleichen Täuschung anheim. Man denkt, dass die Methode oder das Medium die Anstrengung reduzieren oder gar eliminieren könne. Natürlich, Wörter und Sätze lassen sich mit dem Zufallsgenerator eines Computerprogramms „spielerisch“ aneignen. Es bleibt jedoch: Der Zeitaufwand, die Wiederholung, das Eintippen.
Nehmen wir vor unser inneres Auge ein Kind, das sich vorgenommen hat, auf zwei Rädern fahren zu lernen. Es hüpft, versucht, kippt, stoppt, fährt weiter, balanciert. Genau so geht es mit dem Lesen. Die Gewohnheit der Aufmerksamkeit bildet den Kern dieser Fähigkeit. Freude entsteht oft gerade aus großer Anstrengung und purem Fleiß.
Aus meiner jahrzehntelangen Erfahrung mit dem Lesen kann ich bestätigen: Es ist oft mit anstrengenden und frustrierenden Denkprozessen verbunden.
Die Dominanz des bewegten Bildes
Das bewegte Bild dominiert. Kurze Clips, jederzeit zugänglich, erheischen unsere Aufmerksamkeit. Wir tragen den Ablenker Nr. 1 in unseren Taschen herum (auch dazu habe ich mich in Smartphone – Alltag aus christlicher Weltsicht, Band 1).
Wer macht sich die Mühe und liest ein ganzes Buch? Für 200 bis 300 Seiten benötige ich nicht 30 Sekunden, sondern vielleicht 10 Stunden. Dann doch lieber durch den Twitter-Feed zappen? Ich behaupte: Selbstbeherrschung ist eine verlorene Tugend. Ich brauchte Jahre, um mir die Gewohnheit des Durchbeißens durch ein Buch anzueignen. Und ich muss mich täglich in Übung halten, um diese Gewohnheit beizubehalten.
Gott mit dem ganzen Verstand lieben
Jetzt weiten wir unsere Perspektive. Diese Abhandlung ist unter der Voraussetzung eines „offenen Universums“ geschrieben. Ich gehe von einem persönlich-unendlichen Gott aus. Das heißt: Er ist Person und sucht die Beziehung zu mir als Mensch. Und er ist gleichzeitig unendlich erhaben.
Unser Denken ist kein Selbstzweck, sondern Mittel, um Gott und Menschen zu lieben. Gott mit dem Verstand zu lieben bedeutet, die Fülle des von Gott geschenkten Reichtums wahrzunehmen und auszudrücken. Eine wichtige Art um zu denken geschieht durch Lesen. Wer liest, muss denken.
Ich bringe mein Erstaunen über die Schrift, Sprache und Speichermedien mit in diese Überlegung. Es hat Gott gefallen, nicht nur seine Offenbarung durch Laute, Worte und Schrift zu bewerkstelligen. Wir Menschen verfügen über die Fähigkeit unsere Erfahrungen, unser Wissen und unsere Entdeckungen schriftlich festzuhalten und auf diese Weise einander mitzuteilen.
Manchmal treffe ich unter Christen eine verkappte Denk- und Lesefeindlichkeit an. Diese lässt jedoch außer Acht, dass uns Schrift und Lesen zu Gottes Schöpfungsdesign gehört. Nicht die Fähigkeit an sich ist verkehrt, sondern unser Umgang damit. Dieser kann grundsätzlich in zwei Richtungen ausschlagen: In Stolz (wir erreichen mehr als andere) oder in Verzweiflung (wir erreichen weniger als andere, lassen es darum ganz).
Daten oder Informationen?
Lasst uns also besser den Teil eines Buches lesen als zusammenhangslos eine Meldung und Teile eines Artikels zu überfliegen. Dazu nehmen wir Anstrengung in Kauf, weil wir wissen, dass es sich lohnen wird. Manche Seiten lese ich zwei- oder dreimal. Gerade bevor ich diese Zeilen schrieb, habe ich mir am Buch „Eine kurze Geschichte der Digitalisierung“ (Penguin, 2018) beinahe die Zähne ausgebissen. Es geht darum, Zusammenhänge zu erkennen. Dann möchte ich immer wieder den Abgleich zur biblischen Weltsicht vornehmen können. Ich begnüge mich nicht mit zusammenhangslosen Daten. Ich möchte keinen einfachen Zeitvertrieb. Mein Tag ist ein von Gott geschenkter Tag. Meine Tätigkeit ist intentional – das heißt mit Absicht und mit Inhalt gefüllt.
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