Das Erbe der Macht - Band 29: Zeitasche

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»Aber wieso hätte er uns erst auf das Jahr 1983 fixieren sollen, um dann in letzter Sekunde den Weg zu ändern?«, fragte Kevin. »Das ergibt keinen Sinn.«
»Wenn die Regeln außer Kraft gesetzt sind, ist alles möglich«, merkte Jen an. »Aber wo wir auch sind – dieser Ring hat uns aus einem bestimmten Grund hierhergebracht.«
»Und wir wissen ja alle, wer ihn uns gegeben hat«, sagte Alex. »Der liebe Onkel Moriarty, der niemals etwas Böses im Schilde führt.«
»Jetzt wirst du paranoid«, kam es ausgerechnet von Kevin.
»Er hat deinen Freund getötet!«, blaffte Alex, dem Kevs düstere Ego-Nummer langsam gehörig auf die Nerven ging. »Da nimmst du ihn in Schutz?«
»Wohl kaum. Aber er konnte doch nicht voraussehen, was mit Jen geschehen würde, und dass wir uns auf den Weg machen, um sie zu retten. Er mag ja ein Verbrecherkönig sein, aber die Zukunft kennt er nicht.«
Es sei denn, er hatte den Ring selbst genutzt, um mal eben nachzusehen. Alex verzichtete jedoch darauf, die Erwiderung laut auszusprechen. In der aktuellen Situation war ein Streit das Letzte, was sie gebrauchen konnten.
»Dort vorne.« Kyra deutete durch gewaltige Ranken aus dichtem Grün. »Diese halb zerstörte Kuppel.«
»Ja«, sagte Artus, »die kenne ich auch. Wir sind in Berlin. Das ist die Hauptstadt von Deutschland.«
»Danke, Mister Lexikon, wir wissen, wie die Hauptstadt von Deutschland heißt.«
»Bei dir war ich da nicht so sicher«, kam es schmallippig von Artus. »Da fehlt so viel Wissen, dass dein Kopf genau genommen ein schwarzes Loch darstellt.«
»Ich zeige dir gleich, welche Zauber dieser Kopf ausbrütet. Vergiss nicht, mein neuer Essenzstab hat deutlich mehr Wumms als der alte.«
»Dein Stöckchen kann es gegen Excalibur ja gerne mal versuchen.«
»Darf ich bitte fliegen?«, fragte Tyler. »Das hält doch kein Mensch aus.«
Jen kicherte. »Man gewöhnt sich dran. Mittlerweile könnte ich ihnen stundenlang zuhören.«
»Was soll das denn heißen?«, empörte sich Alex.
»Dass ich deiner Stimme immer gerne lausche.«
»Na gut«, gab er sich beschwichtigt.
Artus verschränkte nur die Arme und stieß eine Art von Grunzen aus, was vermutlich bedeutete, dass er aufgab. Ein weiterer Punkt für Team Alex.
»Wir sind also in Berlin, aber wie bekommen wir die Zeit raus?«, fragte Tyler.
»Ehrlich gesagt würde ich gerne erst einmal wissen, was hier überhaupt passiert ist.« Jen breitete die Arme aus. »Wo sind die Menschen? Wir werden ja wohl kaum die Einzigen sein. Selbst wenn es eine Naturkatastrophe gab, müssten Überlebende zu finden sein. Kleine Gruppen.«
»Eine magische Attacke?«, überlegte Alex.
»Dann wären Magier hier. Und selbst Merlin würde nicht damit beginnen, die Tiere auszulöschen. Nein, hier ist etwas anderes passiert.«
Eine Vermutung, die Alex zunehmend teilte. Er hatte durchaus die eine oder andere Folge Doctor Who gesehen, die auf diese Art begann. Leere Straßen, gruselige Kulissen. »Solange keine Gasmasken oder Steinfiguren eine Rolle spielen …«
»Was hast du gesagt?«, fragte Tyler.
»Nichts«, wiegelte Alex ab.
»Wieso schaust du diese Serie, wenn du dich davor ständig gruselst?«, wollte Jen wissen.
»Warum guckst du Lovestorys, wenn du permanent heulst?«
»Du heulst auch.«
»Eben!« Der Punkt ging ebenfalls an ihn. Eindeutig.
»Kent!«
»Ist ja gut. Es konnte ja keiner ahnen, dass mein Leben sich in diese Richtung entwickelt. Dunkle Katakomben, uralte Zauber, dystopische Zukunftsversionen. Ich lasse mich, sobald wir zurück sind, auf einen Wohlfühlfilm ein.«
»Abgemacht. Dazu Popcorn und Rotwein.«
»Bei mir Bier.«
»Banause. Aber das ist ja nichts Neues.«
Wie gerne hätte er Jen in diesem Augenblick berührt, sie umarmt, geküsst.
»Das sieht nicht gut aus.« Tyler hatte den Blick gen Horizont gerichtet.
Dunkle Wolken türmten sich auf.
Schwarz wie reines Noxanith.
4. Ein Sturm zieht auf

Dort vorne!« Kevin deutete auf den Eingang zu einem U-Bahn-Schacht.
Im Laufen erschufen Artus und Alex Lux-Sphären, dann drangen sie auch schon zwischen rissigen Wänden, verborgenen Schienen und Unkraut in die Tiefe vor.
Die Wolken aus Dunkelheit waren immer dichter geworden, feine Partikel lösten sich davon und rasten herab. Wie winzige Fliegen aus Noxanith.
»Damit dürfte klar sein, was hier geschehen ist«, keuchte Alex hervor. »Der Anbeginn hat etwas mit alledem zu tun.«
»Ich versichere dir, dass diese Welt anders aussehen würde, hätte unser Feind auf Antarktika den Sieg davongetragen«, brummte Artus. Beim Rennen zeichneten sich die dicken Muskeln seiner Oberarme unter dem Shirt ab. »Du würdest nichts Menschliches mehr sehen. Unsere Körper wären im Augenblick des Materialisierens vernichtet worden, weil die Luft aus Säure bestünde.«
»Du bist ja wieder ein Sonnenschein«, kommentierte Alex.
»Ich bin lediglich informiert.« Dabei hob er Excalibur leicht an.
Alex verzichtet auf jede Bemerkung. Er wusste, dass der Essenzstab Excalibur eine unglaubliche Macht besaß, aber auch Bürde war. Sein Träger hatte im Augenblick der Verschmelzung den Anbeginn in seiner wahren Form gesehen. Das konnte den Wahnsinn hervorrufen, Artus hatte ihm jedoch standgehalten. Nun ja, zumindest im Großen und Ganzen.
An einer Gabelung wandten sie sich nach links.
»Du kennst dich nicht zufällig auch hier unten aus?«, fragte Kevin.
Artus schüttelte den Kopf.
Wohin sie auch rannten: Alles war besser, als der schwarzen Wolke ausgesetzt zu sein.
»Die Tunnel von Berlin liegen nicht so weit in der Tiefe wie jene von London«, sagte Jen, die durchscheinend und leicht wie eine Feder mitgetragen wurde. »Je weiter wir nach unten vordringen können, desto besser.«
Hinter ihnen erklang ein Summen, das beständig lauter wurde. Der ›Sturm‹ hatte zur Verfolgung angesetzt.
An einer weiteren Gabelung wandten sie sich erneut nach links. Alex stolperte über einen Kabelstrang, der seitlich parallel zu den Schienen verlief. Er starrte auf den Boden, damit sich die Gefahr nicht wiederholte, und wäre beinahe gegen einen U-Bahn-Waggon gestoßen, der direkt voraus parkte.
»Hinein!«, rief Artus.
Da die Fenster zersplittert waren, genügte eine leichte Vektoränderung, und sie landeten nacheinander im Inneren des Wagons. Ein Blick zurück reichte aus, um Alex einen heißen Schrecken durch die Adern zu jagen. Die Dunkelheit war zu wimmelndem Leben erwacht.
»Schutzsphäre!«, brüllte Artus. »Kevin, Tyler: Ihr übernehmt rechts und links. Ich das Dach. Alex, Vorder- und Hinterseite.«
Aus vier Kehlen erklang gleichzeitig ein »Contego Maxima!«, dazu loderten Essenzsymbole in der Luft.
Noch während der Schutz sich auf die Öffnungen legte, um sie zu versiegeln, registrierte Alex erstmals verschiedene Dinge bewusst. Es gab keine Essenzechos, die mit ihren jeweiligen Zaubern ausgelöst wurden. Aber hätten diese in der Zukunft nicht vorhanden sein müssen? Gleichzeitig nahm er den Wall nicht mehr wahr, die Magie war trotzdem gedämpft und schwach; weitaus schwächer, als es selbst mit einem aktiven Wall der Fall gewesen wäre.
Alles hier schien verblasst, wie ein Gemälde, dessen Farbe über viele Jahre hinweg verblichen war.
Die Contego-Sphären versiegelten alle Zugänge im letzten Augenblick. Schon prasselten schwarze Körner gegen die Barrieren. Erst bei genauerem Hinsehen begriff Alex, dass es sich um Fliegen handelte. Abermillionen davon, die den magischen Schutz durchstoßen wollten. Noch wurden sie abgehalten, doch bereits nach wenigen Sekunden bildeten sich Risse in den Contego-Sphären.
»Das geht viel zu schnell.« Jen starrte mit aufgerissenen Augen auf die kollabierenden Barrieren. »Was ist hier los?«
»Magie vom Anbeginn«, sagte Artus. »In jedem Einzelnen dieser Partikel steckt ein Zauber.«
»Du meinst diese … Fliegen?«, fragte Kevin.
»Es sind Noxanithpartikel, die magisch in Form gebracht wurden. Jeder davon besitzt die Schlagkraft eines vollständigen Zaubers.«
Mit jedem Aufprall verästelten sich die Risse weiter, als handele es sich bei den Contego-Sphären lediglich um simples Glas, auf das jemand mit Dauerfeuer Kugeln abschoss.
»Wir müssen uns etwas einfallen lassen«, war der letzte Satz, den Alex bewusst wahrnahm.
Ein Regen aus Magiesplittern explodierte um ihn herum, der Schutz verschwand innerhalb einer Sekunde. Die Noxanithpartikelfliegen, oder was auch immer sie letztlich waren, rasten auf sie zu.
Für einen Augenblick schien die Zeit stillzustehen.
Die Körner stoppten alles, erschufen ein Standbild aus ihnen allen. Dann explodierten sie und wurden zu Nebel – schwarzem Dunst, der sie umgab und voneinander trennte.
»Fiat Lux!«, brüllte Alex.
Seine Magie besaß keinerlei Wirkung, der Essenzstab war nicht mehr als ein Stück nutzloses Holz.
Im nächsten Augenblick war die Schwärze einfach fort. Er stand nicht länger in einem verlassenen U-Bahn-Waggon unter Berlin, stattdessen auf offener Straße. Sie war menschenleer, der Asphalt von Rissen durchzogen.
»Wo sind wir?«, fragte Jen.
Alex keuchte auf und sprang beiseite. »Ich muss mich echt daran gewöhnen.«
»Wird hoffentlich nicht notwendig sein«, sagte sie, »wenn ich meinen Körper wieder besitze. Dafür müssten wir allerdings herausfinden, was hier los ist.«
»Dieser Nebel. Weißt du, an was mich der erinnert hat?«, fragte Alex.
»An Merlins Schattensprung.«
»Genau! Wenn er teleportiert, dann ist es auch, als würde ein Maler mit einem Pinsel über ihn streichen und damit seinen ganzen Körper wegwischen.«
»Er besitzt Noxanith im Blut und gehört zum Anbeginn«, sagte Jen. »Es würde mich also nicht wundern, wenn die Magie auf gleicher Basis funktioniert.«
»Bleibt die Frage, wieso diese Dinger uns nicht einfach aufgelöst haben«, merkte Alex an. »Und wo sind die anderen?«
»Alex.«
Jens Stimme besaß die Art von Unterton, der ihm sofort alle Haare aufstehen ließ.
»Was ist los?« Er ging instinktiv in Abwehrstellung.
»Ich kenne diesen Berg.«
»Weißt du, das nächste Mal sag doch bitte dazu, dass dich ein Berg beunruhigt. Die greifen nämlich in der Regel nicht an. Es hätte auch ein weiteres dieser Kampfkörner sein können.«
»Schau dich um«, sagte Jen tonlos.
Und genau das tat er. Da war die Straße, ringsum aber nur dichtes Gestrüpp. Linker Hand sah er die Reste einer Kathedrale. Steinbrocken, Holz, viel mehr war nicht übrig.
»Das ist Alicante«, sagte Alex. »Wir sind in der Nähe des Castillos.«
Sie gingen weiter. Die Straße vollführte eine Kurve, und dahinter lag …
»Das ist unmöglich«, hauchte er. »Es waren in der Gegenwart doch nur noch Ruinen.«
Vor ihnen wuchs Castillo Maravilla in die Höhe. Größer, als es je gewesen war.
5. Befragungen

Anja?«, fragte Max.
Sie blickte ihn aus blutunterlaufenen Augen an, die von zu wenig Schlaf und einer gehörigen Portion Wut kündeten. »Ich habe keine Zeit.«
»Es dauert nur ein paar Minuten.«
Sie durchdachte offensichtlich, ihm entgegenzubrüllen, dass sie auch keine paar Minuten hatte, besann sich aber eines Besseren. Ein kurzes Seufzen, verschränkte Arme. »Was?«
»Ist alles in Ordnung?«
Sie standen in einem Gang, der schräg in die Tiefe führte.
»Weißt du, wohin der hier verläuft?« Sie deutete nach unten.
»Nicht wirklich.«
»Dachte ich mir. Er verlängert unsere Zuflucht durch die angefügten Katakomben bis hin zum Meer. Dort gibt es jetzt einen Anlegepunkt für Nemos Schiffe, und Anne hat sich vorgenommen, einen eigenen zu bauen. Eine Flotte.«
»Das ist … toll.«
»Die Nahrungsmittel müssen natürlich nach der Anlieferung bis hinauf transportiert werden. Da diese Weiße Krypta irgendwie die Magie dort unten unberechenbar macht, geschieht das von Hand.«
»Du trägst die Kisten … allein?«
Sie schüttelte den Kopf. »Wir sind zu dritt. Alle anderen wurden abgezogen, um irgendwelche Geheimnisse zu entschlüsseln. Du kannst dir vorstellen, wie meine Tage aussehen.«
»Ich werde das im Rat anbringen.«
»Es wäre schön, wenn ihr einfach mal jemand von uns in diesen Rat beruft«, sagte Anja. »Damit jeder gehört wird.«
»Annora kümmert sich aktuell darum, eine Zusammenstellung zu erarbeiten.«
Letztlich akzeptierte jeder in der Zuflucht die Großmutter von Kevin als die ungekrönte Königin, die mit weiser Hand regierte. Was den Rat anging, war das eine andere Sache. Jeder wollte gehört werden, Verantwortung tragen und mitentscheiden. Ob sie auch nur ahnten, was das bedeutete? Man konnte es nie allen recht machen, wurde automatisch für bestimmte Gruppen zum Feind.
»Also, was?«, fragte sie erneut.
»Du hattest damals Kontakt zu Oliver?«
»Oli… Oh.« Ihre Züge wurden weich. »Wurde er gefunden?«
»Genau das will ich übernehmen. Du scheinst die Letzte gewesen zu sein, die mit ihm zu tun hatte.«
»Das stimmt. Wir waren beide noch jung und idealistisch. Das ist jetzt zwanzig Jahre her – mehr oder weniger.«
»Wie war er so?«, fragte Max.
»Ein Einzelgänger. Wie er im Buche steht. Hat ein paar ziemlich üble Dinge erlebt. Die Menschen sprechen oft darüber, dass der Rassismus heute schlimm ist, damals war das noch heftiger. Er hat in England gelebt, seine Eltern stammten aus Afrika.«
»Aber er war doch ein Magier, konnte er sich da nicht wehren?«, sagte Max.
Anja schüttelte den Kopf. »Die Attacken auf ihn wurden nicht von Nimags ausgeführt.« Auf Max’ verblüfftes Gesicht hin lachte sie auf. »Denkst du etwa, jeder Lichtkämpfer ist vom Grunde seines Herzens gut? Nur weil er ein Magier ist?«
Max schalt sich selbst dafür, nicht weitergedacht zu haben. Als schwuler Mann wusste er durchaus, was es bedeutete, angefeindet zu werden. In manchen Ländern auf der Welt landeten schwule Männer im Gefängnis oder es drohte ihnen sogar die Todesstrafe. In vielen Teilen der westlichen Welt wurden sie massiv angefeindet, ausgegrenzt oder für politische Zwecke als Feindbild instrumentalisiert.
»Tut mir leid«, sagte er.
»Schon gut. Du kannst ja nichts dafür. Aber Oliver hat sich damals in sich zurückgezogen. Seine Missionen bestritt er grundsätzlich allein. Er war gut, verdammt gut. Aber seine Achillesferse war, dass niemand ihm den Rücken freihielt.«
»Deshalb weiß keiner, was geschehen ist.«
»Sie haben nach ihm gesucht. Die Unsterblichen, die Ordnungsmagier, Teams aus Lichtkämpfern und andere Agenten«, erklärte Anja. »Niemand fand eine Spur. Er hatte nicht einmal jemandem gesagt, an welcher Mission er arbeitete.«
Und war verschwunden, als habe er niemals existiert. Vergessen von der Zeit und den Menschen, die sich gegenseitig schützen sollten.
»Du kannst mir also nichts mehr sagen. Irgendwas?«
»Tut mir leid.« Sie wandte sich bereits zum Gehen, blieb aber noch einmal stehen. »Aber warum fragst du nicht Josh?«
Max versuchte, den Namen zuzuordnen. »Der ehemalige Schattenkrieger?«
»Ihn und Oliver verband eine intensive Feindschaft. Da er jetzt ja irgendwie auf unserer Seite steht, kann er dir vielleicht helfen. Ihn haben sie damals natürlich nicht befragen können.«
»Danke.«
Anja nickte ihm noch einmal kurz zu, dann stapfte sie auch schon davon.
»Sie war nicht einmal empfänglich für deinen Charme«, sagte er leise.
»Titik«, kam es von seiner Schulter.
»Dann fragen wir doch mal diesen Josh.« Max wob einen Suchzauber und ließ sich von einem schwebenden Ball aus Licht durch die Räume der Zuflucht führen.
Josh stand auf den Zinnen und überblickte Eis und Schnee von Talanis. In seinem Blick lag der Stolz eines Mannes, der Teil von etwas Größerem war. »Brennt es mal wieder?«
»Wie kommst du darauf?«
»Bist du nicht der Spezialist fürs Feuerlöschen?« Die schulterlangen schwarzen Locken wurden vom Wind durcheinandergewirbelt.
»Habe ich diesen Ruf?«
»Oder du löst es aus. Wie damals, als du uns infiltriert hast.«
»Was kannst du mir zu Oliver sagen?« Max betrachtete Josh genau.
Und tatsächlich erschrak dieser. »Das … ist lange her.«
»Ihr beiden hattet eine Vendetta?«
»So kann man das wohl kaum nennen.« Er verschränkte die Arme. »Habt ihr ihn gefunden?«
»Ich werde ihn finden! Oder zumindest herausfinden, was damals geschehen ist.«
»Das hängst du aber nicht mir an!« Josh ballte die Hände zu Fäusten und wirkte, als wollte er gleich auf Max losgehen.
»Erzähl doch einfach, was passiert ist.«
»Wir haben uns öfter mal gebattlet. Beim letzten Mal habe ich ihn verfolgt – bis zu einem Keller eines alten Anwesens im Norden Frankreichs. Keine Ahnung, was er dort wollte. Jedenfalls konnte ich ihn überwältigen und einen Wahrheitszauber benutzen.«
»Du wolltest herausbekommen, wen oder was er sucht?«
Josh nickte. »Aber er hat eine dieser Techniken benutzt, die die Frage im Geist verändern. Seine Antworten haben nicht mehr gepasst.«
»Was hat er denn erzählt?«
»Dass ihr auch nicht perfekt seid. Seine Agentenfreunde haben ihn wohl bei einem Einsatz zurückgelassen, was ihn beinahe das Leben gekostet hätte. Deshalb hat er niemandem mehr vertraut. War am Ende ziemlich fertig.«
»Und obwohl du die Oberhand hattest, hast du ihn nicht getötet?«
»Wäre ja blöd. Hat mir Spaß gemacht, die Kräfte mit ihm zu messen«, stellte Josh klar. »Ich bin einfach abgehauen.«
»Wann war das?«
Josh dachte kurz nach. »Irgendwann im Januar.« Er ergänzte die Jahreszahl.
Zu diesem Zeitpunkt war Oliver verschwunden. Natürlich konnte Max nicht sagen, ob es der exakt gleiche Tag gewesen war, aber es kam in etwa hin.
»Wo genau ist diese Sache passiert?«
Josh nannte ihm den nahe gelegenen Ort und ein paar markante Details in der Umgebung.
»Danke.« Max ging davon.
»Viel Glück«, rief ihm Josh hinterher.
Einmal mehr wurde deutlich, wie sehr die alten Feindschaften und generelle Vorurteile mittlerweile verblasst waren.
Wenn auch keinesfalls alle.
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