Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment

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»Wie Sie wissen, wurde unser Start vorverlegt«, begann Cross. »Das hat mir leider jede Möglichkeit genommen, die Crew vor dem Start kennenzulernen. Wie lange befinden Sie sich bereits auf der HYPERION?«
Der Captain saß entspannt in seinem Konturensessel und blickte sie offen an. Keine Spur von Abneigung oder Vorbehalten. Doch auch ihm mussten die Gerüchte über sie zu Ohren gekommen sein. Verbarg er es nur gut? »Seit vier Wochen, Sir.«
»Ihr bisheriger Eindruck?«
»Bis letzte Woche war das gesamte Schiff eine einzige große Baustelle. Es wird noch einige Zeit dauern, bis alle Kinderkrankheiten beseitigt sind und die Crew sich aufeinander eingespielt hat.«
»Das dachte ich mir. Was mich zu meinem nächsten Punkt bringt.« Cross machte einige Tippbewegungen auf der Touch-Oberfläche seines Schreibtischs, worauf mehrere Gesichter holografisch in den Raum zwischen der Decke und dem Tisch projiziert wurden. »Erzählen Sie mir etwas über meine Crew.«
Noriko räusperte sich. »Ich hatte die Möglichkeit, mit allen ein erstes Gespräch zu führen.« Und Ihre Vorbehalte mir gegenüber deutlich zu spüren.
Jayden berührte das Konterfei eines Mannes, das daraufhin vergrößert wurde. Das Label am unteren Rand wies ihn als Lieutenant Commander Lukas Akoskin aus.
»Da hätten wir Ihren Waffen- und Taktikoffizier, Commander Akoskin. Er ist 26 Jahre alt und entstammt der Kolonie Comienzo. Deren Bewohner bestehen zu 80 Prozent aus den Nachkommen von Siedlern aus dem spanischen Sektor. Die Admiralität war der Meinung, dass seine Jugend kein Hindernis darstellt. Er hat bei der Ausarbeitung der neuen Waffendoktrin für den Interlink-Kreuzer mitgearbeitet. Messerscharfer Verstand, Bester seines Jahrgangs.«
Als sie schwieg, sagte der Captain: »Die Fakten aus der Akte sind ja ganz nett, aber was halten Sie von ihm?«
Noriko begriff, dass Cross ihr diese Frage primär stellte, um seine I.O. einschätzen zu können. Zweifellos würde er mit jedem Kommandobrückenoffizier im Verlauf der Reise ein persönliches Gespräch führen.
»Schauen Sie ihn an. Vermutlich haben seine Eltern eine Genaufwertung der Alpha-Klasse herausspringen lassen. Er sieht gut aus – schwarzes dichtes Haar, hellblaue Augen, strahlend weiße Zähne – und ist sich dessen bewusst. In den vergangenen Wochen bestand seine Hauptfreizeitbeschäftigung aus Flirts. Sein Umgangston ist ab und an etwas flapsig, aber nie unverschämt.« Wenn auch oft nahe dran. »Er ist ein Heißsporn.«
Cross schmunzelte. »Ich verstehe.« Er beugte sich vor und berührte ein weiteres Gesicht.
»Lieutenant Tess Kensington«, sagte Noriko, als das Gesicht der blonden Ortungsoffizierin vergrößert wurde. »32 Jahre, stammt von Tikara II.«
Der Captain sog bei der Erwähnung der Kolonie unvermittelt scharf die Luft ein.
»Vermutlich haben Sie in ihr eine glühende Verehrerin, immerhin haben Sie unter Einsatz Ihres Lebens die Heimat ihrer Eltern verteidigt.« Noriko lächelte, als sie das Unbehagen im Blick des Captains erkannte. So viel Lob war ihm sichtlich unangenehm. »Davon abgesehen kann ich sie nur als resolut bezeichnen. Sie entstammt der Unterschicht von Tikara II, was in der Regel gleichbedeutend mit einer Laufbahn als Pirat, Schmuggler oder Dieb ist. Die Intelligenteren wandern aus oder sterben recht früh, da nur die Gewalttätigen überleben.« Wenn nur ein Teil von dem, was in ihrer Akte stand, der Wahrheit entsprach, hatte Lieutenant Kensington einen verdammt harten Weg hinter sich. »Sie ist tough, spricht offen aus, was sie denkt, und jongliert mit Ortungsalgorithmen wie mit Gravbällen. Sie hat in einer der Übungen, in der ihre Gruppe eigentlich nur verlieren konnte, ein kleines Wunder vollbracht, in dem sie ein getarntes Parlidenschiff aufspürte.«
»Beeindruckend.«
»Sie ist es gewohnt zu kämpfen«, fügte Noriko hinzu.
Der Captain nickte bedächtig, verweilte mit seinem Blick noch kurz auf Kensington und berührte eines der beiden verbliebenen Abbilder.
Während Kensingtons Konterfei wieder verkleinert wurde, vergrößerte die K.I. das Gesicht eines Mannes mit rotem Stoppelhaar und gemütlichem Blick.
»Peter Task«, sagte Noriko. »Er ist … besonders.«
»Das habe ich schon bemerkt.«
»Anders, als Sie vielleicht denken.« Sie schwieg einen Augenblick, um die richtigen Worte zu finden. »Man sagt, er habe drei Anläufe gebraucht, um an der Akademie aufgenommen zu werden. Trotzdem ist er ein ausgezeichneter Navigator. Entgegen dem leicht behäbigen Eindruck, den er macht, kann er eine Menge.«
»Sprechen Sie weiter.«
»Ich kann nicht wirklich viel über ihn sagen. Außerhalb der Arbeit sitzt er meist neben anderen Offizieren auf dem Entspannungsdeck an der Bar. Aber er redet nur wenig, stattdessen hört er zu. Ich denke, man tut gut daran, ihn nicht zu unterschätzen.«
Während der Blick des Captains gedankenverloren durch sie hindurchging, berührte sie das letzte Abbild.
»Lieutenant Sarah McCall«, erklärte sie. Eine stupsnasige Frau mit braunen Locken blickte lächelnd in das Aufnahmeobjektiv.
»Holt die Admiralität jetzt schon Leute direkt von der Akademie?«
»Die Brückencrew wurde aus Offizieren zusammengestellt, die …«
»Ist schon gut.« Er winkte ab. »Die Admiralität hat ihre Gründe.«
Zweifellos. Wie sie es immer hat. Es fiel ihr schwer, bei diesen Gedanken nicht auszuspucken. Nach allem, was sie durchgestanden hatte, galt es nach wie vor, ihr Schild nicht sinken zu lassen. »McCall ist die Verkörperung des Schüchternen. Wenn Sie mit ihr sprechen, wird sie meist zu Boden schauen, scheu nicken und mit piepsiger Stimme sprechen.« Noriko lachte auf. »Von diesen Punkten abgesehen verrichtet sie ihre Arbeit tüchtig und kompetent. Ihre Familie ist ihr sehr wichtig. Sie übernimmt ab und an Schichten von anderen Offizieren im Tausch gegen zusätzliche Phasenfunkzeit. Die verbringt sie dann im Gespräch mit ihrer Familie.«
»Also gut«, sagte Cross. »Dann kommen wir zu unserem letzten Kommandobrückenoffizier.« Dabei berührte er ein Icon auf dem Touch-Panel. »Commander Noriko Ishida.«
»Was wollen Sie wissen, Sir?«
»Überspringen wir die Fakten aus der Akte. Vermutlich wissen Sie, woran ich am meisten interessiert bin.«
»Das Kelvin-Debakel.«
Der Captain nickte.
»Ich bin verblüfft. Warum haben Sie mich als Ihren I.O. angefordert?« Von dem Moment an, als sie ihren Marschbefehl erhalten hatte, hatte sie sich das gefragt. »Warum ich?«
»Diese Ehre gebührt Admiral Sjöberg.«
»Ich verstehe.« Die Enttäuschung brannte wie ein Fusionskern in ihrem Inneren. »Etwas anderes hätte mich gewundert.«
»Ich vertraue seinem Urteil. Obwohl es mir bei den umgehenden Gerüchten – das gebe ich offen zu – durchaus schwerfällt. Bis vor wenigen Jahren waren Sie die Vorzeigeoffizierin schlechthin. Ich habe noch niemals jemanden gesehen, der einen so kometenhaften Aufstieg hingelegt hat und obendrein noch Kompetenz besitzt.«
»Das nehme ich einfach als Kompliment.«
Bisher hatte noch niemand nach der Wahrheit gefragt. Erst einmal hatte sie einem Offizier berichtet, was damals geschehen war. Dem Falschen.
»Sir, ich denke nicht, dass die Vergangenheit eine Rolle spielen sollte. Sie ist Geschichte.«
Cross zögerte. »Verstehen Sie mich nicht falsch, aber Sie sind meine rechte Hand an Bord. Ich muss Ihnen vertrauen können. Und auch wenn es keine Relevanz mehr besitzen sollte, muss ich wissen, ob die Gerüchte zutreffen.«
»Maschinenraum an Captain Cross.« Die Stimme von Lieutenant Commander Lorencia drang aus dem Interkom.
»Cross hier.«
»Sir, bitte kommen Sie in den Maschinenraum. Wir haben hier unten ein Problem, das wir umgehend besprechen müssen.«
»Ich bin auf dem Weg.«
In einer fliegenden Bewegung stand Cross auf. »Sie haben die Kommandobrücke, Commander. Wir führen unser Gespräch ein anderes Mal fort.«
Sie nickte und schob die Gedanken an das Gestern beiseite – wie sie es immer tat. »Aye, Sir.«
*
Das Schott rollte zur Seite und Jayden betrat den Maschinenraum.
»Captain«, sagte Lieutenant Commander Lorencia. »Willkommen an Bord. Ich fürchte, wir haben ein ernstes Problem.«
»Nur eines?« Er hatte längst gelernt, dass es fast immer die Technik war, die einem reibungslosen Ablauf im Weg stand. »Worum geht es?«
Im Maschinenraum wuselte es. Überall beugten sich Ingenieure über Geräte, machten Eingaben an den Touch-Panels oder fuhren mit Handscannern über Maschinenblöcke.
Lorencias Reich zog sich über zwei Decks, die durch drei Magnetschwebeplattformen miteinander verbunden waren. Hinzu kamen die technischen Labors. Die Antriebssektion schloss direkt an, abgeschottet durch vier parallele Personenschleusen.
»Wir haben ein Problem mit der Feineinstellung des Helix-Konverters.« Sie deutete in Richtung der Antriebssektion. »Wie Sie wissen, dient er dazu, Materiepartikel aus der uns umgebenden dunklen Materie zu extrahieren und dem Fusionswandelgenerator zuzuführen. Dieser leitet das Ganze weiter …«
Cross bemühte sich darum, seiner L.I. zu folgen. Er hatte die technischen Spezifikationen noch im Krankenbett studiert, aber er war nun mal kein Techniker.
»… an den Hochenergiespeicherring. Die dort gespeicherte Energie wird dem Interlink-Antrieb zugeführt. Und der frisst eine Menge davon.«
»Was genau ist unser Problem?«
»Der Helix-Konverter verarbeitet die Materiepartikel nicht korrekt, weshalb nicht genug Energie für den Antrieb im Speicherring landet.«
Jayden verzog das Gesicht. »Wir können also nicht auf Überlicht gehen?«
»Doch, da der Speicherring aktuell noch ausreichend Energie enthält«, erklärte sie. »So weit ich informiert bin, liegt der letzte bekannte Aufenthaltsort der PROTECTOR 160 Lichtjahre entfernt. Sobald wir dort sind, haben wir nur noch genug Energie für einige Lichtjahre. Wir müssen den Konverter erst wieder korrekt kalibrieren. Das mag einfach klingen, kann aber mehrere Tage dauern.«
»Es ist aber mit Bordmitteln möglich?« Allein der Gedanke, irgendwo zwischen den Sternen zu stranden, außerhalb der Phasenfunk-Relaiskette, löste eine ganze Reihe unschöner Fantasien aus.
»So viel kann ich Ihnen versichern.«
»Immerhin etwas. Also gut, halten Sie mich auf dem Laufenden. Wir werden das Zielgebiet wie geplant anfliegen. Sobald es möglich ist, kriegen Sie Ihre Auszeit für den Antrieb.«
»Sehr gut.« Mit einem Nicken wandte sie sich wieder ab und ging ihrer Arbeit nach.
Jayden lächelte. Lorencia war etwas ruppig, aber irgendwie hatte das etwas Erfrischendes. Er schenkte ihr einen letzten Blick, wandte sich um und verließ den Maschinenraum.
*
Jayden betrat die Brücke, nahm auf seinem Konturensessel Platz und transferierte die Kommandogewalt von Ishidas Konsole zurück auf seine.
Er hatte die letzten Stunden in seinem Bereitschaftsraum verbracht – mit den Personalakten seiner Offiziere und einer leichten Mahlzeit. Doch nun war es endlich so weit. Die Spannung auf der Kommandobrücke war mit den Händen greifbar. Alle warteten gespannt auf den Moment, an dem der Interlink-Antrieb seinen Betrieb aufnehmen würde.
Abgesehen von den Versuchen mit automatisierten Testsonden und einem experimentellen Leichten Kreuzer hatte bisher noch niemand einen Überlichtflug unter Umgehung des Phasenraums absolviert.
»Wir erreichen in wenigen Minuten 0,45 LG«, meldete Lieutenant Task von der Navigationskonsole. »Der Vektor für den Interlink-Flug steht.«
»Ich hoffe, es liegen keine Planeten im Weg«, bemerkte seine I.O. leise zu seiner Linken.
Auf seinem Kommandodisplay verfolgte Jayden die eingehenden Klarmeldungen. Das System hatte den Vektor von Lieutenant Task akzeptiert. Da bereits kleinere Abweichungen weit am Ziel vorbeiführen konnten, wurde der Kurs zwar von der Astrogation berechnet, dann jedoch von der K.I. und dem Sekundäroffizier überprüft.
Der Maschinenraum meldete eine stabile Energieversorgung durch den Speicherring; die Interlink-Komponenten waren bereit.
»Ich aktiviere den Melnikow-Schild«, kommentierte Task.
Jaydens Hände wurden schweißnass. Sollte auch nur eine der Maschinen versagen … er verwarf den Gedanken.
Im Holotank war noch immer die dreidimensionale Sternenkarte sichtbar, auf der der aktuelle Standort der HYPERION und ihr prognostizierter Vektor angezeigt wurden. Der Start- und der Endpunkt des Interlink-Fluges waren mit einer blauen Linie verbunden.
»Sir, wir erreichen 0,45 LG. Bitte um Erlaubnis, auf Interlink zu gehen.«
Jayden schluckte. »Bringen Sie uns auf Überlicht, Lieutenant.«
Mit einer flinken Handbewegung berührte Task ein Symbol auf seiner Konsole. Auf der Kommandobrücke war nichts zu bemerken, doch die Geschwindigkeitsanzeige schoss augenblicklich in die Höhe.
Mit durchschnittlich 6200-facher Lichtgeschwindigkeit raste die HYPERION durch den Raum.
»Es scheint alles zu funktionieren«, sagte Commander Ishida. »Damit schreiben wir Geschichte! Kein anderes uns bekanntes Volk besitzt ein Raumschiff, das in der Lage ist, im Normalraum auf Überlichtgeschwindigkeit zu gehen und das obendrein so hohe Beschleunigungswerte erreicht. Wir könnten in jedes Sonnensystem spazieren, ohne dass ein Phasenraumstörer uns davon abhält.«
Jayden erinnerte sich noch an die Euphorie unter den Offizieren, als die ersten Nachrichten über den Interlink-Raumer die Runde gemacht hatten. Durch die Energie, die vom Speicherring in den Interlink-Konverter überführt wurde, konnten das Higgsfeld neutralisiert und die Masse des Raumers aufgehoben werden. Solange Energie zur Verfügung stand, konnte das Schiff an dem vorausberechneten Vektor entlang mit Überlichtgeschwindigkeit durchs All rasen. Eine Änderung des Kurses war nicht möglich.
Dies hatte in der Anfangszeit vielerorts die Euphorie wieder gedämpft. Immerhin gab es eine Menge Hindernisse im Raum, die unvorhersehbar waren. Zwar war ein Interlink-Raumer im Verlauf eines Fluges nur quasi-materiell, konnte größere Hindernisse also sogar theoretisch durchfliegen. In der Praxis hatte sich aber gezeigt, dass es immer wieder zu Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Materieteilchen kam, die immense Schäden anrichteten. Erst Ilija Melnikow hatte dieses Problem gelöst.
Er hatte ein Schild entwickelt, das den Raumer während der Passage in eine Phasenblase hüllte. Hierdurch blieben nicht nur die physikalischen Gesetzmäßigkeiten an Bord in Kraft, gleichzeitig wurde auch die Wechselwirkung mit Materiepartikeln aufgehoben. Das Schiff konnte in der Tat feste Objekte durchfliegen – in der Theorie sogar Planeten, was Jayden jedoch lieber nicht testen wollte.
»Wollen wir hoffen, dass wir niemals wieder in ein bewohntes Sonnensystem einfliegen müssen, ohne offiziell eingeladen worden zu sein«, erwiderte er seiner I.O. »Alles in Ordnung, Lieutenant McCall?«
Das jüngste Crewmitglied rieb sich die Schläfen und hatte die Augen zusammengekniffen. »Ja, Sir. Nur leichte Kopfschmerzen.«
»Wenn ich mich nicht irre, ist Ihre Schicht sowieso zu Ende. Ab auf die Krankenstation mit Ihnen.«
»Sir, ich bin sicher, es handelt sich nur …«
»Auf die Krankenstation, Lieutenant! Das ist der erste Interlink-Flug, den eine Crew absolviert. Mehr muss ich dazu nicht sagen.«
»Aye, Sir.« McCall übergab ihren Platz an die Ablösung und verließ die Kommandobrücke.
»Vielleicht warten wir mit den ‚Sektkorken’ noch eine Weile«, bemerkte Jayden. »Ich bin in meinem Bereitschaftsraum.«
*
IL HYPERION, 160 Lichtjahre von der Erde entfernt, 10. November 2265
Commander Ishidas Stimme drang aus dem Interkom. »Sir, wir haben den letzten bekannten Aufenthaltsort der PROTECTOR erreicht.«
»Ich bin auf dem Weg.« Jayden stürzte den verbliebenen Schluck seines Vitamincocktails hinunter.
Während des neuntägigen Fluges hatte er mit jedem seiner Senioroffiziere ein erstes Gespräch geführt. Langsam entwickelte er ein Gefühl für deren Persönlichkeit. Commander Ishida stellte sich als kompetente I.O. heraus, die die Kommandobrückencrew mit Simulationen auf Trab hielt, Protokolle überarbeitete und den schlimmsten Papierkram übernahm.
Doktor Petrova hatte ihre Untersuchungen abgeschlossen und Entwarnung gegeben. Beim Kopfschmerz von Sarah McCall gab es keinen Bezug zum Interlink-Flug.
Da sein Aufenthaltsraum direkt an die Kommandobrücke anschloss, benötigte er nur einige Sekunden, um seinen Platz zu erreichen.
»Ich kappe den Energiefluss zum Interlink-Antrieb in 3 … 2 … 1 … wir sind auf Unterlicht«., sagte Lieutenant Task in diesem Augenblick. »Abbremsvorgang beginnt.«
Commander Ishida nickte Jayden zu. »Wir befinden uns zwölf Lichtjahre vom nächsten Außenposten der Parliden und dreiundzwanzig Lichtjahre vom Rand der Solaren Union entfernt. Galaktisches Niemandsland.«
»Lieutenant Kensington, Sie sind am Zug.« Jayden fixierte die Ortungsoffizierin. »Finden Sie mir einen Hinweis auf die PROTECTOR.«
»Wir haben den letzten Aufenthaltsort des Schiffes erreicht«, erwiderte der Blondschopf. »Sobald wir nahe genug sind, setze ich Sensorplattformen aus.«
Obwohl der Abbremsvorgang Stunden in Anspruch nahm, brach auf der Kommandobrücke hektische Betriebsamkeit aus. Lieutenant Commander Akoskin begann mit der Entwicklung taktischer Szenarien auf der Grundlage der Umgebungsparameter. Lieutenant Task variierte den Schiffsvektor, um die HYPERION in die günstigste Ausgangslage für den Scan zu bringen.
»Lieutenant McCall, finden sich irgendwelche Phasenfunkports in Reichweite?«
»Negativ, Sir«, erwiderte sie. »Ich habe einen dauerhaften Suchlauf aktiviert. Bisher keine Signale.«
»Das wird eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen«, bemerkte seine I.O.
Jayden nickte nur und betrachtete die Daten der eingehenden Sensorauswertung.
»Sir, ich habe etwas«, sagte Lieutenant Kensington nach zwei Stunden.
»Die PROTECTOR?«
»Nein, Sir, aber die Reststrahlung eines Phasendurchbruchs mit der typischen Signatur eines Schiffes der Space Navy.«
Jayden atmete erleichtert auf. Das bedeutete immerhin, dass das Schiff nicht zerstört worden war. »Können Sie den Vektor bestimmen?«
Kensington nickte. »Das ist kein Problem.« Sie machte einige Eingaben, dann blickte sie auf: »Die Flugrichtung weist in Richtung des Stillen Sektors.«
»Lieutenant Task, setzen Sie den gleichen Vektor. Wir fliegen die Route der PROTECTOR im Interlink-Flug ab.«
Da ein Schiff im Phasenraum den Kurs ebenfalls nicht ändern konnte, war es für die HYPERION kein Problem, den Vektor abzufliegen. Irgendwo musste der Leichte Kreuzer wieder in den Normalraum gestürzt sein.
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